Es hat vermutlich auch damit zu tun, das wir (mit wir meine ich jetzt die, die in Ländern wohnen, die man gemeinhin als Teil dieser sogenannten westlichen Welt ansieht) ... also dass "wir" unsere Rolle in der Welt gehörig überschätzen. Es gab kürzlich das AUßenministertreffen der G20. Dass Russlands Lawrow dieses Treffen vorzeitig verlassen hat ... andere Geschichte. Aber Staaten wie Indien, China ... aber auch zum Beispiel Argentinien waren dabei. Alles keine Russland-.Verweigerer aber in vielerlei Hinsicht ein sehr großes Stück Erde. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es nicht wenige dieser "Westler" gibt, die Indien noch immer für eine Art "Hungerstaat" halten. Aber Indien gehört mittlerweile unter die Top Ten der Volkswirtschaften in der Welt. Und das Land hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs seine Erdöl-Importe aus RUssland verneunfacht. Verneunfacht! Bitte. Die Welt 2022 ist ganz einfach eine andere geworden als bis Ende der 90er Jahre. Man muss sich ganz andere außenpolitische Paradigmen einfallen lassen, wenn man die Welle an Einflussgewinnung autokratischer Systeme eindämmen will.MoOderSo hat geschrieben: ↑Di 12. Jul 2022, 10:32 Russland hat im letzten Quartal 4 mal so viel Geld verdient wie im Vorjahresquartal.
https://tradingeconomics.com/russia/current-account
Die Strategie über Sanktionen Russland arm zu machen ist vollends nach hinten losgegangen. Durch Angebotsverknappung bestraft man nur die Käufer nicht die Verkäufer. Hätte man sich mit dem Geld, was man jetzt zuviel für weniger Ware bezahlt hat, lieber die Lager bis zur Decke mit günstigen russischen Rohstoffen voll gemacht, hätte man bald eine Situation erreichen können wo Nachfrage und Preis ordentlich eingebrochen wären, was Russland wirklich weh getan hätte.
UK zum Beispiel liefert ziemlich großzügig auch schwere Waffen an die Ukraine. Und gleichzeitig hat es in großem Maße russischen Oligarchen geholfen, ihre zusammengeklauten Millionen in Sicherheit zu bringen. Nicht anders als Schweiz, Deutschland und andere Länder. Genau deshalb wird das ausbleiben, was man sich u.a. von den Sanktionen erhofft: Eine Art Palastrevolution. Die Millionäre ... die, die vielleicht in Russland das Ruder herumreißen könnten ... haben kein Problem mit dem Westen. Gestern nicht und heute auch nicht. Ebenso wie es für einen russischen Oligarchen in London ein schönes Leben ist ... mit superteuren Grundstücken in Londons Innenstadt ... war es für einen Deutsche-Bank-Mitarbeiter oder auch einem ganz normalen IT-Profi der DB mit Sicherheit ein schönes Leben in Moskau. Exklusive Clubs, Parties, auf denen man exotische Schmetterlinge aufsteigen ließ. Bitte, ja, ich kenne zumindest flüchtig einen ziemlich angesagten Produzierer elektronischer Tanzmusik. Der Woche für Woche für Unsummen irgendwo "eingeflogen" wird. Und Moskau und Petersburg waren die spendabelsten und wichtigsten Zentren des globalen Partylebens.