Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Sep 2020, 21:50)
Warten wir es ab, ich bin sicher, dass man bald menschliche Musik nicht mehr von KI-Musik unterscheiden können wird. Man darf ja auch nicht vergessen, dass so eine KI rund um die Uhr mit wahnsinniger Geschwindigkeit neue Kompositionen ausspuckt.
Das bezweifle ich aus einem Grund: Gute Musik, besonders solche, in der sich die Seele eines Menschen fühl- und hörbar äussert, also das Innerste eines Menschen und seiner Gefühls- und Seelenlage zum Vorschein und
Ausdruck kommt, ist einmalig. Und jene KI-Musik, die z.B. eine Barbara Streisand, einen Willy de Ville, einen Bob Dylan oder Stücke wie "dance me to the end of love" nicht mehr unterscheidbar plagiieren kann, um nur ein paar
Beispiele von unglaublich vielen zu nennen, muss erst noch geboren werden. Sprich, KI müsste sowas wie eine eigenständige, künstliche, menschliche Seelenlage entwickeln und haben.
Hermann Hesse: "Jeder Mensch ist ein Universum in sich"...
Bei immer häufigeren, nichtssagendem Gedudel und pseudo-gefühliger Nullachtfünfzehn - Musik hat KI-Musik allerdings durchaus Chancen, sog. Gefühle vorzuspiegeln. Sprich, überall dort, wo oberflächliches, menschliches
Verhalten und Empfinden das Maß für gute Musik ist, wird sicherlich auch KI-Musik als toll und ggf. nicht von genuin menschlich erschaffener Kreativität zu unterscheiden sein. Das ja.
Das Potential auf der sog. rationalen, rein faktenbasierten Entscheidungs- und Handlungsebene halte ich aber auf Sicht für gegeben und bald menschlicher Entscheidungsfindug/ "Kreativität" gegenüber als deutlich überlegen an.
Die Menschheit wird sich - so schnell kann sie das gar nicht erfassen - bald dieser Überlegenheit bzw. Dominanz von KI-Entscheidungen gegenübersehen und damit leben müssen.
Eine ethisch-moralische Grenzziehung wird es nicht geben oder sie wird so unvollkommen und verspätet kommen, als dass sie noch Einfluß darauf nehmen könnte, diesen dominierenden Einfluß von KI auf das alltägliche Leben der Menschen zu beschränken oder gar in Schranken zu weisen, statt es zu bestimmen.