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Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 13:11
von wokehead
Regelmäßig vor und nach Landtags-, Senats- und Bundestagswahlen sahen sich bekennende Nichtwähler stets heftiger Kritik von Politik und Medien ausgesetzt. Hiermit wurde versucht, von der Unlösbarkeit grundlegender Probleme im gegenwärtigen politischen System abzulenken. Zur diesjährigen im Zeichen der Corona-Pandemie stehenden Bundestagswahl am 26. September werden sie in der veröffentlichten Wahrnehmung jedoch von den vermeintlich noch deutlich vernunftresistenteren Impfverweigerern verdrängt.
Als die Initiative ‚
Wahlabsage – Mehr Demokratie, weniger Politik‘ vor dreizehn Jahren ihre Arbeit aufnahm, schlug bewussten Nichtwählern öffentlich ein hohes Maß an Ablehnung entgegen. Die stetig sinkende Wahlbeteiligung beschädigte zunehmend das Bild der harmonischen Konsensdemokratie. Der damals noch wenig ins mediale Blickfeld gerückten Gruppe der Nichtwähler wurde zu Unrecht die Rolle der Sündenböcke für das Unbehagen breiter Bevölkerungsschichten an der ausufernden Parteiendiktatur zugewiesen.
Nüchterne politische Beobachter hingegen attestieren bewussten Nichtwählern, nicht automatisch Feinde der parlamentarischen Demokratie zu sein. Sie könnten im Gegenteil sogar Anstoß und Druck zu notwendigen Modernisierungen liefern, wie beispielsweise die Kritik an der bevorstehenden starken Aufblähung der Bundestagssitzkapazität in nordkoreanische Größendimensionen.
Die Nichtwähler-Initiative ‚Wahlabsage‘ blickt den anstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag mit Gelassenheit entgegen. Sie erwartet diesmal deutlich weniger politische und mediale Ausfälle gegen Wahlverweigerer, da die Rolle der politischen, genauer 'gesundheitspolitischen', Sündenböcke von Politik und Medien in diesem Jahr eindeutig der Gruppe der Impfkritikerinnen und Impfkritiker zugedacht wird.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 13:22
von Teeernte
Initiative ‚Wahlabsage – Mehr Demokratie, weniger Politik‘
Was willst Du diskutieren ?
...oder NUR Werbung machen ??
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 14:06
von Maikel
Ich freue mich über jeden Nichtwähler.
Je geringer die Wahlbeteiligung, umso größer ist das Gewicht meiner Stimme.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 14:33
von Teeernte
Maikel hat geschrieben:(20 Sep 2021, 14:06)
Ich freue mich über jeden Nichtwähler.
Je geringer die Wahlbeteiligung, umso größer ist das Gewicht meiner Stimme.
Die ehemaligen NICHTWÄHLER sind nun AfD.
https://wahlen.sachsen.de/landtagswahl- ... bnisse.php
https://de.statista.com/statistik/daten ... n-sachsen/
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 15:30
von wokehead
Teeernte hat geschrieben:(20 Sep 2021, 13:22)
Was willst Du diskutieren ?
...oder NUR Werbung machen ??
Werbung für eine Loser-Initiative ?
Ich schreibe meine Texte immer so im Presse-Stil, sonst werden sie schnell zu persönlich. Sind einfach überspitzte Statements, zu denen mich andere Meinungen interessieren.
Habe lange nichts mehr gemacht, aber jetzt zu den Wahlen hat es mich wieder ein wenig gejuckt ...
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 15:38
von Teeernte
wokehead hat geschrieben:(20 Sep 2021, 15:30)
Werbung für eine Loser-Initiative ?
Ich schreibe meine Texte immer so im Presse-Stil, sonst werden sie schnell zu persönlich. Sind einfach überspitzte Statements, zu denen mich andere Meinungen interessieren.
Habe lange nichts mehr gemacht, aber jetzt zu den Wahlen hat es mich wieder ein wenig gejuckt ...
Du kannst ja machen was Du willst - nur wird der Strang versenkt - wenn ...."nur der Mond aufgeht".
...es Nachts kälter als draussen ist.... oder ->> wenn die Sonne scheint - es wärmer ist.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 19:32
von wokehead
Dann rette mich doch vor der Versenkung und beziehe kurz Stellung zum Thema Nichtwähler/Impfverweigerer als politische Sündenböcke ...
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 20. September 2021, 19:40
von PeterK
wokehead hat geschrieben:(20 Sep 2021, 19:32)
Dann rette mich doch vor der Versenkung und beziehe kurz Stellung zum Thema Nichtwähler/Impfverweigerer als politische Sündenböcke ...
Ich habe mit meinem Sohn darüber gesprochen, der dieses Jahr zum ersten Mal wählen darf. Er ist deutscher Staatsbürger, lebt aber - wie ich - überwiegend in Catalunya. Sein Argument, nicht zu wählen war: "Ich bin über die deutsche Politik nicht so gut informiert, dass ich mir eine qualifizierte Wahlentscheidung zutraute."
Das Argument fand ich absolut ok.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Dienstag 21. September 2021, 10:41
von firlefanz11
Je mehr Leute nicht wählen desto mehr wird den Politkern bewusst gemacht, dass was nicht stimmt mit politischen Weg. Allerdings nur wenn nahezu niemand mehr wählen geht. Da das aber wohl nie passieren wird, muss man zusehen, dass man wählt was am besten zu einem passt oder am wenigsten Schaden anrichtet...
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 27. September 2021, 16:40
von Der Neandertaler
Hallo wokehead.
Wenn das letztlich keine Werbung sein soll, frage ich mich, was dies denn sonst sein soll? Denn ich habe nie den Eindruck gehabt, daß
"bekennende Nichtwähler stets heftiger Kritik von Politik und Medien ausgesetzt" waren -
"vor und nach Landtags-, Senats- und Bundestagswahlen" nicht,
"regelmäßig" schon überhaupt nicht.
Jeder darf frei entscheiden, ob er wählen möchte oder nicht. Ob er also sein Grundrecht wahrnehmen möchte oder nicht.
- (wofür andernorts und vergangenheitlich auch hierzulande Menschen ihr Leben geopfert haben)
Nur darf er sich dann, wenn er sich entschloßen hat, nicht wählen zu müssen, ... dann darf er sich auch nicht beschweren, daß er die
"falsche" Regierung hat und seine Stimme ja nicht gehört wird.
- "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Soll heißen, daß Demokratie durchaus auch (oder vermeintliche) Probleme, also Defizite hat. Man sollte aber nicht vom Ablenken
"der Unlösbarkeit grundlegender Probleme im gegenwärtigen politischen System" reden, sondern eher von einer Lösung, die zwar lange gedauert hat, die aber letztlich mehrere Aspekte beleuchtet und eventuell auch berücksichtigt. Mir ist jedenfalls eine derartige Lösung lieber, als eine
(vermeintliche) Lösung, die zwar schneller getroffen wurde, die aber letztendlich nur einen Aspekt berücksichticht und auch nur einen Vorteil hat - die ein offensichtliches (aber lediglich ein subjektives) (Volks-)Empfinden suggeriert.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 27. September 2021, 17:00
von Der Neandertaler
Hallo Maikel
Maikel hat geschrieben:Ich freue mich über jeden Nichtwähler.
Je geringer die Wahlbeteiligung, umso größer ist das Gewicht meiner Stimme.
Dein Empfinden und Dein Freude in allen Ehren, aber dies könnte letzlich ein Trugschluß ... eine Milchmädchenrechnung sein.
- (Achtung, Klischee!): "Demokratie muß verteidigt werden - notfalls jeden Tag!"
Soll heißen, daß letzlich die Nichtwähler den Nicht-Demokraten das (demokratische) Feld einer legitimen Wahl überlassen, die danach aber die Demokratie aushöhlen, unterminieren
(s.: Ungarn, etc.) und letztlich abschaffen können. Ein Beispiel aus unserer dunklen Vergangenheit kennen wir ja!?!
- ... die aber immer behaupten können, ... legal behaupten können, daß sie legitim, also durch eine demokratische Wahl an die Macht gekommen sind.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 27. September 2021, 17:37
von Der Neandertaler
Hallo firlefanz11.
firlefanz11 hat geschrieben:Je mehr Leute nicht wählen desto mehr wird den Politkern bewusst gemacht, dass was nicht stimmt mit politischen Weg. Allerdings nur wenn nahezu niemand mehr wählen geht.
Dem möchte ich aber vehement widersprechen!!!!
Politikern ist es letztlich doch egal, ob sie 10 oder 10.000 Stimmen bekommen. Entscheident ist doch, ob sie entsprechend dem Verhältnis, noch vor den anderen Parteien liegen. Ein anderer Punkt ist auch, daß eine Verkleinerung der
(demokratischen) Wählerschaft, letztlich den undemokratischen Parteien hilft. Entweder man ist frustriert von demokratischen Parteien, was ja durchaus nachvollziehbar ist, aber unverständlich ist und bleibt, wenn dieser aus Frust heraus eine undemokratische und demokratie-zerstörende Partei wählt und meint,
"damit den Politkern einiges bewußt" zu machen, daß
"mit (dem) politischen Weg ... was nicht stimmt". Wir haben nunmal in Deutschland ein Wählerschafftspotential von, je nach Analyse, von etwa 8 bis 10 Prozent, mit rechter oder ganz rechter Grundhaltung. Da entsprechende Parteien dieser Wählerschafft es immer schaffen, ihr Wählerklientel zu einer
(demokratischen) Wahl zu animieren, kann es durchaus sein, daß irgendwann, wenn weitgehend demokratische Wähler daheim bleiben, ... daß dann undemokratische Parteien das Sagen und Regieren ermöglicht wird.
Also, ich, für meinen Teil möchte dies jedenfalls nicht. Also laßt uns besser überlegen, wie wir
(demokratischen) Politikern auf demokratischem Wege, mit demokratischen Mitteln Beine machen?
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Montag 27. September 2021, 17:42
von Adam Smith
Je mehr Leute wählen, desto aufgeheizter ist die politische Sitation. Das sieht man auch an Volksbegehren. Je mehr Leute sich beteiligen, desto schlimmer oder wichtiger ist das Begehren.
Re: Nichtwähler sind aktuell keine politischen 'Sündenböcke' mehr
Verfasst: Samstag 9. Oktober 2021, 10:48
von Evi
Ich war diesmal drauf und dran, wie viele aus meinem persönlichen Umfeld, nicht zu wählen, habe dann den Wahlomat getestet und kam auf ein Ergebnis, das meine Vorbehalte bestätigte. Die ersten Parteien, die im Bundestag waren, landeten bei meinem Wahlomatergebnis zwischen Platz 14 und 23. Vorletzte war die SPD und letzte die CDU.