Wahlgeschenke aus Angst? ... naiv - weniger innovativ?
Verfasst: Samstag 29. Dezember 2018, 16:32
- "Sicher weiß ich aber, daß 47,4 Prozent aller Arbeiter-Rentner heute weniger als 350 Mark Ruhegeld im Monat erhalten und nur 22,6 Prozent mehr als 500 Mark. Bei den Angestellten beträgt der Anteil unter 350 Mark genau 21,4 Prozent und bei den Frauen sogar 98 Prozent. Wer davon leben muß, denkt anders über 'so viel Sicherheit' "
- "Die Rente ist sicher"
- ... logisch, das Versteck findet keiner
- "Wer z.B. 45 Jahre arbeitet und 2000 Euro brutto verdient, bekommt im Alter auch nur bißchen mehr als die heutige Grundsicherung von 688 Euro. Die Zahlen sind bedrückend, aber sie stimmen alle!"
- Ab 1881 führte Kaiser Wilhelm I. auf Initiative des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck mehrere Sozialgesetze kontinuierlich ein - darunter auch das System der gesetzlichen Rentenversicherung. Zu diesem Zeitpunkt bestand ein Kapitaldeckungsverfahren - d.h.: jeder spart für seine eigene Rente. Ein Rentenanspruch bestand erst ab dem 71. Lebensjahr - wer erreichte dies schon?
Auch bestand Anspruch auf eine Arbeiterpension im Höchstfall von ca. 40 % des letzten Einkommens.
- 1957 wurde eine Rentenreform durchgeführt - eine dynamisierte Sozialrente wurde eingeführt. Diese orientierte sich an den aktuellen Lohnsummen. Ein Umlageverfahren ward geboren - der sogenannte 'Generationenvertrag'.
Wilfried Schreiber (deutscher Wirtschaftstheoretiker und 'Vater der dynamischen Rente') sah seinerzeit die Risiken einer alternden Gesellschaft voraus und wollte sie einrechnen. Konrad Adenauer (CDU) aber wollte Wahlen gewinnen und deshalb möglichst hohe Renten.
- "Kinder kriegen die Leute immer"
- wahrscheinlich hatte er köll'sche Klüngel-Zeiten vor Augen - früher waren 13 Geschwister 'normal'.
Spätestns seit die ZDF-Serie aus dem Jahr 2007: "2030 - Aufstand der Alten", in der die fiktiven Folgen einer überalterten Gesellschaft in Deutschland aufgezeigt wurden (Rentner erhalten nur eine Grundsicherung von 560er Euro - die medizinische Versorgung ist unbezahlbar - viele alte Menschen sind verarmt), weiß man um die Folgen dieser 'innovativen' Politik. Wer nicht spätestens jetzt Vorsorge getroffen hat - etwa durch einen Riester-Vertrag, ... dem ist nicht mehr zu helfen.
- So bekommen Personen, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 65. Lebensjahr bzw. die Altersgrenze vollendet haben, 'Hilfe zum Lebensunterhalt' - das sogenannte Hartz-IV. Dagegen ist der, der 'Grundsicherung im Alter' bezieht, gegenüber jenem, mit Bezug der 'Hilfe zum Lebensunterhalt' etwas günstiger gestellt - etwa durch Wegfall der Vermutung der Bedarfsgemeinschaft und auch durch Wegfall der Option der 'darlehensweisen Gewährung bei kurzfristigem Bedarf'.
Zwar wurde das Lieblingsprojekt der ehrgeizigen CDU-Ministerin nie umgesetzt - es wurde lediglich in's CDU-Wahlprogramm verbannt, aber die Koalition einigte sich später auf eine abgespeckte Zuschußrente – die sogenannte "Lebensleistungsrente". Danach sollen, unter gleichen Bedingungen, die Altersbezüge von Geringverdienern aus Steuergeldern aufgestockt werden. Die Anhebung soll aber nur zehn bis 15 Euro betragen. Abgesehen davon, daß sich durch die Einführung und Anwendung der 'solidarischen' 'Zuschußrente' nachfolgend weitere Fragen der Gerechtigkeit ergeben hätten, ...
- wer kann aber schon von, sagen wir mal: 1100€, mit denen er seine drei- oder vierköpfige Familie ernähren muß, noch zusätzlich privat vorsorgen?
Die chronologische Aufzählung - wer wann und wie tief in die Rentenkasse gegriffen hat, hat viel vom Schwarze-Peter-Spiel - bringt uns also nicht wirklich weiter.
Nun soll bis 2025 einerseits das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent fallen und andererseits soll der Beitragssatz zur Rentenversicherung nicht über 20 Prozent steigen.
- ... für Erwerbsminderungsrentner, Menschen mit geringen Bezügen trotz jahrelangen Beiträgen sowie einige ältere Mütter sind zudem ebenfalls Verbesserungen geplant.
- Muß dies sein?
- ... muß Politik mit der Angst der Menschen spielen?
- ... anstatt der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen?
- ... wollen wir diese überhaupt zur Kenntnis nehmen?
- ... anstatt der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen?
- ... muß Politik mit der Angst der Menschen spielen?