Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

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jack000
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Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von jack000 »

Die Ampel-Regierung träumt von der Wärmepumpen-Revolution – aber die Realität sieht anders aus.

Denn: Unsere Netze sind zu schwach für einen groß angelegten Einsatz der Heizgeräte! So kann Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen – weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten.

Ein Grund dafür: Wegen des fehlenden Netzausbaus stehe häufig nicht genügend Strom zur Verfügung, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag. Deswegen seien rund 70 installierte Geräte noch nicht angeschlossen, so eine Firmensprecherin.

Dabei hat Vonovia ehrgeizige Pläne: Das Unternehmen hatte im Januar 2022 ein Wärmepumpen-Sonderprogramm aufgelegt. Es sieht die Installation von 6000 Wärmepumpen innerhalb von fünf Jahren vor.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html

Es reicht also häufig nicht für die Wärmepumpen und Elektroautos sollen auch noch "betankt" werden. Es kommt also nicht mal auf dem Papier hin und in der Realität auch nicht. Das eine Thema sind die Energiequellen und das andere sind die Leitungen. Beides ist jeweils dafür nicht ausgebaut. Wie soll das denn bundesweit funktionieren?
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Dieter Winter
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

jack000 hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 14:37 Wie soll das denn bundesweit funktionieren?
Der Wirtschaftsminister beschließt einfach: "Es werde Strom!"
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Kamikaze
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Welch ein Wunder - die Netze müssen ausgebaut werden! Gaaaanz neue Erkenntnis.
Wird ja auch gemacht - auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen und Andere das sogar versuchen zu blockieren.
Dass nun Vonovia plötzlich ein halbes Stadtviertel mit Wärmepumpen ausstatten will und die Leitungen das nicht hergeben ist zwar schade aber zeigt nur wie wichtig der Netzausbau ist und dass dieser eindeutig im "übergeordneten Interesse der Allgemeinheit" steht - mit allen daraus folgenden Konsequenzen für die Blockierer.
Was mir in dem Artikel fehlt ist auch nur ein vager Hinweis darauf, woher diese Informationen kommen und wo der Engpass wirklich zu suchen ist. Häufig sind nämlich noch nicht mal die Leitungen der Flaschenhals, sondern "nur" der Ortstrafo, der bei Bedarf relativ schnell und unkompliziert gegen ein stärkeres Modell ausgetauscht werden kann.

Für mich klingt das wie ein klassischer Desinformationsversuch der Ewig-gestrigen. Aktuell gibt es faktisch keine andere Technologie, die die Einhaltung der nationalen und internationalen Verpflichtungen im Gebäudesektor erlaubt, als Wärmepumpenheizungen in Kombination mit EE.
Nun kann man entweder lamentieren, dass alles gaaaaaanz schlimm ist oder nach Lösungen suchen.
Technisch sind alle Problemstellungen dieses Weges längst lösbar.

Ganz interessant dazu: https://www.kontextwochenzeitung.de/wir ... -8820.html
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Dieter Winter
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:18 Welch ein Wunder - die Netze müssen ausgebaut werden!
Erzähl das dem Genie im Wirtschaftsministerium, bevor er flächendeckend Wärmepumpen und BEV verordnen will. REIHENFOLGE BEACHTEN!
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H2O
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:31 Erzähl das dem Genie im Wirtschaftsministerium, bevor er flächendeckend Wärmepumpen und BEV verordnen will. REIHENFOLGE BEACHTEN!
Nö, ineinander verzahnen. Ich glaube nämlich nicht, daß urplötzlich alle Heizungen zugleich auf Wärmepumpen umgestellt werden. Wenn man sich dann an der praktischen Gegebenheit entlang bewegt, dann wird daraus auch etwas. Natürlich ist auf dem Gebiet Eile angesagt. Der Netzausbau ist auch für die Ladeinfrastruktur für batterie-elektrische Fahrzeuge zu stemmen. Nennt sich Energiewende.
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Dieter Winter
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:40 Wenn man sich dann an der praktischen Gegebenheit entlang bewegt, dann wird daraus auch etwas.
Was jetzt?

Grüne Spinnerei, oder praktische Gegebenheiten?

Erst mal braucht es genug Saft - und zwar immer, also auch wenn weder die Sonne scheint, noch der Wind gerade genug weht. Dann die Leitungen. Wenn das steht, kann man sich vielleicht mal Gedanken machen, einen erhöhten "Verbrauch" anzuordnen.
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Kamikaze
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:47 wenn das steht
...ist es zu spät.
Dafür haben die vergangenen Regierungen gesorgt. Die hätten noch die Zeit gehabt und haben sie nicht genutzt.
Jetzt muss eben viel gleichzeitig passieren.
Ist aber technisch alles lösbar (und nicht mal besonders schwierig).

Warum hat Vonovia eigentlich nicht VORHER den Netzbetreiber gefragt bei einem so großen Projekt?
Wird hier womöglich nur persönliches Unvermögen (um nicht zu sagen Blödheit) versucht jemand Anders in die Schuhe zu schieben?
Dieter Winter hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:31 REIHENFOLGE BEACHTEN!
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Tom Bombadil
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Das wird sicher auch interessant, wenn jetzt in allen Wohngebieten die Straßen aufgerissen werden, um die Stromleitungen auszubauen. Oder geht das auch anders?
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jack000
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von jack000 »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:18 Dass nun Vonovia plötzlich ein halbes Stadtviertel mit Wärmepumpen ausstatten will und die Leitungen das nicht hergeben ist zwar schade aber zeigt nur wie wichtig der Netzausbau ist und dass dieser eindeutig im "übergeordneten Interesse der Allgemeinheit" steht - mit allen daraus folgenden Konsequenzen für die Blockierer.
Mir ging es bei dem Beitrag nicht darum, das Blockieren zu fördern. Es geht darum, das ständig irgendwelche Maßnahmen vorgegeben werden, deren Umsetzung schon auf dem Papier nicht hinhaut.

Du sagst es doch selber:
Was mir in dem Artikel fehlt ist auch nur ein vager Hinweis darauf, woher diese Informationen kommen und wo der Engpass wirklich zu suchen ist. Häufig sind nämlich noch nicht mal die Leitungen der Flaschenhals, sondern "nur" der Ortstrafo, der bei Bedarf relativ schnell und unkompliziert gegen ein stärkeres Modell ausgetauscht werden kann.
Die Reihenfolge muss doch sein:
1. Feststellen wo Engpässe bestehen und was die eigentliche Ursache ist
2. Beseitigung der Engpässe mit entsprechenden Ausbau
3. Dafür sorgen, das überhaupt die entsprechenden Kapazitäten (Personal und Material) vorhanden sind
Und dann können:
4. Wärmepumpen installiert werden
=> Aber hier wurde mal wieder Schritt 4 vor Schritt 1 beschlossen.
=> Und so zieht sich das vom 49€-Ticket bis zur Umstellung auf Elektrofahrzeuge (Da gibt es jeweils eigene Stränge dazu), es ist immer nur das Endziel definiert und beschlossen aber die eigentliche Umsetzung fehlt komplett.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:51 ...ist es zu spät.
Wozu zu spät?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

jack000 hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:52 Die Reihenfolge muss doch sein:
Erst die Parameter für ein Bauvorhaben zu PRÜFEN (hier: Netzbetreiber befragen - für Privatleute ist das soweit ich weiß PFLICHT)
Dann mögliche Engpässe beseitigen.
Dann Umrüsten.

Das Ganze passiert aber nur, wenn die Politik entsprechende Vorgaben macht - in sofern war da einfach Vonovia zu doof für das Projekt. Die Bundesregierung kann da nix für.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:53 Wozu zu spät?
Nationale Gesetze, internationale Verträge und Verpflichtungen, usw. usf.
Ernsthaft? Schon wieder die alte Leier?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:51 ...ist es zu spät.
Wofür?
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Tom Bombadil
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:56 Nationale Gesetze, internationale Verträge und Verpflichtungen, usw. usf.
Kann man alles ändern.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:57 Kann man alles ändern.
Warum sollte man das tun?
Damit man sich noch eine Weile lang nicht bewegen muss, um kurz darauf ganz verwundert fest zu stellen, dass die Welt mit Karacho wirtschaftlich vorbei zieht?
Noch immer nicht aufgewacht?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:56 Nationale Gesetze, internationale Verträge und Verpflichtungen, usw. usf.
Strom der nicht erzeugt und in Netze eingespeist wird, die nicht vorhanden sind verletzen nationale Gesetze, internationale Verträge und Verpflichtungen, usw. usf. ??? Echt jetzt?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:59 Damit man sich noch eine Weile lang nicht bewegen muss, um kurz darauf ganz verwundert fest zu stellen, dass die Welt mit Karacho wirtschaftlich vorbei zieht?
Das macht sie, weil in D die Bürokratie überbordet und die Energiepreise exorbitant hoch sind. Also aufgrund grüner Spinnereien hierzualnde, mit denen sich andere Standorte nicht rumkotzen müssen.

Deutschland werde aber nachgesagt, langwierige Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse sowie vergleichsweise hohe Energiekosten zu haben. Auch der Fachkräftemangel spiele eine Rolle. "In Deutschland herrscht in einzelnen Regionen und Branchen annähernd Vollbeschäftigung - wer hier neu Fuß fassen möchte, hat es teils sehr schwer, in ausreichendem Maß qualifiziertes Personal zu finden", sagte Ahlers. Das schrecke potenzielle Investoren ab.
https://www.produktion.de/wirtschaft/st ... t-879.html
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Do 4. Mai 2023, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:59 Warum sollte man das tun?
Aus Prinzip Selbstmord zu begehen und NICHTS damit zu bewirken ist sicher besser :thumbup:
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Bogdan »

jack000 hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 14:37 https://www.bild.de/geld/wirtschaft/wir ... .bild.html

Es reicht also häufig nicht für die Wärmepumpen und Elektroautos sollen auch noch "betankt" werden. Es kommt also nicht mal auf dem Papier hin und in der Realität auch nicht. Das eine Thema sind die Energiequellen und das andere sind die Leitungen. Beides ist jeweils dafür nicht ausgebaut. Wie soll das denn bundesweit funktionieren?
Ironie an:

Jeder bekommt ein Windrad.
Es müssen Hütte mit Solarzellen getragen werden.
E-Auto darf nur jeden 2. Tag benutzt werden.
Heizen von Wohnung und Büro über 17 Grad wird verboten.

Ironie aus

Ich entschuldige mich, wenn die Ideen bittere Realität werden. Bogdan hat verraten. :?
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Der Neandertaler »

jack000 hat geschrieben:Mir ging es bei dem Beitrag nicht darum, das Blockieren zu fördern. Es geht darum, das ständig irgendwelche Maßnahmen vorgegeben werden, deren Umsetzung schon auf dem Papier nicht hinhaut.
Ich stimme H2O und kamikaze weitgehend zu. Ich denke: wir sind uns soweit einig, daß etwas getan werden muß, um diesen Planeten ... um Deutschland auch zukünftig bewohnbar zu halten. Einerseits hat sich Frau Merkel im Ausland als Klimakanzlerin feiern lassen. Innenpolitisch hat sie aber die Zügel schleifen lassen - zumeist, um ihre Koalition nicht zu gefährden, weil die CSU gegen fast alles war. Auch die jetzige Koalition hat ihre liebe Not mit den südlichen Ländern ... der Netzausbau ("Monstertrassen") kommt durch nationale Gesetzgebung nicht voran. Da ist es doch nur sinnvoll, das zu beschließen, was der Bund beschließen kann und darf, in der Hoffnung, daß so auf die Länder, die den Netzausbau bislang verzögert haben, Druck aufgebaut wird und diesen jetzt forcieren.

Außerdem: dieser Artikel, wie auch jedwede Kritik an dem Wärmepumpen-Vorhaben, suggeriert, als ob nun überrall gleichzeitig alte Heizungen gegen diese Wärmepumpen ausgetauscht werden. In dem Gesetzentwurf sind hingegen vielfältige Übergangsfristen vorgesehen.

Dieter: Du verkennst Ursache und Wirkung. Für die hohen Energiekosten ist ja wohl weniger "überbordene Bürokratie" Schuld, sondern, weil ein Teil der Energie ausgefallen ist - aufgrund eines Lieferenpasses, der einer Weltanschauung eines Möchtergerngroß beruht und daher Energie als Waffe einsetzt.

Daher kommt nun alles oder mehreres auf einmal: Wir müssen erstens unsere Klimaziele einhalten - das geht nur, wenn wir unser Energiesystem umbauen. Wäre dies früher angegangen worden, hätten wir wohl ein Problem weniger bzw., es wäre kleiner ... würde nicht so sehr in's Gewicht fallen. Zweitens: wir müssen, aufgrund eines Möchtergerngroß ..., weg von dessen Energieressourcen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:55 Erst die Parameter für ein Bauvorhaben zu PRÜFEN (hier: Netzbetreiber befragen - für Privatleute ist das soweit ich weiß PFLICHT)
Dann mögliche Engpässe beseitigen.
Dann Umrüsten.

Das Ganze passiert aber nur, wenn die Politik entsprechende Vorgaben macht - in sofern war da einfach Vonovia zu doof für das Projekt. Die Bundesregierung kann da nix für.
Jnein. Der Versorger ist nur zu informieren bei Anlagen unter 40 kW Leistung und kann nicht ablehnen. Die Anmeldung ist aber eher aus zwei Gründen wichtig.

Erstens will man ja sicher die meist vorhandenen WP Tarife nutzen. Da günstiger. Punkt 2 ist der Lastabhängige Abwurf.

Das sollte in den TAB vorbehalten sein. Klingt z.B. so:


Der VNB kann den Betrieb von ortsfesten Geräten zur Heizung oder Klimatisierung von der Installation einer Steuerungs- bzw. Regelungseinrichtung abhängig machen. Diese ermöglicht einerseits eine Anpassung der Leistungsinanspruchahme an die Belastungsverhältnisse im Verteilungsnetz und andererseits den direkten Eingriff durch eine zentrale Steuereinrichtung des VNB.


Allerdings bei Anlagen unter 40 kW Leistung in der Regel unzulässig, hat zumindest in Bawü Gültigkeit. Ich weiß nicht über jedes Bundesland Bescheid.

Gibt eine große Anzahl an verschiedenen Regelungen je nach Region. Was Habeck samt Regierung treibt und die EU ist aber auch nicht durchdacht.

Man baut erstmal das Fundament, dann den Rohbau usw.

Und wir müssen die Prozesse verzahnen. An der Büroklammer ist nicht der Bürger schuld. Auch die Zeitplanung ist nicht umsetzbar. Ich bin ja dafür was zu machen.

Aber das muss alles passen und momentan ist mehr Hickhack als Lösung. Der Ausbau der Netze ist übrigens nicht zu umgehen.
Du brauchst Kapazitäten in der Straße. PV Wp ect...


Nur liebe Leute gilt trotzdem. Wir müssen Uns anpassen und mit den neuen Umständen Leben lernen. Natürlich funktioniert es nicht wie die Grünen meinen. Brechstange und fertig.

Die Realität zeigt auch hier jedem Wunsch seine Grenzen. Aber der Umbau bzw Wandel kommt. Und das nicht alles gleich funktioniert auch normal.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:47 Was jetzt?

Grüne Spinnerei, oder praktische Gegebenheiten?

Erst mal braucht es genug Saft - und zwar immer, also auch wenn weder die Sonne scheint, noch der Wind gerade genug weht. Dann die Leitungen. Wenn das steht, kann man sich vielleicht mal Gedanken machen, einen erhöhten "Verbrauch" anzuordnen.
Zu dieser gemächlichen Gangart fehlt schlicht die Zeit. Das Vorhaben muß verzahnt abgearbeitet werden.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Cobra9 hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 23:50 Der Versorger ist nur zu informieren bei Anlagen unter 40 kW Leistung und kann nicht ablehnen.
Korrekt.
Allerdings:
rund 70 installierte Geräte
Da dürfte jedes der Geräte nur weniger als 1kW leisten.
So kleine Wärmepumpen sind mir nicht bekannt. Ich gehe hier eher von niedrigen zweistelligen Leistungen aus.

Zudem hat die Schlichtungsstelle klar gestellt, dass es bei den 40kW um die elektrische Leistung geht (die TAB unterscheidet nämlich nicht zwischen Wärmepumpen und anderen Verbrauchern, sofern nicht ein spezieller Tarif genutzt werden soll).
Das entspräche einer thermischen Leistung von bis zu 120kW, wenn man von einer JAZ von 3 aus geht (Mindestanforderung für geförderte Anlagen).
Klar kann das gerade so noch nicht abgelehnt werden - allerdings setzt ein derart stromhungriges Gerät aller Wahrscheinlichkeit nach eine Leistungssteigerung des entsprechenden Hausanschlusses voraus, und der sollte natürlich VORHER mit dem Netzbetreiber abgesprochen werden, da dieser auch ohne Begründung oder Grenzwerte abgelehnt werden kann (idR. mit Verweis auf nötige neue Kabel zwischen Ortstrafo und Hausanschluss).
Das ist aber ganz natürlich. Es käme ja auch niemand auf die Idee einen LKW-Motor in einen Polo ein zu bauen ohne den Antriebsstrang entsprechend auf zu rüsten. Dass die Netzbetreiber solche stärkeren Leitungen natürlich nur auf Antrag (und gegen Kostenübernahme) verlegen sollte allein angesichts der Kupferpreise keine Überraschung sein.
Aber hier fehlt wie gesagt die Detailtiefe an Informationen zum so reißerisch dargestellten Problem.
Ich bleibe dabei, dass es höchstwahrscheinlich um technisch absolut lösbare Probleme geht, die dort lokal auftreten, und das Ganze nur deshalb publiziert wird, um das fälschlich auf die gesamte Republik zu projezieren.
Das wurde auch hier schon beleuchtet: https://www.fr.de/politik/heizung-geset ... 53402.html
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 06:19 Zu dieser gemächlichen Gangart fehlt schlicht die Zeit.
Wer treibt uns?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 08:29 Wer treibt uns?
Agora Lobbyist Graichen & Co. Die wollen Strom als einige Energiequelle etablieren. Um diesen Plan möglichst unumkehrbar durchzusetzen, pressiert's wie Sau.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 08:29 Wer treibt uns?
Nationale Gesetze und internationale Verträge und Verpflichtungen, die unter Unionsführung eingegangen wurden.
(Reicht dein Gedächtnis jetzt schon keine 18 Stunden mehr zurück? Da habe ich die gleiche Frage schonmal beantwortet.)
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:40 Nö, ineinander verzahnen. Ich glaube nämlich nicht, daß urplötzlich alle Heizungen zugleich auf Wärmepumpen umgestellt werden. Wenn man sich dann an der praktischen Gegebenheit entlang bewegt, dann wird daraus auch etwas. Natürlich ist auf dem Gebiet Eile angesagt. Der Netzausbau ist auch für die Ladeinfrastruktur für batterie-elektrische Fahrzeuge zu stemmen. Nennt sich Energiewende.
Bei aktuellem Strommix im Winter spart eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 3 gegenüber einer Öl- oder Gasheizung fast nichts an CO2 ein (CO2/kWh ca. 600g macht ca. 200g/kWh bei einer WP, Gas und Öl stehen bei ca. 220 und 250g/kWh).
Bis der Strommix im Winter in Deutschland bedeutend weniger CO2 produziert gehen noch mindestens 10 Jahre ins Land, und das ist sicherlich sehr optimistisch geschätzt. Da hat eine WP die Hälfte ihrer Lebenszeit bereits hinter sich.
Aus CO2-Sicht ist bei deutschem Strommix der Einbau einer WP aktuell ähnlich sinnlos wie der Kauf eines Elektroautos. Bis der Strom in Deutschland tatsächlich CO2-arm wird ist dein heute gekauftes Elektroauto bereits wieder auf dem Schrottplatz.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 08:52 Bei aktuellem Strommix im Winter spart eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 3 gegenüber einer Öl- oder Gasheizung fast nichts an CO2 ein (CO2/kWh ca. 600g macht ca. 200g/kWh bei einer WP, Gas und Öl stehen bei ca. 220 und 250g/kWh).
20% sind also "fast nichts"?
War das nicht an anderer Stelle noch "nicht hinnehmbar viel"?

Davon abgesehen sind das Zahlen für Wärmepumpen, die mit 100% Kohlestrom betrieben werden.
Legt man den deutschen Strommix an (ca. 50% EE) sieht die Rechnung schon realistischer aus. Dann reden wir von ca. 100g/kWh (WP) gegen 250g/kWh (Gas/Öl) - also einer Einsparung von mehr als 50%.

Dazu kommt, dass JAZ 3 die MINDESTanforderungen an WP sind. Realistisch sind im Jahresmittel Arbeitszahlen von 3,5-4,5 bei modernen Geräten derzeit realistisch und der Trend geht zu noch besseren JAZ.

Wer an dieser Stelle noch glaubt, dass Gas und Öl eine Zukunft über 2045 hinaus haben können muss ganz schön verblendet sein.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 08:52 Da habe ich die gleiche Frage schonmal beantwortet.
Zu meiner Unzufriedenheit, das alles kann man ändern. Außerdem hatte ich nicht mit dir gesprochen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 09:0120% sind also "fast nichts"?
Wenn man den angeblichen Grund - Kampf gegen den Klimawandel - nimmt, ist das sogar noch weniger als fast nichts.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 09:01 20% sind also "fast nichts"?
War das nicht an anderer Stelle noch "nicht hinnehmbar viel"?

Davon abgesehen sind das Zahlen für Wärmepumpen, die mit 100% Kohlestrom betrieben werden.
Legt man den deutschen Strommix an (ca. 50% EE) sieht die Rechnung schon realistischer aus. Dann reden wir von ca. 100g/kWh (WP) gegen 250g/kWh (Gas/Öl) - also einer Einsparung von mehr als 50%.

Dazu kommt, dass JAZ 3 die MINDESTanforderungen an WP sind. Realistisch sind im Jahresmittel Arbeitszahlen von 3,5-4,5 bei modernen Geräten derzeit realistisch und der Trend geht zu noch besseren JAZ.

Wer an dieser Stelle noch glaubt, dass Gas und Öl eine Zukunft über 2045 hinaus haben können muss ganz schön verblendet sein.
WP werden im Winter betrieben, daher ist auch der CO2-Mix im Winter relevant. In den vergangenen 5 Wintern war die CO2-Intensität in den Wintermonaten bei ca. 600g/kWh. Der wird auch bei Ausbau erst mal nicht runtergehen, da Deutschland AKWs ausgeschaltet hat, und nun erst mal diese ersetzt werden müssen.

Die JAZ in Deutschland ist hoch, weil bisher vor allem in gut gedämmten Häusern WP verbaut wurden. Das soll sich ja nun ändern. Würde man bei vorliegendem Häuserbestand überall eine WP einbauen (was die Regierung ja vor hat), dann ist eine JAZ von 3 bundesweit eher optimistisch.

Bei gut gedämmten Häusern übrigens ist es auch ohnehin recht irrelevant, wie die Heizung betrieben wird. Der Heizbedarf ist so gering, dass sowieso nur sehr wenig CO2 erzeugt wird. Da ist dann x% Ersparnis in absoluten Zahlen ausgedruckt tatsächlich nicht mehr sinnvoll CO2 eingespart - in dem Sinne, dass die erhöhten Installationskosten der WP höher sind, als das eingesparte CO2 bei 700€ Klimaschäden pro Tonne CO2.
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Dieter Winter
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Emin hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 09:26 Die JAZ in Deutschland ist hoch, weil bisher vor allem in gut gedämmten Häusern WP verbaut wurden. Das soll sich ja nun ändern. Würde man bei vorliegendem Häuserbestand überall eine WP einbauen (was die Regierung ja vor hat), dann ist eine JAZ von 3 bundesweit eher optimistisch.
Ganz besonders bei (den überwiegend vorhandenen) Radiatorenheizungen. Da kommst, wenn die Temperatur halbwegs mitspielt, auf eine JAZ von 2.
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Cobra9
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 07:16 Korrekt.
Allerdings:


Da dürfte jedes der Geräte nur weniger als 1kW leisten.
So kleine Wärmepumpen sind mir nicht bekannt. Ich gehe hier eher von niedrigen zweistelligen Leistungen aus.
Nicht ganz richtig. Jedes System ist als Einzelsystem zu werten.

Im Prinzip ist jeder mhmm Kreislauf schon eine separate Anlage per se. Ausnahme Kaskade oder parallele Anlagen.

Aber da fängt das Problem an. Nehmen Wir ein fiktives Beispiel.

Vonovia möchte in der Straße Beispiel ihr Mehrfamilien Gebäude mit 30 Wohnungen sanieren. Wärmepumpe, PV. Natürlich gibt's in der Straße noch andere Eigentümer und sagen wir mal Interessierte.

EnBW möchte Aufladen ermöglichen. Jetzt hast Du in Deutschland die wenig sinnvolle Situation das man nicht einfach hergeht eine Gesamtplanung macht Inklusive Ampelmodell,wo alles zusammengefasst. Einsehbar bei öffentlichen Stellen, Online ect.

Hier wird regelmäßig alles erfasst und dann sieht man direkt die Kapazitäten X sind verfügbar hier und da. Wäre auch für den Netzbetreiber viel einfacher.

Man könnte optional noch andocken Wasser, Abwasser, Straßenbau ect.

Ich sag alles was zusammen gehört. Dann kommt noch der Sumpf an Zuständigkeiten, Genehmigungen, Datenschutz und Bürokratie analog. Teilweise Brief und Fax!

So ein System das verzahnt ist würde alles viel einfacher machen und kordiniert könnte vorgegangen werden. Bei Uns in der Region wird was getestet das Klasse funktioniert.

Wir konnten sogar selbst als Ort mithelfen. Bischen ungewöhnlich eventuell. Aber Warum nicht - wenn alles entsprechend Regeln, Gesetz abläuft.

Mir ist natürlich bewusst ein Ort unter 3000 Menschen ist nicht Stuttgart. Aber ich fand es Klasse bei der Erweiterung der PV innerhalb von wenigen Stunden eine Antwort zu bekommen und der Netzbetreiber hat gleich die Karte up to Date gebracht.

So kann jeder Nachbar sehen OK. Das ist noch verfügbar, muss man entsprechend planen. Und wir bekommen ungefähr Updates wann mehr Kapazität zur Verfügung stehen kann. Bei entsprechender Nachfrage.

Wir haben ein gewaltiges Kapazitäten Upgrade bekommen erst :thumbup:

Aber ich finde den Testballon so echt Klasse. Unabhängig davon ob Du eine PV, WP oder oder betreiben willst,es gibt Möglichkeiten für Planung und Organisation.

Es werden auch alle Schritte erwähnt. Was braucht man. Förderung die möglich ist. Mittlerweile geben auch viele Menschen ihren kleinen Widerstand auf.

Weil die Vorteile massiv sind. Ich finde bspw die Idee klasse mehrere Häuser nach Möglichkeiten über vier Bwk zu versorgen die per Brennstoffzellen bzw Wasserstoff arbeiten werden.

Das ist sinnvoll. Natürlich geht das nicht alles in Stuttgart 1:1.

Aber die Ideen zu klauen aus Norwegen, Schweden und Co, hier neu anzufangen damit finde ich gut. Ich muss mich nicht mehr über Stunden von A nach Z die Hacken ablaufen.

Weiß okay das ist möglich. Dinge zusammen fassen, Abläufe transparent machen und sinnvoll gestalten. Das ist die halbe Miete. Und eine Verwaltung plus EnBW ect. die mitziehen möchte.

Ist fast immer gegeben. Im Moment überlegen wir tatsächlich eine eigene Art Dorfwerk zu gründen mit der Gemeinde.

Weil es echt massive Vorteile hätte für alle Seiten. Wir wären nicht an bspw Ausschreibungen gebunden wie die Gemeinde. Könnten relativ unabhängig agieren usw.

Man könnte auch neue Wege gehen. Abwasser Abwärme nutzen :)
Für den eigenen Bürgerbus bspw mittelfristig Elektro oder Brennstoffzellen statt Verbrenner und so weiter. Jobs schaffen im Ort. Ich weiß ist ambitioniert. Aber wir haben gelernt man kann vom Wandel profitieren :)

Hat auch Vorteile. Mittlerweile haben Wir wieder eine junge Hausärztin und ein zweiter Arzt kommt. Warum - weil wir Öko sind :p




Zudem hat die Schlichtungsstelle klar gestellt, dass es bei den 40kW um die elektrische Leistung geht (die TAB unterscheidet nämlich nicht zwischen Wärmepumpen und anderen Verbrauchern, sofern nicht ein spezieller Tarif genutzt werden soll).
Das entspräche einer thermischen Leistung von bis zu 120kW, wenn man von einer JAZ von 3 aus geht (Mindestanforderung für geförderte Anlagen).

In Deutschland hast Du noch ein zu großes Loch zwischen verschiedenen Bereichen und Zuständigen. Das ist nicht die Schuld der Kunden, hier Vonovia.

Deswegen auch Verzögerung beim Netzwerk Ausbau. Und andere Probleme. Deswegen sag Ich auch Verzahnung muss passen. Das zu lösen ist das größte Problem. Nicht die Technik.

Natürlich ist mir klar man baut in zwei Jahren nicht die Kapazitäten um 500 Prozent aus. Aber die Technik ist das kleinste Problem oder der Praktische Teil.

Für Vonovia und Leute schon Scheiße. Und es gibt Lücken noch genug. Deswegen siehe oben. Wäre ne Idee.

Aber ich bin auch wieder negativ erstaunt Heute. Für unseren Eishockey Förderverein betreue ich mit den gewünschten Neubau einer Mufu.


Komplett autark, erzeugt die Energie selbst usw.

Die zuständige Stelle bei der Stadt hat niemanden als Fachpersonal der was sagen kann wirklich. Mittlerweile gibt's eine externe Lösung. Aber mit Verlaub. Das ist Arm.

Wir müssen was tun, aber das bedeutet Alle inklusive Verwaltung. Weil auch da streng genommen gibt's genug schwarze Gebäude.

Also die nicht saniert sind. Ausnahme wäre bei mir Kliniken ect.

Da ist ein Umbau ein Problemchen oft
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Cobra9
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Cobra9 »

Dieter Winter hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 09:34 Ganz besonders bei (den überwiegend vorhandenen) Radiatorenheizungen. Da kommst, wenn die Temperatur halbwegs mitspielt, auf eine JAZ von 2.
Ahmm nur nebenbei. Es gibt mittlerweile auch Heizkörper die für WP geeignet sind und wenn man die Pumpenstation neu einbaut mit der Wärmepumpe, ist zu 95 Prozent eine Installation in vorhandene Anlagen möglich.

Die neuen Hzk brauchen zwischen 40- 50 Grad an Vorlauf. Sind aber nicht wesentlich teurer. Ich kann den Mehraufwand für ein altes 150 m2 ungefähr beziffern.

Heizkörper neu komplett und neue Pumpenstation inklusive Mischer ect. schlugen inkl MwSt mit 6.400 ca zu Buch.

Die eingesetzte WP kann höhere Temperaturen im Vorlauf leisten bei Notwendigkeit. Nur sinkt dann die Effizienz.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 12:18 Die neuen Hzk brauchen zwischen 40- 50 Grad an Vorlauf.
Damit bist Du aber dann auch am Limit bei einer Luft WP. Mit der Folge, dass sie vermutlich nicht besonders lang hält.

Und wie kommst Du auf Deine Wassertemperatur? Sollte ja auch so bei 70°C liegen, wegen Legionellen und solchem Zeugs.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Schnitter »

War doch klar dass nur die Hälfte stimmt.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Atue001 »

Dieter Winter hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 18:33 Damit bist Du aber dann auch am Limit bei einer Luft WP. Mit der Folge, dass sie vermutlich nicht besonders lang hält.

Und wie kommst Du auf Deine Wassertemperatur? Sollte ja auch so bei 70°C liegen, wegen Legionellen und solchem Zeugs.
Genau hier nähern wir uns dann einigen ganz realen Problemen.....

Zunächst einmal sollte wegen Legionellen die Wassertemperatur oberhalb von 60 Grad liegen.....das muss aber nicht permanent sein! Alle zwei bis drei Tage reicht völlig aus - und dann reicht es aus, wenn die kompletten Leitungen mal mit solchen Temperaturen ein paar Minuten durchgespült wurden.

Für Heizkörper reichen oft auch weniger als 50 Grad - was eine Wärmepumpe locker leistet. Brauchen Heizkörper 60 oder 70 Grad, dann lohnen moderne Heizkörper mit größeren Volumina....die kommen dann auch mit 50 Grad aus.
Das Raumklima wird dann auch meist angenehmer - heizen zu kleine Heizkörper auf 70 Grad auf, dann ist es nahe am Heizkörper unangenehm heiß - etwas weiter weg aber dann doch wieder unangenehm kühl......größere Heizkörper sind ein Beitrag zu einem angenehmeren Raumklima. Ideal sind natürlich große Fußbodenheizungen - es gehen aber auch größere Wandheizungen oder Deckenheizungen. Aufgrund der jeweils größeren Fläche kann man dann mit niedrigeren Temperaturen arbeiten.

Und das warme Wasser und die Legionellen?
WENN die wirklich ein Problem sind, ist eine Alternative, dass man ortsnah an der Entnahmestelle auf mehr als 60 Grad aufheizt - und zwar dann und genau dann, wenn das relativ seltene Ereignis eintritt, dass die Dusche benutzt wird. Ein solches Ereignis ist deshalb selten, weil 95% des Tages die Dusche NICHT genutzt wird - aber wenn man 60 Grad und mehr nur für die seltenen Ereignisse permanent vorhält - ist das ziemlich teuer.

Für genau solche Anforderungen gibt es wieder spezielle Installationen - die dann beispielsweise elektrisch temporär die Wassertemperatur um ein paar Grad anheben - genau dort, wo das benötigt wird.

Eine vernünftige Gesamtkonzeption des Wärmebedarfs eines zu sanierenden Haushalts sollte mindestens die Aspekte Raumwärme und Wassertemperatur beinhalten. Dann klappt es auch mit einer sinnvollen Wärmepumpeninstallation.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Kamikaze »

Atue001 hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 00:57 Eine vernünftige Gesamtkonzeption des Wärmebedarfs eines zu sanierenden Haushalts sollte mindestens die Aspekte Raumwärme und Wassertemperatur beinhalten. Dann klappt es auch mit einer sinnvollen Wärmepumpeninstallation.
Hierzu sei noch angemerkt, dass dieser Aufwand für rund 80% der Immobilien garnicht erst anfällt, da diese durch einfachen Austausch des Wärmeerzeugers umgerüstet werden könnten.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von H2O »

@Emin:
Aus CO2-Sicht ist bei deutschem Strommix der Einbau einer WP aktuell ähnlich sinnlos wie der Kauf eines Elektroautos.
Solche Überlegungen greifen doch viel zu kurz! Wie Atue001 schon angemerkt hat: Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe und auch der Elektrofahrzeuge ist höher als der vergleichbarer Verbrennungsvorgänge. Nicht der ganz große Sieg über die CO2-Freisetzung, aber Kleinvieh macht auch Mist!

Weiterhin muß man bedenken, daß der Anteil der Erneuerbaren Energien stetig zunimmt... und dann auf Verbraucher trifft, die sich auf den Idealzustand CO2-neutrale Energieversorgung schon vorbereitet haben. Dann geht es in der Hinsicht schneller voran.

Insofern ist Ihre Argumentation nicht ganz fair. Niemand wird mit dem Zauberstab kurz 'mal eben diesen Idealzustand herstellen können. Wenn man diese Tatsache anerkennt, dann darf man doch nicht kleinste und kleine Schritte hin zum Idealzustand verächtlich machen!
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Atue001 hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 00:57 Genau hier nähern wir uns dann einigen ganz realen Problemen.....
Deshalb die Frage ja auch an Cobra.

Die realen Probleme sind im übrigen:

1. Es gibt nicht genug WP.
2. Im Winter fehlt es an Saft, um die Dinger in dem Umfang zu betreiben, wie es der Pate im Wirtschaftsministerium anordnet.
3. Fehlt es an Fachkräften, die Apparate zu installieren.
4. Kannst die Luft WP nicht einfach nach Lust und Laune irgendwo aufstellen, weil zu laut.
5. Ist es fraglich, ob sie betrieben werden dürfen, Die EU will wegen der verwendeten Kältemittel reingrätschen.
6. Bleibt es in jedem ein ziemlich teurer Spaß, das Graichen Dogma zu erfüllen.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 05:51 Hierzu sei noch angemerkt, dass dieser Aufwand für rund 80% der Immobilien garnicht erst anfällt, da diese durch einfachen Austausch des Wärmeerzeugers umgerüstet werden könnten.
Das sehen die Praktiker, also Heizungsbauer, komplett anders.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von H2O »

Wenn Sie die gestellten 6 Fragen im Zusammenhang bewerten, dann gibt es schon deshalb gar kein Problem, weil in unserer sozialistischen Hölle 'mal die Kohle fehlt, 'mal Holz, 'mal Draht. Also locker bleiben... das wird schon im Laufe der Zeit.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 07:08 Wenn Sie die gestellten 6 Fragen im Zusammenhang bewerten, dann gibt es schon deshalb gar kein Problem, weil in unserer sozialistischen Hölle 'mal die Kohle fehlt, 'mal Holz, 'mal Draht. Also locker bleiben... das wird schon im Laufe der Zeit.
Klar. Hat ja bereits in der Vergangenheit blendend funktioniert. Nicht nur in der Sowjetunion, auch in der DDR ging der Plan zum Wohle der Bürger bestens auf.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 06:42 @Emin:

Solche Überlegungen greifen doch viel zu kurz! Wie Atue001 schon angemerkt hat: Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe und auch der Elektrofahrzeuge ist höher als der vergleichbarer Verbrennungsvorgänge. Nicht der ganz große Sieg über die CO2-Freisetzung, aber Kleinvieh macht auch Mist!

Weiterhin muß man bedenken, daß der Anteil der Erneuerbaren Energien stetig zunimmt... und dann auf Verbraucher trifft, die sich auf den Idealzustand CO2-neutrale Energieversorgung schon vorbereitet haben. Dann geht es in der Hinsicht schneller voran.

Insofern ist Ihre Argumentation nicht ganz fair. Niemand wird mit dem Zauberstab kurz 'mal eben diesen Idealzustand herstellen können. Wenn man diese Tatsache anerkennt, dann darf man doch nicht kleinste und kleine Schritte hin zum Idealzustand verächtlich machen!
Elektroautos sind meistens SUVs, weil die höhere Reichweiten bieten. Solche Autos produzieren aktuell aber sogar etwas mehr CO2, als ein kleineres Auto mit Dieselmotor es tut. Das ist also nicht mal Kleinvieh, sondern die aktuelle Politik erhöht sogar die CO2-Menge und zahlt dafür viel Geld.
Ein Phänomen, das man auch leicht vermeiden könnte, wenn man noch 10 Jahre warten würde, bis es auch Elektroautos mit hoher Reichweite bei den kleineren Modellen gibt. Aktuell wird aber durch die Förderung die Zahl der SUVs auf Staatskosten erhöht.

Deutschland hinkt gewaltig hinterher, was die CO2-freie Stromproduktion angeht. Das hat wenig mit einem "verzahnten" Konzept zu tun, wenn man beim wichtigsten Faktor weit hinten dran ist. Und das ist nur die Erzeugung - beim Schaffen nötiger Kapazitäten ist man ebenfalls weit hintendran.

Solange die Stromproduktion nicht unter 100g/kWh gesunken ist, ist es sinnlos überhaupt darüber nachzudenken andere Bereiche zu elektrifizieren. Da spart jeder ausgegebene Euro mit Sicherheit mehr CO2 ein, wenn man ihn dort investiert.

Aber realistisch betrachtet wird Deutschland sowieso niemals einen so sauberen Strom hinbekommen, da man ja nur auf Wind und Sonne setzt. Da wird Deutschland schnell von der Realität eingeholt werden, was die tatsächliche Machbarkeit von Speicherung und Netzausbau angeht (Netzausbau nicht, zur Elektrifizierung anderer Sektoren, sondern nur für die Versorgungssicherheit).
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Problem ist, dass Grünenfans rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich sind, da wird stur verteidigt, was die Grünen machen, das ist alles gut und richtig, selbst wenn es objektiv und faktisch schlecht ist.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Nightrain »

Emin hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 08:42 Solange die Stromproduktion nicht unter 100g/kWh gesunken ist, ist es sinnlos überhaupt darüber nachzudenken andere Bereiche zu elektrifizieren. Da spart jeder ausgegebene Euro mit Sicherheit mehr CO2 ein, wenn man ihn dort investiert.

Aber realistisch betrachtet wird Deutschland sowieso niemals einen so sauberen Strom hinbekommen, da man ja nur auf Wind und Sonne setzt. Da wird Deutschland schnell von der Realität eingeholt werden, was die tatsächliche Machbarkeit von Speicherung und Netzausbau angeht (Netzausbau nicht, zur Elektrifizierung anderer Sektoren, sondern nur für die Versorgungssicherheit).
Ein Auto wird im Schnitt 15 Jahre genutzt. Eine Heizung 25 Jahre. Allein aus diesem Grund MUSS man jetzt anfangen die fossile Nutzung zurückzufahren völlig unabhängig, wie die CO2 Bilanz im Strom aussieht. Oder soll man jetzt alles Geld in CO2-freie Stromproduktion stecken und dann in 10 Jahren den Leuten sagen, dass die doch jetzt sofort ihre 5-10 Jahre alte Heizung sofort rauszureißen haben?

Davon ganz unabhängig darf einem echt der Kragen platzen, wenn man sieht, wie der Ausbau komplett in den Sand gesetzt wurde. Das fängt schon damit an, dass die Leute Solar auf das eigene Dach packen sollen und ÜBERALL sieht man die öffentlichen Gebäude ohne Solar herum stehen.

Was die Speicherung angeht erwartet ich auch konkrete Pläne, wie das aussehen soll. Sowas braucht Zeit. Man kann nicht feststellen, dass man jetzt Speicher braucht und dann mit den Planungen beginnen, damit 10 Jahre später Pumpspeicher fertig sind. Oder sollen die Gasspeicher für H2 umgebaut werden? Oder spielt man Prinzip Hoffnung auf billige Batteriespeicher?
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Dieter Winter »

Nightrain hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 11:51 Allein aus diesem Grund MUSS man jetzt anfangen die fossile Nutzung zurückzufahren völlig unabhängig, wie die CO2 Bilanz im Strom aussieht.
Nur wenn man dem Graichen Dogma anhängt, dass die gesamte Energieversorgung elektrisch erfolgen MUSS.

Einige Verhandlungspartner nehmen ihn dabei als dogmatisch, unnachgiebig und manchmal auch als wenig konziliant wahr. Und das nicht nur hinter verschlossenen Türen.
Dahinter verbirgt sich ein Grundsatzstreit, in dem Graichen schon seit Jahren eine eindeutige Rolle spielt. Er vertritt unverrückbar die Position, dass die Elektrifizierung die wichtigste Lösung auf dem Weg zur Klimaneutralität darstellt.
Grundsätzlich dürften viele Graichens Position teilen – allerdings nicht annähernd so kompromisslos. Denn es gibt Übergänge und Zwischenlösungen, spezielle Bedürfnisse und Anwendungen, von denen Graichen nichts wissen will.

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 54880.html

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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Emin »

Nightrain hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 11:51 Ein Auto wird im Schnitt 15 Jahre genutzt. Eine Heizung 25 Jahre. Allein aus diesem Grund MUSS man jetzt anfangen die fossile Nutzung zurückzufahren völlig unabhängig, wie die CO2 Bilanz im Strom aussieht. Oder soll man jetzt alles Geld in CO2-freie Stromproduktion stecken und dann in 10 Jahren den Leuten sagen, dass die doch jetzt sofort ihre 5-10 Jahre alte Heizung sofort rauszureißen haben?

Davon ganz unabhängig darf einem echt der Kragen platzen, wenn man sieht, wie der Ausbau komplett in den Sand gesetzt wurde. Das fängt schon damit an, dass die Leute Solar auf das eigene Dach packen sollen und ÜBERALL sieht man die öffentlichen Gebäude ohne Solar herum stehen.

Was die Speicherung angeht erwartet ich auch konkrete Pläne, wie das aussehen soll. Sowas braucht Zeit. Man kann nicht feststellen, dass man jetzt Speicher braucht und dann mit den Planungen beginnen, damit 10 Jahre später Pumpspeicher fertig sind. Oder sollen die Gasspeicher für H2 umgebaut werden? Oder spielt man Prinzip Hoffnung auf billige Batteriespeicher?
Im Falle Deutschlands, wo noch viel mit Kohle Strom produziert wird, gibt es eine ziemlich harte Grenze, was CO2-Einsparung angeht. Denn ein Kohlekraftwerk mit CO2-Filter auszustatten und dieses dann zu lagern kostet maximal 200€/Tonne CO2. Es macht also keinen Sinn irgendwo anders Geld auszugeben, wenn man für 200€ pro Tonne direkt am Kohlekraftwerk CO2 einfangen kann.

Rechnet man durch, wie viel CO2 eine heute installierte WP oder heute gekauftes Elektroauto in seiner Lebenszeit einsparen wird, unter der optimistischen Annahme, dass Deutschland es schafft innerhalb von 10 Jahren die CO2-Last des Stroms um 75% zu senken, dann liegt bei WP und Elektroautos die Kosten pro eingesparter Tonne CO2 trotzdem bei deutlich über 200€.

Diese Grenze ist übrigens noch geringer für Gaskraftwerke, von denen Deutschland auch einige hat, genau genommen also ist es eine ganze Weile lang (bis alle Gaskraftwerke mit solchen Filtern ausgestattet sind), also eine noch deutlich niedrigere Grenze.

Es macht also im Kontext des CO2 einsparen schlicht und ergreifend keinen Sinn CO2 einzusparen, was größere Kosten als 200€ pro Tonne kostet, solange in Deutschland noch Kohle verbrannt wird.
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Re: Nicht genug Strom!: Vonovia kann Wärmepumpen nicht anschließen

Beitrag von Nightrain »

Emin hat geschrieben: Sa 6. Mai 2023, 12:48 Im Falle Deutschlands, wo noch viel mit Kohle Strom produziert wird, gibt es eine ziemlich harte Grenze, was CO2-Einsparung angeht. Denn ein Kohlekraftwerk mit CO2-Filter auszustatten und dieses dann zu lagern kostet maximal 200€/Tonne CO2. Es macht also keinen Sinn irgendwo anders Geld auszugeben, wenn man für 200€ pro Tonne direkt am Kohlekraftwerk CO2 einfangen kann.

Rechnet man durch, wie viel CO2 eine heute installierte WP oder heute gekauftes Elektroauto in seiner Lebenszeit einsparen wird, unter der optimistischen Annahme, dass Deutschland es schafft innerhalb von 10 Jahren die CO2-Last des Stroms um 75% zu senken, dann liegt bei WP und Elektroautos die Kosten pro eingesparter Tonne CO2 trotzdem bei deutlich über 200€.

Diese Grenze ist übrigens noch geringer für Gaskraftwerke, von denen Deutschland auch einige hat, genau genommen also ist es eine ganze Weile lang (bis alle Gaskraftwerke mit solchen Filtern ausgestattet sind), also eine noch deutlich niedrigere Grenze.

Es macht also im Kontext des CO2 einsparen schlicht und ergreifend keinen Sinn CO2 einzusparen, was größere Kosten als 200€ pro Tonne kostet, solange in Deutschland noch Kohle verbrannt wird.
Du bist aber auf mein Argument gar nicht eingegangen: die Ablösung des Bestandes an fossilen Verbrennern dauert 15-25 Jahre. 2050 soll komplett CO2-neutral gewirtschaftet werden, d.h. entweder fängt man JETZT an den Bestand langsam abzulösen ODER man setzt ein hartes Datum für ein Nutzungsverbot.
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