Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 23:39)
Ich weiss nicht was das große Problem damit sein soll, dass nach einer so massiven Begebenheit wie der "Grenzöffnung" eine stramm rechte Partei mit gerade mal 13% in den Bundestag eingezogen ist. Da möge man sich doch mal andere Länder anschauen und wird feststellen, dass das da nicht 13% sondern z.T. wesentlich mehr sind - auch ohne massive Belastung durch Flüchtlingskrise.
Ich denke, dass es eher ein Problem geworden wäre, wenn all die Menschen die fundamental ein Problem mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin gehabt haben, keine Partei im Bundestag gehabt hätten, die ihre Interessen vertreten hätte. Immerhin stellt der Bundestag die Repräsentanz des Wählerwillen dar, es ist nicht das Belehrung- oder Erziehungsinstrument für das Volk. Die gesellschaftlichen Konflikte gehören genau dort debattiert. Dieses jämmerliche Rumgeheule man müsse sich schämen für das die AfD nun im Bundestag säße, offenbart in meinen Augen eher das Missverständnis wir würden mit unserer Wahl eine Art Kasperletheater zur deutschen Aussendarstellung wählen. Nein, im Bundestag sollen die Konflikte ausgetragen werden - da gehören sie hin, DAS zeichnet eine gute Demokratie aus.
Das Problem ist im Grunde nicht die AfD, sondern die Tatsache, dass es so viele Rassisten und Nazis in Deutschland gibt, dass die AfD im Bundestag Fuß fassen konnte. Ein weiteres Problem sind die Verharmloser, die den Rassisten im Geiste Glauben machen, Rassismus und Nationalismus wären eine natürliche Reaktion auf Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen und es wäre ein demokratisches Recht, Nazis in den Bundestag zu wählen. Der Fingerzeig auf andere Länder mit noch mehr Rassisten kann weder Erklärung, Rechtfertigung oder Entschuldigung sein. Gerade wir Deutschen mit unserer unsäglichen Vergangenheit sollten mit gutem Beispiel vorangehen und Rassisten verabscheuen und bekämpfen, anstatt ihnen einen demokratisch legitimierten Platz in unserer Gesellschaft zuzugestehen oder sie gar als Opfer einer verfehlten Politik darzustellen.
Nein, die AfD ist keine demokratische Partei und ihre Wähler sind keine Demokraten, sondern Relikte aus einer furchtbaren Zeit, die wir überwunden glaubten.
Eine humane Geste der Bundeskanzlerin hat leider gezeigt, dass ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung nichts, aber auch garnichts aus ihrer Geschichte gelernt hat.
Das Einzige, was wir dagegen tun können, dagegen anzukämpfen, dass sie sich tatsächlich in der Mitte breit machen und ihren Rassismus und Nationalismus zur Normaltät werden lassen.
Gottseidank sind wir mehr und so bleibt es auch.