Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Es ist bekannt, dass es Frauen gibt, die diese Bürden auch noch freiwillig tragen. Scheinbar freiwillig. Sie tun das, weil sie es seit Jahrzehnten nicht anders kennen und weil es ihnen ihre Mütter und Großmütter so vorlebten. "Lerne leiden, ohne zu klagen", sind dann so kleinbürgerliche Sprüche dazu. All das bedeutet noch lange nicht, dass das Ganze keine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist. Und die meisten Frauen wissen das selbstverständlich auch. Es wird Zeit, ihnen wieder mehr den Rücken zu stärken.
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Realist2014
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2020, 23:23)

Ich sprach von Zwangsteilzeit. Also keine freiwillige Teilzeit, sondern eine, zu der die Frau wegen der fehlenden Zeit (weil sie die ja zum Beispiel für die Pflege Angehöriger braucht) gezwungen ist. Würde sich jemand anderes in der Familie um die Pflege kümmern, könnte sie Vollzeit arbeiten. In einzelnen Familien mag das ja so sein, dass sich der Mann um die Pflege kümmert, aber in der Regel ist es die Frau.
Es ist also ein Thema innrhalb der Familie
Gäbe es mehr und bessere Pflegeplätze in Heimen, könnte man das Problem so lösen
.

Gibt es aber nicht und die fallen auch nicht vom Himmel
Auch der gesellschaftliche Stellenwert der ambulanten und stationären Pflege müsste erhöht werden.
Dann erkär doch mal, wer dieses tun kann außer den Menschen selber, die in einer Gesellschaft leben?
Man braucht nur nach Schweden zu schauen, wie dort die Pflege organisiert und finanziert wird.


Wie wird das dort finanziert und organisiert ?
Gibt es in Schweden keine Pflegeversicherung? Keine Pflegeheime?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 08:23)

. Es wird Zeit, ihnen wieder mehr den Rücken zu stärken.
Und wie soll dieses "den Rücken stärken ausschauen"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2020, 07:35)



Wenn ein Paar beschließt, dass einer die Kohle ranschafft und der andere für eine Weile Kleinkinder und Haushalt wuppt, dann geht das niemanden etwas an außer besagtes Paar.

Genau so schaut es aus.

Unsere Selina scheint sich hier mehr Staatseingriffe in das Privatleben der Bürger/Familien vorzustellen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Skeptiker

Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Skeptiker »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:07)

Genau so schaut es aus.

Unsere Selina scheint sich hier mehr Staatseingriffe in das Privatleben der Bürger/Familien vorzustellen.
Das Problem ist, dass wenn man die Leute selber entscheiden lässt, dann kommt "leider" nicht das raus, was mancher Ideologie entspricht. Da kollidiert die Vorstellung "wie die Welt sein müsste" mit der Realität "wie die Menschen leben möchten".
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von jorikke »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 08:23)

Es ist bekannt, dass es Frauen gibt, die diese Bürden auch noch freiwillig tragen. Scheinbar freiwillig. Sie tun das, weil sie es seit Jahrzehnten nicht anders kennen und weil es ihnen ihre Mütter und Großmütter so vorlebten. "Lerne leiden, ohne zu klagen", sind dann so kleinbürgerliche Sprüche dazu. All das bedeutet noch lange nicht, dass das Ganze keine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist. Und die meisten Frauen wissen das selbstverständlich auch. Es wird Zeit, ihnen wieder mehr den Rücken zu stärken.
Nach 53 Ehejahren bekomme ich plötzlich das Gefühl ein rechter Schmarotzer gewesen zu sein. Tatsächlich habe ich mich im Haushalt und bei der Kindererziehung kaum eingebracht, im Gegenzug hat mich meine Frau in meiner Berufsausübung nicht gestört. Weiß der Kuckuck warum ich noch heute mit meinem Kindern ein ausgezeichnetes Verhältnis habe und warum mein Erdenglück unter meinem Berufserfolg nicht gelitten hat.
War wohl so eine Art erfolgreicher Arbeitsteilung.
Die Vorstellung, alles ausgewogen fifty/fifty zu praktizieren, finde ich ausgesprochen erheiternd. Wenn sie ihren Semihaushaltstag hinter sich hat und ich meinen Teil beginne, würde ich von ihr eingeräumte Wäsche/Geschirr usw. erst einmal umräumen, weil ich natürlich viel besser entscheiden kann was besser und sinnvoller ist.
Ich fürchte, der häusliche Frieden wäre starken Verwerfungen ausgesetzt.
Das mit den kleinbürgerlichen Sprüchen ist ist ein Gamsbartargument. Sie lassen sich zu leicht verfremden. Aus männlicher Sicht wird er eher als "lerne klagen ohne zu leiden" wahr genommen.
Menschen mit deiner kläglichen Lebenseinstellung sollten besser nicht heiraten bzw. ein Zusammenleben versuchen. Wenn man ständig aufrechnet kann das nichts werden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:19)

Das Problem ist, dass wenn man die Leute selber entscheiden lässt, dann kommt "leider" nicht das raus, was mancher Ideologie entspricht. Da kollidiert die Vorstellung "wie die Welt sein müsste" mit der Realität "wie die Menschen leben möchten".

Das "wie die Welt sein müsste" führte immer zu "Umerziehungslagern" um die Menschen so zu "formen", wie diese "Traumwelt" sie benötigt.... :dead:
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 08:23)

Es ist bekannt, dass es Frauen gibt, die diese Bürden auch noch freiwillig tragen. Scheinbar freiwillig. Sie tun das, weil sie es seit Jahrzehnten nicht anders kennen und weil es ihnen ihre Mütter und Großmütter so vorlebten. "Lerne leiden, ohne zu klagen", sind dann so kleinbürgerliche Sprüche dazu. All das bedeutet noch lange nicht, dass das Ganze keine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist. Und die meisten Frauen wissen das selbstverständlich auch. Es wird Zeit, ihnen wieder mehr den Rücken zu stärken.
Gottseidank gibt es Frauen, die ihre Babys und Eltern nicht als Bürde betrachten. :dead:

Ich betrachte das ganztägige Sitzen an der Aldikasse als Bürde. Oder das Erneuern einer Fahrbahndecke bei 30° im Schatten.
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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:29)

Gottseidank gibt es Frauen, die ihre Babys und Eltern nicht als Bürde betrachten. :dead:

Ich betrachte das ganztägige Sitzen an der Aldikasse als Bürde. Oder das Erneuern einer Fahrbahndecke bei 30° im Schatten.
Mit "Bürde" meinte ich natürlich das weiter oben Beschriebene, die Gesamtheit von all diesen Tätigkeiten wie Erziehung, Haushalt und Pflege der Angehörigen. Und das Ganze zumeist noch neben einem Teilzeitjob. Vor dieser enormen Bürde, die da auf einzelnen Frauen lastet, würden Männer schreiend davonlaufen, müssten sie das auch nur einen einzigen Tag lang bewältigen :D
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:42)

Mit "Bürde" meinte ich natürlich das weiter oben Beschriebene, die Gesamtheit von all diesen Tätigkeiten wie Erziehung, Haushalt und Pflege der Angehörigen. Und das Ganze zumeist noch neben einem Teilzeitjob. Vor dieser enormen Bürde, die da auf einzelnen Frauen lastet, würden Männer schreiend davonlaufen, müssten sie das auch nur einen einzigen Tag lang bewältigen :D

Erzähl doch mal wie viele Frauen es gibt, die sowohl Kinder erziehen als auch Angehörige pflegen und gleichzeitig einen Teilzeitjob haben.


Wie viele sind das in D?

1000?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2020, 07:35)

Gibt es Studien darüber, wie hoch der Anteil der Frauen ist, die ihre Kinder selbst erziehen oder die alte Mutter selbst pflegen WOLLEN?
Oder sind wir Frauen arme geknechtete, unmündige, unselbständige, unterdrückte Sklaven ohne eigenen Willen?

Wenn ein Paar beschließt, dass einer die Kohle ranschafft und der andere für eine Weile Kleinkinder und Haushalt wuppt, dann geht das niemanden etwas an außer besagtes Paar.
Ich fühle mich nicht geknechtet. Bei uns erledigt jeder das, was sie/er nachweislich ;) am besten kann. Sprich, ich bin diejenige mit Werkbank und Sortiment am Werkzeugen, mein Partner führt erfolgreich seine eigene Firma. Den Staubsaugerroboter können wir beide bedienen, auch die Waschmaschine und den Trockner und bügeln kann er besser als ich. Auch das Thema “Kümmern“ um alte Eltern haben wir bevor es aktuell wurde, gemeinsam besprochen und geplant, mit dem Resultat, dass wir, als es aktuell wurde, umgezogen sind, was für ihn einen größeren Einschnitt bedeutete, als für mich, da er jetzt pendeln muss. Auch wenn meine inzwischen 91 jährige Mutter kein liegender Pflegefall ist, bedarf sie doch steten Kümmerns. Das lässt sich einrichten, auch bei längerer Abwesenheit, wie z.B. Urlaub, oder meine Begleitung auf seine interessanten beruflichen Auslandsreisen.
Grundlage ist gegenseitig Verständnis und Entgegenkommen für die Bedürfnisse des Anderen.


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Billie Holiday
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:42)

Mit "Bürde" meinte ich natürlich das weiter oben Beschriebene, die Gesamtheit von all diesen Tätigkeiten wie Erziehung, Haushalt und Pflege der Angehörigen. Und das Ganze zumeist noch neben einem Teilzeitjob. Vor dieser enormen Bürde, die da auf einzelnen Frauen lastet, würden Männer schreiend davonlaufen, müssten sie das auch nur einen einzigen Tag lang bewältigen :D
Tut mir leid, dass du von solchen Männern umgeben bist. Ich kann das nicht bestätigen.
In meinem Umfeld verlottern und verhungern die Männer nicht, wenn sie mal ohne Frau sind.
Und die Väter lassen ihre Kinder nicht verkommen.

Sowohl unmündige Frauen als auch hilflose Männer sind doch Klischees.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2020, 10:10)

Tut mir leid, dass du von solchen Männern umgeben bist. Ich kann das nicht bestätigen.
In meinem Umfeld verlottern und verhungern die Männer nicht, wenn sie mal ohne Frau sind.
Und die Väter lassen ihre Kinder nicht verkommen.

Sowohl unmündige Frauen als auch hilflose Männer sind doch Klischees.
Du drehst einem das Wort im Munde um. Die Frauen, von denen ich rede, sind das Gegenteil von "unmündig". Es geht schlicht darum, ein paar uralte Zöpfe abzuschneiden. Und nochmal: Ich weiß, dass es Familien gibt, wo alles bestens klappt. Und ich weiß auch, dass viele Frauen das Ganze unwidersprochen hinnehmen, weil sie es nicht anders kennen. Insgesamt ist es aber nun mal ein Fakt, dass Frauen bei Erziehung, Pflege und Haushalt eine viel zu große Menge an unbezahlter Arbeit leisten. Das muss - gesellschaftspolitisch gesprochen - dringend verändert werden. Siehe Thread-Anriss. Ich könnte für jeden einzelnen Satz jeweils persönliche Beispiele bringen, die von guten Lösungen im Sinne der Frau über ungenügende bis hin zu sehr schlechten "Lösungen" reichen. Mache ich aber im Internet nicht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2020, 07:35)

Gibt es Studien darüber, wie hoch der Anteil der Frauen ist, die ihre Kinder selbst erziehen oder die alte Mutter selbst pflegen WOLLEN?
Oder sind wir Frauen arme geknechtete, unmündige, unselbständige, unterdrückte Sklaven ohne eigenen Willen?

Wenn ein Paar beschließt, dass einer die Kohle ranschafft und der andere für eine Weile Kleinkinder und Haushalt wuppt, dann geht das niemanden etwas an außer besagtes Paar.
Vermutlich geht es auch mehr um die Altersversicherung und Scheidung. Ich kenne mich da gottlob überhaupt nicht aus, aber von der derzeitigen Diskussion um Minirenten schließe ich auf diesen Zusammenhang.

Meine Frau hat mich als Studenten mitsamt Tochter ernährt, geschlagene 6 Jahre. Danach habe ich die Familie ernährt, etwa 40 Jahre. Meine Frau hat ihre Eltern gepflegt, als die noch beide einigermaßen selbständig waren, und wir haben häusliche Pflege bestellt, als es körperlich und geistig mit den beiden immer schlechter wurde.

Mit dem Haushalt hatte ich nur etwas am Hut, als meine Frau noch in Lohn und Brot war. Danach höchsten aushilfsweise, wenn Muttern schwächelte. Ich konnte mich voll meinem Beruf widmen mit langen Auslandsaufenthalten... zu Hause war klar Schiff. Nun habe ich auch gut verdient, so daß wir uns diese Arbeitsteilung leisten konnten. Wäre das nicht so gewesen, dann hätte ich mich mehr zu Hause über kleine Reparaturen und etwas anstrengende Gartenarbeit hinaus betätigt. Kein Problem! Dafür war meine Frau "Finanzminister"; ich wußte zeitweise gar nicht, wie man Geld abhebt oder eine Überweisung auf den Weg bringt.

Was auf Liebe und Vertrauen gegründet ist, das soll man nicht mit Maßstäben der Gerechtigkeit messen. Die Eheleute entscheiden doch selbst, was gut für sie ist.

Aber vielleicht machen viele Frauen ganz andere Erfahrungen. Und es ist ja wahr, daß eine Ehescheidung ein tiefer Einschnitt ist: Plötzlich müssen zwei Haushalte von einem Einkommen leben, oder die Ehefrau hat durch unbezahlte Hausarbeit gar keine oder nur eine sehr kleine Rente. Das halte ich für ungerecht... eigentlich müßte doch die Zugewinngemeinschaft auch für in der Ehe erworbene Rentenpunkte gelten. Dann sind beide Partner gleich arm oder gleich reich, zumindest auf Grundlage der Dauer der Ehe. Welche Leistung wer in dieser Zeit erbracht hat... geht niemanden etwas an.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2020, 10:57)

Aber vielleicht machen viele Frauen ganz andere Erfahrungen. Und es ist ja wahr, daß eine Ehescheidung ein tiefer Einschnitt ist: Plötzlich müssen zwei Haushalte von einem Einkommen leben, oder die Ehefrau hat durch unbezahlte Hausarbeit gar keine oder nur eine sehr kleine Rente. Das halte ich für ungerecht... eigentlich müßte doch die Zugewinngemeinschaft auch für in der Ehe erworbene Rentenpunkte gelten. n.

Das ist ja der Fall bei einer Scheidung.

Nennt sich Versorgungsausgleich.

Da werden die während der Ehe erworbenen Rentenpunkte aufgeteilt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 10:49)

D ündig". Es geht schlicht darum, ein paar uralte Zöpfe abzuschneiden. Und nochmal: Ich weiß, dass es Familien gibt, wo alles bestens klappt. Und ich weiß auch, dass viele Frauen das Ganze unwidersprochen hinnehmen, weil sie es nicht anders kennen. Insgesamt ist es aber nun mal ein Fakt, dass Frauen bei Erziehung, Pflege und Haushalt eine viel zu große Menge an unbezahlter Arbeit leisten. Das muss - gesellschaftspolitisch gesprochen - dringend verändert werden. t.
Es wird keine "Bezahlung durch die Gesellschaft" für diese Hausarbeit der Frauen in der Ehe geben.

warum auch?

Es ist Sache der Ehepaare, das während der Ehe zu klären

Im Falle der Scheidung wird ja dann sowieso alles "geteilt" ( außer es wurde per Ehevertrag ausgeschlosen....)


Bei der Pflege bekommt jeder zu pflegende Geld von der Pflegeversicherung - auch bei der Pflege zu Hause.

Warum bezahlt der/die zu pflegende damit nicht die "Frau" , die ihn/sie pflegt? Oder mit noch mehr des eigenen Geldes?

Wenn die Frau das hier "unbezahlt" macht- wer ist dann in der "Veränderungspflicht"?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Umetarek »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 10:49)
Insgesamt ist es aber nun mal ein Fakt, dass Frauen bei Erziehung, Pflege und Haushalt eine viel zu große Menge an unbezahlter Arbeit leisten.
Mittlerweile habe ich schon mitbekommen, dass es Paare gibt, die ihr Geld nicht teilen, allerdings kann ich diese Form des Zusammenlebens nicht nachvollziehen. Mein Geld ist sein Geld und umgekehrt, also kann man dann auch nicht von unbezahlter Arbeit reden.
Wer sich auf Anderes einlässt, ist irgendwie auch selbst Schuld, sag ich mal gemeiner Weise.
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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Auch, wenn die oben beschriebenen Verhältnisse in Deutschland natürlich wesentlich günstiger sind als in anderen Teilen der Welt, so ist Deutschland dennoch nicht frei von Ungerechtigkeiten. Zugunsten der Care-Arbeit in der Familie können Frauen auch hier weniger über die Erwerbsarbeit für die Rente vorsorgen und weniger Vermögen aufbauen als Männer. Etliche Frauen sind nach einem Leben voller unbezahlter Arbeit für andere von Armut bedroht.

Zitat:

Oxfam-Studie zu Ungleichheit
Männer besitzen 50 Prozent mehr Vermögen als Frauen

Die Ungleichheit ist groß – auch zwischen Frauen und Männern. Weil Pflege und Hausarbeit an ihnen hängen bleiben, sind viele Frauen von Armut bedroht...

...„Diese Zahlen sind Ausdruck eines Wirtschaftssystems, das vor allem für wohlhabende Männer funktioniert“, sagt Ellen Ehmke von Oxfam Deutschland. „Weltweit erbringen Frauen und Mädchen jedes Jahr Pflege- und Sorgeleistungen, die das Vermögen der Superreichen bei Weitem übersteigen.“ Doch während die einen Dividenden kassierten, tauche die Leistung der anderen nicht einmal in den Wirtschaftsstatistiken auf. Hausarbeit, Pflege- und Fürsorgetätigkeiten in Familien, Haushalten und Gemeinschaften würden als unproduktiv betrachtet.

In Deutschland übernehmen ebenfalls die Frauen die Sorgearbeit

Auch in Deutschland gilt Oxfam zufolge: Wer pflegt, verliert. Selbst wenn Mütter hierzulande nach der Geburt wieder arbeiten gingen, verdienten sie im Schnitt 61 Prozent weniger als die Väter. Dazu kommt, dass auch in Deutschland die Hausarbeit und die Versorgung von Kindern und Pflegebedürftigen meist an den Frauen hängen bleibt. Sie leisten 52 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) kritisiert das seit langem und fordert deshalb etwa mehr Elternzeit und zwar gekoppelt an die Verpflichtung, dass beide Partner mindestens sechs Monate nehmen.

Außerdem sei eine bessere Anerkennung von Pflege bei der Rente nötig, sagt Heide Mertens, Abteilungsleiterin bei der KFD. Gerade in Deutschland stehen viele Frauen im Alter finanziell schlecht da. Nach Angaben der OECD erhalten Frauen hierzulande 46 Prozent weniger Rente als Männer. In keinem OECD-Land ist die Rentenlücke damit so groß wie in Deutschland.


https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 49954.html
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:10)

Auch, wenn die oben beschriebenen Verhältnisse in Deutschland natürlich wesentlich günstiger sind als in anderen Teilen der Welt, so ist Deutschland dennoch nicht frei von Ungerechtigkeiten. Zugunsten der Care-Arbeit in der Familie können Frauen auch hier weniger über die Erwerbsarbeit für die Rente vorsorgen und weniger Vermögen aufbauen als Männer. Etliche Frauen sind nach einem Leben voller unbezahlter Arbeit für andere von Armut bedroht.

l
Was genau verstehst du an dem Wort Versorgungsausgleich nicht?
"Außerdem sei eine bessere Anerkennung von Pflege bei der Rente nötig, sagt Heide Mertens, Abteilungsleiterin bei der KFD. Gerade in Deutschland stehen viele Frauen im Alter finanziell schlecht da. Nach Angaben der OECD erhalten Frauen hierzulande 46 Prozent weniger Rente als Männer. In keinem OECD-Land ist die Rentenlücke damit so groß wie in Deutschland."
Frau Mertens scheint das Wort auch nicht zu verstehen.

Was spielt das für eine Rolle bei einem Rentnerehepaar, wenn der Mann eine höhere Rente hat als die Frau?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:06)

Das ist Sache der Wirtschaft, der Politik, der Familien und des Staates. Der gesamten Gesellschaft.
Es gibt etwas, das nennt sich Privatsphäre und Privatsphäre ist ein Menschenrecht, da hat KEIN Staat und KEINE Gesellschaft reinzuquatschen.
Zur Privatphäre gehört, dass die Partner/Ehepartner ihre Arbeitsteilung selber klären ==> wieviele Kinder das Paar haben will, wer sich (mehr) um Kinder und/oder Angehörige kümmert, wer sich (mehr/verstärkt) um den Lebensunterhalt in der Beziehung/Ehe kümmert etc pp.
In diese Privatangelegenheiten haben weder Staat noch Gesellschaft und am allerwenigsten irgendwelche Genderisten hineinzuquatschen.

KEINE Frau ist in D. gezwungen a) ihre Berufstätigkeit aufzugeben, b) Teilzeit zu arbeiten und c) sich um Kinder und pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, wenn sie das tut, ist das die freie selbstbestimmte Entscheidung der Frau (und/oder des Paaares) und die ist zu akzeptieren - egal ob das irgendwelchen Genderisten passt oder nicht!

Die einzige Möglichkeit, die Staat und Gesellschaft in dieser Hinsicht zugestanden werden kann/darf, ist eine Bewertung bzw Berücksichtigung unentgeltlich geleisteter Arbeit bei der Berechnung einer Rentengrundlage. Das wird allerdings bereits getan.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:10)

Auch, wenn die oben beschriebenen Verhältnisse in Deutschland natürlich wesentlich günstiger sind als in anderen Teilen der Welt, so ist Deutschland dennoch nicht frei von Ungerechtigkeiten. Zugunsten der Care-Arbeit in der Familie können Frauen auch hier weniger über die Erwerbsarbeit für die Rente vorsorgen und weniger Vermögen aufbauen als Männer. Etliche Frauen sind nach einem Leben voller unbezahlter Arbeit für andere von Armut bedroht.

Zitat:

Oxfam-Studie zu Ungleichheit
Männer besitzen 50 Prozent mehr Vermögen als Frauen

Die Ungleichheit ist groß – auch zwischen Frauen und Männern. Weil Pflege und Hausarbeit an ihnen hängen bleiben, sind viele Frauen von Armut bedroht...

...„Diese Zahlen sind Ausdruck eines Wirtschaftssystems, das vor allem für wohlhabende Männer funktioniert“, sagt Ellen Ehmke von Oxfam Deutschland. „Weltweit erbringen Frauen und Mädchen jedes Jahr Pflege- und Sorgeleistungen, die das Vermögen der Superreichen bei Weitem übersteigen.“ Doch während die einen Dividenden kassierten, tauche die Leistung der anderen nicht einmal in den Wirtschaftsstatistiken auf. Hausarbeit, Pflege- und Fürsorgetätigkeiten in Familien, Haushalten und Gemeinschaften würden als unproduktiv betrachtet.

In Deutschland übernehmen ebenfalls die Frauen die Sorgearbeit

Auch in Deutschland gilt Oxfam zufolge: Wer pflegt, verliert. Selbst wenn Mütter hierzulande nach der Geburt wieder arbeiten gingen, verdienten sie im Schnitt 61 Prozent weniger als die Väter. Dazu kommt, dass auch in Deutschland die Hausarbeit und die Versorgung von Kindern und Pflegebedürftigen meist an den Frauen hängen bleibt. Sie leisten 52 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) kritisiert das seit langem und fordert deshalb etwa mehr Elternzeit und zwar gekoppelt an die Verpflichtung, dass beide Partner mindestens sechs Monate nehmen.

Außerdem sei eine bessere Anerkennung von Pflege bei der Rente nötig, sagt Heide Mertens, Abteilungsleiterin bei der KFD. Gerade in Deutschland stehen viele Frauen im Alter finanziell schlecht da. Nach Angaben der OECD erhalten Frauen hierzulande 46 Prozent weniger Rente als Männer. In keinem OECD-Land ist die Rentenlücke damit so groß wie in Deutschland.


https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 49954.html
Wie ist das denn in einer Zugewinngemeinschaft möglich, wenn doch die Rentenpunkte geteilt werden? Wenn beide Ehepartner gemeinsam von ihren Renten leben? Meine Frau bekommt eine ziemlich kleine Rente. Aber wir haben doch gemeinsam dafür gesorgt, daß wir es im Leben zu Wohlstand gebracht haben. Wir leben doch aus einer Kasse. Will da jemand Unruhe stiften? Ich bin wirklich neugierig, wie da eine Schieflage entstehen konnte.
Zuletzt geändert von H2O am Mittwoch 22. Januar 2020, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:14)

Was genau verstehst du an dem Wort Versorgungsausgleich nicht?

"Außerdem sei eine bessere Anerkennung von Pflege bei der Rente nötig, sagt Heide Mertens, Abteilungsleiterin bei der KFD. Gerade in Deutschland stehen viele Frauen im Alter finanziell schlecht da. Nach Angaben der OECD erhalten Frauen hierzulande 46 Prozent weniger Rente als Männer. In keinem OECD-Land ist die Rentenlücke damit so groß wie in Deutschland."

Frau Mertens scheint das Wort auch nicht zu verstehen.

Was spielt das für eine Rolle bei einem Rentnerehepaar, wenn der Mann eine höhere Rente hat als die Frau?
Erstens gibt es nicht nur Rentnerehepaare, sondern auch massenhaft Alleinstehende, Verwitwete. Es gibt auch einen Unterschied West Ost. Und es gibt nicht nur wohlhabende Menschen. Bitte nicht immer alles nur mit deiner Wohlstands-Brille betrachten. Im Gegenteil: Frau Mertens von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands versteht offenbar sehr viel.

Zitat:

Nahezu jede dritte alleinstehende Frau, die in den 2030er Jahren in Rente geht, wird der aktuellen Studie zufolge auf Grundsicherung angewiesen sein, und schon jede zweite wird sich mit einem Alterseinkommen von maximal 950 Euro begnügen müssen. Da bleibt am Ende des Monats kaum etwas übrig für einen Kinobesuch, für ein Zeitungsabonnement, eine neue Waschmaschine oder einen Zoobesuch mit dem Enkel.

Von Teilhabe keine Rede. Dabei wurden für diese Prognosen neben der gesetzlichen Rente auch noch privat finanzierte Renten, Betriebsrenten und andere Einnahmen berücksichtigt. Und die Forscher identifizieren weitere „Risikogruppen“: Neurentner in den neuen Bundesländern; Rentner mit Migrationshintergrund, ohne Berufsabschluss, mit mindestens fünf Jahren Arbeitslosigkeit. In keiner dieser Gruppen ist der Anstieg so steil wie unter den alleinstehenden Frauen.

Ein Horrorszenario für die Zukunft einer ganzen Frauengeneration. Einer Generation, die gut ausgebildet und überwiegend berufstätig ist. Sie ist ein guter Indikator dafür, was falsch läuft mit der Rentenpolitik. Was können wir aus dem Blick auf diese Frauengeneration lernen? Erstens: Ausbildung und Erwerbstätigkeit schützen in Deutschland nicht vor Altersarmut. Zweitens: Niedrige Einkommen, Unterbrechungen der Berufstätigkeit oder Teilzeitarbeit (um Kinder großzuziehen, Angehörige zu pflegen, aber auch um sich fortzubilden oder eine Firma zu gründen) führen unausweichlich in die Rentenfalle.

Und drittens, so zynisch es klingen mag: Ein gut verdienender Ehemann ist offenbar für Frauen in Deutschland auch im 21. Jahrhundert noch immer die zuverlässigere Altersversorgung. Für viele zukünftige Rentnerinnen ist das nichts Neues, sie bekommen die „Abrechnung“ ja jedes Jahr per Rentenbescheid schwarz auf weiß ins Haus. Von Rentenpolitikern in Regierungsverantwortung werden diese Erkenntnisse seit Jahrzehnten ignoriert.


https://taz.de/Debatte-Altersarmut-unte ... /!5426232/
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:50)

Aber dir ist schon aufgefallen, dass dem Ganzen eine aktuelle Studie zugrunde liegt? Hat also mit "klagen" und jammern nix zu tun. Siehe Thread-Anreißer.
Doch hat es! Die aktuelle Studie dient dazu Frauen (völlig undifferenziert) zum "ewigen" Opfer zu stilisieren - völlig unberücksichtigt der Tatsache, dass es Gesellschaften gibt, in denen Frauen gleichberechtigt (sind) und freie selbstbestimmte Entscheidungen treffen und es Gesellschaften gibt, in denen Frauen sich unterzuordnen haben und KEINE freien selbstbestimmten Entscheidungen treffen dürfen.
Da wird - wieder mal - alles in einen Topf geworfen und zu einem Einheitsbrei (des dauernden Opferstatus der Frau) zusammen gerührt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:22)

Wie ist das denn in einer Zugewinngemeinschaft möglich, wenn doch die Rentenpunkte geteilt werden? Wenn beide Ehepartner gemeinsam von ihren Renten leben? Meine Frau bekommt eine ziemlich kleine Rente. Aber wir haben doch gemeinsam dafür gesorgt, daß wir es im Leben zu Wohlstand gebracht haben. Wir leben doch auch einer Kasse. Will da jemand Unruhe stiften? Ich bin wirklich neugierig, wie da eine Schieflage entstehen konnte.
Die gleiche Situation wie bei uns. Würde meine Frau nicht Rentenpunkte für die drei Kinder bekommen, ihre Rente wäre noch geringer.
Kinder, die zu bekommen, ich hilfreich war.
Ich habe also für die Rente meiner Frau mitgearbeitet.
... Undank ist der Welten Lohn.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:26)

Erstens gibt es nicht nur Rentnerehepaare, sondern auch massenhaft Alleinstehende
Die ganze Zeit ging es um Familie.....
, Verwitwete.


Da gibt es Witwenrente
Es gibt auch einen Unterschied West Ost. Und es gibt nicht nur wohlhabende Menschen. Bitte nicht immer alles nur mit deiner Wohlstands-Brille betrachten. Im Gegenteil: Frau Mertens von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands versteht offenbar sehr viel.Zit /

Für die nicht so "wohlhabenden" gibt es die Grundsicherung im Alter.

Nahezu jede dritte alleinstehende Frau, die in den 2030er Jahren in Rente geht, wird der aktuellen Studie zufolge auf Grundsicherung angewiesen sein, und schon jede zweite wird sich mit einem Alterseinkommen von maximal 950 Euro begnügen müssen. Da bleibt am Ende des Monats kaum etwas übrig für einen Kinobesuch, für ein Zeitungsabonnement, eine neue Waschmaschine oder einen Zoobesuch mit dem Enkel.

Ja, die Leistungsgesellschaft bedeutet für die, die wenig leisten bzw. geleistet haben, eben ( konsumtechnische) Bescheidenheit - auch im Alter.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mittwoch 22. Januar 2020, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von firlefanz11 »

Vongole hat geschrieben:(21 Jan 2020, 18:18)
Frauen zwischen 18 und 64 Jahren bringen für unentlohnte Hausarbeiten 60 Prozent mehr Zeit auf als Männer.
Dann muss ich irgendwas falsch machen... :?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von firlefanz11 »

BenJohn hat geschrieben:(21 Jan 2020, 18:25)
Frauen müssen keine Kinder bekommen, wenn sie nicht wollen. Es zwingt sie niemand. Wer sich für Kinder entscheidet, sollte halt vorher abklären, ob der Mann zu Hause bleibt oder die Frau. Ist die Frau mit der Meinung des Mannes nicht einverstanden, dann muss sie keine Kinder auf die Welt bringen. Tut sie es trotzdem kann sie das Kind in einen Kinderhort abgeben. Wenn sie auch das nicht will, dann bleibt die Arbeit an ihr hängen bis der Mann von der Arbeit nach Hause kommt und sie unterstützen kann.
Genau DAS wollt ich auch grad schreiben... :thumbup:
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

jorikke hat geschrieben:(22 Jan 2020, 09:25)

Nach 53 Ehejahren bekomme ich plötzlich das Gefühl ein rechter Schmarotzer gewesen zu sein. Tatsächlich habe ich mich im Haushalt und bei der Kindererziehung kaum eingebracht, im Gegenzug hat mich meine Frau in meiner Berufsausübung nicht gestört. Weiß der Kuckuck warum ich noch heute mit meinem Kindern ein ausgezeichnetes Verhältnis habe und warum mein Erdenglück unter meinem Berufserfolg nicht gelitten hat.
War wohl so eine Art erfolgreicher Arbeitsteilung.
Die Vorstellung, alles ausgewogen fifty/fifty zu praktizieren, finde ich ausgesprochen erheiternd. Wenn sie ihren Semihaushaltstag hinter sich hat und ich meinen Teil beginne, würde ich von ihr eingeräumte Wäsche/Geschirr usw. erst einmal umräumen, weil ich natürlich viel besser entscheiden kann was besser und sinnvoller ist.
Ich fürchte, der häusliche Frieden wäre starken Verwerfungen ausgesetzt.
Das mit den kleinbürgerlichen Sprüchen ist ist ein Gamsbartargument. Sie lassen sich zu leicht verfremden. Aus männlicher Sicht wird er eher als "lerne klagen ohne zu leiden" wahr genommen.
Menschen mit deiner kläglichen Lebenseinstellung sollten besser nicht heiraten bzw. ein Zusammenleben versuchen. Wenn man ständig aufrechnet kann das nichts werden.
Ich frage mich gerade, wie eine Beziehung/Ehe funktionieren soll, wenn einer dem anderen minutiös vorrechnet wieviel "mehr" unentgeltliche Arbeit er/sie für die Familie geleistet hat.
Mir ist in 42 Ehejahren nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, meinem Mann vorzuwerfen, dass Essen kochen sehr viel zeitintensiver und anstrengender ist, als Rasen mähen oder die Beschäftigung mit den Kindern.
Die Vorstellung, alles fifty/fifty zu praktizieren ist nicht (nur) erheiternd, sondern völlig realitätsfern.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Die Frauen von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (ganz bestimmt keine "Genderisten") sind ziemlich auf Zack, wie ich gerade sehe. Sie haben das oben beschriebene Problem genau erkannt und nennen Lösungsansätze. Sehr gut.

Zitat:

Die Familie ist der größte Pflegedienst der Nation: Von den rund 2,9 Millionen Menschen, die in Deutschland pflegebedürftig sind, werden etwa zwei Drittel Zuhause versorgt - und das überwiegend von Frauen. Sie machen 70 Prozent der pflegenden Angehörigen aus.

Auch für die kfd ist das ein zentrales Thema. Sie setzt sich dafür ein, dass die Pflegezeiten von Angehörigen bei der Rente stärker berücksichtigt und die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessert werden...

...Die kfd fordert eine deutliche Aufwertung der Rentenanwartschaften für die Pflege von Angehörigen, das heißt, ein Rentenpunkt pro Jahr Pflege unabhängig von der Pflegestufe. Angehörige sollen auch dann noch ihre Rentenanwartschaften steigern können, wenn sie nach dem Eintritt in die Rente pflegen. Die Anwartschaften auf die Rente müssen unabhängig von der Inanspruchnahme von Pflegesachleistungen angerechnet werden.

Pflege kann nur gelingen, wenn es den Pflegenden gut geht. Viele pflegende Angehörige werden unter der belastenden Situation häufig aber selbst krank. Aus diesem Grund gibt es das kfd-Modellprojekt "Pflegebegleitung in der kfd". Hierbei stehen die pflegenden Angehörigen - und nicht wie so oft die Pflegebedürftigen - im Mittelpunkt.


https://www.kfd-bundesverband.de/pflegende-angehoerige/
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von jorikke »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:39)

Ich frage mich gerade, wie eine Beziehung/Ehe funktionieren soll, wenn einer dem anderen minutiös vorrechnet wieviel "mehr" unentgeltliche Arbeit er/sie für die Familie geleistet hat.
Mir ist in 42 Ehejahren nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, meinem Mann vorzuwerfen, dass Essen kochen sehr viel zeitintensiver und anstrengender ist, als Rasen mähen oder die Beschäftigung mit den Kindern.
Die Vorstellung, alles fifty/fifty zu praktizieren ist nicht (nur) erheiternd, sondern völlig realitätsfern.
Es ist ermutigend, hin und wieder festzustellen, dass es auch noch normal denkende Menschen gibt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:40)


...Die kfd fordert eine deutliche Aufwertung der Rentenanwartschaften für die Pflege von Angehörigen, das heißt, ein Rentenpunkt pro Jahr Pflege unabhängig von der Pflegestufe.

Das ist natürlich kompletter NONSENS.

Dazu müsste auch eine Vollzeitpflege erbracht und nachgewiesen werden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jan 2020, 11:39)

Mittlerweile habe ich schon mitbekommen, dass es Paare gibt, die ihr Geld nicht teilen, allerdings kann ich diese Form des Zusammenlebens nicht nachvollziehen. Mein Geld ist sein Geld und umgekehrt, also kann man dann auch nicht von unbezahlter Arbeit reden.
Wer sich auf Anderes einlässt, ist irgendwie auch selbst Schuld, sag ich mal gemeiner Weise.
Da hast du meine volle Zustimmung!

Was ganz besonders nervt, ist die pauschale Unterstellung, dass alle Frauen die dummen, unmündigen und willenlosen Weibchen sind, die keine eigenen Entscheidungen treffen bzw treffen können, die sich bedingungslos unterordnen (müssen) und zu dem, was sie tun, gezwungen werden.
Das ist sowas von realitätsfern, aber sows von ...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:27)

Doch hat es! Die aktuelle Studie dient dazu Frauen (völlig undifferenziert) zum "ewigen" Opfer zu stilisieren - völlig unberücksichtigt der Tatsache, dass es Gesellschaften gibt, in denen Frauen gleichberechtigt (sind) und freie selbstbestimmte Entscheidungen treffen und es Gesellschaften gibt, in denen Frauen sich unterzuordnen haben und KEINE freien selbstbestimmten Entscheidungen treffen dürfen.
Da wird - wieder mal - alles in einen Topf geworfen und zu einem Einheitsbrei (des dauernden Opferstatus der Frau) zusammen gerührt.
Nein, meine Beste, es geht eben gerade nicht um "Opferstatus". Die Frauen, von denen ich rede (ich gehöre selbst dazu, auch wenn ich inzwischen meine Ruhe habe und das auch genieße), sind selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen, die aber rackern und rackern und davon halt einen Großteil der Zeit unbezahlt. Wenn es dich und die anderen hier nicht betrifft, dann könnt ihr doch froh sein und aufatmen. Genießt es! Ich rede von denen, die nicht das Glück haben, in so guten Verhältnissen zu leben, die sich aber selbstverständlich dennoch nicht als "Opfer" sehen, sondern als intelligente, starke und mutige Frauen, die ihre Rechte einfordern. Kleiner, aber feiner Unterschied.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:49)

Nein, meine Beste, es geht eben gerade nicht um "Opferstatus". Die Frauen, von denen ich rede (ich gehöre selbst dazu, auch wenn ich inzwischen meine Ruhe habe und das auch genieße), sind selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen, die aber rackern und rackern und davon halt einen Großteil der Zeit unbezahlt. W d.

Das war aber DEINE Entscheidung, diese zu tun.

WER hätte dich denn für diese "unbezahlte" Zeit auf Basis von was bezahlen sollen?

Außer deinem Ehemannn und wenn es um Pflege geht, die zu pflegende Person mit dem Pflegegeld, was sie bekommt?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Moses »

jorikke hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:43)

Es ist ermutigend, hin und wieder festzustellen, dass es auch noch normal denkende Menschen gibt.
Das dachte ich auch gerade - ich bin vom Typ her gern im Haushalt tätig (Kochen, Bügeln, Bürokratie etc.) ich musste mir den Platz am Herd und am Bügeleisen aber erkämpfen, also zeigen dass ich das wirklich auch kann :D
Ein 50/50 wird nie erreichbar sein und ein Aufrechnen ist einfach nur Stuss. Wenn ich der Meinung bin, ich kann meinen Schatz entlasten dann fallen schon mal Sätze wie: "Deine Aufgabe ist es jetzt, Dich hinzulegen und zu lesen, lass mich mal machen!"
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:49)

Nein, meine Beste, es geht eben gerade nicht um "Opferstatus". Die Frauen, von denen ich rede (ich gehöre selbst dazu, auch wenn ich inzwischen meine Ruhe habe und das auch genieße), sind selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen, die aber rackern und rackern und davon halt einen Großteil der Zeit unbezahlt. Wenn es dich und die anderen hier nicht betrifft, dann könnt ihr doch froh sein und aufatmen. Genießt es! Ich rede von denen, die nicht das Glück haben, in so guten Verhältnissen zu leben, die sich aber selbstverständlich dennoch nicht als "Opfer" sehen, sondern als intelligente, starke und mutige Frauen, die ihre Rechte einfordern. Kleiner, aber feiner Unterschied.
Doch, da geht es um das Zementieren des Opferstatus!
Wenn es sich bei den Frauen "von denen Du redest" um angeblich "selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen" handelt, dann HABEN sie genau DIE Entscheidung (die du so sehr bejammerst) frei(willig) und selbstbestimmt getroffen und zwar in Kenntnis, aller sich daraus ergebenden Konsequenzen. Sie wurden von niemandem gezwungen!

Was mich betrifft, so HABE ich - gemeinsam mit meiner Mutter - meinen schwer kranken Vater zu Hause gepflegt, weil es in der ach so tollen DDR keine Pflegeplätze gab und ich HABE meine schwerkranke Mutter bis zu ihrem Tod zu Hause gepflegt. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, sie in ein Pflegeheim abzuschieben. Es war MEINE freie und selbstbestimmte Entscheidung.
Und ich komme (jetzt) nicht auf die Idee zu bejammern und zu beklagen, wieviel unentgeltliche Arbeit ich in dieser Zeit geleistet habe, eben WEIL ich mir der Konsequenzen vorher bewusst war, was eben auch bedeutet hat, dass mein Mann mehr entgeltliche Arbeit geleistet hat und (auch) leisten musste.

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Zuletzt geändert von Dark Angel am Mittwoch 22. Januar 2020, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:32)

Die gleiche Situation wie bei uns. Würde meine Frau nicht Rentenpunkte für die drei Kinder bekommen, ihre Rente wäre noch geringer.
Kinder, die zu bekommen, ich hilfreich war.
Ich habe also für die Rente meiner Frau mitgearbeitet.
... Undank ist der Welten Lohn.
(Ehrlich, ich kann diesen verqueren Unsinn nur noch spöttelnd begegnen.)
Na, dann setze ich noch einen obendrauf: Als Student habe ich meine Tochter (unsere Älteste) groß gezogen, während meine Frau unseren Unterhalt verdiente. Die entsprechenden Rentenpunkte haben wir mir gutschreiben lassen, weil das unter dem Strich mehr Ertrag bringt. Ich beziehe also "Mütterrente". :D Nun ja, spotten möchte ich nicht, weil es ja wohl um Menschen in Not geht. Wohlgemerkt Menschen, nicht allein Frauen. Denn das ist mir auch klar, daß manche Menschen aus 1000 guten Gründen keinen Wohlstand erarbeiten konnten. Da muß man dann hinsehen, wodurch das so gekommen ist.

Und was das erworbene Vermögen betrifft, also nicht allein unsere Renten: Alles gehört uns beiden in gleicher Weise; wir haben uns gegenseitig zu Erben eingesetzt, was bedeutet, daß der überlebende Partner das gesamte Vermögen erbt... und erst danach unsere Kinder dann nach deutschem Erbrecht zu dessen Eigentümern wird.
Das ist jetzt 58 Jahre gut gegangen... und, so Gott will, geht es auch noch ein paar Jahre weiter.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von naddy »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:49)

Die Frauen, von denen ich rede (ich gehöre selbst dazu, auch wenn ich inzwischen meine Ruhe habe und das auch genieße), sind selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen, die aber rackern und rackern und davon halt einen Großteil der Zeit unbezahlt.
Gehören diese Frauen nach deiner Meinung auch dazu? (Ab Minute 4:00, gestriger Beitrag in FRONTAL 21).

Es lohnt sich übrigens sehr, das gesamte Video anzusehen, wenn es auch nur schwer erträglich ist.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Jan 2020, 13:02)

Doch, da geht es um das Zementieren des Opferstatus!
Wenn es sich bei den Frauen "von denen Du redest" um angeblich "selbstbewusste Personen, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen" handelt, dann HABEN sie genau DIE Entscheidung (die du so sehr bejammerst) frei(willig) und selbstbestimmt getroffen und zwar in Kenntnis, aller sich daraus ergebenden Konsequenzen. Sie wurden von niemandem gezwungen!

Was mich betrifft, so HABE ich - gemeinsam mit meiner Mutter - meinen schwer kranken Vater zu Hause gepflegt, weil es in der ach so tollen DDR keine Pflegeplätze gab und ich HABE meine schwerkranke Mutter bis zu ihrem Tod zu Hause gepflegt. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, sie in ein Pflegeheim abzuschieben. Es war MEINE freie und selbstbestimmte Entscheidung.
Und ich komme (jetzt) nicht auf die Idee zu bejammern und zu beklagen, wieviel unentgeltliche Arbeit ich in dieser Zeit geleistet habe, eben WEIL ich mir der Konsequenzen vorher bewusst war, was eben auch bedeutet hat, dass mein Mann mehr entgeltliche Arbeit geleistet hat und (auch) leisten musste.

Es IST eine Jammerstudie - nichts anderes!
Das hat meine Frau genau so gemacht... gleich beide Eltern. Da brauchte sie aber Pflegehilfe, weil sie das körperlich nicht vollständig leisten konnte. Aber immer mit am Menschen.

Vielleicht ist aber auch unser Glück, daß wir gute Ehepartner haben, die uns nicht "über den Tisch ziehen"? Ich meine, es gäbe auch eine Eheform, bei der jeder Partner wirtschaftlich unabhängig vom anderen bleibt. Aber so genau weiß ich das leider auch nicht. Und da kann natürlich bei einer Scheidung die Ex-Ehefrau ziemlich arm dastehen, wenn sie sich auf eine Rolle als Hausfrau und Mutter eingelassen hat. Dazu gehört aber auch eine Riesenportion Leichtsinn.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2020, 13:15)
? Ich meine, es gäbe auch eine Eheform, bei der jeder Partner wirtschaftlich unabhängig vom anderen bleibt. Aber so genau weiß ich das leider auch nicht. Und da kann natürlich bei einer Scheidung die Ex-Ehefrau ziemlich arm dastehen, wenn sie sich auf eine Rolle als Hausfrau und Mutter eingelassen hat. Dazu gehört aber auch eine Riesenportion Leichtsinn.
Eben

selber schuld.

Nennt sich Eigenverantwortung für sein Leben.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2020, 13:15)

Das hat meine Frau genau so gemacht... gleich beide Eltern. Da brauchte sie aber Pflegehilfe, weil sie das körperlich nicht vollständig leisten konnte. Aber immer mit am Menschen.

Vielleicht ist aber auch unser Glück, daß wir gute Ehepartner haben, die uns nicht "über den Tisch ziehen"? Ich meine, es gäbe auch eine Eheform, bei der jeder Partner wirtschaftlich unabhängig vom anderen bleibt. Aber so genau weiß ich das leider auch nicht. Und da kann natürlich bei einer Scheidung die Ex-Ehefrau ziemlich arm dastehen, wenn sie sich auf eine Rolle als Hausfrau und Mutter eingelassen hat. Dazu gehört aber auch eine Riesenportion Leichtsinn.
Mir platzt nur jedesmal der Kragen, wenn bei Entscheidungen, die von Frauen getroffen werden, von "sind gezwungen" oder "machen das nur, weil sie es nicht anders kennen" geschwafelt wird. Es k**** mich an, wenn Fraue (von anderen Frauen) als bisschen doof, unmündig und nicht zu eigenen Entscheidungen fähig dargestellt werden.
Was bilden die (Frauen) sich eigentlich ein, bestimmen zu können/dürfen, wie (andere) Frauen zu leben und sich zu entscheiden haben. :mad2:
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:26)

Erstens gibt es nicht nur Rentnerehepaare, sondern auch massenhaft Alleinstehende, Verwitwete.
/
Für wen arbeiten Alleinstehende oder Verwitwete unbezahlt? Der Partner fehlt, ergo arbeiten sie ausschließlich für sich selbst.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:49)
Ich rede von denen, die nicht das Glück haben, in so guten Verhältnissen zu leben, die sich aber selbstverständlich dennoch nicht als "Opfer" sehen, sondern als intelligente, starke und mutige Frauen, die ihre Rechte einfordern. Kleiner, aber feiner Unterschied.
Nachtrag: Welche Rechte fordern die angeblich so intelligente[n], starke[n] und mutige[n] Frauen" denn ein?

Es gibt keine Rechte - außer Sonderrechten/Vorteilsnahmen - die diese Frauen einfordern könnten.
Sie haben von ihrem Recht - freie, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen - Gebrauch gemacht.
Zum Entscheidungen treffen, gehört "mit den Konsequenzen leben" und Eigenverantwortung übernehmen dazu.

Das Leben ist kein Ponyhof und auch kein Wunschkonzert

Wer meint, für seine eigenen Entscheidungen keine Verantwortung übernehmen zu können/müssen, diese auf andere (den Staat) abwälzen zu können/dürfen, sieht sich selbst als Opfer und mit dem ständigen Gejammer um die Konsequenzen selbstbestimmter Entscheidungen, wird ein Opferkult betrieben.

Intelligente, starke, mutige Frauen stehen zu ihren Entscheidungen, übernehmen Eigenverantwortung und leben mit den Konsequenzen UND sie wehren sich gegen diesen Opferkult - oder sie sind eben KEINE starken, mutigen Frauen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Jan 2020, 13:28)

Für wen arbeiten Alleinstehende oder Verwitwete unbezahlt? Der Partner fehlt, ergo arbeiten sie ausschließlich für sich selbst.
Das frage ich mich auch gerade.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Liegestuhl »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Jan 2020, 18:55)

Das haben wir bereits

3 Rentenpunkte pro Kind.
Für das Klima ist die Alimentierung von weiteren butterfressenden Erdlingen sehr bedenklich.

Der Staat ist eine alte Umweltsau.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Sämtliche Wohlfahrts- und Sozialverbände, alle Krankenkassen und sogar die viel gescholtene Bundesregierung bestätigen die von mir genannten Probleme der unbezahlten Arbeit in der Pflege von Angehörigen, die zumeist von Frauen verrichtet wird. Nur hier im Forum herrscht zu dem Thema eitel Sonnenschein und der unausgesprochene Vorwurf, ich würde mir das alles nur ausdenken :D Das Ärzteblatt, das ich nun diesbezüglich zitiere, ist bestimmt inzwischen auch zu den bösen "Genderisten" übergewechselt :D

Zitat:

Häusliche Pflege führt Frauen in die Altersarmut

Dienstag, 29. Oktober 2019

Berlin – Die Pflege von Familienangehörigen treibt viele Frauen in die Altersarmut. Das ist das Ergebnis eines heute vorgestellten Gutachtens im Auftrag des Sozialverbands SoVD. Wer den beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstelle, werde „mit einem geringe­ren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“. SoVD-Präsident Adolf Bauer forderte: „Häusliche Pflege muss endlich besser anerkannt werden.“ Zudem müsse sich die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern.

Das Profil pflegender Angehöriger lässt sich dem Gutachten zufolge wie folgt beschreiben: 68 Prozent sind weiblich, 73 Prozent verheiratet und der größte Anteil der Pflegenden ist zwischen 55 und 64 Jahre alt. Der Umfang der häuslichen Pflege beläuft sich demnach auf rund 21 Stunden pro Woche und wird häufig in Kombination mit einer Teilzeit-Erwerbstätig­keit realisiert. Die Pflegedauer beträgt im Schnitt vier Jahre.

Eine Absicherung gegenüber Armut durch häusliche Pflege erfolge „von staatlicher Seite nur marginal“, so die Autoren des Gutachtens. Gesetzliche Mechanismen wie Pflegezeit, Fami­lien­­pflegezeit oder Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf „können den Verdienstausfall nicht vollständig kompensieren“.

„Frauen, die ihren beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstellen, werden gegenüber vollzeitarbeitenden und durchgängig beschäftigten Personen mit einem ge­ringe­ren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“, heißt es in dem Gutachten. „Die These, dass weibliche (Alters-)Armut in der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit und der damit verbundenen geringen (stundenmäßigen) Erwerbsbeteiligung begründet liegt, kann bestätigt werden.“

Unter allen zu Hause Pflegenden sind dem Gutachten zufolge 65 Prozent berufstätig. Beinahe jede zweite Pflegeperson reduziere die Arbeitszeit.

„Pflegende haben mit 54 Prozent eine geringere Erwerbsquote gegenüber den Nicht-Pfle­genden mit 76 Prozent“, heißt es in der Studie. „Gründe für eine unzureichende Verein­bar­keit von Pflege und Beruf sind emotionale, körperliche und zeitliche Belastungen auf der privaten Ebene sowie unflexible Arbeitszeiten, mangelnde finanzielle Ressourcen und die Befürchtung von Karrierenachteilen auf beruflicher Ebene.“

Der Rückzug vieler pflegender Frauen aus dem Beruf habe weitreichende Folgen für das Alterseinkommen, betonte SoVD-Präsident Bauer. „Aufgrund der unterbrochenen Erwerbs­arbeit zahlen sie entweder geringere Beiträge in das Sozialversicherungssystem ein oder sie sind ausschließlich über ihren Partner abgesichert.“


https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ltersarmut
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JJazzGold
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Jan 2020, 13:52)

Das frage ich mich auch gerade.
Mir würden zu diesem Thread, so einige passende Volksweisheiten einfallen. ;)
Am passendsten, "Drum prüfe wer sich ewig bindet,..." :D

Ich kann das Gejammer nicht mehr hören, jeden Monat wird über etwas anderes gejammert. Dabei liegen seit Jahrzehnten Informationen vor,

a) wie der jeweilige Arbeitsvertrag entlohnt wird, was davon zu versteuern ist und wie hoch die jeweiligen Sozialausgaben und Eigenbeteiligungen sind
b) wo und welcher Höhe der Staat die Familienbildung unterstützt
c) was an Rente zu erwarten ist
d) welche staatliche Unterstützung im Pflegefall zu erwarten ist

Das alles gilt fairer Weise für Weiblein und Männlein. Nachträgliches Jammern zeugt nur von der Unfähigkeit, sich rechtzeitig sachkundig zu machen und diese Informationen in seine alleinige oder partnerschaftliche Lebensplanung einfließen zu lassen. Ansonsten hat sich der Staat rauszuhalten.

Ich hätte sowohl für einen Staat, der sich nicht entblöden würde, gesetzlich Haushaltspflichten und deren fiktive Entlohnung für jede Person dieses Haushalts gegeneinander aufzurechnen, nur zwei hochgereckte Mittelfinger übrig. Die paar "Damen", die meinen, sich aktuell oder nachträglich beschweren zu müssen, weil sie angeblich zu kurz gekommen sind, sei es über ihre Ehemänner, oder "die Gesellschaft", oder "den Staat", haben von mir keinen Cent und kein Jota Mitleid zu erwarten. Statt zu jammern, sollten sie die Zeit nutzen "EIGENVERANTWORTUNG" zu buchstabieren.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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lila-filzhut
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von lila-filzhut »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 14:47)

Sämtliche Wohlfahrts- und Sozialverbände, alle Krankenkassen und sogar die viel gescholtene Bundesregierung bestätigen die von mir genannten Probleme der unbezahlten Arbeit in der Pflege von Angehörigen, die zumeist von Frauen verrichtet wird. Nur hier im Forum herrscht zu dem Thema eitel Sonnenschein und der unausgesprochene Vorwurf, ich würde mir das alles nur ausdenken :D Das Ärzteblatt, das ich nun diesbezüglich zitiere, ist bestimmt inzwischen auch zu den bösen "Genderisten" übergewechselt :D

Zitat:

Häusliche Pflege führt Frauen in die Altersarmut

Dienstag, 29. Oktober 2019

Berlin – Die Pflege von Familienangehörigen treibt viele Frauen in die Altersarmut. Das ist das Ergebnis eines heute vorgestellten Gutachtens im Auftrag des Sozialverbands SoVD. Wer den beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstelle, werde „mit einem geringe­ren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“. SoVD-Präsident Adolf Bauer forderte: „Häusliche Pflege muss endlich besser anerkannt werden.“ Zudem müsse sich die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern.

Das Profil pflegender Angehöriger lässt sich dem Gutachten zufolge wie folgt beschreiben: 68 Prozent sind weiblich, 73 Prozent verheiratet und der größte Anteil der Pflegenden ist zwischen 55 und 64 Jahre alt. Der Umfang der häuslichen Pflege beläuft sich demnach auf rund 21 Stunden pro Woche und wird häufig in Kombination mit einer Teilzeit-Erwerbstätig­keit realisiert. Die Pflegedauer beträgt im Schnitt vier Jahre.

Eine Absicherung gegenüber Armut durch häusliche Pflege erfolge „von staatlicher Seite nur marginal“, so die Autoren des Gutachtens. Gesetzliche Mechanismen wie Pflegezeit, Fami­lien­­pflegezeit oder Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf „können den Verdienstausfall nicht vollständig kompensieren“.

„Frauen, die ihren beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstellen, werden gegenüber vollzeitarbeitenden und durchgängig beschäftigten Personen mit einem ge­ringe­ren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“, heißt es in dem Gutachten. „Die These, dass weibliche (Alters-)Armut in der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit und der damit verbundenen geringen (stundenmäßigen) Erwerbsbeteiligung begründet liegt, kann bestätigt werden.“

Unter allen zu Hause Pflegenden sind dem Gutachten zufolge 65 Prozent berufstätig. Beinahe jede zweite Pflegeperson reduziere die Arbeitszeit.

„Pflegende haben mit 54 Prozent eine geringere Erwerbsquote gegenüber den Nicht-Pfle­genden mit 76 Prozent“, heißt es in der Studie. „Gründe für eine unzureichende Verein­bar­keit von Pflege und Beruf sind emotionale, körperliche und zeitliche Belastungen auf der privaten Ebene sowie unflexible Arbeitszeiten, mangelnde finanzielle Ressourcen und die Befürchtung von Karrierenachteilen auf beruflicher Ebene.“

Der Rückzug vieler pflegender Frauen aus dem Beruf habe weitreichende Folgen für das Alterseinkommen, betonte SoVD-Präsident Bauer. „Aufgrund der unterbrochenen Erwerbs­arbeit zahlen sie entweder geringere Beiträge in das Sozialversicherungssystem ein oder sie sind ausschließlich über ihren Partner abgesichert.“


https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ltersarmut
Aha, jetzt geht´s plötzlich nur um die Pflege, vorher war noch die Kindererziehung dabei.


Um was geht es jetzt, Erziehung von Kindern oder Pflege von Alten? Natürlich vermischt du alles, tut die Frauenstaatspresse übrigens auch um zu vertuschen, dass viele Frauen wünschen/gewünscht haben Teilzeit zu arbeiten. Aus der angekündigten Vollzeit-Berufsoffensive frecher Powerfrauen ist trotz massiver Indoktrination durch die kernverlogene feministische Systempresse und milliardenschwerer Frauenförderung inklusive Mädchenbevorzugung im Bildungssystem nichts geworden. Jetzt gilt es, irgendjemanden die Schuld in die Schuhe zu schieben, kennen wir Deutschen bzgl. Frauengeschichte nur zu gut aus der Nachkriegszeit: Sie ist unschuldig. https://www.conne-island.de/nf/102/22.html

Bei wieviel % der Teilzeitfrauen sind Kinder der Teilzeit-Grund? Dauer der durchschnittlichen Teilzeit?
Bei wieviel % der Teilzeitfrauen sind Pflegebedürftige Eltern der Teilzeit-Grund? Dauer der durchschnittlichen Teilzeit?
Wieviel % der Teilzeitfrauen haben auch vor der Mehrfachbelastung Teilzeit gearbeitet?
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mittwoch 22. Januar 2020, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Buchtipp:
Feindbild weiße Männer: Der rassistische Sexismus der identitätspolitischen Linken
https://www.amazon.de/dp/B07X8JT28Y

Gratis:
Lexikon der feministischen Irrtümer
https://www.amazon.de/dp/B082T14GH7
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(22 Jan 2020, 14:47)

Sämtliche Wohlfahrts- und Sozialverbände, alle Krankenkassen und sogar die viel gescholtene Bundesregierung bestätigen die von mir genannten Probleme der unbezahlten Arbeit in der Pflege von Angehörigen, ut
Du scheinst nicht verstehen zu wollen, dass diese Frauen selber schuld sind, wenn sie sich diese Pfleg nicht bezahlen lassen vom zu pflegenden Angehörigen, der dafür ja Geld von der Pflegeversicherung bekommt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Jan 2020, 14:59)



Ich hätte sowohl für einen Staat, der sich nicht entblöden würde, gesetzlich Haushaltspflichten und deren fiktive Entlohnung für jede Person dieses Haushalts gegeneinander aufzurechnen, nur zwei hochgereckte Mittelfinger übrig. Die paar "Damen", die meinen, sich aktuell oder nachträglich beschweren zu müssen, weil sie angeblich zu kurz gekommen sind, sei es über ihre Ehemänner, oder "die Gesellschaft", oder "den Staat", haben von mir keinen Cent und kein Jota Mitleid zu erwarten. Statt zu jammern, sollten sie die Zeit nutzen "EIGENVERANTWORTUNG" zu buchstabieren.

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Da kann ich nur vollumfänglich zustimmen!
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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