Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Bolero
Beiträge: 3165
Registriert: Mi 6. Aug 2008, 22:32
Wohnort: Bei der Sternstadt

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bolero »

Bestimmt wird dafür aber unser Bundes-Steinbock ordentlich wettern. ;)

Lauter Bücklinge und Ja-Sager.
“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Di 16. Aug 2022, 23:52 Unfassbar - Abbas relativiert den Holocaust im Kanzleramt. Scholz steht dumm daneben und sagt nichts dazu.

(..)
Wozu ein Pressesprecher nicht alles gut ist. :dead:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ohne Worte


„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52942
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Di 16. Aug 2022, 23:52 Unfassbar - Abbas relativiert den Holocaust im Kanzleramt. Scholz steht dumm daneben und sagt nichts dazu.
Ich schließe mich deinem “unfassbar“ an.
Das hätte einer sofortigen Korrektur vor Ort bedurft.
Bei Scholz bin ich mir nicht sicher, fehlen ihm, intellektuell betrachtet, die Worte oder fehlt ihm das Rückgrat?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52942
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Mal abgesehen von dem Eklat, weshalb war Abbas überhaupt im Bundeskanzleramt?
Was wollte er dort, ausser Geld selbstverständlich? Sucht er ausgerechnet in Deutschland den Schulterschluß gegen die Juden?
Mich interessiert, was er wollte und noch weitaus mehr was er bekommen hat, aber dazu finde ich wenig bis nichts.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

:rolleyes:

„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Platon »

Das ist natürlich ein schwer zu überbietender Affront so etwas im Bundeskanzleramt zu sagen und Merz hat hier die richtige Idee:



Nach der Art wie Scholz auf die Ausladung von Steinmeier reagiert hat, ebenso ein schwerer diplomatischer Affront, muss da jetzt auch noch weitaus mehr kommen. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, irgendwelche Hilfsgelder zu streichen oder Vereinbarungen zu beenden. Einfach nur einen Tweet abzusetzen ist zu wenig.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Völlig egal, wie Scholz jetzt reagiert, es ist zu spät. Er hat Abbas, dessen widerholte widerliche antisemitische Aussagen ihm bekannt sind, eine Bühne geboten, und der hat dankbar zugegriffen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Bolero
Beiträge: 3165
Registriert: Mi 6. Aug 2008, 22:32
Wohnort: Bei der Sternstadt

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bolero »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 08:05 :rolleyes:

Jetzt hat er es ihm aber ordentlich gegeben!!!

Lächerlich!
“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Bolero hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 09:59 Jetzt hat er es ihm aber ordentlich gegeben!!!

Lächerlich!
Man kann ja froh sein, dass er es nicht vergessen hat.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 08:01 Mal abgesehen von dem Eklat, weshalb war Abbas überhaupt im Bundeskanzleramt?
Was wollte er dort, ausser Geld selbstverständlich? Sucht er ausgerechnet in Deutschland den Schulterschluß gegen die Juden?
Mich interessiert, was er wollte und noch weitaus mehr was er bekommen hat, aber dazu finde ich wenig bis nichts.
Die Informationen sind rar. Grenzt man die Suche auf den Zeitraum vor dem alles überschattenden Holocaust-Äußerungseklat ein, so findet man eine ziemlich nichtssagende aber immerhin offizielle Pressemitteilung der Bundesregierung:
Bundeskanzler Olaf Scholz wird am 16. August 2022 um 15:00 Uhr den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, im Bundeskanzleramt empfangen.

In einem gemeinsamen Gespräch werden sich Bundeskanzler Scholz und Präsident Abbas über bilaterale Fragen, die aktuelle Lage in den Palästinensischen Gebieten, Perspektiven für den Nahost-Friedensprozess sowie regionale Themen austauschen.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... as-2071688

In Zeitungen wie etwa "tagesspiegel" wird auf die Eskalation der Auseinandersetzungen Israels mit der Organisation "Islamischer Dschihad" in den letzten Monaten hingewiesen.
Fast 60 Menschen wurden seit März im Westjordanland getötet. Der palästinensische Präsident und Scholz wollen sich beraten.
...
In den vergangenen Monaten gab es fast täglich Einsätze der israelischen Armee im von Israel besetzten Westjordanland. Dabei hatte die Armee insbesondere Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Visier.
https://www.tagesspiegel.de/politik/ber ... 97164.html

Möglicherweise hat der Termin und Deutschland auch etwas mit dem Jahrestag des Olympia-Attentats zu tun. Die Erwartung einer gemeinsamen Entschuldigung von Scholz und Abbas dafür an Israel dürfte jedoch ziemlich utopisch gewesen sein. Wenn es diese Erwartung denn gab.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Meanwhile in München:
Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ist am Rande der European Championships in München festgenommen worden, weil er einer Delegation aus Israel den Hitlergruß gezeigt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... ss,TElQzRt

Die Delegation wollte die Gedenkstätten des Olympia-Attentats besuchen. Einfach nur noch ekelerregend, was in Deutschland los ist.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 15:53 (..)

Die Delegation wollte die Gedenkstätten des Olympia-Attentats besuchen. Einfach nur noch ekelerregend, was in Deutschland los ist.
Solange Richter ihre Urteile derart begründen, wird sich daran kaum etwas ändern:
Im September vergangenen Jahres wurde der 61-jährige Hamburger Michael Tau* Opfer einer brutalen Attacke in der Innenstadt. Mit einem einzigen Schlag hatte ein jugendlicher Täter Taus Brille zertrümmert und ihm Nase und Jochbein gebrochen. Die Splitter der Brille verletzten ein Auge, seither trägt das Opfer eine Augenklappe und wurde mehrfach operiert.
Das Besondere an diesem Fall ist: Der Angriff auf Michael Tau ereignete sich während einer "Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus", die seit sieben Jahren regelmäßig in der Hamburger Innenstadt stattfindet. Tau war gemeinsam mit seiner 80-jährigen Mutter zum vierten Mal dabei. Die Teilnehmer trugen weithin sichtbar israelische Fahnen bei sich.
(..)
Aber war das Motiv dieser Gewalttat nun Antisemitismus?
"Das Gericht", teilt die Pressestelle mit, "sieht den Ausgangspunkt der Konfrontation in einer pauschal abwertenden Haltung der Angeklagten gegenüber Israel, Menschen aus Israel und gegenüber Menschen, die sich mit Israel solidarisieren." Die Nachfrage, ob dies nun "Ja" oder "Nein" bedeute, beantwortete die Pressestelle aber nicht.
https://www.zeit.de/hamburg/2022-08/ant ... he-hamburg
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7230
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Eiskalt »

Unser Scholz, entweder was er sagt ist nichtssagend, oder er sagt nichts.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Benutzeravatar
Bolero
Beiträge: 3165
Registriert: Mi 6. Aug 2008, 22:32
Wohnort: Bei der Sternstadt

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bolero »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 15:53 Meanwhile in München:
Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ist am Rande der European Championships in München festgenommen worden, weil er einer Delegation aus Israel den Hitlergruß gezeigt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... ss,TElQzRt

Die Delegation wollte die Gedenkstätten des Olympia-Attentats besuchen. Einfach nur noch ekelerregend, was in Deutschland los ist.
Solang man weiß, das einem diesbezüglich in D nichts passiert. :rolleyes:

Aber wehe du wirst erwischt, wenn du ein altbackenes, auf dem Boden herumliegendes Brötchen aus dem Supermarkt mitnimmst. :mad2:
“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Alleine das der Typ überhaupt die Möglichkeit hatte neben Scholz zu sprechen zeigt doch, wie die Politik hier gestrickt ist.

Es ist doch gar nicht verwunderlich, das der ggf. sogar gedacht hat, dass es völlig i.O. ist, solche Äußerungen in Deutschland offiziell zu verbreiten:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 224-2.html
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 15:58 Solange Richter ihre Urteile derart begründen, wird sich daran kaum etwas ändern:
Aus dem Artikel:
Außer dem zur Tatzeit 16-jährigen Schläger war auch dessen zwei Jahre jüngerer Bruder angeklagt. Wegen des Alters der Angeklagten fand die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch der Antisemitismusbeauftragte des Hamburger Senats hatte sich vergeblich um Zugang bemüht. Dies käme einer Vorverurteilung gleich, erklärte das Gericht und kündigte an, dass die Frage, ob es sich tatsächlich um eine antisemitische Tat handeln könne, "erst in der Hauptverhandlung geklärt werden" würde.
https://www.zeit.de/hamburg/2022-08/ant ... orum.eu%2F
Nee, Antisemitismus kann ja gar nicht die Ursache sein ... :rolleyes:
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Eine doppelt gepostete Meldung + Antwort darauf verschoben. Lest doch bitte nach, bevor ihr schreibt.
Vongole - Mod. in Vertretung
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Schnitter
Beiträge: 19156
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Schnitter »

Die Baerbock wär dem Abbas an die Eier gesprungen.

Scholz hat selbige halt nicht.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52942
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 14:34 Die Informationen sind rar. Grenzt man die Suche auf den Zeitraum vor dem alles überschattenden Holocaust-Äußerungseklat ein, so findet man eine ziemlich nichtssagende aber immerhin offizielle Pressemitteilung der Bundesregierung:
Wie es aussieht, kostet der degoutante Eklat von Abbas die Palästinenser keinen Cent.
Unverständlich, die nicht erfolgte monetäre Reaktion von Frau Baerbock und Frau Schulze.


https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Euro.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ohne Worte

„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Fr 19. Aug 2022, 14:07 Ohne Worte
Deutschland ist und bleibt halt der beste Freund Israels :dead: :dead: :dead:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Bolero
Beiträge: 3165
Registriert: Mi 6. Aug 2008, 22:32
Wohnort: Bei der Sternstadt

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bolero »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Fr 19. Aug 2022, 14:07 Ohne Worte

Super!!! :mad2:

Was die Menschen im Ahrtal davon halten?
“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22079
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben: Fr 19. Aug 2022, 13:51 Wie es aussieht, kostet der degoutante Eklat von Abbas die Palästinenser keinen Cent.
Unverständlich, die nicht erfolgte monetäre Reaktion von Frau Baerbock und Frau Schulze.


https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Euro.html
Naja, Kanzler Scholz hat doch mit mit dem israelischen Regierungschef Lapid telefoniert und sich entschuldigt.
Nichts als leere Worte.
Zum 50. Gedenktag des Terroranschlags anlässlich der Olympischen Spiele 1972 in München, haben die Hinterbliebenen der Opfer ihre Teilnahme abgesagt, weil Deutschland immer noch keine angemessene Entschädigung nach internationalem Standard gezahlt hat.
Die Behörde von Nancy Faeser (SPD) fürchtet einen Präzedenzfall: Würden die Hinterbliebenen des Olympiaattentates großzügig entschädigt, könnte man sich auch bei Angehörigen des islamistischen Terroraktes auf dem Breitscheidplatz 2016 nicht länger knausrig zeigen.

In der Bundesregierung geht nun die Angst um, dass Herzog sich den empörten Hinterbliebenen anschließt. Wenn der israelische Präsident die Reise nach Fürstenfeldbruck absagt, ist Deutschland international blamiert.


Tja, wie heißt es in "Faust" Teil 1 so schön: "Der Worte sind genug gewechselt, lasst [uns] auch endlich Taten sehen!".
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

SPD gratuliert Juden mit Islam-Schrein
https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
So dämlich kann man doch gar nicht sein. Ich kann mir vorstellen, dass es mit Absicht war.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6114
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Ammianus »

jack000 hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 14:38 https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
So dämlich kann man doch gar nicht sein. Ich kann mir vorstellen, dass es mit Absicht war.
Mit Absicht würde bedeuten, dass der Verantwortliche auf diese Art der SPD eins auswischen wollte.

Aber es kann auch die gesamte selbstverschuldete Unwissenheit sein, die auch immer mit dem Spruch "Das ist nicht der Islam," daherkommt.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Für Absicht halte ich das nicht, dürfte der eher der Unwissenheit geschuldet sein, die hier mit jüdischen Feiertagen einhergeht.
Anordnung an die Pressestelle: "Nimm halt irgendwas Jüdisches". Ein Blick ins Internet war wohl zuviel verlangt.
https://www.google.de/search?q=jom%20ki ... 90&bih=909
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 15:48 Für Absicht halte ich das nicht, dürfte der eher der Unwissenheit geschuldet sein, die hier mit jüdischen Feiertagen einhergeht.
Anordnung an die Pressestelle: "Nimm halt irgendwas Jüdisches".
Welchen Suchbegriff hat man dann wohl eingegeben um das abgebildete Gebäude als etwas jüdisches zu finden?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:12 Welchen Suchbegriff hat man dann wohl eingegeben um das abgebildete Gebäude als etwas jüdisches zu finden?
Tempelberg oder Klagemauer.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:15 Tempelberg oder Klagemauer.
Naja, bei "Tempelberg" findet man zwar das Gebäude, aber nicht die Abbildung. Bei "Klagemauer" kommt es gar nicht ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:17 Naja, bei "Tempelberg" findet man zwar das Gebäude, aber nicht die Abbildung. Bei "Klagemauer" kommt es gar nicht ...
Doch:
https://www.google.de/search?source=uni ... 07&bih=926
https://www.getyourguide.de/tempelberg-l3842/
https://franks-travelbox.com/naher-oste ... em-israel/
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:24 Doch:
https://www.google.de/search?source=uni ... 07&bih=926
Ok, bei "Bilder Tempelberg" ist es dann zu finden ... aber es stellt sich auch hier die Frage, warum man das in die Google-Suche eingibt um ein Bild zu erhalten, welches geeignet ist für den Jom-Kippur-Tag.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:34 Ok, bei "Bilder Tempelberg" ist es dann zu finden ... aber es stellt sich auch hier die Frage, warum man das in die Google-Suche eingibt um ein Bild zu erhalten, welches geeignet ist für den Jom-Kippur-Tag.
Da ich nicht annehme, dass die Pressestelle sich die Mühe gemacht hat, etwas über die Geschichte und die Bedeutung von Jom Kippur zu erfahren, gehe ich davon aus, dass man dort Judentum in erster Linie
mit Israel verbindet. Wäre ja auch nach 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland leider nicht wirklich Neues.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Mi 5. Okt 2022, 17:43 Da ich nicht annehme, dass die Pressestelle sich die Mühe gemacht hat, etwas über die Geschichte und die Bedeutung von Jom Kippur zu erfahren, gehe ich davon aus, dass man dort Judentum in erster Linie
mit Israel verbindet. Wäre ja auch nach 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland leider nicht wirklich Neues.
Es stellt sich aber nun die Frage nach der Erwartungshaltung der Pressestelle der 2. größten Partei in Deutschland. Natürlich kenne ich selbst auch nicht alle jüdischen Feiertage, aber wie kann es denn sein, dass bei der Pressestelle der SPD nicht bekannt war, was Jom Kippur bedeutet??

Zumindest haben die wenigstens festgestellt: "Uns ist etwas unterirdisch Dummes passiert" ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
MAVAN
Beiträge: 65
Registriert: Mi 8. Jul 2020, 10:45

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von MAVAN »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 15:53 Meanwhile in München:
Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ist am Rande der European Championships in München festgenommen worden, weil er einer Delegation aus Israel den Hitlergruß gezeigt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... ss,TElQzRt

Die Delegation wollte die Gedenkstätten des Olympia-Attentats besuchen. Einfach nur noch ekelerregend, was in Deutschland los ist.
Sehr trauriger und zugleich interessanter Artikel. Danke dafür.
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein.
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9731
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 15:53 Meanwhile in München:
Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma ist am Rande der European Championships in München festgenommen worden, weil er einer Delegation aus Israel den Hitlergruß gezeigt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... ss,TElQzRt

Die Delegation wollte die Gedenkstätten des Olympia-Attentats besuchen. Einfach nur noch ekelerregend, was in Deutschland los ist.
Wenn es sich bestätigt, dann kam der Hitlergruß zeigende Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma aus dem weltoffenen und toleranten Berlin, nciht aus der piefigen Provinzhauptstadt München
Einer der vier Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts habe die verbotene NS-Geste gezeigt, als die Delegation eine Brücke ganz in der Nähe des "Klagebalkens" passierte, so die Münchner Polizei. Ein Polizist beobachtete die Tat und nahm den 19-Jährigen fest. Nach jetzigem Ermittlungsstand hatte kein Delegationsteilnehmer die Straftat wahrgenommen. Nach Angaben der Polizei stammt der 19-Jährige aus Berlin, ist im Besitz der Deutschen Staatsangehörigkeit, hat aber vermutlich arabische Wurzeln. Polizeilich ist er bislang nicht in Erscheinung getreten.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... ss,TElQzRt

Neuer Mitteilungen zu dem antisemitischen Vorfall, wie zB eine Verurteilung? gibt es wohl nicht.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, Deutschland verliert den Kampf gegen Antisemitismus:
Jeden Tag mehr als fünf antisemitische Straftaten
https://www.welt.de/politik/deutschland ... taten.html

Wundert aber auch nicht, wenn man sich jedes Jahr massenhaft Neubürger ins Land holt, die aus regionalen und religiösen Aspekten Juden nicht leiden können, um es vorsichtig auszudrücken.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 17:54 (..)

Wundert aber auch nicht, wenn man sich jedes Jahr massenhaft Neubürger ins Land holt, die aus regionalen und religiösen Aspekten Juden nicht leiden können, um es vorsichtig auszudrücken.
Hilft aber auch nicht, mit dem Finger nur auf diese Neubürger zu zeigen. Auch aus einem Artikel der Welt vom Juni:
Die Täter sind in drei Vierteln der bekannten Fälle, die von einer Einzelperson begangen wurden, Männer. Der Rest verteilt sich auf Frauen und unbekannte Täter. Unklarheit herrscht hingegen bei der Feststellung des ideologischen Hintergrunds der Täter vor: In 54 Prozent der Fälle konnte dieser nicht zugewiesen werden.
17 Prozent seien rechtsextrem/rechtspopulistisch, 16 Prozent dem „verschwörungsideologischen Milieu“ und neun Prozent dem antiisraelischen Aktivismus zuzuschreiben. Nur ein Prozent entfiel demnach klar auf eine islamische oder islamistische Ideologie. In ähnlicher Größenordnung bewegten sich demnach je Antisemitismus von links und christlich motivierter.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... o-Tag.html
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 18:14 Hilft aber auch nicht, mit dem Finger nur auf diese Neubürger zu zeigen.
Macht ja niemand, aber gerade dort wird zu oft ein Auge zugedrückt und solche Taten nicht als antisemitisch befunden.

Der Verfassungsschutz schreibt dazu übrigens folgendes:
Das Personenpotenzial der als israelfeindlich eingeschätzten Palästinenserorganisationen
hat sich seit 2015 um eine nicht näher bestimmbare Anzahl von Palästinenserinnen und Pa-
lästinensern, die infolge des syrischen Bürgerkriegs nach Deutschland gekommen sind, er-
höht. Wie Ermittlungen zu einzelnen Sachverhalten gezeigt haben, sind viele dieser Personen
zumindest israelfeindlich eingestellt. Die Selbstzuschreibung „Palästinenser“ (zum Beispiel
anstelle von „Araber“ oder „Syrer“) ist implizit auch als Bekenntnis gegen Israel und die dort
lebende jüdische Bevölkerung, die man als territoriale Konkurrenz ablehnt, zu verstehen.
Solche Personen vergrößern das antisemitische Personenpotenzial in Deutschland. Es han-
delt sich hier folglich um einen importierten Antisemitismus.

https://www.verfassungsschutz.de/Shared ... onFile&v=3
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 19:02 Macht ja niemand, aber gerade dort wird zu oft ein Auge zugedrückt und solche Taten nicht als antisemitisch befunden.

(..)
Ja leider, die sogenannte Israel-Kritik, die sich als sekundärer Antisemitismus äußert, wird selbst von Gerichten viel zu wenig anerkannt.
Aber das niemand beim Thema Judenhass mit dem Finger auf andere zeigt, stimmt halt auch nicht. Antisemiten sind immer die anderen. :|
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9731
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

Im Mai 2021 hatte Ndikung den offenen Brief „Palästina Spricht“ unterzeichnet, der unter anderem von der Bundesregierung fordert, ihre Unterstützung für Israel aufzugeben. Das ist die Positionierung eines der bald schon mächtigsten Player im kulturellen Berlin. Nichts hat sich an seiner Einstellung gegenüber Israel geändert. Ndikung gesteht nur das absolute Minimum zu, um seinen Job in der staatlichen Institution antreten zu können. Es ist eine Taktik, die einem aus Kassel bekannt vorkommt – und die schon einmal spektakulär gescheitert ist.
Worum geht es?
Um Monika Grütters (CDU) und Claudia Roth (Grüne, Kulturstaatsministerin der Ampel-Regierung) und um Personalien ihrer Kulturpolitik, speziell rund um das Berliner Haus der Kulturen der Welt.
Claudia Roth ist Roth ist Aufsichtsratsvorsitzende des Berliner Haus der Kulturen der Welt.

Ist die auch von Roth verantwortete Kulturpolitik im Berliner Haus der Kulturen der Welt eine indirekte ""Einladung "" umAntisemitische/Antiisraelische Ansichten vermittels Kultur salonfähig zu machen? Was meint ihr?

Ich unterstelle CR an dieser Stelle übrigens persönl keinen Antisemitismus. Ich meine allerdings , dass sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist bzw die Tragweite nicht erkennt. * mehr dazu extra


Erst der Eklat rund um den Antisemitismus auf der Documenta, bei der Roth u.a auch entsprechende Personalentscheidungen zu verantworten hatte:
Roth brüstet sich bekanntlich damit, im Frühjahr als Erste, Maßnahmen ergriffen zu haben. Nun aber muss sie sich fragen lassen, warum Emily Dische-Becker für sie die richtige Vermittlerin in jener Situation war – auch in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden. Immerhin gehört sie zu den Mitorganisatoren der umstrittenen Konferenz „Hijacking memory“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW).

Dort zeigte sich „ein progressives Milieu als Opfer der partikularen jüdischen Erinnerung“, wie der israelische Soziologe Natan Sznaider in der Jüdischen Allgemeinen scharf kritisierte. Wie Roth selbst zu den Thesen des HKW steht, dessen oberste Geldgeberin sie ist, können wir uns nur denken. Irgendwann wird sie dazu sprechen müssen, um zu erklären, was sie sich im Frühjahr bei der Besetzung gedacht hat.
https://www.welt.de/kultur/kunst/articl ... -Roth.html

mehr https://www.welt.de/kultur/article24041 ... angen.html

Nun spricht sich Roth eindeutig und vertrauensvoll für den ab 1/2023 neuen Intendanten des "Hauses der Kulturen der Welt" aus.
Der ausgerechnet mit "leichtem Antisemitismus" auffällt....oder wie die Welt schreibt:
Der Beschluss des Bundestages gegen BDS von 2019, betont Ndikung, sei eine „politische Handlungsempfehlung.“ Was ihn beunruhige, sei, wenn er als Grundlage für Ausgrenzung herangezogen werde.“ Antisemitische Bewegungen auszuschließen wäre dann eine unzulässige Form von Diskriminierung, Israelhass nicht mit Steuergeld zu unterstützen eine Form von Zensur. Das sind auch Argumente, mit denen sich das indonesische Documenta-Kuratorenkollektiv Ruangrupa gegen ihre Kritiker wehrten, am Ende auch gegen die unabhängig eingesetzte Expertenkommission, die das Debakel aufarbeiten sollte. BDS liegt für Ndikung zwar falsch, sich gegenüber BDS eindeutig abzugrenzen, ist aber scheinbar ebenso falsch. Es ist, als versuche man den berühmten Wackelpudding an die Wand zu nageln.
https://www.welt.de/kultur/article24205 ... ikung.html

Ich halte Roth deswegen für überfordert, weil sie es nicht schnallt oder nicht wahrhaben will (und damit auch nicht allein ist), was in ganz kleinen Schritten, fast unmerklich geschieht :
Was kompliziert klingt, ist aber in Wirklichkeit ganz einfach. Hinter den feinen Nuancen steckt die auch von vielen anderen Kulturbetrieblern weiterhin geteilte Überzeugung, man könne überzeugte Israel-Boykotteure, seien es Philosophen, Filmemacher, Künstler, Kuratoren oder akademische Mitarbeiter en masse in öffentliche Institutionen einladen, ohne dass sich inhaltlich im Umgang mit Israel etwas verändere. Verteidiger der Documenta 15 meinten auch lange, man könne das Team mit BDS-Sympathisanten füllen und dennoch garantieren, dass die Schau sich gegenüber israelischen Künstlern, Forschern, Autoren und Kuratoren nicht verschließt.
Wir haben gesehen, dass das so nicht funktioniert. Institutionen bestehen vor allem aus Menschen, nicht aus Bauwerken und Etats. Die durch entsprechende besetze Teams ermöglichte Präsenz von antisemitischen Diskursen (Israel als Dämon, als Kolonialmacht, als blutrünstiger Unterdrücker und Kindermörder) hat bei der Documenta 15 das Auftauchen eindeutig antisemitischer Kunstwerke möglich gemacht.

Ein ähnlicher Effekt ist auch bei der Sonsbeek-Biennale im niederländischen Arnhem eingetreten, die Bonaventure Ndikung 2021 kuratierte. Sonst hätte diese Biennale wohl nicht „voll und ganz“ ihre Solidarität mit umfassenden Boykott-Aufrufen gegenüber Israel verkündet, und mit einer Erklärung, die sogar das Wort „Konflikt“ als „vermeintlich objektive und neutrale Terminologie“ ablehnt und die lieber von „Praktiken der ethnischen Säuberung“ spricht.

und hier schließt sich der Kreis, ich wiederhole das Eingangszitat:
Im Mai 2021 hatte Ndikung den offenen Brief „Palästina Spricht“ unterzeichnet, der unter anderem von der Bundesregierung fordert, ihre Unterstützung für Israel aufzugeben. Das ist die Positionierung eines der bald schon mächtigsten Player im kulturellen Berlin. Nichts hat sich an seiner Einstellung gegenüber Israel geändert. Ndikung gesteht nur das absolute Minimum zu, um seinen Job in der staatlichen Institution antreten zu können. Es ist eine Taktik, die einem aus Kassel bekannt vorkommt – und die schon einmal spektakulär gescheitert ist.
https://www.welt.de/kultur/article24205 ... ikung.html
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9731
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

* hier der versprochene zweite Teil, Auszüge aus einem BILD_Artikel
Neuer Wirbel um Claudia Roth (67, Grüne)!

Es sind zwei Termine, die für eine Kulturstaatsministerin Pflicht sind. Doch von Claudia Roth, die dieses Amt seit 8. Dezember 2021 innehat, fehlt jede Spur.

]▶︎ Am 20. Oktober verlieh der Zentralrat der Juden in Deutschland seine höchste Auszeichnung, den Leo-Baeck-Preis, an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne). Unter den Gästen waren selbstverständlich auch die Grünen-Parteichefs Ricarda Lang (28) und Omid Nouripour (47). Es fehlte: Claudia Roth.

▶︎ Am Abend des 8. November findet das jährliche Spenden-Dinner Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“ statt. Die Tischrede hält Roths Parteifreundin, Außenministerin Annalena Baerbock (41). In den vergangenen Jahren gehörte Roths Vorgängerin, die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (60, CDU) stets zu denen, die zu dieser wichtigen Veranstaltung eingeladen haben! Doch Kulturstaatsministerin Roth lädt nicht nur nicht ein – sie ist selber nicht mal da.

Beide Veranstaltungen sind besonders wichtig, beide haben mit dem Judentum in Deutschland zu tun: Es geht um Auszeichnungen der Gegenwart, Erinnerung an die schreckliche Vergangenheit.
Es scheint zu kriseln zw dem Zentralrat der Juden in Deutschland und Kulturstaatssekretärin Claudia Roth.
Der Skandal kam mit Ansage. Josef Schuster (68), Präsident des Zentralrats der Juden, hatte Roth vorab eindringlich gewarnt, dass „keine antisemitischen Kunstwerke ausgestellt werden und kein Antisemitismus und Israelhass propagiert werden sollte“. Doch Roth schlug die Warnungen in den Wind, schwärmte noch kurz vor der Eröffnung von der Ausstellung. Für ihr Versagen hat sie sich bis heute nicht entschuldigt.

Am Abend der Leo-Baeck-Preisverleihung machte Schuster seinem Ärger Luft. „Wir hatten bereits Monate zuvor gewarnt. Was sich schließlich auf der documenta offenbarte, war mehr, als ich mir in meinen kühnsten Alpträumen hätte vorstellen können.“ Wen Schuster gewarnt hatte, wer diesen antisemitischen Alptraum nicht verhindert hatte, war im Festsaal jedem klar. Claudia Roth, die fehlte.
Fakt ist: Das Verhältnis zwischen Claudia Roth und Teilen der jüdischen Gemeinde in Deutschland ist mittlerweile massiv belastet.
und ich habe angesichts des vorstehenden Beitrags und Claudia Roths Rolle rund um das HKW Verständnis dafür.

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 19:02 Solche Personen vergrößern das antisemitische Personenpotenzial in Deutschland. Es han-
delt sich hier folglich um einen importierten Antisemitismus
.
Das konnte man ja vorher gar nicht wissen :eek: (=Immer diese "Vorurteile" :rolleyes: )
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Zwar schon ein Jahr her, aber es ist nicht davon auszugehen, dass da irgendwer seine Ansichten geändert hat. Die Palästina-Flaggen sind auch auf Demos von Linken zu sehen (z.B. heute bei einer Demo gegen eine AfD-Kundgebung)

Tja, ob da inzwischen Konsequenzen gezogen wurden?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sieht doch jeder, dass das biodeutsche Rechtsextreme sind :mad:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von conscience »

Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73720
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Unfassbar :dead: Werden diese Gebäude nicht mehr rund um die Uhr von der Polizei bewacht? Dann braucht man sich nicht wundern, wenn demnächst mal wieder eine Synagoge in Deutschland brennt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
conscience
Beiträge: 4331
Registriert: Sa 4. Jun 2016, 13:56
user title: von Radikalinski

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von conscience »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 17:23 Unfassbar :dead: Werden diese Gebäude nicht mehr rund um die Uhr von der Polizei bewacht? Dann braucht man sich nicht wundern, wenn demnächst mal wieder eine Synagoge in Deutschland brennt.
So viel ich weiß, ist die Alte Synagoge nicht für religiöse Veranstaltungen in Verwendung; die neue Synagoge ist bei mir um die Ecke und da steht Tag und Nacht eine Polizeiauto. Das verhinderte nicht, daß dort auch Steine von einem angeblich betrunkenen Einzeltäter geworfen worden sind (ging auch durch die Presse).
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21372
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

conscience hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 18:12 So viel ich weiß, ist die Alte Synagoge nicht für religiöse Veranstaltungen in Verwendung; die neue Synagoge ist bei mir um die Ecke und da steht Tag und Nacht eine Polizeiauto. Das verhinderte nicht, daß dort auch Steine von einem angeblich betrunkenen Einzeltäter geworfen worden sind (ging auch durch die Presse).
Die Alte Syngoge ist heute ein Museum, im Rabbinerhaus befindet sich u.a. das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte der Uni Duisburg.
Selbst wenn es leer stünde, reicht das Judenhassern allemal für Angriffe. :dead:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Weiß man schon etwas über die Täter?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Antworten