Gottlos glücklicher leben

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Misterfritz
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 06:24 Wieso kümmerst du dich nicht um dein eigenes Glück und überläßt es anderen, ihr eigenes selbst zu finden?
Das Frage ich mich auch immer, wenn ich seine langen Ausführungen lese. Und ob andere Menschen für's glücklich sein oder werden einen Gott brauchen oder nicht, sollte auch jedem selbst überlassen sein.
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Realist2014
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Mo 16. Mai 2022, 21:38 ..................................
Auch wenn ich vermutlich wieder Perlen vor die Säue werfe:
Bist du sicher, dass man sich mit Geld alles kaufen kann? Glück? Zufriedenheit?
Warum liest du nicht einfach was ich geschrieben habe?
Geld ermöglicht ein angenehmes Leben- das ist alles.
Ob das für dein einzelne wichtig ist- kann nur jeder selber entscheiden und braucht ganz sicher nicht irgendwelche Ratschläge von "Missionaren " wie dir....
Nur- HIER ist das Thema "Glücklich ohne Gott"
Also warum bleibst DU nicht bei deinem eigenen Thema?
Um glücklich oder zufrieden zu werden, ist es am besten, wenn man in einen Flow kommt. Dazu braucht es etwas Talent und das "Tun". So etwas ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Wer sich dagegen nur auf das "haben" konzentriert, der besitzt nur totes Kapital. Totes Kapital tut aber nichts für einen.
Hat alles genau was mit dem Thema "Glücklich ohne Gott zu tun?
Wobei "totes Kapital" nur jenes ist, was keine Rendite abwirft
Aber die Sache mit dem Kapitalismus hast du ja auch nicht verstanden- gemäß Parallel-Strang...
Es braucht nicht viel, um glücklicher zu werden. Der Schlüssel liegt in einem selbst. Es geht nur um das "Tun". Wer dagegen tote Götter anbetet, die außerhalb seiner selbst sind, dem kaufe ich das glücklich sein nicht ab.
Daher sind Atheisten wohl auch glücklicher..
Und auch wenn totes Kapital zum Selbstzweck wird und als solches angebetet wird, anstatt es ganz nüchtern als Mittel zum Zweck zu sehen,
Was willst du nur immer mit deinem "toten Kapital"?
Investiertes Kapital wirft Rendite ab, von der ein bequemes Leben möglich wird...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Misterfritz hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 09:28 Das Frage ich mich auch immer, wenn ich seine langen Ausführungen lese. Und ob andere Menschen für's glücklich sein oder werden einen Gott brauchen oder nicht, sollte auch jedem selbst überlassen sein.
Vor allen Dingen hält er sich selber nicht an sein eigenes Thema und weicht dann auf das "böse Materielle" und den noch böseren Kapitalismus aus... :x
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Billie Holiday hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 06:24 Wieso kümmerst du dich nicht um dein eigenes Glück und überläßt es anderen, ihr eigenes selbst zu finden?
Es ist ein Missionar.....
Er erzählt das Gleiche wie manche Sektenführer...
I
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von firlefanz11 »

Vor Allem ist Glück/glücklich sein kein feststehender Begriff.
Der Eine ist glücklich weil er einen Lebenspartner hat, den er bedingungslos über alles liebt, und 100%ig vertraut u. Der dies auch tut.
Der Andere ist glücklich weil er früher nur Unterdrückung erfahren hat, und nun in Freiheit lebt.
Wieder ein Anderer ist glücklich weil er seinen Traumberuf hat.
Und bei all dem ist es schießegal ob man Atheist oder religiös ist von daher stellt sich die Frage überhaupt nicht wie man gottlos glücklicher werden kann... :rolleyes:

Nebenbei:
Jüngst äußerte die Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy sie halte nichts vom Streben nach Glück. Nach ihrer Auffassung gibt es keine glücklichen Menschen. Vielleicht glückliche Kühe, aber auch das bezweifelt sie.
Es gebe nur Menschen, die ihr Leben leben mit den Höhen und Tiefen, die jedes Leben nun mal bereithält.
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Di 17. Mai 2022, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 11:07 Vor Allem ist Glück/glücklich sein kein feststehender Begriff.
Der Eine ist glücklich weil er einen Lebenspartner hat, den er bedingungslos über alles liebt, und 100%ig vertraut u. Der dies auch tut.
Der Andere ist glücklich weil er früher nur Unterdrückung erfahren hat, und nun in Freiheit lebt.
Wieder ein Anderer ist glücklich weil er seinen Traumberuf hat.
Und bei all dem ist es schießegal ob man Atheist oder religiös ist von daher stellt sich die Frage überhaupt nicht wie man gottlos glücklicher werden kann... :rolleyes:

Nebenbei:
Jüngst äußerte die Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy sie halte nichts vom Streben nach Glück. Nach ihrer Auffassung gibt es keine glückliche Menschen. Vielleicht glückliche Kühe, aber auch das bezweifelt sie.
Es gebe nur Menschen, die ihr Leben leben mit den Höhen und Tiefen, die jedes Leben nun mal bereithält.
Ich kann zumindestens über mein Wohlbefinden ein einigermaßen zutreffendes Urteil abgeben. Die Psychologie meint, dass ein Mensch glücklich sei, wenn er mehr positive als negative Erfahrungen gemacht hat. Für die Biochemie sind die Endorphine entscheidend und da kann man ja etwas tun.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Realist2014 hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 09:39 Warum liest du nicht einfach was ich geschrieben habe?
Warum beantwortest du keine meiner Fragen? Ist dir das zu unangenehm?
Hat alles genau was mit dem Thema "Glücklich ohne Gott zu tun?
Wobei "totes Kapital" nur jenes ist, was keine Rendite abwirft
Was kann ich dafür, dass du nur Kapital verstehst? Mir ging es um den "Flow". Wer sich in gelingendem Tun übt, der hält sich lebendig. Und wenn man dann in einen "Flow" gerät, dann kann dies glücklich machen. Besitzen wiederum ist nicht tun. Besitzen kann man in der Regel nur tote Objekte. Oder Tiere. Aber glücklicherweise keine Menschen.

Hier geht es also um den Widerspruch "Tun" als Ausdruck von Lebendigkeit. Und der Gegensatz ist dann das Besitzen eines toten Objektes. Also vielmehr geht es um Leben versus Tod. Zu Leben -bzw. das Leben zu feiern- kann nachweislich glücklich machen. Tot zu sein bzw. tote Sachen anzubeten im Normalfall nicht.
Aber die Sache mit dem Kapitalismus hast du ja auch nicht verstanden- gemäß Parallel-Strang...
Hier existiert kein Parallelstrang zum Thema Kapitalismus. Es gab einmal einen Philosophen Walter Benjamin. Der hat in einem philosophischen Fragment die Frage erörtert, inwieweit der Kapitalismus selbst eine (gottlose) Religion ist. Ich habe aber keine Lust, dir den Wikipedia-Artikel vor die Füße zu werfen. Außerdem ist das hier nicht mein Thema.
Daher sind Atheisten wohl auch glücklicher...
Nein, nicht automatisch. Siehe hierzu den Eingangsbeitrag.

Ich hatte im Übrigen überlegt, ob ich hinter das "Gottlos glücklicher leben" ein Fragezeichen setze. Mir geht es immer noch um die Fragestellung, wie ein gottloses Leben glücklicher gelingen kann. Siehe auch hierzu meine Überlegungen im Eingangsbeitrag.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Realist2014 hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 09:40 Vor allen Dingen hält er sich selber nicht an sein eigenes Thema und weicht dann auf das "böse Materielle" und den noch böseren Kapitalismus aus... :x
Man kann eine Idee anbeten. Das kann ein Gott sein. Oder man kann auch die blanke Materie anbeten. Nicht ohne Grund brachten die alten Israeliten schon die Geschichte mit dem Tanz um das goldene Kalb. Oder den Gott Mammon.

Ich plädiere aber für einen nüchternen Umgang, anstatt tote Materie zum Fetisch zu machen und ihn quasi anzubeten.

Aber irgendwie scheinst du ja ein Problem mit dieser Sache zu haben. Wenn du irgendwo was liest von dem "bösen Materiellen" und dem "noch böseren Kapitalismus" -oder auch nur meinst, etwas davon zu lesen- dann triggert dich das dermaßen, dass du unbedingt eine Verteidigungsrede halten "musst". Das ist dann aber dein Problem. Ich kann nichts dafür, wenn du mich gründlich missverstehst.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Atheisten tun im Schnitt häufiger Suizid, als Gläubige.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Realist2014 hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 09:42 Es ist ein Missionar.....
Er erzählt das Gleiche wie manche Sektenführer...
I
Nein.

Das Gegenteil ist richtig.

Sektenführer und Missionare sehen die Lösung aller Probleme außerhalb der Person. Sie wollen außerdem ihre Mitmenschen beeinflussen. Und Geld verdienen.

Worum es mir geht, das habe ich bereits im Eingangsbeitrag geschrieben. Ich hatte nur keine Lust, da jetzt noch ein Fragezeichen hinzuzufügen.

Mir geht es um die Fragestellungen: Wie kann gottloses Leben glücklicher gelingen?

Wäre ich ein Sektenführer, dann würde ich keine Fragen stellen.

Für mich selbst habe ich zunächst herausgefunden: Wahres Glück bzw. wahre Zufriedenheit kann man nur finden, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Alle äußeren Einflüsse sind dafür zweitrangig. Und ich wundere mich zunächst, wieso mir das nicht schon früher eingefallen ist. Darauf aufbauend wollte ich wissen im Rahmen dieses Threads, ob es anderen genau so geht. Bzw. was man mit dieser Erkenntnis anfangen kann.

Mich jetzt dafür zu einem "Sektenführer" hochzustilisieren, das ist auf deinem Mist gewachsen. Und da dich sowieso nur das "Kapitalismus"-Thema triggert, gehe ich mal davon aus, dass du wohl selbst auf einer ganz eigenen "Mission" unterwegs bist. Und mich deshalb für einen "Ketzer" hältst. Das ist mir aber selbst völlig egal. Das ist dein Problem, aber nicht meines.

Der wichtigste Teil dieses Postings hier steht jedenfalls im vorletzten Absatz. Mehr ist da nicht.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:04 Atheisten tun im Schnitt häufiger Suizid, als Gläubige.
Mag sein. Selbstmord verhindert ja den Eintritt in den Himmel.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

Progressiver hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 21:33
Ich hatte im Übrigen überlegt, ob ich hinter das "Gottlos glücklicher leben" ein Fragezeichen setze. Mir geht es immer noch um die Fragestellung, wie ein gottloses Leben glücklicher gelingen kann. Siehe auch hierzu meine Überlegungen im Eingangsbeitrag.
Kann es, zeitweise - wie jedes Glücksgefühl. Das ist halt flüchtig, egal ob mit oder ohne Gott.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:28 Mag sein. Selbstmord verhindert ja den Eintritt in den Himmel.
Jein. Hier ein Zitat aus einem Spiegelartikel:
Das Ergebnis war eindeutig: nein. In wenig religiösen Ländern (zum Beispiel Schweden, Niederlande, Deutschland), wo also Religiosität in der Gesellschaft weniger hoch angesehen ist und die Kirche keine bedeutende Rolle spielt, unterschieden sich gläubige und nicht gläubige Menschen kaum in ihrem Wohlbefinden und Selbstwertgefühl.
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 89365.html

Ich meine aber etwas völlig Anderes. Als Atheist muss man sich den Sinn für das Universum und der Geschichte selbst ausdenken, Gläubige hingegen bekommen das frei geliefert, ohne dass sie etwas tun müssen.

Atheisten haben aber Vorteile, wenn sie sich mit der Sinnfrage auseinander gesetzt haben und in eine Krise kommen, da sind sie besser darauf vorbereitet, während Gläubige mit Krisen manchmal nicht so gut zurecht kommen. Religion führt in Gemeinschaft, das dürfte der Grund sein, warum Gläubige sich oft besser fühlen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:48Als Atheist muss man sich den Sinn für das Universum und der Geschichte selbst ausdenken, Gläubige hingegen bekommen das frei geliefert, ohne dass sie etwas tun müssen.
Das muss man als Atheist gar nicht tun. Aber Gläubige bekommen irgendeinen Sinn frei Haus geliefert. Völlig egal, ob sie das je wollten, sie bekommen es und dürfen nicht daran zweifeln.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Erasmus »

Progressiver hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 21:33 Mir geht es immer noch um die Fragestellung, wie ein gottloses Leben glücklicher gelingen kann.
"Glücklicher" ist ein Komparativ.
Was vergleichst du?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:57 Das muss man als Atheist gar nicht tun. Aber Gläubige bekommen irgendeinen Sinn frei Haus geliefert. Völlig egal, ob sie das je wollten, sie bekommen es und dürfen nicht daran zweifeln.
Wie im zweiten Absatz angedeutet, geht es um Sinnkrisen. Wenn ein Atheist davon befallen ist, muss er sich selbstverständlich damit auseinandersetzten, während der Gläubige einen Termin beim Seelsorger hat, wo ihm erklärt wird, dass Gott sicherlich einen großartigen Plan mit ihm hat.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Erasmus »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 23:14 Wie im zweiten Absatz angedeutet, geht es um Sinnkrisen. Wenn ein Atheist davon befallen ist, muss er sich selbstverständlich damit auseinandersetzten, während der Gläubige einen Termin beim Seelsorger hat, wo ihm erklärt wird, dass Gott sicherlich einen großartigen Plan mit ihm hat.
Erfahrungsgemäß sucht der Atheist dann einen Psychoanalytiker auf, der ihm einen Beitrag aus der Tasche zieht, der nicht unbedingt günstiger ist als der des Kirchensteuerpflichtigen.

Richtigerweise sollte man sagen, dass die Sinnkrise die atheistische Version der Glaubenskrise ist.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Erasmus hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 00:14 Erfahrungsgemäß sucht der Atheist dann einen Psychoanalytiker auf, der ihm einen Beitrag aus der Tasche zieht, der nicht unbedingt günstiger ist als der des Kirchensteuerpflichtigen.

Richtigerweise sollte man sagen, dass die Sinnkrise die atheistische Version der Glaubenskrise ist.
Das ist der Extremfall. Sinn und Trost kann man mit einfachen Mitteln und kostenlos bekommen. Kleine Einzelkinder behelfen sich mit Stofffiguren. Haustiere sind eine gute Möglichkeit. Psychoanalytiker werden bei psychischen Erkrankungen doch von der Krankenkasse bezahlt.
Andererseits können Gläubige ganz schön viel Geld oder sogar ihr Leben in Glaubenskrisen verlieren. Man denke an Sekten, die ihre Mitgliedern kollektiv in den Selbstmord treiben, weil irgendeine Phantasiefigur beschlossen hat, auf diese Art die Welt zu retten. Manche Gläubige spenden in Glaubenskrisen ihr gesamtes Vermögen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

aleph hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 05:25 Das ist der Extremfall. Sinn und Trost kann man mit einfachen Mitteln und kostenlos bekommen. Kleine Einzelkinder behelfen sich mit Stofffiguren. Haustiere sind eine gute Möglichkeit. Psychoanalytiker werden bei psychischen Erkrankungen doch von der Krankenkasse bezahlt.
Andererseits können Gläubige ganz schön viel Geld oder sogar ihr Leben in Glaubenskrisen verlieren. Man denke an Sekten, die ihre Mitgliedern kollektiv in den Selbstmord treiben, weil irgendeine Phantasiefigur beschlossen hat, auf diese Art die Welt zu retten. Manche Gläubige spenden in Glaubenskrisen ihr gesamtes Vermögen.
Das hat keine Phantasiefigur beschlossen, das hat der menschliche Sektenführer beschlossen, der ein Rudel Idioten um sich scharen konnte. Gibt ja genug Erwachsene, die sich ködern lassen und dann willen- und hirnlos folgen.
Vermutlich wurde denen als Kind schon im Hirn rumgepfuscht, dass sie offen sind für unbewiesene Behauptungen und Heilsversprechen sowie willig, ihr Geld und Leben wegzuwerfen. Arme Kreaturen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Psychoanalyse benötigt man, wenn das Problem in der Vergangenheit liegt. Beispielsweise wenn ein Kind missbraucht wurde. Oft verdrängt das Kind das Erlebnis, erinnert sich nicht mehr daran, hat aber psychische Störungen und Ängste davon. Da kann die Psychoanalyse helfen, die Ursache zu finden und dann kann man mit Psychotherapie gezielt an der Bewältigung dieses Traumas helfen.

Sinnkrisen und Depressionen dagegen haben kaum was mit der Vergangenheit zu tun und selbst wenn, das Problem ist ja bekannt, bei Depressionen kann man gleich parallel mit Verhaltenstherapie und Medikamenten rangehen.

Ausführliche Erklärung deshalb, weil bei vielen Gläubigen Psychoanalyse in Verruf geraden ist.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 21:33 Warum beantwortest du keine meiner Fragen? Ist dir das zu unangenehm?
Bestätigungshascherei für deine abstrusen Thesen hinsichtlich "Bescheidenes Leben = Glücklich" sind keine Fragen ...
Was kann ich dafür, dass du nur Kapital verstehst?
Das Wort hattest du verwendet- in Verbindung mit dem Wort "tot. Also "totes Kapital". So wird nicht-investiertes Kapital bezeichnet.
Mir ging es um den "Flow".
Schön- was hat das mit "Kapital" zu tun? Außer, dass du dieses laut deinen eigenen Texten hier "verachtest" und selber daher wohl keines besitzt?
Hier geht es also um den Widerspruch "Tun" als Ausdruck von Lebendigkeit. Und der Gegensatz ist dann das Besitzen eines toten Objektes.
Kapital in Form von Geld ist kein "Objekt". Sondern ein normiertes Tauschmittel
Damit kann man vieles "eintauschen" , was einen Turbo-Flow erzeugt.... :x
Und ein schnelles Auto, ein schnelles Motorboot usw, ist wohl eher nicht als "tot" zu klassifizieren...
Hier existiert kein Parallelstrang zum Thema Kapitalismus.
Natürlich- die Schwachsinnsthese, Kapitalismus sei eine "Herrschaftsideologie"....



Aber da du ja hier - obwohl nicht Thema des Strangs- unbedingt "verkaufen" willst, dass ohne materielles ( Vermögen) = Armut , die Menschen glücklicher leben, hätte ich einen Tipp für dich.

Verkaufe diese deine These an den VdK

Frau Bentele ist sicher begeistert und bestimmt von dir zu überzeugen, dass die Regelsätze usw. bei ALGII nicht erhöht werden müssen, da es ja reicht, sich selber zu lieben....

Also so nach dem Motto:

Arm, aber glücklich!
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:07 Nein.

Mich jetzt dafür zu einem "Sektenführer" hochzustilisieren, das ist auf deinem Mist gewachsen.


Ich habe da mal einen Satz gelesen:

"Es läuft wie ein Schwein, es riecht wie ein Schwein, es macht Geräusche wie ein Schwein- dann wird es wohl ein Schwein sein".... :D
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 21:42 Man kann eine Idee anbeten. Das kann ein Gott sein.
Ja, das machen Milliarden Menschen auch diesem Planeten...
Oder man kann auch die blanke Materie anbeten.
Das habe ich selber noch nie gesehen. Du?
Falls ja- wo ?
plädiere aber für einen nüchternen Umgang, anstatt tote Materie zum Fetisch zu machen und ihn quasi anzubeten.
Ich frage mich, was du dir diesbezüglich immer selber zusammen schwurbelts. Niemand "betet" sein Haus, sein Auto oder was auch immer an. Sondern genießt diese "Materie" nutzen zu können.
Aber irgendwie scheinst du ja ein Problem mit dieser Sache zu haben. W
Ich habe kein Problem....
Im Gegensatz zu dir...
Denn du hast Probleme mit der realen Welt, in der wir alle leben..
Äußerst sich darin, anderen erzählen zu wollen, wie sie denn "glücklicher" sein könnten...

Oder eben doch wie ein Missionar...
Zuletzt geändert von Realist2014 am Do 19. Mai 2022, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von firlefanz11 »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:04 Atheisten tun im Schnitt häufiger Suizid, als Gläubige.
Das mag daran liegen, dass Gläubige Angst haben in die Hööle zu kommen wenn sie das tun...
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:04 Atheisten tun im Schnitt häufiger Suizid, als Gläubige.
Wird bei Suizid erfasst, ob Jemand gläubig war?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 11:57 Wird bei Suizid erfasst, ob Jemand gläubig war?
Gute Frage.
Gibt ja auch Weihnachtschristen und konfessionslose Gläubige.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Misterfritz hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 11:57 Wird bei Suizid erfasst, ob Jemand gläubig war?
Irgendwie hat man die Daten ja ermittelt. Natürlich gibt es Erhebungen über die Religionszugehörigkeit oder der Nationalität.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 12:03 Gute Frage.
Gibt ja auch Weihnachtschristen und konfessionslose Gläubige.
Stimmt, die kann man damit nicht so leicht bestimmen, da müsste man das soziale Umfeld befragen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Alana4 »

Misterfritz hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 11:57 Wird bei Suizid erfasst, ob Jemand gläubig war?
Der "liebe Gott" kennt seine Schäfchen, die weißen und die schwarzen. :D
Der weiß also, wenn er ins Himmelreich reinlassen kann und wenn nicht .
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

Alana4 hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 14:15 Der "liebe Gott" kennt seine Schäfchen, die weißen und die schwarzen. :D
Der weiß also, wenn er ins Himmelreich reinlassen kann und wenn nicht .
Ich dachte, Suizid wäre eine Todsünde, die kommen doch eh' nicht in den Himmel ....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Erasmus »

Misterfritz hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 14:21 Ich dachte, Suizid wäre eine Todsünde, die kommen doch eh' nicht in den Himmel ....
Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit.
Mehr Todsünden gibt es nicht.
Bei Dante finden sich die Suizidler ziemlich weit unten irgendwo im verkrüppelten Dornbusch. :D
Kann man auch anders sehen. Gegeben ist der Tod, bitte finden Sie die Lebensursache heraus. (Hermann Burger)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:47 Kann es, zeitweise - wie jedes Glücksgefühl. Das ist halt flüchtig, egal ob mit oder ohne Gott.
Nicht unbedingt. Ich habe mich mal in den Wikipedia-Artikeln zur Glücksforschung schlau gemacht. Dort kann man zum Gegenstand der Glücksforschung lesen:
Um Glück zu messen, muss „Glück“ definiert werden. Zunächst wird zwischen dem Zufallsglück (englisch: luck) und Lebensglück (englisch: happiness) unterschieden. Wenngleich das Zufallsglück einen Einfluss auf das Lebensglück hat, steht es doch nicht im Fokus der Glücksforschung. Glück kann als das Ziel und der Sinn des Lebens bezeichnet werden, weil letztlich alle anderen Ziele nur auf das eigene oder das Glück anderer (und damit wieder auf das eigene) hinauslaufen. Der Soziologe Gerhard Schulze unterscheidet zwischen zwei Arten von Glück. Unter „Glück 1“ versteht er die Freiheit von Leid und Mangel (diese Glückskonzeption entspricht beispielsweise den Ansichten von Epikur und Schopenhauer). „Glück 2“, das schöne Leben, baut darauf auf. Die erste Variante des Glücks ist also nur die Vorstufe, die Möglichkeit zum Erlangen des wahren Glücks, da sich nach Schulze die Frage ergibt: Wofür lebt man, wenn nicht für das schöne Leben?[
https://de.wikipedia.org/wiki/Glücksforschung

Was ich meine, geht mehr in Richtung Lebensglück.

Glück ist weiterhin Thema der Philosophie:

https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Glücks

Aus diesem Text wiederum kann man herauslesen: Glück ist etwas, das für religiöse Menschen erst nach dem Tod kommt. Wenn sie bei ihrem "Gott" sein wollen. Für dieses Leben ist es zumindest im Christentum nicht vorgesehen, dass Glück erlangt werden kann.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Realist2014 hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 08:48 Ich habe kein Problem....
Im Gegensatz zu dir...
Denn du hast Probleme mit der realen Welt, in der wir alle leben..
Äußerst sich darin, anderen erzählen zu wollen, wie sie denn "glücklicher" sein könnten...

Oder eben doch wie ein Missionar...
Deine Reden sind voller Hass und Verbitterung. Du brauchst es wohl, auf vermeintlich materielle Ärmere herabzusehen, weil du dich im Grunde deines Herzens selbst verachtest.

Kann man aber so jemand glauben, dass er hasst und gleichzeitig locker-flockig leicht über den Dingen steht, dass er wirklich glücklich ist? Nein, natürlich nicht!

Du hast mein Mitleid! :D :D :D Du armer Mensch!

PS: In Biologie hast du wohl auch nicht aufgepasst. Sonst würdest du nicht behaupten, dass Maschinen -also Motorboote etc.- lebendige Wesen seien.

Was mich betrifft: Ich bin kein Missionar. Ich suche nach dem Lebensglück. Und ich bin auf dem Weg dorthin. Der Weg ist das Ziel, heißt es doch. Ich habe also gar nichts, was ich missionieren sollte. Aber du mit all deinem Hass und deiner ganzen Verbitterung scheinst die größeren Probleme zu haben.

Viel Spaß beim Verharren im Zustand des Unglücklichseins! :D :D :D

Der Philosoph Sartre meinte mal sinngemäß: "Die Hölle, das sind die anderen." Mit deinen gehässigen Texten hast du mir mal wieder bewiesen, dass zumindest in deinem Leben das größte Monster in deiner eigenen Seele sitzt.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 20:53 Deine Reden sind voller Hass und Verbitterung. Du brauchst es wohl, auf vermeintlich materielle Ärmere herabzusehen, weil du dich im Grunde deines Herzens selbst verachtest.
Kann man aber so jemand glauben, dass er hasst und gleichzeitig locker-flockig leicht über den Dingen steht, dass er wirklich glücklich ist? Nein, natürlich nicht!
Du hast mein Mitleid! :D :D :D Du armer Mensch!
Wenn der Meinung bist, das Armut glücklich macht- dann berate doch den VdK..
Und demonstriere nicht deine Argumentationslosigkeit bei Widerspruch zu deinen "Thesen" durch Kindergarten ad personam Geschwalle
PS: In Biologie hast du wohl auch nicht aufgepasst. Sonst würdest du nicht behaupten, dass Maschinen -also Motorboote etc.- lebendige Wesen seien.
Du solltest deine unzureichende Lesekompetenz nicht auch noch so offensichtlich demonstrieren- obiges habe ich nicht geschrieben.....
Oder verstehst du es nicht?
Liegt wohl daran, dass du den Spaß und die Freude, den andere Menschen beim Nutzen ihres von dir als "totes Kapital" bezeichneten Eigentums haben, nicht kennst...
Was mich betrifft: Ich bin kein Missionar. Ich suche nach dem Lebensglück. Und ich bin auf dem Weg dorthin. Der Weg ist das Ziel, heißt es doch.
Ist doch prima. Ich bin schon dort....
Aber du mit all deinem Hass und deiner ganzen Verbitterung scheinst die größeren Probleme zu haben.
Du hast wirklich ein ausgeprägtes Leseproblem...
Oder unterliegst tatsächlich dem Irrglauben, dass alle, die dir deine "Armut = Glücklich" Geschwurbel nicht abnehmen, "verbittert" sein müssen.. :p
Wie kommst du auf das dünne Eis?
Viel Spaß beim Verharren im Zustand des Unglücklichseins! :D :D :D
Siehe oben...
Der Philosoph Sartre meinte mal sinngemäß: "Die Hölle, das sind die anderen." hast du mir mal wieder bewiesen, dass zumindest in deinem Leben das größte Monster in deiner eigenen Seele sitzt.
Junge, deine Probleme sind wirklich noch größer als ich angenommen hatte....
Deinen Hass auf alle "Vemögenden" kann man ja auch immer noch im "Kapitalismus ist eine Herrschaftsideologie" nachlesen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

Als ehemaliger Christ habe ich viele Gläubige kennen gelernt und kann bezeugen, dass sie alle nach Lebensglück im Diesseits streben, das Glück im Jenseits ist lediglich die Nachspeise.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

aleph hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 22:02 Als ehemaliger Christ habe ich viele Gläubige kennen gelernt und kann bezeugen, dass sie alle nach Lebensglück im Diesseits streben, das Glück im Jenseits ist lediglich die Nachspeise.
Das widerspricht ja der Strang-These... :p
Zuletzt geändert von aleph am Fr 20. Mai 2022, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Verb im zitat ergänzt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Mal sehen. Zuerst schrieb "Realist 2014":
Realist2014 hat geschrieben: Do 19. Mai 2022, 08:39 Und ein schnelles Auto, ein schnelles Motorboot usw, ist wohl eher nicht als "tot" zu klassifizieren...
Darauf antwortete ich:
Progressiver hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 20:53 PS: In Biologie hast du wohl auch nicht aufgepasst. Sonst würdest du nicht behaupten, dass Maschinen -also Motorboote etc.- lebendige Wesen seien.
Deine Antwort war:
Realist2014 hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 21:11 Du solltest deine unzureichende Lesekompetenz nicht auch noch so offensichtlich demonstrieren- obiges habe ich nicht geschrieben.....
Entweder etwas ist tot. Oder lebendig. Beides zugleich geht nicht! Du hast dich dazu entschieden, Maschinen als "nicht tot" zu qualifizieren. "Nicht tot" bedeutet im Sinne der Logik: lebendig. Logik ist wohl nicht deine Stärke?
Ist doch prima. Ich bin schon dort....
Ich schrieb weiterhin: Der Weg ist das Ziel. Das Leben ist ein Projekt, bei dem man nie ganz ankommt. Aber wie gesagt: Der Weg ist das Ziel. Sich zu bewegen, heißt sich zu verändern. Das nennt man "leben". Wer sich nicht mehr bewegt oder verändert, der ist körperlich, geistig, emotional am Ende. Also: tot.
Du hast wirklich ein ausgeprägtes Leseproblem...
Oder unterliegst tatsächlich dem Irrglauben, dass alle, die dir deine "Armut = Glücklich" Geschwurbel nicht abnehmen, "verbittert" sein müssen.. :p
Wie kommst du auf das dünne Eis?
Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Ich schrieb: Um glücklich zu sein, muss man vor allem fähig und bereit sein, mit sich selbst Frieden zu schließen. Es geht also in erster Linie um das Individuum selbst. Äußere Faktoren sind zweitrangig. Ansonsten wäre ein Jeff Bezos der glücklichste Mensch der Welt, während Millionen von Deutschen nur mit hängenden Mienen durch die Gegend laufen müssten. Das Begriffspaar "Armut/Reichtum" und Glück korrelieren nicht unbedingt miteinander.

Und die Altersforschung hat herausgefunden: Am Ende des Lebens denken die Menschen nicht an das Geld, das sie verdient hatten oder nicht. Und auch nicht an die beruflichen Erfolge und die Überstunden. Sondern wichtig ist ihnen die Anzahl und die Tiefe der Beziehungen, die sie geführt hatten.
Junge, deine Probleme sind wirklich noch größer als ich angenommen hatte....
Deinen Hass auf alle "Vemögenden" kann man ja auch immer noch im "Kapitalismus ist eine Herrschaftsideologie" nachlesen...
Der Thread "Kapitalismus als (Herrschaft-)Ideologie" scheint dich ja ganz schön mitgenommen zu haben. :D :D :D Und schon da hast du nicht verstanden, worum es mir damals ging. :dead:

Aber Hass? Hass ist ein Gefühl, das zuallererst den hassenden innerlich zerfrisst. Ebenso ist es mit der Verachtung. Verachtung ist eine Form von Selbsthass, die auf andere Menschen projiziert wird. Man denkt sich dann: Eigentlich müsste ich mich selbst hassen. Aber anstatt sich das einzugestehen, wird der Selbsthass auf andere externalisiert, um sich zu sagen: Wenigstens bin ich nicht so schlecht wie jener dort drüben.

Aber wahre Selbstliebe sieht anders aus. Wer sich selbst richtig liebt, der braucht vielmehr überhaupt keine Vergleiche mit anderen Menschen. Sondern er ist in sich selbst verankert.

Wieso sollte ich also ernsthaft überhaupt jemanden hassen? Was hätte ich davon? Wer glücklich sein will, der muss in sich selbst ruhen können. Dann steht er auch tendenziell eher locker-flockig über den Dingen, dem Leben, den Schicksalschlägen etc. Wenn du mich also in irgendeinem Schützengraben des Hasses wähnst, dann solltest du also eher an dir selbst arbeiten, anstatt mich irgendwo zu verorten, wo du dich selbst noch befindest. :rolleyes:
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Erasmus »

Progressiver hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 14:52
Aber Hass? Hass ist ein Gefühl, das zuallererst den hassenden innerlich zerfrisst. Ebenso ist es mit der Verachtung. Verachtung ist eine Form von Selbsthass, die auf andere Menschen projiziert wird. Man denkt sich dann: Eigentlich müsste ich mich selbst hassen. Aber anstatt sich das einzugestehen, wird der Selbsthass auf andere externalisiert, um sich zu sagen: Wenigstens bin ich nicht so schlecht wie jener dort drüben.
Dem möchte ich widersprechen. Sowohl was den Hass angeht, dem durchaus auch eine wichtige emotionale Funktion zukommen kann, als auch mit Blick auf Verachtung, die mit Selbsthass gleichzusetzen nun wirklich Unfug ist. Warum hasst jemand sich, wenn er Menschen etwa vom Schlage Donald Trumps verachtet? Es gibt genügend Menschen, die völlig würdelos auftreten in der Öffentlichkeit, die man nur verachten kann. Ob man es dann an die große Glocke eines (a)sozialen Mediums hängt, ist eine andere Frage.
Progressiver hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 14:52 Aber wahre Selbstliebe sieht anders aus. Wer sich selbst richtig liebt, der braucht vielmehr überhaupt keine Vergleiche mit anderen Menschen. Sondern er ist in sich selbst verankert.
Das mag nun sein - aber wer gerne darüber redet, dem begegne ich mit einer gewissen Skepsis. Und was heißt schon "sich selbst richtig lieben"? Narziss hat sich gewiss richtig geliebt.
Progressiver hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 14:52 Wieso sollte ich also ernsthaft überhaupt jemanden hassen? Was hätte ich davon? Wer glücklich sein will, der muss in sich selbst ruhen können. Dann steht er auch tendenziell eher locker-flockig über den Dingen, dem Leben, den Schicksalschlägen etc. Wenn du mich also in irgendeinem Schützengraben des Hasses wähnst, dann solltest du also eher an dir selbst arbeiten, anstatt mich irgendwo zu verorten, wo du dich selbst noch befindest. :rolleyes:
Vielleicht hilft der Hass auch, die Angst zu überwinden und zu kämpfen, wie das vielleicht die Menschen in der Ukraine gerade tun. Ansonsten klingt dieses Drüberstehen eher wie eine spießige Idylle, nach moralisch korrektem Kleinbürgertum und der Freiheit des Schrebergartens.

Irgendwie dünkt mich, als hättest du denjenigen, der dir deine Signatur gab, nicht sehr eifrig gelesen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 14:52 Entweder etwas ist tot. Oder lebendig. Beides zugleich geht nicht! Du hast dich dazu entschieden, Maschinen als "nicht tot" zu qualifizieren. "Nicht tot" bedeutet im Sinne der Logik: lebendig. Logik ist wohl nicht deine Stärke?
Wenn für dich ein Motorboot das Gleiche ist wie ein Stein- dann ist dir wohl nicht zu helfen :x
Das Begriffspaar "Armut/Reichtum" und Glück korrelieren nicht unbedingt miteinander.
Das habe ich nirgends behauptet...
Mein Wort war Zufriedenheit wegen Annehmlichkeit....
Und die Altersforschung hat herausgefunden: denken die Menschen nicht an das Geld, das sie verdient hatten oder nicht. Und auch nicht an die beruflichen Erfolge und die Überstunden. Sondern wichtig ist ihnen die Anzahl und die Tiefe der Beziehungen, die sie geführt hatten.
Und- habe ich dem irgendwo widersprochen?
Ich bezog mich auf die Zeit vor dem Tod. Und deine These "arm macht glücklich" solltest du endlich mal dem VdK erzählen... :x
Der Thread "Kapitalismus als (Herrschaft-)Ideologie" scheint dich ja ganz schön mitgenommen zu haben. :D :D :D Und schon da hast du nicht verstanden, worum es mir damals ging. :dead:
Doch, doch- das alte Gejammer der Habenichtse wie böse doch die Vermögenden sind.... :D
Aber Hass? Hass ist ein Gefühl, das zuallererst den hassenden innerlich zerfrisst. Ebenso ist es mit der Verachtung. Verachtung ist eine Form von Selbsthass, die auf andere Menschen projiziert wird. Man denkt sich dann: Eigentlich müsste ich mich selbst hassen. Aber anstatt sich das einzugestehen, wird der Selbsthass auf andere externalisiert, um sich zu sagen: Wenigstens bin ich nicht so schlecht wie jener dort drüben.
Wenn du dich selber hasst ist das dein Problem
Ich hasse mich nicht...

Übrigens hast DU das Thema "Hass" aufgebracht...
Warum auch immer...
Zuletzt geändert von Realist2014 am Di 24. Mai 2022, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jorikke »

Misterfritz hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 23:01 Ich bin weder das eine noch das andere ;)
Allerdings finde ich es nicht erstrebenswert älter als 80 zu werden. Man kann nicht erhoffen, dass sich die Welt zum Besseren wendet, die Freunde und die Familie sterben so langsam rundherum weg. Warum also noch leben?
Ich bin 80.
Wenn ich morgens so gegen halb sieben aufstehe decke ich als erste den Kaffeetisch. Um sieben steht meine Frau auf, wir essen gemeinsam, lesen die Tageszeitung und besprechen das Wichtigste. Gegen neun dann will der Hund los, nicht ohne mich, versteht sich. Zurück gegen 10.30.Úhr. Dann Einkaufen. Meine Frau ist erkrankt, eine unheilbare Geschichte, Alzheimer. In der Alterspsychiatrie wurde mir dringend empfohlen die Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen. Ich will das noch nicht. Wir brauchen die Kohle nicht und solange es irgend geht will ich mit ihr selbst bestimmt leben.
Es sind jetzt sicher nicht mehr die großen Reisen, die Besuche bei alten Freunden, Kneipenbesuch und Skatabende, die wichtig sind.
Es ist die Pflicht meiner Frau etwas von dem zurückzugeben, was sie in ihrem Leben für uns geleistet hat.
Schon deshalb habe ich noch keine Minute daran gedacht, jetzt mit 80, ist es genug.
Wobei ich aber gerne zugebe, mit 70 hatte ich schon den Gedanken, mit 80 solle es eigentlich genug sein.
Schaun wir mal...
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Vongole »

jorikke hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 16:21 Ich bin 80.
(Fullquote)
Chapeau und alles Gute! :)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

jorikke hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 16:21 Ich bin 80.
……
Schaun wir mal...
Ich wünsche dir und deiner Frau noch schöne Jahre. Schön im Sinne von Abwesenheit von Überdruss und Schmerzen, aber Freude an den kleinen Dingen. Irgendwann wachst du hoffentlich morgens auf und stellst fest, dass du gegangen bist, ganz unspektakulär.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Erasmus »

Dieser Strang passt übrigens sehr schön ins Bild dessen, was in der letzten Zeit-Ausgabe als die "große Seelenschau" der Deutschen in einem zweiseitigen Artikel beschrieben wurde. Die Lust an der "Seelenzergliederung" wie es in Manns Zauberberg heißt. Ein paar Fakten aus diesem Artikel, die die Entwicklung ganz gut widerspiegeln:
3,2 Millionen Menschen suchten im Jahr 2018 in Deutschland eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten auf, das ist die neueste Zahl, eine Hochrechnung der Barmer. 3,2 Millionen – das sind 41 Prozent mehr als 2009.
Die Deutschen erkunden ihr Innenleben. Und im Gegensatz zu früher tun sie das nicht im Verborgenen. Im Gegenteil. Der Siegeszug der Psychologie schlägt sich nicht nur in Seminaren und Therapiestunden nieder, sondern auch auf dem Buchmarkt und in Fernsehserien, an Universitäten und in Kneipengesprächen. Die Psychologisierung der Gesellschaft hat sämtliche Lebensbereiche erfasst und mit ihnen die Sprache, das Denken, ja den Blick der Deutschen auf sich selbst und die Welt: Trauma, toxische Beziehung, Mikroaggression, Trigger – alles Begriffe, die in den normalen Sprachgebrauch übergegangen sind.
Wird schon die Realität psychologisch ausgedeutet, so kommt die Fiktion gleich gar nicht mehr ohne den Blick auf den Grund der Seele aus. Der Hamburger Literaturagent Günter Berg klagt darüber, dass Romanfiguren inzwischen oft nichts Besseres zu tun hätten, als sich um die letzten Ritzen ihrer psychischen Verfasstheit zu kümmern. "Das hat signifikant zugenommen", sagt er. Vielleicht sei es ein Indiz dafür, wie kompliziert die Welt da draußen geworden sei. "Die Malaise einer Figur mit irgendeinem persönlichen Unglück zu erklären ist viel einfacher, als soziale Konflikte zu erzählen." Auch in vielen Serien von Das Damengambit bis 13 Reasons Why erscheint der Psycho-Knacks als cooles Accessoire, das Charaktere ohne großen Aufwand tiefgründig wirken lässt.
Gerade das hier kann ich aus Literatur ganz und gar bestätigen. Dieser Trend zur reinen Innenschau literarischer Figuren, bei denen alles Soziale nur Projektionsfläche des eigenen Ich ist.

Und auch die nackten Zahlen bestätigen es:
Und bei der Wahl des Studienfachs, um von der Fiktion zurück zur Realität zu schwenken, liegt Psychologie im Trend. Im Wintersemester 2020/21 studierten 100.000 Frauen und Männer Psychologie – beinahe dreimal so viele wie 20 Jahre zuvor.
Leider geht der Artikel nicht darauf ein, wie die Situation derjenigen ist, die das Studium abschließen. Aber Wartezeiten für Psychotherapie sind lang.

Und weil oben noch die Frage nach dem Geld und dem Status diskutiert wurde:
Erwachsene mit geringem sozioökonomischen Status haben ein fast doppelt so hohes Risiko für Depressionen wie solche mit hohem, das ergab eine internationale Meta-Analyse schon vor fast 20 Jahren. Die jüngste Feldstudie für Deutschland bestätigte den Befund – und zwar für alle psychischen Krankheiten.
Die Voraussetzungen, mit Geld zu glücklicher zu sein, sind also durchaus gegeben.

(Quelle: https://www.zeit.de/2022/21/psychologie ... ettansicht)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jorikke »

aleph hat geschrieben: Mi 18. Mai 2022, 22:04 Atheisten tun im Schnitt häufiger Suizid, als Gläubige.
Natürlich, ganz normal.
Die Zugehörigkeit zu einer Kirche beginnt mit der Taufe. Statistisch "gläubig."
So mit 30/40 ist man dann souverän genug den Laden hinter sich zu lassen und tritt aus. Statistisch "ungläubig."
In der dann im Alter viel größeren Gruppe der "Ungläubigen" kommt hinzu, ein Suizid tritt erst ab ca. 45 Jahren gehäuft auf, in jüngeren Jahren ist er seltener.
Mit Glaube oder Unglaube hat das kaum etwas zu tun.
Rein zahlenmäßig kann man daraus aber eine Statistik basteln, in der scheinbar ein Zusammenhang in der Suizidrate bei "Gläubigen" und "Ungläubigen" besteht.
... sinnfreier Käse.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von firlefanz11 »

jorikke hat geschrieben: Di 24. Mai 2022, 16:21 Ich bin 80.
Wenn ich morgens so gegen halb sieben aufstehe ...
Ich versteh immer nicht warum Rentner das dringende Bedürfnis haben früh aufzustehen... :?:
Würde mir nie in den Sinn kommen...!
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Micro Magnetics »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 14:05 Ich versteh immer nicht warum Rentner das dringende Bedürfnis haben früh aufzustehen... :?:
Würde mir nie in den Sinn kommen...!
Senile Bettflucht gibt es wirklich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Senile_Bettflucht
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Vongole »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 14:05 Ich versteh immer nicht warum Rentner das dringende Bedürfnis haben früh aufzustehen... :?:
(..)
Sollte bei Jorikkes Schilderung doch klar sein: Nötige Kontinuität.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jorikke »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 14:05 Ich versteh immer nicht warum Rentner das dringende Bedürfnis haben früh aufzustehen... :?:
Würde mir nie in den Sinn kommen...!
Senile Bettflucht.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben: Mi 25. Mai 2022, 17:15 Senile Bettflucht.
Nö, die Katze schnurrt einem ins Uhr, gibt Nasenküsschen: Futter, Marsch! Und dann stehe ich eben auf, bereite das Frühstück für uns alle vor. Man kann doch seine Schützlinge nicht darben lassen!
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Atue001 »

"Gott" ist erst mal ein menschliches Konzept....

...und mich überzeugt KEINES der mir bekannten Konzepte zu Gott - also weder das Christentum noch der Islam noch das Judentum. Auch den Buddhismus und weitere mir bekannte Religionen überzeugen mich nicht.

Relevant halte ich aber die sehr grundlegende Fragestellung, ob unser Leben einen SINN hat.

Verneine ich diese Frage, kann ich kein Problem darin erkennen, wenn ein 18jähriger in den USA 19 Kinder erschießt und 2 Lehrer. Wenn es keinen SINN gibt, ist seine Tat irrelevant und beliebig.

Ich halte es deshalb aus Überzeugung für richtig, dass es einen SINN gibt. Dieser ist dann wohl universell und nachhaltig.
Ob man das GOTT nennt, oder irgendwie anders - ist mir derzeit egal. Ziemlich wertvoll halte ich in diesem Zusammenhang das Buch Gott 9.0 von Marion Küstenmacher, Werner Küstenmacher und Tilmann Haberer. Ihre Gedanken führen in eine neue Art des Glaubens, der alle gängigen Religionen locker überwindet, ohne die Spiritualität der Menschen deshalb aufzugeben.

Dabei bezeichne ICH als Spiritualität die Suche des Menschen nach SINN.


"Gottlos glücklicher leben" - damit habe ich in diesem Sinne kein Problem. "Sinnlos glücklicher leben" hingegen halte ich für Bullshit. Wir Menschen sind Sinnsucher - eventuell schon von der Biologie so programmiert. Einem Sinnsucher ernsthaft anzubieten, dass das Leben sinnlos ist.... erscheint mir ziemlich sinnfrei.

Ich glaube nicht an den Gott der Christen, Moslems oder Juden - ich bin aber überzeugt, dass alles was wir erleben wie auch immer sinnvoll ist. Und: Dass wir Mitgestalter sind. Ob es dazu einen GOTT braucht - ist mir unterm Strich egal, weil wir es nicht feststellen können, wenn er/sie/es sich nicht explizit dazu und für jeden erkennbar meldet. Insofern bin ich inzwischen vielleicht gottlos, aber nicht sinnlos......und wenn es Gott doch gibt, wäre das für mich kein Widerspruch, vor allem dann nicht, wenn dieser Gott völlig anders wäre als das, was die üblichen Verdächtigen hier auf der Erde so darüber von sich geben.

Sind Menschen die nicht an Gott glauben glücklicher? Da muss ich enttäuschen - man kann glücklich und unglücklich leben, ganz egal ob man an einen Gott glaubt oder nicht.....es ist für ein glückliches Leben irrelevant.
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