Bei mir bleibt nach jahrelangen Informationen auf dem Gymnasium und über ÖRR immer noch die Frage, warum die Deutschen damals bereit waren andere Länder (wie Polen) zu überfallen..
Die Nazis hatten es verstanden, den Haß der Deutschen als "durch Verrat Besiegte" gegen den ungerechten Versailler Vertrag an zu stacheln, weil die Sieger auch trotz großer Not das Reich ausplünderten. Der Einsatz afrikanischer Soldaten der französischen Armee ließ sich besonders gut in "Mein Kampf" "verkaufen.
Den Anschluß Österreichs an das deutsche Reich muß man sich vor dem Hintergrund der Zerschlagung eines einige Jahrhunderte führenden Reichs in Europa vorstellen, und die Besetzung Tschechiens als Reichsprotektorat deshalb nur logisch bei 30%
deutschem Bevölkerungsanteil.
Dann war aber auch die Ernährung der Reichsbevölkerung sicher zu stellen... also der Blick auf verlorene Gebiete im Osten gerichtet. Und dort inszenierten Nazi-Trupps Zwischenfälle, die den Angriff auf Polen als Notwehr darstellten. Das "Volk ohne Raum" schuf sich seine Kornkammern und schüttelte die Schmach des ungerechten Versailler Vertrags ab.
Für die Aufklärung dieser Zusammenhänge braucht man "Mein Kampf" überhaupt nicht. Dazu gibt es ein Übermaß von historischen Darstellungen, die dazu dienen können, "Mein Kampf" als das üble Haßgebräu zu erkennen, das es immer gewesen ist. Weil man aber nicht davon ausgehen kann, daß Leser sich dieser Mühe unterziehen, gibt es heute "Mein Kampf" mit Kommentaren, damit Einfaltspinsel von vorherein wissen, was ihnen dort eingepflanzt werden soll.
Zur Beruhigung der Gemüter empfehle ich das Buch von Ralph Giordano: "Was wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte." Erschütternd, worauf sich das deutsche Volk eingelassen hatte: Auf das Leermorden von weiten Landschaften im Osten mit parallel laufender Umvolkung.