Deutschland geht den Bach runter

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H2O
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Tja, das sehe ich auch so. Wenn in unseren großen Nachbarländern Maut für Schnellstraßen und Brücken erhoben wird, und man Deutschland bei diesem Versuch auf die Finger klopft, dann ist da irgendetwas formal aus dem Ruder gelaufen. Da hätte ich als Bundesregierung einen Veitstanz aufgeführt. Ich hätte zumindest einen Vorschlag eingefordert, unter welchen Bedingungen eine allgemeine Maut für Durchfahrten durch das Bundesgebiet erhoben werden kann. Natürlich hätte der Bundesminister auch darüber vor der Zurückweisung verhandeln sollen. Der Bundesminister hat sich ganz schlicht von der EU verarschen lassen!
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Tom Bombadil
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

Deutschland wollte die Maut ja nur für Ausländer, das war wimre der Knackpunkt.
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jack000
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 19:24 Wenn in unseren großen Nachbarländern Maut für Schnellstraßen und Brücken erhoben wird, und man Deutschland bei diesem Versuch auf die Finger klopft, dann ist da irgendetwas formal aus dem Ruder gelaufen.
Es wäre kein Problem gewesen eine Maut einzuführen, es ging darum, dass mit einer Steuerlichen Entlastung deutscher Autofahrer ein Ungleichgewicht entstanden wäre, da es den Charakter von "Nur Ausländer zahlen". Aber in der EU gilt zu Recht: "Alle zahlen das gleiche".

Selbst wenn es geklappt hätte, wären die Einnahmen so gering gewesen, dass nicht mal die Erhebungskosten reingekommen wären. Es war von Anfang an eine Totgeburt.

Entstanden ist das nur durch eine Bierzeltneiddebatte in Bayern weil: "Die Österreicher fahren bei uns kostenlos aber wir müssen bei denen zahlen". Was bei dieser kurzsichtigen Betrachtung zu kurz kam, ist die Tatsache, das auch alle Österreicher die Maut in Österreich zahlen (Auch wenn vorher was anderes versprochen wurde).

Ich hatte von Anfang an Recht, als ich sagte, dass die Maut in dieser Form gegen die Wand fährt!
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Troh.Klaus »

jack000 hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 19:45 Ich hatte von Anfang an Recht, als ich sagte, dass die Maut in dieser Form gegen die Wand fährt!
Du bist halt ein schlaues Kerlchen, im Gegensatz zu Andi Scheuer. Insofern trifft den Scheuer auch keine Schuld. Der hat das wohl intellektuell einfach nicht überrissen. Schuld war eindeutig Merkel. Die hätte dem Andi einen anspruchsvolleren Posten geben müssen. :p
Die Grünen sind schuld. Noch Fragen? :p
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Vongole
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 18:20 Das mit der Maut war chancenlos (So wie ich das von Anfang an gesagt hatte) und der Verkehrsminister musste die Versprechungen aus den Bierzelten ausbaden. Es konnte kein anderes Ergebnis bei herauskommen, also trifft den keine Schuld.
Jo, seine Versprechungen!
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 20:03 Jo, seine Versprechungen!
Was hätte er denn sagen sollen? "Ja, wir fangen das jetzt an, aber es wird sowieso von der EU kassiert". So kann er sagen, dass die es ja versucht hatten, aber nun an dieses Gerichtsurteil gebunden sind. So sind die dann aus der Bierzelt-Angelegenheit herausgekommen.
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H2O
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Naja, als Politiklaiem fällt mir verzögerungsfrei ein, daß ich in Deutschland natürlich eine Maut für alle durchgesetzt hätte. Jeder Straßenbenutzer bekommt eine leicht erkennbare Marke, daß er die Jahresgebühr bezahlt hat. Dafür entfällt die Kfz-Steuer. Bei anlaßlosen Kontrollen muß man die zugehörige Quittung vorlegen. Einreisende Fahrzeuge müssen eine Gebühr für die Dauer des Aufenthalts in D bezahlen; bei der Ausreise folgt die Endabrechnung. Im Zeitalter der bargeldlosen Zahlungsweisen ist das doch ein Klacks!
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Cobra9
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 08:48 Naja, als Politiklaiem fällt mir verzögerungsfrei ein, daß ich in Deutschland natürlich eine M
Jetzt kann nur sagen guter Vorschlag :)


Wäre nach meiner Meinung ein guter Vorschlag.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 08:48 Naja, als Politiklaiem fällt mir verzögerungsfrei ein, daß ich in Deutschland natürlich eine Maut für alle durchgesetzt hätte. Jeder Straßenbenutzer bekommt eine leicht erkennbare Marke, daß er die Jahresgebühr bezahlt hat. Dafür entfällt die Kfz-Steuer. Bei anlaßlosen Kontrollen muß man die zugehörige Quittung vorlegen. Einreisende Fahrzeuge müssen eine Gebühr für die Dauer des Aufenthalts in D bezahlen; bei der Ausreise folgt die Endabrechnung. Im Zeitalter der bargeldlosen Zahlungsweisen ist das doch ein Klacks!
Nein, das ist wieder lokales stempeln, lochen, tackern und abheften. Was wir brauchen ist ein EU-einheitliches System mit Kennzeichenerkennung zur Mauterfassung. In Italien und Frankreich gibt es da Insellösungen, die an sich i.O. sind aber einheitlich auf EU-Ebene ausgebaut werden sollten.
Das ganze kann man dann noch mit dem Schweizer Park-System kombinieren. So kann man individuell überall irgendwelche Gebühren festlegen oder es lassen. Die Einnahmen fließen dann 1:1 in Strassenbau- und erhaltung. So wären dann z.B. in Deutschland die Geschwindigkeitsanzeigen durchgehend auf allen Autobahnen finanzierbar: https://www.imago-images.de/bild/st/0109676961/w.jpg
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 08:48Naja, als Politiklaiem fällt mir verzögerungsfrei ein, daß ich in Deutschland natürlich eine Maut für alle durchgesetzt hätte. Jeder Straßenbenutzer bekommt eine leicht erkennbare Marke, daß er die Jahresgebühr bezahlt hat. Dafür entfällt die Kfz-Steuer.
Genau das war doch der Plan. Weil damit aber Ausländer diskriminiert werden, war das mit der EU nicht vereinbar.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von jack000 »

Multikrisen halten die Welt in Atem. Ukrainekrieg, Gazakrieg, der China-Taiwan-Konflikt und Angriffe im Suezkanal sorgen für Unsicherheit. Dazu lähmen Inflation und hohe Zinsen zum Teil weiterhin die Weltwirtschaft. Doch all diesen Krisen zum Trotz können einzelne Länder den Wohlstand ihrer Bevölkerung steigern, wie neue Daten aus dem World Economic Outlook (WEO) des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen.

Zwar bleibt Luxemburg unangefochten an Position eins der wohlhabendsten Länder, doch die Aufholjagd anderer hat längst begonnen. Deutschland allerdings schafft es nicht mehr unter die Top 20, gemessen am kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf – die Bundesrepublik sackt von Platz 19 auf Rang 21 ab.
https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 74a3f852fb
So, das wäre dann auch schon mal geschafft :thumbup:
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von tarkomed »

jack000 hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:16 https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 74a3f852fb
So, das wäre dann auch schon mal geschafft :thumbup:
Dann geht also China nicht nur den Bach, sondern den Jangtse runter, wenn man das pro Kopf BIP getrachtet...
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Tom Bombadil
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

jack000 hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:16 So, das wäre dann auch schon mal geschafft :thumbup:
„Bald ist Schluss mit dem lustigen Leben als Weißbrot!“ Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von streicher »

jack000 hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:16 https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 74a3f852fb
So, das wäre dann auch schon mal geschafft :thumbup:
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von streicher »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:35 Dann geht also China nicht nur den Bach, sondern den Jangtse runter, wenn man das pro Kopf BIP getrachtet...
Mit der VR sieht es nicht gut aus. Im Vergleich zur BRD nimmt die Bevölkerung sogar ab.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:47 „Bald ist Schluss mit dem lustigen Leben als Weißbrot!“ Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.
Hat das nicht ein Grüner oder Linker mal gesagt?

Ja, der Wohlstand der einen muss runter, weil man es für ausgeschlossen hält, dass die anderen in der Lage sind oder willens, sich einen zu erarbeiten. :)
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von jack000 »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 15:38 Hat das nicht ein Grüner oder Linker mal gesagt?

Ja, der Wohlstand der einen muss runter, weil man es für ausgeschlossen hält, dass die anderen in der Lage sind oder willens, sich einen zu erarbeiten. :)
Natürlich kann so ein Scheiss nur aus der linkgsrünen Ecke kommen:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... sbrot.html
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von tarkomed »

streicher hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 15:05 Mit der VR sieht es nicht gut aus. Im Vergleich zur BRD nimmt die Bevölkerung sogar ab.
Ja, die Einkindpolitik hat sich als Bumerang erwiesen. Junge Familien halten weiterhin daran fest, obwohl sie nicht mehr müssen, weil mehr Kinder Wohlstandsverlust bedeuten.
Paradoxerweise herrscht in China in den letzten Jahren trotzdem Jugendarbeitslosigkeit, denn die chinesische Wirtschaft schwächelt.
Ich wage es mir nicht auszumalen, was es für Auswirkungen hätte, wenn China in eine Rezession geraten sollte. Das ist ein Vielvölkerstaat und nur dieses strenge Regime und der wirtschaftliche Erfolg der letzten Jahrzehnte haben dieses Riesenreich zusammengehalten.
Ich war 2011 in China und habe die Menschen dort als lebenslustig, freundlich und selbstbewusst erlebt, aber damals sah alles noch blendend aus. Heute möchte ich nicht mehr hin. Wir waren uns damals bewusst, dass wir auf Schritt und Tritt beobachtet werden, aber wir waren Fremde. Heute wird die gesamte Bevölkerung überwacht und viel feinmaschiger als damals.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

streicher hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 15:05 Mit der VR sieht es nicht gut aus. Im Vergleich zur BRD nimmt die Bevölkerung sogar ab.
Rotchina ist hier offtopic ;)
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von streicher »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 17:34 Rotchina ist hier offtopic ;)
Stimmt. Bestenfalls im Vergleich. Jedenfalls - die Bevölkerung nimmt hierzulande noch leicht zu oder bleibt auf Niveau. Den "Point of no Return" hat die BRD wohl noch nicht erreicht.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von streicher »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 17:02 Ja, die Einkindpolitik hat sich als Bumerang erwiesen.
Diese Politik der VR ist einmalig in der Geschichte.
In Deutschland nimmt die Geburtenrate derzeit wieder ab - zumindest war sie 2023 sehr niedrig (1,35). Von 2016 bis 2021 war sie vergleichbar hoch. Allerdings ist die Geburtenrate im Osten besonders niedrig. Mal sehen, ob sie dieses Jahr wieder steigt.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 14:16 https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 74a3f852fb
So, das wäre dann auch schon mal geschafft :thumbup:
Gute Güte! Lies doch mal mehr als die Überschrift eines Artikels!
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von streicher »

Vongole hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 17:47 Gute Güte! Lies doch mal mehr als die Überschrift eines Artikels!
Eben. So unterirdisch geht es Deutschland nun wirklich nicht, wenn es in Sachen Reichtum pro Kopf nicht mehr unter den Top 20 ist. Damit sind wir ja nicht auf einmal arm.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Cobra9 »

Also lieber Jack da finde Ich schlimmer das im med. Bereich soviel falsch läuft und auch die Politik da nichts gebacken bekommt.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 12:25 Genau das war doch der Plan. Weil damit aber Ausländer diskriminiert werden, war das mit der EU nicht vereinbar.
War es denn nicht so, daß deutsche Nutzer der Verkehrswege an 365 Tage im Jahr diese Kosten tragen sollten, und Auswärtige eben nur für die Zeit ihres Aufenthalts? Was ist daran mit der EU nicht vereinbar; die Mautsysteme in Italien und Frankreich (nur die kenne ich aus eigener Erfahrung) damit aber kein Problem haben? Da meine ich, einen Flunkerfaktor zu erkennen. Den würde ich als Bundesregierung nicht auf unbegrenzte Zeit dulden.

Ganz ähnlich das Durchleiten von Zuwanderern nach Deutschland... FRONTEX kommt nicht zum Zuge, die Hilfe suchenden Menschen werden zack-zack zur Deutschen Grenze durchgeschleust. Die EU-Regeln werden mißachtet. Aus meiner Sicht ist klar, warum sich auch in D unappetitlich populistische Kräfte derzeit hoher Zustimmung gewiß sein können.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 10:30 Nein, das ist wieder lokales stempeln, lochen, tackern und abheften. Was wir brauchen ist ein EU-einheitliches System mit Kennzeichenerkennung zur Mauterfassung. In Italien und Frankreich gibt es da Insellösungen, die an sich i.O. sind aber einheitlich auf EU-Ebene ausgebaut werden sollten.
Das ganze kann man dann noch mit dem Schweizer Park-System kombinieren. So kann man individuell überall irgendwelche Gebühren festlegen oder es lassen. Die Einnahmen fließen dann 1:1 in Strassenbau- und erhaltung. So wären dann z.B. in Deutschland die Geschwindigkeitsanzeigen durchgehend auf allen Autobahnen finanzierbar: https://www.imago-images.de/bild/st/0109676961/w.jpg
Ich finde diesen Vorschlag konstruktiv; natürlich müßte eine einheitliche Regelung in der gesamten EU aufgebaut werden, die dann aber auch einheitlich greift und von der EU im Alltag begleitet und durchgesetzt wird. Was dann auch für das Management der Zuwanderung in die EU betrifft. Also keine regionalen Besonderheiten, die nicht mit der EU-Kommission und dem EU-Parlament öffentlich ausgehandelt zu Gesetzen wurden. Die EU hat diese Chance nicht genutzt, sondern Deutschland eine Absage erteilt, ohne gerechterweise für Abhilfe in anderen Partnerländern zu sorgen. So geht auch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der EU den Bach runter!

Es kann nicht sein, daß Partnerstaaten EU-Vorschriften nur dann umsetzen, wenn sie ihnen genehm sind. Wir haben nicht zu viel EU, sondern deutlich zu wenig öffentlich ausgehandelte und durchgesetzte Gemeinsamkeit!
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 18:46 War es denn nicht so...
Das weiß ich en detail nicht mehr, Wiki sagt:
Maut – Wikipedia
Durch das am 12. Juni 2015 in Kraft getretene Infrastrukturabgabengesetz (InfrAG)[12] wurde in Deutschland eine generelle Abgabenpflicht für Pkw (§ 1 Abs. 1 InfrAG) eingeführt. Der Europäische Gerichtshof entschied am 18. Juni 2019, dass die hiermit beschlossene Pkw-Maut mit EU-Recht unvereinbar sei, da dadurch ausländische Fahrzeughalter diskriminiert würden.[13]

https://de.wikipedia.org/wiki/Maut#Deutschland
Die EU-Regeln werden mißachtet.
Ja, werden sie, systematisch, aber Deutschland soll sich an die Regeln halten.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:03 Das weiß ich en detail nicht mehr, Wiki sagt:
Maut – Wikipedia
Durch das am 12. Juni 2015 in Kraft getretene Infrastrukturabgabengesetz (InfrAG)[12] wurde in Deutschland eine generelle Abgabenpflicht für Pkw (§ 1 Abs. 1 InfrAG) eingeführt. Der Europäische Gerichtshof entschied am 18. Juni 2019, dass die hiermit beschlossene Pkw-Maut mit EU-Recht unvereinbar sei, da dadurch ausländische Fahrzeughalter diskriminiert würden.[13]

https://de.wikipedia.org/wiki/Maut#Deutschland


Ja, werden sie, systematisch, aber Deutschland soll sich an die Regeln halten.
So geht mir das ja auch... und da müßte die Bundesregierung einhaken, damit in der EU einheitliche Regelwerke entstehen und durchgesetzt werden. Es kann doch nicht sein, daß Zentralstaaten den Vorteil ihrer geographischen Lage mit dem Nachteil einer ständigen Überlastung allein bewältigen müssen.
Ja, werden sie, systematisch, aber Deutschland soll sich an die Regeln halten.
Ja, dieses verbitterte Gefühl entwickelt sich bei mir auch. Vieles in der EU ist gut, hilft uns im Alltag, aber hier sind eindeutig Versäumnisse der Gemeinschaft zu erkennen; da muß etwas verändert werden zu mehr Gemeinsamkeit! Da darf ein Bundeskanzler oder ein Bundespräsident auch einmal laut werden!
Zuletzt geändert von H2O am Samstag 14. September 2024, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:03 (..)


Ja, werden sie, systematisch, aber Deutschland soll sich an die Regeln halten.
Scheuer hätte es ganz einfach richtig machen sollen, Vorbilder in der EU gibt's ja. Jetzt der EU die Schuld an dem Desaster zuzuweisen ist doch Kappes.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:14 Scheuer hätte es ganz einfach richtig machen sollen, Vorbilder in der EU gibt's ja. Jetzt der EU die Schuld an dem Desaster zuzuweisen ist doch Kappes.
Aus meiner Sicht nicht ganz Kappes. Die EU als Gemeinschaft hat in dem Falle auch versagt. Denn hinter dem "Stammtischgerede" steht doch ein Gefühl, in der EU nicht gerecht behandelt zu werden. Da muß aus meiner Sicht die Gemeinschaft nach gemeinsamen Lösungen suchen und sie auch durchsetzen. Hämisches Grinsen über den Bauchklatscher eines deutschen Ministers reicht mir als Unionsbürger hier nicht aus.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:18 Aus meiner Sicht nicht ganz Kappes. Die EU als Gemeinschaft hat in dem Falle auch versagt. Denn hinter dem "Stammtischgerede" steht doch ein Gefühl, in der EU nicht gerecht behandelt zu werden. Da muß aus meiner Sicht die Gemeinschaft nach gemeinsamen Lösungen suchen und sie auch durchsetzen. Hämisches Grinsen über den Bauchklatscher eines deutschen Ministers reicht mir als Unionsbürger hier nicht aus.
Die EU hatte ja ein gemeinsames Modell vorgeschlagen, das allerdings 2004 an den 2 Geisterfahrern DE und Österreich scheiterte.
Trotzdem läuft mittlerweile in den EU-Staaten ein EU-kompatibles Mautsystem ganz ohne Sahnebonbon für die eigene Bevölkerung.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:31 Die EU hatte ja ein gemeinsames Modell vorgeschlagen, das allerdings 2004 an den 2 Geisterfahrern DE und Österreich scheiterte.
Trotzdem läuft mittlerweile in den EU-Staaten ein EU-kompatibles Mautsystem ganz ohne Sahnebonbon für die eigene Bevölkerung.
Dann doch bitte her damit! Kann man das erfolgreiche Lösungsmodell in verständlicher Form irgendwo nachlesen? Ich nehme erst einmal erfreut zur Kenntnis, daß die EU vermutlich besser ist als ich glaubte. Erstaunlich, daß mir das entgangen ist.. so etwas hätte doch mit Fanfarenschall in den allgemeinen Nachrichten bekannt gegeben werden müssen.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:37 Dann doch bitte her damit! Kann man das erfolgreiche Lösungsmodell in verständlicher Form irgendwo nachlesen? Ich nehme erst einmal erfreut zur Kenntnis, daß die EU vermutlich besser ist als ich glaubte. Erstaunlich, daß mir das entgangen ist.. so etwas hätte doch mit Fanfarenschall in den allgemeinen Nachrichten bekannt gegeben werden müssen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maut#Deutschland
Absatz "Gemeinsame Maut in Europa"
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 19:14 Scheuer...
Kontext beachten, da ging es nicht mehr um Scheuer.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Seidenraupe »

Deutschland geht den Bach runter, aber sowas von.
In NRW fehlen Antibiotika für Kinder und Erwachsene
Düsseldorf · Nun soll Ware aus Kamerun den Engpass mildern. Bei jedem zweiten Rezept müssen Apotheken nach Alternativen suchen, so der Apothekerverband. Ärzte mahnen den Bundesgesundheitsminister, nachzuarbeiten.
https://rp-online.de/nrw/panorama/liefe ... -118801823

Jetzt muss schon Kamerun aushelfen, damit deutsche Apotheken Standardantibiotika abgeben koennen.
Man schämt sich mittlerweile fuer dieses Land, indem zwar jeder sein Geschlecht frei waehlen kann (bei Geldstrafe fuer diejenigen, die den falschen Vornamen, Anrede oder Personalpronomen verwenden), aber Hustensaftversorgung fuer Kinder und einfache Antibiotika bekommt das Land der unbegrenzten Exzentrik nicht mehr auf die Reihe.


https://rp-online.de/nrw/panorama/liefe ... -118801823
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Deutschland geht den Bach runter

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Ex-Porsche-Boss rechnet mit Politik ab: „Verlieren Großteil unseres Wohlstandes“ | Politik | BILD.de

„Die Politik hat Vorgaben gemacht, die unzulässig waren. Man kann sich zwar alles wünschen, aber es muss auch umsetzbar sein. Ich glaube, dass man der gesamten europäischen Autoindustrie zu viel aufgebürdet hat. Man hat sie bedroht mit hohen Strafen: 15 Milliarden Euro Strafen sollen nächstes Jahr fällig werden, wenn CO₂-Vorgaben von der Automobilindustrie nicht erfüllt werden. Man stranguliert den wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den Europa hat.“

„Man hat Gesetze erlassen, die heute bei vielen Unternehmen zu Konsequenzen führen: Es wird Entlassungen geben, es wird zum Schaden der Menschen sein. Wir verlieren den wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den wir haben, und damit auch einen Großteil unseres Wohlstandes.“

„Wir werden heute von Politikern gelenkt, die im Prinzip über keinerlei wirkliche Berufserfahrung verfügen. Frau Lang von den Grünen hat keine. Gucken Sie Herrn Kühnert von der SPD an: Der hat ein abgebrochenes Studium und hat in einem Callcenter gearbeitet. Und diese beiden Herrschaften definieren mit, wie Deutschland zu ticken hat? In welchem Land sind wir gelandet? Wir werden gesteuert von Laien, die nichts gelernt und in ihrem Leben auch nichts zustande gebracht haben, außer in der Politik ein großes Wort zu schwingen.“

„Der Kanzler ist die größte Enttäuschung überhaupt. Ich kenne ihn ja persönlich, habe ihn einige Male getroffen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte mir nicht vorgestellt, dass er so schlecht ist im Regieren eines Landes.“

Und noch mehr im Artikel. Kann man alles unterschreiben, was der Mann da sagt.

https://www.bild.de/politik/inland/ex-p ... 5c6e1f6815
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Claud
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Claud »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 14. September 2024, 23:30 Ex-Porsche-Boss rechnet mit Politik ab: „Verlieren Großteil unseres Wohlstandes“ | Politik | BILD.de

...


Die deutsche Volkswirtschaft ist international zurückgefallen. Allein die Politik dafür verantwortlich zu machen greift jedoch zu kurz.

...

Ein Aspekt kommt in der Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland allerdings oft zu kurz: Die zahlreichen Fehlentscheidungen in den Führungsetagen deutscher Großunternehmen in den zurückliegenden komfortablen Jahren, mit denen nicht nur stattliche Summen an Eigenkapital vernichtet, sondern teilweise einst stolze Konzerne wie etwa Karstadt-Quelle oder Air Berlin in den Ruin getrieben wurden.

So kostete den Stahlkonzern Thyssen-Krupp die gescheiterte Expansion in den USA und Brasilien in der Summe rund acht Milliarden Euro. Das in Brasilien errichtete neue Stahlwerk erwies sich als sprichwörtliches Fass ohne Boden und musste schließlich verkauft werden.

Der größte deutsche Versicherungskonzern Allianz büßte mit rund sechs Milliarden US-Dollar an Strafen und Entschädigungen dafür, dass die Führung der US-Vermögensverwaltungstochter "Allianz Global Investors" zugeben musste, ihre provisionshungrigen Manager nicht genügend kontrolliert zu haben. Die Deutsche Bank verhob sich mit der Übernahme der Postbank, und Bayer kaufte den umstrittenen US-Konzern Monsanto für 63 Milliarden Euro - und vernichtete dabei etwa 50 Milliarden Euro Börsenwert.

In der Summe schlummern rund 350 Milliarden Euro aus überteuerten Zukäufen in den Dax-40-Bilanzen - getarnt als "Goodwill". Dabei handelt es sich um bilanzielle Vermögenpositionen, die immer dann nach Übernahmen entstehen, wenn Käufer mehr Geld für übernommene Unternehmen bezahlen, als dort an Vermögen bilanziert ist.

Der wohl teuerste und gravierendste Managementfehler der deutschen Nachkriegsgeschichte war zweifellos der 2015 aufgedeckte "Diesel-Skandal", der den VW-Konzern nicht nur einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Strafen und Entschädigungen kostete. Mit Abschalteinrichtungen in Autos, deren einziges Ziel in der Täuschung von Behörden und Verbrauchern über den Schadstoffausstoß bestand, verspielte mit VW die deutsche Autoindustrie ihr vielleicht höchstes Gut, ihre Reputation. Der bislang nahezu uneingeschränkte Rückhalt durch die jeweilige Bundesregierung ging verloren, und enttäuschte Kunden wanderten zu anderen Herstellern ab.

Hinzu kam eine kaum zu überbietende Arroganz vieler Automanager. Bis zum Klimaabkommen von Paris im Jahr 2015 nahm man die Elektromobilität nicht ernst. Tesla-Gründer Elon Musk, der aus den Akkus von Laptops einen E-Roadster zusammenbaute, wurde als Technik-Nerd abgetan. Der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche bezeichnete Batteriezellen abfällig als "Commodity", und Chinas aufstrebende Autoindustrie wurde wegen ihres Know-how-Rückstands bei Verbrennermotoren belächelt.

Heute ist der lukrative chinesische E-Auto-Markt für deutsche Marken weitgehend verloren, nur fünf Prozent aller in China verkauften Elektroautos kommen von deutschen Herstellern. Mercedes musste die Preise für seine elektrische Spitzenlimousine um bis zu 30.000 Euro senken. VW kaufte sich beim chinesischen Elektroanbieter Xpeng ein, da es an konkurrenzfähiger Elektrotechnik fehlt. Audi greift auf die Shanghaier Elektroplattform von SAIC zu, um in der elektrischen Mittelklasse Fuß fassen zu können.

...

Dennoch, entscheidend für den Wohlstand einer Volkswirtschaft sind und bleiben erfolgreiche privatwirtschaftliche Investitionen. Auf vermutete oder tatsächliche Versäumnisse der Bundesregierung zu verweisen, ist die genuine Aufgabe der Oppositionsparteien. Ein charakteristisches Kennzeichen für von Mut und Weitsicht geprägte Unternehmenslenker ist dies aber nicht.


Quelle: https://www.handelsblatt.com/meinung/ko ... 67913.html
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Misterfritz »

Claud hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 00:31 Die deutsche Volkswirtschaft ist international zurückgefallen. Allein die Politik dafür verantwortlich zu machen greift jedoch zu kurz....
Aber auf irgendeine Regierung zu schimpfen und sie für Alles verantwortlich zu machen, ist viel einfacher ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Claud »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 00:35 Aber auf irgendeine Regierung zu schimpfen und sie für Alles verantwortlich zu machen, ist viel einfacher ;)
Der Erfolg hat viele Väter; der Misserfolg aber ist immer ein Waisenkind. ;)
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Tom Bombadil
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Tom Bombadil »

Ach du je, ausgerechnet der alte SPDler Rürup aus dem Schröder-Clan der mit der "Rürup-Rente" eine Geldmaschine für Buddy Maschmeyer angeworfen hat :D Dass der seinen Genossen Scholz beschützen will ist doch mehr als klar wie Kloßbrühe.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von Claud »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 01:36 Ach du je, ausgerechnet der alte SPDler Rürup aus dem Schröder-Clan der mit der "Rürup-Rente" eine Geldmaschine für Buddy Maschmeyer angeworfen hat :D Dass der seinen Genossen Scholz beschützen will ist doch mehr als klar wie Kloßbrühe.
Aha.

Also sind seine Punkte ohne Substanz? Die Lenker von Thyssenkrupp, Bayer und Volkswagen haben nichts mit den Problemen ihrer Konzerne zu tun, da bekanntlich die SPD jene Entscheidungen von Thyssenkrupp zu einer Expansion nach Brasilien und Volkswagen zum durchführen des Dieselskandals, sowie Bayer zur Übernahme von Monsanto getroffen hat? Wofür haben diese Unternehmen eigentlich Vorstände und CEOs?

Anderes Beispiel: Siemens Energy hat sich auf Jahresbasis zu nen Phönix entwickelt. Darf die Politik, welche im November 2023 das Unternehmen noch gegen Kritik mit einer Milliardenbürgschaft stützte, die seitdem eingetretene verdreifachung der Marktkapitalisierung auf die eigene Fahne schreiben, oder stehen die Lorbeeren jemand anderen zu?
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

tarkomed hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 16:23 Am einfachsten ist es trotzdem, wir geben dir die Schuld und schon kommen eine ganze Reihe Anderer besser weg.
Falsch, die Leutchen, die diese Experten gewählt haben, tragen natürlich die Hauptschuld.
Hätte ich noch erwähnen sollen.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

frems hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 12:08 Wer stellt denn den Verkehrsminister aktuell und in den letzten Regierungen?
Unser kleinstes Problem.
Von der depperten Maut (Inflationstreiber) mal abgesehen.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

relativ hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 08:24 Weil ich schon 2016 und 2017 in der Hauptferienzeit in Österreich und Deutschland 1-3 Stunden im Rückstau an den Gernzen gestanden habe und da ging es auch "nur" um Sichtproben. Man muss ja kein Prophet sein um sich auszurechnen was ist, wenn solche "Sichtpropen ausgeweitet werden und ganze Busladungen und Auto intensiver überprüft werden um das zu erreichen was AfD und Union möchten.
Wer schon mal in der Hauptferienzeit unterwegs war richtung Süden z.B. weiss evtl wovon ich rede, da ist schon ohne Sichtproben an den Grenzen viel los und massiv Stau
Och, da waren schon auch viele Menschen Richtung Norden unterwegs.
Dänen sind halt clever und öffnen notfalls mehrere Kontrollstationen.
Scannen den Inhalt etc.
Die Staus in den Süden haben mit Kontrollen eher nix zu tun.
Die gabs schon immer in der Ferienzeit.
Kann man aber auch umfahren, wenn man etwas nachdenkt.
Kleinere Übergänge sind nicht überlaufen. Das klappt prima.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

Maikel hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 08:02 Das ist mir bekannt; war aber jetzt nicht mein Thema.


Danke, gleichfalls.


Mit "diesen Index" beziehst du dich doch auf mein "Null-Wachstum"(?).
Dieses Wachstum, also das BIP, bezieht sich doch, mWn, nicht auf die Gewinne, sondern auf die Menge der im Inland produzierten Güter und Dienstleistungen.
Nochmal, wir sind an letzter Stelle.
Und das hat seine Gründe.
Möchtest Du das bestreiten?
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

Cobra9 hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 12:26 Auch das kann man besser erledigen. Man müsste eben in Technik investieren usw. und für den Nichtprivatbereich gäbe es Lösungen da könnte man ein Dutzend LKW direkt scannen binnen 60 Sekunden. Schweden testet solche Anlagen gerade für Frachtverkehr und Fährenbetrieb.

Wenn ein LKW sauber ist kann eine Kontrolle in 4 Minuten durch sein. Warum- Technik. Die Papiere werden gescannt, auf Fehler geprüft, liegt was vor usw.
Das Röntgen ist schnell durch. Wenn man wollte könnte man auch den PKW Verkehr einfacher bei Einreise kontrollieren.

Aber da kreischt dann Alles wegen Datenschutz ect. auf. Kennzeichenscanner mit Kameras und Sensoren auf die Einfall Strassen stellen, Schild aufstellen bei Einfahrt ins Bundesgebiet wird automatisch geprüft. Damit könnte man sehr effektiv prüfen, quasi im Vorbeifahren und schon sehr selektiv filtern. Bei einem Treffer gibts Alam, Pol informieren und Zoll.

Möglich wäre vieles. Man müsste es wollen.
Andere machen das.
Die Deutschen? :D
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

jack000 hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 12:44 Die einzigen Minister, die ihren Job richtig gemacht haben.
Auf alle Fälle, auch wenn ich trotzdem bisweilen ein wenig Kritik üben muss.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

frems hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 14:02 Autobahn und Bahn marode, Digitalisierung wie ein Schwellenland. Gut gemacht, in der Tat. Zudem eine tolle Pkw-Maut und die besten CO2-Werte. Erfolge so weit das Auge reicht. :thumbup:
kennst Du unser System?
Weißt Du, was das Finanzministerium macht?
Der VM kann nur das ausgeben, was er bekommt.
Würden alle Einnahmen aus dem Verkehrswesen auch hier umgelegt, gäbe es keine Probleme.
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von roli »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 18:34 Er hätte sich weigern können, diesen von vorneherein zum Scheitern verurteilten Schwachsinn einzuführen.
Die Idee war ja nicht schlecht.
Frankreich oder Italien machen das gut.
Weniger Abgaben für den PKW-Besitzer, dafür Ausgaben, wenn man die Autobahn benutzen will.
Für ein Transitland zwingend erforderlich, würde ich meinen.
Und es hat den Vorteil, daß dort die Autobahnen in einem tadellosen Zustand sind.
Gut, nicht nur die Autobahnen sind bei uns marode. :D
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Re: Deutschland geht den Bach runter

Beitrag von JJazzGold »

Cobra9 hat geschrieben: Freitag 13. September 2024, 12:26 Auch das kann man besser erledigen. Man müsste eben in Technik investieren usw. und für den Nichtprivatbereich gäbe es Lösungen da könnte man ein Dutzend LKW direkt scannen binnen 60 Sekunden. Schweden testet solche Anlagen gerade für Frachtverkehr und Fährenbetrieb.

Wenn ein LKW sauber ist kann eine Kontrolle in 4 Minuten durch sein. Warum- Technik. Die Papiere werden gescannt, auf Fehler geprüft, liegt was vor usw.
Das Röntgen ist schnell durch. Wenn man wollte könnte man auch den PKW Verkehr einfacher bei Einreise kontrollieren.

Aber da kreischt dann Alles wegen Datenschutz ect. auf. Kennzeichenscanner mit Kameras und Sensoren auf die Einfall Strassen stellen, Schild aufstellen bei Einfahrt ins Bundesgebiet wird automatisch geprüft. Damit könnte man sehr effektiv prüfen, quasi im Vorbeifahren und schon sehr selektiv filtern. Bei einem Treffer gibts Alam, Pol informieren und Zoll.

Möglich wäre vieles. Man müsste es wollen.
Was ich nicht verstehe ist, weshalb keine Wärmebildkameras an der Grenze eingesetzt werden. Damit lässt sich doch in kurzer Zeit feststellen, ob sich außer dem Fahrer noch weitere Personen im Kleinlaster befinden, oder im Kofferraum.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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