Nullzinspolitik und Inflation

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Und warum tauscht die Zentralbank Dollar gegen AAA-Anleihen, wenn es eh egal ist?

Die Zinsen sinken.
In den USA ? :?:

mfg
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 09:11)

In den USA ? :?:

mfg
Ja.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 11:40)

Ja.
Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:29)

Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

mfg
"Die Inflation in den Vereinigten Staaten hat ein Rekordniveau erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 6,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist das größte Plus seit knapp 40 Jahren. Wenn man die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie herausrechnet, beträgt die Preissteigerung binnen eines Jahres 4,9 Prozent.

Diese Inflationsrate setzt die Federal Reserve unter Druck, ihre Geldpolitik schneller zu straffen als bisher beabsichtigt. In der Sitzung in der kommenden Woche werden die Zentralbanker beschließen, ihr Programm der Quantitativen Lockerung schneller zurückzufahren als geplant. Darauf deuten neue Aussagen der Fed-Mitglieder hin."

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/in ... 77857.html

Da wird wohl Bewegung rein kommen in den USA
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:50)

Da wird wohl Bewegung rein kommen in den USA
Ich befürchte DU und ICH haben da keine Ahnung. Denn:
franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Die Zinsen sinken.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:29)

Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

mfg
Joa. Aber immer noch niedriger als seit der Aufzeichnung bis Corona. Die Rendite minus Inflation ist auch eher niedrig.
https://www.multpl.com/10-year-treasury-rate
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 16:24)

Joa. Aber immer noch niedriger als seit der Aufzeichnung bis Corona.
Was denn nu ? Ja oder Nein.
Steigen jetzt die Zinsen oder sinken die ?

Zuerst behauptest Du, sie würden sinken. Da habe ich mich ja „gemeldet“.

Jetzt aber postest Du das Gegenteil. :dead:

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Dec 2021, 16:26)

Was denn nu ? Ja oder Nein.
Steigen jetzt die Zinsen oder sinken die ?

Zuerst behauptest Du, sie würden sinken. Da habe ich mich ja „gemeldet“.

Jetzt aber postest Du das Gegenteil. :dead:

mfg
Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen. Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf ;)
https://www.cnbc.com/quotes/US10Y
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen.

Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf
Ach so, wegen einem einzigen Tag schreibst Du:
franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Und warum tauscht die Zentralbank Dollar gegen AAA-Anleihen, wenn es eh egal ist?

Die Zinsen sinken.
[Mod: ad personam editiert]

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Dec 2021, 20:01)

Ach so, wegen einem einzigen Tag schreibst Du:

[Mod: ad personam editiert]
Oh, offenbar gibt es eine Gruppe, die meint, es gab keine Zinssenkungen in den letzten Jahren. Wie nennt ihr euch denn und gibt es noch andere Mitglieder?

[Mod: editiert]
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen. Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf ;)
https://www.cnbc.com/quotes/US10Y
Nur mal ein kleiner Hinweis...

Dort geht es um die Rendite der Anleihen, nicht um die Zinssätze derselben
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Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen.
US-Notenbank Fed bereitet Amerika auf Leitzinserhöhungen vor

Die amerikanische Notenbank hat in der letzten Sitzung des Jahres
die erwartete Wende in der Geldpolitik eingeleitet
und damit auf die beharrlich hohen Inflationszahlen reagiert.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 86042.html

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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Spannend finde ich immer wieder die Berichterstattung in den unterschiedlichen Medien zu den Themen Zinsen, Inflation etc.....

Nur zu gerne greift man sich dabei einzelne Personengruppen heraus, und betrachtet, wie die entsprechende Thematik auf diese Personengruppe wirkt - also beispielsweise:
Inflation und Nullzinspolitik vernichtet Geld für Sparer
Inflation lässt die Preise steigen - Einkommen kommen nicht mehr mit

Dann aber auch:
Niedrige Zinsen - jetzt lohnt der Häuslebau
hohe Inflation - jetzt zahlt sich der Kredit von selbst


Tatsächlich sind die scheinbar so differenziert auftretenden Gruppen in der Realität aber munter durchmischt. Da hat der eine einen Hauskredit, aber gleichzeitig einige Euronen auf Sparkonten.
Natürlich gibt es den "Sparer" in Reinform. Aber eben auch den Kreditnehmer!
Und was des einen Leid, ist des anderen Freud.....

In der Realität sind die Themen noch durchmischter - da besitzen einige nicht nur ein Sparkonto, sondern auch noch Aktien, aber auch vielleicht eine Mietwohnung etc. etc. etc......

Nullzinspolitik und Inflation sind sicher für einige Menschen schlecht - es ist aber auch immer Fakt, dass es nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner gibt. Die Geldpolitik allein ist da nicht maßgebend - entscheidend sind immer auch die gesamtwirtschaftlichen Verhältnisse und auch die Sozialpolitik. Unterm Strich gibt es ein Bemühen der Wirtschaft und des Staates, möglichst die vielen komplexen Parameter so in einem Gleichgewicht zu halten, dass das Gesamtsystem eine gewisse Stabilität aufweist.

Bezogen auf das Schicksal der einzelnen Individuen sagt das wenig aus - gleich welche Veränderungen es im Gesamtsystem gibt, es gibt immer Gewinner und Verlierer. Gut ist es, wenn es mittel- und langfristig mehr Gewinner als Verlierer gibt.
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franktoast
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(16 Dec 2021, 23:58)
[Fullquote]
Ich denke, du hast recht. Es gibt Gruppen, die profitieren und Gruppen, die verlieren. Ein Individuum kann auch in mehreren Gruppen sein, mit unterschiedlicher Gewichtung.
Ich würde mich selber so in der Mitte einsortieren. Ich will ein Haus kaufen. Sehr teuer, aber niedrige Zinsen. Ich beziehe Gehalt, hab aber viele Aktien.

Reine Profiteure sind wohl die meisten Reichen. Verlierer eher Geringverdiener, die kaum Vermögen haben oder auf Tagesgeld und Festgeld setzen (Aktien zu risikoreich). Reicher werden reicher, Arme ärmer. Am Ende schiebt man den Umstand wohl aber trotzdem dem Kapitalismus in die Schuhe.
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Aus einem Artikel:
Es ist schon fast eine Bilanz des Schreckens, die das Statistische Bundesamt am Morgen veröffentlicht hat: Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Dezember um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Damit wurde der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 verzeichnet.
Gegenüber dem Vormonat November wurde ein Anstieg um 5,0 Prozent verzeichnet, was ebenfalls der stärkste bislang gemessene Anstieg war. Der Anstieg fiel deutlich stärker aus als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,4 Prozent und im Vormonatsvergleich nur um 0,8 Prozent erwartet.
...
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für den Anstieg der Verbraucherpreise. Bei den Verbraucherpreisen war in Deutschland im Dezember ein Anstieg um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.
...
Fazit: Die Inflation droht sogar außer Kontrolle zu geraten. Besorgniserrgend an der Statistik erscheint vor allem, dass immer mehr Bereiche von Engpässen und stark steigenden Preisen betroffen sind.
https://www.godmode-trader.de/artikel/a ... p,10450167

Düstere Aussichten...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

US-Notenbank leitet Zinswende ein

Die US-Notenbank Federal Reserve hat eine baldige Erhöhung des Leitzinses signalisiert. Damit reagieren die Geldpolitiker auf die hohe Inflation. Der erste Zinsschritt wird im März erwartet. Die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat eine rasche Zinserhöhung signalisiert. Angesichts der hohen Inflationsrate und der guten Lage am Arbeitsmarkt werde es "bald angemessen sein", den Leitzins zu erhöhen, teilte die Zentralbank mit. Marktexperten deuten dies als klares Signal, dass der Leitzins schon bei der nächsten Sitzung am 16. März erhöht wird. Einstweilen beließ die Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent. Auf dieses Niveau hatte die Fed den Leitzins im März 2020 gesenkt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Jetzt ist die Notenbank vor allem angesichts der hohen Teuerung zum Handeln gezwungen. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Dezember um 7,0 Prozent gestiegen, das war der höchste Wert seit fast 40 Jahren.

Gleichzeitig signalisierten die Notenbanker, dass das in der Pandemie eingeführte große Anleiheaufkaufprogramm weiterhin rasch um 30 Milliarden Dollar pro Monat abgebaut werden soll. Damit wäre dieses als Tapering bekannte Manöver Anfang März abgeschlossen.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... d-103.html

Interessant ist da, dass der Herr Powell auf Rückfrage nicht ausschloss,
das auf jeder der kommenden Sitzungen an der Zinsschraube gedreht werden könnte.
Somit in diesem Jahr noch sieben Mal gucken auf die Fed.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Inflationsrate sinkt auf 4,9 Prozent

Die Verbraucherpreise sind im Januar nicht mehr ganz so rasant gestiegen wie zuletzt.

Die Inflationsrate lag nach einer ersten Schätzung bei 4,9 Prozent. Ökonomen hatten allerdings mit weniger gerechnet.
Die Preise für Waren und Dienstleistungen lagen im Januar 4,9 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Damit hat sich der Anstieg der Teuerung erstmals seit Monaten etwas verlangsamt. Die Inflationsrate war zuvor sechs Mal in Folge geklettert, vor allem wegen der stark steigenden Energiepreise. Im Dezember hatte sich der Preisauftrieb auf 5,3 Prozent beschleunigt, das war die höchste Rate seit 1992.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... r-105.html

Irgendwie lustig. Watt machen die alle ? :D

Hatten die „Ökonomen“ nicht noch vor Monaten immer gesagt, im neuen Jahr ist die Inflationsrate deutlich niediger.

Jetzt freut man sich, das sich die Beschleunigung nicht erhöht.
Oder auf hohem Niveau verharrt.

Mal gucken, was die Notenbanken und „Ökonomen“ so weiter „wünschen“.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Perdedor »

Skull hat geschrieben: Jetzt freut man sich, das sich die Beschleunigung nicht erhöht.
Mir ist nicht klar, was hier mit "Beschleunigung" gemeint ist.
Wenn die die "Geschwindigkeit" die Änderungsrate des Verbraucherpreisindexes ist, dann wäre die Beschleunigung die Änderung der Änderungsrate.
Und diese ist negativ. Es wird also gerade gebremst, die Geschwindigkeit nimmt ab.
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der genannten Inflationsrate jeweils um die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat handelt.
Angenommen die die Inflationsrate im Februar (gegenüber dem Vorjahresmonat) wäre +1%, dann wären die Preise von Januar '22 auf Februar '22 um ca. 3,1% GESUNKEN.
https://www-genesis.destatis.de/genesis ... breadcrumb
Arbeit. Leben. Zukunft.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Perdedor hat geschrieben:(31 Jan 2022, 21:31)

Mir ist nicht klar, was hier mit "Beschleunigung" gemeint ist.
Wenn die die "Geschwindigkeit" die Änderungsrate des Verbraucherpreisindexes ist,
dann wäre die Beschleunigung die Änderung der Änderungsrate.
Und diese ist negativ. Es wird also gerade gebremst, die Geschwindigkeit nimmt ab.
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der genannten Inflationsrate jeweils um die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat handelt.

Angenommen die die Inflationsrate im Februar…
Super gebremst. :D Und mal sehen, was der Febraur zeigt. :p

Januar 2022 - Januar 2021. 4,9 %
Dezember 2021 - Dezember 2020. 5,3 %
November 2021 - November 2020. 5,2 %
Oktober 2021 - Oktober 2020. 4,5 %
September 2021 - September 2020. 4,1 %
August 2021 - August 2020. 3,9 %
Juli 2021 - Juli 2020. 3,8 %
Juni 2021 - Juni 2020. 2,4 %
Mai 2021 - Mai 2020. 2,6 %
April 2021 - April 2020. 2,0 %
März 2021 - März 2020. 1,8 %
Februar 2021 - Februar 2020. 1,3 %
Januar 2021 - Januar 2020. 1,1 %

Gerade unter der Berücksichtigung, dass der MwSt Effekt ab diesem Jahr wegfällt.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2022, 22:01)

Super gebremst. :D Und mal sehen, was der Febraur zeigt. :p

Januar 2022 - Januar 2021. 4,9 %
Dezember 2021 - Dezember 2020. 5,3 %
November 2021 - November 2020. 5,2 %
Oktober 2021 - Oktober 2020. 4,5 %
September 2021 - September 2020. 4,1 %
August 2021 - August 2020. 3,9 %
Juli 2021 - Juli 2020. 3,8 %
Juni 2021 - Juni 2020. 2,4 %
Mai 2021 - Mai 2020. 2,6 %
April 2021 - April 2020. 2,0 %
März 2021 - März 2020. 1,8 %
Februar 2021 - Februar 2020. 1,3 %
Januar 2021 - Januar 2020. 1,1 %

Gerade unter der Berücksichtigung, dass der MwSt Effekt ab diesem Jahr wegfällt.

mfg
Wir haben eine ganze Reihe an Sondereffekten. Nicht nur den Mehrwertsteuereffekt. Die Zahlen werden jeweils im Jahresvergleich ermittelt und ausgewiesen. Nun den Dezemberwert mit dem Januarwert zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen.....ist alles andere als trivial, weil es im Jahresvergleich gänzlich unterschiedliche Ursachen gab, als im Vergleich der Inflationsrate zum Vormonat.......die Auflistung ist zwar inhaltlich korrekt, aber für eine objektive Betrachtung nicht hilfreich.

Eine ECHTE Inflationsgefahr entsteht dann und genau dann, wenn weite Teile der Marktteilnehmer jeweils für sich in Anspruch nehmen, dass ihnen Preisveränderungen kompensiert, oder sogar überkompensiert werden.
Derzeit ist diese Gefahr real, aber noch nicht existent.

NOCH handelt es sich um temporäre Effekte.

Durch Corona und andere Effekte sind derzeit die Rohstoffpreise auf Karusellfahrt, und wegen Störungen in der Logistik kommen weitere Probleme hinzu. Dazu noch der Engpass im Chipmarkt, und die Verwerfungen, die aufgrund der Transformation der Volkswirtschaften in Richtung Nachhaltigkeit entstehen.

Ja - es gibt bedrohliche Anzeichen dafür, dass sich die Inflationsgefahr verdichten könnte und zu einem dauerhaften Problem werden kann.

Aber - derzeit ist der entsprechende Knickpunkt in der gesamtwirtschaftichen Situation in Deutschland noch nicht erreicht - und die Notenbanken beginnen dann auch langsam aber sicher schon mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)

....ist alles andere als trivial….
Und ?
…weil es im Jahresvergleich gänzlich unterschiedliche Ursachen gab…
Natürlich, was denn sonst ? Es gibt SELTENST eine einzige Ursache.
…und die Verwerfungen,
die aufgrund der Transformation der Volkswirtschaften in Richtung Nachhaltigkeit entstehen.
Was soll dass mit der (zukünftigen) „Transformation“ zu tun haben ? Welche Verwerfungen dort heute ? :D
Ja - es gibt bedrohliche Anzeichen dafür, dass sich die Inflationsgefahr verdichten könnte
und zu einem dauerhaften Problem werden kann.
Wenigstens mal ein Satz, der passend ist.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)
NOCH handelt es sich um temporäre Effekte.
Quark!
Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
Schön für Dich.
Eurozone: Verbraucherpreise (Vorabschätzung) im Januar +5,1 %. Erwartet wurden +4,4 % nach +5,0 % im Vormonat
Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Ohne Leitzinserhebung wird die Inflation auch nicht runter gehen...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von z4ubi »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Feb 2022, 12:03)

Eurozone: Verbraucherpreise (Vorabschätzung) im Januar +5,1 %. Erwartet wurden +4,4 % nach +5,0 % im Vormonat
Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Ohne Leitzinserhebung wird die Inflation auch nicht runter gehen...
Ich würde aber bezweifeln, dass sich z.b. Rohölpreise und Liefereingpässe innerhalb und außerhalb der Eurozone großartig von der Zinspolitik der EZB beinflussen lassen...
Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)
Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
Die EZB bleibt ihrer Linie treu. Nach dem starken Wirtschaftseinbruch 2020 und der Erholung vom letzten Jahr, wäre ein Kurswechsel der EZB doch sehr überraschend. Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss. Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)
Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
Und genau das wir ihr den Hals brechen... Danke Lagarde...! :rolleyes:
Dagegen wird die Eurokrise vor 10 Jahren wie Kindergeburtstag anmuten...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)

Ich würde aber bezweifeln, dass sich z.b. Rohölpreise und Liefereingpässe innerhalb und außerhalb der Eurozone großartig von der Zinspolitik der EZB beinflussen lassen...
So ist es. Zinsen werden die Logistikprobleme weltweit nicht lösen, die Chipkrise nicht beenden, und noch nicht mal den Wohnungsmarkt in Deutschland entspannen. Tatsächlich wäre es eher so, dass mit Zinsen die Spannungen am Wohnungsmarkt sich zunächst verschärfen würden, weil weniger Wohnungen gebaut werden. Das treibt dann weiter die Mietpreise nach oben - was die Inflation weiter antreibt.
Die EZB bleibt ihrer Linie treu. Nach dem starken Wirtschaftseinbruch 2020 und der Erholung vom letzten Jahr, wäre ein Kurswechsel der EZB doch sehr überraschend. Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss. Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
Im Euroraum ist ein Problem, dass bei steigenden Zinsen die Staatshaushalte unter Druck kommen. Probleme bei der Staatsfinanzierung setzen dem Euro aber mehr zu, als die Nullzinspolitik. Deshalb sind Änderungen der Zinspolitik allenfalls langsam und in kleinen Schritten zu erwarten.


Ein gefährlicher Punkt ist, dass in Deutschland zunehmend mehr die Fachkräfte knapp werden. Das, in Verbindung mit steigenden Preisen, führt zu steigenden Lohnforderungen und schließlich zu steigenden Löhnen. Sollte dieser Prozess richtig ins Laufen kommen, DANN kommen wir in eine Spirale der Inflation, die nur noch schwer zu stoppen ist.

Aktuell aber sind die Lohnforderungen der Gewerkschaften NOCH moderat. (Eigentlich zu moderat für den Markt in Deutschland, aber das ist ein anderes Thema.....)
Ich halte deshalb weniger die EZB-Zinspolitik für entscheidend für die Inflationsthematik, sondern vielmehr die Entwicklung der Lohnkosten in Kombination mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)
Die EZB bleibt ihrer Linie treu.
Ja, mit den entsprechenden Folgen:
Sparkassenpräsident fürchtet "Schleichende Entreicherung der Mittelschicht" und kritisiert EZB

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hält einen längerfristigen Anstieg der Preise für möglich. Dabei käme besonders die Mittelschicht unter die Räder. Er fordert, dass die Europäische Zentralbank noch in diesem Jahr die Leitzinsen erhöhen soll, um der grassierenden Inflation Einhalt zu gebieten.

[...]
Je länger die Geldpolitik der EZB auf Kosten der Verbraucher den deutlich steigenden Preisen tatenlos zusehe, desto größer werde der wirtschaftliche Schaden für große Teile der Bevölkerung.

Dem pflichtet auch Uwe Dürkop, Chefvolkswirt der Berliner Sparkasse, bei. Er meint, dass 50 Prozent der deutschen Haushalte "keine Luft" für eine weitere Steigung der Inflation hätten.
https://de.rt.com/inland/130921-sparkas ... ibVejrz2JY
Aber die EZB kann nicht die Leitzinsen erhöhen, da es einigen Euro-Teilnehmern das Kreuz brechen würde. Also handelt es sich nicht um ein "Der Linie treu bleiben" sondern um ein verharren in einem nicht änderbaren Zustand.
Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss.
Deswegen sind die Möglichkeiten extrem beschränkt und daher wird die Sache in ihrer jetzigen Form auch vor die Hunde gehen.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 07:51)
Aber die EZB kann nicht die Leitzinsen erhöhen, da es einigen Euro-Teilnehmern das Kreuz brechen würde. Also handelt es sich nicht um ein "Der Linie treu bleiben" sondern um ein verharren in einem nicht änderbaren Zustand.
Genau so siehts aus...
Erkennt die EZB nämlich an, dass Inflation ein Problem ist, welches bekämpft werden muss, kann sie nicht weiter Staatsanleihen kaufen und die Zinsen tief halten.
Da das Inflationsziel längst erreicht ist, müsste sie sich jetzt auf Preisstabilität konzentrieren aber genau DAS tut sie nicht sondern subventioniert weiterhin die höchstverschuldeten Länder wie Griechenland u. Italien während hierzulande die Menschen durch Inflation u. Negativzinsen doppelt belastet werden. :mad2:
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3x schwarzer Kater
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben:(02 Feb 2022, 23:34)

Ich halte deshalb weniger die EZB-Zinspolitik für entscheidend für die Inflationsthematik, sondern vielmehr die Entwicklung der Lohnkosten in Kombination mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
Naja, aber genau darauf zielt doch die Zinspolitik ab. Die Nachfrage zu bremsen (oder nach Situation zu erhöhen), mit einer entsprechenden Reaktion auf die Löhne. :?:
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Tom Bombadil
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Situation ist gefährlich. Wenn die Zentralbanken die Zinsen zu sehr erhöhen, besteht die Gefahr eines Börsencrashs, weil die Blase schon viel zu lange aufgepumpt wurde. Werden die Zinsen nicht erhöht und die Inflation steigt weiter, kann es zwar kurzfristig zu einem Nachfrageboom kommen - der die Inflation weiter anheizt - lange anhalten wird der aber nicht und wenn den Unternehmen die Einnahmen wegbrechen besteht auch wieder Crashgefahr.

Dass die EZB gar nichts macht passt aber gut zur europäischen Politik. So können sich die Staaten einfacher entschulden, dass der arbeitende Bürger, dem die Politik ja eigentlich dienen soll, dabei sein Geld verliert, ist den Granden scheißegal.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Feb 2022, 11:41)

Die Situation ist gefährlich. Wenn die Zentralbanken die Zinsen zu sehr erhöhen, besteht die Gefahr eines Börsencrashs,
Wieso? Richtig ist, dass festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen würden. Und möglicherweise Aktien stagnieren oder an Wert verlieren. Das ist vollkommen unproblematisch. Gerade wenn man die möglichen Zinsschritte betrachtet. Es denkt schließlich niemand daran den Leitzins plötzlich um 5 oder 10 Prozentpunkte zu erhöhen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Feb 2022, 11:41)
Dass die EZB gar nichts macht passt aber gut zur europäischen Politik. So können sich die Staaten einfacher entschulden, dass der arbeitende Bürger, dem die Politik ja eigentlich dienen soll, dabei sein Geld verliert, ist den Granden scheißegal.
Genau...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

firlefanz11 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 11:50)

Genau...
Das ist auch so eine Mär.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von z4ubi »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 07:51)

Ja, mit den entsprechenden Folgen:

https://de.rt.com/inland/130921-sparkas ... ibVejrz2JY
Aber die EZB kann nicht die Leitzinsen erhöhen, da es einigen Euro-Teilnehmern das Kreuz brechen würde. Also handelt es sich nicht um ein "Der Linie treu bleiben" sondern um ein verharren in einem nicht änderbaren Zustand

Deswegen sind die Möglichkeiten extrem beschränkt und daher wird die Sache in ihrer jetzigen Form auch vor die Hunde gehen.
Die Vorraussetzung für Preisstabilität im Euroraum ist die, dass es den Euro gibt. ;)
Dafür hat die EZB seit der Finanzkrise/Eurokrise erfolgreich gesorgt.
Jetzt an der Zinsschraube drehen, würde an Lieferengpässe usw. nichts ändern.

Wenn die Wirtschaft boomt und die Kaufkraft im Euroraum die Inflation nach oben drückt, dann darf die EZB reagieren. Jetzt muss sich die Wirtschaft aber erst einmal vom Einbruch 2020 erholen
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(03 Feb 2022, 13:11)

Jetzt muss sich die Wirtschaft aber erst einmal vom Einbruch 2020 erholen
Tut sie doch, hat sie ja.

Genau deswegen wird es Zeit, an der Zinsschraube, massvoll und langsam zu drehen. :)

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 Feb 2022, 11:59)

Das ist auch so eine Mär.
Ach ja?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Skull hat geschrieben:(03 Feb 2022, 13:17)

Tut sie doch, hat sie ja.

Genau deswegen wird es Zeit, an der Zinsschraube, massvoll und langsam zu drehen. :)
Tut die EZB aber erstmal nicht.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

firlefanz11 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 13:43)

Ach ja?
Logisch. Nicht die Staatsverschuldung ist die Ursache der Niedrigzinspolitik sondern sinkende Renditen in der Realwirtschaft. Was letztendlich in produktiven Volkswirtschaften aber vollkommen normal ist.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(03 Feb 2022, 13:17)

Tut sie doch, hat sie ja.

Genau deswegen wird es Zeit, an der Zinsschraube, massvoll und langsam zu drehen. :)

mfg
In den USA hat das BIP letztes Jahr das Niveau von vor Covid erreicht. Die Fed wird dieses Jahr mit Zinserhöhungen beginnen.
Die Erholung im Euroraum ist da nicht schneller, also wird die EZB der FED hier nicht vorauseilen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 13:54)

Tut die EZB aber erstmal nicht.
Wenn ich mir die heutige Pressekonferenz der EZB anschaue,
komme ICH zu der Einschätzung, dass sie dieses nun bald doch macht.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Skull hat geschrieben:(03 Feb 2022, 17:58)

Wenn ich mir die heutige Pressekonferenz der EZB anschaue,
komme ICH zu der Einschätzung, dass sie dieses nun bald doch macht.

mfg
Welche Rahmenbedingungen ändern sich denn demnächst, so das die es bald machen und nicht jetzt?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 19:59)

Welche Rahmenbedingungen ändern sich denn demnächst, so das die es bald machen und nicht jetzt?
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben......wer zu früh kommt, den aber auch.


Wichtig ist es, beim Thema Inflation genau hin zu schauen, wo diese ihre Wurzeln hat. Ein Beitrag des SWR des letzten Jahres zeigt auf:
Gründe für die hohe Inflation gibt es einige. Die wichtigsten sind derzeit wohl die rasant steigenden Öl- und Gaspreise. Hinzu kommt die Wiedereröffnung der Wirtschaft nachdem diese coronabedingt lange schlecht lief. Nun gibt es Lieferengpässe – etwa bei Halbleitern, aber auch bei anderen Vorprodukten und Rohstoffen wie Holz und Stahl. Und knappe Güter werden automatisch teurer. ARD-Börsen-Experte Klaus-Rainer Jackisch sieht aber noch weitere Faktoren: Um die Lieferengpässe zu umgehen, produzieren außerdem viele Unternehmen wieder verstärkt in Europa. Das bedeutet ebenfalls höhere Kosten beispielsweise durch höhere Löhne. China ist außerdem nicht mehr das Billiglohnland, dass es mal war, sagt Jackisch, sondern dort steigen Löhne und somit Produktionskosten ebenfalls. „Und die Energiewende, die gibt es eben auch nicht umsonst“, ergänzt er. Das betreffe aber nicht nur Deutschland, sondern Europa und die ganze Welt.
https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten ... a-100.html

Über die dort genannten Gründe hinaus kommen im Bereich der Grundnahrungsmittel auch die relativ schlechten Ernten des letzten Jahres noch hinzu. Das verknappt beispielsweise Mehl, Gemüse und Obst - mit preissteigernder Wirkung. Und in Deutschland spielt auch das Thema der Kosten für den Wohnraum eine Rolle.

Wenn Wohnraum, Heizen und Strom und dann noch Grundnahrungsmittel teurer werden, trifft die Inflation besonders die Schwächeren einer Gesellschaft.

Es KANN sein, dass sich aber die Situation bei den Lebensmitteln relativ schnell auch wieder entspannt, wenn Ernten eingefahren werden, die eher normal oder sogar sehr gut sind.
Es KANN sein, dass der derzeitige Lieferstau sich in den nächsten Wochen und Monaten auflöst - was eine Entspannung bei weiteren Produkten mit sich bringt.
Es KANN sein, dass sich die teilweise in Europa relevante Knappheit an Arbeitskräften teilweise auflöst, wenn Grenzübertritte wieder leichter möglich sind. (Beispiel Erntehelfer.....)
Und die Corona-Maßnahmen an und für sich kosten auch eine Menge - auch in den produzierenden Betrieben oder im Handel. Wenn sich die Situation also lockert, sinkt auch hier der Druck auf die Preise.

Derzeit schwächt sich der Wert des Euros gegenüber dem Dollar ab - auch eine Folge davon, dass die USA bereits wieder mit Zinsen beginnen. Positiv für die Eurozone: Ein niedrigerer Euro hilft beim Verkauf. Negativ aber: Der Einkauf von Rohstoffen wird teurer, weil Rohstoffe regelmäßig in Dollar bezahlt werden.


All die genannten Parameter und noch viele weitere mehr wirken auf die Inflation - und die EZB muss abwägen, wie sie diese bewertet, und welche Prognosen sie für die Zukunft abgibt. Dazu kommt noch, dass Maßnahmen der EZB immer auch Wirkungen in Richtung Wirtschaft und Staatshaushalte entfalten - und auch diese Auswirkungen nimmt die EZB in den Blick. Unter all den Parametern kommt sie derzeit zum Schluss, dass es NOCH zu früh ist, für den ersten Zinsschritt - aber weil in der Wirtschaft auch schon Ankündigungen und Psychologie ihre Wirkung entfalten, reicht es manchmal auch schon, dass die EZB eine Ankündigung in der Zukunft andeutet, dass bereits Wirkung entsteht. Und - Zinsen sind nicht das einzige Instrument der EZB, an anderen Stellschrauben hat sie ja bereits begonnen, ihre Politik zu verändern.

Ob die EZB zu früh, zu spät oder doch gerade richtig agiert.....werden allenfalls im Nachgang die Experten einschätzen können. Völlig falsch lag die EZB aber die letzten Jahre nicht.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 19:59)

Welche Rahmenbedingungen ändern sich denn demnächst, so das die es bald machen und nicht jetzt?
Da musst Du Frau Legarde fragen.

Oder selbst die volkswirtschaftlichen Daten beobachten und einschätzen. :)

Und abgesehen von der EZB. Die Zinsen steigen ja bereits im Euroraum und auch in Deutschland.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 23:14)

. Dazu kommt noch, dass Maßnahmen der EZB immer auch Wirkungen in Richtung Wirtschaft und Staatshaushalte entfalten - und auch diese Auswirkungen nimmt die EZB in den Blick. .
Das kommt nicht dazu. Richtig ist, dass die EZB einzig und allein ihre Zinsentscheidung daran festmacht, dass sie (die erhoffte) Auswirkung auf die Wirtschaft hat. Warum sonst sollte sie überhaupt Zinsentscheidungen treffen?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 19:59)

Welche Rahmenbedingungen ändern sich denn demnächst, so das die es bald machen und nicht jetzt?
Grundsätzlich kann die EZB erstmal abwarten, ob sich die Inflation verfestigt oder ob es nur ein kurzer Spuk ist. Ich finde zwar, es wurde lang genug gewartet, aber das ist ja nur eine Einzelmeinung.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Mendoza »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Feb 2022, 09:03)

Das kommt nicht dazu. Richtig ist, dass die EZB einzig und allein ihre Zinsentscheidung daran festmacht, dass sie (die erhoffte) Auswirkung auf die Wirtschaft hat. Warum sonst sollte sie überhaupt Zinsentscheidungen treffen?
Normalerweise ist es nur Aufgabe der EZB für Preisstabilität zu sorgen und nicht Wirtschaftspolitik zu betreiben. Man hat jedoch nicht unbedingt den Eindruck, dass sie sich daran hält. Es gibt genug Institutionen die Druck machen auch wenn die EZB pro forma völlig unabhängig und juristisch nicht angreifbar ist.
Es ist doch erstaunlich, dass man der Türkei (zurecht) den Vorwurf macht nichts gegen Inflation zu tun und selbst bei 5% Inflation die Leitzinsen bei 0 belässt. Auf was wartet Madame Lagarde?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Mendoza hat geschrieben:(05 Feb 2022, 13:52)

Normalerweise ist es nur Aufgabe der EZB für Preisstabilität zu sorgen und nicht Wirtschaftspolitik zu betreiben....
Das ist aber der Punkt. Preisstabilität bekomme ich nicht hin, wenn ich die Gesamtzusammenhänge aus der Betrachtung außen vor lasse. Und zu diesen Gesamtzusammenhängen gehören die Folgen für die Wirtschaft - aber eben auch die Folgen für die Staatshaushalte. Wenn im Euroraum ein Eurostaat droht in die Zahlungsunfähigkeit zu gleiten, kann das der EZB nicht egal sein, weil das den Euro als solchen gefährden kann.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Wähler »

Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt als Podcast): Preise steigen, Sparguthaben schmelzen: Wie bedroht ist unser Wohlstand?
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... index.html
Fazit:
Dilemma bleibender Inflation, 50% auf Grund von höheren Energiepreisen, und geringer Möglichkeiten der EZB, Leitzinsen zu erhöhen.
Nur Konsumzurückhaltung, Weiterbildung und Innovation bei energieintensiven Wertschöpfungsketten führen mittel- und langfristig aus der Sackgasse.
Bei einer Preis-Lohnspirale dürfte es zu Zinserhöhungen kommen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Wähler hat geschrieben:(07 Feb 2022, 06:38)

… und geringer Möglichkeiten der EZB, Leitzinsen zu erhöhen.
Warum das ?

Wenn die EZB wollte, könnte sie es.

Der Verweis auf die Problematik der Staatsverschuldung und deren Finanzierung trifft zwar ein Dilemma,
aber dieses Dilemma ist aber nicht das Problem der EZB.

Je mehr sie darauf Rücksicht nimmt, desto mehr verliert sie Ihre Unabhängigkeit und beugt sich dem politischen Einfluss.

Das DAS dann langfristig trotzdem nicht gutgehen wird, sollte eigentlich jeder auf dem Radar haben.
Die Unabhängigkeit der Notenbanken ist ein hohes Gut. Darauf sollte sie selbst achten.

„Vereinnahmungen“ der Notenbanken sind noch nie (selten) gut gegangen.
Das Gegenteil ist immer festzustellen.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von roli »

Atue001 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 23:14)

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben......wer zu früh kommt, den aber auch.


Wichtig ist es, beim Thema Inflation genau hin zu schauen, wo diese ihre Wurzeln hat. Ein Beitrag des SWR des letzten Jahres zeigt auf:



https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten ... a-100.html

...

Ob die EZB zu früh, zu spät oder doch gerade richtig agiert.....werden allenfalls im Nachgang die Experten einschätzen können. Völlig falsch lag die EZB aber die letzten Jahre nicht.
Die EZB kann eigentlich nicht die Zinspolitik der USA 1: 1übernehmen. Nicht mehr.
In Europa würde das zu massiven Problemen bei unseren Südeuropäischen Partnern führen. In Teilen Osteuropas auch. Gilt sogar für Frankreich.
Jede Zinserhöhung hätte dort katastrophale Konsequenzen.
Trotz Festschreibung. Frisches Geld braucht man immer wieder.
Aber nicht nur dort. Wir wissen alle, wie hoch auch Deutschland verschuldet ist.
Reiches Land bla bla bla. Muss da immer lachen, wenn so manche Politiker diese Sprüche loslassen.

Einzig die Banken würden sich über Zinserhöhungen freuen. Aber es geht denen auch jetzt nicht schlecht (zumindest Denen, die seriös wirtschaften). Bin ein kleiner Insider, äußere mich deswegen nicht weiter dazu.
Und dem Sparer natürlich.
Aber der kann ja alternativ investieren. Kein Problem.
Auch der Häuslebauer und die Wirtschaft profitieren vom Niedrigzins.

Die Inflation hat andere Ursachen, wie Du ja auch geschrieben hast. Die Politk ist hier nicht unschuldig. Sie könnte aktuell gegensteuern, wie das anderer Länder auch machen. Aber wir kenn ja die Deutschen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von roli »

Skull hat geschrieben:(07 Feb 2022, 06:52)

Warum das ?

Wenn die EZB wollte, könnte sie es.

Der Verweis auf die Problematik der Staatsverschuldung und deren Finanzierung trifft zwar ein Dilemma,
aber dieses Dilemma ist aber nicht das Problem der EZB.

Je mehr sie darauf Rücksicht nimmt, desto mehr verliert sie Ihre Unabhängigkeit und beugt sich dem politischen Einfluss.

Das DAS dann langfristig trotzdem nicht gutgehen wird, sollte eigentlich jeder auf dem Radar haben.
Die Unabhängigkeit der Notenbanken ist ein hohes Gut. Darauf sollte sie selbst achten.

„Vereinnahmungen“ der Notenbanken sind noch nie (selten) gut gegangen.
Das Gegenteil ist immer festzustellen.

mfg
Was passiert denn, wenn Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich (gibt im Euroraum noch mehr Beispiele) zahlungsunfähig werden?
Schweden und Deutschland werde es richten? ;)
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