Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:21)
Doch, genau
das ist heute aktualisierte Rechtslage, und das ist auch gut so.
Nein, das ist nicht gut so, weil dadurch eben die Bequemlichkeit vieler Menschen höher gewertet wird, als existenzielle Bedürfnisse anderer Menschen. Auch wenn ich die Widerspruchslösung nicht für die beste Lösung halte, so würde sie doch das Mangelproblem lösen.
Ich selber bin eher dafür von jedem Bürger, notfalls unter Strafandrohung, eine Entscheidung abzufordern.
Es gibt sehr viele Handlungszwänge der Bürger dem Staat gegenüber. Man MUSS einen Perso beantragen und bezahlen, man MUSS eine Steuererklärung abgeben, man MUSS sehr viel mehr. In allen diesen Fällen geht es nicht um Leben und Tod, wobei es wesentlich aufwendiger ist die Steuererklärung zu machen, als einfach JA oder NEIN zu sagen.
Wenn es aber darum geht, dass Menschen einfach mal JA oder NEIN sagen müssen, da entdecken Heerschaaren von Politikern und "Freiheitskämpfern" das Recht auf Selbstbestimmung. Warum man sich ausgerechnet dieses Feld für rechthaberische Prinzipienreiterei ausgesucht hat, das weiss der Teufel.
In meinen Augen darf niemand ein Organ erhalten, der nicht die Frage beantwortet hat. Wer dieses Mindestmass an sozialer Verantwortung nicht leisten konnte, der sollte sich dann auch mit niedrigerer Solidarität der von ihm selber nicht solidarisch behandelten Gesellschaft begnügen. Wer dann mit Nein geantwortet hat, das muss sich hinten anstellen - was allerdings kein Problem sein sollte, weil bei der Lösung genug Organe da wären.
Ich bin allerdings ziemlich sicher, dass man das nicht durchziehen würde, weil es eben heißen würde, jemand würde "definiert" ein lebensrettenes Organ nicht erhalten. Lieber halten wir es nach dem Prinzip, dass die hundertfache Menge Menschen aufgrund von fehlenden Organen stirbt - aber die halt durch belegten Mangel, quasi durch - selbst geschaffene - höhere Macht.