schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Feb 2019, 08:12)
Firlefanz: Ich lese seit etlichen Dekaden Bücher und Zeitungen während ich zur Arbeit fahre und habe bereits vor undenklicher Zeit als Schüler kurz vor Schulbeginn noch meine Hausaufgaben während des Fahrens fertiggemacht. Nicht die Autonomität des fahrenden Autos ist unsinnig sondern das Konzept Individualverkehr. Es ist offensichtlicher und völliger Unsinn. Mit aufwändigen Audioanlagen, Navigationswerkzeugen, Klimatechnik usw. usf. wird eine freiwiliige Einkerkerung schmackhaft gemacht. Weiter nix. Nicht einmal ein paar Schritte aufrecht kann ich damit machen oder mal unterwegs aufs Klo gehen. Sinnvoll wäre es, über gut funktionierende Nahverkehrssysteme auch außerhalb von Metropolregionen nachzudenken.
Das wäre Intelligenz.
Auch wenn das hier eigentlich eher ein Fall für den Verkehrs-Bereich des Forums ist:
Im Grundsatz stimme ich mit dir überein, dass Sammeltransporte im Rahmen der Öffentlichen Verkehrsmittel energetisch sinnvoller und wesentlich effizienter wäre, WENN denn das System MASSIV ertüchtigt und ausgebaut würde. Da damit jedoch die Auto-Lobby nicht wirklich einverstanden sein wird, rechne ich nicht damit, dass das in absehbarer Zeit geschehen wird.
Aktuell ist der öffentliche Verkehr vielfach einfach extrem langsam unkomfortabel und umständlich im Vergleich zum Auto (und je nach Fahrzeug und Fahrstil kostenmäßig auf Augenhöhe). Daher kann ich mich für die Aussicht auf einen PKW, der einige Vorteile der Öffentlichen (z.B. nicht selber fahren müssen) mitbringt doch sehr erwärmen.
Natürlich wären Züge etc. sinnvoller und effizienter, aber so lange sich da nicht massiv was tut, um das System auch außerhalb der Metropolkerne auf ein praktikables Maß zu erhöhen warte ich gespannt darauf, dass endlich eine (schwache) KI mein Steuer übernimmt.
Innerhalb der Metropolen scheint es inzwischen, als hätten auch einige Politiker erkannt, dass "nur Auto" kein dauerhaft gangbarer Weg ist. Größere Ausbauprojekte sind jedoch trotzdem selten und ziehen sich oft über mehrere Jahrzehnte. Zudem scheint es so, als wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung für auch viel befahrene Straßen vor der Haustür deutlich größer, als für ein Gleis oder ein Bahntunnel irgendwo in der Nähe. Daher ziehen sich Ausbaupläne der Öffentlichen und werden oft genug direkt wieder eingestampft. Zumindest hier in München ist nach der Umsetzung der (viel zu lange überfälligen) zweiten Stammstrecke erst mal Sendepause. Da ist nichts (öffentlich) geplant, das den ÖPNV stärken würde - dabei ist schon jetzt absehbar, dass z.B. der Hauptbahnhof in absehbarer Zeit saniert werden muss (das Gebäude ist schon jetzt sehr alt) und die "erste" Stammstrecke schon jetzt gnadenlos überlastet ist (Verkehrsplaner gehen davon aus, dass das weiter ansteigende Verkehrsaufkommen dazu führt, dass bei Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke trotzdem ein ähnliches Gedränge auf beiden Linien zu erwarten ist, wie es aktuell täglich zu beobachten ist. --> MIV wird trotz aller (berechtigter) Zweifel an der Sinnhaftigkeit weiterhin eine Hauptrolle im Verkehrsaufkommen spielen.
Dieser immer dichter werdende MIV kann (davon bin ich überzeugt) in absehbarer Zeit durch "schwache" (spezialisierte) KI sicherer und effizienter gestaltet werden.