3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Mar 2020, 20:28)
Eigentlich ist es das Grundprinzip des freien Tausches. Vollkommen unabhängig vom Geld wird ja nur dann getauscht, wenn beiden Seiten einen Vorteil aus dem Tausch haben. Wenn also das was jeder hergibt weniger wert ist als das was jeder bekommt. Wenn hier Geld als Tauschmittel zwischengeschaltet wird, schlägt sich das logischerweise in dem nieder, was man Gewinn nennt.
Das Problem bei dieser Argumentation ist, dass dies davon ausgeht, dass beide Tauschpartner gleich sind ... und dem ist halt nicht so.
Und dem ist nicht so, weil sich mit dem Privateigentum die Ungleichheit manifestiert.
Kant, Metaphysik der Sitten legt dieses Problem offen.
Nur arg und grob verkürzt:
Im Urzustand der Menschen sind alle gleich ... die Welt, eigentlich der Boden als Produktionsmittel gehört allen.
Nun gebietet die Vernunft bei Kant, dass der gemeinsame Wille das Privateigentum an Boden akzeptiert.
Er begründet das sehr ausführlich und das würde nun zuweit führen, das hier alles darzulegen ... tut auch nichts zur Sache für meinen Punkt.
Das wäre alles kein Problem, wenn der Wert an alle gleich verteilt wäre und die Gleichheit der Menschen so gewahrt bliebe ... und damit auch der gemeinsame Wille aller Menschen als rechtfertigendes Moment für das bürgerliche, private Eigentum gesichert ist.
Nur ist die Ressource Boden nicht unendlich ... also irgendwann gibt es mehr Menschen, als Boden zur Verfügung steht um die Gleichheit der Menschen zu gewährleisten.
Es entsteht also ein Bruch zwischen besitzenden Bürgern und den Besitzlosen.
“alles Frauenzimmer und überhaupt jedermann, der nicht nach eigenem Betrieb, sondern nach der Verfügung Anderer genöthigt ist, seine Existenz zu erhalten, entbehrt der bürgerlichen Persönlichkeit, und seine Existenz ist gleichsam nur Inhärenz”
Und genau in diese Kerbe schlägt Marx seinen Keil.
Also der freie Tausch zwischen gleichen Partnern funktioniert in der bürgerlich, kapitalistischen Gesellschaft nur in der Klasse der Besitzenden.
Alle Besitzlosen sind davon ausgeschlossen.