Sören74 hat geschrieben:(19 Mar 2020, 23:50)
Finde ich immer problematisch, wenn man ein bestimmtes Ziel als logisch ansieht, aber der praktische Weg dahin nicht existiert.
Natürlich könnte man das praktisch umsetzen. Ganz einfach, alle Freiwilligen (plus ein Infizierter) rein in die Firma, Schotten dicht und zwei Wochen wechselweise arbeiten und Party machen. Dabei hoffen, dass es zu keinem ernsthaften Fall kommt (und das ist natürlich ein reales Risiko). Wenn alles gut geht, ist die Crew danach immun - so wie es auch Monate später sowieso der Fall wäre, nur eben deutlich früher und ohne wirtschaftlichen Schaden.
Es ist also von der praktischen Umsetzung her kein Hexenwerk, ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass jemand das praktisch durchführt - außer eben Selbstständige und Freiberufler, die den Ruin deutlich vor Augen stehen haben.
Einem Ladenbesitzer bringt es überhaupt nichts, wenn er die Krankheit überstanden hat, aber die Kunden aus Angst, Gesundheitsprävention oder weil staatlich angeordnet trotzdem nicht in sein Geschäft kommen. Er steht also gar nicht vor der Wahl, lasse ich mich jetzt schnell anstecken oder nicht, um wieder Umsatz zu machen.
Es wäre aber Unsinn einer immunen Person dauerhaft eine Tätigkeit zu untersagen. Auch angesichts des wirtschaftlichen Drucks wird es sicherlich bald "Klarstellungen" geben, dass sämtliche Beschränkungen sich natürlich nur auf nicht-immunisierte Personen beziehen. Warum sollte der Staat z.B. Firmen verpflichten Leute nicht arbeiten zu lassen, wenn sie kein Risiko mehr darstellen?
Kurz - natürlich ist es ein wirtschaftlicher Vorteil immun zu sein. Insbesondere mit der Dauer der Krise wird das unübersehbar werden.