Abtreibungen mit Downsyndrom?

Moderator: Moderatoren Forum 7

Abtreibungen bei Kindern mit Downsyndrom?

Eher moralisch richtig (würde ich tun)
26
38%
Eher moralisch richtig (würde ich trotzdem nicht tun)
0
Keine Stimmen
Eher Unmoralisch (würde ich trotzdem tun)
10
15%
Eher Unmoralisch (würde ich nicht tun)
21
31%
Enthaltung
11
16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 68
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:30)

Wie können Ihrer Meinung nach Eltern eine Entscheidung treffen, wenn sie keine frühzeitige Kenntnis aufgrund von eingesetzter Technik haben?
Was Sie wollen ist der ultimative Zwang zum Gebären.

Es geht nicht um die Entscheidungsfreiheit der Eltern, sondern um die technische Entwicklung die Abweichungen der Norm herausfinden will und es dann irgendwann keine Menschen dieser Form mehr geben wird.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17528
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:32)

Es gab auch in einem Bericht die Meinung, dass eine Mutter von dieser Pränataldiagnostik unter Druck gesetzt wurde.
Würdest du dich unter Druck setzen lassen? Klar es gibt immer Frauen, die sich rumschubsen lassen und natürlich ist das nicht richtig, aber da ist schon was in der Erziehung schiefgelaufen, die Pränataldiagnostik ist da das kleinste Problem.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Fliege hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:33)

Es ist allerdings zulässig, Gesetze ändern zu wollen. Andernfalls wäre Opposition verboten. Vielmehr ist Opposition geradezu erwünscht.
So ist es. :thumbup:
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59918
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:34)

Es geht nicht um die Entscheidungsfreiheit der Eltern, sondern um die technische Entwicklung die Abweichungen der Norm herausfinden will und es dann irgendwann keine Menschen dieser Form mehr geben wird.
Bitte beantworten Sie meine Frage.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:35)

Würdest du dich unter Druck setzen lassen? Klar es gibt immer Frauen, die sich rumschubsen lassen und natürlich ist das nicht richtig, aber da ist schon was in der Erziehung schiefgelaufen, die Pränataldiagnostik ist da das kleinste Problem.
Nein, ich würde dass gar nicht machen wollen. Ich wollte nur damit ausdrücken, dass nur die negativen Sachen des Kindes erwähnt werden und dann gerät sie evtl. unter Druck. Nach dem Motto: Das sind ja Ärzte und die wissen es besser. Das man ihr quasi ein schlechtes Gewissen einreden will.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

BenJohn hat geschrieben:(11 Jan 2020, 14:26)

Jeder hat das Recht selbst zu entscheiden.
"Lili" will dieses Recht aber offensichtlich abschaffen, speziell wenn es sich um eine Abtreibung wegen Downsyndrom handelt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:36)

Bitte beantworten Sie meine Frage.
In Deutschland darf man abtreiben und dass werde ich auch nicht verbieten wollen. Dennoch: Gleiches Recht für alle Kinder. Das was ich verbieten will ist jegliche Form von Selektion.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Jan 2020, 14:38)

Es geht also nicht nur darum, ob die Frau das Recht dazu hätte, sondern ob es geradezu geboten wäre.
Auch das muss die Frau selber entscheiden.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:40)

"Lili" will dieses Recht aber offensichtlich abschaffen, speziell wenn es sich um eine Abtreibung wegen Downsyndrom handelt.
Nein ich will die Pränataldiagnostik nicht unterstützen, weil es die Selektion weiter vorantreiben will. Ich halte dass für eine gesellschaftliche Fehlentwicklung.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59918
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:40)

In Deutschland darf man abtreiben und dass werde ich auch nicht verbieten wollen. Dennoch: Gleiches Recht für alle Kinder. Das was ich verbieten will ist jegliche Form von Selektion.
Bitte beantworten Sie meine Frage:

Wie können Ihrer Meinung nach Eltern eine Entscheidung treffen, wenn sie keine frühzeitige Kenntnis aufgrund von eingesetzter Technik haben?

Ich will wissen, ob Sie Eltern eine Entscheidungsfreiheit zugestehen, oder nicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17528
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:40)

In Deutschland darf man abtreiben und dass werde ich auch nicht verbieten wollen. Dennoch: Gleiches Recht für alle Kinder. Das was ich verbieten will ist jegliche Form von Selektion.
Dir ist aber bewußt, dass es da noch viel schlimmere Behinderungen gibt? Und das man manchen von diesen Kindern keinen Gefallen tut, wenn man sie austrägt?
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:42)

Bitte beantworten Sie meine Frage:

Wie können Ihrer Meinung nach Eltern eine Entscheidung treffen, wenn sie keine frühzeitige Kenntnis aufgrund von eingesetzter Technik haben?

Ich will wissen, ob Sie Eltern eine Entscheidungsfreiheit zugestehen, oder nicht.

Das machen die Eltern doch bereits schon. Generelle Abtreibungen sind doch erlaubt. Wozu brauchen wir eine Pränataldiagnostik?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:25)

Was richtig? Das Mittelalter war christlich und selbst da wurden die Alten nicht auf den Misthaufen geschmissen, wenn sie nicht mehr so konnten. Auf der anderen Seite kommt ein ungetauftes Kind ins Fegefeuer, was soll man da sagen...
Richtig bezog sich auf das Urteil "Quark" :)
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:44)

Dir ist aber bewußt, dass es da noch viel schlimmere Behinderungen gibt? Und das man manchen von diesen Kindern keinen Gefallen tut, wenn man sie austrägt?
Naja wenn es noch viel schlimmere Einschränkungen gibt....Wieso wird es dann bei leichten Einschränkungen auch getan bzw. befürwortet?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:42)

Nein ich will die Pränataldiagnostik nicht unterstützen, weil es die Selektion weiter vorantreiben will. Ich halte dass für eine gesellschaftliche Fehlentwicklung.
Es ist keine "Selektion", wenn Eltern ein gesundes Kind haben möchten.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:47)

Es ist keine "Selektion", wenn Eltern ein gesundes Kind haben möchten.
Es kommt nur darauf an was mit den kranken gemacht wird. Wenn man quasi ihnen kein Existenzrecht zuspricht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17528
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:47)

Naja wenn es noch viel schlimmere Einschränkungen gibt....Wieso wird es dann bei leichten Einschränkungen auch getan bzw. befürwortet?
Das weiß man bei einem Kind mit Downsyndrom nicht, die Einschränkungen können von leicht bis erheblich gehen. Ich finde schon, dass das im Ermessen der Eltern liegt, ob sie das auf sich nehmen wollen.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17528
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Umetarek »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:45)

Richtig bezog sich auf das Urteil "Quark" :)
Ich war mir nicht sicher, aber dann passt es ja.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:44)

Das machen die Eltern doch bereits schon. Generelle Abtreibungen sind doch erlaubt. Wozu brauchen wir eine Pränataldiagnostik?
Nein, so stimmt das nicht. Es braucht Gründe und es gilt eine Frist. Diese Frist kann dann noch einmal anders aussehen, gerade im Falle des Down-Syndroms.

Trifft denn die Definition, die ich oben gab, Ihre Position in der Sache?
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Umetarek hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:49)

Das weiß man bei einem Kind mit Downsyndrom nicht, die Einschränkungen können von leicht bis erheblich gehen. Ich finde schon, dass das im Ermessen der Eltern liegt, ob sie das auf sich nehmen wollen.
Mir geht es einfach um die gesellschaftlichen Auswirkungen des Tests.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3905
Registriert: Montag 20. Februar 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Alana4 »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:11)

....Mir geht es aber hauptsächlich um Island. Da wird gar kein Kind mehr mit Down Syndrom geboren. Sie werden abgetrieben.....
Nun, was ist denn daran so schlimm?
Wie soll sich ein noch lebendes Down-Syndrom Kind fühlen? Wie geht die Gesellschaft mit Andersartigkeit um?
Es wird sich fühlen wie zuvor auch, denn für es persönlich ändert sich nichts, weil irgendwo irgend eine ihm völlig fremde Frau eine Abtreibung hat vornehmen lassen.
Und auch "die Gesellschaft" wird deswegen NICHT anders mit allen lebenden Mitmenschen umgehen, egal ob und warum und wie behindert, eingeschränkt oder besonders fürsorgebedürftig. Oder hat Island nun alle gesellschaftlichen Einrichtungen geschlossen, Mittel gestrichen? Die Realität zeigt doch, dass heute mehr denn je für Betroffene getan werden kann und auch getan wird. Das ist nicht zuletzt deswegen so, weil weniger Kinder mit schweren und schwersten Schädigungen zu Welt kommen. Sei es, weil Frauen eine solche Schwangerschaft nicht fortführen oder sei, weil dank der Pränataldiagnostik frühzeitig Probleme erkannt und sogart in utero behandelt werden können.
Stell dir mal vor es gäbe im Mittelalter eine Technik die herausfinden würde, ob das Kind eine andere sexuelle Orientierung hätte? Wie hätten sich die meisten entschieden?
Das "Mittelalter" (und nicht nur dieses) war eigentlich ziemlich gnadenlos. Wenn dort die Menschen erkannten, dass jemand nicht der Norm entsprach, das ein Baby oder Kind Probleme hatte, wurde es nicht weiter gesondert behandelt- Es war schlicht und einfach nicht mehr Teil der Gemeinschaft, weil es sich niemand leisten konnte, ein solches Kind (behindert) aufzuziehen. Solche Kinder wurden unmittelbar nach der Geburt getötet, erkannte man es erst später, ausgesetzt. Man darf aus heutiger Wohlstandssicht so etwas nicht wirklich verurteilen- die Menschen hatten gar keine andere Wahl.
Wenn wir mehr Vielfältigkeit zulassen würden. Indem man z.B. gesellschaftliche Rahmbedingungen erweitert.
Nichts dagegen. wird ja auch gemacht. Und ich finde das klasse, es spricht FÜR die Gesellschaft und für ihren Wohlstand.
Dann wird jede Form von Andersartigkeit nicht als Belastung, sondern als eine Form von Bereicherung angesehen.
Ich wollte diese "Bereicherung" nie. Null Interesse. Und habe deshalb alle verfügbaren Test machen
Und wer diese besondere Bereicherung erfahren möchte, vertraue sich eben bei Schwangerschaft und Geburt Mutter Natur an und mache einen großen Bogen um alles medizinische in dieser Zeit, vor allem um Vorsorgeuntersuchungen.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:50)

Nein, so stimmt das nicht. Es braucht Gründe und es gilt eine Frist. Diese Frist kann dann noch einmal anders aussehen, gerade im Falle des Down-Syndroms.

Trifft denn die Definition, die ich oben gab, Ihre Position in der Sache?

Wieso eine Frist ist doch ok. Wieso sollte man dass auch ändern. Wir brauchen nun mal Regeln.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:48)

Es kommt nur darauf an was mit den kranken gemacht wird. Wenn man quasi ihnen kein Existenzrecht zuspricht.
Jeder Abtreibung wird kein Existenzrecht zugesprochen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59918
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:44)

Das machen die Eltern doch bereits schon. Generelle Abtreibungen sind doch erlaubt. Wozu brauchen wir eine Pränataldiagnostik?
Eltern treiben Ihrer Meinung nach allein auf die bloße persönliche Vermutung hin, ihr Kind könne eventuell unter Trisonomie 21 leiden ab?
Ist Ihnen bewusst, was Sie Eltern hier unterstellen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 14:16)

Hier geht es um PND und Downsyndrom!
Downsyndrom kann mittels PND bereits in der 21./22. SSW festgestellt werden, Organfehlentwicklungen und schwerste körperliche Behinderungen ebenfalls.
Was soll also diese Nebelkerze?

Auf Behinderungen, die durch Komplikationen während des Geburtsvorgangs eintreten können, hat niemand Einfluss und um diese geht es hier auch nicht!

Es ist und bleibt die Entscheidung der Schwangeren bzw der werdenden Eltern, ob sie ein Kind mit Downsyndrom aufziehen wollen oder nicht.
Richtig, gemäß Rechtslage ist das so. Aber das basiert auf bestimmten moralischen und damit gesellschaftlichen Faktoren, die Sie in Abrede stellen wollten. Lesen Sie doch Ihre eigenen Beiträge, Sie betonen doch sonst auch ständig die Notwendigkeit, Normatives als solches zu erkennen. Die Frage der Gewichtung der individuellen Freiheit der Frau/Eltern und der Menschenwürde des Embryos/Fötus wird im Rahmen einer Ethik beantwortet. Die fällt nicht vom Himmel und steckt nicht in den Genen, darüber trifft die Gesellschaft Entscheidungen.
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Alana4 hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:52)

Nun, was ist denn daran so schlimm?


Es wird sich fühlen wie zuvor auch, denn für es persönlich ändert sich nichts, weil irgendwo irgend eine ihm völlig fremde Frau eine Abtreibung hat vornehmen lassen.
Und auch "die Gesellschaft" wird deswegen NICHT anders mit allen lebenden Mitmenschen umgehen, egal ob und warum und wie behindert, eingeschränkt oder besonders fürsorgebedürftig. Oder hat Island nun alle gesellschaftlichen Einrichtungen geschlossen, Mittel gestrichen? Die Realität zeigt doch, dass heute mehr denn je für Betroffene getan werden kann und auch getan wird. Das ist nicht zuletzt deswegen so, weil weniger Kinder mit schweren und schwersten Schädigungen zu Welt kommen. Sei es, weil Frauen eine solche Schwangerschaft nicht fortführen oder sei, weil dank der Pränataldiagnostik frühzeitig Probleme erkannt und sogart in utero behandelt werden können.


Das "Mittelalter" (und nicht nur dieses) war eigentlich ziemlich gnadenlos. Wenn dort die Menschen erkannten, dass jemand nicht der Norm entsprach, das ein Baby oder Kind Probleme hatte, wurde es nicht weiter gesondert behandelt- Es war schlicht und einfach nicht mehr Teil der Gemeinschaft, weil es sich niemand leisten konnte, ein solches Kind (behindert) aufzuziehen. Solche Kinder wurden unmittelbar nach der Geburt getötet, erkannte man es erst später, ausgesetzt. Man darf aus heutiger Wohlstandssicht so etwas nicht wirklich verurteilen- die Menschen hatten gar keine andere Wahl.


Nichts dagegen. wird ja auch gemacht. Und ich finde das klasse, es spricht FÜR die Gesellschaft und für ihren Wohlstand.


Ich wollte diese "Bereicherung" nie. Null Interesse. Und habe deshalb alle verfügbaren Test machen
Und wer diese besondere Bereicherung erfahren möchte, vertraue sich eben bei Schwangerschaft und Geburt Mutter Natur an und mache einen großen Bogen um alles medizinische in dieser Zeit, vor allem um Vorsorgeuntersuchungen.

Was daran schlimm ist? Was nützt die beste Inklusion, wenn wir keine Andersartigkeit mehr haben? Selbst die "sozialen" Programme haben auf Dauer keinen Wert, weil es in Zukunft diese Kinder nicht mehr geben wird. Genau wir gehen zurück ins Mittelalter mit moderner Technik. Wenn wir die Beseitigung der Anderartigkeit legimentieren, dann kann man nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft betrachten. Das ist ein Widerspruch.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ob "lili" auch Impfgegner ist und meint, dass Menschen, die von diesen Krankheiten befallen werden, die Gesellschaft bereichern?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:54)

Jeder Abtreibung wird kein Existenzrecht zugesprochen.
So ist es und dass ist leider eine traurige Entwicklung.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:55)

Eltern treiben Ihrer Meinung nach allein auf die bloße persönliche Vermutung hin, ihr Kind könne eventuell unter Trisonomie 21 leiden ab?
Ist Ihnen bewusst, was Sie Eltern hier unterstellen?
Ich unterstelle den Eltern gar nichts, es geht mir um die Pränataldiagnostik.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:01)

Ob "lili" auch Impfgegner ist und meint, dass Menschen, die von diesen Krankheiten befallen werden, die Gesellschaft bereichern?
Es ist ein Unterschied ob ich ein kaputtes Bein ersetze oder ihm sein Existenzrecht absprechen will oder?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59918
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von JJazzGold »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:02)

Ich unterstelle den Eltern gar nichts, es geht mir um die Pränataldiagnostik.
Gut, dann betrachte ich meine Frage an Sie wie folgt beantwortet. Sie wollen Pränataldiagnostik verbieten und damit den Eltern die Entscheidungsfreiheit nehmen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:02)

So ist es und dass ist leider eine traurige Entwicklung.
Also bist du prinzipiell gegen Abtreibungen?
lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:05)

Es ist ein Unterschied ob ich ein kaputtes Bein ersetze oder ihm sein Existenzrecht absprechen will oder?
Durch welche Impfung wird ein kaputtes Bein ersetzt? Wird die Gesellschaft denn jetzt deiner Meinung nach von diesen Kranken bereichert?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
BenJohn

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von BenJohn »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:40)

"Lili" will dieses Recht aber offensichtlich abschaffen, speziell wenn es sich um eine Abtreibung wegen Downsyndrom handelt.
Wir sind ein säkularer Staat. Recht und Gesetz steht über jede Religion. Anders geht es nicht. Besonders in einer Gesellschaft wie unserer. Wir sind nicht nur multikulturell, sondern auch multireligiös.
Und natürlich zum großen Teil auch atheistisch. Das ist für mich der Grund warum ich das Recht auf Abtreibung hinnehme. Wenn es nach mir ginge, dann würde es dieses Recht nicht geben. Nur geht es nicht nach mir. Und das muss halt jeder akzeptieren. Es geht nicht um den Einzelnen.

In einer freien, aufklärten Gesellschaft muss man halt die besseren Argumente haben. Ich finde aber auch, dass jeder seine Ansichten verbreiten darf. Ich kann z.B. nicht nachvollziehen warum Abtreibungsgegner so angefeindet werden. Allerdings kann ich auch einige Aktionen der Abtreibungsgegner nicht gutheissen. Besonders in den USA sind radikale Aktionen der Abtreibungsgegner keine Seltenheit. Hier in Deutschland kommt das eher nicht vor. Habe ich jedenfalls noch nichts von gehört.
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:00)

Was daran schlimm ist? Was nützt die beste Inklusion, wenn wir keine Andersartigkeit mehr haben? Selbst die "sozialen" Programme haben auf Dauer keinen Wert, weil es in Zukunft diese Kinder nicht mehr geben wird. Genau wir gehen zurück ins Mittelalter mit moderner Technik. Wenn wir die Beseitigung der Anderartigkeit legimentieren, dann kann man nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft betrachten. Das ist ein Widerspruch.
Es wird, was Sie als "Andersartigkeit" bezeichnen, als Krankheit eingestuft. Eine Krankheit, die einem bestimmten "Bild", einer Norm des Gesunden sowie für "Person" nicht entspricht und gleichzeitig diejenigen, die für diesen Menschen die Verantwortung tragen müssten, von der Pflicht befreien, diesen Menschen gebären zu müssen.

Würden Sie dem Urteil des von Quante genannten Stoecker zustimmen, wonach die Tötung des Embryos/Fötus eine indirekte Entwürdigung aller Menschen hinauslaufe?
Oder sehen Sie darin eine Entwürdigung derjenigen, die mit diesem Down-Syndrom leben?
Diese "Andersartigkeit" ist so ein furchtbar aufgeladener Begriff aus dem Sozialkonstruktivismus.
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:01)

Ob "lili" auch Impfgegner ist und meint, dass Menschen, die von diesen Krankheiten befallen werden, die Gesellschaft bereichern?
Ach kommen Sie, lassen Sie doch solchen Unfug mal beiseite. Das ist überflüssig und sinnlos beleidigend. Und ziemlich blöd auch.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

BenJohn hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:13)

Ich finde aber auch, dass jeder seine Ansichten verbreiten darf.
Das darf "Lili" doch.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 81798
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:16)

Ach kommen Sie, lassen Sie doch solchen Unfug mal beiseite. Das ist überflüssig und sinnlos beleidigend. Und ziemlich blöd auch.
Lass du mal lieber die Abwertungen weg. Meine Frage ist sicherlich provokant, letztlich wäre es aber nur konsequent.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
- Don't feed the trolls
- AgD=Alternative gegen Deutschland
- Diffamierer der Linken
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:18)

Lass du mal lieber die Abwertungen weg. Meine Frage ist sicherlich provokant, letztlich wäre es aber nur konsequent.
Nein, lass ich nicht. Sie können ja statt dämlicher Strohmänner in einer Diskussion, in der man endlich mal den ganzen ideologischen Politdreck weglassen kann, auch einmal die ethischen Grundlagen Ihrer Position darstellen. Das würde der Diskussion sehr helfen. Denn es ist (auch für mich) viel interessanter, die zu erfahren.
odiug

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:01)

Ob "lili" auch Impfgegner ist und meint, dass Menschen, die von diesen Krankheiten befallen werden, die Gesellschaft bereichern?
Es besteht doch ein keiner, aber nicht unerheblicher Unterschied darin, ob man Krankheiten heilt oder vermeiden kann, oder ob man Kranke tötet ... findest du nicht auch :?:
Nun bin ich grundsätzlich der Meinung, dass man bei der Frage der Abtreibung dies der Familie, besonders der Frau überlassen sollte.
Von daher bin ich auch für das Recht auf Wissen um eine mögliche Krankheit oder Behinderung.
Jedoch setzt dies voraus, dass gesellschaftlich auch die Toleranz und die Unterstützung für ein Kind mit Behinderung gegeben sein muss.
Es kann der Frau/ Familie daraus kein Nachteil gereichen, sich für ein Kind mit Down Syndrom zu entscheiden ... im Gegenteil, eine solche Entscheidung muss respektiert werden und der Familie die größte mögliche Unterstützung zukommen.
Eine Diskussion, dass das ja deren Entscheidung war und sie dann auch die Konsequenzen alleine zu tragen hätten mit all den Belastungen und Nachteilen, die daraus folgen, kann und darf es nicht geben, wenn man noch einen Funken Anstand in sich trägt.
PeterK
Beiträge: 15846
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von PeterK »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:44)
Wozu brauchen wir eine Pränataldiagnostik?
Eltern, die frühzeitig z.B. von einem Down-Syndrom bei ihrem Kind wissen und sich für das Kind entscheiden, können sich viel früher und besser informieren und vorbereiten.

Generell gilt natürlich, dass Pränataldiagnostik die Voraussetzung für Pränataltherapie ist. Insofern ist sie zu befürworten - gegen Pränataltherapie hast hoffentlich auch Du nichts.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23496
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:11)

Das ist natürlich eine schreckliche Situation. Mir geht es aber hauptsächlich um Island. Da wird gar kein Kind mehr mit Down Syndrom geboren. Sie werden abgetrieben. Wie soll sich ein noch lebendes Down-Syndrom Kind fühlen? Wie geht die Gesellschaft mit Andersartigkeit um? Stell dir mal vor es gäbe im Mittelalter eine Technik die herausfinden würde, ob das Kind eine andere sexuelle Orientierung hätte? Wie hätten sich die meisten entschieden? Wenn wir mehr Vielfältigkeit zulassen würden. Indem man z.B. gesellschaftliche Rahmbedingungen erweitert. Dann wird jede Form von Andersartigkeit nicht als Belastung, sondern als eine Form von Bereicherung angesehen.
Du verschwurbelst Dinge miteinander, die nichts miteinander zu tun haben!

Mein Beitrag bezieht sich auf DIESE Aussage von Dir:

"Ich kritisiere hauptsächlich die Pränataldiagnostik und ich finde es unmoralisch."

Dass an Pränataldiagnostik rein gar nichts unmoralisch ist, habe ich anhand eines persönlichen Beispiels dargelegt!
Pränataldiagnostik ist eine Methode, mit deren Hilfe bereits in einem frühen Stadium der Schwangerschaft Behinderungen, Fehlentwicklungen und Organschädigungen erkannt werden können.
Nicht mehr und nicht weniger!
Wenn sich in Island Frauen, aufgrund der Diagnose Down Syndrom für eine Abtreibung entscheiden, dann ist das ganz allein die Entscheidung isländischer Frauen. In diese Entscheidung hat diesen Frauen niemand reinzuquatschen! Punkt!

Für diese ganz individuelle Entscheidung ist es völlig irrelevant, wie sich "lebende[s] Down-Syndrom Kind[er] fühlen", weil die individuelle Entscheidung der betreffenden Frau diese Kinder schlicht und ergreifend "einen feuchten Dreck" angeht.

Was tatsächlich unmoralisch ist, ist der Versuch mit genau solchen Aussagen, wie du sie hier tätigst - "Wie soll sich ein noch lebendes Down-Syndrom Kind fühlen?" - Druck auf die betreffenden Frauen auszuüben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

BenJohn hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:13)

Wir sind ein säkularer Staat. Recht und Gesetz steht über jede Religion. Anders geht es nicht. Besonders in einer Gesellschaft wie unserer. Wir sind nicht nur multikulturell, sondern auch multireligiös.
Und natürlich zum großen Teil auch atheistisch. Das ist für mich der Grund warum ich das Recht auf Abtreibung hinnehme. Wenn es nach mir ginge, dann würde es dieses Recht nicht geben. Nur geht es nicht nach mir. Und das muss halt jeder akzeptieren. Es geht nicht um den Einzelnen.
Es gibt kein Recht auf Abtreibung. Die Tatsache, dass bestimmte Gründe und Fristen eine Abtreibung straffrei stellen, konstituiert kein Recht darauf. Das ist m.E. ein Unterschied.
BenJohn

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von BenJohn »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:16)

Das darf "Lili" doch.
Ja. Na klar. Ich meinte das auch nicht aufs Forum bezogen, sondern allgemein. Ich finde hier wird gut und sachlich über das Thema diskutiert.
Zuletzt geändert von BenJohn am Samstag 11. Januar 2020, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
Stoner

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:27)

Es besteht doch ein keiner, aber nicht unerheblicher Unterschied darin, ob man Krankheiten heilt oder vermeiden kann, oder ob man Kranke tötet ... findest du nicht auch :?:
Nun bin ich grundsätzlich der Meinung, dass man bei der Frage der Abtreibung dies der Familie, besonders der Frau überlassen sollte.
Von daher bin ich auch für das Recht auf Wissen um eine mögliche Krankheit oder Behinderung.
Jedoch setzt dies voraus, dass gesellschaftlich auch die Toleranz und die Unterstützung für ein Kind mit Behinderung gegeben sein muss.
Es kann der Frau/ Familie daraus kein Nachteil gereichen, sich für ein Kind mit Down Syndrom zu entscheiden ... im Gegenteil, eine solche Entscheidung muss respektiert werden und der Familie die größte mögliche Unterstützung zukommen.
Eine Diskussion, dass das ja deren Entscheidung war und sie dann auch die Konsequenzen alleine zu tragen hätten mit all den Belastungen und Nachteilen, die daraus folgen, kann und darf es nicht geben, wenn man noch einen Funken Anstand in sich trägt.
Dann müssten Sie sagen, warum die anderen solidarisch sein sollten. Denn wenn Sie umgekehrt kein Recht des Fötus/Embryos auf Leben ins Kalkül ziehen, sondern seine Tötung als wohl begründet hinnehmen, dann kann jemand auch die Entscheidung für ein solches Leben als irrational betrachten und nicht solidarisch sein wollen.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23496
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:11)

Das ist natürlich eine schreckliche Situation. Mir geht es aber hauptsächlich um Island. Da wird gar kein Kind mehr mit Down Syndrom geboren. Sie werden abgetrieben. Wie soll sich ein noch lebendes Down-Syndrom Kind fühlen? Wie geht die Gesellschaft mit Andersartigkeit um? Stell dir mal vor es gäbe im Mittelalter eine Technik die herausfinden würde, ob das Kind eine andere sexuelle Orientierung hätte? Wie hätten sich die meisten entschieden? Wenn wir mehr Vielfältigkeit zulassen würden. Indem man z.B. gesellschaftliche Rahmbedingungen erweitert. Dann wird jede Form von Andersartigkeit nicht als Belastung, sondern als eine Form von Bereicherung angesehen.
Nachtrag: Bei Down Syndrom handelt es sich um eine Behinderung und daran ändert sich auch nichts, wenn versucht wird diese Behinderung als "andersartig" oder "besonders" schönzureden.
Kinder mit Down Syndrom SIND eine Belastung, KEINE Bereicherung.

"Ungefähr 50 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom werden mit Herzfehlern geboren. Etwa 5 Prozent der Kinder haben gastrointestinale Probleme. Hirschsprung-Krankheit und Zöliakie treten bei betroffenen Kindern auch häufiger auf. Sie können einen Hörschaden haben und sind anfällig für wiederkehrende Ohreninfektionen. Sie sind auch anfällig für Sehstörungen und können Katarakte haben. Die Halswirbel können instabil sein und das Rückenmark zusammendrücken, was zu Veränderungen im Gang, der Arm- und Handmobilität, Darm- oder Blasenfunktion oder zu Schwäche führen kann. Viele Menschen mit Down-Syndrom entwickeln eine Schilddrüsenerkrankung (wie z. B. Schilddrüsenunterfunktion) und Diabetes. Sie haben außerdem ein erhöhtes Infektions- und Leukämierisiko. ...
Der Intelligenzquotient (IQ) von Kindern mit Down-Syndrom ist unterschiedlich, liegt aber durchschnittlich bei etwa 50, wohingegen der normale Durchschnitts-IQ 100 beträgt. Kinder mit Down-Syndrom haben häufig Verzögerungen bei der Entwicklung von motorischen und sprachlichen Fähigkeiten, das ist jedoch von Kind zu Kind verschieden."
Quelle
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
odiug

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von odiug »

Bartleby hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:42)

Dann müssten Sie sagen, warum die anderen solidarisch sein sollten. Denn wenn Sie umgekehrt kein Recht des Fötus/Embryos auf Leben ins Kalkül ziehen, sondern seine Tötung als wohl begründet hinnehmen, dann kann jemand auch die Entscheidung für ein solches Leben als irrational betrachten und nicht solidarisch sein wollen.
Eine solche Begründung ergibt sich nur aus moralischen Überlegungen ... und wenn man dazu nicht fähig ist, dann gibt es auch keine Begründung.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23496
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:32)

Es gab auch in einem Bericht die Meinung, dass eine Mutter von dieser Pränataldiagnostik unter Druck gesetzt wurde.
Das ist eine unbelegte Behauptung.
Nachweis bitte!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23496
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jan 2020, 15:44)

Das machen die Eltern doch bereits schon. Generelle Abtreibungen sind doch erlaubt. Wozu brauchen wir eine Pränataldiagnostik?
SIEHE MEIN BEISPIEL!
Prädiagnostik hilft Leben retten und zwar von Mutter UND Kind!
Genau DAZU und DESHALB brauchen wir Pränataldiagnostik. Alles andere wäre ein Rückschritt ins Mittelalter.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
PeterK
Beiträge: 15846
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:45)
Kinder mit Down Syndrom SIND eine Belastung, KEINE Bereicherung.
Soweit ich weiß, sehen viele Familien mit Down-Syndrom-Kindern zumindest das Zweitere ganz anders.
lili
Beiträge: 9116
Registriert: Mittwoch 5. November 2014, 20:51

Re: Abtreibungen mit Downsyndrom?

Beitrag von lili »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Jan 2020, 16:05)

Gut, dann betrachte ich meine Frage an Sie wie folgt beantwortet. Sie wollen Pränataldiagnostik verbieten und damit den Eltern die Entscheidungsfreiheit nehmen.
Die Eltern haben auch ohne die Pränataldiagnostik die Entscheidungsfreiheit.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Antworten