Selina hat geschrieben:(09 Apr 2020, 12:23)
Ja, ein grüner Neurechter. Er stimmt mit Teilen der AfD-Inhalte überein. Und die AfD ist in D nun mal der Kern der Neuen Rechten. Aber diese Wertung, was Palmer anbelangt, die ist im Gegensatz zu den anderen Genannten, nur meine ganz persönliche Meinung. Das betrifft auch den Kabarettisten Nuhr. Beide nehmen sich nicht viel, werden regelmäßig und gerne von Rechtsaußen-Leuten zitiert und mit Applaus versehen. Viele sehen das aber auch völlig anders, was mir natürlich bewusst ist.
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass wir auf Seite 5 dieses Stranges schon so weit zum Kern des Problems hervordringen.
Jemanden als "neurechts" zu bezeichnen, ist quasi das gleiche wie ihn einen "Nazi" zu nennen. Für die meisten Linken hier besteht da kein Unterschied, man scheut sich vielleicht noch es auszusprechen, aber die Bedeutung ist für die meisten gleich.
Was Du hier demonstrierst, ist schlicht, dass Du Menschen aufgrund einzelner Äußerungen zu Menschenfeinden erkärst, nur weil sie deiner Ansicht nach einige Positionen der Neuen Rechten wiedergeben. Das, liebe Selina, ist vollkommen inakzeptabel. Es ist in klassischer Weise die Stigmatisierung Andersdenkender, so wie ich das hier schon hunderte Male beklagt habe.
Palmer ist GANZ SICHER kein Neurechter. Das zu behaupten, ist vollkommen absurd und es ist mit Fakten wohl auch kaum zu belegen. Es dient ausschließlich dazu ihn aus dem Diskurs zu drängen, ihm ein Stigma zu verpassen um ihn mundtot zu bekommen.
Hier mal die Merkmale der neuen Rechten lt. Wiki:
Die Wissenschaftler stellen einige gemeinsame Merkmale der Neuen Rechten heraus:
- eine Sammlung fast ausschließlich männlicher intellektueller Konservativer;
- ihre bewusste Abgrenzung von der bisherigen „alten“ Rechten, die vor allem aus biographisch in die Verbrechen der NS-Zeit verstrickter ehemaliger NS-Kader besteht, sowie deren Nachfolgern und einer direkten Holocaustleugnung;
„Ethnopluralismus“ als ideologischer Kern;
- ihre Strategie der Machtgewinnung über kulturellen und intellektuellen Einfluss („Kulturrevolution von Rechts“), wonach eine Besetzung der Begriffe und Wirklichkeitsbilder vor der Besetzung der Führungspositionen in Politik und Gesellschaft stattzufinden habe („rechter Gramscismus“);
- ihre Ablehnung tragender Prinzipien des Grundgesetzes und des deutschen Selbstverständnisses sowie Umdeutungsversuche desselben. Dabei wird die Erinnerung an den Holocaust nicht als Ausgangspunkt und Zentrum, sondern als Haupthindernis für ein nationales Selbstbewusstsein begriffen und bekämpft;
- eine Orientierung an Carl Schmitts politischem Weltbild, bestehend aus der Freund-Feind-Dichotomie und der Forderung nach gesellschaftlich-politischer Homogenität in grundsätzlicher Ablehnung eines innergesellschaftlichen Pluralismus;
- eine oftmals bewusst unprovokativ geführten Argumentation, um möglichst Eingang in den gesellschaftsfähigen konservativen politischen Diskurs zu erhalten („politische Mimikry“).[47]
Nach Helmut Kellershohn darüber hinaus ihre Rückbindung an einen seit 200 Jahren bekannten „völkischen Nationalismus“ und die Absicht seiner Restauration.
- Der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn, der die Neuen Rechten am Beispiel der AfD als „völkische Rebellen“ bezeichnet, beschreibt die „Schlüsselinstrumente [...] der Antidemokraten“ im Kampf um die „kulturelle Hegemonie“:[48]
- die „Schaffung von (hochemotionaler) Daueröffentlichkeit für die eigenen Positionen“,
- die „Suggestion einer ungerechtfertigten Ausgrenzung von völkischen und rassistischen Positionen aus der öffentlichen Debatte unter dem Propagandalabel eines angeblichen Kampfes für Meinungsfreiheit“ sowie
- die „Stilisierung der eigenen Positionen als ein Kampf gegen alle anderen, die dann als ‚Etablierte‘, ‚Systemparteien‘ o. ä. tituliert werden.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rech ... finitionen
Gehe doch mal Punkt für Punkt durch, und erkläre mir welche davon auf Palmer oder Nuhr zutreffen. Dann wirst du schnell merken, dass du hier vollkommen unbescholtenen Leuten ein Etikett verpassen willst. Das ist ziemlich mies, um das auch mal moralisch einzuordnen.