Essen, Rezepte, Kochtechniken

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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben: Sonntag 29. Januar 2023, 20:23 Ja, sehr erfreulich und in "meinem" Fischrestaurant immer wieder sehr gut zubereitet. Ich habe diese Zubereitung als Heranwachsender während 2 längerer Aufenthalte in Mittelengland in den 1950er Jahren schätzen gelernt... und freue mich darauf, wenn unser Wocheneinkauf ansteht und kaum Zeit bleibt, in den eigenen 4 Wänden unser Mittagessen zuzubereiten.
Meine Lieblingsvariante ist heutzutage die japanische! Tempura! Es ist so leicht! Tempura Prawns oder ein weissfleischiger Fisch wie bei uns Whiting, aber auch Gemuese!! Tempura ist einfach super.

Nichtsdestoweniger haben wir natuerlich sehr gute traditional Fish & Chips Shops in Australia. Allerdings nicht mit Dorsch. Dieser Fisch gibt es nicht in unseren Gewaessern, aber es gibt genug Alternativen. Wegen der Gesundheit ist es heute eher grilled Snapper & Chips aber wenn ich beer battered flat head bekomme sage ich nicht nein ;)
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H2O
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

Jetzt haben Sie mir die Augen geöffnet: Ich bin ganz sicher, daß ich diesen Tempura-Teigmantel schon mit Garnelen in einem chinesischen Restaurant genossen habe. Nur war ich damals (fast 60 Jahre ist das her, in meinen Berliner Jahren...) völlig unbeleckt in der Sache... und habe das Gebotene genossen. Na ja, chinesisch zubereitet und dadurch etwas anders als zu Hause. ;) So kann man als Banause erkannt werden! :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben: Montag 30. Januar 2023, 22:27 Jetzt haben Sie mir die Augen geöffnet: Ich bin ganz sicher, daß ich diesen Tempura-Teigmantel schon mit Garnelen in einem chinesischen Restaurant genossen habe. Nur war ich damals (fast 60 Jahre ist das her, in meinen Berliner Jahren...) völlig unbeleckt in der Sache... und habe das Gebotene genossen. Na ja, chinesisch zubereitet und dadurch etwas anders als zu Hause. ;) So kann man als Banause erkannt werden! :D
In einem chinesischen Restaurant? Tempura ist eine japanische Spezialitaet. Ich bin sicher, das es in vielen Staedten Deutschlands auch japanische Restaurants gibt die diese Spezialitaet anbieten. Alternative kann man sicher in Asia Laeden die Tempura Mischung kaufen und den Teig selbst zubereiten. Ansonsten braucht man nur eine Fritoese, frische grosse Garnelen und Gemuese wie Mohrrueben, gruenen Bohnen, gruener Spargel etc. die man genauso in den Teig gibt und dann fritiert wie die Garnelen.

Etwas Soy Sauce zum dippen. Das ist alles
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H2O
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

Schon wieder bin ich als Banause enttarnt! :D

Dann will ich einmal hoffen, daß sich Chinesen doch lernwillig japanische Zubereitung abgeschaut haben, wenn das Ergebnis schmackhaft ist!
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben: Dienstag 31. Januar 2023, 09:10 Schon wieder bin ich als Banause enttarnt! :D

Dann will ich einmal hoffen, daß sich Chinesen doch lernwillig japanische Zubereitung abgeschaut haben, wenn das Ergebnis schmackhaft ist!
Nein Nein nicht Banause!!!

Die Chinesen verkaufen halt alles was Fake ist! als das Real Thing. Sie geben sich sogar als Japaner aus wenn es Geld bringt :D :D :D

Viele sushi Bars, mit Sicherheit die meisten, sind nicht von Japanern betrieben sondern von Chinesen. Ist hier auch so. Manchmal von Koreanern, aber das ist ok, die koennen gute Sushi und Sashimi.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

Hurrah, der "Corned Beef"-Notstand scheint hier in West-Pommern beseitigt zu sein: Lidl bietet hier eine etwas glatte Wurst in Scheiben in 100 g-Verpackungen eingeschweißt an: "McEnnedy / American Way / Pastrami z Pieprzem", also "geräucherter Rinderschinken mit Pfeffer"... wobei mir die wörtliche Bedeutung im Supermarkt noch gar nicht klar war... ok, "mit Pfeffer" natürlich schon. Dazu abgebildet eine lecker angerichtete Scheibe Brot abgebildet. Die sah doch schon sehr nach Corned Beef aus....

Kurzum, gewagt, gewonnen... zu Hause dann festgestellt: Der Aufschnitt liegt geschmacklich sehr auf der deutschen Corned Beef-Linie. Nicht ganz, aber doch schon dicht dran!

Donnerwetter, schoß es mir durch den Kopf, "die Polen sind aber lernfähig!"... na ja, "American Way" zieht hier immer. :) Aber man sollte es ja nicht glauben: Beim näheren Hinsehen auf die Zutaten durfte die Herkunft nicht weggelassen werden: Ja, für Lidl Polen hergestellt von "The Family Butchers Germany GmbH", Mittel-Loxten, 33775 Versmold, Niemcy. Nun ja, Niemcy ist das polnische Wort für Deutschland. Zwerg Alberich war schließlich eine deutsche Sagengestalt aus den Nibelungen mit einer Tarnkappe, die ihm Held Siegfried entrang... und so ist wohl der Familien-Fleischer in die amerikanische Verkleidung geschlüpft. :D :D Niemand sollte doch über deutschen Geschäftssinn lästern... :thumbup:

Ja, gut, ganz "mein Corned Beef" ist das nicht; wenn ich also eine "Dienstreise zum Hausarzt" nach Deutschland mache, dann wird deutsches Corned Beef immer auf der Rückreise in meinem Reisegepäck zu finden sein! Aber immerhin, wenn ich hier beim Lidl "McEnnedy Pastrami" sehe, dann werde ich zugreifen... ;)

Ja, international nennt sich das Produkt auch "Pastrami" in deutschen Lidl-Supermärkten... ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 2. Februar 2023, 08:24 Hurrah, der "Corned Beef"-Notstand scheint hier in West-Pommern beseitigt zu sein: Lidl bietet hier eine etwas glatte Wurst in Scheiben in 100 g-Verpackungen eingeschweißt an: "McEnnedy / American Way / Pastrami z Pieprzem", also "geräucherter Rinderschinken mit Pfeffer"... wobei mir die wörtliche Bedeutung im Supermarkt noch gar nicht klar war... ok, "mit Pfeffer" natürlich schon. Dazu abgebildet eine lecker angerichtete Scheibe Brot abgebildet. Die sah doch schon sehr nach Corned Beef aus....

Kurzum, gewagt, gewonnen... zu Hause dann festgestellt: Der Aufschnitt liegt geschmacklich sehr auf der deutschen Corned Beef-Linie. Nicht ganz, aber doch schon dicht dran!

Donnerwetter, schoß es mir durch den Kopf, "die Polen sind aber lernfähig!"... na ja, "American Way" zieht hier immer. :) Aber man sollte es ja nicht glauben: Beim näheren Hinsehen auf die Zutaten durfte die Herkunft nicht weggelassen werden: Ja, für Lidl Polen hergestellt von "The Family Butchers Germany GmbH", Mittel-Loxten, 33775 Versmold, Niemcy. Nun ja, Niemcy ist das polnische Wort für Deutschland. Zwerg Alberich war schließlich eine deutsche Sagengestalt aus den Nibelungen mit einer Tarnkappe, die ihm Held Siegfried entrang... und so ist wohl der Familien-Fleischer in die amerikanische Verkleidung geschlüpft. :D :D Niemand sollte doch über deutschen Geschäftssinn lästern... :thumbup:

Ja, gut, ganz "mein Corned Beef" ist das nicht; wenn ich also eine "Dienstreise zum Hausarzt" nach Deutschland mache, dann wird deutsches Corned Beef immer auf der Rückreise in meinem Reisegepäck zu finden sein! Aber immerhin, wenn ich hier beim Lidl "McEnnedy Pastrami" sehe, dann werde ich zugreifen... ;)

Ja, international nennt sich das Produkt auch "Pastrami" in deutschen Lidl-Supermärkten... ;)
Schoen fuer dich aber Pastrami ist kein Corned Beef!

Was besser ist darueber streiten sich die Geister. Ich ziehen ein Reuben Sandwich mit Pastrami vor. Lernte ich in Jewish Deli in Boston zu schaetzen.

Hier ist was die Hausfrau sagt

https://www.thepioneerwoman.com/food-co ... rned-beef/
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elmore
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Heute gab es selbstgemachte Faschingskrapfen, mit Aprikosenmarmelade di casa. Aber gebacken und nicht fetttriefend frittiert.
Angenehmer Nebeneffekt, man hatte nicht soviel Frittieröl, vielmehr gar keines, daß man leider irgendwie - nicht gerade umweltfreundlich - entsorgen muss. Schmecken hevorragend. *reinbeiss" :) - Einziger Unterscheid: Es ist nicht soviel Luft im Krapfen, die man verkauft bekommt. Der gebackene Krapfen ist etwas dichter und kleiner. Sehr kommod: man muss beim Mampfen das "Maul" ((c) by Kohlhaas) nicht soweit aufsperren.
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firlefanz11
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von firlefanz11 »

Ich hab gestern abend Hühnerbrühe selbst gemacht, und im Anschluss das darin enthaltene Gockelfleisch zu Frikasse weiter vearbeitet... BIssie Petersielienpesto drauf: YUM!
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Billie Holiday
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 10:26 Ich hab gestern abend Hühnerbrühe selbst gemacht, und im Anschluss das darin enthaltene Gockelfleisch zu Frikasse weiter vearbeitet... BIssie Petersielienpesto drauf: YUM!
:thumbup: machen wir auch sehr gern selbst. Dosensuppen werden ekelhaft, sobald man anfängt, die Brühen und Suppen selbst aus frischen Zutaten zu kochen. Yummie yummie :cool:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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firlefanz11
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 10:29 :thumbup: machen wir auch sehr gern selbst. Dosensuppen werden ekelhaft, sobald man anfängt, die Brühen und Suppen selbst aus frischen Zutaten zu kochen. Yummie yummie :cool:
Wir hatten mal ne Sekretärin, die meinte das wäre nichts für sie weil sie ein Glutamat Junkie sei... :rolleyes:
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 10:26 Ich hab gestern abend Hühnerbrühe selbst gemacht, und im Anschluss das darin enthaltene Gockelfleisch zu Frikasse weiter vearbeitet... BIssie Petersielienpesto drauf: YUM!
Hast du Ähnlichkeit mit dem Koloß von Rhodos? - Muskeln ohne Ende usw.?
Mein Brathahn, von dem ich neulich Suppe kochte, wog ca. 2kg. - Das reicht locker für zweimal volles Essen für jeweils 2 erwachs. Personen.
Einmal als Frikassé (mit Kapern) vom Schenkelfleisch usw. in Reis ... und einmal für "Hähnchenbrust mit Ofentomatensauce und Pommes" dazu.
Auch wenn ich nur ein Schmaler bin und meine Mieterin ziemlich lange Beine hat und nicht am Hungerhaken von Models hängt. GSD.

Egal, Hühnersuppe, so wurde mir gesagt, solle man allerdings nicht von rel. jungen Brathähnchen machen, sondern von min. 2 Jahre altem Suppenhuhn.
Nur das erbringe jene gute Hühnerbrühe, die im Jüdischen als "Penicillin des kleinen Mannes" bezeichnet, all jene ernährungstechnisch wertvollen Ingredienzien, die Hühnersuppe so besonders machen.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von firlefanz11 »

elmore hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 14:00 Hast du Ähnlichkeit mit dem Koloß von Rhodos? - Muskeln ohne Ende usw.?
Mein Brathahn, von dem ich neulich Suppe kochte, wog ca. 2kg.
Ich hab drei Schenkel vom Maishändl verwendet, 4 Karotten, zwei Pastinaken, einen kleinen Knollensellerie, eine Stange Lauch u. 3l Wasser.
Frikassé hab ich da auch zwei Portionen raus bekommen...
Egal, Hühnersuppe, so wurde mir gesagt, solle man allerdings nicht von rel. jungen Brathähnchen machen, sondern von min. 2 Jahre altem Suppenhuhn.
Nur das erbringe jene gute Hühnerbrühe, die im Jüdischen als "Penicillin des kleinen Mannes" bezeichnet, all jene ernährungstechnisch wertvollen Ingredienzien, die Hühnersuppe so besonders machen.
Genügend Elektrolyte dürften auch in meiner Version zu finden sein.
Meine Ex hat früher immer Huhn aus der eigenen Schlachtung der Eltern genommen, die ausschliesslich draussen rum gelaufen sind. Da war 2 Std. kochen Minimum damit das Fleisch überhaupt eine essbare Konsistenz hatte...
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Vongole »

elmore hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 14:00 (..)

Egal, Hühnersuppe, so wurde mir gesagt, solle man allerdings nicht von rel. jungen Brathähnchen machen, sondern von min. 2 Jahre altem Suppenhuhn.
Nur das erbringe jene gute Hühnerbrühe, die im Jüdischen als "Penicillin des kleinen Mannes" bezeichnet, all jene ernährungstechnisch wertvollen Ingredienzien, die Hühnersuppe so besonders machen.
Stimmt, aber man kann auch einem einem jüngeren Brathähnchen eine gute Suppe abluchsen, wenn man es vorher teilt. Jedenfalls mache ich das so:
Halbes Hähnchen in kaltem Wasser mit dem üblichen kleingeschnittenen Gemüse, angerösteter Zwiebel, ohne Salz, aber mit ein paar Liebstöckelblättern aufsetzen und weich kochen. Das ergibt die Grundsuppe.
Zweite Häfte in die siedende Brühe geben und gar ziehen lassen, aus diesem saftigen Fleisch wird dann Frikassee unter Verwendung eines Teils der Grundsuppe für die Sauce.
Die Grundsuppe mit dem restlichen Fleisch dann nach Belieben würzen, gerne auch mal asiatisch mit Ingwer, Koriander plus Zuckerschoten, oder unter Zugabe von darin kurz und knackig gekochtem Gemüse und frischer Petersilie traditionell servieren.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Bei mir gibt es heute auf langbeinigen Wunsch ein fleischloses Gericht:

Lumpensuppe "Scheues Rehlein"

(Eigentlich ein Vitaminbombe als Salat)

------------------------------------------------
Zutaten: Bio- oder auch nicht...

1/2 Spitzkohlkopf
1/2 Salatgurke
1 rote Spitzpaprika
1/2 halbe grüne + 1/2 orange/gelbe Paprika
2 Karotten mittelgoß
1 Apfel - eher süße Sorte
10 Radieschen
6 normale Tomatem (ca. 300 g)
150-200 gg Emmentaler
200 g Schafskäse
1/2 - 1 Bund Schnittlauch
paar Blätter Basilikum und glatte Petersilie
2 Tl Salz für den Spitzkohl
Prise Baharat
Prise Ras el Hanoût
1 Tl Kurkuma
2 TL süßes Paprikapulver
Chilie-Tomatenhaut - Mix oder wer mag, richtig scharfes Chiliegewürz aus der Gewürzmühle
1 Tl Zucker
200-300 ml süße Sahne
5 Tl gutes Olivenöl
5 EL weissen Balsamico Essig

Zubereitung:

Schneiden:

Spitzkohl aussen von Schmutz oder welken Stellen der äusseren Blätter befreien, Strünke entfernen, mit einem scharfen Messer in feine Streifen schneiden, mit 2 TL Salz bestreuen und in der Salatschüssel etwas massieren, bis der Sptzkohl weich wird und etwas Flüssigkeit bildet (Dauert ein bis 2 Min.)

Alle Gemüse in in kleine Stücke schneiden, Gurken der Länge nach halbieren/vierteln und ann in feine Stücke schneiden, Tomaten achteln und die Spalten dann nochmals in Stücke halbieren.
Es sollten filgrane Stücke sein, damit man verschiedene Gemüse auf die Gabel bekommt.

Emmentaler in kleinere Stifte / Stücke / Würfel schneiden, dto in etwas größre Würfel den Schafskäse

Kräuter hacken bzw. den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden

Würzen/Abschmecken/Mischen:

Wen alle geschnittenen Zutaten in der (größeren) Schüssel sind,

Die Gewürze und Kräuter dazugeben, dann den Essig, das Öolivenöl und die Sahne drübergrießen.
Mit Salatbesteck feinfühlig die gesamte Salatmasse mischen, bis sich Essig, Öl und Sahne und die Gewürze zu einer sämigen Sauce, dicklichen Vinaigrette verbunden haben, der "Lumpensuppe". Sich auch die weichen Spitzkohlstreifen schön im Gemüse verteilt haben bzw. dieses "umgarnen".

Noch kurz 5-10 Minuten ziehen lassen und derweil selbstgebackenes Baguette aus dem Ofen nehmen oder frisches, gekauftes, schneiden und zu Tisch bringen. Als Getränk bevorzuge ich hier ein kaltes Pils. Aber es geht auch Wasser, Wein oder Saft. Nch persönlichem Gusto eben.

Dieser Salat hat einen besonderen Vorzug, er schmeckt anderntags, wenn er im Kühlschrank aufbewahrt wurde und dann vor dem Essen etwas auf Zimmertemperatur erwärmen konnte, genauso gut, wie frisch zubereitet. Nichts wird welk, weich oder fade.

Und die "Lumpensuppe" schmeckt ebenso, mindestens so gut, wie frisch zubereitet. Das Durchziehen über Nacht ist kein Nachteil.
Man kann diesen Salat, was vom ersten Mal übrig blieb, auch problemlos erst am übernächsten Tag zuende essen. Schmeckt auch da noch gleichbleibend gut ohne lasch geworden zu sein; knackig und unverändert beissgeil. :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 14:44 Stimmt, aber man kann auch einem einem jüngeren Brathähnchen eine gute Suppe abluchsen, wenn man es vorher teilt. Jedenfalls mache ich das so:
Halbes Hähnchen in kaltem Wasser mit dem üblichen kleingeschnittenen Gemüse, angerösteter Zwiebel, ohne Salz, aber mit ein paar Liebstöckelblättern aufsetzen und weich kochen. Das ergibt die Grundsuppe.
Zweite Häfte in die siedende Brühe geben und gar ziehen lassen, aus diesem saftigen Fleisch wird dann Frikassee unter Verwendung eines Teils der Grundsuppe für die Sauce.
Die Grundsuppe mit dem restlichen Fleisch dann nach Belieben würzen, gerne auch mal asiatisch mit Ingwer, Koriander plus Zuckerschoten, oder unter Zugabe von darin kurz und knackig gekochtem Gemüse und frischer Petersilie traditionell servieren.
Wann darf ich die Meisterin der Suppenkunst zum Kochlehrgang erwarten? - So ein raffiniertes Suppenhuhn...gericht. :D :D :thumbup: :thumbup:
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Vongole »

elmore hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:05 Wann darf ich die Meisterin der Suppenkunst zum Kochlehrgang erwarten? - So ein raffiniertes Suppenhuhn...gericht. :D :D :thumbup: :thumbup:
Ich glaube kaum, dass du noch einen Kochlehrgang nötig hast! ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 14:35 Ich hab drei Schenkel vom Maishändl verwendet, 4 Karotten, zwei Pastinaken, einen kleinen Knollensellerie, eine Stange Lauch u. 3l Wasser.
Frikassé hab ich da auch zwei Portionen raus bekommen...

Genügend Elektrolyte dürften auch in meiner Version zu finden sein.
Kochen kannst du jedenfalls! Cave feminam. :D :D - Und zu faul dazu bist du auch nicht. *chapeau!*
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 14:35 Ich hab drei Schenkel vom Maishändl verwendet
Ist das eine neue 3-Bein-Züchtung? :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von firlefanz11 »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:24 Ist das eine neue 3-Bein-Züchtung? :D
Mei, hat halt in der Nähe eines KKW gelebt...
Cooler Nebeneffekt: Die Brühe leuchtet im Dunkeln. ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Vongole »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:31 Mei, hat halt in der Nähe eines KKW gelebt...
Cooler Nebeneffekt: Die Brühe leuchtet im Dunkeln. ;)
Koch mit Humor :thumbup:
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von PeterK »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:31 Mei, hat halt in der Nähe eines KKW gelebt...
Cooler Nebeneffekt: Die Brühe leuchtet im Dunkeln. ;)
OMG! :thumbup:
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 19:19 Koch mit Humor :thumbup:
:D Das Auge ißt mit!
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Heute Kartoffelsuppe mit Hühnerbrüstchen.

----------------------------------------------------------------
2 ausgelöste und parierte Hühnerbrüstchen
500g Katroffeln festkochende Sorte
1 kl. Stange Lauch
1 kl. Petersilienwurzel
1 Kohlrabi
1 gelbe Rübe
1 orangene Rübe
1 violette Rübe
alles halbwegs gleichmäßig kleingeschnitten

5 TL - von der erstmals verwendeten Suppenwürzpaste, die ich am 15.12,22 fermentiert hatte.
gekocht in ca. 2 l Wasser
Kochzeit leicht siedend 20 Minuten

Nach Geschmack mit Meersalz abschmecken. Fertig.

Je Person ein gekochtes Hühnerbrüstchen in den Teller geben und dann mit der Supp' den großen Teller auffüllen.
Lustig ist, daß die Würze einen ganz leicht lichtrosa Farbton der Suppe ergibt. Sieht sehr appetitlich aus.

Die fermentierte Suppenwürze gibt einen unglaublich ausgewogenen und gemüsigen Suppengeschmack. Hätte ich nicht gedacht. *schlemm&schleck* :)

Als Getränk passt ein HOPF Hefe-Weissbier aus Miesbach. Nicht alkoholfrei. :D

---
Zutaten ergänzt um Kartoffeln
Zuletzt geändert von elmore am Dienstag 2. Mai 2023, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 19:28 Heute Kartoffelsuppe mit Hühnerbrüstchen.
[....]
Hmmm,
mir fehlen irgendwie die Kartoffeln in dem Rezept...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 20:42 Hmmm,
mir fehlen irgendwie die Kartoffeln in dem Rezept...
Hoppala...*korrigiere es gleich* :D :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 19:28 Zutaten ergänzt um Kartoffeln
Das ist als erster Schritt schon mal gut - Menge wäre nicht schlecht. Du hattest wahrscheinlich nicht an einen Doppelzentner Kartoffeln gedacht :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 2. Mai 2023, 22:19 Das ist als erster Schritt schon mal gut - Menge wäre nicht schlecht. Du hattest wahrscheinlich nicht an einen Doppelzentner Kartoffeln gedacht :D
Wie? Doppelzentner? - Sind für dich die in meiner Korrektur ergänzten "500g Kartoffeln" keine Mengenangabe? Oder zu einfach? :D :D

Also gut, ich versuch's komplizierter, alles in Grammangaben:

10000 + 9500 + (36.000 :3) - 31.000 = die von mir verwendete Menge der Kartoffeln in dem oben eingestellten, ergänztem,, Suppenrezept.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Was macht man, wenn man mindestens einen halben Meter lange Zucchini geschenkt bekommt?
Man nimmt sie natürlich gerne. Und kocht was damit.

Gegrillte Zucchini in Spitzkohlsahne
----------------------------------------
1/4 bis 1/2 halber Meter Zucchini, je nachdem wie groß das (geschenkte) Teil ist.
4-5 größere Spitzkohlblätter
2 kleinere, weisse Zwiebeln
ca. 10 cm einer mittelgroßen Lauchstange
ca. 5 mittelgroße Kartoffeln, festkochende Sorte, nicht zu weich vorgekocht und leicht abgekühlt
2-3 TL fermentierte Gemüse-Würzpaste "di casa" oder Ähnliches, falls zur Hand. Ansonsten einfach weglassen.
1 Msp. Kurkuma
1 Msp. Garam Masala
1 Msp. Baharat
Chiligewürz "di casa"
1 TL Salz (zum Schluß nochmals abschmecken, das Gericht braucht Salz!)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ca. 80 g Süßrahmbutter
ca. 400 ml süße Sahne
ca. 60 ml fruchtig-spritzigen Weisswein


Zubereitung:

Zucchini mit einem Sparschäler schälen und in ca. 1,5 dicke Scheiben schneiden und auf dem Elektro-Kontaktgrill sanft goldbraun gestreift (also nicht zu derb) grillen. Die Zucchinischeiben sollen noch Struktur und Konsistenz/Biss haben, also nicht schon auseinanderfallen.
Bei meinem Elektro-Kontaktgrill ist das etwa mittlere Heizstufe.

Spitzkohlblätter säubern und in feine Streifen schneiden
Zwiebel würfeln
Lauch in feine Ringe schneiden
Kartoffeln in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden

Höhere Gemüsepfanne bereitstellen, Butter hineingeben und die ganzen Gewürze ebenso. Die schaumige Butter gut durchmischen und dann Zwiebeln und Lauch dazugeben und 2 Min. Minuten glasig dünsten.

Dann den Spitzkohl dazugeben, und mit dem Zwiebel-Lauch vermischen und den Pfanneninhalt gut 5 Min. -10 Min. weiter dünsten, bis der Spitzkohl sichtbar weich eingekocht ist (und stark an Volumen verliert). Es sollte aber nichts anbrennen.

Jetzt mit dem Weisswein ablöschen, etwas einköcheln lassen.

Jetzt die Sahne reinschütten, umrühren und alles vermischen und bei mittlerer Hitze 5 Min. weiter köcheln lassen.
Jetzt die Kartoffeln in die Pfanne legen und etwas in die Soße drücken. Bei milder Hitze die Kartoffeln durchwärmen (ca. 2 Min.)

Die gegrillten Zucchini-Scheiben auf einem Teller zu Tisch bringen, ebenso eine Halbe Weissbier oder ein Glas Weisswein...und dann die Spitzkohlpfanne, die vor dem Servieren mit etwas Schnittlauch bestreut wurde.

Spitzkohl-Lauch-Kartoffelgemüse auf einen größerem Teller geben, etwas flacher verteilen, mit einigen Zucchinischeiben belegen, dann noch etwas Sahnesauce drauflöffeln.

Fertig. Guten Appetit!
----------------------------------------------------
Ein wunderbares Gericht für frostigkühle Hitzerekord - Sommertage. ;)
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Seidenraupe
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Seidenraupe »

Rezept vom Multitalent elmore
Danke!
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 10:07 Gegrillte Zucchini in Spitzkohlsahne
Das mit dem Spitzkohl klingt lecker.
Ich würde nur die recht geschmacklosen Zucchini durch gegrilltes Fleisch ersetzen :cool:
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Seidenraupe »

und ich den Spitzkohl durch Wirsing, der bei mir grad richtig üppig wächst.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

Seidenraupe hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 10:50 und ich den Spitzkohl durch Wirsing, der bei mir grad richtig üppig wächst.
Und wenn wir schon beim Ersetzen sind:
Schmand statt Sahne! Das ist geschmackvoller ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Liegestuhl »

Bei mir gibt es heute Drillinge mit Spiegeleiern an Sour Cream.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:26 Bei mir gibt es heute Drillinge mit Spiegeleiern an Sour Cream.
Was sind denn "Drillinge" als Zutat oder Hauptbestandteil eines Mittagessens? :)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 19:25 Was sind denn "Drillinge" als Zutat oder Hauptbestandteil eines Mittagessens? :)
Kartoffeln einer bestimmten/halbwegs einheitlichen Größe (häufig länglich oval, wenn ich mich nicht irre).

Ich habe heute - saisonal - Pfifferlinge verarbeitet. Das sind Pilze. ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 19:25 Was sind denn "Drillinge" als Zutat oder Hauptbestandteil eines Mittagessens? :)
Aussortierte kleine Kartoffeln, früher mal als "Schweinekartoffeln" bekannt. Die fallen durch die Sortiermaschine und müssen von Hand gesammelt werden.
Haben eine dünne Schale, die man sehr gut mitessen kann. Ich mache gerne Papas arrugadas (siehe Link) oder Rosmarinkartoffeln draus, sehr lecker auch für Kartoffelsalat und zu Matjes.
https://www.springlane.de/magazin/rezep ... arrugadas/
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 19:28 Kartoffeln einer bestimmten/halbwegs einheitlichen Größe.

Ich habe heute - saisonal - Pfifferlinge verarbeitet. Das sind Pilze. ;)
Die gab's bei uns gestern, weil im Angebot im LIDL in Kamień Pomorski. Muttern ist ein Schatz... das Essen war köstlich! Ich bin Kartoffelfan. So gesehen habe ich zu den Pfifferlingen (polnisch kurki) Fünflinge gegessen.

Mein Lieblingsgericht aus Kindertagen: Backeskrummbeeren. Ein Backblech mit Kartoffelstiften wie bei den beliebten pommes frites. Darüber locker verteilt fetter Speck in dünneren Stiften. Das ganze in den Backherd schieben und schmurgeln lassen. Schon der Duft, der durch das Haus zieht! :) Man muß hinsehen, damit einem diese Köstlichkeit nicht verbrennt... goldbraun, dann ist das Essen gut.

In meiner Kinderzeit war alle 14 Tage Backtag. Dann hatten die Hausfrauen einen dicken Klumpen Sauerteig vorbereitet. Mit dem Bollerwagen ging es zum Backhaus (im Unterdorf eins, im Oberdorf noch eins). Der Backofen wurde mit Holz gut aufgeheizt, und dann schoben die Frauen geformte Brote auf den blank gefegten Boden des Backofens. Die Wartezeit verkürzten sich die Frauen mit der Zubereitung der Kartoffeln, die auf Backblechen flach ausgestreut wurden, und wenn die Brote aus dem Ofen gezogen werden konnten, dann kamen diese Backbleche mit Kartoffelstiften und darüber verteilten Speckstiften und manchmal auch noch Blechkuchen dort hinein und wurden ebenfalls dort gebacken. Der Einfachkeit halber wurden die "Backeskrummbeeren" (Backhauskartoffeln) gleich noch im Backhaus mit Gabeln vom Backblech gepickt. Köstlich!

Ich halte diese steinzeitliche Eßgewohnheit bei Backeskrummbeeren bis heute für die einzig richtige... aber Muttern kennt ja diese Kinderzeit so nicht... und ist immer wieder sehr befremdet über diesen Primitivling von Ehemann, der sich dem öffentlichen Spott aussetzt. Muttern benutzt sehr kultiviert einen Eßteller, auf den sie sich "ihre" Portion Krummbeeren mit einem Pfannenwender schaufelt.

Aber wichtig: Fetter gesalzener Speck und nicht zu knapp, in dünne Stifte geschnitten, muß sein... und ein Tipp von Muttern: Backpapier auf das Blech legen. Dann kleben die Kartoffeln nicht an und man kann mit etwas weniger ( :( ) fettem Speck arbeiten.

Dazu für Kinder Buttermilch, und für die Großen trockener Weißwein (früher war das Birnenwein von Holzbirnen, die entlang der Feldwege standen).

Wenn ich zu Hause das Sagen hätte, dann gäbe es 2-mal in der Woche Backeskrummbeeren! :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:11 Mein Lieblingsgericht aus Kindertagen: Backeskrummbeeren.
Dann hoffe ich mal, dass Sie die jüngst genießen durften. Und herzlichen Glückwunsch nachträglich! ;)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:33 Dann hoffe ich mal, dass Sie die jüngst genießen durften. Und herzlichen Glückwunsch nachträglich! ;)
Ja, genau richtig vermutet; ich habe eine sehr liebe Frau! Vielen Dank für Ihre Glückwünsche!
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 10:43 Das mit dem Spitzkohl klingt lecker.
Ich würde nur die recht geschmacklosen Zucchini durch gegrilltes Fleisch ersetzen :cool:
Ich wollte ja eine Gemüsepfanne, bewusst in dem Fall ohne Fleisch.
In der gut gewürzten Sahnesauce (dank fermenierter Gemüse-Würzpaste) schmecken auch die Zucchini, besonders wenn sie angegrillt sind.
Schmand ist mir da zu üppig. Das Gemüseschmorgericht sollte auch noch "etwas Leichtes" haben.

Aber die Geschmäcker sind verschieden und den Luxus von Wirsing im Garten (wie aus der Seidenraupenlatifundie) hatte ich nicht. Dafür geschenkte Zucchini.

Ausserdem ist meine Küche eine rustikale Landküche "Süd" der schlichten Art...und nicht so ausgefinkelt wie deine Norddeutsche Gourmandkochstelle. :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Misterfritz »

elmore hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:53 Dafür geschenkte Zucchini.
Aber genau so grosse Zucchini bestehen hauptsächlich aus Wasser. Und wenn sie dann noch geschält wurden, was hast Du da gegrillt? Geschmack kann da kaum bei rumkommen.
Zucchini gehen eigentlich nur in gelb und ganz klein, die kann man lecker grillen oder in der Pfanne ganz braten :)
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:58 Aber genau so grosse Zucchini bestehen hauptsächlich aus Wasser. Und wenn sie dann noch geschält wurden, was hast Du da gegrillt? Geschmack kann da kaum bei rumkommen.
Zucchini gehen eigentlich nur in gelb und ganz klein, die kann man lecker grillen oder in der Pfanne ganz braten :)
Aus großen Zucchini kann man prima gut gewürzte Zucchinipuffer machen. Dazu z.B, ein Tzatziki.

https://www.oma-kocht.de/zucchinipuffer ... en-rezept/
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Beitrag von elmore »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:58 Aber genau so grosse Zucchini bestehen hauptsächlich aus Wasser. Und wenn sie dann noch geschält wurden, was hast Du da gegrillt? Geschmack kann da kaum bei rumkommen.
Zucchini gehen eigentlich nur in gelb und ganz klein, die kann man lecker grillen oder in der Pfanne ganz braten :)
Meine Zucchini hatten auch geschält noch viel festes Fruchtfleisch und vergleichsweise wenig weiches Kern"gehäuse". Das Grillen gimg sehr gut und man darf sie nicht mit zu starker Hitze und noch bissfest bleibend grillen. Geschmack hatten sie auch noch und man konnte sie noch gut auf das Schmorgemüse legen. Mit der Sahnesauce überträufelt und zusammen mit dem gedüsteen Spitzkohl-Lauchkraut hatte das viel Geschmack und die Zucchinis ebenfalls, als kleine bissfeste Stücke, zusammen mit den Kartoffeln.

Bei mir im Hause wohnt eine sehr feine und sensible Geschmackszunge. Deren Meldung war eindeutig positiv: Ein Leckerschmeckerchen, wie Leute oberhalb des Weisswurstäquators in solchen Fällen zu sagen pfleen.

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Richard Löwenherz schreibt gerade an der Tastatur mit. :D
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 20:58 Aber genau so grosse Zucchini bestehen hauptsächlich aus Wasser. Und wenn sie dann noch geschält wurden, was hast Du da gegrillt? Geschmack kann da kaum bei rumkommen.
Zucchini gehen eigentlich nur in gelb und ganz klein, die kann man lecker grillen oder in der Pfanne ganz braten :)
Grundsätzlich Zustimmung; aber unser Faktotum Wojtek verschenkt gern seine Riesenzucchini. Die drücken wir geschnitzelt durch ein Tuch und machen Puffer davon. Kann man essen... aber eine Offenbarung sind sie nicht. Immerhin aber einer sinnvollen Verwendung zugeführt. ;)
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Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 05:00 Meine Zucchini hatten auch geschält noch viel festes Fruchtfleisch und vergleichsweise wenig weiches Kern"gehäuse". Das Grillen gimg sehr gut und man darf sie nicht mit zu starker Hitze und noch bissfest bleibend grillen. Geschmack hatten sie auch noch und man konnte sie noch gut auf das Schmorgemüse legen. Mit der Sahnesauce überträufelt und zusammen mit dem gedüsteen Spitzkohl-Lauchkraut hatte das viel Geschmack und die Zucchinis ebenfalls, als kleine bissfeste Stücke, zusammen mit den Kartoffeln.

Bei mir im Hause wohnt eine sehr feine und sensible Geschmackszunge. Deren Meldung war eindeutig positiv: Ein Leckerschmeckerchen, wie Leute oberhalb des Weisswurstäquators in solchen Fällen zu sagen pfleen.

@JAZZGOLD,
Richard Löwenherz schreibt gerade an der Tastatur mit. :D
PN - Funktion geht nicht. Daher Mail, die aber vermutlich im Spam-Ordner bei dir gelandet sein könnte, da von der anderen E-Mail (vom Laptop) geschendet.
Oh wie schön! Ist es der kleine Löwe geworden! Ein herziges Kerlchen. Das freut mich sehr für euch! :) :thumbup:
Er wird sich bei euch sehr wohlfühlen.
In meinem Spam Ordner ist nichts.
Vielleicht kannst ein Bild in den Katzenliebhaber Thread setzen?
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Seidenraupe hat geschrieben: Samstag 26. August 2023, 11:01 ...
Schick mir bitte dein Rezept für die Paste per pn.
Fermentieren mag ich nicht so, ich mag nicht gern Saures.
Dann magst du auch Sauerkraut eher nicht, oder? - Ist ja eines der klassischen europäischen Fermentationsgerichte - im Gegensatz zum berühmten koreanischen Kimchi.
Wobei das beim Fermentieren entstehende - mittlerweile international als 5. Geschmacksrichtung anerkannte - UMAMI eigentlich mit sauer unzutreffend
beschrieben wäre. Was auch auf die Würzpaste zutrifft, oder auch auf Sauerkraut vom Spitzkohl, den ich als Sauerkraut fermentiert dem Weisskraut vorziehe. Finde Spitzkohl noch "filigraner" im Geschmack. Aber beides, sowohl das selbstfermentierte Sauerkraut als auch die Würzpaste ist nicht so ekelhaft sauer wie etwa fertig gekauftes Sauerkraut.

Viel milder und ausgewogener. wobei du selbst einen TL Würzpaste in einer Salatvinaigrette für einen Sommersalat mit Tomaten, Radieschen, Karotten, etwas Emmentaler in Stiften und etwas gewürfeltem Feta, in Olivenöl/Balsamico weiss mit etwas Knofi und Kräutern nach Wahl (Basilikum, Schnittlauch, Oregano) nicht als sauer herausschmecken wirst...sondern dein Gaumen nur finden wird, daß diese Vinaigrette irgendwie unglaublich rund, aromatisch und ausgewogen schmeckt. Salz +Pfeffer, ggf. eine Prise Zucker, zum letzten Abschmecken
sollten nicht fehlen.

Alles nicht so sauer, wie man meint. Aber so schön, wie du zwar geistig gebaut bist, mutmaße ich, du wirst Fermentieren eher deine Zuneigung verweigern. Das ist auch okay. Muss ja nicht jeder/e alles gleich gut finden. Wäre furchtbar...


____________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Nochmals Grundsätzliches zum Fermentieren der Würzpaste nach der sog. Trocken-Methode. Es gibt auch Fermentieren mit Salzlake ("Nass"-Methode).
Also hier das Rezept zum Fermentieren (Menge für ein 850 ml WECK-Glas):

Du kannst den Glasinhalt in etwa als Anhaltspunkt für die gesamte verwendete Gemüse-/Zutatenmenge nehmen.

Danach wird, wie nachstehend beschrieben, die zerkleinerte Zutatenmenge aller Komponenten samt Kräutern und Gewürzen exakt gewogen, möglichst grammgenau sollen von der abgewogenen Zutatenmenge dann 2% errechnet werden und von gutem Meersalz dann genau 2% abgewogen werden, möglichst genau, 1/10 g Wägegenauigkeit wäre gut. Ich habe mir eine digitale Waage geleistet, die auch mit normalem Strom betrieben werden kann, und nicht nur mit Batterie. Die wiegt, zwar bis auf ein hunderstel Gramm genau, aber auch bis 5 kg im Normalmodus.
aber 1/10 g Genaigkeit genügt. Zuviel Salz (mehr als 2%) ist nicht gut. Zuwenig auch nicht. Diese 2% haben sich als ideal für den Fermentationsprozeß und als Wohlfühlhabitat für die besagten "guten" Milchsäurebakterien herausgestellt.

Also, soviel zur Fermentation und der Salzdosierung des Fermentierens mit der Trocken-Methode, (bei der das Fermentiergut selbst durch die Salzgabe soviel Saft erzeugt, um beim verfüllten Glas einen Flüssigkeitsspiegel zu erzeugen, der den Kontakt des Fermentierguts von der Luft/dem Sauerstoff unterbindet, und so beim Gärprozeß unter Sauerstoffausschluß das entstehende CO2-Gas den Restsauerstoff aus dem Glas drückt. Und damit das Fermentiergut auch nach ca. 7-10 Tagen Fermentation bei ca. 20-22 ° C (Gläser am besten mit einem Tuch abgedunkelt) so wohlschmeckend und nur einigernaßen kühl und dunkel gelagert, im Prinzip jahrelang, ungeöffnet dauerhaft haltbar macht.

Das kühlere Endlagern nach ca. 10 Tagen ist wichtig, da damit eine weitere, stärkere, Fermentierung unterbunden wird. Es läuft nur noch eine kaum noch verändernde, minimale, "Nachfermentierung" ab. Wenn man so wie ich das gottlob kann, in einer (zweiten), kalten Speisekammer, die auch im Hochsommer max. 13 Grad "warm" ist, in Schränken die Gläser lagern kann. Das ist halt der Vorzug alter Bauernhäuschen, die noch nicht mit grünen Styroporwahnsinn von aussen meterdick zugekleistert wurden, bis der Schimmel raustropft. Aber Fermentieren ist für GRÜNE eh nix... :D weil da CO2 gezielt erzeugt wird, das den Sauersroff aus dem Glas verdrängt, was gewünsct ist...und natürlich beim Glasöffnen dann in den grünen Klimaschutzhimmel entfleucht wie der Puups einer klimafeindlichen Milchkuh auf der Weide.

Würzpaste à la elmore
(konzipiert nicht nur als ausschließliche Gemüsessuppen-Paste, sondern als vielseitig einsetzbare "Universal-Würzpaste"):

Zutaten (Gesamtmenge sollte für ein 850g WECK-Glas ca. 1 kg Zutatenmenge benötigen)

1 Karotte (nach Belieben
10 cm langes Stück von mitteldickem Lauch (das weisse/gelbe+ nur etwa 1/3 des grünen Endes)
1 rote Spitzpaprika
1 Pastinaken geschält
Sellerie (von der Knolle), halbes Stück einer mittleren Knolle, großzügig putzen bzw. schälen
1-2 normalgroße Petersilienwurzeln (ich nehme immer 2 Stck, da ich dieses Wurzelgemüse sehr mag)
2 normalgroße Zwiebeln (weiss)
1 Kohlrabi (großzügig geschält, das Holzige Äussere sollte gut weg sein)
Knoblauch (1-2 mittlere Zehen)
ca. 1/2 Bnund Petersilie glatt (paar dünnere Stengel + Blätter). Falls die Szengel schon holzig sind, weglassen und dafür einige Blätter mehr nehmen.
1TL gute Sojasauce
1 Mokkalöffel (ML) Kümmelkörner
1 ML ganze Pfefferkörner schwarz
1 TL Maggikraut getrocknet, oder falls man es frisch geerntet tiefgekühlt aufbewahrt, 2 TL tiefgekühltes Maggikraut
1 halben ML Baharat (davon gibt es verschiedenste Varianten), ich finde Schubecks Version am besten, aber weil er jetzt wegen seiner Steuergschichterln einsitzt, weiss ich nicht, wie lange es das noch geben wird. Gut ist auch das Baharat von Mohem).
1 halber ML Ras el Hanout (auch von Schubeck. Sehr gut! - gilt Gleiches wie bei Baharat. So wenig er von Stuern versteht, umso mehr versteht er vom Kochen und Gewürzen. Lieben muss man ihn ja nicht...der früher schon halb Waging am See verrückt machte, wenn er um vier Uhr früh mit dem Heli zur Großmarkthalle nach MUC zum Einkaufen für seinen Michelin-Schuppen flog :D ).

Zubereitung:
Ich häcksle alle Gemüse, auch die Zwiebel und die Kräuter samt der Gewürzkörner in meinem alten und bewährten Moulinex-Messerzerkleinerer ziemlich klein, so milimeterklein, aber es soll kein Gemüsebrei werden, sondern eben nur Kleingehäkseltes, das noch etwas Struktur hat. Sieht nämlich sehr gut und sehr appetitlich aus, wenn in der klaren Gemüsesuppe dann ganz kleine, filigrane, bunte Sachen herumschwimmen. :) :)

Das ganze Gemüsevorbeiten usw. hört sich jetzt nach einem Riesenakt an,ist es aber nicht. geht flott und zügig voran. Und wenn man zwei Gläser fermentiert, ist es richtig effizient, wenn man bedenkt, wieviel und welch wunderbare Würzpaste man so bekommt, die lange reicht. Oder auch nicht... :D

Also, am Ende die gesamte gehäckselte Zutatenmenge wiegen, davon 2% errechnen und diese 2% als genau abgewogene Salzmenge über das Häckselgemüse streuen,das man zuvor in eine größere Schüssel gab. Gerne mit sauber gewaschenen Händen (ohne vorher noch in der Nase zu bohren :D ) die Masse mit dem Salz 1-2 Min. durchmengen, bis sich bereits am Schüsselboden etwas Gemüsesaft zeigt. Das reicht.

In die WECK-850 ml -Gläser füllen (Glasdeckel-Größe und Gummiringe RR100), bis ca. 2 cm unterhalb des Glasrands.
Beim Füllen so vorgehen: Glas zu 1/3 füllen, und dann mit einem Holzstößel, ich nehme immer einen (hölz.) Caipirinha-Stößel die Gemüsemasse schön dicht einstampfen, bis sich schon etwas Saft an der Oberfläche absetzt. Das Stampfen ist wichtig, weil damit die Luft und damit Sauerstoff aus dem Fermentiergut herausgepresst wird.

Nächstes Drittel einfüllen und Stampfen und dann das letzte Drittel bis zu 2cm unterhalb des Glasrands. dort sollte sich nun soviel Gemüsesaft aufgebaut haben, das ein kleinerer WECK-Glasdeckel Gr. RR60 , der leicht auf die Gemüsefläche gedrückt wird, alles unter "Wasser" setzt, und damit ein Sauerstoffkontakt durch den Flüssigkeitsspiegel verhindert wird.
Jetzt den Gummiring auf den Glasdeckel, sauber auflegen, das Glas mit dem Glasdeckel veschließen und diesen mit zwei Edelstahlfederklammern festclipsen. Falls du keine weckgläser hast, sondern so Glasdinger mit Gummiring und diesem Draht-Spannverschluß, kannst du zum Abdecken ein Kohlblatt auf etwas größer zuschneiden als das Glasinnere am Füllrand, und es dann einlegen unde mit etwas Gefühl niederdrücken, bis es von etwas Gemüsesaft überspült wird. Das geht auch, statt Glasdeckelbschwerung des Füllguts.
Entgegen einiger Schlaumeierinnen, die sich auf you tube als Fermentationsexpertinnen bezeichnen, und empfehlen, man solle wöhrend der Fermetation (7-10 Tage) einmal am Tag das Glas öffnen, damit das CO2 keinen Druckschaden (Glasplatzen) anrichten kann, sollte man das NICHT tun.
Denn jedes Öffnen bedeutet neuen Sauerstoffeintrag. Und Sauerstoff ist das Gas, das Fäulnis und Scimmel braucht, um zu gedeihen. CO2 verdrängt beim Fermentationsprozeß den Sauerstoff über die Gummiedichtungen nach aussen, ohne das erneut Luft eindringen kann. damit wird das Glasinnere sauertoflos mit der Zeit und nichts kann mehr schimmeln oder faulen.

Habe fertig. Bei Zimmertemperatur (ca. 22 °C) mit einem Tuch abgedeckt ca. 7 bis max. 10 Tage fermentieren, dann möglichst kühl in einer Vorratskammer/Schrank/Rotwein-Langzeitlagerhöhle oder dergleichen lagern. Kühlschrank geht natürlich auch sehr gut, sofern man sich damit nicht wertvollen Kühlplatz wegnimmt. Langzeitlagerung des Fermentierguts bei Temp. von 5-13° ist ideal. Je kühler, desto weniger bis gar nicht wird der Fermentierungsprozeß fortgesetzt. Bei der Würzpaste wird der Geschmack der einzelnen Zutaten aber besonders aromatisch und fein und keineswegs sauer oder zu sauer, wie oft behauptet wird, wenn man die Paste nach dem Fermentieren noch ca. 3 Monaten an einem kühleren Ort "nachreifen" lässt, wo noch ein minimaler Fermentierungsvorgang abläuft, der bei Kühlschranktemp. von ca. 5-7 ° vollkommen zum Erliegen kommt.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von Seidenraupe »

gutes Sauerkraut mag ich sehr. Zu meiner Schulzeit habe ich mir auf dem Weg von und zur Schule statt Süßigkeiten mehrmals wöchentlich für 10 Pfennig eine Spitztüte (Papier) frisches Sauerkraut gekauft. Wenn ich hungrig war, noch eine frische Semmel dazu....hmm. Gab nie wieder so leckeres Faßsauerkraut zu kaufen wie damals.

zur Würzpaste:
danke für die tolle Ausarbeitung. Leider muss ich schon bei der Zutatenliste passen
Ras el-Hanout musste ich googlen.
Je nach Rezept und Region besteht Ras el-Hanout aus bis zu etwa 30 verschiedenen, gemahlenen Gewürzen. Standardzutaten sind Kreuzkümmel, Koriandersaat, Kurkuma, Ingwer, Kardamom und Muskatnuss. Daneben sind aber eine Vielzahl weiterer Gewürze üblich, darunter Macis, Galgant, Guineapfeffer, Cayennepfeffer und andere Chilisorten, Zimt, Erdmandel, Langer Pfeffer, Nelken, Rhizome von Schwertlilien, schwarzer Pfeffer, Lavendel, Knospen und Blütenblätter der Damaszener-Rose, Vogelbeeren, Tollkirschen, Fenchelsamen- und Blüten, Kubeben-Pfeffer, Mönchspfeffer und Oregano.[2] Die Mischung wird in Tunesien eher mild zubereitet, in Marokko schärfer.[1]

Viele marokkanische Rezepte sehen zermahlene Spanische Fliegen vor.
huch, das sind ja Zutaten. Das wächst mal nicht eben alles in meinem Gärtchen.

allerdings verwende ich tatsächlich ab und zu Zimt und eine Spur Nelkenpulver in der herzhaften Küche, obwohl sie sonst eher Süßsspeisen vorbehalten sind. Auch Minze verwende ich, besonders bei Hackfleischgerichten.

Ich werde dein tolles Rezept -- ein fettes Dankeschön an dieser Stelle!! - auf jeden Fall ausdrucken und aufbewahren. Zudem habe ich jemand im Auge, die sich darüber sehr freuen würde.
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Seidenraupe hat geschrieben: Mittwoch 30. August 2023, 09:40 ...
zur Würzpaste:
danke für die tolle Ausarbeitung. Leider muss ich schon bei der Zutatenliste passen

huch, das sind ja Zutaten. Das wächst mal nicht eben alles in meinem Gärtchen.
...
Bei Baharat und Ras el Hanout ist es wie bei Currypulver-Rezepturen, obwohl ja die Grundlage des Currygerichts Garam Masala ist, das auch in zig Varianten und Gewürzzusammenstellungen sowohl im Internet als auch auf den verschiedenen Kontinenten oder landestypischen Küchen vorkommt.

Garam Masala mache ich manchmal selbst, aber höchstens in Zutatenkompositionen mit den wichtigsten sechs bis max. 8 Gewürzen. Das reicht auch vollkommen, um wirklich gutes Garam zu bekommen. Der Rest ist einfach ...no comment! ;)

Sowohl Baharat als auch Ras el Hanout und ein paar andere Gewürze habe ich dir in Versionen beschrieben, die sicher nicht spanische Fliegenbeine etc. verwenden. *würg*

Aber davon ab war mir von vorneherein klar, daß du eher fermentierskeptisch eingestellt bist und bleibst. Ist okay. Ich mache mir vor allem Sauerkraut aus Spitzkohl selbst und eben die Würzpaste. weil sie so vielseitig verwendbar ist.

Du kannst so eine Paste auch aus den üblichen (wenigen) Grundzutaten machen bzw. fermentieren, die man üblicherweise als Suppengrün verwendet und vielleicht ergänzend noch Gemüse/Kräuter hinzufügen, die bei dir aus dem Boden wachsen. Und wenn nicht, wirst du doch hoffentlich nicht an der Welt verzweifeln, wenn du dir eine Pastinake, Petersilienwurzel und eine Sellerieknolle im Gemüseladen (am besten Bio, muss aber nicht sein) besorgen musst. Oder??

Mache ich ja auch. Und meine Rezeptur ist einfach das Ergebnis verschiedener Experimentierrezepturen, aus denen ich dann für mich meine ideale Würzpaste herausfilterte und seither verwende.

Von daher, kann ich dir weder zu- noch abraten, "mein" Würzpastenrezept zu verwenden. Ich weiss nur, jene, die es gerne ausprobieren wollten und ein kleine Probiergläschen bekamen, sagte die Würzpaste ziemlich zu. Mein Apple-"Doktor" und Reparateur ist besonders glücklich darüber, dass er jetzt einfach via Wasserkocher und etwas Würzpaste eine gute Suppe zwischendurch hat, die ihn bisher in einem Veggie-Freßschuppen, der halt bei ihm in der Nähe ist, rund 7 EUR kostet. Für eine läppische Gemüsesuppe ...
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Re: Essen, Rezepte, Kochtechniken

Beitrag von elmore »

Heute auf dem Winterspeiseplan:
Rahmschwammerl (Champignons und Steinpilze) mit Breznknödeln und einem knackigen Krautsalat mit gut Kümmel dran.

Morgen gibt es dann den Klassiker Essigknödl mit feinen Zwiebelringen dran. Hier aber von der erkalteten, dünn geschnittenen, Hälfte der Breznknödl, und nicht von reinen Semmelnknödeln, als "Carpaccio mit Regensburger und Emmentalerblättchen".

Die Breznködl werden ja in einer /eckigen) Backform im Backofen gebacken und nicht im Wasser glitschig oder batzig gegart.
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