Skull hat geschrieben:(19 Aug 2021, 18:59)
Das hört sich für mich…nach Ausreden an.
DU hattest vollmundig direktdemokratische Ansätze GRUNDSÄTZLICH mit Demokratie UNVEREINBAR bezeichnet.
Die Schweiz (aber auch in Teilen andere Länder) zeigen das Gegenteil.
mfg
Ja. Und ganz ehrlich gesagt. Da ist auch meine - zugegeben eher subjektive - Ansicht nach wie vor. Man müsste es eigentlich objektiv, politikwissenschaftlich, mit Zahlen usw. durchdenken. Der Punkt in dieser Hinsicht für mich ist einfach, dass für die Konsequenzen direktdemokratisch herbeigeführter Entscheidungen niemand verantwortlich gemacht werden kann. Anders als in repäsentativen Demokratien. Und, übrigens, auch in der Schweiz werden wirklich wesentliche, wichtige, relevante politische Entscheidungen - wie zum Beispiel die über das EU-Schweiz-Rahmenabkommen -
nicht direktdemokratisch herbeigeführt.
Das Demokrartiedefizit in dieser Hinsicht in D besteht für mich darin, dass die Exekutive, die Kanzlerin, die Minister*innen sich viel zu wenig und viel zu zaghaft vor dem Bundestag zu verantworten zu haben. Der Verkehrsminister müsste nicht nur von der Qualitätspresse sondern auch vor dem Parlament, dem Bundestag regelmäßig für seine Fehlentscheidungen "gegrillt" werden.
Ich brauche nur in irgendeinen beliebigen Supermarkt gehen und mir die Riesen-Schlagzeilen der wenigen verkäuflichen Tageszeitungen anschauen. Dann weiß ich, was passieren würde, wenn die Politik des Landes einfach so vom augenblicklich herrschenden Volkswillen bestimmt werden würde. Eine Horrorvorstellung!
Also, zusammengefasst: Stärkung der Parlamente statt Direktdemokratie!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)