imp hat geschrieben:(29 Jan 2020, 13:56)
Solche unwesentlichen Fakten werden von unseren Schreihälsen gern ignoriert. Was er da zussammengeschrieben hat, ist schon ziemlicher Müll. Schade, dass er es überhaupt erst auf die Liste einer demokratischen Partei drauf geschafft hat.
Eine eindeutige Holocaustrelativierung und -verharmlosung - die eigentlich einen Straftatsbestand gem. §130 StGB darstellt - als
"ziemliche[n] Müll"bezeichnen und damit marginalisieren, ist schon starker Tobak und und mehr als nur daneben.
Lässt tief blicken.
Nunja - was will man von jemandem erwarten, der diejenigen, die hier im Forum und im real life, aktiv gegen Antisemitismus angehen, als Schreihälse verunglimpft.
Selina hat geschrieben:(29 Jan 2020, 14:05)
Genau. Selektives Zitieren und selektives Lesen sind typisch für einige politische Kreise. Denn auch, wenn es natürlich solche wenigen linken Fälle von Antisemitismus gibt - was schlimm genug ist -, dann wird in der Linken auch sofort reagiert. Ich bin mir nicht so sicher, ob das in erzkonservativen und neurechten Kreisen auch so ist, dass da so schnell und in aller Konsequenz reagiert wird auf solche Ausfälle.
Ahja -
"solche wenigen linken Fälle von Antisemitismus"?
Von wegen - aber den Antisemitismus in den eigenen Reihen leugnen und verharmlosen, ist man von Linken ja gewöhnt.
Ist ja auch sooo schön einfach, mit dem Finger auf andere zeigen, aber den eigenen Dreckhaufen nicht sehen (wollen)
"
Es gibt Klärungsbedarf. Klärungsbedarf in der Linken. Sie hat ein Problem in ihren Reihen. Ein Problem namens Antisemitismus. Das Phänomen ist seit langem bekannt, doch hat neue Aufmerksamkeit durch eine Studie erhalten, in der Gießener Wissenschaftler der Linkspartei weit mehr als nur eine Verharmlosung des Problems attestieren. In der Linkspartei seien antisemitische Positionen nicht nur weit verbreitet, sie werden von der Parteiführung auch geduldet, erklärt der Autor der Studie Samuel Salzborn gegenüber der Jüdischen Allgemeinen.
Die Reaktionen ließen nicht lang auf sich warten: FDP und Unionsparteien veranlassten eine aktuelle Stunde über „mögliche antisemitische und israelfeindliche Positionen und Verhaltensweisen in der Partei die Linke“. Doch während die Führung der Linkspartei bemüht ist, die Debatte klein zu halten und zu verharmlosen, tauchen immer neue Schriften auf, die nicht auf eine inhaltliche Kritik der Politik Israels abzielen, sondern die israelische Existent in ihrer Gänze in Frage stellen. ..."
Quelle
"Antisemiten sind immer die anderen Linke und Liberale sind schnell dabei, Judenhass zu verurteilen – solange es nicht der eigene ist.
... aber auch zum sogenannten Neuen Antisemitismus, der selbst schon wieder in die Jahre gekommen ist. Dieser bezeichnet schlicht die heutzutage in linken und bürgerlichen Kreisen gepflegte politisch korrekte Variante des Judenhasses. Da man nach Auschwitz guten Gewissens nichts mehr direkt gegen Jüdinnen und Juden haben kann, nimmt man den Umweg über Israel als »Jude unter den Staaten« (Léon Poliakov). Die sich als »Israelkritik« drapierende Variante der wiedergutgewordenen Deutschen, der sogenannten Mitte der Gesellschaft, hat zur Konsequenz, dass es für Jüdinnen und Juden hierzulande genau zwei Optionen gibt, akzeptiert zu werden. Sie sollten möglichst lange tot sein, am besten seit den dreißiger oder frühen vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Anderenfalls sollten sie wenigstens Antizionisten, also Kronzeugen der »Israelkritik« sein.
Ein Gerücht über die Juden streute erst kürzlich wieder Der Spiegel, der hinter einer kleinen proisraelischen Gruppe dubiose Methoden der Einflussnahme und sinistre Mächte aus dem Ausland vermutete. Denn eine Parteinahme für Israel ist eine hierzulande kaum für möglich zu haltende Ungeheuerlichkeit. Mit dem Raunen über den Mossad setzten die Autoren ihrer Geschichte noch den Aluhut auf. Die Verantwortlichen in der Redaktion wiesen später jede Kritik und vor allem den Vorwurf des Antisemitismus ehrlich empört von sich. In ihrem Selbstbild sind sie frei von jedem Ressentiment. Für sie ist es auch kein Widerspruch, wenig später mit dem Titel »Nie wieder?« aufzumachen und nach Halle ganz richtig festzustellen: »Schmähungen gegen Juden sind in Deutschland alltäglich – sie bereiten den Boden für Gewalttaten.« Nur trifft sie das nicht selbst. Denn Antisemiten sind immer nur die anderen. ..."
Quelle
"Nach der Antisemitismusdefinition der „International Holocaust Remembrance Alliance“, der sich 2017 auch die Bundesregierung angeschlossen hat, „kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird“, zum Ziel judenfeindlicher Angriffe werden. Zwar sind in der Linkspartei auch traditionelle Formen des Antisemitismus virulent und auch hinreichend dokumentiert; da sich antisemitische Ressentiments in der Partei vorzugsweise als „Israelkritik“ camouflieren und auch weltweit die am meisten verbreitete Variante aktuellen Judenhasses repräsentieren, steht im Fokus dieser Analyse der israelbezogene Antisemitismus.
Trotz aller tastenden Versuche einer kritischen Aufarbeitung des DDR-spezifischen Antizionismus in der PDS pflegte die parteinahe Medienlandschaft nach der Wende ihre antiisraelischen Ressentiments weiter – diesmal unter dem harmlos anmutenden Label der „Israelkritik“: Auch wenn sich die Darstellung von Juden, Judentum und Israel über die Jahre pluralisiert hat, fühlten sich parteinahe Zeitungen wie das Neue Deutschland“ noch bis vor wenigen Jahren dem israelfeindlichen Erbe der DDR verpflichtet.
In der Linkspartei selbst ist das Verhältnis zu islamistischen und antisemitischen Israelfeinden (Hamas, Hisbollah, Iran) latent doppelbödig: In Teilen der Partei sind verschämte Sympathien mit der Hisbollah als angeblich „antikolonialer Befreiungsbewegung“ virulent. (…)"
Quelle
Alles nur
"wenige linke Fälle von Antisemitismus"?
Man muss a) ziemlich blind sein, wenn man den verbreiteten Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht erkennt bzw erkennen will, b) selbst
zumindest latent antisemitistisches Gedankengut pflegen oder c) es passt schlicht nicht ins (eigene) Weltbild ...
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen