Supreme Court

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relativ
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Re: Supreme Court

Beitrag von relativ »

Enne hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 13:16 Wer als Mann ein Kind zeugt, der muss dafür aufkommen. Männer können das nicht ablehnen.
Was also für Männer ganz selbstverständlich außerhalb der Entscheidungsfreiheit liegt, ist von Frauen beeinflussbar.

Das kann man verstehen, oder man ätzt „aber ihr …“. Hilft aber in der Sache nicht.
Wenn du glaubst ein Kind zu zeugen, hat nur etwas mit Geld zu tun und dann ist man jede Verantwortung los, beschreibt dies die Möglichkeiten die Väter haben schon ganz gut. Frauen haben dies in der Regel nicht so einfach.

Wenn Frauen abtreiben, dann ist das ganz offensichtlich ein Ausdruck davon, für das Ergebnis eigener Handlungen nicht die Konsequenzen tragen zu wollen oder zu können. Selbstverständlich die Frauen ausgenommen, die durch Vergewaltigung nicht eigenverantwortlich gewesen sind, oder in denen medizinische Indikation vorliegt.
Die Handlungen haben sie bestimmt allein begangen, oder? Natürlich gibt es auch ungewollte Schwangerschaften ausserhalb der Vergewaltigung.
Natürlich kann es sein, dass Frauen psychisch unter dem Eingriff leiden. Was soll das aussagen, wenn der Eingriff aber doch auf ihren Wunsch vorgenommen wird?
Das er eben nich, wie du hier wohl subtil versuchst zu erklären, auf die Gleichgültigkeit der Frauen zurückzuführen ist.
Männer haben da nichts zu entscheiden. Was soll dieser billige Versuch etwas zu unterstellen, was de facto nicht möglich ist.
Natürlich haben die Männer da letztendlich nix zu entscheiden, es geht schließlich um den Körper der Frau nicht des Mannes. Natürlich ist die Mehrheit der Abtreibungsgegner Männer und sonstige Glaubensfanatiker/innen
Selbstverständlich ist das werdende Leben in der Frau zu schützen. Insbesondere gegenüber Frauen, die so argumentierten als wenn es sich bei dem Fötus um den Blinddarm handeln würde, aber dann mit mächtigem Pathos aufgrund ihres ach so großen Leides danach noch als Opfer darstellen.
Tja das bestätigt ja nur meine Aussage darüber, was du uns hier mitteilen willst.
Der Sinn alle Frauen zu bestrafen, weil sie ja in der Regel unvernüftig sind, zählt auch zu den typischen Narrativen dieser Szene.
Die Dreimonatsregel ist sinnvoll. Danach ist der Fötus vor Frauen zu schützen, die so denken, wie du es scheinbar tust.
Du weisst schon worüber wir hier diskutieren, oder? Der Suprem Court hat quasi allen radikal religiösen Knallköppen in den USA, eine Blankoscheck für die Umsetzung ihres Frauenbildes aus dem Mittelalter, gegeben. Btw. samt Denunziation. Das wird wohl in einigen Staaten eine Hexenjagt wie im Mittelalter geben, bei den Prämien die da ausgesetzt werden. :mad2:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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streicher
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Re: Supreme Court

Beitrag von streicher »

Jetzt wird es für den Supreme Court nochmal spannend, denn die Besetzung könnte wackeln.
Wie zur Bestätigung werden nun auch schwere Vorwürfe gegen zwei der Supreme-Court-Richter erhoben. Die beiden konservativen Juristen Neil Gorsuch und Brett Kavanaugh sollen während der Anhörungen zu ihrer Berufung als oberste Richter just zu ihrer Haltung zu Roe v. Wade gelogen haben – und das unter Eid.
https://www.stern.de/politik/ausland/ab ... 87602.html
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Misterfritz
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Re: Supreme Court

Beitrag von Misterfritz »

Zynischer geht es nicht mehr...
Republikaner jubeln über Abtreibungsurteil
»In der Gebärmutter so sicher wie im Klassenzimmer«
https://www.spiegel.de/ausland/usa-repu ... ef8ccc3d75
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Amun Ra
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Enne hat geschrieben: Sa 25. Jun 2022, 21:22 Aha. Wie funktioniert das in Deutschland?
Ganz genauso. :)
Indem alle Entscheidungen der Vorgängerregierung rückgängig gemacht werden weil sie „delegitimiert“ wurden?
Nö. Es gibt auch sowas wie stillschweigende Fortsetzung.
Das nehme ich dir noch nicht ab.
Irrelevant.
Regierungsentscheidungen werden doch nicht erst später vom Volk legitimiert.
Doch.
Jede Wahl ist eine Wahl zur Besetzung von Parlamenten.
Richtig.
Es geht da NIE um die Legitimation früherer Entscheidungen.
Doch natürlich geht es darum auch.
Die Grundeinstellung zum Thema Abtreibung ist für einen Politiker in Amerika keine Privatsache. Wie kommst du darauf dass das nicht relevant wäre?
Weil Roe vs. Wade geltendes Recht war und es keinen Grund gab daran zu rütteln. So die Aussage der jetzigen Supreme Court Justices Gorsuch, Kavanaugh und Barrett, die exakt dies unter Eid ausgesagt haben. Und wenn etwas geltendes Recht ist ohne Not daran zu rütteln, dann ist die Privatansicht eines Politikers zu diesem Thema absolut irrelevant. Oder möchtest du jetzt argumentieren, der Supreme Court hätte da auf einmal nichts mehr mitzureden?
Natürlich ist es das, auch wenn du das vielleicht gerne leugnen möchtest, aber es dürfte bei der Beurteilung des Politikers gerade in den konservativen Staaten mit die höchste Rolle spielen.
Fast zwei drittel aller US-Amerikaner - und das schliesst Republikaner mit ein - lehnt eine Aufhebung von Roe vs. Wade ab (Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3, Quelle 4, soll ich weitermachen? Ich hätte da noch ein paar Dutzend...).

Und wie mittlerweile bekannt sein sollte sind die Republikaner seit etwa 20 Jahren, was ihre absoluten Stimmanteile angeht, in den USA in einer Minderheit. Ohne electoral college würden die Republikaner absehbar keine Regierung mehr stellen.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Enne »

Amun Ra hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 19:58 Doch.

Doch natürlich geht es darum auch.
Wo ist das festgelegt? Wo steht, dass eine Wahlniederlage der Regierenden, deren vergangene Politik demokratisch delegitimiert?
Weil Roe vs. Wade geltendes Recht war und es keinen Grund gab daran zu rütteln. So die Aussage der jetzigen Supreme Court Justices Gorsuch, Kavanaugh und Barrett, die exakt dies unter Eid ausgesagt haben. Und wenn etwas geltendes Recht ist ohne Not daran zu rütteln, dann ist die Privatansicht eines Politikers zu diesem Thema absolut irrelevant. Oder möchtest du jetzt argumentieren, der Supreme Court hätte da auf einmal nichts mehr mitzureden?
Vor allem möchte ich argumentieren, dass der SC Teil der Judikative, und die Politiker Teil der Legislative sind. Da wäre es abenteuerlich, wenn Politiker auf einmal nur noch aussprechen dürften, was Juristen ihnen zugestehen.

Die Beziehung ist wechselseitig.
Fast zwei drittel aller US-Amerikaner - und das schliesst Republikaner mit ein - lehnt eine Aufhebung von Roe vs. Wade ab (Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3, Quelle 4, soll ich weitermachen? Ich hätte da noch ein paar Dutzend...).
Dann wird es ja ein Leichtes sein, auch in den konservativen Staaten ein liberales Recht zum Schwangerschaftsabbruch zu etablieren. Schön - obwohl es gerade garnicht so wirkt. Merkwürdig.
Und wie mittlerweile bekannt sein sollte sind die Republikaner seit etwa 20 Jahren, was ihre absoluten Stimmanteile angeht, in den USA in einer Minderheit. Ohne electoral college würden die Republikaner absehbar keine Regierung mehr stellen.
Dass das noch keiner herausgefunden hat …
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Re: Supreme Court

Beitrag von Misterfritz »

Enne hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 22:09 Vor allem möchte ich argumentieren, dass der SC Teil der Judikative, und die Politiker Teil der Legislative sind. Da wäre es abenteuerlich, wenn Politiker auf einmal nur noch aussprechen dürften, was Juristen ihnen zugestehen.
Ich möchte da mal nachhaken.
Die Mitglieder des SC werden auf Lebenszeit ernannt. Das heisst, wenn in Deiner Regierungszeit einer(mehrere) hops geht, dann kannst Du die Politik auf Jahre hin bestimmen, auch wenn die andere Seite evtl. die politische Macht innehat.
Das heisst in Folge, dass Wahlen nicht unbedingt etwas bewirken können.
Sowas mag in früheren Zeiten, als diese Regelung eingeführt wurde, vernünftig gewesen sein - heute ist es bestimmt nicht mehr (zumindest mit dieser Besetzung).
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Amun Ra
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Enne hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 22:09 Wo ist das festgelegt? Wo steht, dass eine Wahlniederlage der Regierenden, deren vergangene Politik demokratisch delegitimiert?
Ich schrieb nicht, dass eine Wahlniederlage automatisch politische Entscheidungen delegitimiert. Aber sie kann legitimiert werden, und zwar z. Bsp. dadurch, dass die Nachfolgeregierung Gesetze zurücknimmt, die die Vorgängerregierung erlassen hat. Ein gutes Beispiel hierfür in Deutschland wäre der schwarz-gelbe Ausstieg aus dem rot-grünen Atomaustieg.
Vor allem möchte ich argumentieren, dass der SC Teil der Judikative, und die Politiker Teil der Legislative sind. Da wäre es abenteuerlich, wenn Politiker auf einmal nur noch aussprechen dürften, was Juristen ihnen zugestehen.
Die USA haben ein common law System. Gerichtsentscheidungen werden im common law System selbst Teil des Rechtssystems. D. h. Gerichtsurteile in den USA sind, sowohl für rangniedrigere Gerichte, als auch Politiker die Gesetze erlassen, verbindlich. Darum hat der Supreme Court in den USA auch so eine wichtige Stellung im US-amerikanischen Rechtssystem. Das ist der eklatante, und wichtigste, Unterschied zu unserem System des Legizentrismus, in dem Gesetze immer Vorrang gegenüber Gerichtsurteilen haben.

Es spielt also keine Rolle, was Politiker im privaten über Themen denken, die der Supreme Court abschliessend behandelt hat. Denn die Entscheidung des Supreme Court ist de jure bindendes Gesetz. Darum ist auch dieser republikanische Stunt der konservativen Supreme Justices so abenteuerlich. Eben weil die Rückgängigmachung einer Entscheidung des Obersten Gerichtes durch sich selbst, d. h. ohne vorherige Anrufung, auch so einen eklatanten Eingriff in das US-Rechtssystem darstellt. Ein Eingriff, der so in Deutschland in unserem Rechtssystem garnicht möglich wäre.
Die Beziehung ist wechselseitig.
Nope, nicht in den USA. In den USA hat der Supreme Court einen viel größeren Einfluß als hier in Deutschland das Bundesverfassungsgericht.
Dann wird es ja ein Leichtes sein, auch in den konservativen Staaten ein liberales Recht zum Schwangerschaftsabbruch zu etablieren. Schön - obwohl es gerade garnicht so wirkt. Merkwürdig.
Natürlich wird das in tiefroten Staaten nichts bewirken. Zumindest nicht, solange in den USA die Staatsregierungen sich ihre Wähler selbst aussuchen können und so garantieren können, dass zumindest die eigene politische Agenda unberührt vom Wählerwillen bleibt. Stichwort Gerrymandering.
Dass das noch keiner herausgefunden hat …
Das ist in den USA wohlbekannt. Was meinst du wohl, warum sich zuvorderst und fast ausschliesslich die Republikaner gegen eine Reform des Wahlsystems einsetzen und zunehmend Wahlgesetze erlassen, die besonders blaue Wahldistrikte in roten Staaten benachteiligen? Aus langeweile?
“From a purely partisan perspective, Republican presidential candidates have won the national popular vote only once in the last 32 years. They have therefore depended on the electoral college for nearly all presidential victories in the last generation. If we perpetuate the notion that Congress may disregard certified electoral votes — based solely on its own assessment that one or more states mishandled the presidential election — we will be delegitimizing the very system that led Donald Trump to victory in 2016, and that could provide the only path to victory in 2024.”
- House Republicans Thomas Massie (KY), Kelly Armstrong (ND), Ken Buck (CO), Mike Gallagher (WI), Nancy Mace (SC), Tom McClintock (CA) and Chip Roy (TX)
Quelle

Siehe da, die Republikaner wissen selbst am allerbesten, dass ihre Minderheitspolitik nur dank eines überalterten, in meiner persönlichen Ansicht dazu latent undemokratischen, Wahlsystems überhaupt möglich ist.
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Amun Ra
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 22:53 Ich möchte da mal nachhaken.
Die Mitglieder des SC werden auf Lebenszeit ernannt. Das heisst, wenn in Deiner Regierungszeit einer(mehrere) hops geht, dann kannst Du die Politik auf Jahre hin bestimmen, auch wenn die andere Seite evtl. die politische Macht innehat.
Das heisst in Folge, dass Wahlen nicht unbedingt etwas bewirken können.
Sowas mag in früheren Zeiten, als diese Regelung eingeführt wurde, vernünftig gewesen sein - heute ist es bestimmt nicht mehr (zumindest mit dieser Besetzung).
Justice Clarence Thomas ist seit fast 31 Jahren Richter am Supreme Court. Justice Breyer seit fast 28. Roberts und Alito sind seit 16 Jahren im Supreme Court, Sotomayor und Kagan seit 12 bzw. 11. Und dann haben wir natürlich noch die drei unqualifizierten Handpuppen, die Trump da reingekegelt hat. Eine verbindlich festgelegte Amtszeit, so wie es etwa in Deutschland Usus ist verbunden mit einem fixen Rentenalter (welches nicht unbedingt ganz so niedrig wie in Deutschland sein muss, 68 ist doch etwas jung) ist so ziemlich das Einzige was diesen Sauhaufen noch irgendwie retten kann. Eine Aufstockung an Richtern von 9 auf etwa 13 oder mehr, wie es manche Demokraten sich vorstellen, wäre ein fataler Fehler (kann sich jeder selbst ausdenken was die nächste republikanische Regierung DANN für einen Zinnober veranstalten würden, wenn die Demokraten diese Büchse der Pandora mal aufmachen).
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Haegar
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Re: Supreme Court

Beitrag von Haegar »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 12:46 ... Eine Aufstockung an Richtern von 9 auf etwa 13 oder mehr, wie es manche Demokraten sich vorstellen, wäre ein fataler Fehler (kann sich jeder selbst ausdenken was die nächste republikanische Regierung DANN für einen Zinnober veranstalten würden, wenn die Demokraten diese Büchse der Pandora mal aufmachen).
Die Büchse der Pandora wurde bereits mit Trumps Ernennungen aufgemacht. Ich würde spätestens mit diesem Urteil jetzt die Zahl erhöhen und entsprechende Richter ernennen.

Kann man die Richter die unter Eid gelogen haben strafrechtlich belangen ? Welche Auswirkungen hat sowas dann für ihre Position im SC ?
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sünnerklaas
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Re: Supreme Court

Beitrag von sünnerklaas »

Haegar hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 13:35
Kann man die Richter die unter Eid gelogen haben strafrechtlich belangen ? Welche Auswirkungen hat sowas dann für ihre Position im SC ?
So, wie ich das verstanden habe, sind die immun. Die Gründungsväter hatten nie im Leben damit gerechnet, dass sich im Supreme Court einmal so seltsame Gestalten tummeln würden. Man darf ja nicht vergessen, dass Leute mit akademischen Abschlüssen bis zum Aufkommen von Fake-News und VTs allein schon auf Grund ihres Universitätsabschlusses fast pauschal als hochseriöse Ehrenleute angesehen wurden. Vor allem, wenn zusätzlich zum Abschlusszeugnis auch noch der Kassenbon einer teuren Eliteuniversität vorgelegt werden konnte, Letzteres fand ich bei den angelsäschsischen Universitäten schon lange sehr befremdlich.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 19:58
Und wie mittlerweile bekannt sein sollte sind die Republikaner seit etwa 20 Jahren, was ihre absoluten Stimmanteile angeht, in den USA in einer Minderheit. Ohne electoral college würden die Republikaner absehbar keine Regierung mehr stellen.
Es mag zwar sein, dass das Wahlsystem in den USA der GOP in manchen Situationen einen Vorteil verschafft hat aber die gesellschaftliche- und politische Entwicklung der demokratischen Partei in den USA verschreckt aber zunehmend die Minderheiten im Land. Mich würde es nicht überraschen, wenn November bei den Midterms immer mehr Minderheiten die GOP Kandidaten wählen. Viele Minderheiten fühlen sich von der demokratischen Partei im Stich gelassen.

https://www.washingtonpost.com/opinions ... ever-been/
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Amun Ra
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Haegar hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 13:35 Die Büchse der Pandora wurde bereits mit Trumps Ernennungen aufgemacht.
Jein. Die drei Knallchargen sind eine Katastrophe und für ihr Amt völlig ungeeignet, aber - von ihren charakterlichen Defiziten und der Tatsache, dass sie unter Eid gelogen haben - war ihre Ernennung rechtlich einwandfrei.
Ich würde spätestens mit diesem Urteil jetzt die Zahl erhöhen und entsprechende Richter ernennen.
Und was hindert dann den nächsten republikanischen Präsidenten dasselbe zu seinen Gunsten zu tun? Und dann besteht nach vier oder fünf Präsidenten der Supreme Court auf einmal aus hundertdrölfzig Justices.
Kann man die Richter die unter Eid gelogen haben strafrechtlich belangen ? Welche Auswirkungen hat sowas dann für ihre Position im SC ?
Es gibt wohl ein impeachment für Justices, aber wohl nur mit Zustimmung von 2/3 der Abgeordneten des House und 2/3 der Senatoren (kann mich aber irren, habs nur beiläufig mitbekommen. Es ist wohl kompliziert...)
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Re: Supreme Court

Beitrag von Haegar »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 14:10 Jein. Die drei Knallchargen sind eine Katastrophe und für ihr Amt völlig ungeeignet, aber - von ihren charakterlichen Defiziten und der Tatsache, dass sie unter Eid gelogen haben - war ihre Ernennung rechtlich einwandfrei.

Und was hindert dann den nächsten republikanischen Präsidenten dasselbe zu seinen Gunsten zu tun? Und dann besteht nach vier oder fünf Präsidenten der Supreme Court auf einmal aus hundertdrölfzig Justices.

Es gibt wohl ein impeachment für Justices, aber wohl nur mit Zustimmung von 2/3 der Abgeordneten des House und 2/3 der Senatoren (kann mich aber irren, habs nur beiläufig mitbekommen. Es ist wohl kompliziert...)
Die Ernennung war rechtlich einwandfrei, abgesehen von den genannten "Kleinigkeiten", aber auch ein Verstoß gegen die bis Trump ungeschriebene Vereinbarung, dass bei Ausfall eines "demokratischen" Mitgliedes es zu einem entsprechenden Nachfolger kommt. Mit der Folge die wir jetzt beobachten können.

Damit bleibt nur ein Ausgleich mit der Erhöhung. Und wenn die Republikaner nicht hundertdrölfzig wollen, was ich nicht glaube, dann kommt man wieder zu der Vereinbarung zurück.

Oder sie gehen beim impeachment mit. :cool:
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 14:10 Jein. Die drei Knallchargen sind eine Katastrophe und für ihr Amt völlig ungeeignet, aber - von ihren charakterlichen Defiziten und der Tatsache, dass sie unter Eid gelogen haben - war ihre Ernennung rechtlich einwandfrei.
Das ist deine Meinung, das diese drei Personen ungeeignet sind, aber sicherlich kein Fakt. Die GOP hat die Situation ausgenutzt, genau so hätten es die Demokraten auch gemacht. Wäre alles auch vermeidbar gewesen, wenn Frau Ginsburg sich aus dem Amt verabschiedet hätte, aber auch liberale Politiker/Menschen können und wollen ihre Machtposition nicht abgeben.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Haegar »

Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 15:09 Das ist deine Meinung, das diese drei Personen ungeeignet sind, aber sicherlich kein Fakt. Die GOP hat die Situation ausgenutzt, genau so hätten es die Demokraten auch gemacht. Wäre alles auch vermeidbar gewesen, wenn Frau Ginsburg sich aus dem Amt verabschiedet hätte, aber auch liberale Politiker/Menschen können und wollen ihre Machtposition nicht abgeben.
Nein, das haben die Demokraten nicht gemacht. Es gab die ungeschriebene Vereinbarung, dass der SC immer paritätisch besetzt wird. Es hatte die Drohung mit Courtpacking gereicht, um das zu gewährleisten. Bei Trump aber nicht.

Hier ein Artikel dazu:

https://www.heise.de/tp/features/US-Sup ... 06397.html

Nun, wenn Meineid nachgewiesen wird und sie deswegen verurteilt werden, dann gehe ich von Ungeeignetheit aus. :cool:
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Re: Supreme Court

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Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 13:52 Es mag zwar sein, dass das Wahlsystem in den USA der GOP in manchen Situationen einen Vorteil verschafft hat aber die gesellschaftliche- und politische Entwicklung der demokratischen Partei in den USA verschreckt aber zunehmend die Minderheiten im Land. Mich würde es nicht überraschen, wenn November bei den Midterms immer mehr Minderheiten die GOP Kandidaten wählen. Viele Minderheiten fühlen sich von der demokratischen Partei im Stich gelassen.

https://www.washingtonpost.com/opinions ... ever-been/
A can of mixed nuts is still a can of nuts. Auf die Frauen in der GOP würde ich erstmal nichts geben. Siehe die leiernde Schallplatte "Er wird seine Lektion schon lernen" Susan Collins, Majoran Taylor Clan die gerade genug aktive Hirnzellen aufbringen kann um gleichzeitig laufen und atmen zu können oder das rassistische Lauren Böbbelchen mit ihrem exhibitionistischen Frauenschläger, den sie Ehemann nennt. Oder um es kurz zu sagen: Frauen in der GOP sind stellenweise ebenso wahnwitzig dämlich wie ihre männlichen Pendants. Und zu den "young guns" in deinem Artikel: die einzige schwarze Frau: eine Trump-Kandidatin. Die beiden schwarzen Männer: Trump-Kandidaten. Das ist ziemlich viel Ballast, welcher wahrscheinlich nicht durch den Minderheiten-Bonus aufgewogen wird. Trump ist auch weiterhin nicht sehr beliebt bei den Minderheiten, egal wieviel dämlichen woke-Unsinn die extrem Linken der Demokraten verbrechen (zumal die garnicht wirklich das Problem sind, sondern die Inflation, die Benzinpreise und Bidens Alter sind das Problem, dass die Demokraten sitze im Haus und im Senat kosten wird).
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Haegar hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 14:34 Die Ernennung war rechtlich einwandfrei, abgesehen von den genannten "Kleinigkeiten", aber auch ein Verstoß gegen die bis Trump ungeschriebene Vereinbarung, dass bei Ausfall eines "demokratischen" Mitgliedes es zu einem entsprechenden Nachfolger kommt. Mit der Folge die wir jetzt beobachten können.

Damit bleibt nur ein Ausgleich mit der Erhöhung. Und wenn die Republikaner nicht hundertdrölfzig wollen, was ich nicht glaube, dann kommt man wieder zu der Vereinbarung zurück.

Oder sie gehen beim impeachment mit. :cool:
So eine 'Vereinbarung' gab es nie. Die GOP hat am Ende von Obamas Amtszeit einfach frech behauptet, dass es unschicklich wäre so kurz vor Ende der Amtszeit eines Präsidenten ein Amt neu zu besetzen. Lindsey Graham, der Lügenbold der Nation, und die Schildkröte Moscow Mitch haben da ihr wahres Gesicht gezeigt.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 15:09 Das ist deine Meinung, das diese drei Personen ungeeignet sind, aber sicherlich kein Fakt.
Alle drei haben unter Eid gelogen. Alle drei! Wie ist das mit dem Amt als oberster Richter am Verfassungsgericht vereinbar? Wie kann man es fachlich oder moralisch rechtfertigen, dass ein Richter am Supreme Court unter Eid gelogen hat?
Die GOP hat die Situation ausgenutzt, genau so hätten es die Demokraten auch gemacht. Wäre alles auch vermeidbar gewesen, wenn Frau Ginsburg sich aus dem Amt verabschiedet hätte, aber auch liberale Politiker/Menschen können und wollen ihre Machtposition nicht abgeben.
Da bin ich bei dir. Wäre Ruth in den Ruhestand gegangen, wäre diese Scharade vermutlich vermieden worden (wenn die GOP nicht wieder ihre Taschenspielertricks genutzt hätte um trotzdem einen republikanischen Kandidaten durchzudrücken, wie sie es ja schon mit Merrick Garland getan haben, der durch Gorsuch ersetzt wurde).
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Re: Supreme Court

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Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 15:19 A can of mixed nuts is still a can of nuts. Auf die Frauen in der GOP würde ich erstmal nichts geben. Siehe die leiernde Schallplatte "Er wird seine Lektion schon lernen" Susan Collins, Majoran Taylor Clan die gerade genug aktive Hirnzellen aufbringen kann um gleichzeitig laufen und atmen zu können oder das rassistische Lauren Böbbelchen mit ihrem exhibitionistischen Frauenschläger, den sie Ehemann nennt. Oder um es kurz zu sagen: Frauen in der GOP sind stellenweise ebenso wahnwitzig dämlich wie ihre männlichen Pendants. Und zu den "young guns" in deinem Artikel: die einzige schwarze Frau: eine Trump-Kandidatin. Die beiden schwarzen Männer: Trump-Kandidaten. Das ist ziemlich viel Ballast, welcher wahrscheinlich nicht durch den Minderheiten-Bonus aufgewogen wird. Trump ist auch weiterhin nicht sehr beliebt bei den Minderheiten, egal wieviel dämlichen woke-Unsinn die extrem Linken der Demokraten verbrechen (zumal die garnicht wirklich das Problem sind, sondern die Inflation, die Benzinpreise und Bidens Alter sind das Problem, dass die Demokraten sitze im Haus und im Senat kosten wird).
Die Demokraten werden immer mehr Stimmen bei den Minderheiten verlieren, denn die GOP ist einfach viel besser, was die Darstellungen von Themen in den Medien angehen, sie sind in der Lage aus Mücken Elefanten zu machen, wohingegen die Demokraten sich gerne selbst ans Bein pinkeln.

Trump hat seine zweite Amtszeit verloren, weil er das Coronavirus nicht ernst genommen hat, nicht weil die Demokraten einen unglaublichen Plan für Amerika hatten. Biden ist auf ganzer Linie eine Enttäuschung und das war zu erwarten.
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Re: Supreme Court

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Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 15:22 So eine 'Vereinbarung' gab es nie. Die GOP hat am Ende von Obamas Amtszeit einfach frech behauptet, dass es unschicklich wäre so kurz vor Ende der Amtszeit eines Präsidenten ein Amt neu zu besetzen. Lindsey Graham, der Lügenbold der Nation, und die Schildkröte Moscow Mitch haben da ihr wahres Gesicht gezeigt.
Du ignorierst die Tatsache, dass die Demokraten einfach keine Mehrheit hatten und die GOP alle Karten in der Hand hatte. Hätten die Demokraten die Mehrheit gehabt, wäre der SC jetzt liberal ausgerichtet.
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Re: Supreme Court

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Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 15:57 Die Demokraten werden immer mehr Stimmen bei den Minderheiten verlieren, denn die GOP ist einfach viel besser, was die Darstellungen von Themen in den Medien angehen, sie sind in der Lage aus Mücken Elefanten zu machen, wohingegen die Demokraten sich gerne selbst ans Bein pinkeln.

Trump hat seine zweite Amtszeit verloren, weil er das Coronavirus nicht ernst genommen hat, nicht weil die Demokraten einen unglaublichen Plan für Amerika hatten. Biden ist auf ganzer Linie eine Enttäuschung und das war zu erwarten.
Biden hat gewonnen, weil er nicht Trump ist. Ich behaupte sogar: diesmal hätte sogar Hillary gewonnen und Hillary war nun wirklich rundum eine schlechte Kandidatin. Und die GOP ist nur gut darin, sich in den Medien zu verkaufen. Ihre Politik hingegen spricht eine gänzlich andere Sprache. Ob die Minderheiten eine 'blue lives matter'-GOP wählen würde in Anbetracht der Polizeigewalt gegenüber farbigen Minderheiten halte ich dennoch für gewagt. Weiterhin, die GOP war 2020 auch nur überwiegend bei den Latinos in Florida erfolgreich wegen dem ganzen Gerede von wegen Sozialismus, mit dem die Kuba-Latinos in Florida natürlich auf Kriegsfuß stehen. Bei den Latinos in den anderen Staaten hingegen, wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, ist das nicht so gut angekommen, da diese überwiegend NICHT aus Kuba kamen und ein ganz anderes Verhältnis zum Sozialismus (bzw. dem irrwitzigen Gehetze der GOP diesbezüglich) haben. Und nach dem GOP-Parteitag in Texas derletzt ist sogar dem konservativsten Homosexuellen in der republikanischen Partei aufgefallen, dass die GOP sie nicht wirklich gut leiden kann. Also ich sehe da trotz gewaltiger Schwächen der Biden-Administration nicht wirklich viel Potential für die GOP.

Die Frage wird am Ende wahrscheinlich eher sein: Kann die GOP den Minderheiten eine Lösung für die Inflation und die Benzinpreise verkaufen, die ihnen gewichtiger ist als die obigen Punkte?
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Re: Supreme Court

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Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:00 Du ignorierst die Tatsache, dass die Demokraten einfach keine Mehrheit hatten und die GOP alle Karten in der Hand hatte. Hätten die Demokraten die Mehrheit gehabt, wäre der SC jetzt liberal ausgerichtet.
Ich ignoriere keineswegs die Tatsache, dass die Republikaner sich schlichtweg geweigert haben für fast ein Jahr überhaupt über einen Kandidaten zu diskutieren, mit fadenscheinigen Ausreden die die GOP selbst als allererste bei der Ernennung von BArrett über Bord geworfen haben.

Darf ich dich daran erinnern, dass die GOP nämlich nicht gegen Garland gestimmt haben sondern argumentiert haben, dass man im letzten Jahr der Amtszeit eines scheidenden Präsidenten die Ernennung eines neuen Supreme Court Justice dem Nachfolger überlässt? Die GOP hat nicht gegen Garland gestimmt, weil Moscow Mitch nicht garantieren konnte, dass nicht ein paar GOP'ler ausscheren und für Garland stimmen. Darum haben sie lieber die Position für fast ein Jahr vakant gelassen. Und sie haben alles menschenmögliche unternommen um den Ernennungsprozess - nicht den Kandidaten an sich! - zu blockieren.
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Re: Supreme Court

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Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:10 Biden hat gewonnen, weil er nicht Trump ist. Ich behaupte sogar: diesmal hätte sogar Hillary gewonnen und Hillary war nun wirklich rundum eine schlechte Kandidatin.
Biden hat nicht mit überwältigender Mehrheit gewonnen, am Ende waren es nur ca. 4-5 %. Trump sein Corona-Krisen-Handling hat ihm die Wahl gekostet. Das haben viele Analysen aufgezeigt.

https://www.washingtonpost.com/politics ... story.html

https://theconversation.com/how-covid-1 ... eat-150110

https://www.independent.co.uk/news/worl ... 96315.html



Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:10 Und die GOP ist nur gut darin, sich in den Medien zu verkaufen. Ihre Politik hingegen spricht eine gänzlich andere Sprache. Ob die Minderheiten eine 'blue lives matter'-GOP wählen würde in Anbetracht der Polizeigewalt gegenüber farbigen Minderheiten halte ich dennoch für gewagt.
Es gibt Umfragen die aufzeigen, dass die breite Mehrheit von farbigen Menschen gegen eine Absetzungd er Polizei sind, sogar sich wünschen, das die Polizeipräsenz sich in ihren Gegenden erhöht. Es gibt Polizeigewalt, aber es ist ein mythos zu glauben, dass farbige Menschen in den USA gegen die Polizei sind.

https://news.gallup.com/poll/316571/bla ... sence.aspx
Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:10 Weiterhin, die GOP war 2020 auch nur überwiegend bei den Latinos in Florida erfolgreich wegen dem ganzen Gerede von wegen Sozialismus, mit dem die Kuba-Latinos in Florida natürlich auf Kriegsfuß stehen. Bei den Latinos in den anderen Staaten hingegen, wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, ist das nicht so gut angekommen, da diese überwiegend NICHT aus Kuba kamen und ein ganz anderes Verhältnis zum Sozialismus (bzw. dem irrwitzigen Gehetze der GOP diesbezüglich) haben.
Auch hier stimme ich dir nicht zu. Ein aktuelles Beispiel: die Kleinstadt Uvalde hat eine große Mehrheit von Latinos, die wählen die GOP. Ich sag's gerne noch mal, wenn die Demokraten glauben, dass Minderheiten immer wieder schön das Kreuz bei Ihnen machen, dann erleben Sie demnächst ein bitter böse Überraschung.

https://thehill.com/opinion/campaign/34 ... can-party/

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:10 Die Frage wird am Ende wahrscheinlich eher sein: Kann die GOP den Minderheiten eine Lösung für die Inflation und die Benzinpreise verkaufen, die ihnen gewichtiger ist als die obigen Punkte?
Menschen ignorieren andere Themen, wenn es um das Geld in ihren Brieftaschen geht, und in dieser Hinsicht haben die Republikaner es immer geschafft sich als Partei zu präsentieren, die in der Lage ist wirtschaftliche Themen voranzutreiben.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:15 Ich ignoriere keineswegs die Tatsache, dass die Republikaner sich schlichtweg geweigert haben für fast ein Jahr überhaupt über einen Kandidaten zu diskutieren, mit fadenscheinigen Ausreden die die GOP selbst als allererste bei der Ernennung von BArrett über Bord geworfen haben.

Darf ich dich daran erinnern, dass die GOP nämlich nicht gegen Garland gestimmt haben sondern argumentiert haben, dass man im letzten Jahr der Amtszeit eines scheidenden Präsidenten die Ernennung eines neuen Supreme Court Justice dem Nachfolger überlässt? Die GOP hat nicht gegen Garland gestimmt, weil Moscow Mitch nicht garantieren konnte, dass nicht ein paar GOP'ler ausscheren und für Garland stimmen. Darum haben sie lieber die Position für fast ein Jahr vakant gelassen. Und sie haben alles menschenmögliche unternommen um den Ernennungsprozess - nicht den Kandidaten an sich! - zu blockieren.
Das ist für mich eine Art von "herumheulen", die anderen sind Schuld, ich nicht, die anderen sind böse. Politik ist kein faires Spiel. In der Politik geht es auch darum, die andere Seite über den Tisch zu ziehen, um seine Ziele durchzusetzen. Das Ziel der GOP war es schon immer einen konservativen SC zu haben. Sie haben ihre Ausgangsposition und Lage (Mehrheit im Senat) eiskalt zu ihren Gunsten ausgenutzt. Die Demokraten haben ihre Möglichkeiten verpasst, herumheulen hilft nicht oder würdest du ein ähnliches vorgehen der Demokraten auch verurteilen? Bestimmt nicht denn, es würde ja deiner politischen und gesellschaftlichen Sichtweise entsprechen.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:26 Biden hat nicht mit überwältigender Mehrheit gewonnen, am Ende waren es nur ca. 4-5 %. Trump sein Corona-Krisen-Handling hat ihm die Wahl gekostet. Das haben viele Analysen aufgezeigt.

https://www.washingtonpost.com/politics ... story.html

https://theconversation.com/how-covid-1 ... eat-150110

https://www.independent.co.uk/news/worl ... 96315.html
Ich bestreite das garnicht, ich bin nur der Ansicht, dass Corona der letzte, endgültige Sargnagel in Trumps Amtszeit war. Nicht der größte, oder einzige.
Es gibt Umfragen die aufzeigen, dass die breite Mehrheit von farbigen Menschen gegen eine Absetzungd er Polizei sind, sogar sich wünschen, das die Polizeipräsenz sich in ihren Gegenden erhöht. Es gibt Polizeigewalt, aber es ist ein mythos zu glauben, dass farbige Menschen in den USA gegen die Polizei sind.

https://news.gallup.com/poll/316571/bla ... sence.aspx
Auch das bestreite ich nicht. War aber auch garnicht mein Punkt (habe mich vielleicht undeutlich ausgedrückt). Die 'blue-lives-matter'-GOP will eine Verschärfung der Polizei in Bezug auf Ausstattung, Personal und Befugnis. Die schwarzen Communities wollen, wie du richtig feststellst, die Polizei nicht abschaffen, aber eben reformieren. Etwa hin zu mehr Sozialarbeitern in Brennpunkten. Und auch zu mehr Gewaltfreiheit in überwiegend schwarzen Nachbarschaften seitens der Polizei. Und da treffen die schwarzen communities mit der GOP eben auf unvereinbare Unterschiede. Und das haben sie 2020 ziemlich deutlich gemacht.
Auch hier stimme ich dir nicht zu. Ein aktuelles Beispiel: die Kleinstadt Uvalde hat eine große Mehrheit von Latinos, die wählen die GOP. Ich sag's gerne noch mal, wenn die Demokraten glauben, dass Minderheiten immer wieder schön das Kreuz bei Ihnen machen, dann erleben Sie demnächst ein bitter böse Überraschung.

https://thehill.com/opinion/campaign/34 ... can-party/
The analysis of votes cast in 13 states is the most comprehensive look at how Latinos voted in the 2020 general election. In 12 of those states, Latinos supported Biden over President Donald Trump by a margin of at least 2 to 1. And in nine of the 13 — including the battleground states of Wisconsin and Pennsylvania — the margin was at least 3 to 1. Only in Florida was Biden’s margin among Latino voters less than 2 to 1.
Quelle
Nichtmal in Florida hat die GOP unter Latinos so gut abgeschnitten wie ich ihnen zuerst unterstellt habe.
Menschen ignorieren andere Themen, wenn es um das Geld in ihren Brieftaschen geht, und in dieser Hinsicht haben die Republikaner es immer geschafft sich als Partei zu präsentieren, die in der Lage ist wirtschaftliche Themen voranzutreiben.
Wenn die demokratische Partei sich endlich mal ein paar handballgroße Eier wachsen lassen würde, würden sie die Republikaner auf diesem Gebiet in jeder Diskussion und in jeder town hall mühelos an die Wand klatschen. Bestes Beispiel ist die Förderung für die Infrastruktur, gegen die fast die ganze GOP gestimmt hat, sich jetzt aber bei ihren Wählern dafür selbst auf die Schulter klopft. Wäre ich demokratischer Gegenkandidat, ich würde das dem Republikaner so lange um die Ohren hauen bis es selbst der dümmste Hillbilly kapiert hat.
Zuletzt geändert von Amun Ra am Di 28. Jun 2022, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:29 Das ist für mich eine Art von "herumheulen", die anderen sind Schuld, ich nicht, die anderen sind böse. Politik ist kein faires Spiel. In der Politik geht es auch darum, die andere Seite über den Tisch zu ziehen, um seine Ziele durchzusetzen. Das Ziel der GOP war es schon immer einen konservativen SC zu haben. Sie haben ihre Ausgangsposition und Lage (Mehrheit im Senat) eiskalt zu ihren Gunsten ausgenutzt. Die Demokraten haben ihre Möglichkeiten verpasst, herumheulen hilft nicht oder würdest du ein ähnliches vorgehen der Demokraten auch verurteilen? Bestimmt nicht denn, es würde ja deiner politischen und gesellschaftlichen Sichtweise entsprechen.
Das ist kein 'herumheulen', wenn man die Unaufrichtigkeit des Gegenübers betont. Und nein, in der Politik geht es eben nicht darum, 'andere über den Tisch zu ziehen'. Darum geht es nur den Politikern, denen es um ihren eigenen Machterhalt geht und nicht um die Politik an sich. Beispiel: John McCain war ein hardcore Republikaner mit vielen fragwürdigen Positionen. An ihm ist jedoch die GOP mit der Abschaffung der ACA gescheitert. Nicht weil es für ihn opportun war, etwa um Moscow Mitch eine reinzudrücken. Sondern weil es die falsche Politik für seine Wähler war. Und dieser Standpunkt der GOP war so falsch, dass MacCain für Obamacare stimmte, obschon er Obamacare an und für sich für falsch hielt (und daraus auch nie einen Hehl gemacht hat!).

Und die Demokraten haben auch ihre 'Möglichkeiten' nicht verpasst. Sie haben schlichtweg aufgrund fadenscheiniger Taschenspielertricks keine Möglichkeit erhalten. Denn das war das Manöver der GOP: Taschenspielertricks. Legal fragwürdige Taschenspielertricks. Die Dank einer republikanischen Folgeregierung nur nicht weiter untersucht wurden. Und das herauszustellen hat mit 'herumheulen' nichts zu tun. Im Gegenteil. Gerade in einer Demokratie ist es wichtig, auf so ein Verhalten hinzuweisen. Ist ja auch nur einer der vielen latent kriminellen Bausteine, den die GOP zum Machterhalt nutzt.

Und wenn du mir ein ebenso kriminelles und moralisch verkommenes Verhalten auf Seiten der Demokraten zeigen kannst, dann kritisiere ich das auch gerne dort. Nur zu, lass' dich nicht aufhalten... :)
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Re: Supreme Court

Beitrag von Liberty »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:15 Darf ich dich daran erinnern, dass die GOP nämlich nicht gegen Garland gestimmt haben sondern argumentiert haben, dass man im letzten Jahr der Amtszeit eines scheidenden Präsidenten die Ernennung eines neuen Supreme Court Justice dem Nachfolger überlässt? Die GOP hat nicht gegen Garland gestimmt, weil Moscow Mitch nicht garantieren konnte, dass nicht ein paar GOP'ler ausscheren und für Garland stimmen. Darum haben sie lieber die Position für fast ein Jahr vakant gelassen. Und sie haben alles menschenmögliche unternommen um den Ernennungsprozess - nicht den Kandidaten an sich! - zu blockieren.
Jetzt ist Garland Justizminister in der Biden-Administration. Damit bestätigt sich mal wieder, dass Garland ein ganz klar parteipolitischer Kandidat für den Supreme Court war. Gut, dass die Republikaner das verhindert haben. :thumbup:
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 17:05
Und wenn du mir ein ebenso kriminelles und moralisch verkommenes Verhalten auf Seiten der Demokraten zeigen kannst, dann kritisiere ich das auch gerne dort. Nur zu, lass' dich nicht aufhalten... :)
Erstes Beispiel
https://digitaledition.chicagotribune.c ... 09496b1407

Weitere Beispiele gibt es auch, nur muss ich halt noch arbeiten.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 16:53
Auch das bestreite ich nicht. War aber auch garnicht mein Punkt (habe mich vielleicht undeutlich ausgedrückt). Die 'blue-lives-matter'-GOP will eine Verschärfung der Polizei in Bezug auf Ausstattung, Personal und Befugnis. Die schwarzen Communities wollen, wie du richtig feststellst, die Polizei nicht abschaffen, aber eben reformieren. Etwa hin zu mehr Sozialarbeitern in Brennpunkten. Und auch zu mehr Gewaltfreiheit in überwiegend schwarzen Nachbarschaften seitens der Polizei. Und da treffen die schwarzen communities mit der GOP eben auf unvereinbare Unterschiede. Und das haben sie 2020 ziemlich deutlich gemacht.
Die Probleme der afro-amerikanischen Community liegen doch ganz woanders, u.a. in der Familie, Kultur, Bildung. Das Ganze endet dann mit der Polizei. Wenn du an den Ursachen nichts ändert, wird sich nie etwas ändern. Polizeigewalt ist nur ein kleiner Aspekt. Es gibt viele afroamerikanische Sozialarbeiter die genau diese Probleme ansprechen, sie werden aber oft in der eigenen Community attackiert oder erhalten nicht die Medienpräsenz wie z.B. ein Al Sharpton. So tragisch und grausam der Tod von Floyd war, in Chicago, New York, LA, sterben an einem Wochenende mehr Afroamerikaner als sonst wo, aber mit diesen Toden lässt sich halt medial nichts wirklich anfangen, Geld verdienen, sobald aber ein Polizist sich aufgrund seiner beschissenen Ausbildung falsch verhält, brennen Supermärkte, Geschäfte.

Wie wäre es wenn die Leute mal für 1-2 Tage die Arbeit eines Polizisten in Chicago übernehmen und nachts in den Brennpunkten patrouillieren müssen, da würde wohl keiner von diesen Leuten ohne schusssichere Weste patrouillieren. Keiner bestreitet, dass die Polizei stark militarisiert wurde, u.a. weil die Hemmschwelle zur Gewalt gesunken ist, und es gibt halt Käufer und Verkäufer, der Markt ist da und wenn das Militär die Waffen und Ausstattung nicht nötig hat, verkaufst du an die Polizei.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Amun Ra »

Liberty hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 17:26 Jetzt ist Garland Justizminister in der Biden-Administration. Damit bestätigt sich mal wieder, dass Garland ein ganz klar parteipolitischer Kandidat für den Supreme Court war. Gut, dass die Republikaner das verhindert haben. :thumbup:
Und die Sockenpuppen Gorsuch, Kavanaugh und Barrett sind keine parteipolitischen Kandidaten? Wen willst du hier eigentlich verarschen?
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Re: Supreme Court

Beitrag von Protagonist »

Amun Ra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 19:35 Und die Sockenpuppen Gorsuch, Kavanaugh und Barrett sind keine parteipolitischen Kandidaten? Wen willst du hier eigentlich verarschen?
Dir ist aber klar worauf Liberty hinaus wollte oder ? Beide Parteien möchten den SC zu ihren Gunsten umgestalten…damit dieser zu ihren Vorstellungen Entscheidungen trifft.
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Re: Supreme Court

Beitrag von John Galt »

Och wie schlimm, dass nun die Bundesstaaten entscheiden dürfen ob Babies gekillt werden und nicht mehr die 9 Heinzelmännchen.

Man muss schon grenzbesoffen sein, um das Abtreibungsrecht aus der US Constitution rauszulesen. In Deutschland wäre auch niemand auf die Idee gekommen sowas im Grundgesetz zu finden. Es muss eben per Gesetz geregelt werden und nicht durch besoffenes Lesen von Verfassungen. Stare decisis ist auch vergleichbar mit grenzdebilem Rechtspositivismus.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Misterfritz »

Das SC macht eindeutig Politik.
Entscheidung des höchsten Gerichts
Supreme Court schränkt Klimaschutz-Befugnisse der US-Regierung deutlich ein
Die Umweltschutzbehörde habe kein Recht, Kohle- und Gaskraftwerksbetreiber zu Emissionssenkungen zu verpflichten. Das hat das Oberste Gericht der USA entschieden – und bremst so die Klimaschutzpläne des Präsidenten.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... beb55ccb44
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Re: Supreme Court

Beitrag von Misterfritz »

John Galt hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 18:06ob Babies gekillt werden
Babies sind geborene Kinder - um die kümmert sich in den USA die NRA.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:01 Babies sind geborene Kinder - um die kümmert sich in den USA die NRA.
:thumbup: Genau
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Re: Supreme Court

Beitrag von Liberty »

Misterfritz hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:00 Das SC macht eindeutig Politik.
Der Supreme Court wendet einfach nur die Verfassung aus. Und zwar so wie sie geschrieben ist. :thumbup:
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Re: Supreme Court

Beitrag von Misterfritz »

Liberty hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:17 Der Supreme Court wendet einfach nur die Verfassung aus.
Was immer auswenden bedeuten soll, aber egal ..
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Re: Supreme Court

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:19 Was immer auswenden bedeuten soll, aber egal ..
Freudian slip :D
Vermutlich meint der User, dass die Reps die Verfassung ausweiden, was passt, wird weiter verwendet.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Liberty »

Misterfritz hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:19 Was immer auswenden bedeuten soll, aber egal ..
Wo genau bist du der Meinung, die Richter würden nicht danach entscheiden, was in der Verfassung steht?
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Re: Supreme Court

Beitrag von Aldus »

Protagonist hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 20:30 Dir ist aber klar worauf Liberty hinaus wollte oder ? Beide Parteien möchten den SC zu ihren Gunsten umgestalten…damit dieser zu ihren Vorstellungen Entscheidungen trifft.
Ehrlich gesagt weiß ich aber inzwischen auch nicht mehr so ganz, was die Aufregung noch soll. Die USA haben (und hatten schon immer) in ihrem Kern eben eine Verfassung, die alles andere als "demokratisch" ist - und nie wirklich angepasst wurde. Die aktuellen Auswüchse des Supreme Court sind also nur ein folgerichtiges Symptom. Eins von vielen.

Der Supreme Court ist seiner Konstruktion und Funktion nach geradezu dazu prädestiniert parteipolitisch genutzt zu werden und genau das passiert natürlich auch. Keine Überraschung. Man kann nur froh sein, nicht in den USA mit ihrem kaputten System zu leben - und that´s all.

Btw: Weiß nicht ob´s schon bis hierhin vorgedrungen ist, aber mittlerweile (heute) wurde scheinbar auch die Umweltgesetzgebung der Biden Administration ausgehebelt. Das Umweltbundesamt der USA wollte wohl Kohlekraftwerke in ihren Emissionen limitieren. Heute hat der Supreme Court dann beschlossen, das das nicht mehr gestattet ist. Das US-Umweltbundesamt darf jetzt also nicht mehr regulieren, wieviele Emissionen Kohlekraftwerke in den US-Bundesstaaten ausstoßen. Man stelle sich sowas mal hierzulande vor... Wie gesagt - ein kaputter Staat da drüben.
Zuletzt geändert von Aldus am Do 30. Jun 2022, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Schnitter »

Machen wir uns doch nix vor.

Wenn christliche Fundamentalisten die Verfassung originalistisch auslegen ist das nichts wesentlich anderes als wenn radikale Wahabiten den Koran interpretieren.

Kommt halt ein Haufen Scheiße bei rum. Geht aber auch wieder vorbei. So lange gibt es halt Abtreibungstourismus.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:40 Machen wir uns doch nix vor.

Wenn christliche Fundamentalisten die Verfassung originalistisch auslegen ist das nichts wesentlich anderes als wenn radikale Wahabiten den Koran interpretieren.

Kommt halt ein Haufen Scheiße bei rum. Geht aber auch wieder vorbei. So lange gibt es halt Abtreibungstourismus.
Wie muß man drauf sein, Vergewaltigungsopfer zu zwingen, die ungewollte Schwangerschaft zu erleiden.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Vongole »

Liberty hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:17 Der Supreme Court wendet einfach nur die Verfassung aus. Und zwar so wie sie geschrieben ist. :thumbup:
Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Was für ein Glück, dass Galileos Thesen schon vor der Verfassung Bestand hatten.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:43 Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Was für ein Glück, dass Galileos Thesen schon vor der Verfassung Bestand hatten.
Die Verhütung steht auch gerade zur Diskussion. :dead:
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Re: Supreme Court

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:42 Wie muß man drauf sein, Vergewaltigungsopfer zu zwingen, die ungewollte Schwangerschaft zu erleiden.
Das ist Verachtung pur.
Wie gesagt. Wird bei radikalen Islamisten auch nicht anders sein.

Bei Fundamentalismus kommt immer Scheiße raus.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Aldus »

Vongole hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:43 Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Im Kern ist aber genau das das Problem. Eine Uralt-Verfassung, die nie wirklich an die moderne Welt angepasst wurde.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Schnitter »

Vongole hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:43 Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Was für ein Glück, dass Galileos Thesen schon vor der Verfassung Bestand hatten.
Der Kreationismus feiert in den bildungsfernen Gegenden der USA ja auch fröhlich Urständle.

Möglich ist alles, sei es auch noch so bescheuert.
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Re: Supreme Court

Beitrag von Liberty »

Vongole hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:43 Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Die Abschaffung der Sklaverei und das Frauenwahlrecht stehen in der US-Verfassung drin.
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Re: Supreme Court

Beitrag von John Galt »

Vongole hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 19:43 Also die von 1789? Dann wird ja sicherlich bald das Frauen-Wahlrecht abgeschafft und die Sklaverei wieder eingeführt.
Was für ein Glück, dass Galileos Thesen schon vor der Verfassung Bestand hatten.
Für beides gibt es Verfassungszusätze.

Wenn es nicht in der Verfassung steht und es kein Bundesgesetz gibt, dann haben die Staaten eben das Recht die Abtreibung zu regulieren.

Nicht anders wäre es grundsätzlich übrigens in Deutschland. In Deutschland finden sich Regelungen zur Abtreibung jedoch nur im Strafgesetzbuch, warum wohl? Bis heute ist jede Abtreibung in Deutschland laut der Verfassung rechtswidrig. Das Gesetz im Strafgesetzbuch regelt lediglich die Umstände der Straffreiheit.
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Re: Supreme Court

Beitrag von streicher »

Kann gut sein, dass ich ein paar Beiträge in die treffenden Threads schiebe. Thema ist hier der SC.
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