Die Situation in Thüringen 2020

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Senexx

Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Senexx »

BenJohn hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:53)

Wer einem FDP-MP gratuliert, muss natürlich gehen. Ist doch logisch. :D

Wer den Schiessbefehl anzweifelt, der darf aber selbstverständlich MP werden.
Nur konsequent.

Frau Merkel hat ja jenem Regime als FDJ-Propagandasekretärin noch selbst gedient.
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Lomond
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Lomond »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:47)

Rot-Rot-Grünes Muh und raus bist du.

Update vom 8. Februar, 10.59 Uhr: Die Thüringen-Wahl hat erste personelle Konsequenzen auf Bundesebene. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, teilte am Samstag mit, dass er um seine Entlassung gebeten habe. Via Twitter schrieb Hirte: „Frau Bundeskanzlerin Merkel hat mir in einem Gespräch mitgeteilt, dass ich nicht mehr Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Länder sein kann. Ihrer Anregung folgend, habe ich daher um meine Entlassung gebeten.“

Hirte, der auch stellvertretender Thüringer CDU-Chef ist, hatte dem mit AfD-Stimmen gewählten Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich nach der Wahl gratuliert und Erfolg gewünscht. SPD, Grüne und Linke hatten danach Hirtes Entlassung gefordert. Hirte war nicht der einzige Bundespolitiker, der Kemmerich zu seiner Wahl gratuliert hatte. So hatte auch Dorothee Bär (CDU) via Twitter gratuliert, ihr Posting aber nach einem Shitstorm zurückgezogen.*

https://www.merkur.de/politik/thueringe ... 21983.html
So ist es:

Es gibt Neues - oder auch irgendwie Altbekanntes: Christian Hirte muss Posten als Ostbeauftragter abgeben
Thüringens CDU-Vize Christian Hirte hatte die Wahl von Thomas Kemmerich gelobt und war anschließend unter Druck geraten. Per Twitter meldet er seine bevorstehende Entlassung.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 974c51dcef

Wie nun:

Werden nun demnächst alle Menschen entlassen oder aus ihren Jobs hinausgemobbt, die ein gutes Wort für Thomas Kemmerich übrig haben?

Haben wir derzeit die DDR 2.0?

Und wer gegen die Herrschaft der SED, die sich in über ein paar Zwischenstufen in Linkspartei umbenannt hat, mal etwas aufmuckt, kriegt es mit Angela Merkel zu tun?
Zuletzt geändert von Lomond am Samstag 8. Februar 2020, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(08 Feb 2020, 08:37)

Was ist wenn jetzt die AfD im ersten Wahlgang geschlossen für Ramelow stimmt, nur damit er dank ihrer Hilfe Ministerpräsident wird?
Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
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Frank_Stein
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Frank_Stein »

Alpha Centauri hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:55)

Es,sin genau 24% nicht 25% , naja dass die AFD im Osten in Sachsen waren es sogar 28% erreicht während sie im Westen nicht annährend an solche Ergebnisse anknüpfen kann ( Hamburg, Schleswig Holstein, Nordrhein Westfalen) zeigt den politisch wie mentalen Riss innerhalb des Landes, die unsichtbare Mauer die noch immer steht.

Viele Menschen im Osten lehnen Multikulti ab. Deswegen haben viele noch vor einigen Jahren eine
Partei gewählt, deren Vorsitzender Sagte:

Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert.
Man hatte diesem Menschen vertraut und fühlte sich 2015 verraten, als dieser Mensch genau das
Gegenteil von dem tat, was man noch obiger Aussage eigentlich von ihm erwartet hätte.

Das ist der Grund für die Spaltung im Land.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Stein1444 »

Frank_Stein hat geschrieben:

SPD und Grüne haben hingegen auch im Vorfeld gesagt, dass sie die Regierung mit der Linken fortsetzen möchten.
Die SPD bekam dafür von den ehemaligen Wählern die Quittung.
Weniger dafür die Quittung ist er ein Allgemeines Problem der SPD und hat weniger mit RRG in Thüringen zu tun und mehr mit dem Bundestrend.
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:03)

Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
Man ist ja nun vorsichtiger. Ramelow will nur noch im abgesicherten Modus in die Wahlrunden gehen.

Ob das auf einer unbegründeten Sorge beruhen mag, lassen wir mal dahingestellt.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:03)

R2G hat keine Mehrheit mehr.
Dafür wurden die anderen Parteien schließlich gewählt.

Das mit der Stabilen Mehrheit ist auch keine Pflicht. Es kommt immer wieder
mal der Zeitpunkt, wo man neue Wege im Rahmen der Gesetze gehen muss.
Eben, wie mit einer Minderheitsregierung von RRG geführt. :)
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Lomond
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Lomond »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:03)

Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Wenn die AfD Ramelow wählt, dann darf er doch die Wahl nicht annehmen!
Wenn er nicht von seinen eigenen Leuten zum Haus hinaus gemobbt werden will!
Und man ihm die Blumen ein paar mal kräftig um die Ohren hauen wird.

Und alle Super-Links-Demokraten jenes Mobbing dann gut finden würden.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Politics hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:18)

Es sollen also alle gezwungen werden sich Rot - Grün zu unterwerfen. Das wird noch lustig werden.....
Träum weiter.
BenJohn

Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von BenJohn »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:03)

Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
Warum will Ramelow dann, dass die CDU für ihn stimmt?
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:22)

Wenn SPD und Grüne sich von der Mitte abwenden und lieber an einem Kandidaten
einer linksextremistischen Partei festhalten möchten, dann ist das sehr problematisch.
Für wen? Für die CDU, ja klar.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Stein1444 »

Lomond hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:07)

Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Wenn die AfD Ramelow wählt, dann darf er doch die Wahl nicht annehmen!
Wenn er nicht von seinen eigenen Leuten zum Haus hinaus gemobbt werden will!
Und man ihm die Blumen ein paar mal kräftig um die Ohren hauen wird.

Und alle Super-Links-Demokraten jenes Mobbing dann gut finden würden.
Und was ist wenn Höcke dann im Hundekostüm in Parlament kommt und vor Ramelow Männchen macht?
Bernd Höcke :D

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Jessie »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:03)

Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
Nun, FDP und CDU haben bezüglich Ramelow genau das Gleiche getönt und nach dem Eklat kein Problem gehabt, um Solidarität von Grünen und Roten zu betteln. In Thüringen ist alles möglich.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:07)

Eben, wie mit einer Minderheitsregierung von RRG geführt. :)
Diesen Ansatz möglichst geräuschlos durchzuboxen, ist offenkundig misslungen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Jessie hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:29)

Wie fauchte Gauland vor zwei Tagen mit hochrotem Kopf bei Illner:
„Höcke ist kein Faschist!“
Danach habe ich umgeschaltet.
Wir wissen doch, was Höcke ist. Er ist die Mitte und die Seele der Partei, laut Gauland. Da werden sich die wenigen liberalen gemäßigten Kräfte, die noch in der AfD sind, drüber gefreut haben. :p
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Ein Terraner »

Da hatte die Bevölkerung etwas gegen diesen Schritt zur Machtübernahme und 2/3 des Forums seit Tagen nur am heulen und geifern.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Stein1444 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:12)

Und was ist wenn Höcke dann im Hundekostüm in Parlament kommt und vor Ramelow Männchen macht?
Dann werden die Ränder noch stärker, weil sie nunmal ein Herz für Karnevalistik haben.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Elmar Brok »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:08)

Die Person Bodo Ramelow gilt als netter Onkel gewissermaßen, die Beziehungen der LiPa zu extremistischen Gruppierungen dürften indes allgemein bekannt sein und somit ggfs. in den so gedachten Konsens einfließen.
Gerne. Ok verlesen. Die extremistischen Gruppierungen können auch als Konsens angesehen werden.
Zuletzt geändert von Elmar Brok am Samstag 8. Februar 2020, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von NicMan »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:15)

Da hatte die Bevölkerung etwas gegen diesen Schritt zur Machtübernahme und 2/3 des Forums seit Tagen nur am heulen und geifern.
Lassen wir sie. Der Souverän, das Volk, wird FDP und CDU stutzen und dem linken Lager stimmen verschaffen. Ich kann nur hoffen, dass möglichst viel Menschen aus diesem Forum in Positionen gelangen, wo sie solch strategische „Meisterleistungen“ vollbringen dürfen wie in Thüringen. Ist ja ein richtiges linkes Konjunkturprogramm, und die Rechten feiern sich dafür :D
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:11)

Für wen? Für die CDU, ja klar.
Für mich und alle Thüringer, die das SED-Regime ablehnen und alle sozialistischen Experimente ablehnen.
Langsam lässt die SPD ihre Masken fallen und was einst eine Splittergruppe innerhalb der SPD war,
ist nun in der Parteiführung.

Eine linksliberale Regierung, die eine unternehmerfreundliche Politik macht, dagegen ist nichts
einzuwenden, diese Politik eines Blair oder Schröder ... hatte ja auch Erfolg.
Das Problem sind jene linke Regierungen, die linke Politik machen.

Wer ein Land ruinieren will, der macht eine sozialistische Politik und vertreibt die Investoren und Unternehmer (wie in Frankreich unter Hollande).
Die Linke ist sogar noch schlimmer als Hollande und ich bete zu Gott, dass uns ein solches Drama erspart bleiben möge.
Die Abwahl von R2G war ein guter Anfang, leider aber von Merkel sabotiert.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 8. Februar 2020, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Elmar Brok hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:20)

Gerne. Ok verlesen. Die extremistischen Gruppierungen können auch als Konsens angesehen werden.
Gut, dann sehen wir das so. Ob der Rest der Republik folgen wird, bleibt abzuwarten. ;)
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

NicMan hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:20)

Lassen wir sie. Der Souverän, das Volk, wird FDP und CDU stutzen und dem linken Lager stimmen verschaffen. Ich kann nur hoffen, dass möglichst viel Menschen aus diesem Forum in Positionen gelangen, wo sie solch strategische „Meisterleistungen“ vollbringen dürfen wie in Thüringen. Ist ja ein richtiges linkes Konjunkturprogramm, und die Rechten feiern sich dafür :D
Mich regt dass gerade tierisch auf.

1) Wer die offenen Grenzen kritisiert ist kein böser Rechter

2) Wer dass schmierentheater von CDU, AFD und FDP kritisiert ist nicht gleich linksgrün.

Ich weiß ich bin mit meiner Position alleine und ich muss damit leben.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:03)

Ich gebs auf. Wenn ihr unbedingt glauben wollt, es wäre irgendwie logisch und wahrscheinlich, die AfD würde geschlossen Ramelow wählen, nachdem man im ganzen Wahlkampf getönt hat, man wollte ihn in Rente schicken und nachdem man alles ansetzte, durch einen Strohmann-Kandidaten Ramelow zu stürzen und es auch tatsächlich gelang und nachdem man die ganze Zeit sagte, Kemmerich solle doch als MP weitermachen, dann glaubt es eben, dass die AfD Ramelow wählen wird. :x
Ab wieviel AfD Stimme wird es also - "uncool" - 1 Stimme ....10 ....12.....- alle ?

Wird das Kind immer mit dem Bade ausgeschüttet - wenn bereits eine AfD Stimme dabei ist ?

Wozu ist die AfD da ? Um die Gesellschaft in die Wade zu beissen !

Warum soll SIE nun nicht umschwenken - und JEDER Entscheidung mindestens EINE SICHERE AfD Stimme geben ?

>> Zwangsveto AfD << - Als Mit -Stimme.

Wenn die für Ramelow stimmen - dann wird es auf dem Wahlzettel drauf stehen !

Affen für Deutschland.

...und die Linke macht die Bananenstaude !

Wenn sich die Mitte nicht fängt - und MITTE wählt ...... (und das ist nicht das bestehen auf Ramelow) ....dann eben NICHT -..... wie immer .
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:22)

Für mich und alle Thüringer, die das SED-Regime ablehnen und alle Sozialistischen Experimente ablehnen.
Langsam lässt die SPD ihre Masken fallen und was einst eine Splittergruppe innerhalb der SPD war,
ist nun in der Parteiführung.

Eine linksliberale Regierung, die eine unternehmerfreundliche Politik macht, dagegen ist nichts
einzuwenden, diese Politik eines Blair oder Schröder ... hatte ja auch Erfolg.
Das Problem sind jene linke Regierungen, die linke Politik machen.

Wer ein Land ruinieren will, der macht eine sozialistische Politik und vertreibt die Investoren und Unternehmer (wie in Frankreich unter Hollande).
Die Linke ist sogar noch schlimmer als Hollande und ich bete zu Gott, dass uns ein solches Drama erspart bleiben möge.
Die Abwahl von R2G war ein guter Anfang, leider aber von Merkel sabotiert.

linksliberal und Schröders Politik passen nicht zusammen. Es ist eher das Gegenteil. Linksliberale Position bezieht sich auf die Emanzipation des Individuums. Hartz 4 und jegliche Form vom sozialer Kahlschlag hat nichts damit zu tun.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von imp »

lili hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:23)

Mich regt dass gerade tierisch auf.

1) Wer die offenen Grenzen kritisiert ist kein böser Rechter

2) Wer dass schmierentheater von CDU, AFD und FDP kritisiert ist nicht gleich linksgrün.

Ich weiß ich bin mit meiner Position alleine und ich muss damit leben.
Wer offene Grenzen kritisiert, ktitisiert zunächst einmal eine theoretische Idee und mithin etwas, das die EU nach außen gar nicht praktiziert. Viele FDP-Anhänger fanden die letzten Tage äußerst schwierig und man muss auch denen, die anfangs sehr begeistert waren, nicht immer das Schlimmste unterstellen. Der Meinungsstreit ist schließlich etwas anderes als Kumpanei.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(08 Feb 2020, 10:51)

Mir gefällt auch nicht die starke Einmischung der Bundespolitik.
Das steht ihr aus meiner Sicht nicht zu.

Die Grenzen des Föderalismus verschwinden.. das sehe ich skeptisch.
Föderalismus, auch im Parteiensystem, heißt ja nicht, jeder kann machen, wonach ihm Lust und Laune ist. Eine Landespartei kann nicht so tun, als ginge es sie nichts an, was die Bundespartei beschließt. Und ebenso ist Thüringen keine Insel im luftleeren Raum (ebenso Bayern nicht ;)) und natürlich haben deren Entscheidungen Einfluss auf die politische Landschaft in Deutschland. Föderalismus heißt eben, es gibt Befugnisse, die vom Bund zum Land gehen, umgekehrt hat das Land Entscheidungsmöglichkeiten gegenüber dem Bund betreffend.

Und mal an die "war-doch-alles-nicht-so-schlimm"-Fraktion gerichtet, ihr scheint zu vergessen, dass die Bundes-CDU und Bundes-FDP von sich aus schon vor vielen Jahren beschlossen hatten, dass es kein Zusammengehen mit der AfD auch auf Bundesland-Ebene geben soll. Wieso machen denn diese Parteien solche Beschlüsse, wenn dann hinterher Landesteile meinen, das interessiert uns nicht, was die Gesamtpartei beschlossen hat?
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:15)

Da hatte die Bevölkerung etwas gegen diesen Schritt zur Machtübernahme und 2/3 des Forums seit Tagen nur am heulen und geifern.
Kemmerich ist immer noch an der Macht und Ramelow hat seit mindestens 12 Stunden kein Hindenburg-Hitler-Tweet mehr abgesetzt.

Ob das die Lage beruhigt, ist allerdings schwer einzuschätzen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Ein Terraner »

imp hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:26)

Viele FDP-Anhänger fanden die letzten Tage äußerst schwierig und man muss auch denen, die anfangs sehr begeistert waren, nicht immer das Schlimmste unterstellen. Der Meinungsstreit ist schließlich etwas anderes als Kumpanei.
Ich würde sogar sagen der Großteil der FDP samt Anhänger waren einfach nur schockiert und entsetzt.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:14)

Wir wissen doch, was Höcke ist. Er ist die Mitte und die Seele der Partei, laut Gauland. Da werden sich die wenigen liberalen gemäßigten Kräfte, die noch in der AfD sind, drüber gefreut haben. :p

Gauland hat das mit der Mitte ja begründet.

Er ist wirtschaftspolitisch eher links und migrationspolitisch eher rechts.
Ergibt im Durchschnitt die Mitte.

Das Problem in der AfD ist, dass die Partei von einigen Extremisten gekapert worden ist
und die sich gut vernetzen und die liberalen herausgeekelt werden.
Das erfolgt parteiintern und andererseits auch von Außen, indem man Freunde usw. verliert.

Dadurch dünnt sich die Sache immer weiter aus. Was schade ist, denn Deutschland braucht
eine konservative Partei, die die CDU unter Merkel leider nicht mehr sein möchte, sondern
lieber die Strategie verfolgt, die SPD noch weiter nach Links zu treiben, um sie aufzureiben.

Was soll man als wirtschaftsliberaler Konservativer tun? Wen soll man wählen?
Das ist ein furchtbares Dilemma und dieses Problem wurde von Merz und der Werteunion erkannt.
Die CDU braucht einen Neuanfang ohne Merkel. Die CDU hat die Aufgabe, die Wähler der
AfD zurückzuholen und die Wähler der SPD dieser zurückzugeben, damit die SPD wieder
in die Mitte rücken kann.

Der Linkskurs der einstigen Parteien der Mitte gibt unserem Land den Todesstoß!
Mit linker Politik kann man die Herausforderungen des demografischen Wandels nicht lösen.
Einzig Meuthen hat diesbezüglich Ideen vorgelegt, die in die richtige Richtung weisen.
Schade, dass darüber nicht sachorientiert diskutiert wird. Die Ideen wären es wert.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 8. Februar 2020, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

imp hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:26)

Wer offene Grenzen kritisiert, ktitisiert zunächst einmal eine theoretische Idee und mithin etwas, das die EU nach außen gar nicht praktiziert. Viele FDP-Anhänger fanden die letzten Tage äußerst schwierig und man muss auch denen, die anfangs sehr begeistert waren, nicht immer das Schlimmste unterstellen. Der Meinungsstreit ist schließlich etwas anderes als Kumpanei.
Es geht mir um etwas anderes. Im Linken Parteitag gab es ja ein Richtungsstreit zwischen Kipping/Wagenknecht. Meiner Meinung war die Position der Linken zu radikal und sie würden ja die aktuelle Situation die seit 2015 entstanden ist weiter verschärfen. Da wurde natürlich jeder der da nicht mitziehen wollte als Rechtsextremer oder AFD-Sympathisant bezeichnet. Das finde ich komplett daneben.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:28)

Kemmerich ist immer noch an der Macht und Ramelow hat seit mindestens 12 Stunden kein Hindenburg-Hitler-Tweet mehr abgesetzt.

Ob das die Lage beruhigt, ist allerdings schwer einzuschätzen.
Er ist wohl eher im Amt als an der Macht und alle sind einig, dass dies nur so lange wie nötig so bleibt. Auch wenn man sonst in vielem nicht einig ist: Etwain der Frage, wie lange noch nötig ist und was man davon halten soll, dass es überhaupt dahin kam.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:29)

Gauland hat das mit der Mitte ja begründet.

Er ist wirtschaftspolitisch eher links und migrationspolitisch eher rechts.
Ergibt im Durchschnitt die Mitte.

Das Problem in der AfD ist, dass die Partei von einigen Extremisten gekapert worden ist
und die sich gut vernetzen und die liberalen herausgeekelt werden.
Das erfolgt parteiintern und andererseits auch von Außen, indem man Freunde usw. verliert.

Dadurch dünnt sich die Sache immer weiter aus. Was schade ist, denn Deutschland braucht
eine konservative Partei, die die CDU unter Merkel leider nicht mehr sein möchte, sondern
lieber die Strategie verfolgt, die SPD noch weiter nach Links zu treiben, um sie aufzureiben.

Was soll man als wirtschaftsliberaler Konservativer tun? Wen soll man wählen?
Das ist ein furchtbares Dilemma und dieses Problem wurde von Merz und der Werteunion erkannt.
Die CDU braucht einen Neuanfang ohne Merkel. Die CDU hat die Aufgabe, die Wähler der
AfD zurückzuholen und die Wähler der SPD dieser zurückzugeben, damit die SPD wieder
in die Mitte rücken kann.

Der Linkskurs der einstigen Parteien der Mitte gibt unserem Land den Todesstoß!

Man kann die Flüchtlingspolitik auch als neoliberal (rechts) bezeichnen, weil die Sozialsysteme zusammenbrechen könnten. Der Niedriglohnsektor kann sich dadurch verschärfen.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Ein Terraner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:28)

Kemmerich ist immer noch an der Macht und Ramelow hat seit mindestens 12 Stunden kein Hindenburg-Hitler-Tweet mehr abgesetzt.

Ob das die Lage beruhigt, ist allerdings schwer einzuschätzen.
Eher nicht, und was gerade passiert halte ich auch für falsch. Neuwahlen wären das richtige.

P.S. Die Bilder aus Thüringen haben Europa schockiert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Elmar Brok »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:00)

Daher wäre aus meiner Sicht die beste Lösung, wenn Höcke aus der AfD austritt und sich aus der Politik zurückzieht.
Nicht weil ich ihm unterstelle rechtsextrem zu sein, sondern er sich in der Vergangenheit durch missglückte
mehrdeutige Äußerungen und unkontrolliertem Verhalten selbst disqualifiziert hat.

Man darf die Presse oder Vertreter der Presse gerne beschimpfen (tun die umgekehrt ja auch), aber man darf ihr nicht drohen.
Presse, Rede- und Meinungsfreiheit sind neben freien und geheimen Wahlen und Rechtsstaatlichkeit die höchsten und wichtigsten
Güter in einer Demokratie.
Meine Kritik an Höcke würde sich nicht auf Ihre Kritikpunkte beschränken. Da werden wir aber vermutlich nicht auf einen Nenner kommen.

Ich sehe allerdings nicht, dass ein Rücktritt/Rückzug in absehbarer Zeit eine realistische Option ist. Vielmehr müsste er am Höhepunkt seiner "Macht" stehen. Das Meisterstück von Thüringen dürfte ihn auch intern gestärkt haben, falls er dort überhaupt jemals in Frage gestanden haben sollte. Hinzu kommt das gute Wahlergebnis. Er dürfte sich in seinem Handeln bestärkt sehen. Nur wenn er jetzt entscheidende Fehler macht (zum Beispiel offen-trollend Ramelow zum MP wählen), könnte er wackeln.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Frank_Stein »

lili hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:25)

linksliberal und Schröders Politik passen nicht zusammen. Es ist eher das Gegenteil. Linksliberale Position bezieht sich auf die Emanzipation des Individuums. Hartz 4 und jegliche Form vom sozialer Kahlschlag hat nichts damit zu tun.
Doch doch. Hartz4 reicht zum überleben. Wer leben möchte muss Eigenverantwortung zeigen.
Mag sein, dass die Agenda2010 einige handwerkliche Mängel hatte, aber die Idee, dass die
Menschen motiviert werden, sich selbst stärker um einen Job zu bemühen war richtig.
Zusammen mit der Senkung der LNK durch Merkel (finanziert durch eine höhere MWST),
war dies einer der Gründe für den späteren wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands.
Die größte Bedrohung dieses Aufschwungs kommt nun aber leider von der Rente mit 63.
Der Demografische Wandel auf dem Arbeitsmarkt müsste durch eine Verlängerung der
Lebensarbeitszeit aufgehalten werden, um die Arbeitnehmer zu entlasten.
Das erfordert Mut, den die aktuelle Regierung offensichtlich aus Angst vor der großen
Wählergruppe der Babyboomer nicht aufbringen kann oder will. Das ist die größte Gefahr
für unser Land.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:15)
Es geht in Thüringen, realistisch betrachtet, um eine stabile Minderheitsregierung. Eine Mehrheitsregierung ist nur mit der AfD möglich, oder die FDP, beziehungsweise CDU schließt sich R2G an.
imp hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:50)
Es geht um eine funktionsfähige Übergangslösung, die über die Neuwahlen arbeiten kann.
Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 09:52)
Es ist eine neue Situation und man muss nach neuen Lösungen ausschau halten.
Für Neuwahlen braucht es eine Zweidrittel-Mehrheit im Landtag von Thüringen. Mehrheitsregierung oder Minderheitsregierung - daneben gibt es keine neuen Lösungen. Auch ein neuer Ministerpräsident eines Expertenkabinetts muss im dritten Wahlgang mit relativer Mehrheit gewählt werden. Herr Kemmerich wird sicherlich nicht Ministerpräsident bleiben.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:27)

"demokratischen Gepflogenheiten" ... es gibt im Landtag keine Mehrheit für R2G. Das kam durch diese Wahl eindeutig zum Ausdruck.
Alles war rechtmäßig.
Ich schreibe es auch gerne zum hundertsten Mal :), die Rechtmäßigkeit der Wahl wurde hier von niemanden bezweifelt. Könntest Du das wenigstens einmal zur Kenntnis nehmen? Im übrigen ist es die AfD selbst, die ständig rumjammert, wenn es um die Ergebnisse geheimer Wahlen geht. Siehe Vizepräsidentenwahl im Bundestag. Warum sagt da die AfD nicht, okay, es war eine geheime Wahl und man kann die Abgeordneten nicht zwingen unseren Kandidaten zu wählen. Aber nein, ständig dieses mi-mi-mi von denen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:28)

(...)

Und mal an die "war-doch-alles-nicht-so-schlimm"-Fraktion gerichtet, ihr scheint zu vergessen, dass die Bundes-CDU und Bundes-FDP von sich aus schon vor vielen Jahren beschlossen hatten, dass es kein Zusammengehen mit der AfD auch auf Bundesland-Ebene geben soll. Wieso machen denn diese Parteien solche Beschlüsse, wenn dann hinterher Landesteile meinen, das interessiert uns nicht, was die Gesamtpartei beschlossen hat?
Wer hat denn ein "Zusammengehen" beschlossen? Das dürfte eine Desinformation sein.

Zum andern, natürlich ist Höcke schlimm, diese Frage stellt sich ja gar nicht. Es ist auch gut, wenn das demokratische Zentrum die Republik verteidigt.
Gleichwohl wäre es opportun gewesen, den Dialog über einen Kandidaten aus der Mitte zu führen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

Frank_Stein hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:36)

Doch doch. Hartz4 reicht zum überleben. Wer leben möchte muss Eigenverantwortung zeigen.
Mag sein, dass die Agenda2010 einige handwerkliche Mängel hatte, aber die Idee, dass die
Menschen motiviert werden, sich selbst stärker um einen Job zu bemühen war richtig.
Zusammen mit der Senkung der LNK durch Merkel (finanziert durch eine höhere MWST),
war dies einer der Gründe für den späteren wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands.
Die größte Bedrohung dieses Aufschwungs kommt nun aber leider von der Rente mit 63.
Der Demografische Wandel auf dem Arbeitsmarkt müsste durch eine Verlängerung der
Lebensarbeitszeit aufgehalten werden, um die Arbeitnehmer zu entlasten.
Das erfordert Mut, den die aktuelle Regierung offensichtlich aus Angst vor der großen
Wählergruppe der Babyboomer nicht aufbringen kann oder will. Das ist die größte Gefahr
für unser Land.

Nein, weil die Emazipation des Einzelnden eingeschränkt wird. Das Amt setzt den anderen mit Sanktionen unter Druck. Das ist das Gegenteil von Freiheitsrechte des Einzelnen. Linksliberal wäre= Der Staat hilft den Schwächsten zur Freiheit, aber der Staat darf sich nicht in die Privatsphäre den anderen einmischen und dazu werden die positiven Freiheitsrechte dezimiert.
Zuletzt geändert von lili am Samstag 8. Februar 2020, 12:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Feb 2020, 11:34)

Damit befindet sie sich ja in bester Gesellschaft von CDU/CSU, Grünen, SPD, Linkspartei und leider auch der FDP, die ignorieren sogar die Thüringer Verfassung.
Wo bitte wird die Thüringer Verfassung ignoriert?
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Frank_Stein »

Elmar Brok hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:35)

Meine Kritik an Höcke würde sich nicht auf Ihre Kritikpunkte beschränken. Da werden wir aber vermutlich nicht auf einen Nenner kommen.

Ich sehe allerdings nicht, dass ein Rücktritt/Rückzug in absehbarer Zeit eine realistische Option ist. Vielmehr müsste er am Höhepunkt seiner "Macht" stehen. Das Meisterstück von Thüringen dürfte ihn auch intern gestärkt haben, falls er dort überhaupt jemals in Frage gestanden haben sollte. Hinzu kommt das gute Wahlergebnis. Er dürfte sich in seinem Handeln bestärkt sehen. Nur wenn er jetzt entscheidende Fehler macht (zum Beispiel offen-trollend Ramelow zum MP wählen), könnte er wackeln.
Höcke ist nicht doof. Er weiß, dass er in der Politik keine Zukunft hat.
Wenn er nicht will, dass R2G im Land zum Normalfall wird, dann wird
er erkennen, dass sein Rückzug aus der Politik die einzige Möglichkeit ist.
Er kann den Kampf gegen die Presse nicht gewinnen. Sein Buch war
diesbezüglich auch nicht gerade hilfreich.

Die CDU muss wieder eine Heimat für konservative Wähler werden.
Das muss die CDU-Führung begreifen. Merkel war erfolgreich drin,
die SPD zu zerstören. Wenn die CDU nicht möchte, dass ihr das
gleiche Schicksal droht, muss sie ihre Strategie überdenken.

Wir haben (und das spielte bei Strategiewechsel der CDU eine Rolle),
leider im Westen (und vor allem in Großstädten) das Problem, dass
die klassische CDU-Wählerschaft (gerade unter den jungen Menschen)
immer mehr zu einer Minderheit wird. Das Land spaltet sich.
Schuld an dieser Entwicklung hat vor allem die Migrationspolitik der letzten
20 Jahre.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 8. Februar 2020, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:33)

Man kann die Flüchtlingspolitik auch als neoliberal (rechts) bezeichnen, weil die Sozialsysteme zusammenbrechen könnten. Der Niedriglohnsektor kann sich dadurch verschärfen.
Der Niedriglohnsektor funktioniert nur so lange als Niedriglohnsektor, wie es genügend freie Arbeitskräfte gibt.
Hinzu kommt: der Wohlfahrtsstaat wird angreifbar, weil er als Pull-Faktor angesehen wird. Der Narrativ: ohne Gesetzliche Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung kämen weniger "Asylforderer".
Das alles hat Konsequenzen: Meuthen will die Gesetzliche Rente ganz abschaffen, auch Höcke plant deutliche Einschnitte. Beide führen sich als "Anwälte der altersarmen Rentner" auf, wollen aber mit ihren Konzepten genau bei denen so richtig holzen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von imp »

lili hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:30)

Es geht mir um etwas anderes. Im Linken Parteitag gab es ja ein Richtungsstreit zwischen Kipping/Wagenknecht. Meiner Meinung war die Position der Linken zu radikal und sie würden ja die aktuelle Situation die seit 2015 entstanden ist weiter verschärfen. Da wurde natürlich jeder der da nicht mitziehen wollte als Rechtsextremer oder AFD-Sympathisant bezeichnet. Das finde ich komplett daneben.
Mich geht der innerlinke Streit wenig an, aber da haben beide Lager künstlich übertrieben. Die Bartschtruppe wollte Wagenknecht wegbeißen und hat unter dem Beifall der Konkurrenz so getan als gäbe es ein AFD-Lager um Wagenknecht. Das war unredlich und wird man der Linken als Ganzes - so viel Schadenfreude muss sein - genau so noch Jahrelang hinterherschwätzen wie ihre Konkurrenten es für opportun halten - und unsere schwarzbraunen Spambots hier im Forum sowieso. So unfair und falsch das ist, so sehr hat das Bartsch-Lager es sich verdient mit seiner unredlichen Masche.

Umgekehrt taten viele Anhänger Wagenknechts unter dem Beifall rechter Scheißblätter, wie sie unser bekannter Forenphilosoph so gern zitiert, so, als vertrete die Linke insgesamt Positionen für die Tagespolitik, die eher in den Bereich Grundsatz und Ideal gehören. Auch das war unredlich und schädlich. Die aktuelle Schwäche der Bundeslinken ist auch mit ihrer Unfähigkeit redlich verdient, solche Selbstverletzung einmal sein zu lassen und sich kleinteilig mit den möglichen Sachkompromissen in gegenseitigem Respekt auseinander zu setzen.

Du vertrittst nun Positionen, die eher restriktiv sind (im Gesamtspektrum dessen, was links so abgeht). So meine ich jedenfalls zu lesen. Darüber kann man doch reden. Vielleicht sogar sachlich. Ich kann der Ppolitik von Frau Merkel da in vielen Einzelpunkten etwas abgewinnen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Selina »

Elmar Brok hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:35)

Meine Kritik an Höcke würde sich nicht auf Ihre Kritikpunkte beschränken. Da werden wir aber vermutlich nicht auf einen Nenner kommen.

Ich sehe allerdings nicht, dass ein Rücktritt/Rückzug in absehbarer Zeit eine realistische Option ist. Vielmehr müsste er am Höhepunkt seiner "Macht" stehen. Das Meisterstück von Thüringen dürfte ihn auch intern gestärkt haben, falls er dort überhaupt jemals in Frage gestanden haben sollte. Hinzu kommt das gute Wahlergebnis. Er dürfte sich in seinem Handeln bestärkt sehen. Nur wenn er jetzt entscheidende Fehler macht (zum Beispiel offen-trollend Ramelow zum MP wählen), könnte er wackeln.
Außerdem besteht der rechtsextreme AfD-"Flügel" ja nicht nur aus Höcke. Einige Landesvorsitzende der Partei gehören auch dem "Flügel" an. Da stecken viele Leute dahinter. Alle tiefbraun. Ein Höcke-Rücktritt hätte lediglich symbolischen Charakter. Zumal die faschistoiden Züge in der Gesamtpartei sehr deutlich zu sehen sind. Auch wenn die Herrschaften zuweilen mal Kreide fressen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von lili »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:39)

Der Niedriglohnsektor funktioniert nur so lange als Niedriglohnsektor, wie es genügend freie Arbeitskräfte gibt.
Hinzu kommt: der Wohlfahrtsstaat wird angreifbar, weil er als Pull-Faktor angesehen wird. Der Narrativ: ohne Gesetzliche Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung kämen weniger "Asylforderer".
Das alles hat Konsequenzen: Meuthen will die Gesetzliche Rente ganz abschaffen, auch Höcke plant deutliche Einschnitte. Beide führen sich als "Anwälte der altersarmen Rentner" auf, wollen aber mit ihren Konzepten genau bei denen so richtig holzen.

Das ist doch gerade der Punkt den ich aufgegriffen habe. Ich kann doch die extreme Flüchtlingspolitik kritisieren ohne die AFD zu unterstützen und zu wählen. Ich weiß dass die AFD eine unsoziale Politik betreibt.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Alpha Centauri »

Selina hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:42)

Außerdem besteht der rechtsextreme AfD-"Flügel" ja nicht nur aus Höcke. Einige Landesvorsitzende der Partei gehören auch dem "Flügel" an. Da stecken viele Leute dahinter. Alle tiefbraun. Ein Höcke-Rücktritt hätte lediglich symbolischen Charakter. Zumal die faschistoiden Züge in der Gesamtpartei sehr deutlich zu sehen sind. Auch wenn die Herrschaften zuweilen mal Kreide fressen.
Zustimmung :thumbup:
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Sören74 »

Lomond hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:07)

Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Wenn die AfD Ramelow wählt, dann darf er doch die Wahl nicht annehmen!
Mich würde echt mal interessieren, wie die AfD-Fans reagieren würden, wenn sie Ramelow zum MP wählen.
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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Politics »

Lomond hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:07)

Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Wenn die AfD Ramelow wählt, dann darf er doch die Wahl nicht annehmen!
Wenn er nicht von seinen eigenen Leuten zum Haus hinaus gemobbt werden will!
Und man ihm die Blumen ein paar mal kräftig um die Ohren hauen wird.

Und alle Super-Links-Demokraten jenes Mobbing dann gut finden würden.
Gut auf den Punkt gebracht. Ich bin mal gespannt wie lange diese Heuchel - Exzesse vom Wähler toleriert werden.
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von Politics »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:43)

Mich würde echt mal interessieren, wie die AfD-Fans reagieren würden, wenn sie Ramelow zum MP wählen.
Zumindest anders als die SED Fans. Eine Wahl sollte man akzeptieren können.
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Re: Die Situation in Thüringen 2020

Beitrag von DarkLightbringer »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Feb 2020, 12:34)

Eher nicht, und was gerade passiert halte ich auch für falsch. Neuwahlen wären das richtige.
SPD und Grüne sollten zum Dialog bereit sein.
Wenn man Ramelow unbedingt haben will, bieten sich insgesamt drei Szenarien an, darunter die Neuwahl.
P.S. Die Bilder aus Thüringen haben Europa schockiert.
Und Afrika. Das Statement der Kanzlerin war eindrucksvoll.
>>We’ll always have Paris<<
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