JJazzGold hat geschrieben: ↑Dienstag 15. Oktober 2024, 08:40
Das frage ich mich schon lange. Wie verhandelt man Frieden mit einem hasszerfressenen Gegner und wie viel Stabilität hat ein Frieden, der mit solchen Gegnern verhandelt wurde? Mit solch angezüchtetem Hass von der Wiege bis zur “Märtyrerbahre“ ist Frieden immer nur eine kurze Übergangslösung.
Man kann mit Staaten, mit Regierungen, die sich „in einer Mission“ zu befinden glauben, keinen Frieden verhandeln, bestenfalls einen temporären Waffenstillstand, der genau dann hält, wenn man selbst oder gute Partner entsprechendes militärisches Pitential vorhält.
Das gilt für den Iran, bei dem die Vernichtung Israels, das ja gar nicht legitim existiert, „Staatsräson“ ist genau so, wie für Russland in Bezug auf die Ukraine, die ja nach russischer (putinistischer) Lesart gar nicht existiert. Und vermutlich hat China (Xi) den gleichen Blick auf Taiwan, betont China doch auch immer dessen Nichtexistenz.
In sofern sind Israels Aktionen, das militärische Potential dieser Agressoren zu schwächen, nicht nur legitim, sondern von Zeit zu Zeit bitter nötig und werden vermutlich sogar ein Stück bis in das grüne und linke (nichtmuslimische) Spektrum hinein auch mit getragen.
Jetzt kommt das „aber“, die Gretchenfrage:
Sind die im Libanon, im Gaza am Ende auch im Iran lebenden „normalen“ Menschen mit verantwortlich an dem inzwischen über 70-jährigen „nicht in Frieden leben lassen“ bis hin zum Auslöschungswilen gegenüber Israel.
Und da unterscheiden sich halt (wie bei derartigen Themen regelmäßig) liberale und linke Weltsichten.
Liberale wie wir sehen schon die Verantwortung der Gesellschaft für ihre Repräsentanten und akzeptieren Schuttkrankenhäuser mit Hamaskeller unter der Maxime „wer Wind säht, wir Sturm ernten“, insbesondere angesichts hasszerfressener Palimassen und brennender Istaelfahnen bei jeder Gelegenheit.
Linke dagegen sehen das tote Kind, die weinende Mutter und sehen diese als unschuldige Opfer, die für die Terroristen im Keller doch nichts können. Und die Zahlen ziviler Opfer in Gaza und jetzt auch Libanon sind natürlich wirklich erschreckend und stehen in keiner auch nur annähernden Relation zu den israelischen zivilen Opfern, da graust es auch mir als klaren Israelsupporter.
Letztlich wird das Problem nicht lösbar sein, zumal im Hintergrund auch noch putin zündeln lässt.
Nur weder das Wirken Guterres noch das Netanyahu bringt es einer Lösung auch nur einen cm näher. Zumal ich bei beiden massiv persönliche Interessen vermute, bei Netanyahu leider auch zum Schaden Israels.
Am Ende noch ein Vergleich: Der israelische Einmarsch in Gaza vs. dem ukrainischen Einmarsch in (der Region) Kursk.
In Kursk steht noch fast alles, die Bewohner werden versorgt und bei Bedarf nach Sumy zum Arzt gefahren. Da mag einige ukrainische Propaganda dabei sein, aber dafür brauchen die AFU-Soldaten auch relativ wenig Angst zu haben, von der Ortsbevölkerung hinterrücks angegangen zu werden.
Anders im Gaza - alles zehnmal umgegraben, Sterben mit/ohne Gewalteinwirkung einkalkuliert, dafür muss jeder IDF-Soldat davon ausgehen, dass jeder, der ihm gegenüber tritt, ihn am liebsten umbringen würde.
Nein, ich kenne mich im Nahen Osten deutlich weniger aus, als in Ostmitteleuropa, deswegen bin ich sonst hier eher zurückhaltend, aber das hätte man deutlich besser machen können, als die israelische Regierung. Und ja, ich unterstelle auch Netanyahu persönlich, dass er das gar nicht will.
Von den Affen, die ihren Á… irgendwo am Golf oder im Iran im Luxus schaukeln und zuschauen, wie ihr Volk leidet, will ich gar nicht reden, die sollten weder Vergleich noch Rechtfertigung sein - die sollten einfach weg - womit sich der Bogen zu putin wieder schließt.