aleph hat geschrieben: ↑Freitag 10. April 2020, 16:12
Im Übrigen ist diese Geschichte ein Beweis dafür, dass die Bibel gefälscht ist. Denn im Aramäischen gibt es tatsächlich ein eigenes Wort für "von oben, von Gott geboren sein", das anders lautet, als das Wort für die natürliche Geburt von der Mama. Das kannte Nikodemus als Pharisäer, angeblich hat er doch Aramäisch mit Jesus gesprochen, da gibt es dieses Missverständnis und die Frage des Nikodemus gar nicht
Sie liegen leider völig daneben.
Johannes 3,3 (Lutherbibel 2017):
„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Manche sagen, Jesus habe Aramäisch gesprochen, und im Aramäischen gäbe es das Wortspiel „von neuem“/„von oben“ nicht – deshalb sei der griechische Text (und damit unsere Bibel) eine Fälschung oder zumindest verfälscht.
Dazu ein paar Fakten:
-Das Neue Testament wurde ursprünglich auf Griechisch geschrieben, nicht auf Aramäisch.
-Das griechische Wort „anothen“ bedeutet sowohl „von neuem“ als auch „von oben“. Johannes spielt bewusst mit dieser Doppeldeutigkeit.
-Jesus hat vermutlich Aramäisch gesprochen, aber Johannes gibt seine Worte inspiriert auf Griechisch wieder und betont damit die theologische Tiefe.
-Es gibt keine alten aramäischen Handschriften des Johannesevangeliums, die einen anderen Sinn ergeben würden.
Theologische Bedeutung:
Johannes will zeigen: Es geht nicht nur um einen Neuanfang, sondern um eine Geburt „von oben“ – durch Gottes Geist. Das ist die zentrale Botschaft: Neues Leben aus Gott, nicht aus eigener Kraft.
Fazit:
Der Vorwurf einer „Fälschung“ hält keiner wissenschaftlichen Prüfung stand. Die Aussage von Johannes 3,3 ist theologisch und sprachlich stimmig und zentral für das Evangelium.