Sammelstrang gendergerechte Sprache

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Wie steht Ihr zu gendergerechte Sprache?

diese Sprachform ist gut und richtig und soll so bleiben
3
3%
diese Sprachform sollte langfristig mal abgeschafft werden
6
6%
diese Sprachform sollte mit sofortiger Wirkung abgeschafft werden
19
19%
wer so spricht, sollte wegen Zeitverschwendung verurteilt werden
10
10%
wer so spricht, sollte wegen seelischer Grausamkeit verurteilt werden
5
5%
wer so spricht, sollte wegen Beschädigung der deutschen Sprache verurteilt werden
38
38%
mir ist das alles egal
20
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 101
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tarkomed
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Keoma hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 16:19 Genau das wird die Wissenschaft im deutschsprachigen Raum enorm weiter bringen.
Nicht die Wissenschaft. Die Wissenschaftler.
Die Wissenschaft geht längst mit der Zeit, ja sie ist sogar manchmal unserer Zivilisation einen Schritt voraus, aber nicht alle Wissenschaftler können schritthalten.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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tarkomed
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Jeeves hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 16:23 Schüler im generischen Maskulinum ist ein Status. Daher sind in dieser allgemeinen Aussage alle Menschen mit diesem Status gemeint. Unabhängig von ihrem Geschlecht.
Der Mensch ist ein Status, denn dabei handelt es sich um die Bezeichnung einer Spezies.
Die Schüler sind eine Gruppe von Menschen und da spielt das Geschlecht sehr wohl eine Rolle.
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tarkomed
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Liegestuhl hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 16:23 Das ist falsch, denn "Forschende" bedeutet etwas anderes als "Forscher".

Forschende sind die Menschen, die jetzt zur Zeit forschen. Forscher, die jetzt zur Zeit schlafen, sind keine Forschenden.

Das Gerundium wird in diesem Fall missbraucht und umgedeutet, um ein Problem zu lösen, das es nicht gibt.
Tja, du leidest darunter, dass das Gerundium missbraucht wird, du leidest nicht minder darunter, wenn ForscherInnen verwendet wird, geschweige denn, Forscher*innen...
Da hab ich's leichter als du. ;)
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tarkomed
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 18:39 Also wenn man extra darauf hinweisen muss, dass auch Frauen Forscher/Wissenschaftler sein können, indem sie expliziet genannt werden müssen, dann kann es mit der Gleichberechtigung nicht weit her sein.
Wenn Männer explizit genannt werden, dann gibt es keinen Grund, dass Frauen nicht explizit genannt werden, weil sie inzwischen einen gleichgroßen Anteil an der Forschungsarbeit haben, im Gegensatz zu der Zeit, in der sich das generische Maskulinum etabliert hat.
Dark Angel hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 18:39 Mir kommt es eher so vor, als würden Feministinnen und Gender"forscher" irgendwelche eigenen Minderwertigkeitskomplexe kompensieren wollen/müssen, wenn sie darauf bestehen, dass Frauen besonders genannt werden müssten, weil sonst (ihrer Meinung nach) niemand auf die Idee kommt, bei der Bezeichnung Forscher an Männer UND Frauen zu denken.

Das Gegentgeil ist der Fall!
Warum sollten männliche Genderforscher einen Minderwertigkeitskomplex haben? Sie haben einen vergleichbaren Anteil an der Genderforschung wie die Frauen.
Warum sollte ich als Mann einen Minderwertigkeitskomplex haben? Ich setze mich lediglich dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält.
Warum sollte man sich also die Frauen nur denken und nicht auch miterwähnen? Weil es manchen zu umständlich ist oder zu modern?
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tarkomed
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 9. Aug 2022, 16:48 Schüler lieben Schulende :)
Liebende Schüler lieben sich kreuz und quer.
Auch ein heißes Eisen für manche... ;)
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Misterfritz »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17 Ich setze mich lediglich dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält.
Das macht Sprache auch ohne Eingriff von irgendeiner Seite.
Worte kommen hinzu, andere verschwinden.....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Ammianus
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17
...

Ich setze mich lediglich dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält.

...
Du bist eben der "Neue Mensch", eine "allseits entwickelte sozialistische Persönlichkeit". Und wer nicht so denkt und spricht ist ein "Konterrevolutionär", ein "feindlich negatives Element".
So war es jedenfalls in der "Lingua Quarti Imperii" ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von firlefanz11 »

Ammianus hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 10:31 Du bist eben der "Neue Mensch", eine "allseits entwickelte sozialistische Persönlichkeit". Und wer nicht so denkt und spricht ist ein "Konterrevolutionär", ein "feindlich negatives Element".
So war es jedenfalls in der "Lingua Quarti Imperii" ...
Nagel auf den Kopf getroffen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Liegestuhl »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 08:59 Tja, du leidest darunter, dass das Gerundium missbraucht wird, du leidest nicht minder darunter, wenn ForscherInnen verwendet wird, geschweige denn, Forscher*innen...
Da hab ich's leichter als du. ;)
Ich habe nicht gesagt, dass ich darunter leide. Ich habe dich lediglich auf deine Defizite in der deutschen Grammatik aufmerksam gemacht.

"Forscher" sind nicht das Gleiche wie "Forschende".
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Dark Angel
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17 Wenn Männer explizit genannt werden, dann gibt es keinen Grund, dass Frauen nicht explizit genannt werden, weil sie inzwischen einen gleichgroßen Anteil an der Forschungsarbeit haben, im Gegensatz zu der Zeit, in der sich das generische Maskulinum etabliert hat.
Himmelarxxxundzwirn! Es werden NICHT Männer expliziet genannt, weil das generische Maskulinum nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zui tun hat. Das gilt auch dann, wenn dieses gererische Maskulinum - als abstrakter, allgemeingültiger Begriff - rein zufällig auf eine bestimmte Menge Menschen angewendet wird, weil beim generischen Maskulinum nunmal nicht zwischen einem Objekt (Stuhl, Schrank, Tisch) und einem Subjekt (Wissenschaftler, Forscher, Bauer) unterschieden wird.
DIE Koryphäe ist generisches Feminimum und dennoch denken die meisten, dabei an einen besonders bedeutenden, außergewöhnlichen Fachmann.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17Warum sollten männliche Genderforscher einen Minderwertigkeitskomplex haben? Sie haben einen vergleichbaren Anteil an der Genderforschung wie die Frauen.
Männliche Genderforscher? Welche männlichen Genderforscher denn?
Nein, Männer haben KEINEN vergleichbaren Anteil an der Genderforschung wie Frauen!
Etwas 98% der Genderforscher sind weiblich und in ihrer sexuellen Orientierung lesbisch. Bei den verbleibenden 2% männlicher Genderforscher ist wiederum die überwiegende Anzahl schwul.
Das liegt u.a. an der unterschiedlichen Interessenlage von Männern und Frauen - und die ist biologisch bedingt, heißt angeboren.
Mehr als doppelt so viele Männer als Frauen (31%) studieren MINT-Fächer, hingegen studieren 65% der Frauen geisteswissenschaftliche Fächer.
Der Soziologe Prof. Stefan Hirschauer kritisiert die Genderforschung als "dünne[n] rhetorische[n] Lack auf einer traditionellen Frauenforschung, die sich als feministische Gegenwissenschaft versteht. Sie ist im Wesentlichen Geschlechterforschung geblieben, die in der Feststellung sozialer Ungleichheit ihr Zentralthema hat.
hschulpolitische Versuche, hartnäckige Männerdomänen in bestimmten Fächern mit ‚Frauenprofessuren‘ aufzubrechen;
Sie folgt noch immer der Logik einer sozialen Bewegung: Sie fasst das Forschungspersonal in Termini politischer Repräsentation auf und fraktioniert Frauen, Männer und Queers."
(der Artikel in "Forschung und Lehre" von 2016 ist leider nicht mehr verfügbar)

Genbderforschung ist aus der Frauenforschung hervor gegangen und de facto auch Frauenforschung geblieben. In diesen "Dunstkreis" gehört auch die feministische Linguistik.

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17Warum sollte ich als Mann einen Minderwertigkeitskomplex haben? Ich setze mich lediglich dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält.
Ich sprach von Feministinnen, die Minderwertigkeitskomplexe haben, wenn sie - als Frau - nicht extra erwähnt werden.
Dass es auch Männer gibt, die vor solchem Gebaren einen Kniefall machen, dafür bist du der beste Beweis.
Du setzt dich nicht dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält, sondern quasselst unreflektiert den Unsinn vom genuinen Maskulinum nach, den Feministinnen dir vorbeten.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:17Warum sollte man sich also die Frauen nur denken und nicht auch miterwähnen? Weil es manchen zu umständlich ist oder zu modern?
Weil das genuine Maskulinum immer noch nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat, sondern schlicht und ergreifend als abstrakter, allgemeingültiger Begriff für bestimmte Kategorien dient.
Wer in der Gegenwart, im 21. Jh angekommen ist - auch geistig angekommen - der weiß, dass Lehrer, Ärzte, Forscher etc ein Sammelbegriff für eine ganze Berufsgruppe ist, der sowohl Frauen als auch Männer angehören und zwar ohne, dass er extra mit der Nase drauf getütscht werden muss.
Dass in einer Anrede aus Höflichkeit beide Formen gebraucht werden, hat nix mit Sichtbarmachung von Frauen zu tun.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Jeeves »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 08:47 Der Mensch ist ein Status, denn dabei handelt es sich um die Bezeichnung einer Spezies.
:rolleyes:

Verwechselst und vermischt du da nicht Genus (Gattung) und Status?
Oder welcher wissenschaftlichen Theorie wäre das zu entnehmen?

Mensch --> Genus
Schüler --> Status

Nur Menschen wird der Status Schüler verliehen.

Alle Schüler wollen gute Noten.
Heißt übersetzt: Alle Menschen mit dem Status Schüler wollen gute Noten.
Egal, welche Geschlechtsmerkmale sie mit sich herumtragen.
Der Satz ist also korrekt und nicht defizitär.
Zuletzt geändert von Jeeves am Mi 10. Aug 2022, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Ammianus
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

"Bei den Bandkeramikerinnen und Bandkeramikern handelte es sich um eine Kultur der Ackerbäuerinnen und Ackerbauern und Viehzüchterinnen und Viehzüchtern. Vieles deutet darauf hin, dass bei den Schnurkeramikerinnen und Schnurkeramikern die Viehzüchterinnen und Viehzüchter ..."

Und jetzt jetzt schnell eine Stahlbetonkonstruktion gesucht und den Kopf so lange dagegengeschlagen bis der Schmerz ausgeglichen ist ...

(Der in Anführungszeichen gesetzte Text ist kein Zitat. Aber so ungefähr müsste man es in einer heutigen Masterarbeit schreiben, wenn man brav die unumstößlichen Befehle und Weisungen der Vertreterinnen und Vertreter ... - bla bla wuff wuff ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Kleon 2.0
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Kleon 2.0 »

Ammianus hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 14:56(Der in Anführungszeichen gesetzte Text ist kein Zitat. Aber so ungefähr müsste man es in einer heutigen Masterarbeit schreiben, wenn man brav die unumstößlichen Befehle und Weisungen der Vertreterinnen und Vertreter ... - bla bla wuff wuff ...
"In der ersten Sitzung wählt der Dienststellenausschuss aus seiner Mitte eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden und ihre oder seine Stellvertreterin (Stellvertreterinnen) bzw. ihren (ihre) oder seinen (seine) Stellvertreter sowie die Schriftführerin (Schriftführerinnen) oder den (die) Schriftführer.
(...)
Die Sitzungen des Dienststellenausschusses sind von der Vorsitzenden oder vom Vorsitzenden und im Falle ihrer oder seiner Verhinderung von ihrem Stellvertreter oder ihrer Stellvertreterin oder seiner Stellvertreterin oder seinem Stellvertreter einzuberufen und vorzubereiten."

https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument. ... angsrecht=

Das ist mWn geltendes Recht in Österreich.
Denn wir allein halten denjenigen, der an den Angelegenheiten des Staates gar keinen Teil nimmt, nicht für einen stillen, sondern für einen unbrauchbaren Bürger.
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JosefG
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von JosefG »

Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 12:23 Himmelarxxxundzwirn! Es werden NICHT Männer expliziet genannt, weil das generische
Maskulinum nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zui tun hat.
Das generische Maskulinum bezeichnet alle, denn das ist die die Bedeutung von "generisch".
Das Problem ist, dass dasselbe Maskulinum manchmal auch nichtgenerisch verwendet wird.

Wenn jemand sagt "Kolleginnen und Kollegen", dann sind Kollegen offenbar nur Männer.
Und diese Männlichkeit färbt ab auf das Wort "Kollegen", wenn es generisch verwendet wird.

Der Sündenfall begann nach meiner Erinnerung vielleicht mit Willy Brandt,
als er in seinen Reden die Bürger mit "Bürger und Bürgerinnen" ansprach.

Was gut gemeint ist, führt dazu, dass "Bürger" nicht mehr generisch verstanden wird.

Grund des Problems ist, dass es bisher keine explizit männliche Bezeichnung gibt und
ersatzweise die generische Bezeichnung auch als männliche Bezeichnung dient.

Durch die Einführung einer explizit männlichen Bezeichnung wie "Kollegon" oder "Bürgeron"
kann man verhindern, dass "Kollege" oder "Bürger" auch nichtgenerisch verwendet wird.
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Ammianus
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

Kleon 2.0 hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 15:08 "In der ersten Sitzung wählt der Dienststellenausschuss aus seiner Mitte eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden und ihre oder seine Stellvertreterin (Stellvertreterinnen) bzw. ihren (ihre) oder seinen (seine) Stellvertreter sowie die Schriftführerin (Schriftführerinnen) oder den (die) Schriftführer.
(...)
Die Sitzungen des Dienststellenausschusses sind von der Vorsitzenden oder vom Vorsitzenden und im Falle ihrer oder seiner Verhinderung von ihrem Stellvertreter oder ihrer Stellvertreterin oder seiner Stellvertreterin oder seinem Stellvertreter einzuberufen und vorzubereiten."

https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument. ... angsrecht=

Das ist mWn geltendes Recht in Österreich.
Wenn typisches Bürokratendeutsch mit Gender gekreuzt wird, ergibt das eine Promenadenmischung, wo man am liebsten zusehen möchte, wenn die eingeschläfert wird.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Jeeves »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 16:13
Durch die Einführung einer explizit männlichen Bezeichnung wie "Kollegon" oder "Bürgeron"
kann man verhindern, dass "Kollege" oder "Bürger" auch nichtgenerisch verwendet wird.
Wer ist denn die legitime Instanz für die Einführung einer auf diese Weise politisierten Sprache?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 16:13 Das generische Maskulinum bezeichnet alle, denn das ist die die Bedeutung von "generisch".
Das Problem ist, dass dasselbe Maskulinum manchmal auch nichtgenerisch verwendet wird.

Wenn jemand sagt "Kolleginnen und Kollegen", dann sind Kollegen offenbar nur Männer.
Und diese Männlichkeit färbt ab auf das Wort "Kollegen", wenn es generisch verwendet wird.

Der Sündenfall begann nach meiner Erinnerung vielleicht mit Willy Brandt,
als er in seinen Reden die Bürger mit "Bürger und Bürgerinnen" ansprach.

Was gut gemeint ist, führt dazu, dass "Bürger" nicht mehr generisch verstanden wird.

Grund des Problems ist, dass es bisher keine explizit männliche Bezeichnung gibt und
ersatzweise die generische Bezeichnung auch als männliche Bezeichnung dient.

Durch die Einführung einer explizit männlichen Bezeichnung wie "Kollegon" oder "Bürgeron"
kann man verhindern, dass "Kollege" oder "Bürger" auch nichtgenerisch verwendet wird.

Von wem nicht?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:46 Das macht Sprache auch ohne Eingriff von irgendeiner Seite.
Worte kommen hinzu, andere verschwinden.....
Die Sprache wird von Menschen eingesetzt und ohne den Eingriff durch die Menschen bleibt die Sprache stehen.
Die Wörter kommen und gehen, weil sie von Menschen benutzt werden bzw. nicht mehr benutzt werden.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von JosefG »

Jeeves hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 16:48 Wer ist denn die legitime Instanz für die Einführung einer auf diese Weise politisierten Sprache?
Niemand. Ich und andere schlagen es vor. Vielleicht wird es aufgegriffen
und andere machen es nach, wenn nicht haben wir halt Pech gehabt.

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5245425

Edit: Link geändert.
Zuletzt geändert von JosefG am Mi 10. Aug 2022, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 16:55 Vielleicht wird es aufgegriffen
und andere machen es nach, wenn nicht haben wir halt Pech gehabt.
Menschen werden gezwungen, diese Idiotensprache zu sprechen und zu schreiben.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Ammianus hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 10:31 Du bist eben der "Neue Mensch", eine "allseits entwickelte sozialistische Persönlichkeit". Und wer nicht so denkt und spricht ist ein "Konterrevolutionär", ein "feindlich negatives Element".
So war es jedenfalls in der "Lingua Quarti Imperii" ...
Wenn du meinst...
Such dir auch was aus, wofür du dich einsetzen kannst. Das hier gerade ist jedenfalls auf Dauer untauglich.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von JosefG »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 16:53 Von wem nicht?
Na, zB. vom User tarkomed, wenn ich ihn richtig veratanden habe.

PS: oder auch von dir selber:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 4#p5247534
Zuletzt geändert von JosefG am Mi 10. Aug 2022, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 17:00 Na, zB. vom User tarkomed, wenn ich ihn richtig veratanden habe.
Dann sollten die wenigen Personen, die solche grammatikalischen Schwächen haben, einen Deutschkurs besuchen und nicht der Mehrheit der Menschen ihre Defizite aufzwingen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 17:00 Na, zB. vom User tarkomed, wenn ich ihn richtig veratanden habe.
Mag sein.
Mir selbst ist noch niemand untergekommen, der ausschließlich an Männer denkt, wenn die Rede von Bürgern, Schülern, Kollegen, Nachbarn…. ist.

Dieses Gendern ist was für den öffentlichen Dienst und für Rumgeschachere von Posten.

Ich komme gerade von einer Baustelle, wir sanieren und erweitern eine Förderschule. Dort, wo wichtige Arbeit erledigt wird, wird nicht gegendert. Wenn im Bauwagen gestritten wird, weil der TGA Planer nicht liefert, weil Firmen nicht erscheinen, weil Material nicht ankommt, weil Kosten explodieren, da haben die Leute keine Kapazitäten frei fürs Gendern. Nächste Woche kommen nämlich die Kinder wieder. Auch die Rektorin gendert nicht, wenn sie noch Wünsche äußert. Und jeder weiß, dass sie Mädchen und Jungs meint, wenn sie von den Schülern spricht. Unsere Art von Problemen wird durch Gendern nicht gelöst. Im Grunde kenne ich niemanden außerhalb dieses Forums, der sich für das Thema interessiert.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Jeeves hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 14:30 :rolleyes:

Verwechselst und vermischt du da nicht Genus (Gattung) und Status?
Oder welcher wissenschaftlichen Theorie wäre das zu entnehmen?

Mensch --> Genus
Schüler --> Status

Nur Menschen wird der Status Schüler verliehen.

Alle Schüler wollen gute Noten.
Heißt übersetzt: Alle Menschen mit dem Status Schüler wollen gute Noten.
Egal, welche Geschlechtsmerkmale sie mit sich herumtragen.
Der Satz ist also korrekt und nicht defizitär.
Den Status hast du ins Spiel gebracht. Ich habe mich bisher auf das Genus, also das grammatikalische Geschlecht und auf den Sexus, also auf das biologische Geschlecht bezogen.
Der Mensch kann sowohl den Status einer Spezies haben als auch das Genus Maskulinum, so wie der Tisch den Status eines Gegenstands hat. In seinem griechischen Ursprung hatte das Genus eine andere Bedeutung als es heute grammatikalisch verwendet wird, das ist mir auch bewusst.
Das Gleiche gilt für die Schüler. Sie haben diesen Status aber sie haben das Sexus Maskulinum in dieser verwendeten Form, in ihrer Gesamtheit haben sie jedoch nicht nur einen Sexus.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

JosefG hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 17:00 Na, zB. vom User tarkomed, wenn ich ihn richtig veratanden habe.

PS: oder auch von dir selber:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 4#p5247534
Da ging es mir um diese unsäglichen Sternchen, Unterstriche und Hickser. Wenn ich beide Geschlechter anspreche, dann nur indem ich beide nenne, aber nicht indem ich anfange zu stottern.

Wenn ich eine mail bekomme, die an die lieben Kollegen gerichtet ist, bin ich selbstverständlich mitgemeint und fühle mich auch angesprochen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Liegestuhl hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 11:26 Ich habe nicht gesagt, dass ich darunter leide.
Nicht? Ich hatte so den Eindruck, aber seie es drum... :)
Liegestuhl hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 11:26 Ich habe dich lediglich auf deine Defizite in der deutschen Grammatik aufmerksam gemacht.

"Forscher" sind nicht das Gleiche wie "Forschende".
Ich habe ja nicht behauptet, dass es grammatikalisch korrekt wäre, aber weniger umständlich ist es allemal... ;)
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 17:11Unsere Art von Problemen wird durch Gendern nicht gelöst. Im Grunde kenne ich niemanden außerhalb dieses Forums, der sich für das Thema interessiert.
Ich frage mich sowieso, wessen Probleme mit gendern gelöst werden.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Kleon 2.0 »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:09Ich frage mich sowieso, wessen Probleme mit gendern gelöst werden.
Der empfundene Mangel an Aufmerksamkeit, an dem an ganze Reihe "Experten" diverser Geschlechter leiden...
Denn wir allein halten denjenigen, der an den Angelegenheiten des Staates gar keinen Teil nimmt, nicht für einen stillen, sondern für einen unbrauchbaren Bürger.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 12:23 Himmelarxxxundzwirn! Es werden NICHT Männer expliziet genannt, weil das generische Maskulinum nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zui tun hat. Das gilt auch dann, wenn dieses gererische Maskulinum - als abstrakter, allgemeingültiger Begriff - rein zufällig auf eine bestimmte Menge Menschen angewendet wird, weil beim generischen Maskulinum nunmal nicht zwischen einem Objekt (Stuhl, Schrank, Tisch) und einem Subjekt (Wissenschaftler, Forscher, Bauer) unterschieden wird.
DIE Koryphäe ist generisches Feminimum und dennoch denken die meisten, dabei an einen besonders bedeutenden, außergewöhnlichen Fachmann.
Hab ich es schon wieder geschafft, dich auf die Palme zu bringen? Gut so. :D
Womit hat denn sonst das generische Maskulinum zu tun, wenn nicht mit dem biologischen Geschlecht? Es wird auf eine bestimmte Menge Menschen angewendet, wie du sagst und diese Menschen gehören nicht nur zum männlichen Geschlecht. Und komm nicht immer wieder mit Gegenständen daher, der Stuhl, der Tisch und der Schrank haben kein biologisches Geschlecht - nur ein grammatikalisches. Tiere haben ein biologisches Geschlecht und wir sprechen von Löwen und Antilopen, aber das stört sie nicht, weil sie unsere Sprache nicht verstehen.
Die Koryphäe ist im Übrigen eine Eigenschaft, die einzelnen Personen zugeschrieben wird und nicht Gruppen von Menschen, deshalb muss sie nicht explizit einem Geschlecht zugeordnet werden.
Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 12:23 Genbderforschung ist aus der Frauenforschung hervor gegangen und de facto auch Frauenforschung geblieben. In diesen "Dunstkreis" gehört auch die feministische Linguistik.
Dass Feminismus und Emanzipation bei dir als Schimpfwörter gelten, ist mir längst bekannt. Ich bleibe trotzdem Frauenversteher mit dir als Ausnahme. :D
Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 12:23 Ich sprach von Feministinnen, die Minderwertigkeitskomplexe haben, wenn sie - als Frau - nicht extra erwähnt werden.
Dass es auch Männer gibt, die vor solchem Gebaren einen Kniefall machen, dafür bist du der beste Beweis.
Du setzt dich nicht dafür ein, dass die Sprache mit der zivilisatorischen und sozialen Entwicklung schritthält, sondern quasselst unreflektiert den Unsinn vom genuinen Maskulinum nach, den Feministinnen dir vorbeten.
Ich hätte doch das gleiche Problem, wenn es genau umgekehrt wäre. Ich habe Verständnis für die Frauen, die sich dagegen wehren. Meine Frau hätte zu anderen Zeiten nicht studiert, weil sie einen älteren Bruder hat. Wir wären heute nicht miteinander verheiratet, weil wir uns vermutlich nicht so gut verstehen würden, wie wir es seit Jahren tun. Ich will mit meiner Frau über anspruchsvollere Themen diskutieren und sie muss mich dazu verstehen können. Ich habe solche Beispiele in meinem Bekanntenkreis und ich möchte mit ihnen nicht tauschen.
Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 12:23 Wer in der Gegenwart, im 21. Jh angekommen ist - auch geistig angekommen - der weiß, dass Lehrer, Ärzte, Forscher etc ein Sammelbegriff für eine ganze Berufsgruppe ist, der sowohl Frauen als auch Männer angehören und zwar ohne, dass er extra mit der Nase drauf getütscht werden muss.
Dass in einer Anrede aus Höflichkeit beide Formen gebraucht werden, hat nix mit Sichtbarmachung von Frauen zu tun.
Gerade wenn man im 21. Jahrhundert angekommen ist, hat man kein Verständnis mehr dafür. Das generische Maskulinum ist ein Überbleibsel aus der Vergangenheit und nicht mehr zeitgemäß.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 17:12 Den Status hast du ins Spiel gebracht. Ich habe mich bisher auf das Genus, also das grammatikalische Geschlecht und auf den Sexus, also auf das biologische Geschlecht bezogen. [...]
Damit bist du aber der Einzige, der den immer gleichen Unsinn ständig wiederholt und Genus und Sexua miteinander verschwurbelt.
Das generische Maskulinum hat mit dem Sexus nichts, aber auch gar nichts zu tun, auch dann nicht, wenn es sich um Berufsbezeichnungen handelt. Die (Berufsbezeichnungen) beschreiben nämlich nichts weiter als einen Status innerhalb einer Gesellschaft bzw Gruppe, sagt aber nichts über den Sexus des Betreffenden aus.
Es gibt Begriffe, die mit dem genuinen Maskulinum gebildet werden und aus denen "ums Verrecken" kein genuines Femininum gebildet/abgeleitet werden kann.
DER Mensch ist und bleibt als Artbegriff genuines Maskulinum und wenn "du dich auf'n Kopp stellst und Fliegen fängst", es wird zu diesem Begriff KEIN genuines Feminum "Menschin" geben.
Das gleiche gilt für DER Gast. Auch hier kann man KEIN genuines Femininum "Gästin" bilden.
Andere Begriff können als genuines Femininum - die Frau - das gleiche beschreiben wie das genuine Neutrum - das Weib.
Beides bezeichnet einen erwachsenen weiblichen Menschen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Jeeves »

Dark Angel hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:45
DER Mensch ist und bleibt als Artbegriff genuines Maskulinum und wenn "du dich auf'n Kopp stellst und Fliegen fängst", es wird zu diesem Begriff KEIN genuines Feminum "Menschin" geben.
Das gleiche gilt für DER Gast. Auch hier kann man KEIN genuines Femininum "Gästin" bilden.
Den Begriff der Gästin gab es als "kestin" schon im Althochdeutschen. Der Duden führt den Begriff ebenfalls wieder. Dagegen bleibt der Depp ohne Geschwisterlein.

Im deutschen Süden wurde dagegen auch "der Mensch" schon immer gegendert. In der Form von "das Mensch", die allein Frauen vorbehalten ist.

Ungendert ist vorläufig noch die deutsche Nationalhymne (... brüderlich mit Herz und Hand, statt "geschwisterlich").

Sicher vor dem Gendern sind eintweilen Begriffe wie Nackedei oder Engel. Letztere waren vielleicht männlich gedacht, aber die Engelmacherin hat ihre Arbeit wohl undiskriminatorisch geleistet.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38 Womit hat denn sonst das generische Maskulinum zu tun, wenn nicht mit dem biologischen Geschlecht? Es wird auf eine bestimmte Menge Menschen angewendet, wie du sagst und diese Menschen gehören nicht nur zum männlichen Geschlecht.
Das generische Maskulimun das älteste ursprüngliche Genus. Es bezieht sich verallgemeinernd auf Subjekte deren (biologisches) Geschlecht unbekannt ist, die jedoch durch bestimmte Merkmale miteinander "verbunden" sind ==> Berufsbezeichnungen und Objekte mit gemeinsamen Merkmalen.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38 Und komm nicht immer wieder mit Gegenständen daher, der Stuhl, der Tisch und der Schrank haben kein biologisches Geschlecht - nur ein grammatikalisches.
Berufsbezeichnungen haben auch KEIN biologisches Geschlecht, sondern nur ganz bestimme Merkmale - eine ganz bestimmte Inkonographie
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38Die Koryphäe ist im Übrigen eine Eigenschaft, die einzelnen Personen zugeschrieben wird und nicht Gruppen von Menschen, deshalb muss sie nicht explizit einem Geschlecht zugeordnet werden.
Das sind Berufsbezeichnungen i.w.S. auch. Ein Lehrer ist ein Mensch/eine Person, die anderen etwas beibringt, sie etwas lehrt.
Der Begriff Lehrer sagt nichts, aber auch gar nichts über das (biologische) Geschlecht der Person aus - es ist schlicht unbekannt.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38Dass Feminismus und Emanzipation bei dir als Schimpfwörter gelten, ist mir längst bekannt.
Feminismus und Emanzipation schließen sich gegenseitig aus, sind ein Antagonismus!
Während Feminismus eine (politische) Ideologie ist, bezeichnet Emanzipation die Befreiung aus einer Abhängigkeit und damit Gleichberechtigung.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38 Ich bleibe trotzdem Frauenversteher mit dir als Ausnahme. :D
Also ein Weichei, ein "lila Pudel"! :p :D
Mit sowas kann eine (wirklich) emanzipierte Frau nix anfangen.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38Ich hätte doch das gleiche Problem, wenn es genau umgekehrt wäre. Ich habe Verständnis für die Frauen, die sich dagegen wehren. Meine Frau hätte zu anderen Zeiten nicht studiert, weil sie einen älteren Bruder hat. Wir wären heute nicht miteinander verheiratet, weil wir uns vermutlich nicht so gut verstehen würden, wie wir es seit Jahren tun. Ich will mit meiner Frau über anspruchsvollere Themen diskutieren und sie muss mich dazu verstehen können. Ich habe solche Beispiele in meinem Bekanntenkreis und ich möchte mit ihnen nicht tauschen.
Auweia! :D
Ich habe studiert und zwar auf die Ochsentour, gegen den Willen meiner Eltern - insbesondere den meines Vaters. Es war mein Opa (Jahrgang 1901), der mich unterstützt hat.
Mit meinem Mann bin ich seit nunmehr 44 Jahren verheiratet, aber nicht weil er so viel Verständnis für mich hat, sondern weil wir uns auf Augenhöhe begegnen, Kompromisse schließen können und so manche Meinungsverschiedenheit ausdiskutieren.
Gemeinsame Hobbies tragen sicherlich zum Einvernehmen bei.
tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:38Gerade wenn man im 21. Jahrhundert angekommen ist, hat man kein Verständnis mehr dafür. Das generische Maskulinum ist ein Überbleibsel aus der Vergangenheit und nicht mehr zeitgemäß.
Im 21. Jh. sollte auch der letzte einigermaßen gebildete begriffen haben, dass das generische Maskulinum etwas mit Grammatik und Deklinationsregeln zu tun hat und NICHT mit dem biologischen Geschlecht - weder aus diesem abgleitet wurde, noch sich darauf bezieht, auch nicht partiell. Gegenteilige Behauptungen folgen einer bzw basieren auf einer politischen Ideologie.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von jack000 »

Der ÖR versteht es den Schwachsinn noch zu übertreffen:

=> Die Intensivkrankenschwester*in hat noch gefehlt :thumbup:
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

jack000 hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 20:48 Der ÖR versteht es den Schwachsinn noch zu übertreffen:

=> Die Intensivkrankenschwester*in hat noch gefehlt :thumbup:
Darüber werde ich mich jetzt mal mit meinen Saufbrüderinnen austauschen ...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ammianus hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 21:29 Darüber werde ich mich jetzt mal mit meinen Saufbrüderinnen austauschen ...
Schwesterin???? Was ist das fuer ein Deutsch?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 08:58 Schwesterin???? Was ist das fuer ein Deutsch?
Schwachsinnssprache.

Sowas kann man einem gesunden Menschen nicht begreiflich machen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 09:00 Schwachsinnssprache.

Sowas kann man einem gesunden Menschen nicht begreiflich machen.
Einfach Verrueckt "Die Schwester" ist doch bereits weiblich. Man kann doch nicht doppelt weiblich sein.

Bei euch spinnen sehr viele, haben die nix besseres zu tun?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 09:02 Einfach Verrueckt "Die Schwester" ist doch bereits weiblich. Man kann doch nicht doppelt weiblich sein.

Bei euch spinnen sehr viele, haben die nix besseres zu tun?
Nein, es sind genug Zeitkapazitäten vorhanden.
Vielleicht auch Langeweile und der Wunsch, sich mit etwas hervorzutun.
1.Welt-Luxus-Probleme. Woanders kämpfen Mädchen für Bildung und menschliche Behandlung.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Liegestuhl »

Eventuell hat das was mit der Menstruationsfähigkeit zu tun.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von firlefanz11 »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 18:09 Ich frage mich sowieso, wessen Probleme mit gendern gelöst werden.
Die finanziellen Probleme von Leuten, die sonst nix können...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 08:58 Schwesterin???? Was ist das fuer ein Deutsch?
Ich hab mir sicherheitshalber das Video mehrmals angesehen. Es könnte sich ja auch um Satire handeln. Aber es ist wohl doch Realsatire.
Vor allem, wie brav alle mitmachen. Egal ob in den Medien, den Parteien und den veschiedensten anderen Organisationen. Teilweise kommt es zu lustigen Versprechern, weil die zwar geübt haben, die Sache aber noch nicht so richtig sitzt. "Jüdinnen und Jüden" fällt mir da ein. War irgendein nicht ganz unwichtiger Politiker.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Jeeves »

tarkomed hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 08:36 Nicht die Wissenschaft. Die Wissenschaftler.
Die Wissenschaft geht längst mit der Zeit, ja sie ist sogar manchmal unserer Zivilisation einen Schritt voraus, aber nicht alle Wissenschaftler können schritthalten.
Was für ein Quark. Als wäre die Wissenschaft nicht ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation. Das gleiche sinnlose Schwadronieren wie über Genus, Status und Sexus. Unwissenschaftliches Mäandern, der Versuch der Sinngebung des Sinnlosen. Gendern ist nicht das Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern politisierter und bürokratisierter Gefühlsüberschüsse. Die Annäherung von gut und dumm, wie man mit Nietzsche (JGB, 260) diesen Durchsetzungsversuch einer Sklavenmoral nennen könnte.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von tarkomed »

Jeeves hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 11:32 Was für ein Quark. Als wäre die Wissenschaft nicht ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation. Das gleiche sinnlose Schwadronieren wie über Genus, Status und Sexus. Unwissenschaftliches Mäandern, der Versuch der Sinngebung des Sinnlosen. Gendern ist nicht das Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern politisierter und bürokratisierter Gefühlsüberschüsse. Die Annäherung von gut und dumm, wie man mit Nietzsche (JGB, 260) diesen Durchsetzungsversuch einer Sklavenmoral nennen könnte.
Wow! Jetzt wirst du aber angriffslustig und mit deinem Bezug auf Nietzsche - den größten Spinner unter den Philosophen - auch noch albern.
Wo habe ich denn bestritten, dass die Wissenschaft ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation ist? Ich habe mich auf manche Wissenschaftler bezogen, die sich besonders jetzt, während der Corona-Pandemie, nicht zu schade waren, scharenweise Querdenker hinter sich zu schleppen.
Über Status hast du schwadroniert, nicht ich. Worauf willst du eigentlich mit deinem Einwurf des Status hinaus? Schülerin ist auch ein Status. Diesen Status hatte meine Tochter 12 Jahre lang im Gegensatz zu meinem Sohn, der den Status Schüler hatte. Warum hätte ich meine Tochter als Schüler bezeichnen sollen? Nur um deiner vorgestrigen Einstellung zu entsprechen? Von welcher Sklavenmoral sprichst du eigentlich? Ich kenne nur die, in der man Sklave der Vergangeheit bleibt und seine Ketten sich selbst anlegt.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 15:54 Wow! Jetzt wirst du aber angriffslustig und mit deinem Bezug auf Nietzsche - den größten Spinner unter den Philosophen - auch noch albern.
Wo habe ich denn bestritten, dass die Wissenschaft ein wesentlicher Bestandteil unserer Zivilisation ist? Ich habe mich auf manche Wissenschaftler bezogen, die sich besonders jetzt, während der Corona-Pandemie, nicht zu schade waren, scharenweise Querdenker hinter sich zu schleppen.
Über Status hast du schwadroniert, nicht ich. Worauf willst du eigentlich mit deinem Einwurf des Status hinaus? Schülerin ist auch ein Status. Diesen Status hatte meine Tochter 12 Jahre lang im Gegensatz zu meinem Sohn, der den Status Schüler hatte. Warum hätte ich meine Tochter als Schüler bezeichnen sollen? Nur um deiner vorgestrigen Einstellung zu entsprechen? Von welcher Sklavenmoral sprichst du eigentlich? Ich kenne nur die, in der man Sklave der Vergangeheit bleibt und seine Ketten sich selbst anlegt.
Wenn es also in der Schule geheißen hätte „Alle Schüler treffen sich in der Aula“ wäre deine Tochter nicht erschienen?

Es ging ja auch darum, dass ohne Beweise behauptet wird, die Menschen (wer genau?) würden alle nur an Jungs/Männer denken, wenn von Schülern, Lehrern, Kollegen… die Rede ist. Keine seriöse Umfrage -falls es sowas gab- hat das eindeutig ergeben.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Devourer of Worlds »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 09:30 Nein, es sind genug Zeitkapazitäten vorhanden.
Vielleicht auch Langeweile und der Wunsch, sich mit etwas hervorzutun.
1.Welt-Luxus-Probleme. Woanders kämpfen Mädchen für Bildung und menschliche Behandlung.
Endlich mal ein gutes Argument. Weil es einen Ort gibt, an dem Mädchen für Bildung kämpfen, darf man sich auf keinen Fall um andere Probleme kümmern oder Gedanken über etwas anderes machen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Devourer of Worlds hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 17:02 Endlich mal ein gutes Argument. Weil es einen Ort gibt, an dem Mädchen für Bildung kämpfen, darf man sich auf keinen Fall um andere Probleme kümmern oder Gedanken über etwas anderes machen.
Darf man sehr wohl. Aber vielleicht nicht mit abstrusen Wortschöpfungen die Bürger belästigen. Die Mehrheit fühlt sich veralbert.
Sogar Schüler.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 17:04 Darf man sehr wohl. Aber vielleicht nicht mit abstrusen Wortschöpfungen die Bürger belästigen. Die Mehrheit fühlt sich veralbert.
Sogar Schüler.
Hätten die Frauen, die sich damals für Frauenrechte eingesetzt haben und das Wahlrecht für Frauen erkämpfen wollten, bei ihren Aktivitäten herumgegendert, wären sie wohl kaum ernst genommen worden.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Devourer of Worlds »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 17:04 Darf man sehr wohl. Aber vielleicht nicht mit abstrusen Wortschöpfungen die Bürger belästigen. Die Mehrheit fühlt sich veralbert.
Sogar Schüler.
Es geht aber nicht um die Mehrheit. Kannst auch gerne alternative Wortschöpfungen vorschlagen, die nicht Bürger belästigen oder abstrus sind.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 17:10 Hätten die Frauen, die sich damals für Frauenrechte eingesetzt haben und das Wahlrecht für Frauen erkämpfen wollten, bei ihren Aktivitäten herumgegendert, wären sie wohl kaum ernst genommen worden.
Naja, zu schreiben „Bürgerinnen und Bürger“ ist ja nicht albern.

Albern, unnütz und verblödet ist doch Bürger….Sprechpause…..innen. Oder zu schreiben Bürger*_innen.
Ich finde ja, Frauen sind es wert, sich die Zeit zu nehmen, um Bürgerinnen oder Kolleginnen zu sagen oder zu schreiben.

Nur dieses dämliche Argument, die Mehrzahl „Bürger“ oder „Kollegen“ würden die Frauen unsichtbar machen….kein Mensch denkt im richtigen Kontext nur an Männer. Die Bürger werden also durch eine Minderheit für doof erklärt.
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