Nullzinspolitik und Inflation
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die niedrigen Preise in der Vergangenheit waren auch importiert.
Billige Klamotten aus Bangladesh, immer günstigere Computer durch Halbleiter aus Fernost und allerlei Kram aus China. Da kam keiner auf die Idee zu sagen, wir machen jetzt höhere Zinsen, weil die niedrige Inflation ja von außen kommt. In den 70er Jahren gab es einen Ölpreisschock wegen Angebotsverknappung aus Nahost. Die Probleme kamen also von außen. Komischerweise hat das keinen interessiert und die Zinsen lagen überall
viel höher als heute. In den USA hat man irgendwann die Zinsen auf 20% erhöht. Da war dann eine kurze, knackige Rezession und dann war Schluss mit hoher Inflation.
Tatsache ist doch, dass keiner spart, solange die extreme Differenz zwischen Zinsen und Teuerung besteht. Und die Inflationsrate bleibt damit automatisch hoch. Eher nimmt man noch einen Kredit auf, denn die Schulden sind ja nächstes Jahr eventuell 10% weniger wert.
Billige Klamotten aus Bangladesh, immer günstigere Computer durch Halbleiter aus Fernost und allerlei Kram aus China. Da kam keiner auf die Idee zu sagen, wir machen jetzt höhere Zinsen, weil die niedrige Inflation ja von außen kommt. In den 70er Jahren gab es einen Ölpreisschock wegen Angebotsverknappung aus Nahost. Die Probleme kamen also von außen. Komischerweise hat das keinen interessiert und die Zinsen lagen überall
viel höher als heute. In den USA hat man irgendwann die Zinsen auf 20% erhöht. Da war dann eine kurze, knackige Rezession und dann war Schluss mit hoher Inflation.
Tatsache ist doch, dass keiner spart, solange die extreme Differenz zwischen Zinsen und Teuerung besteht. Und die Inflationsrate bleibt damit automatisch hoch. Eher nimmt man noch einen Kredit auf, denn die Schulden sind ja nächstes Jahr eventuell 10% weniger wert.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Du bist also ernsthaft der Meinung, dass die Politik der EZB daran Schuld ist, dass derzeit Erdgas ein knappes Gut ist?Mendoza hat geschrieben: ↑So 24. Jul 2022, 08:04 Du meinst also, bei uns braucht man bei
-10 Grad nicht heizen, weil wir ja nicht Kanada sind. Aha. Wir haben nämlich auch hohe Inflation. Bei dir scheinen ja die Grundgesetze der Ökonomie in jedem Land vollkommen anders zu funktionieren. Wahrscheinlich so wie in der Türkei, wo man bei offiziell 80% (wahrscheinlich eher doppelt so hoch)
die Inflation mit Mickerzinsen bekämpft - wenn man das so nennen will. Deine Methode ist da auch extrem erfolgreich.
Sorry, aber die Gesamtgemengelage sieht doch ein wenig anders aus.
JEDER Währungsraum hat seine eigenen Spezifika - und wenn du einfache Rezepte aus dem Sozialkundeunterricht der Mittelstufe mal eben auf alle Volkswirtschaften in gleicher Weise anwendest, ohne ausreichend die Unterschiede mit zu betrachten - dann fehlen dir ein paar Jahre zusätzlichen Wissens.
Kanada ist nicht die Türkei ist nicht die EU(Euro-Raum) ist nicht die USA ist nicht Brasilien.....
Sicher ist richtig, dass prinzipiell Zinserhöhungen gegen eine Inflation helfen KÖNNEN - aber die Inflation in der Eurozone ist erst mal keine Inflation, die aus einer Geldschwemme entstanden ist, sondern eine Inflation, die durch gallopierende Energiepreise entsteht, deren Ursache unter anderem der Ukraine-Krieg ist (weitere Ursachen gibt es aber auch noch). Wenn nun einfach nur die Zinsen erhöht werden, ist keineswegs sicher, dass die Inflation im Euroraum einfach abnimmt - tatsächlich können durch Zinserhöhungen gerade im Euroraum Nebeneffekte entstehen, die sogar Inflationsbeschleunigend wirken. Auch deshalb setzt die EZB das Instrument der Zinserhöhung zögerlich ein, und stets in Kombination mit weiteren Instrumenten der Währungspolitik.
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Klar, Kanada fängt mit K an und hört mit a auf. Ganz anders wie die EU. Wenn's nach dir geht ist nichts miteinander vergleichbar. Schon gar nicht wenn dein Weltbild dadurch ins Wanken gerät.
Erzähl keinen Mist. Die EZB sorgt seit Jahren für eine massive Geldmengenausweitung. All die ganzen Rettungspakete, die inzwischen im Billionenbereich liegen dürften. Schon vergessen? Kann jeder im Internet rauskriegen. Schließlich sind wir gerade in einer Krise. Da musste das ja sein. Wobei man sich fragt ob irgendwann mal bei der EZB keine Krise war. Aber jetzt hat man eine billige Ausrede und man behauptet es läge alles und ganz alleine an der mangelnden Rohstoffversorgung. Energiepreise haben einen Einfluss - keine Frage - aber bei einer soliden Finanzpolitik wäre die Inflation nicht so hoch.
...die Inflation in der Eurozone ist erst mal keine Inflation, die aus einer Geldschwemme entstanden ist, sondern eine Inflation, die durch gallopierende Energiepreise entsteht, deren Ursache unter anderem der Ukraine-Krieg ist (weitere Ursachen gibt es aber auch noch).
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Deine unsinnigen Unterstellungen machen keinen Sinn.
aber die Inflation in der Eurozone ist erst mal keine Inflation,
die aus einer Geldschwemme entstanden ist, sondern eine Inflation,
die durch gallopierende Energiepreise entsteht
Dann erkläre mal die Entwicklung der Inflation in diesem Zeitraum.
Thema Gas und Energie kannst Du ja da rauslassen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Oje, wenn ökonomische Laien von Logistik absolut gar nichts verstehen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Deshalb ist die Inflation in Polen, Ungarn und Tschechien ja auch höher als in Deutschland, Frankreich und Italien. Mimimi, der Euro ist an allem schuld und sonst niemand.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die Inflation in den baltischen Staaten (mit Euro) ist sogar über 20%. Der Unterschied ist, dass Polen, Tschechien und Ungarn viel höhere Zinsen haben, du Finanzexperte. Nein, der Euro ist nicht an allem Schuld, aber unterschiedliche Währungen wirken wie Scharniere für unterschiedliche Wirtschaftsbedingungen. Diese Flexibilität ist mit dem Euro nicht mehr vorhanden. Jetzt hat bspw. Estland finanzpolitisch keine Möglichkeit mehr zu reagieren und hat bei 22% Teuerung 0% Zinsen, während Ungarn 9,75% Zinsen bei 11,7% Inflation hat. Und die Balten können nichts machen, weil in der Vergangenheit griechische und italienische Regierungen Schindluder mit ihren Finanzen getrieben haben und die EZB deshalb ewig tatenlos zugesehen hat.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Sehr gut. Erst war die EZB schuld an der gestiegenen Inflation und nun nur noch daran, dass sie nicht in Ländern mit großer Abhängigkeit von Russland nicht sinkt. Ist ja ein Fortschritt. Und an der Knappheit vieler Güter, die weltweit das Angebot verknappen, ist sie vielleicht dann auch nicht mehr alleine verantwortlich. Mal die Autoproduktion in Deutschland in den letzten zwölf Monaten angeschaut? Nur so als ein Beispiel.Mendoza hat geschrieben: ↑Mo 25. Jul 2022, 22:28 Die Inflation in den baltischen Staaten (mit Euro) ist sogar über 20%. Der Unterschied ist, dass Polen, Tschechien und Ungarn viel höhere Zinsen haben, du Finanzexperte. Nein, der Euro ist nicht an allem Schuld, aber unterschiedliche Währungen wirken wie Scharniere für unterschiedliche Wirtschaftsbedingungen. Diese Flexibilität ist mit dem Euro nicht mehr vorhanden. Jetzt hat bspw. Estland finanzpolitisch keine Möglichkeit mehr zu reagieren und hat bei 22% Teuerung 0% Zinsen, während Ungarn 9,75% Zinsen bei 11,7% Inflation hat. Und die Balten können nichts machen, weil in der Vergangenheit griechische und italienische Regierungen Schindluder mit ihren Finanzen getrieben haben und die EZB deshalb ewig tatenlos zugesehen hat.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die Schweiz hat immer noch 2,9 % Inflation.
Und das liegt nicht am Gaspreis sondern am Franken.
Der Wert des Euro hat ggü dem Franken ständig abgenommen.
Die derzeitige hohe Inflation ist wohl von außen durch hohe Energiekosten gezündet worden. Der Brennstoff, der die Inflation am Laufen hält, ist aber die Niedrigzinspolitik der EZB.
Wie ich es eingangs vor ca. 2 Jahren befürchtet habe, so ist es nun leider auch gekommen:
quote=Kölner1302 post_id=4638229 time=1578127346 user_id=9064]
Als Folge der Nullzinspolitik kann jeder beobachten, dass die Immobilienpreise explodieren.
Teilweise steigen die Preise für gewöhnliche Reihenhäuser um mehr als 1000 € monatlich.
Irgendwann in den nächsten Monaten erreichen diese Preise ihr Maximum.
Was passiert, wenn die Immobilieneigentümer, insbesondere die, die mehr Immobilien besitzen, als sie bewohnen möchten, diese enormen Gewinne realisieren? Kommt es zur Inflation auch der Preise für Brot, Wurst und Käse im Supermarkt?
[/quote]
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Der Immobilienzins liegt inzwischen wieder bei gut 3%, wird also den Preisauftrieb deutlich abbremsen.Kölner1302 hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 08:08 Was passiert, wenn die Immobilieneigentümer, insbesondere die, die mehr Immobilien besitzen, als sie bewohnen möchten, diese enormen Gewinne realisieren? Kommt es zur Inflation auch der Preise für Brot, Wurst und Käse im Supermarkt?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Du hast dich zwar mit deiner Betrachtung auf die Zeit vor Beginn der russischen Invasion beschränkt, und damit einen Teil der Inflation in Folge auch der Sanktionspolitik aus dem Betrachtungszeitraum herausgenommen - aber der Anstieg der Energiepreise fand auch schon in Q2 und Q3 2021 statt - verursacht dadurch, dass nach der Pandemie die Wirtschaft hochgefahren wurde - und auch, weil teilweise Inflationsdämpfende Maßnahmen (Steuernvergünstigungen in Folge der Pandemie) ausgelaufen sind bzw. sich gejährt haben.
Auf eine hohe Nachfrage aus der Wirtschaft kam dann ergänzend die noch bis heute spürbaren weltweiten Effekte der Pandemie auf die Lieferketten hinzu - die eine Angebotsverknappung bewirkt haben und bewirken. Bestell mal ein Auto.....da sind Lieferzeiten von 14 Monaten normal....die Folgen dessen solltest du dir mit deinem Wissen zu Angebot und Nachfrage und den Auswirkungen auf den Preis dann selbst ausmalen können.
Die EZB hat dazu auch im November eine Stellungnahme veröffentlicht:
Klar hätte die EZB auch schon im letzten Jahr konsequent an der Zinsschraube drehen können... nur ist das klug, wenn man gerade erst eine Wirtschaft vorfindet, die sich eben so berappelt und versucht die Folgen der Coronapandemie abzuschütteln? Und ist das klug, wenn gleichzeitig die Staaten noch Finanzierungsprogramme am laufen haben, die die Folgenbewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie betreffen?
Ich mein klar - kann man machen - muss man aber nicht. Ich halte es für besser, nicht einseitig und zu früh auf Zinserhöhungen als Instrument zu setzen, weil Zinserhöhungen zum falschen Zeitpunkt auch eine schwere Wirtschaftskrise verursachen können - die alles andere als gut für eine stabile Währung ist.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Bei Dir wird es immer cruder. Völlig sinnlos, darauf noch einzugehen.
Die Nullzinspolitik ist wohl vorläufig Geschichte.
Neue Zinserhöhung der US-Notenbank Federal Reserve
Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate erhöht die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren Leitzins erneut stark um 0.75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 2.25 bis 2.5 Prozent, wie die Fed am Mittwochabend mitteilte.
Der heutige Entscheid sei einstimmig getroffen worden und die Leitzinsen sollen auch in Zukunft weiter erhöht werden, hiess es weiter. Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben und die Produktion hätten sich zuletzt etwas abgeschwächt. Die Lage am Arbeitsmarkt sei weiterhin robust. Aber das Fed sei sehr aufmerksam mit Blick auf die hohe Inflation.
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/leit ... al-reserve
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wenn es zu kompliziert für dich ist, ist das auch besser so.
Dass die Nullzinspolitik beendet wurde war ja auch keine Frage - sondern ob das Handeln der EZB richtig oder zu zögerlich war. Da hast du einfach nur das nachgeplappert, was die üblichen Kritiker mit Eigeninteresse so erzählt haben. Ernsthaft mit den Argumenten der EZB hast du dich nicht beschäftigt. Kann man so machen - muss man aber nicht.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Unterlasse bitte solche reinen ad-personam Beiträge.
Die machen Deine Darstellungen nicht besser.
Hast Du irgendein Argument gegen irgendwelche KONKRETEN Aussagen von mir ?Da hast du einfach nur das nachgeplappert, was die üblichen Kritiker mit Eigeninteresse so erzählt haben.
Welche KONKRETE Aussage möchtest Du kritisieren (oder besser in den Dreck ziehen) ?
Traue Dich. Nehme KONKRETE Sätze und/oder Aussagen von mir.
Nicht Deine regelmässigen Unterstellungen und HALTLOSEN Angriffe.
Sooo…wird das nix.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ich hab nochmal ein paar Beiträge zurück geblättert....ich war konkret genug. Allerdings entgleitet dir jedes nicht beliebte Sachargument in eine polemisierende Antwort. Insofern greife ich den Ball wieder auf, wenn du sachlich und fundiert antwortest.
Ansonsten wünsche ich dir weiter viel Spaß.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Da hast Du aber wohl nichts gefunden. Da gab es ja kaum/keine Beträge.
Du meinst aber bestimmt solche Beiträge:
Denn zu zu solchen Dingen gibt es ja von Dir keine Antworten.
Da sie Deinen Betrachtungen widersprechen.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ich habe mich hinreichend klar zur Inflationsbekämpfung der EZB positioniert.
[Mod: Spam entfernt]
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Nächstes Update der Inflationsrate in Deutschland:
2022
Jul 7,5
Jun 7,6
Mai 7,9
Apr 7,4
Mär 7,6
Feb 5,5
Jan 5,1
2021
Dez 5,7
Nov 6,0
Okt 4,6
Sep 4,1
Aug 3,4
Jul. 3,1
Jun 2,1
Mai 2,4
Apr 2,1
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Was soll ich damit ausdrücken wollen ?
Es zeigt die Entwicklung der Inflationsrate.
Passen Dir jetzt schon nicht die nackten Zahlen ?
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Man könnte meinen wir hätten das Peak gesehen aber ich trau dem Braten noch nicht so recht...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Da hast du vielleicht recht, denn in Juni, Juli und August wirk(t)en 9-Euro-Ticket und Spritrabatt inflationsdämpfend.firlefanz11 hat geschrieben: ↑Mi 3. Aug 2022, 09:54 Man könnte meinen wir hätten das Peak gesehen aber ich trau dem Braten noch nicht so recht...
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Im Herbst/Winter haben wir zweistellig Werte, zumindest im Euroraum. Ziemlich sicher. Die gestiegenen Erzeugerpreise (+35%) sind noch nicht vollständig beim Kunden angekommen und aktuell wirken noch Tankrabatt und 9€ Ticket.firlefanz11 hat geschrieben: ↑Mi 3. Aug 2022, 09:54 Man könnte meinen wir hätten das Peak gesehen aber ich trau dem Braten noch nicht so recht...
Re: Nullzinspolitik und Inflation
"Nackte Zahlen" passen immer - und für jeden. Da kann jeder das für sich raus holen, was er oder sie damit bezwecken will....
Hier noch ein paar nackte Zahlen: 3 1 4 1 5 9 2 6 5 ...... gerne auch 42....
Nackte Zahlen sind halt sinnfrei ....jeder kann und darf da rein interpretieren, wonach ihm der Sinn steht.....
Ist halt nur irrelevant.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Immer wieder schön zu sehen, was bei DIR alles irrelevant ist.
So soll es dann sein. Du hältst somit die nackten Inflationszahlen für sinnfrei und irrelevant.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wahrscheinlich hält er nackte Zahlen bezüglich CO2 Ausstoß von Autos o. Anzahl von Windrädern in D auch für sinnfrei u. irrelevant...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Immer wieder spannend zu sehen, was manche Forenteilnehmer für relevant halten. Was genau ist die Aussagekraft von 5?
Und immer wieder lesenswert, wie du manipulativ Aussagen verdrehst - DU hast sinnfrei eine Reihe an Inflationszahlen benannt, ohne deutlich zu machen, was du mit deren Nennung aussagen willst. Kann man machen. Ist halt sinnfrei.
Ich geb dir mal ein Beispiel:
Angenommen, im nächsten Jahr normalisieren sich die Rohstofflieferketten. Dann ist zu erwarten, dass die Energiepreise dramatisch einbrechen und sich voraussichtlich leicht oberhalb der Werte einpendeln, die wir vor den aktuellen Krisen hatten. Statt Inflation haben wir dann rechnerisch eine Deflation. Ich lach mich jetzt schon über deine dann geltende Argumentation schlapp, was die EZB gegen diese Deflation unbedingt machen muss....
Wenn wir 10% Inflation haben - was genau sagt das aus?
Ganz sicher richtig - 10% Inflation ist eine WICHTIGE Messgröße - aber sie alleine sagt ziemlich wenig aus. Die naive Idee, dass man auf 10% Inflation mal eben mit ein paar Prozent Zinsen reagieren MUSS....ist auf dem Niveau von Mittelstufenwissen in Wirtschaft. Wenn man 10% Inflation misst, sollten alle Alarmglocken schrillen - aber DANN geht man hin, und analysiert die URSACHEN für diesen Ausschlag - und nachdem man im Detail die Ursachen analysiert hat und diese kennt, beschäftigt man sich mit MÖGLICHEN Gegenmaßnahmen - Gegenmaßnahmen, die wirksam sein sollten. Dann aber beschäftigt man sich auch mit den NEBENWIRKUNGEN dieser Gegenmaßnahmen und wägt sorgfältig ab, ob die Nebenwirkungen nicht so schädlich sind, dass man die ein oder andere davon nicht nutzen möchte.
Die äußerst naive Idee einer Volkswirtschaft als simples lineares Wirkmodell taugt schlicht und einfach nicht. Menschen, die SOFORT und ohne Prüfung bei komplexen Problemen nach einfachen Lösungen suchen - sind ziemlich gefährlich. Klar kann man auf Malaria mit DDT antworten....und es wirkt....könnte nur sein, dass die Nebenwirkungen so umfassend sind, dass DDT nicht wirklich eine gute Idee war...
Die EZB prüft etwas genauer, ob man DDT wirklich einsetzen muss, oder ob es nicht doch eine ganze Reihe an Maßnahmen gibt, die man abgestimmt und wohl dosiert einsetzt, um die konkreten Ursachen der Inflation zu bekämpfen. Es ist gut, dass dort nicht Laien den Ton angeben, sondern ein größerer Kreis an Experten, die auch unterschiedlichste Interessen sorgfältig abwägen. Es ist richtig, dass nicht immer alle Experten der EZB einer Meinung sind - aber dass die Experten sorgfältig ihre Meinungen ausgetauscht haben, und sich dann eine der vielen Möglichkeiten als Mehrheitsfähig herausgestellt hat - davon kann man ausgehen.
Dass diesem sorgfältigen Prozess einfältige linear denkende "Experten" ernsthaft argumentativ was entgegen zu setzen haben.....
Wie gesagt, ich freu mich schon auf die Argumentationen, wenn sich irgendwann mal die Energiekosten wieder normalisieren....DEFLATION.....ich höre es schon so klar vor mir.....(ist ja auch noch nicht so lange her, dass auch hier im Forum für mehr Inflation eingetreten wurde.....)
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ein klassisches Posting von Dir.Atue001 hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 00:15
Und immer wieder lesenswert, wie du manipulativ Aussagen verdrehst - DU hast sinnfrei eine Reihe an Inflationszahlen …
[…]
Ich lach mich jetzt schon über deine dann geltende Argumentation schlapp
[…]
Die naive Idee, dass man auf 10% Inflation mal eben mit ein paar Prozent Zinsen reagieren MUSS....ist auf dem Niveau von Mittelstufenwissen in Wirtschaft.
[…]
Die äußerst naive Idee einer Volkswirtschaft als simples lineares Wirkmodell taugt schlicht und einfach nicht.
Menschen, die SOFORT und ohne Prüfung bei komplexen Problemen nach einfachen Lösungen suchen - sind ziemlich gefährlich.
[…]
Dass diesem sorgfältigen Prozess einfältige linear denkende "Experten" ernsthaft argumentativ was entgegen zu setzen haben.....
Viel Text, ad personam, beleidigend, unterstellend und der Versuch der Herabsetzung des Gegenübers.
Keinerlei Text zu KONKRET gemachten Aussagen (von mir).
Da gratuliere ich mal wieder.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
EZB will Inflations-Rechenmodelle anpassen.Atue001 hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 00:15
Die EZB prüft etwas genauer, ob man DDT wirklich einsetzen muss, oder ob es nicht doch eine ganze Reihe an Maßnahmen gibt, die man abgestimmt und wohl dosiert einsetzt, um die konkreten Ursachen der Inflation zu bekämpfen. Es ist gut, dass dort nicht Laien den Ton angeben, sondern ein größerer Kreis an Experten, die auch unterschiedlichste Interessen sorgfältig abwägen. Es ist richtig, dass nicht immer alle Experten der EZB einer Meinung sind - aber dass die Experten sorgfältig ihre Meinungen ausgetauscht haben, und sich dann eine der vielen Möglichkeiten als Mehrheitsfähig herausgestellt hat - davon kann man ausgehen.
Dass diesem sorgfältigen Prozess einfältige linear denkende "Experten" ernsthaft argumentativ was entgegen zu setzen haben.....
Die EZB hatte die aktuelle Inflationsentwicklung unterschätzt.
Nun will die Zentralbank bei ihren Prognose-Modellen nachbessern.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre ökonomischen Modelle zur Prognose von Inflation überprüfen, um künftig präzisere Voraussagen über die Preisentwicklung vorlegen zu können. Zu „Bild“ (Freitag) sagte ein EZB-Sprecher: „Wir arbeiten mit den nationalen Zentralbanken des Euro-Raums daran, die Prognosen in Zeiten von großer Unsicherheit anzupassen und zu verbessern.“
Die EZB habe, wie andere Ökonomen auch, die aktuelle Inflationsrate unterschätzt, räumte der Sprecher ein.
Die EZB steht seit Monaten angesichts der hohen Inflationsraten in den Euro-Staaten in der Kritik.
Der Vorwurf ist, dass sie die Teuerungswelle viel zu spät erkannt hat.
Mehr: „Die Inflation erfordert ein aggressives Vorgehen der EZB“
https://www.handelsblatt.com/finanzen/g ... 08958.html
Da war ich halt naiv und linear…Atue001 dagegen auf Linie der EZB.
Nur … dass die EZB nun einräumt, dass sie die Inflation unterschätzt hat.
Sie NUN (eher aggressiv) gegensteuern muss. Wie viele andere Notenbanken in der Welt.
Laut Atue001 nun ein „Mittelschule-Denken“ der EZB, wie meines.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Korrekt. Dabei sei noch angemerkt, dass ausser Plattitüden nichts mit tatsächlichem Inhalt kommt. Wahlweise ist etwas total komplex oder halt ganz einfach, je nachdem wie es halt gerade so in die Pippi-Langstrumpf-Welt des Users passt. Tatsächlichen Auseindersetzung mit Inhalten - Fehlanzeige.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
DIe Energiekosten werden auf absehbare Zeit nicht sinken ... im Gegenteil. Das einzige Szenario in dem die Energiekosten sinken würden, wäre wenn wieder in vollem Umfang Gas aus Russland fließt.Atue001 hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 00:15
Wie gesagt, ich freu mich schon auf die Argumentationen, wenn sich irgendwann mal die Energiekosten wieder normalisieren....DEFLATION.....ich höre es schon so klar vor mir.....(ist ja auch noch nicht so lange her, dass auch hier im Forum für mehr Inflation eingetreten wurde.....)
Ist das der gleiche Kreis an "Experten" die monatelang eine glasklare Inflation nicht vorhergesehen haben und selbst als diese schon längst im Gang war noch von "temporären" Effekten fantasiert haben? Bei der EZB wird keine solide Finanzpolitik gemacht, sondern es werden auf Biegen und Brechen die Südländer am Leben gehalten. Nichts anderes.Atue001 hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 00:15 Die EZB prüft etwas genauer, ob man DDT wirklich einsetzen muss, oder ob es nicht doch eine ganze Reihe an Maßnahmen gibt, die man abgestimmt und wohl dosiert einsetzt, um die konkreten Ursachen der Inflation zu bekämpfen. Es ist gut, dass dort nicht Laien den Ton angeben, sondern ein größerer Kreis an Experten, die auch unterschiedlichste Interessen sorgfältig abwägen. Es ist richtig, dass nicht immer alle Experten der EZB einer Meinung sind - aber dass die Experten sorgfältig ihre Meinungen ausgetauscht haben, und sich dann eine der vielen Möglichkeiten als Mehrheitsfähig herausgestellt hat - davon kann man ausgehen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Da muss ich widersprechen. Eine Notenbank hat zum einen nicht klassische Finanzpolitik zu machen.Merkel_Unser hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 10:04
Bei der EZB wird keine solide Finanzpolitik gemacht,
sondern es werden auf Biegen und Brechen die Südländer am Leben gehalten. Nichts anderes.
Das ist Sache von gewählten Regierungen.
Und zum anderen hat die EZB natürlich die Stabilität des EUROS im Sinn.
Durch die Konstruktion natürlich auch komplex und schwierig.
Sie kann genauso wenig die Auswirkungen auf die beteiligten Länder (Südländer) ausser Acht lassen,
wie sie die entstehenden Inflation ignorieren darf.
Meine Kritik richtet sich, dass die EZB zu spät und zu fahrlässig auf die Inflation reagiert(e).
Deine Fundamentalkritik teile ich dagegen…NICHT.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Beides zusammen funktioniert aber nicht. Wie soll die EZB die Zinsen denn ähnlich der FED anheben, ohne dass die Südländer massive Problem bekommen? Das ist aber eben genau der Konstruktionsfehler beim Euro.
Die Inflation kann die EZB nur durch Zinserhöhungen bekämpfen - und selbst da nur limitiert, denn der Einfluss z.B. auf explodierende Energiekosten ist geringfügig. Oder was hätte dir als frühzeitigere Reaktion vorgeschwebt?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
NUR…ist natürlich falsch. Da hat die Zentralbank weitere und zusätzliche Instrumente.Merkel_Unser hat geschrieben: ↑Fr 5. Aug 2022, 12:33
Die Inflation kann die EZB nur durch Zinserhöhungen bekämpfen - und selbst da nur limitiert,
denn der Einfluss z.B. auf explodierende Energiekosten ist geringfügig.
Oder was hätte dir als frühzeitigere Reaktion vorgeschwebt?
Der Refinanzierungs-zinssatz für die Banken … hat natürlich eine ZENTRALE Rolle.
Und natürlich schwebten mir deutlich frühere Zinserhöhungen vor.
Sollte aus meinen Kommentaren der letzten 18 Monate eigentlich klar hervorgehen.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Bei aller Unsicherheit über die Preisentwicklung gibt es in den aktuellen Monaten auch das ein oder andere an Nachrichten, die auf eine gewisse Beruhigung hindeuten könnten. Im Preismonitor der deutschen Rohstoffagentur werden die Preisentwicklungen wichtiger Rohstoffe regelmäßig veröffentlicht. Es sieht so aus, als gäbe es in der Breite der Rohstoffe nach einer Phase starken Anstiegs jetzt eine gewisse Beruhigung.
https://www.deutsche-rohstoffagentur.de ... onFile&v=4
Auch bei den Lebensmittelpreisen gab es die letzten Monate einen Abwärtstrend - also nicht bei den Verbraucherpreisen, sondern bei den Einkaufspreisen am Weltmarkt. Im Juli ist der Markt in der Breite um fast 10% "eingebrochen" allerdings noch auf einem Niveau, was deutlich über den Vorjahrespreisen liegt.
https://www.retaildetail.eu/news/food/f ... nearly-10/
Und schließlich meldet dieser Tage auch Hapag Llloyd, dass sie von einer gewissen Entspannung der Lieferketten ausgehen....
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 30d4d218e4
Das bedeutet noch nicht, dass die Inflation damit ins stoppen gerät - viel zu volatil sind die Märkte derzeit, aufgrund der allseits bekannten Risiken beispielsweise durch Corona, den Ukrainekonflikt oder durch Folgen des Klimawandels.
Allerdings mehren sich die ersten Frühindikatoren, die darauf hindeuten, dass die Spitze eventuell schon erreicht ist. Dazu passen Nachrichten zu drohenden Rezessionen, aber auch Nachrichten, dass die Politik die Schuldenbremse wieder einhalten möchte. Auch die Sparmaßnahmen bezüglich Gas in der EU adressieren eine potentielle Entspannung an der Preisfront, genau wie auch die LNG-Terminals, deren Fertigstellung noch halbwegs im Plan liegt.
Kommt keine neue Überraschung, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir in 12 Monaten über deutlich geringere Inflationsraten reden - wobei bei einigen Verbraucherpreisen die Spitze noch gar nicht erreicht ist, weil die Verbraucherpreise den Einkaufspreisen deutlich nachlaufen.
Mit entscheidend wird sein, mit welchen Tarifabschlüssen man im 2. HJ 2022 und im 1. HJ 2023 konfrontiert wird - wenn dabei die Gewerkschaften hohe Lohnsteigerungen durchsetzen können, wird das die Inflation eher anheizen.
https://www.deutsche-rohstoffagentur.de ... onFile&v=4
Auch bei den Lebensmittelpreisen gab es die letzten Monate einen Abwärtstrend - also nicht bei den Verbraucherpreisen, sondern bei den Einkaufspreisen am Weltmarkt. Im Juli ist der Markt in der Breite um fast 10% "eingebrochen" allerdings noch auf einem Niveau, was deutlich über den Vorjahrespreisen liegt.
https://www.retaildetail.eu/news/food/f ... nearly-10/
Und schließlich meldet dieser Tage auch Hapag Llloyd, dass sie von einer gewissen Entspannung der Lieferketten ausgehen....
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 30d4d218e4
Das bedeutet noch nicht, dass die Inflation damit ins stoppen gerät - viel zu volatil sind die Märkte derzeit, aufgrund der allseits bekannten Risiken beispielsweise durch Corona, den Ukrainekonflikt oder durch Folgen des Klimawandels.
Allerdings mehren sich die ersten Frühindikatoren, die darauf hindeuten, dass die Spitze eventuell schon erreicht ist. Dazu passen Nachrichten zu drohenden Rezessionen, aber auch Nachrichten, dass die Politik die Schuldenbremse wieder einhalten möchte. Auch die Sparmaßnahmen bezüglich Gas in der EU adressieren eine potentielle Entspannung an der Preisfront, genau wie auch die LNG-Terminals, deren Fertigstellung noch halbwegs im Plan liegt.
Kommt keine neue Überraschung, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir in 12 Monaten über deutlich geringere Inflationsraten reden - wobei bei einigen Verbraucherpreisen die Spitze noch gar nicht erreicht ist, weil die Verbraucherpreise den Einkaufspreisen deutlich nachlaufen.
Mit entscheidend wird sein, mit welchen Tarifabschlüssen man im 2. HJ 2022 und im 1. HJ 2023 konfrontiert wird - wenn dabei die Gewerkschaften hohe Lohnsteigerungen durchsetzen können, wird das die Inflation eher anheizen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Inflation in Großbritannien steigt über Zehn-Prozent-Marke
Den dritten Monat in Folge erreicht die Preissteigerung in Großbritannien einen neuen Höchstwert,
betroffen sind vor allem Lebensmittel. Laut Zentralbank könnte die Inflationsrate auf bis zu 13 Prozent steigen
In Großbritannien ist die Inflation weiter angestiegen:
Die Verbraucherpreise legten im Juli um 10,1 Prozent im Jahresvergleich zu, wie das britische Statistikamt mitteilte.
Im Juni hatte die Teuerung bereits 9,4 Prozent erreicht – beides der höchste Anstieg der Verbraucherpreise seit 40 Jahren.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 68d420bd66
mfg
Den dritten Monat in Folge erreicht die Preissteigerung in Großbritannien einen neuen Höchstwert,
betroffen sind vor allem Lebensmittel. Laut Zentralbank könnte die Inflationsrate auf bis zu 13 Prozent steigen
In Großbritannien ist die Inflation weiter angestiegen:
Die Verbraucherpreise legten im Juli um 10,1 Prozent im Jahresvergleich zu, wie das britische Statistikamt mitteilte.
Im Juni hatte die Teuerung bereits 9,4 Prozent erreicht – beides der höchste Anstieg der Verbraucherpreise seit 40 Jahren.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 68d420bd66
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
https://www.spiegel.de/wirtschaft/einze ... 8447216782Das Statistische Bundesamt meldete für den Monat Juli den größten Umsatzeinbruch im Einzelhandel seit 1994.
Schon mal ein Schritt in die richtige Richtung... Konsumverzicht drückt die Inflation...
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Mo 22. Aug 2022, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Joachim Nagel rechnet mit Inflation von zehn Prozent im Herbst
Nach dem Ende von Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket könnte die Teuerung
nach Einschätzung des Bundesbank-Chefs wieder steigen.
Auch für 2023 rechnet er mit mehr Inflation.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-08/ ... -inflation
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Grinsen schadet nicht - nicht lesen ist aber nicht klug.
Geschrieben habe ich unter andere auch:
Geschrieben habe ich unter andere auch:
[Mod: editiert]Das bedeutet noch nicht, dass die Inflation damit ins stoppen gerät - viel zu volatil sind die Märkte derzeit, aufgrund der allseits bekannten Risiken beispielsweise durch Corona, den Ukrainekonflikt oder durch Folgen des Klimawandels.
Allerdings mehren sich die ersten Frühindikatoren, die darauf hindeuten, dass die Spitze eventuell schon erreicht ist. Dazu passen Nachrichten zu drohenden Rezessionen, aber auch Nachrichten, dass die Politik die Schuldenbremse wieder einhalten möchte. Auch die Sparmaßnahmen bezüglich Gas in der EU adressieren eine potentielle Entspannung an der Preisfront, genau wie auch die LNG-Terminals, deren Fertigstellung noch halbwegs im Plan liegt.
Kommt keine neue Überraschung, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir in 12 Monaten über deutlich geringere Inflationsraten reden - wobei bei einigen Verbraucherpreisen die Spitze noch gar nicht erreicht ist, weil die Verbraucherpreise den Einkaufspreisen deutlich nachlaufen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
US-Notenbankchef Powell hat die Finanzmärkte auf einen langen Kampf gegen die ausufernde Inflation eingestimmt.
Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde für "einige Zeit" eine restriktive Geldpolitik nötig machen,
sagte er am Freitag auf dem Zentralbank-Symposium von Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming.
Dazu müssten die Werkzeuge "kraftvoll" genutzt werden.
Die Äußerungen gelten als deutliches Signal, dass die Federal Reserve (Fed) ihren Zinserhöhungskurs eisern fortsetzen wird
und Lockerungen auf absehbare Zeit nicht infrage kommen.
Mehrere US-Währungshüter haben betont, es sei voreilig von den Märkten, Zinssenkungen im kommenden Jahr zu erwarten.
https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 6c9580333f
mfg
Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde für "einige Zeit" eine restriktive Geldpolitik nötig machen,
sagte er am Freitag auf dem Zentralbank-Symposium von Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming.
Dazu müssten die Werkzeuge "kraftvoll" genutzt werden.
Die Äußerungen gelten als deutliches Signal, dass die Federal Reserve (Fed) ihren Zinserhöhungskurs eisern fortsetzen wird
und Lockerungen auf absehbare Zeit nicht infrage kommen.
Mehrere US-Währungshüter haben betont, es sei voreilig von den Märkten, Zinssenkungen im kommenden Jahr zu erwarten.
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- firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die haben immerhin gelernt u. sind gewillt was zu tun...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Nächstes Update der Inflationsrate in Deutschland:
2022
Aug 7,9
Jul 7,5
Jun 7,6
Mai 7,9
Apr 7,4
Mär 7,6
Feb 5,5
Jan 5,1
2021
Dez 5,7
Nov 6,0
Okt 4,6
Sep 4,1
Aug 3,4
Jul. 3,1
Jun 2,1
Mai 2,4
Apr 2,1
Mär 2,0
Feb 1,6
Jan 1,6
Und der Monat August beinhaltet noch das 9 Euro Ticket und den Tankrabatt.
Da sage ich mal, die ersten, die schon meinten, das Peak läge hinter uns, hatten Unrecht.
mfg
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Und der Monat August beinhaltet noch das 9 Euro Ticket und den Tankrabatt.
Da sage ich mal, die ersten, die schon meinten, das Peak läge hinter uns, hatten Unrecht.
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- firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Weshalb ich dem Braten auch nicht getraut hab... Könnte dann im Sept. locker 8,3 sein...
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- firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Autschn...
Da wird die EZB wohl mal um deutlich mehr als nur 0,5 anheben müssen...Eurozone: Inflationsrate steigt auf 9,1 Prozent
Auch im August ist die Inflationsrate in der Eurozone auf ein neues Rekordhoch seit Bestehen der Währungsunion geklettert.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Alles unter einer Zinsanhebung von 1,5 % wäre ein Witz.
Wenn man den Euro noch retten will, muss der Zinssatz bis Jahresende auf min. 3 % rauf.
Anderenfalls werden die Leute auch in Deutschland auf die Straßen gehen wenn der Laib Brot und die Butter zusammen, gleich dem Stundenlohn entspricht.
Und die Wiedereinführung der DM zurück fördern.
Denn das Problem die Erzeugerpreise sind gewaltig gestiegen, dazu Dürre und Mißernten, jedoch noch nicht ganz eingepreist bei den Endpreisen. Bis Jahresende werden die Lebensmittelpreise zwar nicht mehr so stark anziehen wie bisher keine Verdoppelung der Preise mehr, aber 20 bis 30 % mehr sind durchaus realistisch bis Jahresende.
Daher Lohnerhöhungen im zweistelligen Bereich werden kommen müssen, wenn der Euro so schwach bleibt. Oder einen Mindestlohn von 20 €.
Auf jeden Fall braucht Lagarde wohl stärkeren Personenschutz, die nächsten Jahre. Am besten wäre es wohl, sie würde freiwillig ihren Stuhl räumen.
Wenn man den Euro noch retten will, muss der Zinssatz bis Jahresende auf min. 3 % rauf.
Anderenfalls werden die Leute auch in Deutschland auf die Straßen gehen wenn der Laib Brot und die Butter zusammen, gleich dem Stundenlohn entspricht.
Und die Wiedereinführung der DM zurück fördern.
Denn das Problem die Erzeugerpreise sind gewaltig gestiegen, dazu Dürre und Mißernten, jedoch noch nicht ganz eingepreist bei den Endpreisen. Bis Jahresende werden die Lebensmittelpreise zwar nicht mehr so stark anziehen wie bisher keine Verdoppelung der Preise mehr, aber 20 bis 30 % mehr sind durchaus realistisch bis Jahresende.
Daher Lohnerhöhungen im zweistelligen Bereich werden kommen müssen, wenn der Euro so schwach bleibt. Oder einen Mindestlohn von 20 €.
Auf jeden Fall braucht Lagarde wohl stärkeren Personenschutz, die nächsten Jahre. Am besten wäre es wohl, sie würde freiwillig ihren Stuhl räumen.
- firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Korrekt aber unwahrscheinlich.
Nein.Daher Lohnerhöhungen im zweistelligen Bereich werden kommen müssen, wenn der Euro so schwach bleibt. Oder einen Mindestlohn von 20 €.
Ein wichtiger Einflussfaktor auf die Inflation ist der neben den Zinsen der Konsum, und den drückt man nicht indem man den Leuten das Geld hinterher wirft. Eine Lohn-Preis Spirale wäre die Folge...
Moderate Lohnerhöhungn im Bereich 3-4% wären angebracht...
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- Tom Bombadil
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Was sollen Zinserhöhungen bei importierter Inflation bringen, außer mehr Inflation?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Zinserhöhungen bewirken einiges.Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 16:54 Was sollen Zinserhöhungen bei importierter Inflation bringen, außer mehr Inflation?
mfgSkull hat geschrieben: ↑Mi 15. Jun 2022, 11:43
Zinserhöhungen verteuern die Refinanzierung. Erhöhen die Attraktivität von Festanlagen.
Nehmen Liquidität aus dem Markt. Machen Aktien weniger Attraktiv.
Führen zu anderen Überlegungen von Investoren, Unternehmen und Privathaushalten.
Dämpfen (konsumtive) Ausgaben von Staat und Privathaushalten.
Alles Effekte in Bezug auf Preisentwicklungen.
In Prozent kann das niemand sagen.
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- Tom Bombadil
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Und welche dieser Wirkungen sollen bei importierter Inflation helfen?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Marginal dort etwas, wo Wechselkurse eine Rolle spielen. Ansonsten wohl eher weniger.Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 21:04 Und welche dieser Wirkungen sollen bei importierter Inflation helfen?
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