So ein Mist! Seit dem 2. Januar 2023 einige neblig-trübe Tage mit vernachlässigbarem Ertrag unserer PV-Anlage... 23 kWh erzeugt, 8,2 kWh ins Netz eingespeist, 52 kWh aus dem Netz bezogen und 54 kWh Verbrauch im Hause. Im Zorn erst einmal: Viel Geschrei und wenig Wolle! So ungefähr 1 kWh/Tag werden für den Betrieb der PV-Anlage in Verbindung mit der Netzankoppelung verbraucht.
Nur die Erfahrung aus besseren Zeiten hindert mich, meine Flagge auf halbmast zu hängen. Ok, Februar 2023 kommt auch noch... Nerven bewahren... und dann geht es wieder aufwärts mit den PV-Erträgen.
Tja, und weil ich nun einmal auf diesem Gebiet von Wissensdurst geplagt werde, habe ich mir einen YouTube-Film der "die Dachdecker" (Dachdecker Podcast) angesehen, in dem sich zwei gestandene Dachdecker mit Prof. Dr. Volker Quaschning "ganzheitlich" über die Energiewende, Fachkräftemangel im Dachdeckerhandwerk, Architektur von Häusern unter der Maßgabe "Energiewende" unterhielten. Sehenswert und hörenswert:
www.youtube.com/watch?v=QPMCsuQ7vcA
Einleuchtend, so meine ich, daß man künftig Häuser so baut, daß ihr PV-Ertrag besonders hoch sein wird. Daß man Baustoffe mit sehr hoher CO2-Abgabe meiden sollte.
Für mich überraschend, daß man Häuser auch zur Energiespeicherung einsetzen kann, indem man bei Überschuß von erneuerbarer Energie die Raumtemperatur erhöht, etwa um 1°C bis 2°C, und damit die Gebäudemasse zur Speicherung verwendet. Kostet fast gar nichts, außer einem dazu passenden Regelungsablauf. Ok, der Energieverlust eines Gebäudes steigt natürlich auch mit der höheren Innentemperatur. Offenbar kein Juckepunkt, jedenfalls nicht in diesem Gespräch. Und wenn bei den Erneuerbaren Energien ein Energiemangel festgestellt wird, dann mindert man eben die Raumtemperatur um 1 °C oder 2°C, und nutzt die gespeicherte Energie in der Hauskonstruktion. Prof. Quaschning zufolge wird so der Wohnkomfort nur ganz geringfügig gemindert. Nun ja, die Temperaturabsenkung nachts gehört heute schon zu einer ordentlichen Heizungsanlage.
Eine weitere Anregung betraf den Beruf des Dachdeckers. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, daß bei Neubauten auf den oft noch üblichen Ablauf:
- 1. Ziegeldach decken
2. PV darüber montieren
verzichtet werden sollte, um das Dach gleich als PV-Fläche auszuführen. Die "Solarteure" sollten also gar nicht erst auf dem Dach herumturnen, sondern der Dachdecker sollte diese Montage und die Verschaltung der PV-Module aus einer Hand liefern. Das Berufsbild des Dachdeckers also entsprechend durch Nachschulung und Lehre verändert werden. Den Vorschlag hatte ich 2019 bei der Planung meiner privaten PV-Anlage schon vorweg genommen... und gleich Solarmodule anstelle von Dachziegeln ausgewählt: SolarWatt EasyIn 60. Das Dach hatte ich so ausgelegt, daß es vollständig mit PV-Moduln gedeckt werden konnte... mit etwas Blechabdeckung an kritischen Stellen... wie das bei Ziegeldächern oft genug notwendig ist. Solarmodule sind für eine Lebensdauer von 30 Jahren (und länger) ausgelegt. Ein besonders besorgter Blick in die Zukunft entfällt deshalb. Ich hatte auch das Dach gegen unerwünschte Gäste mit Lochgittern an den Rändern abgedichtet, denn natürlich ist die Hinterlüftung der PV-Moduln bei Sonneneinstrahlung "lebensnotwendig". Ideal für nistende Vögel und Kleinsäuger...
Weiterhin waren Wärmepumpen und Split-Klimaanlagen in Altbauten in diesem Gespräch ein Thema... aber da kann ich nicht mit eigenen Erfahrungen aufwarten. Ich muß die nächsten Jahre vermutlich mit meinem wasserführenden Kaminofen und meiner Solarthermie weiter leben... was ich nicht unbedingt als Nachteil ansehe. Draußen in der pommerschen Puszta ist das eine robuste Angelegenheit, die sich sehr bewährt.