Bürgerräte sind ein Trend-Begriff der Ampel-Regierung. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (56, SPD) hat gerade erst 160 Bundesbürger für das Amt als Pseudo-Parlamentarier ausgelost. Doch auch Stiftungen und Initiativen versuchen nun, mit „Bürgerräten“ die Meinung der Mehrheit zu suggerieren.
Dabei fordert das Projekt „Forum gegen Fakes“ unter Berufung auf einen eigenen Bürgerrat: Organisationen wie Correctiv sollen im Wahlkampf ein „Desinformations-Ranking“ erstellen. Und wer selbst „Desinformationen“ verbreitet, soll künftig strafrechtlich verfolgt werden. Was genau Desinformationen sind, wird indes nicht verraten. Ob unliebsame Meinungsäußerungen oder harte Kritik an Politikern darunter fällt? Unklar, aber ein großes Potenzial für staatliche Willkür.
https://www.nius.de/news/irrer-forderun ... 4ca4bf8265
Interessant ist, wer dieser "Bürgerrat" überhaupt ist und welche Legimitation vorliegt überhaupt Forderungen zu stellen. Aber ok, wenn Desinformationen verbreiten unter Strafe gestellt werden soll, dann fangen wir doch mal beim ÖR an. Ob das dem "Bürgerrat" schmecken wird?
jack000 hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 13:53https://www.nius.de/news/irrer-forderun ... 4ca4bf8265
Interessant ist, wer dieser "Bürgerrat" überhaupt ist und welche Legimitation vorliegt überhaupt Forderungen zu stellen. Aber ok, wenn Desinformationen verbreiten unter Strafe gestellt werden soll, dann fangen wir doch mal beim ÖR an. Ob das dem "Bürgerrat" schmecken wird?
in fast jeder Online-Ausgabe von Zeitungen oder vor einem Youtube-Video werden einem Werbeanzeigen eingeblendet, die man durchaus als Desinformation bezeichnen kann. Aus meiner Sicht kann ein Medium bei der Leserschaft kein Vertrauen erwecken, so lange es über solche Falschinformationen finanziert.
Würde man die Zeitungen dafür zur Verantwortung ziehen, die Anzeigen mit falschen Werbeversprechen bei sich abbilden, dann hätten viele Online-Ausgaben ein echtes Problem mit der Finanzierung.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Diese Bürgerräte - wie auch hier in Stuttgart - stellen die Wende von der Passivität hin zur Aktivität dar. Die Leute beteiligen sich aktiv an der politischen Gestaltung. Jahrzehnte haben wir es von ihnen verlangt und nun tun sie es. Nun müssen wir auch damit leben, dass wir darüber nicht die volle Kontrolle haben. Natürlich wäre es besser, wir würden sie zertifizieren und erst dann dürften sie fordern und nachdenken, den Trekker quer stellen und etwas veröffentlichen. Das werden wir auch versuchen, aber du kannst dir selber ausrechnen, wieviel das noch bringt. Es ist nicht mehr realistisch. Unsere Einschaltquoten sinken, unsere Deutungshoheit mit all den bewährten Begriffsdefinitionen und immer wieder aktualisierten Techniken wird auf breiter Linie abgelehnt, die Leute suchen sich einfach neue Kommunikationswege und wenden sich von uns ab. Wir sollten ihnen zuhören und gemeinsam Lösungen für die 4 drängendsten Problembereiche suchen.
„Erwachsene sind besonders schwer zu erreichen, da sie oft nicht mehr zur Schule gehen und ihre Meinungen gegebenenfalls verhärtet sind. Um genau diese Bevölkerungsgruppe dennoch zu erreichen, können verpflichtende Maßnahmen dabei helfen, die Diskussionsbereitschaft zu erhöhen und gleichzeitig wichtige Kompetenzen zu vermitteln.” (S. 22)
„Wir empfehlen, ein Desinformationsranking von Aussagen politischer Akteurinnen und Akteure während des Zeitraums des Wahlkampfes einzuführen. Das Ranking soll von einem gemeinwohlorientierten, unabhängigen Medienhaus/Kollektiv (beispielsweise Correctiv) aus kontinuierlich gesammelten Daten erstellt werden. Dieses Ranking wird rechtzeitig (2 Wochen) vor den stattfindenden Wahlen medienübergreifend veröffentlicht.” (S. 26)
„Vor dem Posten soll es eine angemessene Bedenkzeit (2–5 Minuten) für alle Inhalte auf Social-Media-Plattformen geben. Innerhalb dieser Bedenkzeit überprüft eine Kl den Inhalt auf mögliche Desinformation (…) beispielsweise im Hinblick auf Schlagwörter, welche auf sensible Themen (wie beispielsweise Wahlbeeinflussung, Migration) hinweisen.” (S. 34)
stehen nette Sachen drin
>>„Erwachsene sind besonders schwer zu erreichen, da sie oft nicht mehr zur Schule gehen und ihre Meinungen gegebenenfalls verhärtet sind. Um genau diese Bevölkerungsgruppe dennoch zu erreichen, können verpflichtende Maßnahmen dabei helfen, die Diskussionsbereitschaft zu erhöhen und gleichzeitig wichtige Kompetenzen zu vermitteln.” (S. 22)<<
und noch viel mehr
Da haben ein paar Menschen Schwierigkeiten mit der Freiheit.
Staatliche Umerziehungsmaßnahmen sind mit einem Rechtsstaat nicht vereinbar.
Auch interessant die Idee, dass eine KI entscheiden soll, was richtig ist und was falsch.
Dieser Beitrag wäre sicherlich ein interessanter Stoff für den Nachfolger von 1984. Man könnte es nennen: 2024
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 15. September 2024, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:28
Desinformation ist keine Meinung.
Eine Meinung als Desinformation zu deklarieren und verbieten zu lassen, ist ein weiterer Schritt in den Faschismus. Es gibt in Deutschland eine Meinungsfreiheit und ich darf denken, was ich will; vollkommen unabhängig davon, ob es von Anderen als richtig oder falsch erklärt wird. Das ist ein selbstverständliches Grundrecht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:34
Eine Meinung als Desinformation zu deklarieren und verbieten zu lassen, ist ein weiterer Schritt in den Faschismus.
Wieso sollte eine Meinung als "Desinformation" deklariert werden ?
Das ist Desinformation:
Desinformationen sind nachweislich falsche oder irreführende Informationen, die vorsätzlich und zum Zwecke der Manipulation verfasst und verbreitet werden. Ziel dabei ist es u.a., wirtschaftlichen Schaden anzurichten, Stimmungsbilder zu manipulieren oder aber selbst monetäre Gewinne zu generieren
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:34
Eine Meinung als Desinformation zu deklarieren und verbieten zu lassen, ist ein weiterer Schritt in den Faschismus. Es gibt in Deutschland eine Meinungsfreiheit und ich darf denken, was ich will; vollkommen unabhängig davon, ob es von Anderen als richtig oder falsch erklärt wird. Das ist ein selbstverständliches Grundrecht.
ganz recht. Aber ich würde es auch ablehnen, Schnitter zu eine Zwangsmaßnahme zu verpflichten, in der ihm noch mal erklärt wird, was die Eckpfeiler des Grundgesetztes sind und was Meinungsfreiheit bedeutet.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Der Duden sagt: "bewusst falsche Information zum Zwecke der Täuschung"
"Bewusst" also vorsätzlich. Da bin ich gespannt, wie dieser Vorsatz nachgewiesen werden soll. Und was ist mit Wahlversprechen, die eine Sekunde nach der Wahl schon wieder vergessen sind oder mit anderen Versprechen "Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben"? Könnte für eine Menge Politiker - nicht nur von den Rändern - ziemlich viel Knastzeit geben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Diffamierer der Linken.
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Trolle bitte nicht füttern!
Misterfritz hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:47
Du findest also, dass Trump sowas wie "Haitiianer essen Katzen und Hunde" sagt, einfach eine Meinung ist?
Gleiches gilt übrigens für "durch die Impfung kannst du dich nicht mehr fortpflanzen" oder "durch die Impfung stirbst du in einem Jahr".
Durch diese Desinformationen sind hunderte wenn nicht Tausende Menschen in D gestorben. Weltweit will ich lieber nicht wissen.
Misterfritz hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:47
Du findest also, dass Trump sowas wie "Haitiianer essen Katzen und Hunde" sagt, einfach eine Meinung ist?
Ja, natürlich. Und ich brauche keine staatliche Stelle, die mir bevormundend erklärt, was richtig und was falsch ist. Ich möchte mir selber eine eigene Meinung zu einer anderen Meinung machen. Das ist ein verfassungsgemäßes Grundrecht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:51
Gleiches gilt übrigens für "durch die Impfung kannst du dich nicht mehr fortpflanzen" oder "durch die Impfung stirbst du in einem Jahr".
Durch diese Desinformationen sind hunderte wenn nicht Tausende Menschen in D gestorben. Weltweit will ich lieber nicht wissen.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:57
Da bist du auf dem Holzweg.
Ein bewusst gestreute Lügen mit der Absicht Leute zu manipulieren ist natürlich KEINE Meinung.
Siehe Duden.
So ziemlich jede Aussage, hat die Absicht Menschen zu manipulieren. Wer glaubt, im Besitz der objektiven und unumstößlichen Wahrheit zu sein und daraufhin andere Meinungen verbieten lässt, ist nicht nur auf dem Holzweg, sondern auf dem direkten Weg in den Faschismus. Artikel 5 des Grundgesetzes ist nicht umsonst durch die Ewigkeitsklausel geschützt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:06
Artikel 5 ist ja auch gar nicht betroffen.
In Artikel 5 geht es um "Meinungen".
Richig. Und das uneingeschränkte Recht sie äußern zu dürfen. Und das Grundgesetz unterscheidet bewusst nicht zwischen richtigen und falschen Meinungen und die Intentionen dahinter.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:10
Richig. Und das uneingeschränkte Recht sie äußern zu dürfen. Und das Grundgesetz unterscheidet bewusst nicht zwischen richtigen und falschen Meinungen und die Intentionen dahinter.
Es gibt keine "falschen Meinungen ".
Im Übrigen wird Desinformation teilweise schon bestraft. Siehe informationsgestützte Marktmanipulation.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:13
Es gibt keine "falschen Meinungen ".
Doch. Zum Beispiel die Aussage "Es gibt keine falschen Meinungen" ist eine falsche Meinung. Wenn ich glaube, ich liege mit meiner Meinung richtig und werde dann widerlegt, ist meine Meinung eine falsche gewesen. Sie könnte aber meiner Meinung nach weiterhin gültig sein, da mich das Gegenargument nicht überzeugt hat. Meinungen und Wahrheiten sind eben in der Regel subjektiv.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Ebiker hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:18
Und ich darf völlig legal der Meinung sein die Erde ist eine Scheibe oder die Pyramiden wurden von Ausserirdischen gebaut. Darf mir niemand verbieten.
Das ist der Vorteil einer pluralistischen Gesellschaft. Meinungen und Ansichten konkurrieren gegeneinander.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:18
Doch.
Nein:
Nicht alles, was man sagt, ist eine Meinung. Es gibt einen Unterschied zwischen einer Meinung und einer Tatsachenbehauptung. Im Gegensatz zur Meinung, kann man überprüfen, ob eine Tatsachenbehauptung wahr oder falsch ist. Meinungen sind sehr persönlich und man kann nicht beweisen, ob sie wahr oder falsch sind.
Ebiker hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:18
Und ich darf völlig legal der Meinung sein die Erde ist eine Scheibe oder die Pyramiden wurden von Ausserirdischen gebaut. Darf mir niemand verbieten.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:24
Du hast nicht verstanden was Desinformation ist.
Wenn Trump von seinen Beratern gesteckt bekommen hat, dass Haitianer Hunde und Katzen essen und er das glaubt und diese Aussage bei einer Wahlkampfveranstaltung herausbläst: ist das dann eine Desinformation?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:29
Wenn Trump von seinen Beratern gesteckt bekommen hat, dass Haitianer Hunde und Katzen essen und er das glaubt und diese Aussage bei einer Wahlkampfveranstaltung herausbläst: ist das dann eine Desinformation?
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:34
Es macht keinen Sinn zu diskutieren wenn du dich über anerkannte Begriffsdefinitionen hinweg setzt und eigene definierst.
Du bist der Meinung, dass es keine falschen Meinungen gibt.
Oder bist du im Besitz der unumstößlichen Wahrheit, dass es keine falschen Meinungen gibt?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 16:32
Fakten lassen sich eindeutig nachweisen.
Selbst das nicht.
Es gibt keine objektiven und umstößlichen Wahrheiten. Man sollte sich vor Menschen in Acht nehmen, die behaupten, im Besitz solcher Wahrheiten zu sein.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:19
Das ist der Vorteil einer pluralistischen Gesellschaft. Meinungen und Ansichten konkurrieren gegeneinander.
Wenn Du hier behaupten würdest, Haitianer essen Haustiere,
würden wir das als Hetze ansehen - mit den entsprechenden Konsequenzen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:37
Also hätte Trump deiner Meinung nach in diesem Fall keine Desinformation rausgehauen. Richtig?
Stimmt. Der Vorsatz fehlt ja in dem konstruierten Fall.
Schnitter hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:34
Es macht keinen Sinn zu diskutieren wenn du dich über anerkannte Begriffsdefinitionen hinweg setzt und eigene definierst.
Liegestuhl hat geschrieben: ↑Sonntag 15. September 2024, 17:48
Du bist also der Meinung, im Besitz der objektiven unumstößlichen Wahrheit zu sein, dass es keine falschen Meinungen gibt.
Nein.
Du jonglierst mit falschen Definitionen von "Meinung" und "Wahrheit" und versuchst mir damit logische Zirkelschlüsse unterzujubeln.
Du hast behauptet, Trump hätte eine Desinformation herausgehauen, als er behauptet hat, Haitianer würden Hunde und Katzen essen. Eine Desinformation ist es jedoch nach deiner Definition nur, wenn man weiß, dass es sich um eine Lüge handelt. Einen Beweis dafür, dass er wusste, dass es sich um eine Lüge handelt, hast du nicht. Im Gegensatz zu dir, denn du weißt, dass du keinen Beweis dafür hast. Wie ist also jetzt deine Aussage zu werten?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.