Das Weltbevölkerungswachstum: demographische Ursachen, Probleme und Lösungen

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Skeptiker

Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:33)

Wo willst Du denn dahin? Mond? Mars? Da kannst Du vielleicht Stationen für ein paar tausend Menschen bauen. Wird also nix bringen. :)
Ich denke das war auch nicht ernst gemeint, weil ja klar wäre, dass die Erschliessung einzelner neuer Lebensräume im Weltraum keine Antwort auf exponentielles Bevölkerungswachstum sein kann. Wir müssen unsere Probleme schon auf der Erde lösen, alles andere ist eine Scheinlösung.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:35)
Wer legt eigentlich fest, wann die Erde überbevölkert ist? Bei welcher Zahl soll das so sein?
Die Frage ist, woran man Überbevölkerung bemisst.

Wäre es die Ernährbarkeit der Menschheit. Dann können wir noch etwas zulegen.
Wäre es eine nachhaltige Lebensweise, dann sind wir schon Jahrhunderte, ggf. Jahrtausende, darüber hinaus.

Letztendlich brauchen wir als Menschheit also ein Ziel an dem wir uns orientieren können. Eine Veränderung der Erde durch den Menschen ist schon irreversibel erfolgt - daher spricht man ja schon von einem durch den Menschen geprägten Erdzeitalter. Wie soll aber diese Zukunft aussehen?

Persönlich finde ich es ein zu niedriges Ziel einfach nur alle Menschen ernähren zu können. Das würde in einer unmenschlichen Welt enden, weil Nahrung nicht das einzige ist, was der Mensch braucht. Welches Ziel man sich aber auch immer setzt, es sollte eines sein, welches auch in vielen Generationen noch gelten sollte. Alleine auf diesen Punkt zurückzukommen, wäre eine große Herausforderung für die gesamte Menschheit. Von einer nachhaltigen Lebensweise des Menschen auf dem Planeten sind wir extrem weit entfernt.

Wann ist denn die Erde deiner Meinung nach überbevölkert? Woran würdest Du das festmachen?
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Dampflok94
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:49)

Ich denke das war auch nicht ernst gemeint, weil ja klar wäre, dass die Erschliessung einzelner neuer Lebensräume im Weltraum keine Antwort auf exponentielles Bevölkerungswachstum sein kann. Wir müssen unsere Probleme schon auf der Erde lösen, alles andere ist eine Scheinlösung.
Beim Bevölkerungswachstum gibt es ja Hoffnung.
Die UNO erwartet mit Stand 2010 bei mittlerer Projektion bis 2025 8,17 Milliarden und bis 2100 10,9 Milliarden Menschen.[12] 1975 betrugen die Prognosen für 2010 7,6 Milliarden Menschen (tatsächlich waren es 6,9 Mrd.), für 2100 12,3 Milliarden.[13] Bei der Prognose aus dem Jahr 2015 gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Fertilitätsrate) von heute 2,5 Kindern pro Frau weltweit bis zum Jahr 2100 unter das sogenannte Ersatzniveau (2,1) auf zwei Kinder pro Frau sinken wird....
In der Vergangenheit haben die Prognosen die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung fast immer deutlich überschätzt.
Quelle
Schnell ließe sich das sowieso nicht lösen. Außer wir veranstalten einen Atomkrieg. Scheint mir aber nicht lösungsorientiert zu sein. ;)
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 11:02)

Beim Bevölkerungswachstum gibt es ja Hoffnung.

Quelle
Schnell ließe sich das sowieso nicht lösen. Außer wir veranstalten einen Atomkrieg. Scheint mir aber nicht lösungsorientiert zu sein. ;)
Korrekt, allerdings sollten wir beachten, dass für 2050 die UN schon 9.7Mrd prognostiziert (Quelle). Die Zahlen für 2100 sind wohl hochgradig spekulativ.
Anders als früher geht man allerdings NICHT mehr davon aus, dass mit 2050 ein Peak erreicht wäre, von dem es abwärts geht. Parallel geht aber der Wohlstand rauf, was zu Mehrverbrauch führt. Dieses kann wohl nur zum Teil technologisch kompensiert werden.

Die Debatte darüber "wieviel Mensch die Welt vertragen kann" ist also aktuell wie nie zuvor. Das hat mit Panikmache oder einer Debatte aus den Siebzigern nichts zu tun - so wie manche das offenbar wahrnehmen, nur weil es in ihrer Wahrnehmung "immernoch gutgegangen" ist. Wie Hoimar von Ditfurth schon richtig geschrieben hat, ist das eine Denke, die auch das Colerabakterium so haben würde, kurz bevor der Mensch und damit auch das Colerabakterium stirbt.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 11:20)

Korrekt, allerdings sollten wir beachten, dass für 2050 die UN schon 9.7Mrd prognostiziert (Quelle). Die Zahlen für 2100 sind wohl hochgradig spekulativ.
Anders als früher geht man allerdings NICHT mehr davon aus, dass mit 2050 ein Peak erreicht wäre, von dem es abwärts geht. Parallel geht aber der Wohlstand rauf, was zu Mehrverbrauch führt. Dieses kann wohl nur zum Teil technologisch kompensiert werden.

Die Debatte darüber "wieviel Mensch die Welt vertragen kann" ist also aktuell wie nie zuvor. Das hat mit Panikmache oder einer Debatte aus den Siebzigern nichts zu tun - so wie manche das offenbar wahrnehmen, nur weil es in ihrer Wahrnehmung "immernoch gutgegangen" ist. Wie Hoimar von Ditfurth schon richtig geschrieben hat, ist das eine Denke, die auch das Colerabakterium so haben würde, kurz bevor der Mensch und damit auch das Colerabakterium stirbt.
Das ist das alte Problem. Wenn die gesamte Menschheit den Ressourcenverbrauch der Industriestaaten hätte, wäre relativ schnell Schicht im Schacht. Allerdings würde sich dann auch das Problem mit der Überbevölkerung lösen. Allerdings auf eine Art und Weise, die niemand wollen kann.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:33)

Wo willst Du denn dahin? Mond? Mars? Da kannst Du vielleicht Stationen für ein paar tausend Menschen bauen. Wird also nix bringen. :)
Betrachtet auf einen Zeitraum von Jahrhunderten, sowohl zum Abbau von Rohstoffen auf benachbarte Planeten und zeitweise verfügbare Kometen, als auch mit den Menschen weit ins All. Ich allerdings werde bedauerlicherweise nicht dabei sein. :)
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:49)

Ich denke das war auch nicht ernst gemeint, weil ja klar wäre, dass die Erschliessung einzelner neuer Lebensräume im Weltraum keine Antwort auf exponentielles Bevölkerungswachstum sein kann. Wir müssen unsere Probleme schon auf der Erde lösen, alles andere ist eine Scheinlösung.
Das war durchaus ernst gemeint und es wird auch so kommen.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von BenJohn »

Eine Gesellschaft, die sich nicht selbst ernähren kann und sich trotzdem immer wieder reproduziert, macht etwas falsch. Jetzt kann man entweder daran arbeiten oder hoffen, dass man vom Rest der Welt alimentiert wird.

Oder der Rest der Welt akzeptiert, dass die anderen so leben wollen.

Es ist jedenfalls nicht im Sinne der Menschheit die Menschen zu verteilen. Dadurch wird das Problem nicht gelöst, sondern nur verzögert.

Und mir ist egal, ob sich das für Gutmenschen menschenfeindlich anhört. Ich analysiere logisch und nicht emotional. Emotionen kann man sich im kleinen Kreis erlauben. Sprich im eigenen Umfeld. In der Politik müssen ausschliesslich sachliche Kriterien eine Rolle spielen.

Sachlich wäre es richtig Hilfe anzubieten, was ja seit Jahrzehnten gemacht wird. Hilfe zur Selbsthilfe wäre die beste Lösung. Wenn diese Hilfe nicht angenommen wird, dann müssen die Menschen selbst klar kommen.

Die Welt ist groß. Auch Afrika bietet die Möglichkeit die Menschen zu ernähren. Nur werden diese Möglichkeiten nicht hinreichend genutzt.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von watisdatdenn? »

BenJohn hat geschrieben:(08 Apr 2020, 11:39)

Eine Gesellschaft, die sich nicht selbst ernähren kann und sich trotzdem immer wieder reproduziert, macht etwas falsch. Jetzt kann man entweder daran arbeiten oder hoffen, dass man vom Rest der Welt alimentiert wird.

Oder der Rest der Welt akzeptiert, dass die anderen so leben wollen.

Es ist jedenfalls nicht im Sinne der Menschheit die Menschen zu verteilen. Dadurch wird das Problem nicht gelöst, sondern nur verzögert.
Völlig korrekt.

Des weiteren ergibt sich bei einer Verteilung in wohlhabendere oft kältere Länder auch meist ein erhöhter co2 Ausstoß. Was wiederum schlecht für den ganzen Planeten ist!

Das Problem beleuchten wir in diesem Thread:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=70&t=68695
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von NicMan »

BenJohn hat geschrieben:(08 Apr 2020, 00:11)

Der Planet ist eine begrenzte Ressource. Der Mensch ein Egoist. Wie das endet kann sich jeder ausmalen, der bis drei zählen kann.
Ich halte diese Grundannahme für den Mensch als kollektive Einheit durchaus für zutreffend. Meine Prognose: Die Menscheit wird durch technologischen Fortschritt Möglichkeiten finden um ihren Egoismus nachhaltig und weniger umweltzerstörend zu befriedigen, oder sie wird untergehen.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Apr 2020, 11:39)

Das war durchaus ernst gemeint und es wird auch so kommen.
Natürlich wird eine Besiedlung des Weltraums kommen, aber nicht um ein Platzproblem zu lösen. Das muss schon auf der Erde gelöst werden.
Wenn der Mensch nicht lernt sich zu beschränken, in Fertilität, Ressourcenverbrauch oder beidem, dann würde uns schneller der Platz auf neu besiedelten Planeten ausgehen, als welche besiedelt werden könnten.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

Frodobert hat geschrieben:(07 Apr 2020, 22:21)

Echt. Mir kommt Deutschland schon etwas beengt vor.

Geh mal in den Osten....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

Alana4 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 10:47)

und zweite Frage: Welcher der Erdenbewohner ist"zu viel"? Sind Menschen bestimmter Regionen "zu viel"? Oder Menschen bestimmten Alters?

"Zu viel" können ja nur die sein, die schon da sind.
Es sind dann "zu viel", wenn sie nicht versorgt werden können- innerhalb des eigenen Landes.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(07 Apr 2020, 23:08)

Das Problem sehe ich weniger bei der Heizung, es geht mehr um den generellen Konsum. Warum muss es dass teuerste Handy sein? und warum muss man regelmäßig Shoppen u.s.w. u.s.f. Man wird nicht alles abstellen können, aber man kann sich die Frage stellen was brauche ich wirklich. Muss ich jeden Schrott konsumieren?
wer ist nur immer "man"?

Und wer sich das neueste Smartphne von seinem elber erwirtschafteten Geld leistn kan- es ist seine/ihre Entscheidung

und "man" entscheidet da gar nichts
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(07 Apr 2020, 22:39)

Ich will damit sagen, dass die Erde uns nicht braucht.
Das ist ja schon fast philosophisch....

Wo die Reduzierung stattfindet ist Irrelevant.
Nicht durch "Anweisung".
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:29)

wer ist nur immer "man"?

Und wer sich das neueste Smartphne von seinem elber erwirtschafteten Geld leistn kan- es ist seine/ihre Entscheidung

und "man" entscheidet da gar nichts
Natürlich ist es seine Entscheidung. Nur durch den ständigen Konsum vermüllen wir quasi die Erde.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:30)

Das ist ja schon fast philosophisch....




Nicht durch "Anweisung".
Ich war schon immer eine Philosophin.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:32)

Natürlich ist es seine Entscheidung. Nur durch den ständigen Konsum vermüllen wir quasi die Erde.

Dann sollen die anderen damit anfangen.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:37)

Dann sollen die anderen damit anfangen.
Tun sie vielleicht bereits.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:41)

Tun sie vielleicht bereits.

Dann ist ja alles prima.

Ich werde mein Leben weiter genießen
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:46)

Dann ist ja alles prima.

Ich werde mein Leben weiter genießen
Dann mach dass doch.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Quatschki »

Die Rechten kommentieren ja nur.
Und die Linken prangern das dann an als "pollitisch inkorrekt" oder "rassistisch"
Aber beide haben nicht den geringsten Einfluß auf die reale Dynamik der Entwicklungen.
Das ist das Schöne daran. Es passiert einfach. Egal, ob sich hier jemand darüber einen Kopf zerbricht oder nicht.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von NicMan »

Quatschki hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:58)

Die Rechten kommentieren ja nur.
Und die Linken prangern das dann an als "pollitisch inkorrekt" oder "rassistisch"
Aber beide haben nicht den geringsten Einfluß auf die reale Dynamik der Entwicklungen.
Das ist das Schöne daran. Es passiert einfach. Egal, ob sich hier jemand darüber einen Kopf zerbricht oder nicht.
Ähnlich ist es bei Corona - Die Trumps und Bolsonaros dieser Welt leugnen es, bis sie von der Realität eingeholt werden. Irgendwie erfrischend, dass es Dinge gibt, die einfach existieren, ganz egal was Menschen sich dazu für Gedanken machen.
Zuletzt geändert von NicMan am Mittwoch 8. April 2020, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von JJazzGold »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 12:15)

Natürlich wird eine Besiedlung des Weltraums kommen, aber nicht um ein Platzproblem zu lösen. Das muss schon auf der Erde gelöst werden.
Wenn der Mensch nicht lernt sich zu beschränken, in Fertilität, Ressourcenverbrauch oder beidem, dann würde uns schneller der Platz auf neu besiedelten Planeten ausgehen, als welche besiedelt werden könnten.
Vorwiegend wird das Ressourcenproblem durch Abbau ausserhalb der Erde gelöst werden müssen.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Fertilitätsrate sinkt, wenn auch noch nicht flächendeckend.
Inwieweit der Ressourcenverbrauch eingeschränkt werden kann, oder gewollt wird, das werden die nächsten Generationen für sich entscheiden müssen. Ein Zurück wird es nicht geben, nur ein Vorwärts in Innovation und Technologie.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

Ich würde mich über die Meinung der Threaderstellerin freuen. Immerhin sind mittlerweile einige Kommentare zum Thema zusammengekommen.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Papaloooo »

Mal abgesehen von dem Umvolkungsgeschwafel sagte Stephen Hawking: „Falls es so weiter geht, werden die Menschen im Jahr 2600 Schulter an Schulter stehen und der Stromverbrauch wird die Welt rot glühen lassen.“

Es muss sich schon was ändern,
aber dazu muss sich die Versorgungslage in armen Ländern verbessern.
Die globale Verteilung muss sich verbessern,
die Ernährung sollte lokaler werden,

Ein verbesserter Lebensstandard hat als Resultat weniger Nachkommen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
BenJohn

Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 13:42)

Ich würde mich über die Meinung der Threaderstellerin freuen. Immerhin sind mittlerweile einige Kommentare zum Thema zusammengekommen.
Die ist doch ganz einfach. Wer von Überbevölkerung redet, der ist ein Nazi.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Skeptiker »

BenJohn hat geschrieben:(08 Apr 2020, 13:51)
Die ist doch ganz einfach. Wer von Überbevölkerung redet, der ist ein Nazi.
Tja, ich möchte mir weiter die Illusion bewahren, dass es möglich ist, auch weit linken Forenusern die Probleme der realen Welt zugänglich zu machen, auch wenn diese schon in die Schublade einsortiert wurden. Aber klar, anzunehmen ist, dass nicht auf das Problem eingegangen wird, sondern die Haltung desjenigen beklagt wird, der auf sie hinweist. Wie immer wird die Beschreibung einer Tatsache mit dem Wunsch verwechselt werden, dass eben diese Tatsachen eintreten mögen.

Ach, ich bin vielleicht einfach zu negativ ... :rolleyes:
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von unity in diversity »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Apr 2020, 08:21)

Es gibt ein altbekanntes und bewährtes Mittel gegen ungebremstes Bevölkerungswachstum: Alphabetisierung und Bildung. Ohne das sind sind viele Kinder die einzige Möglichkeit, sich sozial auch fürs Alter abzusichern.
Wie bringt man Lehrer mit ihren Bildungsinhalten in den tropischen Regenwald, oder in die Slums an den Rändern der Städte?
Wenn es geklappt hat, brauchen die Gebildeten wirtschaftliche Perspektiven im eigenen Land.
Wer stellt zum Beispiel Autofabriken hin?
Oder andere Industrie? Hightech, Software,...
Die Investitionen, die beide Seiten während des kalten Krieges versucht haben, verunstalten als Investruinen heute noch die Landschaft.
Das wird heute noch problematischer, weil die bereits vorhandenen Industriekapazitäten in den entwickelten Ländern immer untertouriger laufen.
Dabei gibt es durchaus keine Marktsättigung, sondern eine Krise der kaufkräftigen Nachfrage, weltweit.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Fliege »

BenJohn hat geschrieben:(08 Apr 2020, 13:51)
Die ist doch ganz einfach. Wer von Überbevölkerung redet, der ist ein Nazi.
Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 13:58)
Tja, ich möchte mir weiter die Illusion bewahren, dass es möglich ist, auch weit linken Forenusern die Probleme der realen Welt zugänglich zu machen, auch wenn diese schon in die Schublade einsortiert wurden. Aber klar, anzunehmen ist, dass nicht auf das Problem eingegangen wird, sondern die Haltung desjenigen beklagt wird, der auf sie hinweist. Wie immer wird die Beschreibung einer Tatsache mit dem Wunsch verwechselt werden, dass eben diese Tatsachen eintreten mögen.

Ach, ich bin vielleicht einfach zu negativ ... :rolleyes:
Ob man da schon von festsitzendem Überbevölkerungsleugnen sprechen muss, möchte ich an dieser Stelle offen lassen. Doch Ökologen (die nicht als solche links sein brauchen, so dass ich weiterhin hoffen möchte, dass es immer noch nicht-linke Grüne gibt) wissen nur zu gut, dass es der menschliche Überbevölkerungsdruck von Menschen in Afrika, Asien und Südamerika ist, der nicht-menschliche Lebensräume und insbesondere die Wälder dramatisch schrumpfen lasst.

So lesen wir: "Ein Thema, vor dem wir nach wie vor weitgehend die Augen verschließen, ist die Überbevölkerung. Bevor die Wachstumskurve zum Ende des Jahrhunderts hin allmählich abflacht, werden es in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten sicher sehr viel mehr Menschen werden. Diese Jahrzehnte aber werden die entscheidenden sein. Mittlerweile leben beinahe acht Milliarden Menschen auf der Erde. Nach den jüngsten Prognosen der Vereinten Nationen kommen bis Mitte des Jahrhunderts weitere zwei Milliarden und bis Ende des Jahrhunderts knapp drei Milliarden Menschen hinzu. Bereits jetzt verbrauchen wir aber alle im Übermaß Ressourcen und Raum. Schon jetzt zerstören wir für unsere Ernährung die wichtigsten Schatzkammern der Artenvielfalt"
(Regenwald.org mit Regenwald-Report, Heft 1, 2020, S. 6 zu: "Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts"; Zwischenüberschrift: "Überbevölkerung, das verdrängte Thema").
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Apr 2020, 13:42)

Ich würde mich über die Meinung der Threaderstellerin freuen. Immerhin sind mittlerweile einige Kommentare zum Thema zusammengekommen.
Meine Meinung deckt sich mit dem, was im Thread-Anriss steht (siehe das etwas längere Zitat). Und auch wenn der Begriff "Überbevölkerung" inzwischen so wie andere Begriffe einfach mal eben so in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen ist und von Vertretern aller Parteien verwendet wird, so handelt es sich hierbei um einen rassistischen und damit rechtsradikalen Begriff. Er geht bekanntlich auf Malthus zurück, dessen Überbevölkerungstheorie eine Art Handlungsanleitung für die Nazis lieferte, die von wertvollen und weniger wertvollen Menschen sprachen. Daher sei es nur folgerichtig, so die deutschen "Nationalsozialisten", dass ein Teil - nämlich der, der sich "über Gebühr" und ständig weiter vermehre - durch Krankheit, Seuchen und Kriege "ausgemerzt" werden würde. Eine Art "natürliche Selektion" auf den Menschen bezogen. Bei Sarrazin finden sich auch solche Ansichten. Höcke hat sie später übernommen.

Es steht fest, dass man zuerst einmal über die genauen Ursachen von Armut und Verelendung eines großen Teils der Menschheit reden muss. Dazu gehört eine harte Welt-Kapitalismus-Analyse, die auch die Kolonialisierung und ihre Folgen mit einbeziehen und bis heute zur internationalen Preisbildung in der Landwirtschaft und zur Rohstoff-Ausbeutung durch multinationale Konzerne reichen sollte.

Selbstverständlich ist klar, dass mehr Wohlstand und mehr Bildung in afrikanischen Ländern die Anzahl der Kinder pro Frau und Familie verringern werden. Was auch richtig ist. Allerdings halte ich es für verheuchelt, jedes neugeborene Kind in den nördlichen Ländern der Erde (Industrienationen) quasi zu bejubeln und andererseits den Zeigefinger Richtung Süden zu erheben und anderen vorzuschreiben, wie sie doch bitte leben sollen. Solche Unterschiede zwischen Frauen da "oben" und dort "unten" und zwischen Kindern da "oben" und dort "unten" zu machen, die einen willkommen zu heißen, aber die anderen am liebsten abschaffen zu wollen, ist übelster Rassismus. Das müssen die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern schon selbst entscheiden, ob und wie sie eine Art Geburtenkontrolle einführen wollen, ja oder nein. Was ja auch passiert. Und je mehr sich dort die Frauen emanzipieren, desto mehr wird dieser Umstand auch für einen leichten Geburtenrückgang und eine kleinere Familiengröße sorgen. Die Frauen müssen einfach selbst entscheiden können, ob sie ein Kind austragen wollen oder nicht. Aber solange das in großen Teilen Afrikas nicht die Norm ist, wird alles Spekulieren über die Kinderanzahl zur puren Heuchelei. Es geht eben nicht, dass Vertreter der reichen Industrienationen den Zeigefinger erheben und kluge Ratschläge erteilen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Billie Holiday »

Wie könnte man „Überbevölkerung“ durch die Blume sagen? :)

https://de.statista.com/statistik/daten ... ntinenten/
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Ammianus »

Das Wort "Überbevölkerung" ist rassistisch, kulturalistisch und biologistisch. Wer es nutz ist ein Neurechter und gehört ins Heim.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von watisdatdenn? »

Selina hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:14)
Allerdings halte ich es für verheuchelt, jedes neugeborene Kind in den nördlichen Ländern der Erde (Industrienationen) quasi zu bejubeln und andererseits den Zeigefinger Richtung Süden zu erheben und anderen vorzuschreiben, wie sie doch bitte leben sollen.
Sehe ich ja durchaus auch so.
Aber wenn als Resultat der südlichen Überbevölkerung und nördlichen Unterbevölkerung eine Migration in den Norden stattfindet und letztendlich die nördliche Bevölkerung ersetzt, ist das dann fair?

Nein? Sehe ich auch so.

Das ist aber in diesem Planspiel unter dem Begriff "replacement Migration" der UN genau die Idee:
https://www.un.org/en/development/desa/ ... ration.asp

Eine erste konkrete Umsetzung in diese Richtung ist der UN Migrationspakt:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Globale ... _Migration
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:18)

Wie könnte man „Überbevölkerung“ durch die Blume sagen? :)

https://de.statista.com/statistik/daten ... ntinenten/
Warum denn? Ist doch ein völlig gängiger Begriff.
Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, hält den Begriff allerdings für fehlleitend:

Ich finde den Begriff „Überbevölkerung“ sehr fehlleitend, denn er suggeriert, dass es auf der Welt ein objektives Platzproblem gibt. Es ist aber nicht nur die Frage, wie viele Menschen auf der Erde leben, sondern eben auch wie sie leben. Das heißt, das Problem des Ressourcenverbrauchs liegt heute weniger bei den geburtenstarken Entwicklungsländern, als bei den eher geburtenschwachen Industrieländern.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/welt ... 19826.html
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Jessie »

Vongole hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:32)

Warum denn? Ist doch ein völlig gängiger Begriff.
Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, hält den Begriff allerdings für fehlleitend:

Ich finde den Begriff „Überbevölkerung“ sehr fehlleitend, denn er suggeriert, dass es auf der Welt ein objektives Platzproblem gibt. Es ist aber nicht nur die Frage, wie viele Menschen auf der Erde leben, sondern eben auch wie sie leben. Das heißt, das Problem des Ressourcenverbrauchs liegt heute weniger bei den geburtenstarken Entwicklungsländern, als bei den eher geburtenschwachen Industrieländern.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/welt ... 19826.html
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Papaloooo »

Selina hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:14)
Selbstverständlich ist klar, dass mehr Wohlstand und mehr Bildung in afrikanischen Ländern die Anzahl der Kinder pro Frau und Familie verringern werden. Was auch richtig ist. Allerdings halte ich es für verheuchelt, jedes neugeborene Kind in den nördlichen Ländern der Erde (Industrienationen) quasi zu bejubeln und andererseits den Zeigefinger Richtung Süden zu erheben und anderen vorzuschreiben, wie sie doch bitte leben sollen. Solche Unterschiede zwischen Frauen da "oben" und dort "unten" und zwischen Kindern da "oben" und dort "unten" zu machen, die einen willkommen zu heißen, aber die anderen am liebsten abschaffen zu wollen, ist übelster Rassismus. Das müssen die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern schon selbst entscheiden, ob und wie sie eine Art Geburtenkontrolle einführen wollen, ja oder nein. Was ja auch passiert. Und je mehr sich dort die Frauen emanzipieren, desto mehr wird dieser Umstand auch für einen leichten Geburtenrückgang und eine kleinere Familiengröße sorgen. Die Frauen müssen einfach selbst entscheiden können, ob sie ein Kind austragen wollen oder nicht. Aber solange das in großen Teilen Afrikas nicht die Norm ist, wird alles Spekulieren über die Kinderanzahl zur puren Heuchelei. Es geht eben nicht, dass Vertreter der reichen Industrienationen den Zeigefinger erheben und kluge Ratschläge erteilen.
Wohl jedes Elternpaar freut sich über den Nachwuchs,
ist er denn gewollt und geplant (selbst wenn nicht dann immer noch die Mehrheit).
Hierzulande herrscht eine Schrumpfung,
wir sollten zugleich aber nicht vergessen,
dass unsere Ökobilanz weitaus schlechter ist, als die eines Afrikaners.
Es gibt viele Ungerechtigkeitsfaktoren auf dieser Erde.
Was wäre z.B. wenn alle unseren Lebensstandard hätten (ganz zu schweigen vom dem der Menschen in den USA).
Es würde auch nicht reichen.
Verbessern wir z.B. unsere Ökobilanz, so tun wir zugleich etwas globale wie etwas auf die Zukunft gerichtet Gutes.
Ein großer Rums wird uns bevorstehen, das sehe ich als unvermeidlich.
Flüchtlingsströme werden sich noch verhundertfachen, wie könnte es denn anders sein?
Wenn der Mensch es nicht selbst schafft, seine Vermehrungsrate im Rahmen zu halten,
wird Mutter Natur ihm das auf die harte Tour lehren.
Wie die Bevölkerungsexplosion eingedämmt werden wird?
Ich habe keine Ahnung, hoffe nur nicht auf die härteste Tour.
Zuletzt geändert von Papaloooo am Mittwoch 8. April 2020, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Keoma »

Jessie hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:36)

Da hat sie recht, die Frau Bär.
Dann soll sie sich in Sack und Asche hüllen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Jessie »

Keoma hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:38)

Dann soll sie sich in Sack und Asche hüllen.
Warum?
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Keoma »

Jessie hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:38)

Warum?
Um mit gutem Beispiel voranzugehen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Vongole »

watisdatdenn? hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:28)

Sehe ich ja durchaus auch so.
Aber wenn als Resultat der südlichen Überbevölkerung und nördlichen Unterbevölkerung eine Migration in den Norden stattfindet und letztendlich die nördliche Bevölkerung ersetzt, ist das dann fair?

Nein? Sehe ich auch so.

Das ist aber in diesem Planspiel unter dem Begriff "replacement Migration" der UN genau die Idee:
https://www.un.org/en/development/desa/ ... ration.asp

Eine erste konkrete Umsetzung in diese Richtung ist der UN Migrationspakt:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Globale ... _Migration
Auch wenn man diesen Schmarrn noch so oft wiederholt, ein Bevölkerungsaustausch ist weder geplant noch gewollt!
"Replacement migration (englisch replacement „Ersatz, Austausch“), ins Deutsche als Bestandserhaltungsmigration[1] übersetzt, bezeichnet in der Demographie jene Zuwanderung (Migration), die eine Region benötigt, um ein bestimmtes Ziel – demografisch, wirtschaftlich oder sozial – zu erreichen[2]. Im Allgemeinen befassen sich Maßnahmen, die dieses Konzept verwenden, mit dem enger gefassten Ziel, den Rückgang der Gesamtbevölkerung und den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu vermeiden."
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Ein Terraner »

Für ein "Über" bedarf es ein "Max", kann mal kurz jemand am Typenschild der Erde nachlesen was da für ein "Max" steht ?
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Selina
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Selina »

Papaloooo hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:37)

Wohl jedes Elternpaar freut sich über den Nachwuchs,
ist er denn gewollt und geplant (selbst wenn nicht dann immer noch die Mehrheit).
Hierzulande herrscht eine Schrumpfung,
wir sollten zugleich aber nicht vergessen,
dass unsere Ökobilanz weitaus schlechter ist, als die eines Afrikaners.
Es gibt viele Ungerechtigkeitsfaktoren auf dieser Erde.
Was wäre z.B. wenn alle unseren Lebensstandard hätten (ganz zu schweigen vom dem der Menschen in den USA).
Es würde auch nicht reichen.
Verbessern wir z.B. unsere Ökobilanz, so tun wir zugleich etwas globale wie etwas auf die Zukunft gerichtet Gutes.
Ein großer Rums wird uns bevorstehen, das sehe ich als unvermeidlich.
Flüchtlingsströme werden sich noch verhundertfachen, wie könnte es denn anders sein?
Wenn der Mensch es nicht selbst schafft, seine Vermehrungsrate im Rahmen zu halten,
wird Mutter Natur ihm das auf die harte Tour lehren.
Wie die Bevölkerungsexplosion eingedämmt werden wird?
Ich habe keine Ahnung, hoffe nur nicht auf die härteste Tour.
Die reiche Globus-Hälfte lebt auf Kosten der armen Hälfte. Das rächt sich. Deshalb werden sich tausende und abertausende Menschen aus Afrika auf den Weg ins "gelobte Land" machen. Dagegen ist die so genannte "Flüchtlingskrise" 2015, die eigentlich eine Krise des Kapitalismus war, ein Klacks.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Jessie »

Keoma hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:39)

Um mit gutem Beispiel voranzugehen.
wer übervölkert denn die Erde? Die Frau, die in der Pampa 4,5 Kinder gebärt oder die Frau mit einem Kind in einem Ballungszentrum einer Industrienation?
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Keoma »

Jessie hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:47)

wer übervölkert denn die Erde? Die Frau, die in der Pampa 4,5 Kinder gebärt oder die Frau mit einem Kind in einem Ballungszentrum einer Industrienation?
Natürlich die Frau mit dem einen Kind, die sollte sich schämen und statt ein eigenes Kind zu bekommen lieber drei aus der Pampa adoptieren.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Jessie »

Billie Holiday hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:46)

Da bist du bestimmt schon ganz freudig erregt. So viele bunte Menschen. :)
Leider werden sie sich nicht in Bescheidenheit fügen, sondern auch nach SUV und Flugreisen streben, nach unserem Wohlstand.
Vorsicht! Gleich kommt ein User angetrabt und berechnet dir ganz sauber den CO2 -Ausstoß eines Migranten.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Ein Terraner »

Jessie hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:47)

wer übervölkert denn die Erde? Die Frau, die in der Pampa 4,5 Kinder gebärt oder die Frau mit einem Kind in einem Ballungszentrum einer Industrienation?
Wer sagt denn was "über" ist und was nicht ?
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:48)

Was bitte sind "bunte Menschen"? Und was bitte ist "unser Wohlstand"?
Du findest, wir haben keinen Wohlstand? Ich schon.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von watisdatdenn? »

Vongole hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:40)
Auch wenn man diesen Schmarrn noch so oft wiederholt, ein Bevölkerungsaustausch ist weder geplant noch gewollt!
Es ist aber die logische Konsequenz wenn die Europäer bei 1,7 Kinder pro Frau bleiben und die Afrikaner bei 4,5 sind und die Differenz wegen der Wirtschaft durch Migration ausgeglichen werden soll!

Ob bewusst oder aus Dummheit sei dahingestellt.
Nachdem sich unsere deutschen Politiker zur Vermeidung von Corona maximal dämlich angestellt haben (wo ich einen wirtschaftsfreundlichen Plan vermutet hatte), tippe ich bei diesen eindeutig auf Dummheit.

Deine Quelle schreibt es doch selbst:
Im Allgemeinen befassen sich Maßnahmen, die dieses Konzept verwenden, mit dem enger gefassten Ziel, den Rückgang der Gesamtbevölkerung und den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu vermeiden.
Wie vermeidet man diesen Rückgang der Bevölkerung?
Mit Migration!

Das Denken scheint weit verbreitet zu sein.
Wir haben alle die absurden Sprüche während der ersten großen Migrationswelle 2015/2016 gehört: "die werden für unsere Rente zahlen "

Was ich mich aber Frage:
Warum will man dem Rückgang der europäischen Bevölkerung vermeiden?!
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Mittwoch 8. April 2020, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Neue Rechte und die "Überbevölkerung"

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(08 Apr 2020, 15:51)

Du findest, wir haben keinen Wohlstand? Ich schon.
Meinst du mit "wir", deine Familie ?
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