Abtreibungen mit Downsyndrom?

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Abtreibungen bei Kindern mit Downsyndrom?

Eher moralisch richtig (würde ich tun)
26
38%
Eher moralisch richtig (würde ich trotzdem nicht tun)
0
Keine Stimmen
Eher Unmoralisch (würde ich trotzdem tun)
10
15%
Eher Unmoralisch (würde ich nicht tun)
21
31%
Enthaltung
11
16%
 
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Dark Angel
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:52)

Nein ich würde Fristen beibehalten. Allerdings kritisiere ich Spätabtreibungen bei Kindern mit Einschränkungen. Gleiches Recht für alle Kinder. Abtreibung ist für mich auf jeden Fall straffrei.
Kinder werden NICHT abgetrieben, sondern geboren.

Es werden keine "Kinder[n] mit Einschränkungen" abgetrieben, sondern Feten mit (schweren) Behinderungen und zwar aus medizinischer Indikation.

Kinder SIND geboren und sie HABEN alle die gleichen Rechte!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Fliege hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:00)

Wenn du die Fristenlösung beibehalten möchtest, sehe ich nicht, wie du Selektion anhand von bekannt gewordenen Kindesmerkmalen durch die schwangere Frau verhindern könntest. Du müsstest wohl die gesamte pränatale Diagnostik verbieten (siehe Umtareks Anfrage) – und zwar schon die Feststellung des Geschlechts (so wird beispielsweise in China nach dem Geschlecht selektiert).
Grundsätzlich sehe ich es auch kritisch. Ich weiß aber nicht was eine vernüftige Fristenlösung mit Selektion zu tun hat. Wenn jetzt eine schwangere Frau um ihr Leben kämpfen muss. Dann finde ich die Diagnostik hilfreich. In Deutschland wird ja kein Geschlecht per se ausgegrenzt. Deswegen sehe ich kein Zusammenhang. Mit Selektion habe ich gemeint die Bekämpfung gegen Menschen die jegliche Einschränkungen haben.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:56)

Diese Einstellung unterstelle ich aufgrund einiger Beiträge (nicht nur im Forum) und die Auswüchse die es im anderen Land gab. Nein die Gesellschaft könnte in Zukunft die Frau zwingen bzw. psychisch unter Druck setzen um abzutreiben. Es geht nicht um Rechtfertigungen, sondern um Auswirkungen dieser Entwicklung.
Du meinst also in einer Zukunft, in der keine Menschenrechte mehr existieren bzw außer Kraft gesetzt worden sind?

Du meinst also eine Gesellschaft, in der Menschen die Sklaven irgendeinder KI sind, über keinen eigenen Willen (mehr) verfügen und keine eigenen individuellen Entscheidungen (mehr) treffen?

In einer liberalen demokratischen Gesellschaft sind Deine dystopischen Wahnvorstellungen nämlich gar nicht denkbar!
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JJazzGold
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:50)

Es war der Plural "Kontrahenten" vom generischen Singular "Kontrahent" ;)

Dass JjazzGold eine "Kontrahentin" ist, hätte ich im Singular, da bekannt, auch so geschrieben :)
Gut. :)
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:02)

Kinder werden NICHT abgetrieben, sondern geboren.

Es werden keine "Kinder[n] mit Einschränkungen" abgetrieben, sondern Feten mit (schweren) Behinderungen und zwar aus medizinischer Indikation.

Kinder SIND geboren und sie HABEN alle die gleichen Rechte!

Das habe ich am Anfang auch gedacht. Ich hatte eine pädagogische Weiterbildung und im Unterricht hatten wir Besuch und es war eine Frau zu Gast die in so einem Verein gearbeitet hat. Sie meinte, dass man mit diesen Kindern ganz anders umgeht und die Abtreibungen erst später erfolge. Sie hat sich diesbezüglich kritisch geäußert. Unsere ganze Gruppe war geschockt und dass haben wir gar nicht gewusst. Leider muss ich dir wiedersprechen. Es gibt diesbezüglich kaum ein Limit. Deswegen bin ich für ein bestimmtes Limit die die Gleichwertigkeit aller Kinder befürwortet.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:58)

Die Gesellschaft würde sich nicht weiterentwickeln. Sie wäre gleichgeschaltet, und Individualität hätte keinen Platz.
So ein Bullshit!
Dann lernst Du also den Umgang mit unsichtbaren rosaroten Einhörner, weil das Deiner Meinung was mit Individualität zu tun hat?

Individualität hat nichts mit dem Umgang mit Nichtexistentem zu tun, sondern mit ganz individuellen Bedürfnissen, Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten und über die verfügt JEDER Mensch, ganz ohne irgendwelchen Umgang mit Behinderten!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:10)

Du meinst also in einer Zukunft, in der keine Menschenrechte mehr existieren bzw außer Kraft gesetzt worden sind?

Du meinst also eine Gesellschaft, in der Menschen die Sklaven irgendeinder KI sind, über keinen eigenen Willen (mehr) verfügen und keine eigenen individuellen Entscheidungen (mehr) treffen?

In einer liberalen demokratischen Gesellschaft sind Deine dystopischen Wahnvorstellungen nämlich gar nicht denkbar!
Es kommt darauf an was du unter liberal verstehst? linksliberal/sozialliberal oder doch der angelsächsische Neoliberalismus. Die extreme Variante der dritten Aufzählung kann schlimmstensfalls so etwas erzeugen. Es kann sich in einer Art digitalen Plutokratie entwickeln.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:16)

So ein Bullshit!
Dann lernst Du also den Umgang mit unsichtbaren rosaroten Einhörner, weil das Deiner Meinung was mit Individualität zu tun hat?

Individualität hat nichts mit dem Umgang mit Nichtexistentem zu tun, sondern mit ganz individuellen Bedürfnissen, Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten und über die verfügt JEDER Mensch, ganz ohne irgendwelchen Umgang mit Behinderten!
Ja genau und die werden in Zukunft nicht mehr berücksichtigt werden.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:13)

Das habe ich am Anfang auch gedacht. Ich hatte eine pädagogische Weiterbildung und im Unterricht hatten wir Besuch und es war eine Frau zu Gast die in so einem Verein gearbeitet hat. Sie meinte, dass man mit diesen Kindern ganz anders umgeht und die Abtreibungen erst später erfolge. Sie hat sich diesbezüglich kritisch geäußert. Unsere ganze Gruppe war geschockt und dass haben wir gar nicht gewusst. Leider muss ich dir wiedersprechen. Es gibt diesbezüglich kaum ein Limit. Deswegen bin ich für ein bestimmtes Limit die die Gleichwertigkeit aller Kinder befürwortet.
Es werden immer noch keine Kinder abgetrieben, sondern Feten.

Und egal ob und wer sich kritisch zu Spätabtreibungen äußert, es ist und bleibt die individuelle Entscheidung der Frau und NUR ihre!
SIE und NUR sie kann und muss entscheiden, ob sie sich den Anforderungen und Belastungen gewachsen fühlt.

In diese Entscheidung hat der betreffenden Frau hat niemand reinzukakeln absolut niemand und absolut niemand hat sie für ihre individuelle Entscheidung zu kritisieren oder ihr deswegen Vorwürfe zu machen.
Kapierst Du das endlich?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:23)

Es werden immer noch keine Kinder abgetrieben, sondern Feten.

Und egal ob und wer sich kritisch zu Spätabtreibungen äußert, es ist und bleibt die individuelle Entscheidung der Frau und NUR ihre!
SIE und NUR sie kann und muss entscheiden, ob sie sich den Anforderungen und Belastungen gewachsen fühlt.

In diese Entscheidung hat der betreffenden Frau hat niemand reinzukakeln absolut niemand und absolut niemand hat sie für ihre individuelle Entscheidung zu kritisieren oder ihr deswegen Vorwürfe zu machen.
Kapierst Du das endlich?

Es geht mir nicht um verbieten. Ich wollte nur die Frage vom User Fliege beantworten.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von BlueMonday »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:38)

Wieso? ich fand das Zitat gut. Außerdem war er ja ein Individualist und ich wüsste nicht dass er so etwas befürwortet hat.
Stirner hätte zu dem Thema wohl gesagt, dass der Embryo mit oder ohne irgendeinem Syndrom, ob fertiger oder unfertiger Mensch, keine heilige Sache wäre.
Stirner war auch kein Individualist, sondern Egoist, d.h. er sah sich selbst als den Ausgangspunkt all seiner Gedanken ("Mir gehört die Welt.") Aber das würde ihn nun nicht an einer Uniformierung oder am Gleichschritt hindern, wenn er denn ihm nutzt. Er würde ggfls also gar nicht auffallen oder hervorstechen. Stirner erkennt nur eine Sache an, seine Sache. Der einzige Grund seiner Sache ist er selbst. Und selbst das löst er wohl noch auf. "Ich hab' Mein' Sach' auf Nichts gestellt".
Bei Stirner kann man einen Embryo zu seiner eigenen Sache machen, wenn einem die Existenz dieses Wesens denn wichtig ist. In der Stirnerschen Welt könnte man das Kind evtl der Mutter abkaufen und es dann selbst aufziehen. Recht ist für Stirner alles, was in der Sphäre der Macht(des Vermögens, der Möglichkeit) liegt. Might makes Right.

Lies mal Stirner :).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:17)

Es kommt darauf an was du unter liberal verstehst? linksliberal/sozialliberal oder doch der angelsächsische Neoliberalismus. Die extreme Variante der dritten Aufzählung kann schlimmstensfalls so etwas erzeugen. Es kann sich in einer Art digitalen Plutokratie entwickeln.
Ich verstehe unter liberal eine freiheitliche, auf Eigenverantwortung basierende politische, ökonomische und soziale Ordnung - ganz einfach eine freiheitliche Ordung, die auf demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien gründet.

Und in solch eine Gesellschaft sind Deine dystopischen Wahnvorstellungen:

Nein die Gesellschaft könnte in Zukunft die Frau zwingen bzw. psychisch unter Druck setzen um abzutreiben

undenkbar, weil in dieser liberalen und demokratischen Gesellschaft Humanismus und Menschenrechte einen hohen Stellenwert haben.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:00)

Dass ist aber gefährlich. Obwohl es ein Unterschied macht was man daraus versteht. Geht es um perfekte Leistungsfähigkeit oder um die perfekte Moral. Ich glaube dass jede Gruppe darunter es anders verstehen könnte.
Was bitte ist eine "perfekte Moral"? Woran bemisst sich die Wertigkeit "perfekt"?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:19)

Ja genau und die werden in Zukunft nicht mehr berücksichtigt werden.
Erkläre doch bitte einmal, warum etwas brücksichtigt werden soll, was nicht existiert!

Berücksichtigst DU etwa bei deinem Umgang die unsichtbaren rosaroten Einhörner?
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Fliege
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Fliege »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:07)
Grundsätzlich sehe ich es auch kritisch. Ich weiß aber nicht was eine vernüftige Fristenlösung mit Selektion zu tun hat. Wenn jetzt eine schwangere Frau um ihr Leben kämpfen muss. Dann finde ich die Diagnostik hilfreich. In Deutschland wird ja kein Geschlecht per se ausgegrenzt. Deswegen sehe ich kein Zusammenhang. Mit Selektion habe ich gemeint die Bekämpfung gegen Menschen die jegliche Einschränkungen haben.
Nun wäre es an dir, einen Vorschlag für eine "vernünftige Fristenlösung" zu machen, die auch leisten würde, was du dir vorstellst, nämlich die Abtreibung von ungeborenen Kindern mit Down-Syndrom zu verhindern.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

BlueMonday hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:30)

Stirner hätte zu dem Thema wohl gesagt, dass der Embryo mit oder ohne irgendeinem Syndrom, ob fertiger oder unfertiger Mensch, keine heilige Sache wäre.
Stirner war auch kein Individualist, sondern Egoist, d.h. er sah sich selbst als den Ausgangspunkt all seiner Gedanken ("Mir gehört die Welt.") Aber das würde ihn nun nicht an einer Uniformierung oder am Gleichschritt hindern, wenn er denn ihm nutzt. Er würde ggfls also gar nicht auffallen oder hervorstechen. Stirner erkennt nur eine Sache an, seine Sache. Der einzige Grund seiner Sache ist er selbst. Und selbst das löst er wohl noch auf. "Ich hab' Mein' Sach' auf Nichts gestellt".
Bei Stirner kann man einen Embryo zu seiner eigenen Sache machen, wenn einem die Existenz dieses Wesens denn wichtig ist. In der Stirnerschen Welt könnte man das Kind evtl der Mutter abkaufen und es dann selbst aufziehen. Recht ist für Stirner alles, was in der Sphäre der Macht(des Vermögens, der Möglichkeit) liegt. Might makes Right.

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Ja du hast Recht. Ich lese nur verschiedene Interpretationen von seinen Aussagen. Ich muss zugeben, dass ich ihn jetzt schlecht in diese Debatte einbringen kann. Er sah sich zwar selber nicht als Anachisten. Aber dennoch bezeichnet man es als individualistischen Anarchismus. Es ist ein Individualismus der radikalen Sorte.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:10)

Es wird doch aber damit argumentiert, dass der Fötus noch kein Mensch ist und Abtreibung daher kein Problem darstellt :?: Der kranke, schon lebende Mensch ist aber ein Mensch, den darf man nicht so ohne weiteres töten. Es ging außerdem nicht ums Töten, sondern ums impfen oder nicht impfen. Die Frage war auch lediglich, ob man auf das Impfen verzichten sollte, weil diese kranken Menschen eine Bereicherung für die Gesellschaft wären. Wo ist denn das Problem, da einfach mit "Ja, weil" oder "Nein, weil" zu antworten?


Bin ich auch, "Lili" sieht das aber anders.


Was wäre denn die "größte mögliche Unterstützung" und ist die in Deutschland nicht gegeben?
Zum letzten Punkt: Solidarität ist keine Gnade, die gewährt werden kann oder auch eben nicht, sondern sie ist ein Anspruch, ein Recht, welches es zu erfüllen gilt.
Menschen, die auf solidarische Leistungen angewiesen sind, sind keine Bettler.
Zu deinem ersten Punkt: die Postnatale Abtreibung ist ein eher katholisches Konzept und nicht wirklich ethisch durchdacht.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:30)

Ich verstehe unter liberal eine freiheitliche, auf Eigenverantwortung basierende politische, ökonomische und soziale Ordnung - ganz einfach eine freiheitliche Ordung, die auf demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien gründet.

Und in solch eine Gesellschaft sind Deine dystopischen Wahnvorstellungen:

Nein die Gesellschaft könnte in Zukunft die Frau zwingen bzw. psychisch unter Druck setzen um abzutreiben

undenkbar, weil in dieser liberalen und demokratischen Gesellschaft Humanismus und Menschenrechte einen hohen Stellenwert haben.

Das mit der sozialen Ordnung wird unterschiedlich interpretiert. Das ist zwar die allgemeine Definition davon, aber leider gibt es die Version indem es nur um die wirtschaftliche bzw. ökonomische Freiheit geht.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:32)

Was bitte ist eine "perfekte Moral"? Woran bemisst sich die Wertigkeit "perfekt"?
Das frage die Leute die ein Übermenschen produzieren wollen. Ich bin keine radikale Kommunistin und ich finde es mit dem Übermenschen auch nicht gut.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:34)

Erkläre doch bitte einmal, warum etwas brücksichtigt werden soll, was nicht existiert!

Berücksichtigst DU etwa bei deinem Umgang die unsichtbaren rosaroten Einhörner?
Andersartigkeit wird immer existieren, es können aber einzelnde Gruppierungen nicht mehr existieren.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

BlueMonday hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:30)

Stirner hätte zu dem Thema wohl gesagt, dass der Embryo mit oder ohne irgendeinem Syndrom, ob fertiger oder unfertiger Mensch, keine heilige Sache wäre.
Stirner war auch kein Individualist, sondern Egoist, d.h. er sah sich selbst als den Ausgangspunkt all seiner Gedanken ("Mir gehört die Welt.") Aber das würde ihn nun nicht an einer Uniformierung oder am Gleichschritt hindern, wenn er denn ihm nutzt. Er würde ggfls also gar nicht auffallen oder hervorstechen. Stirner erkennt nur eine Sache an, seine Sache. Der einzige Grund seiner Sache ist er selbst. Und selbst das löst er wohl noch auf. "Ich hab' Mein' Sach' auf Nichts gestellt".
Bei Stirner kann man einen Embryo zu seiner eigenen Sache machen, wenn einem die Existenz dieses Wesens denn wichtig ist. In der Stirnerschen Welt könnte man das Kind evtl der Mutter abkaufen und es dann selbst aufziehen. Recht ist für Stirner alles, was in der Sphäre der Macht(des Vermögens, der Möglichkeit) liegt. Might makes Right.

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Obwohl er hat in einen Aspekt den Kollektivsmus durchaus kritisiert.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von naddy »

Einem unerklärlichen Impuls folgend unterstütze ich mal die Einzelkämpferin:
Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:35)

WAS für Menschen eine Belastung darstellt und welche Belastungen sie bereit sind, auf sich zu nehmen, DAS entscheiden die betreffenden Menschen selbst - sie selbst - und niemand anders!
Dark Angel hat geschrieben:Richtig, Kinder/Menschen mit Down Syndrom SIND eine Belastung für die Eltern.
??? Ob etwas als "Belastung" empfunden wird oder nicht, unterliegt dem persönlichen Gusto, dafür gibt es kein "objektives" Kriterium.
Was ist so schwer daran zu verstehen, dass Menschen Entscheidungen, auf der Grundlage ihrer ganz individuellen Situation treffen?
Gar nichts. Wenn diese Entscheidung von geltendem Rech gedeckt ist, ist die Diskussion damit beendet. Aber nicht die bezüglich der moralischen Einordnung derartigen Handelns. Die bezieht sich zwangsläufig auf einen allgemein verbindlichen oder nicht verbindlichen Wertekanon, denn der Einzelne kann keine "Mores" (Sitten) begründen. Die bleibende Frage ist also, ob die individuelle Entscheidung in Einklang mit einem tradierten "Sitten"-Verständnis steht. Nur darüber kann hier gestritten werden, über den rechtlichen Status belehrt ein Blick in das Gesetz. Und auch nur unter diesem Aspekt geht die "ganz individelle Entscheidung von Menschen":
Was verstehst Du nicht an der Tatsache, dass Dich die ganz individelle Entscheidung von Menschen (den betroffenen Menschen) nichts - absolut nichts - angeht?
auch die Allgemeinheit etwas an.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:49)

Zum letzten Punkt: Solidarität ist keine Gnade, die gewährt werden kann oder auch eben nicht, sondern sie ist ein Anspruch, ein Recht, welches es zu erfüllen gilt.
:mad2:

Solidarität ist ein Anspruch, ein Recht?
Das setzt manchem Spruch hier die Krone auf.
Und Gott ist wahrscheinlich die Begründung. Oder was in dieser Art.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:13)

Ich hatte eine pädagogische Weiterbildung und im Unterricht hatten wir Besuch und es war eine Frau zu Gast die in so einem Verein gearbeitet hat.
War das die gleiche Dozentin von dir, die behauptet hat, Flüchtlinge würden in islamischen Ländern erschossen? Oder war das die Dozentin deren Ehemann Mitarbeiter entlassen soll weil er kaum noch menschliche Mitarbeiter mehr braucht?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:04)

War das die gleiche Dozentin von dir, die behauptet hat, Flüchtlinge würden in islamischen Ländern erschossen? Oder war das die Dozentin deren Ehemann Mitarbeiter entlassen soll weil er kaum noch menschliche Mitarbeiter mehr braucht?
Nein dass war jemand anderes. Diese besagte Dozentin war in einer Fortbildung. Diese besagte Frau zu diesem Thema war keine Dozentin, sondern eine pädagogische Mitarbeiterin eines Vereins. Das war widerum eine Weiterbildung.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:49)

Zum letzten Punkt: Solidarität ist keine Gnade, die gewährt werden kann oder auch eben nicht, sondern sie ist ein Anspruch, ein Recht, welches es zu erfüllen gilt.
Wo ist denn dieser Rechtsanspruch auf Solidarität verbrieft? Im Kommunistischen Manifest? Und kann jeder Solidarität einfordern? Von wem?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:07)

Nein dass war jemand anderes.
Mich hat gerade eine Dozentin angerufen und gesagt, dass deine Dozentin Unsinn erzählt :cool:
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:18)

Mich hat gerade eine Dozentin angerufen und gesagt, dass deine Dozentin Unsinn erzählt :cool:
Sie ist ja keine Dozentin. Außerdem arbeitet sie direkt in dem Verein und da kennst sie sich sicherlich besser aus. Sie arbeitet nicht nur im theoretischen Bereich, sondern im praktischen Bereich.

Oder meinst du die Dozentin bezüglich den Flüchtlingen? Das wäre aber ein anderes Thema.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:21)

Außerdem arbeitet sie direkt in dem Verein...
In welchem Verein?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:14)
Richtig, Kinder/Menschen mit Down Syndrom SIND eine Belastung für die Eltern.
Es geht darum, dass Du behauptetest, Kinder mit Down-Syndrom seien "KEINE" (sic) Bereicherung. Das ist IMO - so pauschal gesagt - Unfug.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Kinder für Eltern i.d.R. eine bereichernde "Belastung" sind? ;)

BTT: Ich halte Pränatalmedizin für gut, wichtig und richtig - sowohl für die Eltern als auch für die Brut.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:27)

In welchem Verein?
Es ging um ein Verein für Behinderte.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:55)

Es ging um ein Verein für Behinderte.
Wie heißt dieser Verein und wie heißt die Frau?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:56)

Wie heißt dieser Verein und wie heißt die Frau?
Ich will ja keine Werbung machen. Willst du die Dame etwa anrufen? :D
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Liberty »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:23)
In diese Entscheidung hat der betreffenden Frau hat niemand reinzukakeln absolut niemand und absolut niemand hat sie für ihre individuelle Entscheidung zu kritisieren oder ihr deswegen Vorwürfe zu machen.
Gilt das auch für Entscheidungen einer Frau bei Behinderungen, die sich z.B. durch Komplikationen bei der Geburt bei dem Kind ergeben?
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Bielefeld09
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Bielefeld09 »

Liberty hat geschrieben:(12 Jan 2020, 00:16)

Gilt das auch für Entscheidungen einer Frau bei Behinderungen, die sich z.B. durch Komplikationen bei der Geburt bei dem Kind ergeben?
Nöö, das ist wieder ein Grenzfall und verdammt noch mal,
es darf da kein politisches Votum geben.
Die Handelnden treffen Entscheidungen im Rahmen von Moral und Gesetz!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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conscience
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von conscience »

Im Grunde können das nur die Eltern beantworten, die davon betroffen sind und diese müssen das mit ihrem Gewissen ausmachen - und niemand sollte über die Eltern, die die Entscheidung treffen müssen und egal wie diese auch ausfällt, die moralische Keule schwingen.
odiug

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 21:30)

:mad2:

Solidarität ist ein Anspruch, ein Recht?
Das setzt manchem Spruch hier die Krone auf.
Und Gott ist wahrscheinlich die Begründung. Oder was in dieser Art.
Nein ... eigentlich aus Artikel eins des Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
odiug

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 22:15)

Wo ist denn dieser Rechtsanspruch auf Solidarität verbrieft? Im Kommunistischen Manifest? Und kann jeder Solidarität einfordern? Von wem?
Soweit muss man gar nicht gehen ... es reicht schon die soziale Marktwirtschaft ... wenn man diese ernst nimmt und nicht nur als Feigenblatt vor sich her trägt.
Ewu
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Ewu »

Abtreibung ist in Deutschland ohnehin verboten - gottseidank!
“Wer in der Demokratie die Wahrheit sagt, wird von der Menge getötet.” - Platon
Ewu
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Ewu »

Kann es denn etwas teuflischeres geben als Gottes neue Geschöpfe gleich wieder zu vernichten? Wer glaubt, dass Gott uns Menschen jeden individuell schafft und ins Leben ruft, der wird so etwas Abscheuliches doch nie tun!
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odiug

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Ewu hat geschrieben:(12 Jan 2020, 07:53)

Kann es denn etwas teuflischeres geben als Gottes neue Geschöpfe gleich wieder zu vernichten? Wer glaubt, dass Gott uns Menschen jeden individuell schafft und ins Leben ruft, der wird so etwas Abscheuliches doch nie tun!
Bei der Masse glaube ich eher an eine Fließbandproduktion.
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Alana4
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Alana4 »

Ewu hat geschrieben:(12 Jan 2020, 07:53)

Kann es denn etwas teuflischeres geben als Gottes neue Geschöpfe gleich wieder zu vernichten? Wer glaubt, dass Gott uns Menschen jeden individuell schafft und ins Leben ruft, der wird so etwas Abscheuliches doch nie tun!
Mhm, Ich versichere dir, an der Entstehung keines einzigen Kindes auf dieser Welt ist "Gott" beteiligt. Zumindest bei meinen Kindern weiß ich das sogar ganz genau :D Das machen (wenn nicht gerade medizinisch-technische Abläufe das übernehmen, aber das sind ja Ausnahmen), immer ein Mann und eine Frau.....komm schon, das weiß doch jeder.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

Ewu hat geschrieben:(12 Jan 2020, 07:53)

Kann es denn etwas teuflischeres geben als Gottes neue Geschöpfe gleich wieder zu vernichten? Wer glaubt, dass Gott uns Menschen jeden individuell schafft und ins Leben ruft, der wird so etwas Abscheuliches doch nie tun!
Von welchem der vielen Götter sprechen Sie?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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naddy
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von naddy »

Ewu hat geschrieben:(12 Jan 2020, 07:53)

Kann es denn etwas teuflischeres geben als Gottes neue Geschöpfe gleich wieder zu vernichten? Wer glaubt, dass Gott uns Menschen jeden individuell schafft und ins Leben ruft, der wird so etwas Abscheuliches doch nie tun!
Ich hatte schon gehofft hinter diesem Beitrag würde sich eine der von mir bereits hier angekündigten Extrempositionen verstecken:
naddy hat geschrieben:Das ist selbstverständlich eine Frage der jeweils angewandten Moral, deren Extrempositionen sich einerseits in "Leben als Gottesgeschenk" und andererseits in "Absolutes Selbstbestimmungsrecht der Frau" artikulieren. Deshalb sagte ich ja: Manege frei!
Aber nach kurzer Recherche deiner sonstigen Beiträge fehlt wohl nur der Ironiemarker. Schade, ich kenne aus anderen Foren auch ernsthafte Vertreter dieser Position, hätte die Diskussion durchaus beleben können. Ich wage mal die Hypothese, daß Einige trotzdem darauf hereinfallen werden. Oder bereit hereingefallen sind. :)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 20:53)

Andersartigkeit wird immer existieren, es können aber einzelnde Gruppierungen nicht mehr existieren.
Das mit der Andersartigkeit könnte man auch gegen Sie verwenden.

Denn eigentlich machen Sie sowohl die Eltern eines Fötus mit Down-Syndrom als auch den Fötus selber zu einem reinen Mittel für einen anderen Zweck, nämlich Ihrer Vorstellung einer Gesellschaft der "Andersartigkeit".
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(12 Jan 2020, 10:04)

Das mit der Andersartigkeit könnte man auch gegen Sie verwenden.

Denn eigentlich machen Sie sowohl die Eltern eines Fötus mit Down-Syndrom als auch den Fötus selber zu einem reinen Mittel für einen anderen Zweck, nämlich Ihrer Vorstellung einer Gesellschaft der "Andersartigkeit".
Es wird doch gesellschaftlich als Abseits der Norm bezeichnet oder?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(12 Jan 2020, 10:06)

Es wird doch gesellschaftlich als Abseits der Norm bezeichnet oder?
Es wird zunächst einmal medizinisch als "fehlerhaft" eingestuft. Dass ein so geborenes Kind dann den gesellschaftlichen Normen nicht entsprechen kann und nie wird, ist die Folge davon.

Ich glaube, man kann es nur aus folgenden Blickwinkeln beurteilen: der Entscheidungfreiheit der Eltern, der Frage nach dem Status von Embryonen/Föten und der Frage, was eine Person konstituiert. Die Frage nach der Diversität der Gesellschaft würde ich im Falle von Trisomie 21 wie gesagt als eine Instrumentalisierung (Mittel für andere Zwecke) einstufen.
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naddy
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von naddy »

lili hat geschrieben:(12 Jan 2020, 10:06)

Es wird doch gesellschaftlich als Abseits der Norm bezeichnet oder?
Es wird nicht nur so bezeichnet, es ist "Abseits der Norm".

Auf den Unterschied zwischen statistischer und ethischer Norm habe ich in diesem Forum bereits mehrfach hingewiesen. Wenn du das ständig vermischt kann keine vernünftige Diskussion entstehen.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

naddy hat geschrieben:(12 Jan 2020, 10:20)

Es wird nicht nur so bezeichnet, es ist "Abseits der Norm".

Auf den Unterschied zwischen statistischer und ethischer Norm habe ich in diesem Forum bereits mehrfach hingewiesen. Wenn du das ständig vermischt kann keine vernünftige Diskussion entstehen.
Ok sorry.....
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(12 Jan 2020, 10:18)

Es wird zunächst einmal medizinisch als "fehlerhaft" eingestuft. Dass ein so geborenes Kind dann den gesellschaftlichen Normen nicht entsprechen kann und nie wird, ist die Folge davon.

Ich glaube, man kann es nur aus folgenden Blickwinkeln beurteilen: der Entscheidungfreiheit der Eltern, der Frage nach dem Status von Embryonen/Föten und der Frage, was eine Person konstituiert. Die Frage nach der Diversität der Gesellschaft würde ich im Falle von Trisomie 21 wie gesagt als eine Instrumentalisierung (Mittel für andere Zwecke) einstufen.

Dieses Thema ist ja in der Rubrik Philosphie und da habe ich mich natürlich gefragt: Inwieweit werden Grenzen gezogen?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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