Die Dummheit hat gesiegt.Liberty hat geschrieben:(29 Jan 2020, 23:06)
Ich gratuliere Nigel Farrage zur Vollendung seines politischen Lebensziels. Er ist ein starkes Beispiel, dass man auch als politischer Aussenseiter etwas Grosses bewegen und verändern kann, wenn man nur am Ball bleibt und nicht aufgibt.![]()
Dank auch an Boris Johnson für seinen Einsatz beim Referendum und für die Durchsetzung des Brexit.
EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Immerhin ist vorstellbar, daß die EU sich die Insel Stück für Stück zurück holt...Liberty hat geschrieben:(29 Jan 2020, 23:06)
Ich gratuliere Nigel Farrage zur Vollendung seines politischen Lebensziels. Er ist ein starkes Beispiel, dass man auch als politischer Aussenseiter etwas Grosses bewegen und verändern kann, wenn man nur am Ball bleibt und nicht aufgibt.![]()
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Schotten werden jedenfalls alles dafür tun, um zurück kehren zu können.H2O hat geschrieben:(30 Jan 2020, 09:37)
Immerhin ist vorstellbar, daß die EU sich die Insel Stück für Stück zurück holt...
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 8e51aaa31d
Gäbe es eigentlich ein Gericht, vor dem sie auf ein neues Referendum klagen könnten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Aufgrund welcher gesetzlichen oder rechtlichen Grundlagen denn?Misterfritz hat geschrieben:(30 Jan 2020, 09:57)
Die Schotten werden jedenfalls alles dafür tun, um zurück kehren zu können.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 8e51aaa31d
Gäbe es eigentlich ein Gericht, vor dem sie auf ein neues Referendum klagen könnten?
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das muss man erstmal schaffen, den Feind den er jahrelang bekämpft hat finanziert ihm seinen weiteren Lebensabend.Liberty hat geschrieben:(29 Jan 2020, 23:06)
Ich gratuliere Nigel Farrage zur Vollendung seines politischen Lebensziels.
"Farage, der 20 Jahre im Europaparlament saß und nur Hohn und Spott für die EU übrig hatte, hat Anspruch auf Übergangsgeld in Höhe von 178.657,20 Euro. Ihm werden 20 Monate lang die Diäten in Höhe von 8.932,86 Euro weitergezahlt. Außerdem steht dem 55-jährigen Farage ab Vollendung seines 63. Lebensjahrs eine Rente in Höhe von lebenslang monatlich derzeit 6.253 Euro zu." Quelle: https://amp.tagesspiegel.de/politik/nac ... 86836.html
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Aus meiner Sicht sind diese Kosten in der britischen Austrittsrechnung von 45 oder 65 Mrd Euro enthalten. Diese Kosten hat das britische Unterhaus anerkannt mit seinem ratifizierten Austrittsvertrag.Orbiter1 hat geschrieben:(30 Jan 2020, 10:01)
Das muss man erstmal schaffen, den Feind den er jahrelang bekämpft hat finanziert ihm seinen weiteren Lebensabend.
"Farage, der 20 Jahre im Europaparlament saß und nur Hohn und Spott für die EU übrig hatte, hat Anspruch auf Übergangsgeld in Höhe von 178.657,20 Euro. Ihm werden 20 Monate lang die Diäten in Höhe von 8.932,86 Euro weitergezahlt. Außerdem steht dem 55-jährigen Farage ab Vollendung seines 63. Lebensjahrs eine Rente in Höhe von lebenslang monatlich derzeit 6.253 Euro zu." Quelle: https://amp.tagesspiegel.de/politik/nac ... 86836.html
Viel schwieriger dürfte die Frage zu lösen sein, wer denn nun für die 6,3 Mrd € einsteht, die GB über den eigenen Finanzbedarf hinaus bisher in die EU-Kasse eingezahlt hat.
Da heißt es wohl kleinere Brötchen backen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das dürfte nur im Fall Nordirland halbwegs einfach zu bewerkstelligen sein. Sollte es tatsächlich Bestrebungen zu einer Wiedervereinigung geben, wäre Nordirland quasi automatisch EU Mitglied.H2O hat geschrieben:(30 Jan 2020, 09:37)
Immerhin ist vorstellbar, daß die EU sich die Insel Stück für Stück zurück holt...
Schottland wird sich auf einen langen Kampf mit Bezug auf seine demokratischen Rechte einstellen müssen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Kommt ganz darauf an, wie sich das Leben in GB ab Jahresende einpendelt. Meine Vermutung: Die politischen Gegenkräfte gegen die Tories werden darauf setzen, daß es Schwierigkeiten gibt, weil sie derzeit keine riesige Mehrheit hinter sich versammeln können. Da spielt uns das britische (schottische) Wahlrecht einen Streich, in dem auch kleine Mehrheiten zu großen Mehrheiten im Parlament führen können. Wenn die Mehrheiten ganz sicher reichen für eine Loslösung, dann wird der Kampf um einen Termin für eine Volksabstimmung beginnen. Vorher werden die Gegenkräfte nur viel Stimmung machen.JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2020, 10:39)
Das dürfte nur im Fall Nordirland halbwegs einfach zu bewerkstelligen sein. Sollte es tatsächlich Bestrebungen zu einer Wiedervereinigung geben, wäre Nordirland quasi automatisch EU Mitglied.
Schottland wird sich auf einen langen Kampf mit Bezug auf seine demokratischen Rechte einstellen müssen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wie ich bereits vor Urzeiten schrieb: Das ganze Problem wird sich auf mittlere Sicht von selber erledigen, wenn die "Empire-Restorations-Träume" Ewiggestriger mit großem Knall gegen die Wand gefahren wurden. Es sei denn die EU läßt sich belabern, die mit etlichen Zugeständnissen künstlich am Leben zu halten. 

"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es soll ja angeblich sogar Tory Abgeordnete geben, die Schottland ein zweites Referendum zubilligen wollen. Wenn Boris die entdeckt, schmeißt er sie wahrscheinlich aus der Partei. Mal sehen, wer schneller wieder in der EU ist, Nordirland, Schottland oder GB.H2O hat geschrieben:(30 Jan 2020, 13:49)
Kommt ganz darauf an, wie sich das Leben in GB ab Jahresende einpendelt. Meine Vermutung: Die politischen Gegenkräfte gegen die Tories werden darauf setzen, daß es Schwierigkeiten gibt, weil sie derzeit keine riesige Mehrheit hinter sich versammeln können. Da spielt uns das britische (schottische) Wahlrecht einen Streich, in dem auch kleine Mehrheiten zu großen Mehrheiten im Parlament führen können. Wenn die Mehrheiten ganz sicher reichen für eine Loslösung, dann wird der Kampf um einen Termin für eine Volksabstimmung beginnen. Vorher werden die Gegenkräfte nur viel Stimmung machen.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So sehr ich mir wünschte, GB wieder als Teil der EU betrachten zu können... erst einmal sollte das Land die Mühen im globalen Wettbewerb kennen lernen. Denn mir steht nicht der Sinn nach Wiederholung von irgendwelchen -XITs, weil eine geringe Mehrheit für oder gegen die EU keine Lust mehr hat. Wenn ein Wahlsystem den Mehrheitswillen eines Landes so verzerrt, dann sollte man in der EU darauf bestehen, daß die demokratischen Mehrheitsverhältnisse auch im Parlament der Mitgliedsstaaten abgebildet werden; Spielraum 5%. Da hat auch die EU etwas zu tun.JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2020, 07:21)
Es soll ja angeblich sogar Tory Abgeordnete geben, die Schottland ein zweites Referendum zubilligen wollen. Wenn Boris die entdeckt, schmeißt er sie wahrscheinlich aus der Partei. Mal sehen, wer schneller wieder in der EU ist, Nordirland, Schottland oder GB.![]()
Aus meiner Sicht sollten die Parlamente der Mitgliedsstaaten der EU in vergleichbarer Weise politische Macht erlangen. Vorher kein Zurück der Briten. Und ohne den Euro auch nicht mehr! Dann lieber ohne die Briten.
Britische ReJoiners meinten, daß frühestens 2034 eine Möglichkeit zu erkennen wäre,
daß GB wieder dazu kommt. Aber nach meinem Dafürhalten bitte nach einem formalen Aufnahmeverfahren! Na ja, mich dürfte das nicht mehr aufregen...

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Bin schon gespannt wie sich die Verhandlungen mit der EU entwickeln. Irgendwie klingen die Erwartungshaltungen auf britischer Seite alle nach "Alles sollte so bleiben wie es ist, wir sind nur nicht mehr Mitglied in der EU". Das dürfte kaum umsetzbar sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Franzosen sagen schon mal, was bestimmt nicht geht: Neue Rosinen nach Londons Geschmack.Orbiter1 hat geschrieben:(31 Jan 2020, 08:24)
Bin schon gespannt wie sich die Verhandlungen mit der EU entwickeln. Irgendwie klingen die Erwartungshaltungen auf britischer Seite alle nach "Alles sollte so bleiben wie es ist, wir sind nur nicht mehr Mitglied in der EU". Das dürfte kaum umsetzbar sein.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... b6f03a1824
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Eine enge Bindung, genau nach dem Muster der Schweiz oder Norwegens, hielte ich für vernünftig. Auf der Grundlage könnte man auch Mitgliedschaften beginnen lassen. Dann beschnuppert man sich, bevor danach einstimmig Ablehnung oder Zustimmung zur Mitgliedschaft beschlossen werden kann. Immer "ganz oder gar nicht" halte ich für eine zweitbeste Lösung!Orbiter1 hat geschrieben:(31 Jan 2020, 08:24)
Bin schon gespannt wie sich die Verhandlungen mit der EU entwickeln. Irgendwie klingen die Erwartungshaltungen auf britischer Seite alle nach "Alles sollte so bleiben wie es ist, wir sind nur nicht mehr Mitglied in der EU". Das dürfte kaum umsetzbar sein.
Im Fall GB haben aber die Personenfreizügigkeit und die EU-Regelwerke den Ausschlag gegeben, daß GB nicht mehr mitspielen wollte. Diese Regeln erkennen Norwegen und die Schweiz an und übernehmen sie in das eigene Regelwerk.
Nach Lage der Dinge wird GB zum Jahresende ein Drittstaat, mit dem ein Handelsabkommen geschlossen werden muß, so ungefähr wie CETA mit Kanada und ohne hunderte von Ausnahmen. Ansonsten gelten die Regeln der WTO; dazu muß gar kein Vertrag geschlossen werden.
Eine für mich ungeklärte Frage bleibt die Grenze in Irland. Vereinbart wurde doch, daß die Zollgrenze Grenze in der irischen See liegt und daß deshalb die Staatsgrenze in Irland nicht bewacht und überwacht werden muß. Gilt diese Regelung bis in sehr ferne Zukunft, oder nur für die Übergangszeit bis Jahresende? Denn so lange ist GB doch insgesamt noch im Zollsystem der EU, also eine Ausnahme für Nord-Irland hätte so lange auch gar keine Bedeutung!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
In wenigen Stunden ist Grossbritannien wieder frei. Ein historischer Tag. 

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sagen wir mal so:Liberty hat geschrieben:(31 Jan 2020, 22:13)
In wenigen Stunden ist Grossbritannien wieder frei. Ein historischer Tag.
In den nächsten 11 Monaten ändert sich nichts, ausser, dass die Briten nicht mehr mitreden dürfen.
Und "historisch" bedeutet erstmal keine Wertung, das kann gut oder schlecht sein - man wird sehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, ein erfreulicher und wichtiger Tag, der zeigt, dass die Geschichte keine quälende Einbahnstraße zu mehr und mehr unheilvollem Zentralismus und damit zunehmender Ohnmacht der Teile ist. Ein Tag, an dem wieder bewusst wird, dass man auch umkehren und Fehlentwicklungen korrigieren kann. Ein Tag, der zeigt, dass sich wirksame Korrektive und wirkliche Gegengewichte auch gegen die Macht "geschaffener Fakten" wiederherstellen lassen. Ein Tag, von dem an Europa wieder ein Stück seines tatsächlichen Wesens zurückgewinnt. Ein Europa der Vielfalt und des strukturellen Wettbewerbs, ein Europa der Alternativen und Eigentümlichkeiten. Ein Europa auf dem Weg wieder zu mehr wirksamer Verantwortlichkeit, zu mehr Lasteninternalisierung, weg von einem europaweiten Umverteilungssozialismus.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
...whaow,BlueMonday hat geschrieben:(31 Jan 2020, 23:38)
Ja, ein erfreulicher und wichtiger Tag, der zeigt, dass die Geschichte keine quälende Einbahnstraße zu mehr und mehr unheilvollem Zentralismus und damit zunehmender Ohnmacht der Teile ist. Ein Tag, an dem wieder bewusst wird, dass man auch umkehren und Fehlentwicklungen korrigieren kann. Ein Tag, der zeigt, dass sich wirksame Korrektive und wirkliche Gegengewichte auch gegen die Macht "geschaffener Fakten" wiederherstellen lassen. Ein Tag, von dem an Europa wieder ein Stück seines tatsächlichen Wesens zurückgewinnt. Ein Europa der Vielfalt und des strukturellen Wettbewerbs, ein Europa der Alternativen und Eigentümlichkeiten. Ein Europa auf dem Weg wieder zu mehr wirksamer Verantwortlichkeit, zu mehr Lasteninternalisierung, weg von einem europaweiten Umverteilungssozialismus.
das war ein Statement!
Klare Kante, ich teile nicht alles, aber gut dargelegt!!!!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
BlueMonday hat geschrieben:(31 Jan 2020, 23:38)
Ja, ein erfreulicher und wichtiger Tag, der zeigt, dass die Geschichte keine quälende Einbahnstraße zu mehr und mehr unheilvollem Zentralismus und damit zunehmender Ohnmacht der Teile ist. Ein Tag, an dem wieder bewusst wird, dass man auch umkehren und Fehlentwicklungen korrigieren kann. Ein Tag, der zeigt, dass sich wirksame Korrektive und wirkliche Gegengewichte auch gegen die Macht "geschaffener Fakten" wiederherstellen lassen. Ein Tag, von dem an Europa wieder ein Stück seines tatsächlichen Wesens zurückgewinnt. Ein Europa der Vielfalt und des strukturellen Wettbewerbs, ein Europa der Alternativen und Eigentümlichkeiten. Ein Europa auf dem Weg wieder zu mehr wirksamer Verantwortlichkeit, zu mehr Lasteninternalisierung, weg von einem europaweiten Umverteilungssozialismus.
Es wird keinen Weg an einer Transferunion geben.
Helmut Schmidt
Und ich kann nicht erkennen was dran schlimm ist. Positive Beispiele gibt es genug, Irland z.b. oder Griechenland.
Die EU wird sich verändern, populistische Staaten können das nicht. Keine reale Substanz, nur eine fixierte, glorifizierte Vergangenheit auf die Sie bauen.
Und ohne Substanz keine Zukunft, keine wirkliche Veränderung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_( ... avigation)
"Seit dem 25. Juli 2018 sind 26 der vorgesehenen 30 Satelliten im Orbit.[3] Die übrigen sollen 2021 mit Ariane-6-Raketen gestartet werden.[4] Das Satellitennavigationssystem ist für die Allgemeinheit seit dem 15. Dezember 2016 zugänglich.[5][6]"
Eine Leistung aller Staaten der EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die EU will eine neue Erzählung und darüber sogar mit den Bürgern sprechen - meint es aber nicht sonderlich ernst.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... cb1ea7e9a5
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...wie ein Freilichtmuseum mit Eiffelturm...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn ich das heute richtig mitbekommen habe werden die Verhandlungen mit GB von Seiten der EU wieder von Michel Barnier geführt. Mit vielen großzügigen Geschenken und Extrawürsten sollten die Briten da nicht rechnen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sehr gut,Orbiter1 hat geschrieben:(01 Feb 2020, 19:19)
Wenn ich das heute richtig mitbekommen habe werden die Verhandlungen mit GB von Seiten der EU wieder von Michel Barnier geführt. Mit vielen großzügigen Geschenken und Extrawürsten sollten die Briten da nicht rechnen.
dann kenne sich ja beide Seiten

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die USA haben grosses Interesse an einem guten Freihandelsabkommen mit den Briten. Japan, Südkorea, Russland, China, Brasilien, Indien vielleicht auch.Orbiter1 hat geschrieben:(01 Feb 2020, 19:19)
Wenn ich das heute richtig mitbekommen habe werden die Verhandlungen mit GB von Seiten der EU wieder von Michel Barnier geführt. Mit vielen großzügigen Geschenken und Extrawürsten sollten die Briten da nicht rechnen.
Wenn die EU kein Interesse an guten Beziehungen zu Grossbritannien hat ... die Welt ist gross.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass die Verhandlungen - wie von BoJo erhofft - scheitern.
Amüsant finde ich ja, dass viele von den eisernen Brexiteers ihr Vermögen vorsichtshalber schon mal ins Ausland gebracht haben.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Stellt sich immer die Frage: Gut für wen?Liberty hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:00)
Die USA haben grosses Interesse an einem guten Freihandelsabkommen mit den Briten. Japan, Südkorea, Russland, China, Brasilien, Indien vielleicht auch.
Wenn die EU kein Interesse an guten Beziehungen zu Grossbritannien hat ... die Welt ist gross.
Für USA, China, Indien ist GB ein Mini-Markt. Dem werden sie ihre Wünsche aufoktroieren, so schnell können die in London gar nicht gucken.
Und, die EU war immer an guten Beziehungen mit GB gelegen, am liebsten innerhalb der EU, jetzt eben als Drittstaat. Nur muss das verhandelt werden.
Oder unterschreibst Du jedes Papier, dass Dir vorgelegt wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Letztendes sind die Briten heute in der Verhandlungsposition, in der seinerzeit sich die nach Unabhängigkeit strebenden britischen Kolonialgebiete gegenüber dem einstigen Mutteland standen. Die Briten sind heute letztendlich Bittsteller.Misterfritz hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:06)
Stellt sich immer die Frage: Gut für wen?
Für USA, China, Indien ist GB ein Mini-Markt. Dem werden sie ihre Wünsche aufoktroieren, so schnell können die in London gar nicht gucken.
Und, die EU war immer an guten Beziehungen mit GB gelegen, am liebsten innerhalb der EU, jetzt eben als Drittstaat. Nur muss das verhandelt werden.
Oder unterschreibst Du jedes Papier, dass Dir vorgelegt wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das sehe ich zwar nicht so. Die Kolonien hatten nun wirklich nichts, vor Allem keine Macht.sünnerklaas hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:17)
Letztendes sind die Briten heute in der Verhandlungsposition, in der seinerzeit sich die nach Unabhängigkeit strebenden britischen Kolonialgebiete gegenüber dem einstigen Mutteland standen. Die Briten sind heute letztendlich Bittsteller.
Allerdings fehlt den Briten ein grosses Pfund: Der freie Zugang zu EU-Binnenmarkt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Klar, GB ist ein wohlhabendes Land mit 65 Mio Konsumenten... aber auch ein Land, das Waren und Dienstleistungen verkaufen möchte. Die EU ist eine recht wohlhabende Gemeinschaft mit 450 Mio Verbrauchern, das ebenfalls Waren und Dienstleistungen anbietet. Weitgehend solche Waren und Dienstleistungen, die auch GB anbietet. Für die EU ist GB ab heute ein Wettbewerber, der sein eigenes Geschäft betreibt, nur zu seinem Nutzen. Warum sollte die EU über fairen Umgang mit dem Wettbewerber hinaus die Geschäfte des Wettbewerbers fördern? Im Gegenteil wird sie doch durch Anstrengungen aller Art ihren Nutzen nach Kräften zu dessen Lasten mehren... und hat die weitaus größeren Möglichkeiten auf seiner Seite. Und die wird die EU weltweit nutzen, so wie jeder Wettbewerber das tut.Liberty hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:00)
Die USA haben grosses Interesse an einem guten Freihandelsabkommen mit den Briten. Japan, Südkorea, Russland, China, Brasilien, Indien vielleicht auch.
Wenn die EU kein Interesse an guten Beziehungen zu Grossbritannien hat ... die Welt ist gross.
Herr Barnier wird in bekannter Weise sehr nüchtern abwägen, was die EU geben muß, um bestimmte Dinge zu bekommen. Wenn GB nichts bietet, dann wird auch die EU nichts geben. Warum auch?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ich denke ich auch.H2O hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:26)
Herr Barnier wird in bekannter Weise sehr nüchtern abwägen, was die EU geben muß, um bestimmte Dinge zu bekommen. Wenn GB nichts bietet, dann wird auch die EU nichts geben. Warum auch?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Hinzu kommt noch, dass etwa die Hälfte des britischen Exports derzeit in die EU geliefert wird. Dafür müssen erstmal mögliche andere Abnehmer gefunden werden - und mit denen hat GB derzeit keine Handelsabkommen. Im Gegensatz zur EU. Johnson muss also bis Ende des Jahres nicht nur mit der EU ein neues Abkommen aushandeln, sondern auch mit den anderen großen "Märkten" in der Welt. USA, China, Japan, Russland.... Sieht nicht so aus, als würde Johnson bis zum Jahresende viel Schlaf bekommen.H2O hat geschrieben:(01 Feb 2020, 22:26)
Klar, GB ist ein wohlhabendes Land mit 65 Mio Konsumenten... aber auch ein Land, das Waren und Dienstleistungen verkaufen möchte. Die EU ist eine recht wohlhabende Gemeinschaft mit 450 Mio Verbrauchern, das ebenfalls Waren und Dienstleistungen anbietet. Weitgehend solche Waren und Dienstleistungen, die auch GB anbietet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wie es aussieht, will London sowas wie CETA. Nur scheint man nicht zu bedenken, dass mit Kanada 7 Jahre verhandelt wurde - und das war eine eher kurze Verhandlungszeit.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Feb 2020, 13:02)
Hinzu kommt noch, dass etwa die Hälfte des britischen Exports derzeit in die EU geliefert wird. Dafür müssen erstmal mögliche andere Abnehmer gefunden werden - und mit denen hat GB derzeit keine Handelsabkommen. Im Gegensatz zur EU. Johnson muss also bis Ende des Jahres nicht nur mit der EU ein neues Abkommen aushandeln, sondern auch mit den anderen großen "Märkten" in der Welt. USA, China, Japan, Russland.... Sieht nicht so aus, als würde Johnson bis zum Jahresende viel Schlaf bekommen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... cab95a90db
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nicht zu vergessen, daß so mancher "große Markt" von den USA mit Argwohn betrachtet wird. Das konnte innerhalb der EU nicht wirken; gerade deshalb eben... Unabhängigkeit von den ganz Großen... wurde die EU erfunden, allerdings erst im 2. Durchlauf. Zuerst wollte man in Europa allerdings den dauerhaften Frieden. Und nun sehe man sich an, was sich in GB ab zu zeichnen beginnt. Nach Frieden und Eintracht sieht das alles gar nicht aus! So gesehen meine ich, daß die britische Führungskaste in Sachen EU den Verstand verloren hat.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Feb 2020, 13:02)
Hinzu kommt noch, dass etwa die Hälfte des britischen Exports derzeit in die EU geliefert wird. Dafür müssen erstmal mögliche andere Abnehmer gefunden werden - und mit denen hat GB derzeit keine Handelsabkommen. Im Gegensatz zur EU. Johnson muss also bis Ende des Jahres nicht nur mit der EU ein neues Abkommen aushandeln, sondern auch mit den anderen großen "Märkten" in der Welt. USA, China, Japan, Russland.... Sieht nicht so aus, als würde Johnson bis zum Jahresende viel Schlaf bekommen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das geht nach meiner Überzeugung erheblich schneller als bei Kanada, ganz einfach deswegen weil man im totalen Gegensatz zu Kanada aktuell die identischen Regelungen hat. Da geht es nur um die Punkte die GB in Zukunft bewusst anders machen möchte. In maximal 2 Jahren sollten die Verhandlungen abgeschlossen sein.Misterfritz hat geschrieben:(02 Feb 2020, 13:12)
Wie es aussieht, will London sowas wie CETA. Nur scheint man nicht zu bedenken, dass mit Kanada 7 Jahre verhandelt wurde - und das war eine eher kurze Verhandlungszeit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nach dem Brexit wollen sich die Briten nicht mehr, auch nicht auf Umwegen, EU-Recht und schon gar nicht EU-Richtern unterwerfen. Das versteht sich doch von selber, oder?Eiskalt hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:21)
Man geht auf Konfrontation:
https://www.thetimes.co.uk/edition/news ... -bgn5slqxk
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Brauchen sie ja auch nicht mehr, ab Ende 2020.Fliege hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:28)
Nach dem Brexit wollen sich die Briten nicht mehr, auch nicht auf Umwegen, EU-Recht und schon gar nicht EU-Richtern unterwerfen. Das versteht sich doch von selber, oder?
Aber sie wollen ja Freihandel mit der EU, von daher werden sie Kompromisse machen müssen - oder eben isolated bleiben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Zwischen Britannien und EU vereinbarte Regeln, insbesondere ohne EuGH-Vorbehalt, sind keine EU-Regeln (vgl. Vertragstheorie, John Locke usw.).Misterfritz hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:33)
Brauchen sie ja auch nicht mehr, ab Ende 2020.
Aber sie wollen ja Freihandel mit der EU, von daher werden sie Kompromisse machen müssen - oder eben isolated bleiben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ist irgendwie klar, oder? Bei CETA ist es ja nicht anders. GB ist dann Drittstaat, wenn sie mehr wollen, müssen sie verhandeln.Fliege hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:40)
Zwischen Britannien und EU vereinbarte Regeln, insbesondere ohne EuGH-Vorbehalt, sind keine EU-Regeln (vgl. Vertragstheorie, John Locke usw.).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So sehe ich es auch. Die EU muss sich strecken für gute Beziehungen mit den Briten. Vor allem sollte die EU ihre bisherige Position überdenken, ein demokratiefernes und bürokratieaffines Politikmodell als Richtmaß für Redlichkeit auszugeben.Misterfritz hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:49)
Ist irgendwie klar, oder? Bei CETA ist es ja nicht anders. GB ist dann Drittstaat, wenn sie mehr wollen, müssen sie verhandeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Warum sollte sich die EU dafür strecken?Fliege hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:52)
So sehe ich es auch. Die EU muss sich strecken für gute Beziehungen mit den Briten. Vor allem sollte die EU ihre bisherige Position überdenken, ein demokratiefernes und bürokratieaffines Politikmodell als Richtmaß für Redlichkeit auszugeben.
Dafür gibt es nun echt keine Gründe.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Abwarten, ich empfehle Abwarten in dieser Sache.Misterfritz hat geschrieben:(02 Feb 2020, 21:57)
Warum sollte sich die EU dafür strecken?
Dafür gibt es nun echt keine Gründe.
So lachte Nigel Farage (erfolgreicher britischer Brexit-Aktivist) auf einer Brexit-Party: "Ganz Europa sollte die EU verlassen".
Und Manfred Weber (gescheiterter deutscher Kommissionspräsidentenkandidat der EVP) warnte: "Wird der Brexit gefühlt ein Erfolg, ist er der Anfang vom Ende der EU".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und wenn schon?Fliege hat geschrieben:(02 Feb 2020, 22:19)
Abwarten, ich empfehle Abwarten in dieser Sache.
So lachte Nigel Farage (erfolgreicher britischer Brexit-Aktivist) auf einer Brexit-Party: "Ganz Europa sollte die EU verlassen".
Und Manfred Weber (gescheiterter deutscher Kommissionspräsidentenkandidat der EVP) warnte: "Wird der Brexit gefühlt ein Erfolg, ist er der Anfang vom Ende der EU".
Farange ist abserviert worden, sogar im Brexit-Land.
Und Weber .... egal.
Abwarten, morgen wollen ja die Briten (also BoJo) was dazu sagen.
Natürlich hat die EU auch Interesse an weiterem Handel mit GB, nur sitzt GB nicht am längeren Hebel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Man muß sehr kritisch bewerten, daß sich sowohl GB als auch die EU nicht in ihrer Bestform gegenüber stehen. In GB gibt es einen Trennungsschmerz durch den Brexit, und natürlich den Übermut von Siegern in einer innenpolitischen Schlacht. Obendrauf sind diese Gefühle im Lande ungleich verteilt, so daß in Regionen Widerstand gegen die Zentralgewalt in London aufkeimt. Das ist besonders auffällig in Schottland, etwas weniger in Nord-Irland, dafür aber viel gefährlicher mit Blick auf EU und irische Gefühle, wenig ausgeprägt in Wales... vielleicht nur eine Stimmung von "me too".
Die EU steht ziemlich zerzaust da, wenn sie sich als Wertegemeinschaft verstehen will,
sich aber in keiner Weise solidarisch verhält, was die Bewältigung der Fluchtbewegungen und der Mitverantwortung betrifft. Dann die großen Themen Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung, das Thema Korruption, und nationale Spaltungsbewegungen in Spanien. Da wäre schon kritisch zu fragen: "Welche gemeinsamen Werte vertritt denn die Gemeinschaft innerhalb der EU? Selbst der ansonsten so verläßliche deutsch-französische Motor stottert doch. Ganz offenbar stellt sich Frankreich eine anders aufgebaute EU vor als die deutsche Bundesregierung. Beide, insbesondere die deutsche Seite, schleichen um den heißen Brei herum, um einen grundsätzlichen Streit zu vermeiden. Hinzu kommt ein Kampf um Geld, das nicht vorhanden ist, weil die Briten als Nettozahler ausfallen, und Deutschland wenig Lust verspürt, dort ersatzweise ein zu springen.
Wir sollten nicht davon ausgehen, daß diese Schwachpunkte in den Verhandlungen der EU-Kommission mit GB über ein zukünftiges Miteinander gar keine Wirkung entfalten werden und in gefährlicher Weise erwartbare Streitpunkte davon nicht mitbestimmt werden.
Ich erwarte zeitweise Schlammschlachten und vielfach Erbitterung über den gegenseitigen Umgang miteinander. Alles Andere wäre ein Wunder!
Die EU steht ziemlich zerzaust da, wenn sie sich als Wertegemeinschaft verstehen will,
sich aber in keiner Weise solidarisch verhält, was die Bewältigung der Fluchtbewegungen und der Mitverantwortung betrifft. Dann die großen Themen Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung, das Thema Korruption, und nationale Spaltungsbewegungen in Spanien. Da wäre schon kritisch zu fragen: "Welche gemeinsamen Werte vertritt denn die Gemeinschaft innerhalb der EU? Selbst der ansonsten so verläßliche deutsch-französische Motor stottert doch. Ganz offenbar stellt sich Frankreich eine anders aufgebaute EU vor als die deutsche Bundesregierung. Beide, insbesondere die deutsche Seite, schleichen um den heißen Brei herum, um einen grundsätzlichen Streit zu vermeiden. Hinzu kommt ein Kampf um Geld, das nicht vorhanden ist, weil die Briten als Nettozahler ausfallen, und Deutschland wenig Lust verspürt, dort ersatzweise ein zu springen.
Wir sollten nicht davon ausgehen, daß diese Schwachpunkte in den Verhandlungen der EU-Kommission mit GB über ein zukünftiges Miteinander gar keine Wirkung entfalten werden und in gefährlicher Weise erwartbare Streitpunkte davon nicht mitbestimmt werden.
Ich erwarte zeitweise Schlammschlachten und vielfach Erbitterung über den gegenseitigen Umgang miteinander. Alles Andere wäre ein Wunder!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das sieht irgendwie nicht danach aus:Orbiter1 hat geschrieben:(02 Feb 2020, 16:21)
Das geht nach meiner Überzeugung erheblich schneller als bei Kanada, ganz einfach deswegen weil man im totalen Gegensatz zu Kanada aktuell die identischen Regelungen hat. Da geht es nur um die Punkte die GB in Zukunft bewusst anders machen möchte. In maximal 2 Jahren sollten die Verhandlungen abgeschlossen sein.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2a18a2f664
BoJo will keine Regelungen der EU mehr gelten lassen, damit müsste im Prinzip für Alles und Jedes neu verhandelt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und ewig grüsst das Brexiteer....
Leider sehe ich keinerlei Erkenntnisgewinne seitens der EU......
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na, jetzt sei doch mal nicht so pessimistisch!Eiskalt hat geschrieben:(03 Feb 2020, 17:58)
Und ewig grüsst das Brexiteer....
Leider sehe ich keinerlei Erkenntnisgewinne seitens der EU......
Der britische Bremsklotz ist jetzt erstmal WEG! Feierabend!
Ab jetzt muss Johnson verhandeln mit.... Oh, wie hieß dder noch gleich? In meinem Alter kann man sowas leicht mal vergessen....
DOCH! ICH WEIß WIEDER!
Der heißt BARNIER!
Barnier ist genau der Typ, der sich in den Austrittsgesprächen einen Scheißdreck darum gekümert hat, was Boris Johnson für Hirn- oder Darmwallungen hatte.
Lass den Barnier mal machen. Der süße Boris wird begeistert sein...

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
...so sieht es aus.Misterfritz hat geschrieben:(03 Feb 2020, 13:41)
Das sieht irgendwie nicht danach aus:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2a18a2f664
BoJo will keine Regelungen der EU mehr gelten lassen, damit müsste im Prinzip für Alles und Jedes neu verhandelt werden.
Bilaterale Verhandlungen mit 27 EU Ländern, dazu kommen ca. 150 Nicht-EU-Länder, mit denen die EU, incl. der Briten, ein Handelsabkommen hatten.
All das dürfen die Briten nun Bilateral neu verhandeln.
Guten Tag, da werden sie minimum 5 Jahre verhandeln müssen.
Ich erinnere, die Handels und Passabkommen, mit so nebensächlichen Staaten wie Thailand, Malaysia oder Indonesien sind EU-Abkommen.
Selbst das Passabkommen, welches beinhaltet die EU Staaten und der Schweiz, muss neu verhandelt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Jaja. Aber dennoch die alles Regulierung etc geht ja weiter.Kohlhaas hat geschrieben:(03 Feb 2020, 18:07)
Na, jetzt sei doch mal nicht so pessimistisch!
Der britische Bremsklotz ist jetzt erstmal WEG! Feierabend!
Ab jetzt muss Johnson verhandeln mit.... Oh, wie hieß dder noch gleich? In meinem Alter kann man sowas leicht mal vergessen....
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Barnier ist genau der Typ, der sich in den Austrittsgesprächen einen Scheißdreck darum gekümert hat, was Boris Johnson für Hirn- oder Darmwallungen hatte.
Lass den Barnier mal machen. Der süße Boris wird begeistert sein...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn der Boris gar keine enge Anbindung an die EU möchte geht es ja noch schneller. Dann handelt man auf Basis WTO und das Thema ist erledigt. So etwas wie CETA Plus wird es bestimmt nicht geben. Manfred Weber hat letzte Woche in einem Interview schon klar gemacht dass das Verhandlungsergebnis keine Werbung für weitere EU-Austritte darstellen soll.Misterfritz hat geschrieben:(03 Feb 2020, 13:41)
Das sieht irgendwie nicht danach aus:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2a18a2f664
BoJo will keine Regelungen der EU mehr gelten lassen, damit müsste im Prinzip für Alles und Jedes neu verhandelt werden.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sehr guter lesenswerter Beitrag des Schriftstellers Ian McEwan zum Brexit:
Zauberstaub des Populismus
Wir sind von uns selbst überrascht. Noch vor wenigen Jahren hätten die meisten von uns auf die Frage nach den Missständen der Nation – das Wohlstandsgefälle, der kranke National Health Service, das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd, Verbrechen, Terrorismus, die Austeritätspolitik, die Immobilienkrise und so weiter – nicht daran gedacht, unsere EU-Mitgliedschaft auf die Liste zu setzen. Wie glücklich wir 2012 waren, in der angenehmen Erinnerung an unsere erfolgreichen Olympischen Spiele. Wir dachten damals nicht an Brüssel. Es war, in Guy Verhofstadts einschlägiger Formulierung, ein "Zickenkrieg" in der Tory-Partei, der uns in Fahrt brachte. Diese Zicken hatten sich seit Jahrzehnten bekriegt. Als sie uns da hineinzogen und dazu aufstachelten, uns für eine Seite zu entscheiden, erlitten wir einen kollektiven Nervenzusammenbruch; danach wollten hinreichend viele Menschen nur noch, dass das Elend ein Ende hat: "Get Brexit done." Nachdem dieser Slogan vom Premierminister bis zum Erbrechen wiederholt wurde, erschien es fast unhöflich, nach dem Warum zu fragen.
https://www.zeit.de/kultur/2020-01/brex ... ettansicht
Ohne Lamento einfach auf den Punkt gebracht!
Zauberstaub des Populismus
Wir sind von uns selbst überrascht. Noch vor wenigen Jahren hätten die meisten von uns auf die Frage nach den Missständen der Nation – das Wohlstandsgefälle, der kranke National Health Service, das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd, Verbrechen, Terrorismus, die Austeritätspolitik, die Immobilienkrise und so weiter – nicht daran gedacht, unsere EU-Mitgliedschaft auf die Liste zu setzen. Wie glücklich wir 2012 waren, in der angenehmen Erinnerung an unsere erfolgreichen Olympischen Spiele. Wir dachten damals nicht an Brüssel. Es war, in Guy Verhofstadts einschlägiger Formulierung, ein "Zickenkrieg" in der Tory-Partei, der uns in Fahrt brachte. Diese Zicken hatten sich seit Jahrzehnten bekriegt. Als sie uns da hineinzogen und dazu aufstachelten, uns für eine Seite zu entscheiden, erlitten wir einen kollektiven Nervenzusammenbruch; danach wollten hinreichend viele Menschen nur noch, dass das Elend ein Ende hat: "Get Brexit done." Nachdem dieser Slogan vom Premierminister bis zum Erbrechen wiederholt wurde, erschien es fast unhöflich, nach dem Warum zu fragen.
https://www.zeit.de/kultur/2020-01/brex ... ettansicht
Ohne Lamento einfach auf den Punkt gebracht!

Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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