Abtreibungen mit Downsyndrom?

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Abtreibungen bei Kindern mit Downsyndrom?

Eher moralisch richtig (würde ich tun)
26
38%
Eher moralisch richtig (würde ich trotzdem nicht tun)
0
Keine Stimmen
Eher Unmoralisch (würde ich trotzdem tun)
10
15%
Eher Unmoralisch (würde ich nicht tun)
21
31%
Enthaltung
11
16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 68
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Umetarek
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

imp hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:37)

Selbstverständlich ist der Zellhaufen der ersten Tage nicht dasselbe wie der fast fertige Mensch im 6. Monat oder der früh oder spät geborene Mensch im Krankenhausbett. Das ist aber unerheblich für die Frage, ob man den möglichen Menschen mit der absehbaren Behinderung pauschal in "nur eine Belastung" oder gar "keine Bereicherung" einsortieren muss. Das ist doch eher alles eine Frage, die die werdenden Eltern wälzen und sich, egal wie sie entscheiden, in ihrem Leben vielleicht immer wieder neu wälzen werden: Wie mache ich es? Habe ich es richtig gemacht? Wo ist die verbindliche Messlatte, die Glück und Unglück scheiden kann? Es gibt sie nicht, es ist höchst subjektiv.
Wir hatten hier einen User, der ein Kind mit Downsyndrom hat und dieses durchaus als Bereicherung aufgefasst hat und by the way er war gegen Abtreibung, generell. Ich hoffe es geht ihm und seiner Familie gut!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:46)

Dann ist der Embryo/Fötus schon ein Mensch?
Es geht doch gar nicht darum. Sondern um das Prinzip: Wie geht man mit Menschen um die diverse Einschränkungen haben?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 17:54)

Kann er nicht, weil es diese Menschen irgendwann nicht mehr gibt.
Menschen, die es (irgendwann) nicht mehr gibt, die sterben irgendwann oder sind bereits gestorben, heißt sie wurden geboren und haben gelebt.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:46)

Grundsätzlich schon...dennoch kann ich einer Frau nicht zumuten das Kind zu bekommen....wenn sie z.B. vergewaltigt wird. Ich finde man sollte toleranter damit umgehen. Ich hinterfrage die Ethik dieser technischen Entwicklung.

Wie würden Sie entscheiden, wenn sich nach einer Vergewaltigung herausstellt, dass das empfangene Kind Trisonomie 21 aufweist?

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Kontra Abtreibung?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:46)

Ich hinterfrage die Ethik dieser technischen Entwicklung.
Du gibst nur leider keine Antworten auf Fragen die man dir stellt.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:38)

Wieso? ich fand das Zitat gut. Außerdem war er ja ein Individualist und ich wüsste nicht dass er so etwas befürwortet hat.
An einem einzelnen Zitat lässt sich aber nicht festmachen, was die Quintessenz seiner Philosophie ist. Und da würde unter Ihren Kontrahenten JJazzgold in ihrer Argumentation eher rankommen, obwohl Stirner letztendlich auch das Liberale nicht zu seiner Sach gemacht hat.

Sie kommen in der Sache nicht weiter, wenn Sie Ihre Ethik nicht auf einen Personenbegriff stützen können. Oder Sie müssten einen Begriff der Menschenwürde vorlegen und erklären, weshalb er auch auf Embryonen oder den Fötus anzuwenden ist.
Zuletzt geändert von Stoner am Samstag 11. Januar 2020, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:50)

Menschen, die es (irgendwann) nicht mehr gibt, die sterben irgendwann oder sind bereits gestorben, heißt sie wurden geboren und haben gelebt.
Es geht darum, dass du den Umgang mit Andersartigkeit nicht mehr erlernen kannst.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Alana4 »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:49)

Habe ich etwas gegen gesunde Kinder geschrieben? Dennoch muss ich die anderen nicht beseitigen lassen.
Wenn du jemanden kennst, der ein Kind beseitigt- egal ob irgendwie behindert oder nicht- solltest du das schnellstens zur Anzeige bringen! Das ist selbstverständlich verboten und wird zu Recht bestraft.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Tom Bombadil
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:50)

Es geht doch gar nicht darum.
Doch, darum geht es. Also, ja oder nein: ist der Embryo/Fötus schon ein Mensch?
Wie geht man mit Menschen um die diverse Einschränkungen haben?
Man unterstützt sie und hilft ihnen, sie werden zumindest in zivilisierten Ländern wie Deutschland nicht getötet.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:11)

Wie haben sie es denn früher erfahren?
GAR NICHT! Sie hatte dementsprechend auch KEINE Entscheidungsmöglichkeit.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:52)

Es geht darum, dass du den Umgang mit Andersartigkeit nicht mehr erlernen kannst.
Wäre für mich oder einen Stirnerianer kein Grund, ein Kind mit Down-Syndrom zu gebären.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:52)

An einem einzelnen Zitat lässt sich aber nicht festmachen, was die Quintessenz seiner Philosophie ist. Und da würde unter Ihren Kontrahenten JJazzgold in Ihrer Argumentation eher rankommen, obwohl Stirner letztendlich auch das Liberale nicht zu seiner Sach gemacht hat.

Sie kommen in der Sache nicht weiter, wenn Sie Ihre Ethik nicht auf einen Personenbegriff stützen können. Oder Sie müssten einen Begriff der Menschenwürde vorlegen und erklären, weshalb er auch auf Embryonen oder den Fötus anzuwenden ist.
Das sehe ich mit Stirner nicht so. Mir geht es darum dass die Gesellschaft zwischen wertiges und unwertiges Leben unterscheidet. Das hat sich auf die Kritik der Pränataldiagnostik bezogen. Ich wollte damit nicht bezwecken die Eltern zu verhaften oder zu knebeln. Ich bin kein Feind der Abtreibung, sondern der sozialen Selektion.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:26)

Dass es sie irgendwann gar nicht mehr gibt.
Und wo ist das Problem, wenn es keine Kinder/Menschen mit Down Syndrom mehr gibt?
Wenn Dir so viel an Menschen mit Down Syndrom liegt, dann adoptiere doch solch ein Kind!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:54)

Wäre für mich oder einen Stirnerianer kein Grund, ein Kind mit Down-Syndrom zu gebären.
Vielleicht gibt es ja aus egostischen Gründen doch ein Grund? ;)
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:58)

Und wo ist das Problem, wenn es keine Kinder/Menschen mit Down Syndrom mehr gibt?
Wenn Dir so viel an Menschen mit Down Syndrom liegt, dann adoptiere doch solch ein Kind!
Ich möchte keine Gesellschaft indem nur irgendwann Eliten existieren.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Alana4 hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:52)

Wenn du jemanden kennst, der ein Kind beseitigt- egal ob irgendwie behindert oder nicht- solltest du das schnellstens zur Anzeige bringen! Das ist selbstverständlich verboten und wird zu Recht bestraft.
Ich habe die Befürchtung, dass die Gesellschaft sich so weiterentwickelt. Erlebt und gesehen habe ich es noch nicht.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von imp »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:49)

Wir hatten hier einen User, der ein Kind mit Downsyndrom hat und dieses durchaus als Bereicherung aufgefasst hat und by the way er war gegen Abtreibung, generell. Ich hoffe es geht ihm und seiner Familie gut!
Das hoffe ich auch. Ich persönlich habe große Bedenken bei pauschalen Urteilen über anderer Leute Leben, wie sie hier manchmal aufscheinen. Ich selber finde aber die Möglichkeit für "Pille danach" oder auch frühe Abtreibungen sollte eine Frau haben mit möglichst wenigen künstlichen Hürden. Da spielen auch die Informationen eine Rolle, die man gefahrlos bekommen kann. Irgendwo ist eine Grenze zu ziehen.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

Vielleicht mag ja jemand mal lesen, passt gerade:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 98#p167598
Zuletzt geändert von Umetarek am Samstag 11. Januar 2020, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:38)

Wieso? ich fand das Zitat gut. Außerdem war er ja ein Individualist und ich wüsste nicht dass er so etwas befürwortet hat.
Befürwortet hat?
Stirner lebte zu einer Zeit, da hatte Semmelweis noch nicht einmal die Ursache des Kindbettfiebers entdeckt. :s
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:28)

Die Menschen die das Down-Syndrom haben.
Wie kann Pränataldiagnostik die Menschenwürde von Menschen mit Down Syndrom verletzen?
Kannst du das bitte mal nachvollziehbar erklären?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:04)

Befürwortet hat?
Stirner lebte zu einer Zeit, da hatte Semmelweis noch nicht einmal die Ursache des Kindbettfiebers entdeckt. :s

Ich weiß...ich meinte wenn er in der heutigen Zeit gelebt hätte.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:07)

Wie kann Pränataldiagnostik die Menschenwürde von Menschen mit Down Syndrom verletzen?
Kannst du das bitte mal nachvollziehbar erklären?
Du hast mir doch selber die Frage gestellt? Daraus schließe ich dass du kein Problem hast wenn es irgendwann keine Menschen mehr mit Down Syndrom existieren. Wie sollen sich die Menschen fühlen, die jetzt mit Down Syndrom leben?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:42)

Ja, klar. Was soll der Strohmann?

Deine Behauptung lautete:

Das ist - zumindest was die Bereicherung betrifft - als pauschale Behauptung falsch.
Richtig, Kinder/Menschen mit Down Syndrom SIND eine Belastung für die Eltern.

Dass Eltern diese Belastung ggf gern auf sich nehmen, ändert nichts an der Tatsache, dass Menschen mit Down Syndrom eine Belastung sind.
Die Belastung besteht u.a. darin, dass diese Eltern ihre gesamte Lebensplanung und Lebensführung an den bzw an die Bedürfnisse(n) des Menschen mit Down Syndrom ausrichten/anpassen müssen.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:43)

Ich verstehe nicht wie man es nicht verstehen kann. Ich habe Angst dass es in irgendwann eine Art Sozialdarwinismus geben wird. Der Starke überlebt und alles schwache wird elimentiert. Die Frage die ich mir durch technischen Fortschritt stelle: Wie weit wollen wir als Gesellschaft gehen? Wenn ein einzelne Mutter sich gegen das Kind entscheidet ist es ihre Entscheidung. Wenn es aber jeglichen digitalen Fortschritt gibt der jegliche Schwächen aufzeigt und die Konsequenz ist es auszuradieren. Dann ist der einzelne nichts wert und da hat die Mehrheit die Macht. Du kannst dir dass nicht vorstellen, aber so kann sich die ganze Sache entwickeln.
Was, bitte sehr, haben Pränataldiagnostik und individuelle Entscheidungen mit Sozialdarwinismus zu tun?

Was hat es mit Sozialdarwinismus zu tun, wenn moderne (immer bessere) Diagnosemethoden bei der individuellen Entscheidungsfindung zu tun.

Wenn es mittels moderner/modernster Medizintechnik möglich ist, "jegliche Schwächen aufzuzeigen", bleibt es immer noch eine ganz individuelle Entscheidung - welche "die Gesellschaft" immer noch absolut gar nichts angeht!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:44)

Durch den digitalen Fortschritt könnte man aber Designer Kinder entwickeln. Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt.
Nee könnte man NICHT!
Designerbabies können nur durch aktive Eingriffe ins menschliche Genom gezeugt werden.
Mittels "digitalen Fortschritt" können noch so viele Designer Kinder kreiert -nicht entwickelt - werden, wie man lustig ist, es werden immer virtuelle Kinder, NICHT reale, bleiben.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:20)

Was, bitte sehr, haben Pränataldiagnostik und individuelle Entscheidungen mit Sozialdarwinismus zu tun?

Was hat es mit Sozialdarwinismus zu tun, wenn moderne (immer bessere) Diagnosemethoden bei der individuellen Entscheidungsfindung zu tun.

Wenn es mittels moderner/modernster Medizintechnik möglich ist, "jegliche Schwächen aufzuzeigen", bleibt es immer noch eine ganz individuelle Entscheidung - welche "die Gesellschaft" immer noch absolut gar nichts angeht!

Weil die Gefahr besteht dass nur die perfekten Kinder bzw. Menschen existieren dürfen. Die Gesellschaft wird es ja bestimmen, dass ist ja gerade die Gefahr. Die individuelle Entscheidung wird irgendwann zum Zwang jegliches Leben irgendwann auszulöschen. Wenn das bis zur spitze getrieben wird, dann kommen noch andere Gesellschaftsgruppen ran.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:24)

Nee könnte man NICHT!
Designerbabies können nur durch aktive Eingriffe ins menschliche Genom gezeugt werden.
Mittels "digitalen Fortschritt" können noch so viele Designer Kinder kreiert -nicht entwickelt - werden, wie man lustig ist, es werden immer virtuelle Kinder, NICHT reale, bleiben.

Ja die aktiven Eingriffe können ja in der Zukunft kommen. Es gibt zwei Möglichkeiten wie man die Digitalisierung angeht. Entweder man produziert einen Übermenschen oder sie dienen dazu den Menschen im Alltag zu unterstützen.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:52)

Es geht darum, dass du den Umgang mit Andersartigkeit nicht mehr erlernen kannst.
Umgang mit Behinderten kann man nur im DIREKTEN Umgang erlernen, indem man sich an diese Menschen anpasst und auf sie eingeht, aus der Ferne durch irgendwelches sinnbefreites Geschwätz lernt man das nicht.
Und es handelt sich dabei IMMER um ganz konkrete Menschen mit ganz konkreten Behinderungen, NICHT irgendwelche imaginären.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:52)

An einem einzelnen Zitat lässt sich aber nicht festmachen, was die Quintessenz seiner Philosophie ist. Und da würde unter Ihren Kontrahenten JJazzgold in ihrer Argumentation eher rankommen, obwohl Stirner letztendlich auch das Liberale nicht zu seiner Sach gemacht hat.

Sie kommen in der Sache nicht weiter, wenn Sie Ihre Ethik nicht auf einen Personenbegriff stützen können. Oder Sie müssten einen Begriff der Menschenwürde vorlegen und erklären, weshalb er auch auf Embryonen oder den Fötus anzuwenden ist.
Nur zur Info, es müsste “Ihre Kontrahentin“ lauten. ;)
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:00)

Ich möchte keine Gesellschaft indem nur irgendwann Eliten existieren.
Von welchen Eliten schwatzt du?
Ganz normale gesunde Menschen sind KEINE Elite!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:30)

Umgang mit Behinderten kann man nur im DIREKTEN Umgang erlernen, indem man sich an diese Menschen anpasst und auf sie eingeht, aus der Ferne durch irgendwelches sinnbefreites Geschwätz lernt man das nicht.
Und es handelt sich dabei IMMER um ganz konkrete Menschen mit ganz konkreten Behinderungen, NICHT irgendwelche imaginären.

Wie gesagt: Kann man ja nicht, wenn es irgendwann keine Leute mit Einschränkungen gibt.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:36)

Von welchen Eliten schwatzt du?
Ganz normale gesunde Menschen sind KEINE Elite!
Was ist wenn irgendwann die normalen Menschen auch dran glauben müssen?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Fliege »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:01)
Lili, du hast dich bis jetzt nicht zu den Fällen geäußert in denen einen Pränataldiagnostik hilfreich für Mutter und Kind ist, willst du diese Möglichkeit ganz sperren, im Prinzip fängt das ja bei der Blutgruppe an. Das kannst du doch nicht wollen?
lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 18:07)
Eine Blutgruppe kann man gerne herausfinden. Damit habe ich keine Probleme. Mir geht es hauptsächlich um die Selektion die damit verbunden ist.
Um eine Selektion nach Kindesmerkmalen wie Geschlecht, Blutgruppe, Augenfarbe, Hautpigmentierung, Sexualpräferenz, Down-Syndrom und anderes auszuschließen, müsste das derzeitige Abtreibungsrecht geändert werden, welches fristgebundene Abtreibung ohne jegliche Indikation nach einem Beratungsgespräch vorsieht (medizinische und kriminologische Indikation bilden Sonderfälle). Dazu müsste die bestehende Fristenlösung gekippt und auf eine Indikationslösung umgestellt werden, wobei zulässige Indikationen als solche gesetzlich auszuweisen wären. Nun könnte Selektion verhindert werden, indem Kindesmerkmale wie Geschlecht, Blutgruppe, Augenfarbe, Hautpigmentierung, Sexualpräferenz, Down-Syndrom nicht als Indikationen zugelassen werden.

Geht es dir darum, bei Abtreibung von Fristenlösung auf Indikationslösung umzusteigen?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:12)

Du hast mir doch selber die Frage gestellt? Daraus schließe ich dass du kein Problem hast wenn es irgendwann keine Menschen mehr mit Down Syndrom existieren. Wie sollen sich die Menschen fühlen, die jetzt mit Down Syndrom leben?
Ich fragte wessen Menschenwürde wird verletzt?

Deine Antwort darauf lautete: "Die Menschen die das Down-Syndrom haben."

Worauf ich gefragt habe:Wie kann Pränataldiagnostik die Menschenwürde von Menschen mit Down Syndrom verletzen?

Auf DIESE Frage hätte ich gerne eine Antwort!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Fliege hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:40)

Um eine Selektion nach Kindesmerkmalen wie Geschlecht, Blutgruppe, Augenfarbe, Hautpigmentierung, Sexualpräferenz, Down-Syndrom und anderes auszuschließen, müsste das derzeitige Abtreibungsrecht geändert werden, welches fristgebundene Abtreibung ohne jegliche Indikation nach einem Beratungsgespräch vorsieht (medizinische und kriminologische Indikation bilden Sonderfälle). Dazu müsste die bestehende Fristenlösung gekippt und auf eine Indikationslösung umgestellt werden, wobei zulässige Indikationen als solche gesetzlich auszuweisen wären. Nun könnte Selektion verhindert werden, indem Kindesmerkmale wie Geschlecht, Blutgruppe, Augenfarbe, Hautpigmentierung, Sexualpräferenz, Down-Syndrom nicht als Indikationen zugelassen werden.

Geht es dir darum, bei Abtreibung von Fristenlösung auf Indikationslösung umzusteigen?
Auf wen bezieht sich deine Frage?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:42)

Ich fragte wessen Menschenwürde wird verletzt?

Deine Antwort darauf lautete: "Die Menschen die das Down-Syndrom haben."

Worauf ich gefragt habe:Wie kann Pränataldiagnostik die Menschenwürde von Menschen mit Down Syndrom verletzen?

Auf DIESE Frage hätte ich gerne eine Antwort!

Weil sie auf die Schwächen und Defizite aufmerksam macht und das Ziel ist ihre Existenz irgendwann auszulöschen.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Fliege »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:44)
Auf wen bezieht sich deine Frage?
Gute Frage: auf dich.
Möchtest du bei Abtreibungen von Fristenlösung auf Indikationslösung umsteigen?

(Ich mag theatralische Anreden nicht, deswegen habe ich deinen Namen nicht explizit genannt.)
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:34)

Nur zur Info, es müsste “Ihre Kontrahentin“ lauten. ;)
Es war der Plural "Kontrahenten" vom generischen Singular "Kontrahent" ;)

Dass JjazzGold eine "Kontrahentin" ist, hätte ich im Singular, da bekannt, auch so geschrieben :)
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:27)

Weil die Gefahr besteht dass nur die perfekten Kinder bzw. Menschen existieren dürfen. Die Gesellschaft wird es ja bestimmen, dass ist ja gerade die Gefahr. Die individuelle Entscheidung wird irgendwann zum Zwang jegliches Leben irgendwann auszulöschen. Wenn das bis zur spitze getrieben wird, dann kommen noch andere Gesellschaftsgruppen ran.
Eine individuelle Entscheidung kann pro oder contra ausfallen.
Dein Fehler besteht darin, dass Du grundsätzlich eine contra-Entscheidung unterstellst.

Und selbst wenn diese individuelle Entscheidung grundsätzlich contra ausfallen sollte, bleibt es eine individuelle Entscheidung - vollkommen ohne Zwang und OHNE implementiertes "dürfen".

NEIN - eine individuelle Entscheidung löst KEINEN Zwang aus, weil eine individuelle Entscheidung Dritte, Außenstehende einen "feuchten Dreck angeht", weil niemand für seine individuelle Entscheidung gegen ein Kind mit Down Syndrom irgend einem Außenstehenden gegenüber Rechenschaft ablegen muss.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Fliege hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:48)

Gute Frage: auf dich.
Möchtest du bei Abtreibungen von Fristenlösung auf Indikationslösung umsteigen?

(Ich mag theatralische Anreden nicht, deswegen habe ich deinen Namen nicht explizit genannt.)
Nein ich würde Fristen beibehalten. Allerdings kritisiere ich Spätabtreibungen bei Kindern mit Einschränkungen. Gleiches Recht für alle Kinder. Abtreibung ist für mich auf jeden Fall straffrei.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Alana4 »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:39)

Was ist wenn irgendwann die normalen Menschen auch dran glauben müssen?
Sag mal, darf ich fragen, wie alt du bist?
Warum sollte ein normaler gesunder Mensch "dran glauben" müssen? An was? Woran? Warum? Zu welchem Zeitpunkt?
Was um alles in der Welt meinst du? Dass Eltern ihr Kind "dran glauben lassen", weil es den Übertritt auf's Gymnasium nicht schafft?

Oder meinst du, dass Leute mit Kinderwunsch sich ihr Wunschbaby aus Samen und Eizelle herstellen lassen?
Da es diese Art der menschlichen Befruchtung schon lange gibt, ist das freilich nicht auszuschließen. Nun gibt es aber in unterschiedlichen Staaten unterschiedliche Gesetze dazu. Aber ganz ehrlich: wer meint, das tun zu müssen, möge es tun. Es wird diesen "Eltern" einige vielleicht sogar unangenehme Überraschungen bieten- denn sicher kann eine Menge aus den Genen heraus bestimmt werden, ob das aber im Befruchtungsvorgang genau so geschieht wie gewünscht, und sich dann in der weiteren Zellteilung und der weiteren hochkomplexen Entwicklung auch genau wie gewünscht weiter gestaltet, kann bezweifelt werden. Die Entwicklung des Menschen ist derartig komplex, dass auf absehbare Zeit vielleicht Augen- und Haarfarbe vorherbestimmt werden können- in keinem Fall aber, ob solch ein Kind klug oder nicht so klug, sportlich oder eher nicht sportlich, begabt oider unbegabt, nett oder unsympatisch wird. Deine Angst und Sorge sind unbegründet in weiten Teilen.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:39)

Wie gesagt: Kann man ja nicht, wenn es irgendwann keine Leute mit Einschränkungen gibt.
Dann besteht auch gar keine Notwendigkeit!
Welchen Sinn soll es ergeben, den Umgang mit etwas zu erlernen, was gar nicht existiert?

Lernst Du etwa auch den Umgang mit unsichtbaren rosaroten Einhörnern?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:39)

Was ist wenn irgendwann die normalen Menschen auch dran glauben müssen?
Was ist, wenn der Mond aus grünem Käse ist?
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:50)

Eine individuelle Entscheidung kann pro oder contra ausfallen.
Dein Fehler besteht darin, dass Du grundsätzlich eine contra-Entscheidung unterstellst.

Und selbst wenn diese individuelle Entscheidung grundsätzlich contra ausfallen sollte, bleibt es eine individuelle Entscheidung - vollkommen ohne Zwang und OHNE implementiertes "dürfen".

NEIN - eine individuelle Entscheidung löst KEINEN Zwang aus, weil eine individuelle Entscheidung Dritte, Außenstehende einen "feuchten Dreck angeht", weil niemand für seine individuelle Entscheidung gegen ein Kind mit Down Syndrom irgend einem Außenstehenden gegenüber Rechenschaft ablegen muss.
Diese Einstellung unterstelle ich aufgrund einiger Beiträge (nicht nur im Forum) und die Auswüchse die es im anderen Land gab. Nein die Gesellschaft könnte in Zukunft die Frau zwingen bzw. psychisch unter Druck setzen um abzutreiben. Es geht nicht um Rechtfertigungen, sondern um Auswirkungen dieser Entwicklung.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Alana4 hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:53)

Sag mal, darf ich fragen, wie alt du bist?
Warum sollte ein normaler gesunder Mensch "dran glauben" müssen? An was? Woran? Warum? Zu welchem Zeitpunkt?
Was um alles in der Welt meinst du? Dass Eltern ihr Kind "dran glauben lassen", weil es den Übertritt auf's Gymnasium nicht schafft?

Oder meinst du, dass Leute mit Kinderwunsch sich ihr Wunschbaby aus Samen und Eizelle herstellen lassen?
Da es diese Art der menschlichen Befruchtung schon lange gibt, ist das freilich nicht auszuschließen. Nun gibt es aber in unterschiedlichen Staaten unterschiedliche Gesetze dazu. Aber ganz ehrlich: wer meint, das tun zu müssen, möge es tun. Es wird diesen "Eltern" einige vielleicht sogar unangenehme Überraschungen bieten- denn sicher kann eine Menge aus den Genen heraus bestimmt werden, ob das aber im Befruchtungsvorgang genau so geschieht wie gewünscht, und sich dann in der weiteren Zellteilung und der weiteren hochkomplexen Entwicklung auch genau wie gewünscht weiter gestaltet, kann bezweifelt werden. Die Entwicklung des Menschen ist derartig komplex, dass auf absehbare Zeit vielleicht Augen- und Haarfarbe vorherbestimmt werden können- in keinem Fall aber, ob solch ein Kind klug oder nicht so klug, sportlich oder eher nicht sportlich, begabt oider unbegabt, nett oder unsympatisch wird. Deine Angst und Sorge sind unbegründet in weiten Teilen.

Dass sehe ich nicht so, wenn ich mir die Argumente so durchlese.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:27)

Weil die Gefahr besteht dass nur die perfekten Kinder bzw. Menschen existieren dürfen.
Das war und ist das Ziel aller Heilsgeschichten, der religiösen und der säkularen. Alle verfolgen sie dieses Ziel. Die Christen, die Muslime, die Kommunisten, die Faschisten, die Liberale. Und selbst Individualisten wie Nietzsche haben vom Übermenschen fabuliert. Es besteht also nicht die Gefahr, als Ziel ist das allen, die lineare Geschichts, Entwicklungs- und Fortschrittsmodelle verfolgen, gemeinsam. Das folgt also der kulturinhärenten Logik dieser Gesellschaften.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:45)

Weil sie auf die Schwächen und Defizite aufmerksam macht und das Ziel ist ihre Existenz irgendwann auszulöschen.
Wie kann man mittels Pränataldiagnostik die Existenz von Menschen die bereits geboren sind (nur die verfügen über Menschenwürde) auslöschen?
Erklär mal, ich bin sehr gespannt!
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:53)

Dann besteht auch gar keine Notwendigkeit!
Welchen Sinn soll es ergeben, den Umgang mit etwas zu erlernen, was gar nicht existiert?

Lernst Du etwa auch den Umgang mit unsichtbaren rosaroten Einhörnern?
Die Gesellschaft würde sich nicht weiterentwickeln. Sie wäre gleichgeschaltet, und Individualität hätte keinen Platz.
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Fliege »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:52)
Nein ich würde Fristen beibehalten. Allerdings kritisiere ich Spätabtreibungen bei Kindern mit Einschränkungen. Gleiches Recht für alle Kinder. Abtreibung ist für mich auf jeden Fall straffrei.
Wenn du die Fristenlösung beibehalten möchtest, sehe ich nicht, wie du Selektion anhand von bekannt gewordenen Kindesmerkmalen durch die schwangere Frau verhindern könntest. Du müsstest wohl die gesamte pränatale Diagnostik verbieten (siehe Umtareks Anfrage) – und zwar schon die Feststellung des Geschlechts (so wird beispielsweise in China nach dem Geschlecht selektiert).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 19:58)

Das war und ist das Ziel aller Heilsgeschichten, der religiösen und der säkularen. Alle verfolgen sie dieses Ziel. Die Christen, die Muslime, die Kommunisten, die Faschisten, die Liberale. Und selbst Individualisten wie Nietzsche haben vom Übermenschen fabuliert. Es besteht also nicht die Gefahr, als Ziel ist das allen, die lineare Geschichts, Entwicklungs- und Fortschrittsmodelle verfolgen, gemeinsam. Das folgt also der kulturinhärenten Logik dieser Gesellschaften.

Dass ist aber gefährlich. Obwohl es ein Unterschied macht was man daraus versteht. Geht es um perfekte Leistungsfähigkeit oder um die perfekte Moral. Ich glaube dass jede Gruppe darunter es anders verstehen könnte.
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