Dark Angel hat geschrieben:(08 Dec 2019, 16:58)
Nee Selina, die werden nicht ausgeblendet. Um die geht es ja gerade. Nur dazu muss man den Menschen als aktiv handelndes und selbstbestimmt entscheidendes Individuum betrachten und nicht als passiv unterordnendes, das als Teil einer willenlosen Masse, beliebig formbar und umerziehbar ist.
Hierin unterscheidet sich unser beider Menschenbild beträchtlich.
Dark Angel, du machst immer denselben Fehler. Du arbeitest mit Unterstellungen, zum Teil auch mit Beleidigungen (die heute ausnahmsweise einmal etwas dünner gesät sind in deinen Kommentaren als sonst), und erwartest, dass man dann die darauf folgenden Erläuterungen von dir ernst nimmt. So geht das aber nicht.
Also nochmal: Nicht ich betrachte den Menschen als passiven "Teil einer willenlosen Masse, beliebig formbar und umerziehbar", der sich unterordnet, wie du permanent fälschlich schreibst, sondern
du tust das mit deinen biologistisch-naturalistischen Ansichten. Bei dir kommen das soziale Moment, der gesellschaftliche Aspekt, die menschlichen Verhältnisse - immer im Wechselspiel mit dem Individuum - überhaupt nicht vor. Du erklärst alles aus der Evolutionsbiologie heraus. Alles, sogar den Faschismus. Das ist einseitiger Biologismus. Du hast dich derart in die Biologie des Menschen verbissen und verrannt, so dass du alles andere ausblendest. Du legt eine Art biologischen Tunnelblick an den Tag. Frag
Soziologen, was die davon halten. Biologie ist ganz sicher
ein Aspekt, erklärt aber niemals den gesamten Komplex Mensch. Der ist und bleibt ein biologisches
und ein soziales Wesen. Und seine Stärke, seinen Stolz, seinen Erfindergeist, sein Aktivsein, seinen Forscherdrang, all das holt er nicht ausschließlich nur aus sich und seiner Biologie hervor, sondern eben gerade aus dem Miteinander, dem Zusammenspiel mit anderen (Familie, Vater, Mutter, Geschwister, Freunde, Mitschüler, Kollegen, Kommilitonen etcpp). Ohne die anderen Menschen, ohne soziale Verhältnisse, ohne Miteinander und ohne Interaktion ist er ein Nichts. Ohne die Spiegelung durch andere, ohne ihre Kritik, ohne ihren Zuspruch stagniert der Einzelne und kann seine Anlagen niemals ganz entfalten. Erst im Zusammenspiel all dieser Faktoren erwächst ein (ganzer) Mensch...
Und ja, unser beider Menschenbild unterscheidet sich wirklich beträchtlich. Aber nicht nur in den Fragen des Verhältnisses von biologischen und sozialen Aspekten. Nein, ganz grundsätzlich.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz