Teilweise Zustimmung, aber doch nicht so ganz! Sicher ist China eine aufstrebende Wirtschafts-Weltmacht, und sein Erfolg verdankt sich genau den mit einem Augenzwinkern verdammten "preußischen" Tugenden seiner Menschen, die persönliche Freiheit und Wohlstand erwerben können, wenn sie nichts Abträgliches über die sehr dünne Schicht der Machtelite ansprechen und sich anstatt dessen um ihre Geschäfte bemühen.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2020, 09:59)
Mit dem realsozialistischen Alltag hat das Problem wenig zu tun. Und mit "Freizeit" schon gar nicht. Eher mit der Verteidigung des Wertes klassisch humanistischer Bildung versus wirtschaftsliberalem Pragmatismus. Im Hochschulbereich wird das ganze schon seit langem im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess diskutiert. Wenn wir auf Teufel komm raus auf "Wachstum und Wohlstand" ohne wenn und aber aus sind, stehen wir in direkter Konkurrenz mit Ostasien. Wir haben im Grunde genommen die eigentlich absurde Situation, dass gerade der strikt marktwirtschaftlich ausgerichtete Wirtschaftsliberalismus notwendigerweise eine Konvergenz hin zum Kommunismus des 21. Jahrhunderts (chinesischer Prägung) aufweist. Ob man das nun wahrhaben will oder nicht. Dort sitzen die fleißigen braven Schüler.
Der planwirtschaftliche Realsozialismus ist Vergangenheit. Löse dich doch mal davon. Die Welt hat sich etlichemale weitergedreht und wir stehen vor ganz anderen Herausforderungen.
In Japan, Süd-Korea, Vietnam scheint aber ein ähnlicher Geist zu herrschen. Auch diese Wirtschaftsnationen befinden sich im steten Aufstieg oder sind schon ganz oben, laufen uns Europäern planvoll nach und überholen uns auch, nachdem sie verstanden haben, wie bei uns die Dinge funktionieren.
Wir Europäer werden uns auf unsere alten Tugenden besinnen müssen, oder wir werden ganz beleidigt und verwundert feststellen, daß unsere Turnkünste nicht mehr dem Weltstandard genügen, den nun ganz andere Leute setzen.