Gibt es guten deutschen Rotwein?

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Gibt es guten deutschen Rotwein?

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50%
nein
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weiß nicht
2
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Liegestuhl
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Liegestuhl »

Ich trinke sehr gerne Rotweine von der Ahr. Mein Großvater hat dort schon seinen Urlaub verbracht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Bauch »

Als er bei der Wehrmacht war?
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Liegestuhl
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Liegestuhl »

Bauch hat geschrieben:(05 Apr 2020, 10:22)

Als er bei der Wehrmacht war?
Später.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2020, 12:51)
Nein. Guter Rotwein kommt aus Italien oder Spanien.
D'accord. Zum Teil auch aus Südafrika.

Kennst Du den "Pétalos del Bierzo"? Und den Artazuri aus Navarra? Falls nicht - es lohnt sich IMO, beide mal zu probieren.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben:(05 Apr 2020, 10:58)

D'accord. Zum Teil auch aus Südafrika.

Kennst Du den "Pétalos del Bierzo"? Und den Artazuri aus Navarra? Falls nicht - es lohnt sich IMO, beide mal zu probieren.
Du weißt ja, wo ich mal "spazieren" war :thumbup:
Wie die genau heißen, hab ich nicht mehr im Kopf, aber die Bierzo Weine hab ich fast alle durchprobiert. War eine lange Nacht in Villafranca :thumbup:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 11:45)

Du weißt ja, wo ich mal "spazieren" war :thumbup:
Wie die genau heißen, hab ich nicht mehr im Kopf, aber die Bierzo Weine hab ich fast alle durchprobiert. War eine lange Nacht in Villafranca :thumbup:
Da gab's vermutlich was zu begießen.

Ich würde übrigens nicht behaupten, es gebe keine guten deutschen Rotweine. Ich kenne nur keinen ;).
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben:(05 Apr 2020, 13:21)

Da gab's vermutlich was zu begießen.

Ich würde übrigens nicht behaupten, es gebe keine guten deutschen Rotweine. Ich kenne nur keinen ;).
Ja, das kommt hin. Ich habe auch noch keinen guten deutschen Rotwein gefunden. Der beste deutsche Rotwein war in Germersheim Pfalz. Aber noch um Meilen entfernt, was ich von einem Rotwein erwarten kann.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von odiug »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2020, 12:51)

Nein. Guter Rotwein kommt aus Italien oder Spanien.
Zweigelt ist sehr guter Rotwein, der nördlich der Alpen gut gedeiht.
Zwar hauptsächlich in Österreich angebaut wird, aber auch in Franken, Baden und sogar im Unstrut Weinanbaugebiet.
Zweigelt ist aber sehr arbeitsintensiv ... von daher kein "Preisknüller" im Aldi Regal :(
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

odiug hat geschrieben:(05 Apr 2020, 13:26)

Zweigelt ist sehr guter Rotwein, der nördlich der Alpen gut gedeiht.
Zwar hauptsächlich in Österreich angebaut wird, aber auch in Franken, Baden und sogar im Unstrut Weinanbaugebiet.
Zweigelt ist aber sehr arbeitsintensiv ... von daher kein "Preisknüller" im Aldi Regal :(
Es gibt einen halbwegs guten Roten aus der Steiermark.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Bauch »

Zweigelt ist auch nicht der Renner.
Deutsche Weine sind weiß.
Bei wilden Bäumen sind die Blüten wohlriechend,
bei zahmen die Früchte.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 13:58)
Es gibt einen halbwegs guten Roten aus der Steiermark.
Die Steiermark ist wieder deutsch? Habe ich etwas verpasst? ;)

Ernsthaft: Im Kaiserstuhl wird IMO teilweise Tempranillo angebaut; das Wetter passt, die Böden sind anders - aber vielleicht wird ja was daraus.
Zuletzt geändert von PeterK am Sonntag 5. April 2020, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von PeterK »

Bauch hat geschrieben:(05 Apr 2020, 14:54)
Deutsche Weine sind weiß.
Jep. "Old white wines."
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben:(05 Apr 2020, 17:15)

Die Steiermark ist wieder deutsch? Habe ich etwas verpasst? ;)
Da wurde doch Autriche genannt, im Post den ich beantwortet habe. Also die Zeit als die Steiermark als "deutsch" durchging, haben wir ja zum Glück hinter uns. Eher noch bairisch. :)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Mahmoud »

Lomond hat geschrieben:(04 Apr 2020, 11:20)

Gibt es guten deutschen Rotwein?

Und falls ja - welchen?

Ja, ganz klar: JA.


Holzfass Merlot/ Weingut Schulz, Weinolsheim Rheinhessen. Für kleines Geld, samtig, weich, fruchtig, Kirschen/ Pflaumen, nicht zu schwer.
Mahmoud

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Mahmoud »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2020, 12:51)

Nein. Guter Rotwein kommt aus Italien oder Spanien.

Du bist bestimmt ein älterer Jahrgang und lässt von deinen Vorurteilen nicht ab...…

Ich frage mich ja schon lange nicht mehr, welche Qualifikationen man braucht, um hier Moderator oder "Präsident" zu werden.... :x
Mahmoud

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Mahmoud »

Lomond hat geschrieben:
Badischer Spätburgunder und Regent und Sankt Laurent - um nur mal 3 Sorten zu nennen. :thumbup:
Das sind keine Weine, das sind Rebensorten. Gefragt war nach Weinen!

Meine Güte, das ist ja nicht auszuhalten, was hier so an geballter Ahnungslosigkeit zusammenkommt.

Ja, St. Laurent mag ich auch....als Rebensorte. Man kann daraus gute Rotweine machen ( übrigens auch Rosés, aber die sagen mir nicht so zu)
Man kann daraus aber auch mittelmäßige Weine machen.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:00)

Du bist bestimmt ein älterer Jahrgang und lässt von deinen Vorurteilen nicht ab...…
43 ist nicht soooo alt.
Und anstatt dich mit meiner Person zu beschäftigen, frage dich mal, warum mir Rotwein aus südlichen Ländern besser schmeckt. Kleiner Tipp - Sonneneinstrahlung und so.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Lomond »

PeterK hat geschrieben:(05 Apr 2020, 17:15)

Ernsthaft: Im Kaiserstuhl wird IMO teilweise Tempranillo angebaut; das Wetter passt, die Böden sind anders - aber vielleicht wird ja was daraus.
So ist es.
Und der Merlot ist auch längst heimisch geworden im Lande Baden. :thumbup:
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Lomond »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:05)

das sind Rebensorten.
And what else is new?
Wenn du oder sonstwer denkt, mir wären solche Dinge nicht bekannt, dann denken diese Leute falsch.
Ich hab es nicht nötig, mit meinem Wein-Wissen zu protzen.
Und schon mal gar nicht mit falschem "Wissen".

Zum Wohl allerseits. :thumbup:
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Lomond »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:05)
Meine Güte, das ist ja nicht auszuhalten, was hier so an geballter Ahnungslosigkeit zusammenkommt.
Dem stimme ich durchaus zu! :D :thumbup:
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Lomond »

Die Meinung, es gäbe keinen guten deutschen Rotwein ...
.... kann man ab und zu hören.

Sie wird durch Wiederholung nicht wahrer.
Natürlich gibt es guten deutschen Rotwein, sogar sehr guten.

Man kann sagen, dass einem dieser oder jener Wein nicht schmeckt.
Aber zu sagen, es gäbe keinen guten deutschen Rotwein, das kann man vernünftigerweise nicht sagen.

Die Beweise des Gegenteils sind Legion. :)
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Lomond »

Derzeit genieße ich gerade wieder einen wunderbaren badischen Spätburgunder.

Und wenn wer meint, man sei "Weinkenner", weil man damit rumprotzt, dass man wirklich und wahrhaftig schon mal einen französischen Wein getrunken hat, oder auch nur von weitem mal gesehen hat, so irrt sich der.

:cool:
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von jorikke »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:15)

43 ist nicht soooo alt.
Und anstatt dich mit meiner Person zu beschäftigen, frage dich mal, warum mir Rotwein aus südlichen Ländern besser schmeckt. Kleiner Tipp - Sonneneinstrahlung und so.
Ganz ehrlich, das ist nicht zu empfehlen.
Vor vielen Jahren, bei einem Urlaub in Brest, habe ich mich mit einem Freund abgeseilt um auch der Normandie einen Tagesausflug ohne die Restfamilien zuzumuten. Nach Mt.St.Michel und dem Gezeitenkraftwerk landeten wir gegen Mittag in dem wirklich schönen St. Malo. Mittagessen vor einem Lokal, auf der Straße in praller Sonne. Das Essen, keine Ahnung mehr, war wohl gut, denn nach der ersten Flasche Gewürztraminer fanden wir eine Zweite angemessen.
Also, um es kurz zu machen, Sonneneinstrahlung bei Weingenuss ist gaga, selbst wenn es sich um einen Weißwein handelt.
Jedenfalls fassten wir (im Suff) den Beschluss all das morgendlich gesehene noch einmal von oben zu fotografieren.
Auf dem ersten Flugplatz haben sie uns keine Maschine gegeben. War ein Verkehrsflugplatz, nur Flüge zu den Kanalinseln. Immerhin wurden wir auf einen kleine Privatplatz verwiesen. Dort klappte es. Allerdings haben sie und keinen Flieger geliehen. Wir haben das Ding dann mit Pilot gemietet. Die Fotos habe ich noch heute.
Deshalb noch einmal die eindringliche Mahnung:
Weingenuss bei Sonneneinstrahlung nur für sehr Geübte.
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Alexyessin
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Alexyessin »

jorikke hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:38)

Ganz ehrlich, das ist nicht zu empfehlen.
Vor vielen Jahren, bei einem Urlaub in Brest, habe ich mich mit einem Freund abgeseilt um auch der Normandie einen Tagesausflug ohne die Restfamilien zuzumuten. Nach Mt.St.Michel und dem Gezeitenkraftwerk landeten wir gegen Mittag in dem wirklich schönen St. Malo. Mittagessen vor einem Lokal, auf der Straße in praller Sonne. Das Essen, keine Ahnung mehr, war wohl gut, denn nach der ersten Flasche Gewürztraminer fanden wir eine Zweite angemessen.
Also, um es kurz zu machen, Sonneneinstrahlung bei Weingenuss ist gaga, selbst wenn es sich um einen Weißwein handelt.
Jedenfalls fassten wir (im Suff) den Beschluss all das morgendlich gesehene noch einmal von oben zu fotografieren.
Auf dem ersten Flugplatz haben sie uns keine Maschine gegeben. War ein Verkehrsflugplatz, nur Flüge zu den Kanalinseln. Immerhin wurden wir auf einen kleine Privatplatz verwiesen. Dort klappte es. Allerdings haben sie und keinen Flieger geliehen. Wir haben das Ding dann mit Pilot gemietet. Die Fotos habe ich noch heute.
Deshalb noch einmal die eindringliche Mahnung:
Weingenuss bei Sonneneinstrahlung nur für sehr Geübte.
Nein, der Wein geniesst die Sonne, bzw. die Traube. Das meinte ich. Ansonsten ist Rotwein bei prallen Sonnenschein wirklich etwas nicht so empfehlenswertes.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Misterfritz »

Lomond hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:56)

Und wenn wer meint, man sei "Weinkenner", weil man damit rumprotzt, dass man wirklich und wahrhaftig schon mal einen französischen Wein getrunken hat, oder auch nur von weitem mal gesehen hat, so irrt sich der.

:cool:
Französischen Rotwein gibt es z.B. in jedem REWE - was soll da Protzerei sein?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Apr 2020, 08:55)

Französischen Rotwein gibt es z.B. in jedem REWE - was soll da Protzerei sein?
Also, wenn Sie schon einmal einen guten französischen Rotwein in einem Supermarkt erstanden haben sollten, dann freue ich mich für Sie! Ich habe das dumpfe Gefühl, die gehen auf anderen Vertriebswegen an ihre (zahlungskräftigen) Liebhaber.

Es hat auch mit Protzerei nichts zu tun, wenn man anerkennt, daß in Italien und Spanien und Süd-Frankreich bessere Bedingungen für den Weinbau vorhanden sind als in Deutschland. Das hat Alexyessin auch ganz sachlich erklärt. Allerdings, auch das ist wahr, viele der Winzer meinen, daß ihr angebotener Wein schon deshalb ein guter sein muß. Das stimmt dann leider doch nicht.

Umso erfreulicher doch, daß es auch sehr gute deutsche Weine gibt. Meist aber Weißweine... und auch die haben ihren Preis und ihre eigenen Vertriebswege. So mag das auch mit deutschen Rotweinen der gehobenen Art sein... daß die gar nicht erst ihre Anbauregion verlassen müssen, weil die erzeugten Mengen nicht dazu zwingen.

In den Regalen der Supermärkte sind die jedenfalls ein Zufallsfund.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(11 Apr 2020, 11:23)

Also, wenn Sie schon einmal einen guten französischen Rotwein in einem Supermarkt erstanden haben sollten, dann freue ich mich für Sie! Ich habe das dumpfe Gefühl, die gehen auf anderen Vertriebswegen an ihre (zahlungskräftigen) Liebhaber.

Es hat auch mit Protzerei nichts zu tun, wenn man anerkennt, daß in Italien und Spanien und Süd-Frankreich bessere Bedingungen für den Weinbau vorhanden sind als in Deutschland. Das hat Alexyessin auch ganz sachlich erklärt. Allerdings, auch das ist wahr, viele der Winzer meinen, daß ihr angebotener Wein schon deshalb ein guter sein muß. Das stimmt dann leider doch nicht.

Umso erfreulicher doch, daß es auch sehr gute deutsche Weine gibt. Meist aber Weißweine... und auch die haben ihren Preis und ihre eigenen Vertriebswege. So mag das auch mit deutschen Rotweinen der gehobenen Art sein... daß die gar nicht erst ihre Anbauregion verlassen müssen, weil die erzeugten Mengen nicht dazu zwingen.

In den Regalen der Supermärkte sind die jedenfalls ein Zufallsfund.
Es ging ja nur darum,
dass Lomond behauptet hat, dass die wenigsten französischen Rotwein je gesehen hätten ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Apr 2020, 11:57)

Es ging ja nur darum,
dass Lomond behauptet hat, dass die wenigsten französischen Rotwein je gesehen hätten ;)
Naja, darin gebadet habe ich sicher auch nicht, aber in 40 Jahren Frankreich-Urlauben ließ sich die nähere Bekanntschaft mit französischen Weinen nicht ganz vermeiden... was das eine oder andere Mal sicher vernünftig gewesen wäre. :D
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Wer deutschen Rotwein mag, hatte noch nie spanischen im Glas.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

grün hat geschrieben:(16 Nov 2020, 23:45)

Wer deutschen Rotwein mag, hatte noch nie spanischen im Glas.
Na ja, wer nichts anderes kennt.

Aber chilenische Rotweine sind besser als spanische oder italienische, die als Massenware angeboten werden und ich ziehe unseren australischen Rotweine fuer den taeglichen Bedarf jederzeit europaeischen Rotweinen vor. Auch in der Spitzenklasse nehmen es unsere Rotweine mit den besten franzoesischen auf.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Ich gebe zu: Australischen hatte ich noch nicht. Chilenischer wird seinem Ruf allerdings meiner Meinung nach nicht gerecht.
Ist wahrscheinlich auch Geschmackssache - ich finde Tempranillo einfach unglaublich gut und Carménère nicht ganz so.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von H2O »

In aller Bescheidenheit: Der Primitivo di Manduria aus Apulien ist fast immer eine gute Wahl zu vertretbaren Preisen, so um die 8 bis 10 Euro. Ich bin zufällig auf die Markenbezeichnung "14" gekommen, und wenn immer möglich, schlage ich dort zu. Gefährlich... da könnte man glatt das Saufen anfangen! Das ist mit dem spanischen Rioja Reserva nicht möglich. Da ist das Geld schnell alle. Aber gut schmeckt der natürlich auch.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Grundsätzlich gebe ich für Genuss gern etwas mehr Geld aus als nötig. Das hilft gegen die Saufverführung und erhöht den Spaß.
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H2O
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(17 Nov 2020, 20:37)

Grundsätzlich gebe ich für Genuss gern etwas mehr Geld aus als nötig. Das hilft gegen die Saufverführung und erhöht den Spaß.
Diese Selbstkontrolle geht mir leider ab, Gut, daß meine Frau mich bremst! Aber beide genannten Rotweine sind schon eine Sünde wert!
grün

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Mich bremst nur mein Kontostand. Aber der ist noch schlimmer als deine Frau - ganz ohne sie zu kennen.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von oga »

grün hat geschrieben:(17 Nov 2020, 10:57)

...ich finde Tempranillo einfach unglaublich gut und Carménère nicht ganz so.
Carménère ist ein Winterwein - fast kein Aroma, aber wuchtig im Geschmack.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Tja, da kommen wir zum wesentlichen Problem: Aromen sind mir wichtig.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von el loco »

Es ist erschreckend wenn sog. Weinkenner, nur an Hand einer Rebsorte, über die Qualität eines "Weins" fachsimpeln, oder gar über das Potenzial einzelner Erzeugerländer schwadronieren.
Es kommt doch immer darauf an, was dass einzelne Weingut/der einzelne Winzer daraus macht. Das hat erstmal weniger was mit dem Erzeugerland, oder der Rebsorte zu tun.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von H2O »

el loco hat geschrieben:(18 Nov 2020, 07:27)

Es ist erschreckend wenn sog. Weinkenner, nur an Hand einer Rebsorte, über die Qualität eines "Weins" fachsimpeln, oder gar über das Potenzial einzelner Erzeugerländer schwadronieren.
Es kommt doch immer darauf an, was dass einzelne Weingut/der einzelne Winzer daraus macht. Das hat erstmal weniger was mit dem Erzeugerland, oder der Rebsorte zu tun.
Das ist ja richtig, verrät aber dann doch einigen Hochmut. Natürlich können italienische
Weinbauern und Genossenschaften hervorragende Weine anbieten... tun sie auch. Und so geht das auch mit spanischen Weinen. Und man kann überall üble Gesöffe erwerben... das geht noch leichter.

Mir ist aber aufgefallen, daß ich einen "Primitivo di Manduria" bisher nicht in die Klasse der üblen Gesöffe einordnen mußte. Von "geht so" bis "hervorragend" alles dabei.
Senexx

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Senexx »

grün hat geschrieben:(16 Nov 2020, 23:45)

Wer deutschen Rotwein mag, hatte noch nie spanischen im Glas.
Vor so viel Weinkenntnis ziehe ich meinen Hut.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

el loco hat geschrieben:(18 Nov 2020, 07:27)

Es ist erschreckend wenn sog. Weinkenner, nur an Hand einer Rebsorte, über die Qualität eines "Weins" fachsimpeln, oder gar über das Potenzial einzelner Erzeugerländer schwadronieren.
Es kommt doch immer darauf an, was dass einzelne Weingut/der einzelne Winzer daraus macht. Das hat erstmal weniger was mit dem Erzeugerland, oder der Rebsorte zu tun.
Der Threaderöffner gab das Niveau mit seinen ersten beiden Beiträgen ja schon mal vor :D
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Apr 2020, 16:03)

Selbstbewusst, wie ich bin, gehe ich davon aus, dass ich ihm mehr Freude als Kummer bereite.
Die Weinfrage lässt sich, wie ich ihn kenne, prima bei einigen Gläsern Trollinger diskutieren. ;)

Ich schick dir einen Link, da kannst du mich, noch ohne lange Ohren, sehen. Dazu denkst du dir dann einfach die Hasenohren. :)

Ich lese das jetzt alles zum ersten Mal. Was hab ich da verpasst! JJ, irgendwann - noch in diesem Jahrhundert - steht eine gemeinsame Weinprobe an. Ich stelle mir vor, wir beginnen in Abendgarderobe und versuchen das Abschlusstestat unter dem Tisch zu unterschreiben.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(03 Dec 2020, 11:38)

Ich lese das jetzt alles zum ersten Mal. Was hab ich da verpasst! JJ, irgendwann - noch in diesem Jahrhundert - steht eine gemeinsame Weinprobe an. Ich stelle mir vor, wir beginnen in Abendgarderobe und versuchen das Abschlusstestat unter dem Tisch zu unterschreiben.
Zum Glück hast du es jetzt gelesen. :D Das machen wir und ich freue mich schon darauf. :) Da hier bei uns seit Anfang November kräftig umgebaut und eingebaut wird, werde ich wohl auch nach Corona noch in meine Abendgarderobe passen. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(11 Apr 2020, 11:23)

Also, wenn Sie schon einmal einen guten französischen Rotwein in einem Supermarkt erstanden haben sollten, dann freue ich mich für Sie!
...
Es hat auch mit Protzerei nichts zu tun, wenn man anerkennt, daß in Italien und Spanien und Süd-Frankreich bessere Bedingungen für den Weinbau vorhanden sind als in Deutschland.

Die besten französichen Weine kommen, je nach persönlicher Neigung, aus dem Bordelais und Burgund. Die besondere Weichheit der letztgenannten und ein höchstelegantes Bouquet sind legendär. Mir persönlich war bei einer Weindegustation aber auch ein absoluter Spitzenburgunder zu "mädchenhaft". Ein Traumwein war es trotzdem.

Dort ebenfalls angebotetene Bordeauxweine wie der 1989-er Haut Brion (Bordeaux,Appelation Graves) und auch der für mich im Preis-Leistungsverhältnis damals unglaublich günstige 90-er La Conseillante, Bordeaux/Pomerol (1993 zum Preis bei einem Münchner Händler für DM 82,50 zu haben) waren für mich
einfach noch besser. Sowohl in der Nase als auch auf dem Gaumen, mit dieser grandiosen Dualität von Geruch und Geschmack.

Ebensowenig kam der 76-er Vega Sicilia, der spanische Häuptling der Rotweinkunst, an vorgenannte beiden Bordeauxweine heran. Der spanische Millionärswein für Königshäuser und Betuchte, die nicht nur das Kriterium des enorm dicken Geldbeutels erfüllen müssen, um vom Weingut beliefert zu werden, ist aber dennoch ein Rotweingenuß der ganz besonderen Art gewesen.

Ebenso wie ein ein Südafrikanischer Rotwein, dem man in einem benachbarten Hotel trinken kann, sogar zu moderaten Preisen, aber die Mitnahme einer angebrochenen Flasche genauso verwehrt wird, wieder Kauf ungeöffneter Flaschen zum Mitnachhausenehmen.

Achja, der wohl berühmteste Wein aus Bordeax, Chateau Petrus, Jahrg. 1982 war auch vertreten und einer jener Spitzenrotweine, die man durchaus etwas enttäuschend nennen konnte. Zumal ja gerade der 82-er Jahrgang ein Jahrhundertjahrgang im Bordelais war. Aber eben nicht durchgehend für alle Regionen der Weinburegion Bordeaux zutreffend.
Das Medoc war sicher Spitze, ebenso St. Estephe und Graves. Dagegen bis auf wenige Ausnahmen Pormerol und St. Emilion eher nur durchschnittlich bis gut.

Diese Unterschiede haben allerdings weniger mit satter Sonne als Qualitätsmerkmal zu tun, sondern mit dem jeweiligem Terroir, also den besonderen Böden und deren Eigenheiten. Auch mit den generellen klimatischen Vorraussetzungen, die ein Weinbaugebiet hat oder auch nicht. Im Falle der Bordeauxweine ist das ein - nicht zuletzt von der Gironde und der Naähe zum Atlantik beeinflusster Glücksfall, der nicht nur mildes Sonnenwetter, sondern ebenfalls den notwendigen Regen bietet.

Darüberhinaus gibt es natürlich noch andere Einflußfaktoren, die besonders einen Rotwein zu dem Sinnenverführer machen, dem gegenüber man nur zu gerne wehrlos ist. (Önologische Expertise, Alter der Rebstöcke und Beschnitt zugunsten der Qualität statt größtmöglichem Ertrag, Barrique-Ausbau sowie Dauer der Fass- und Flachenlagerung bis zur Verkaufsreife. Die man nicht mit der Trinkreife verwechseln sollte etc.).

Oben genanntes spanisches Weingut Vega Sicilia zeichnet sich in einzigartiger Arroganz oder Kompentenz dadurch aus, dass man dem Käufer nicht überlässt, wann der Wein seine Trinkreife und damit den maximalen Genuß erreicht hat. Mn lierfert daher auch mal erst 20 Jahre nach der Weinbereitung einen Jahrgang aus, wenn man der Ansicht ist, dass der Wein erst dann seine vollen, trinkreifen, Zutstand erreicht hat. Bezahlt wird natürlich sofort. :D

Soitzenbordeauxs kommen im allgemeinen nach drei Jahren in den Handel. Allerdings ist dann mitunter Geduld gefragt.
Ein 89-er L'Evangile stellte mich auf eine besondere Probe. Nur die letzte von sechs Flaschen war ein Genuß. Die vorherigen hatte ich einfach über Jahre zu früh geöffnet und bekam dafür die Quittung eines weder betörend duftenden noch nach nach Beerenaromen schmeckenden Rotweins. Das hässliche Tanninmonster zog mir stattdessen den Rüssel nachhaltig zusammen.

Eine seltene Ausnahme, die ich bei keinem anderen Spitzenwein so wieder erlebte, war jener 90-er La Conseillante aus Pomerol.
Den ich dem Degustationsveranstlter schenkte, weil der Wein bereits ausverkauft war.
Ich hatte diesen 1994 gekauft und er bot sofort unglaublich reiches Trinvergnügen im Geruch und Geschmack. So als ob der Wein mindestens 1o Jahre weiterer Lagerung hinter sich hätte. Und das erstaunliche war, dass er tatsächlich in den Folgejahren des Genuss-Schlürfens nicht nachließ, aber sich auch kaum noch besser zeigte. Und verschlossen zeigte er sich auch nie.

Was ich natürlich nur mit einer höchst persönlich-subjektiven Expertise der angewandten Saufpraxis von 18 Flaschen über einige Jahre hinweg bezeugen kann und so manches Tonnengewicht, das mich und meinen gleichgesinnten Schwager niederdrückte. Weil es manchmal nicht bei einer Flasche blieb. Solche Weine sind nämlich auch unangenehm: Sie rinnen irgendwie in den Schlund. Rauben dir jedes Verständnis für eine sündige Tat. Sie fördern sogar den Wiederholungstäter in dir. Noch ein Glas...gerne..."Schlürf wech die Scheiße" (c) ungefähr by "Wennä".

Meine erkärte Rebsorten-Konstellation ist die im Bordelais sehr oft verwendete Mischung von ca. 65% Cabernet Sauvignon, ca. 30 % Merlot und ca. 5% Cabernet Fanc.

Aber Tempranillo oder sogar die ital. Massentraube Negro Amaro sind mir natürlich genauso genehm, bei entsprechender Liebe und Weinbaukunst des Weinguts. Wie auch ein Barolo oder ein Brunello di Montalcino. Und ebenso möchte ich die spanischen Weine des Priorat noch erwähnt haben. Und jenes oft vernachässigte Weinabaugebiet Ribero del Duero. Eine wahre Fundgrube, auch für sehr erschwingliche Rotweine.

Die schöne Zeit des Bordeaux-Sammelns (zum Trinken) ist längst vorbei. Mittlerweile genügt mir ein einfacherer Wein auch.
Es gilt und galt sowieso, für mich zumindest, wer den guten einfachen Wein nicht schätzt, ist auch nicht einen Spitzenwein wert.

Von daher macht mir mein Abstieg nichts aus.

In der Metro entdeckte ich per Zufall mal einen Vino Tinto aus dem Ribero del Duero. 3,09 EUR/0,7l-Flasche. Leider hatte ich nur Geld für zwei 12-er Kartons dabei. Ausserdem standen da zwei Paletten herum. Als ich nach lahmarschigen 3 Wochen wieder hinkam, war nichts mehr da. Verstehen konnte ich das, aber einen Arschtritt habe ich mir trotzdem verpasst.

Wie heisst der Spruch gleich wieder? "Wer zu spät kommt,den bestraft d...er Weingott." :D
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von firlefanz11 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(17 Nov 2020, 10:53)
Aber chilenische Rotweine sind besser als spanische oder italienische, die als Massenware angeboten werden
Mag bei MAssenware tatsächlich so sein aber gegen so manchen richtig Guten haben die chilenischen auch keine Chance.
und ich ziehe unseren australischen Rotweine fuer den taeglichen Bedarf jederzeit europaeischen Rotweinen vor. Auch in der Spitzenklasse nehmen es unsere Rotweine mit den besten franzoesischen auf.
LOL, ist was die Französichen angeht auch nicht verwunderlich... Die kannst erst ab 50 EUR pro Flasche aufwärt für mehr als nur Salatdressing nehmen...
Ich bin im Allgemeinen auch eher für dei Süd-Afrikaner o. Australier zu haben. Bei Weiß am liebsten Wairau Valley (Neuseeland).
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Realist2014 »

firlefanz11 hat geschrieben:(03 Dec 2020, 18:21)

LOL, ist was die Französichen angeht auch nicht verwunderlich... Die kannst erst ab 50 EUR pro Flasche aufwärt für mehr als nur Salatdressing nehmen...
I ).
Und alle Autos, die weniger als 200.000 Euro kosten, gehören auch gleich wieder in die Schrottpresse....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
grün

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Ich gebe im Schnitt 17 Euro für Rotwein aus (also pro Buddel) und finde, das ist dann schon ganz akzeptabel.
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von firlefanz11 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Dec 2020, 18:35)

Und alle Autos, die weniger als 200.000 Euro kosten, gehören auch gleich wieder in die Schrottpresse....
UI! Der Vergleich hinkt nicht nur, der kommt gar nicht vorwärts...!
Du weisst doch: Über GEschmack lässt sich nicht streiten...
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Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von Realist2014 »

grün hat geschrieben:(03 Dec 2020, 18:38)

Ich gebe im Schnitt 17 Euro für Rotwein aus (also pro Buddel) und finde, das ist dann schon ganz akzeptabel.

schmeckt dir keiner, der günstiger ist?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
grün

Re: Gibt es guten deutschen Rotwein?

Beitrag von grün »

Tatsächlich habe ich noch keine für meinen Geschmack wirklich gute Flasche unter 12 Euro getrunken.
Zuletzt geändert von grün am Donnerstag 3. Dezember 2020, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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