Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

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JJazzGold
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

In Auszügen:


Wieder überschattet der Nahost-Konflikt eine Kulturveranstaltung. Diesmal geht es um ein Werk des Künstlerkollektivs "New Red Order" in der neuen Ausstellung "Survival in the 21st century" in den Hamburger Deichtorhallen. Auf einer Tafel neben dem eigentlichen Kunstwerk wird Israel die alleinige Schuld am Nahost-Konflikt gegeben und mit Nazi-Deutschland in eine Reihe gestellt. Bei der Planung der Ausstellung war diese Tafel noch nicht vorgesehen. Daneben haben die Deichtorhallen nun ein Schild aufgehängt, auf dem sich das Haus und die Kuratoren von der Aussage distanzieren.

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Der Massenmord an den Indigenen in den USA, die Shoa in Nazideutschland und die israelische Politik von heute seien strukturell alles dasselbe. Israel trage allein die Verantwortung für den Nahostkonflikt. Vom Hamas-Terror kein Wort. Von den iranischen Auslöschungsfantasien keine Silbe. Mit anderen Worten: Der Jude ist schuld.

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Es geht ja nicht um eine kritische Betrachtung israelischer Regierungspolitik, sondern um eine grundsätzliche Ablehnung des jüdischen Staats. Wenn in Deutschland Juden und der jüdische Staat dermaßen dämonisiert werden, ist das unerträglich, weil wir hier erlebt haben, was danach geschieht. In der internationalen Kunstszene mag man das in Teilen anders sehen. Für unser Zusammenleben hier darf das kein Maßstab sein.

In seinem Pamphlet problematisiert das Künstlerkollektiv "New Red Order" übrigens auch den Umgang der Deutschen mit Indigenen in der Kultur. Das heißt, die Western-Fantasy "Winnetou" wäre wohl ihrer Meinung nach nicht von der Kunstfreiheit gedeckt, ihre eigene antisemitische Verschwörungserzählung schon. So ist das mit diesen Leuten - Kunstfreiheit gilt vor allem für sie selber.

https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg ... en268.html

Kampf verloren.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum wird so eine Hetzveranstaltung nicht umgehend geschlossen?
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Vongole
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 21:43 Warum wird so eine Hetzveranstaltung nicht umgehend geschlossen?
Wegen der vielbeschworenen Meinungsfreiheit, die auch die Kunst umfasst. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich bei Hetze auch unterhalb der Strafbarkeitgrenze eine rote Linie ziehe.
Mal schauen, ob die geplante gemeinsame Antisemitismus-Resolution des Bundestages meiner Ansicht folgt, und beim Schutz der Juden in unserem Land den wohlfeilen Worten Taten folgen lässt.
Nach dem, was ich so höre und lese, bin ich da sehr pessimistisch.

Hier wird immerhin ermittelt, und google hat sofort auch mit Löschungen reagiert:
Fast fünf Jahre ist das Attentat auf die Synagoge in Halle her. Nun richten sich Hasskommentare im Netz gegen die Institution. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
..
In den vergangenen Wochen hatte es verstärkt Hasskommentare in den Google-Rezensionen zur Synagoge Halle gegeben, die einen eindeutigen Bezug zu dem Anschlag vor fast genau fünf Jahren hatten – etwa durch Fotos des Attentäters.
https://www.tagesschau.de/inland/region ... e-100.html
Bei X (Musk) wäre das sicher stehen geblieben.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Samstag 28. September 2024, 17:44Wegen der vielbeschworenen Meinungsfreiheit, die auch die Kunst umfasst.
Die Verbrechen der Nazis mit der israelischen Politik auf eine Stufe zu stellen ist mMn. nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt. Das ist gleich aus zweierlei Sicht Volksverhetzung: erstens wird Israel dämonisiert und zweitens werden die Verbrechen der Nazis verharmlost.
Nach dem, was ich so höre und lese, bin ich da sehr pessimistisch.
"Kampf verloren" von JJazzGold passt wie die Faust aufs Auge.
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Vongole
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 28. September 2024, 17:58 Die Verbrechen der Nazis mit der israelischen Politik auf eine Stufe zu stellen ist mMn. nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt. Das ist Volksverhetzung.
Das Netz ist voll von solchen und noch schlimmeren Kommentaren, teilweise sogar unter Klarnamen. Reaktion der Behörden - keine.
"Kampf verloren" von JJazzGold passt wie die Faust aufs Auge.
Ja, dieser Ansicht bin ich nicht erst seit dem 7.Oktober.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Samstag 28. September 2024, 18:04Das Netz ist voll von solchen und noch schlimmeren Kommentaren, teilweise sogar unter Klarnamen.
Das sind imho zwei verschiedene Paar Schuhe, auf einer offiziell genehmigten Veranstaltung finde ich so etwas deutlich schlimmer, die Deichtorhallen gehören der Stadt Hamburg.
Ja, dieser Ansicht bin ich nicht erst seit dem 7.Oktober.
Ich schon länger, seit Deutschland bei der UN konsequent gegen Israel stimmt oder sich max. enthält.
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Seidenraupe
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

Antisemitismus hat keinen Platz in Deutschland?

IN Berlin ist offensichtlich reichlich Platz für alltäglichen Antisemitismus, judenfeindlichen Hass und Übergriffe.
Es wird immer mehr gegen Juden und Israel gehetzt. Und es bleibt leider nicht bei Worten, mutmaßliche Hamasanhängerschaft ist für die neueste Entwicklung verantwortlich:
Mutmaßlich pro-palästinensischer Brandanschlag auf Neuköllner Kneipe „Bajszel“

Die Neuköllner Kulturschänke wurde innerhalb kurzer Zeit mehrfach antisemitisch und israelfeindlich angegriffen. In der Nacht zu Sonntag gab es einen Brandanschlag auf die Kneipe.
Von Madlen Haarbach

29.09.2024, 19:46 Uhr
Los ging es bereits in der Nacht zu Montag: Die Täter beschmierten die Fassade der Kneipe a der Emser Straße mit antisemitischen und israelfeindlichen Hassbotschaften und einem roten Hamas-Dreieck.

Nach mehreren Farbattacken in den vergangenen Tagen schmierten die Täter auch am frühen Sonntagmorgen wieder Hamas-Dreiecke auf die Fassade des Hauses. Zwischen 5 und 6 Uhr morgens verübten die Unbekannten dann einen Brandanschlag auf die Fenster der Kneipe, der auf Fotos dokumentiert wurde. Parallel wurden die Türschlösser zugeklebt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wir- ... 53023.html

Wird in Berlin nur Kenntnis genommen, aber außer den direkt Betroffenen wird es kaum interessieren, wie gefährdet Juden /jüdische Einrichtungen insbesondere zur Personen mit Migrahi sind. Viel zu allgegenwärtig ist dieser Antisemitismus, neben dem von links und rechtsaußen in der Stadt.

Leider, leben Juden in Berlin alles andere als sicher. Wer sich nicht aus der Öffentlichkeit zurück zieht, wird angegriffen, auf die eine oder andere Weise.

Mehr dazu hier, denn auch anderen jüdischen Restaurantbesitzern ergeht es ähnlich
Bitteres Fazit:
Das ist der Kern des Problems: Der Hass auf Israel und alles Jüdische, der seit dem 7. Oktober in dieser Stadt anschwillt, kommt aus dem arabisch-muslimischen Milieu und ist von solcher Wucht, dass es die Berliner Juden nicht fassen können.
Die schlimmste Befürchtung der Juden ist wahr geworden. Sie sind der Verachtung, dem Hass und der Gewalt ausgeliefert, ihr Schicksal lässt die Mehrheit kalt.
https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumn ... rger/juden
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

„Allahu Akbar“-Rufe

Während Iran knapp 200 Raketen auf Israel feuert, jubeln Demonstranten in Berlin

Während einer propalästinensischen Demonstration in Berlin brach Jubel aus, nachdem dort bekannt wurde, dass der Iran Israel angegriffen hat. Die Demonstranten trommelten, jubelten und klatschten. Es waren auch die Rufe „Widerstand“ und „Allahu Akbar“ zu hören.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... rasse.html
Jaja, ... "propalästinensisch" :rolleyes: Es ist antisemitisch!
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Seidenraupe
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

jack000 hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 09:56 https://www.welt.de/politik/deutschland ... rasse.html
Jaja, ... "propalästinensisch" :rolleyes: Es ist antisemitisch!
:mad: :mad:
oder: wie aus antisemitisch und juden/israelfeindlich das sympathisch klingende propalästinensisch wurde.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Lebt hier jemand in Frankfurt und kann mir mitteilen, wo die Rosh Hashana (Jewish New Year, 2.-4-10.24) Beleuchtung zu finden ist?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 18:31 Lebt hier jemand in Frankfurt und kann mir mitteilen, wo die Rosh Hashana (Jewish New Year, 2.-4-10.24) Beleuchtung zu finden ist?
Man hat es wie immer bei einem offiziellen Grußwort belassen, wie du dir sicher denken kannst. ;)
https://frankfurt.de/de-de/aktuelle-mel ... en-zeiten/
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:01 Man hat es wie immer bei einem offiziellen Grußwort belassen, wie du dir sicher denken kannst. ;)
https://frankfurt.de/de-de/aktuelle-mel ... en-zeiten/
Wie ich mir denken kann. ;)
Schade, ich hatte gehofft, das vor kurzem noch so multireligiös auftretende Frankfurt würde mich positiv überraschen.
Aber es überwiegt wohl doch die Angst vor der eigenen Courage.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Beleuchtung zum jüdischen Neujahr könnte als Provokation aufgefasst werden.
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oga
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von oga »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 22:38 Die Beleuchtung zum jüdischen Neujahr könnte als Provokation aufgefasst werden.
Wer genau soll sich den provoziert fühlen?
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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JJazzGold
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

oga hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 22:54 Wer genau soll sich den provoziert fühlen?
Diejenigen die auf Deutschlands Straßen feiern, dass der Iran Israel angreift.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

oga hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 22:54 Wer genau soll sich den provoziert fühlen?
Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Hach, wie schön, das Sonderangebot zum 7.10.: https://www.watson.de/panorama/41072120 ... -7-oktober 🤮
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 17:47 Hach, wie schön, das Sonderangebot zum 7.10.: https://www.watson.de/panorama/41072120 ... -7-oktober 🤮
Dagegen hilt nicht mal ein Magenbitter :dead:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Intifada-Aufruf und die Flagge Irans: 3500 Palästina-Demonstranten in Berlin – Mann klettert auf Polizeiauto
Autonome, Anarchisten und Anhänger eines Israel-Boykotts gehen am Sonntag in Kreuzberg und Neukölln auf die Straße. Auch die kommunistische DKP und studentische Intifada-Fans sind vertreten.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/jahr ... 88786.html
Na, da wächst zusammen was zusammen gehört :mad2:
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Seidenraupe
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

jack000 hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 17:59 https://www.tagesspiegel.de/berlin/jahr ... 88786.html
Na, da wächst zusammen was zusammen gehört :mad2:
Nicht geadre in dem Artikel aber sonst häufig anzutreffen:
Warum all diese Israelhasser immer noch "propalästinensisch" genannt werden, erschließt sich mir nicht. Wollen die in Palästina leben? Wollen die dorthin auswandern oder was macht sie zu Palästinafreunden?
Machen sich die Medien nicht ein stückweit gemein mit jenen, wenn sie sie verharmlosend nicht als das bezeichnen was sie sind: Feinde Israels, Judenhasser, Israelhasser ?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Kommentar zu Plakatkampagne von Lisa Paus (Grüne):
Und seit Tagen hängen an vielen Ecken der Hauptstadt Plakate mit dem Aufdruck „Hinschauen & Handeln“ – mit dem Zusatz

Ganz klar: Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Sprache zu diskriminieren, verstößt nicht nur gegen das Gesetz. Sondern ist dumm, unmoralisch und gefährlich. Doch warum greifen die Rassismus-Bekämpfer gerade jetzt eine Bevölkerungsgruppe heraus?

Pro Tag wurden vergangenes Jahr hierzulande mehr als fünf antimuslimische Vorfälle erfasst – jeder einzelne ist einer zu viel! Doch seit dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel wurden 32 antisemitische Vorfälle pro Tag gezählt!

Heute leben etwa 200.000 Juden und fast sechs Millionen Muslime in Deutschland. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, als Jude angegriffen zu werden, deutlich höher als für einen Muslim
.
https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumn ... er/plakate
Da sieht man, wie hier Prioritäten gesetzt werden :thumbup:
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streicher
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von streicher »

Wohin entwickelt sich die pro-palästinensische Szene? Hier gibt es dazu eine klare Aussage:
Die propalästinensische Szene radikalisiert sich zunehmend in eine Pro-Hamas-Szene. Sie meinen für die palästinensische Sache zu kämpfen, greifen dabei aber Juden, jüdisches Leben oder deren Verbündete an. Dazu muss man sagen: Wir haben keinen Polizeischutz, sind in einem Wohnhaus mitten in der Stadt. Damit sind wir als „weicher Ort“ leider auch ein einfaches Ziel für Anschläge. Wir brauchen dringend mehr Schutz.
(A. Reinhardt, auf deren Kneipe "Bafszel" in Berlin-Neukölln ein Anschlag verübt wurde)
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ahren.html
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Bogdan
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bogdan »

streicher hat geschrieben: Dienstag 8. Oktober 2024, 08:37 Wohin entwickelt sich die pro-palästinensische Szene? Hier gibt es dazu eine klare Aussage:
(A. Reinhardt, auf deren Kneipe "Bafszel" in Berlin-Neukölln ein Anschlag verübt wurde)
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ahren.html
Das ist für mich keine Überraschung. Auch wird die Gewalt gegen die jüdischen Mitbürger wird
aus meiner Sicht zu nehmne. Maßnahmen des Staates werden wohl diese Entwicklung nicht aufhalten.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Cabernet »

Bei "Frontal" kam am Dienstag ein Beitrag über die Verflechtungen im islamistischen Bereich.
"Masar Badil" als Nachfolger des inzwischen verbotenen "Samidoun" versammelt Linke und Islamisten zum gemeinsamen Kampf gegen Israel und Juden.
Ber Beitrag war sehr interessant, aufschlussreich und erschreckend.
Weitere Links zur Recherche und zum Fernsehbeitrag in dem folgenden Link:
https://democ.de/artikel/dossier-terror ... sar-badil/
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Irgendwo hier war im Zusammenhang mit Greta Thunberg vom "Abstieg des Jahrhunderts" die Rede. Mit Recht. Thunberg versteigt sich in einen völlig inakzeptablen Antiisraelismus. Darin folgt sie ein wenig ihrem ebenso populären Landsmann Henning Mankell. Oder auch Ex-Pink-Floydler Roger Waters. Alles keine Dummen. Was bewegt sie dazu? Es gibt irgendeine psychologische Disposition, die dazu führt, sich Bewegungen anzuschließen, die einen vorgeblichen Gut-gegen-Böse-Kampf führen. Ohne irgendwie auf die konkreten politischen Gegebenheiten einzugehen. "Der Westen", "Amerika" und eben "Israel" werden als geeignete "Böse"-Objekte angesehen. Statt nun aber umgekehrt eine platte Diffamierung dieser Leute zu betreiben, sollte man ganz distanziert und rational überlegen, woher das eigentlich kommt. Was die Ursachen dafür sind. Bietet die Welt des 21. Jahrhunders keine Möglichkeiten mehr, sich mit vollem Engagement und mit ganzer Person für etwas einzusetzen? Personen wie Thunberg sind in keinster Weise persönlich vom Staat Israel bedroht und haben auch keinen Grund, sich für irgendeine "palästinensische Sache" einzusetzen. Die politischen Interessenslagen im Nahen Osten sind kompliziert aber dennoch untersuchbar. Und dass Hamas oder Hisbollah Terror-Organisationen und nicht etwa sowas wie nationale Befreiungsbewegungen sind ist offensichtlich.

Ob wir etwas Ähnliches in der arabischen Welt haben, kann ich nicht beurteilen. Ich würde es aber vermuten. Sehr viele Menschen wollen nicht über komplexe politische Sachlagen nachdenken sondern einfach nur einen Kampf des vermeintlich Guten gegen das vermeintlich Böse führen. Damit lassen sich vermutlich auch solche Konflikte erklären wie die in den Balkankriegen. Oder der Völkermord in Ruanda.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nikolas Lelle, Antisemitismus-Experte bei der Amadeu-Antonio-Stiftung, hält Thunberg anscheinend für eine Antisemitin, wenn ich das richtig interpretiere:

"Gut" gegen "Böse": Wie Greta Thunberg gegen Israel kämpft - Nachrichten - WDR
Da ist zum Beispiel Thunbergs wiederholter Vorwurf, Israel verübe einen Genozid, also einen Völkermord, an den Palästinensern. [..]

"Beim Genozid-Vorwurf gegen Israel geht es um Emotionalisierung. Es geht darum klarzumachen, wer gut und wer böse ist."
Nikolas Lelle,
Amadeu-Antonio-Stiftung

Israel werde mit dem Völkermord-Vorwurf als das Böse verteufelt, so Lelle. Und eben das sei antisemitisch. "Antisemiten haben sich schon immer auf der richtigen Seite gefühlt. Sie glauben, gegen das Böse zu kämpfen: gegen die Juden."

https://www1.wdr.de/nachrichten/greta-t ... s-100.html
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Seidenraupe
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

das im anderem Diskussionsthread * gestreifte Thema Antisemitismus und Linke setze ich aus aktuellem Anlass hier fort
*
viewtopic.php?p=5529057#p5529057

viewtopic.php?p=5529088#p5529088

Berlin Antisemitismus-Debatte sorgt für Eklat bei Linken-Parteitag
Sa 12.10.24 | 09:08 Uhr | Von Sebastian Schöbel


Ein Streit über Antisemitismus hat auf dem Parteitag der Berliner Linken für einen Eklat gesorgt. Anlass war eine hitzige Debatte über widerstreitende Anträge zum Umgang mit dem Nahostkonflikt, pro-palästinensischen Protesten und Antisemitismus auch innerhalb der eigenen Partei. Am Ende verließen zahlreiche Delegierte den Parteitag, darunter mehrere Mitglieder der Abgeordnetenhausfraktion, zum Beispiel Ex-Kultursenator Klaus Lederer, die frühere Sozialsenatorin Elke Breitenbach und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... ismus.html
Anlass des Streits war ein Antrag, der sich kritisch auch mit dem Thema linker Antisemitismus auseinandersetzte. Darin heißt es, unter anderem, dass sich politisch links verortende Menschen das Massaker der Hamas relativiert und mitunter sogar gefeiert hätten oder zur Vernichtung Israels aufgerufen werde, sei zutiefst alarmierend.

Lederer warb um Zustimmung für den Antrag

"Niemals dürfen Linke die Rolle des eliminatorischen Antisemitismus ignorieren, der den Terror und die Strategien von Akteuren wie der Hamas und der Hisbollah sowie deren Unterstützung durch das iranische Mullah-Regime antreibt."

https://web.de/magazine/regio/berlin/li ... s-40225878

Es ist beschämend und bezeichnend gleichermaßen, dass sich die Partei Die Linke in Berlin nicht klar von Antisemetismus und Judenhass sowie teilweise Sympathie für radikalislamistische Terrormilizen* wie Hamas, Islamischer Dschihad, Hizb-Allah (allesamt finanziell, ideell und waffentechnisch massiv von Iran unterstützt und mit großem Rückhalt in der palästinensischen Bevölkerung) distanzieren mag und kann.

* wer die Definition ""Befreier" übernimmt und das auch noch nach dem 7.10. 2023 ist in meinen Augen ein Terrorunterstützer
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Der Landesparteitag der Berliner Linke ist mit heftigem Streit über das Thema Berliner Linke ist mit heftigem Streit über das Thema Antisemitismus zu Ende gegangen. Nach längeren Diskussionen, die zu keiner Einigung führten, verließen eine Reihe von Delegierten am Freitagabend die Veranstaltung, darunter auch mehrere prominente Linke wie Ex-Kultursenator Klaus Lederer und die Linke-Bundestagsabgeordnete Petra Pau.

Anlass des Streits war ein Antrag, der sich kritisch auch mit dem Thema linker Antisemitismus auseinandersetzte. Darin heißt es unter anderem, dass sich politisch links verortende Menschen das Massaker der Hamas relativiert und mitunter sogar gefeiert hätten oder zur Vernichtung Israels aufgerufen werde, sei zutiefst alarmierend.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Saal.html
Die machen noch nicht mal ein Geheimnis daraus oder streiten es ab :dead:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Samstag 12. Oktober 2024, 17:04 https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Saal.html
Die machen noch nicht mal ein Geheimnis daraus oder streiten es ab :dead:
Aber immerhin macht eine Gruppe das Problem nicht nur öffentlich, sondern kämpft dagegen an.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: Samstag 12. Oktober 2024, 17:42 Aber immerhin macht eine Gruppe das Problem nicht nur öffentlich, sondern kämpft dagegen an.
ohne Erfolg aber löblich
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben: Samstag 28. September 2024, 17:44 Wegen der vielbeschworenen Meinungsfreiheit, die auch die Kunst umfasst. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich bei Hetze auch unterhalb der Strafbarkeitgrenze eine rote Linie ziehe.
Sorry, aber alles was unter der Strafbarkeitsgrenze liegt ist vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Da gibt es keine roten Linien - nach dem Motto was nicht verboten ist, ist erlaubt.
Was bei dieser Veranstaltung (siehe Auszug) fällt unter Verharmlosung Holocaust und Naziverbrechen und fällt damit in §130 StGB, IST somit eine Straftat, Aufrufe zur Gewalt fallen ebenfalls unter §130 StGB und sind NICHT vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.
Viel schlimmer ist, dass Antiisraeldemonstrationen, antisemitische Hetze und Angriffe auf Juden, nicht unterbunden werden, dass die "Propalästinenser" sich auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit berufen dürfen und das OBWOHL in Art. 8 GG eindeutig steht:
"(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden."


Da steht "alle Deutschen" und das heißt im Umkehrschluss Bürger OHNE deutsche Staatsbürgerschaft haben dieses Recht NICHT.
Vongole hat geschrieben: Samstag 28. September 2024, 17:44Mal schauen, ob die geplante gemeinsame Antisemitismus-Resolution des Bundestages meiner Ansicht folgt, und beim Schutz der Juden in unserem Land den wohlfeilen Worten Taten folgen lässt.
Nach dem, was ich so höre und lese, bin ich da sehr pessimistisch.
Da kommt nichts, außer lauwarme Luft vielleicht. Auf dem linken Auge sind wir blind und deshalb haben wir den Kampf gegen den Antisemitismus längst verloren
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2024, 10:17 Sorry, aber alles was unter der Strafbarkeitsgrenze liegt ist vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Da gibt es keine roten Linien - nach dem Motto was nicht verboten ist, ist erlaubt.
(Fullquote)
Ich werde, u.a. durch jüdische Freunde, über Aussagen auf sozialen Plattformen informiert, die - noch - unter der Strafbarkeitsgrenze liegen, aber auch unter jedem menschlichen Anstand.
Diese Aussagen führen zu einer regelrechten verbalen Hatz auf Juden, tragen zu Angst, Verunsicherung und Auswanderungsgedanken in der jüdischen Community bei, und machen darüber hinaus vieles im realen Leben
plötzlich "sagbar", man muss es nur oft genug wiederholen, dann bleibt schon was hängen. :dead:
Da kannst du argumentieren wie du willst, DA, meine rote Linie steht in dieser Beziehung bombenfest!

Zum Rest deinen Beitrags: d'accord.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wahre Worte bei der Preisverleihung:

Julius-Hirsch-Preis des DFB: „Traurige Aktualität“ nach Hamas-Anschlag in Israel
„Das Ausmaß an Antisemitismus hat im letzten Jahr gravierend zugenommen. Dass Menschen sich in Deutschland nicht mehr trauen, eine Kippa anzuziehen, dass wir Parolen an den Wänden lesen müssen, von denen wir geglaubt haben, dass wir sie nie wieder sehen müssen in diesem Land, all das gehört zur traurigen Wahrheit.“

https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 45926.html
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Montag 14. Oktober 2024, 21:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2024, 17:45 Ich werde, u.a. durch jüdische Freunde, über Aussagen auf sozialen Plattformen informiert, die - noch - unter der Strafbarkeitsgrenze liegen, aber auch unter jedem menschlichen Anstand.
Diese Aussagen führen zu einer regelrechten verbalen Hatz auf Juden, tragen zu Angst, Verunsicherung und Auswanderungsgedanken in der jüdischen Community bei, und machen darüber hinaus vieles im realen Leben
plötzlich "sagbar", man muss es nur oft genug wiederholen, dann bleibt schon was hängen. :dead:
Da kannst du argumentieren wie du willst, DA, meine rote Linie steht in dieser Beziehung bombenfest!

Zum Rest deinen Beitrags: d'accord.
Das ist ja alles richtig und so sehr man das ablehnen und verurteilen mag, es ist dennoch durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. So sehr es schmerzen mag, aber mangelnder Anstand, Taktlosigkeit, sogar Hass, sind nicht strafbar. Gefällt mir auch nicht, ist aber so.
Hass wird erst strafbar, wenn er in Aufrufe zur Gewalt und/oder Ausübung von Gewalt mündet.
Das Problem ist, dagegen unzugehen ist (leider) nur Bekämpfung von Symptomen, die Wurzeln liegen tiefer ...
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2024, 17:45Ich werde, u.a. durch jüdische Freunde, über Aussagen auf sozialen Plattformen informiert, die - noch - unter der Strafbarkeitsgrenze liegen, aber auch unter jedem menschlichen Anstand.
Ohne konkrete Beispiele zu kennen, ist das natürlich schwer zu beurteilen. Vielen Menschen schlägt Hass unterhalb der Anstandsschwelle entgegen, aber solange das im Rahmen der Meinungsfreiheit erlaubt ist, muss man es hinnehmen, so schwer es auch fällt.
Diese Aussagen führen zu einer regelrechten verbalen Hatz auf Juden...
Weil Antisemitismus nicht als solcher erkannt wird oder erkannt werden will. Gerade mit der deutschen Historie müsste die Hetze gegen Juden viel strenger bestraft werden, egal sie politisch oder religiös motiviert ist.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2024, 20:39 Wahre Worte bei der Preisverleihung:

Julius-Hirsch-Preis des DFB: „Traurige Aktualität“ nach Hamas-Anschlag in Israel
„Das Ausmaß an Antisemitismus hat im letzten Jahr gravierend zugenommen. Dass Menschen sich in Deutschland nicht mehr trauen, eine Kippa anzuziehen, dass wir Parolen an den Wänden lesen müssen, von denen wir geglaubt haben, dass wir sie nie wieder sehen müssen in diesem Land, all das gehört zur traurigen Wahrheit.“

https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 45926.html
Tja und dieser vorrangig linke Antisemitismus hat eine lange Tradition, die bereits bei Karl Marx beginnt (vgl.: Karl Marx "zur Judenfrage") und in erster Linie politisch-ökonomischer Art ist. Es handelt sich eigentlich um, als Israelkritik kaschierten Antizyonismus, einen Antisemitismus, der sich gegen die Existenz des Staates richtet und spätestens seit dem Sechstage Krieg propalästinensisch ausgerichtet ist. Das gilt für die untergegangene DDR und für die "West"linke gleichermaßen. An dieser propalästinensischen Ausrichtung hat sich bei der Linken bis heute nichts geändert.
Das ganz schlimme daran, diese propalästinensische Haltung reicht bis ind die Regierung hinein, wie unsere Außenministerin erst kürzlich bewiesen hat, indem sie befürwortete, dass die Ukraine russische Raketenstellungen in Russland zerstört, aber Israel dazu aufruft, Eskalationen zu vermeiden und sich gegen Raketenangriffe aus Iran und Libanon, nicht zur Wehr setzen soll, mit anderen Worten Israel soll auf seine Selbstverteidigung verzichten und schweigend unter gehen.
Mit solcher politischen Doppelmoral kann man nicht gegen Antisemitismus vorgehen, auch weil man den großen Elefanten im Raum nicht benenne will.

Was ebenfalls bei den Linken (alle Gruppierungen, einschließlich Teile der Grünen und SPD) ist ein tief verwurzelter Antiamerikanismus. Dieser wird auf den Staat Israel, als "kapitalistischen Bündnispartner und Unterdrücker des palästinensischen Volkes" der verhassten USA projiziert.
Beim linken Antisemitismus werden antsemitische Stereotype mit linkem/linksextremen Antiimperialismus vermischt.
Und weil sich Linke sehr gerne auf die Kritik, die es auch innerhalb der israelischen Gesellschaft gibt, berufen, ist es sehr schwer, effektiv gegen linken Antisemitismus vorzugehen, sehr viel schwerer als gegen den plumpen rechten Antisemitismus.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Flashlight85 »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:37 Tja und dieser vorrangig linke Antisemitismus hat eine lange Tradition, die bereits bei Karl Marx beginnt
Der rechte heimische Antisemitismus hat eben so eine "lange Tradition" und diese beginnt bereits auch religiös motiviert mit Progromen im Mittelalter, später etwa bei Martin Luther bzw. Luthers Schriften usw. Im übrigen da du Karl Marx erwähnst, haben seine konservativen und rechten Kritiker auch stets die Antisemitismuskarte gegen Marx verwendet ( Karl Marx Familie war jüdischer Herkunft) nur bringst nichts linken gegen rechten oder islamistischen Antisemitismus aufzuwiegen oder zu verharmlosen, denn egal ob politisch oder religiös, es ist am Ende ziemlich die gleiche undelikate Soße
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Flashlight85 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:44 Der rechte heimische Antisemitismus hat eben so eine "lange Tradition" und diese beginnt bereits auch religiös motiviert mit Progromen im Mittelalter, später etwa bei Martin Luther bzw. Luthers Schriften usw. Im übrigen da du Karl Marx erwähnst, haben seine konservativen und rechten Kritiker auch stets die Antisemitismuskarte gegen Marx verwendet ( Karl Marx Familie war jüdischer Herkunft) nur bringst nichts linken gegen rechten oder islamistischen Antisemitismus aufzuwiegen oder zu verharmlosen, denn egal ob politisch oder religiös, es ist am Ende ziemlich die gleiche undelikate Soße
Bevor du hier weiter Unsinn laberst, sollterst du dich mit dem Unterschied zwischen Antijudaismus und Antisemitismus beschäftigen. Den scheinst du nämlich NICHT zu kennen.
Rechter Antisemitismus hat die gleichen Wurzeln, wie der linke Antisemitismus, bedient sich der gleichen Stereotype.
Aus genau DIESEM Grund habe ich auf Karl Marx "Zur Judenfrage" verwiesen:

"Dies Verhältnis ergibt sich notwendig aus der besondern Stellung des Judentums in der heutigen geknechteten Welt.
Betrachten wir den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbatsjuden, wie Bauer es tut, sondern den Alltagsjuden.
Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden,
Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz.
Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld.
Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen, realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unsrer Zeit.
Eine Organisation der Gesellschaft, welche die Voraussetzungen des Schachers, also die Möglichkeit des Schachers aufhöbe, hätte den Juden unmöglich gemacht. ...
Wir erkennen also im Judentun ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element, ...
Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum." Quelle


Der Unterschied besteht darin, dass rechter Antisemitismus sich zusätzlich der pseudowissenschaftlichen Rassentheorie bedient, während der linke Antisemitismus zusätzlich zu den bekannten antisemitischen Stereotypen sich einer Täter-Opfer-Umkehr, als Isrealkritik getarnter Antizyonismus, Antiamikanismus sowie Antiimperialismus bedient.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:01 Ohne konkrete Beispiele zu kennen, ist das natürlich schwer zu beurteilen. Vielen Menschen schlägt Hass unterhalb der Anstandsschwelle entgegen, aber solange das im Rahmen der Meinungsfreiheit erlaubt ist, muss man es hinnehmen, so schwer es auch fällt.
Schweren Herzens gebe ich ein Beispiel:
Verschiedene User machen sich über eine anwesende Jüdin lustig und sprechen Juden jeden Sinn für Humor ab. Im Verlauf dieses miesen Spiels, bei dem u.a. jede Menge ekelhafte Aussagen über Juden getroffen werden,
kommt dann dieser Post:
xxxx, kannst du nicht über deine Abstimmung lachen? Bist du auch "lost"? Machen wir mal die Probe, okay?
Hier ein Witz: "Was haben Juden und Damenschuhe gemeinsam? In 39 gab es mehr als in 45"

Das Ganze unter Klarnamen. :dead:
Ein derartiger Post würde hier nicht nur in die Ablage fliegen, sondern der User gleich mit vor die Tür, und das mit Recht! In social media bleibt das nicht nur stehen, sondern findet Beifall und steigert sich in ungeahnter Weise.
Weil Antisemitismus nicht als solcher erkannt wird oder erkannt werden will. Gerade mit der deutschen Historie müsste die Hetze gegen Juden viel strenger bestraft werden, egal sie politisch oder religiös motiviert ist.
Ich denke, dass solchen Menschen wie die o.g. ganz genau wissen, dass sie Judenhass verbreiten, und sie machen das mit Wonne! :mad2:
Gleichzeitig können sie sicher sein, dass ihnen nichts passiert, sie keine Anzeige zu fürchten haben, denn derartiger Dreck ist ja nicht strafbar, sondern freie "Meinungsäußerung".
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:08 Schweren Herzens gebe ich ein Beispiel:
(Fullquote)
Das klingt für mich ein bissel nach einem Teil von Wien bzw. der Wiener "Kultur". Die Kultur in Wien ist eigentlich und bekanntermaßen hochentwickelt. Und gleichzeitig gibt es dort Formen von Antisemitismus, die exzeptionell und typisch nur für diese Stadt sind. Karl Lueger war von 1897 bis 1910 Bürgermeister von Wien. Unter seiner Bürgermeisterschaft wurde die Stadt vom Sitz der Habsburg-Monarchie zu einer Weltstadt. Und gleichzeitig war Lueger einer der härtesten Antisemiten des 20. Jahrhunderts. Intellektualitiät, Wiener "Schmäh" und Judenhass. Die Stadt kommt auch heute nicht zurecht damit. Erst 2012 wurde der Lueger-Ring in "Universitäts-Ring" umbenannt.

Ich kann mich an einen Wahlwerbespot in den 90er erinnern. Ich glaub von der FPÖ. Da war von einem "ungarischen Lächeln" die Rede. Es war ganz klar, dass es sich hier einfach um eine Ersatzformulierung für "jüdisches Lächeln" handelte. Ich kann mich auch erinnern, wie abfällig mich mal eine Wienerin musterte, als ich sie nach dem Weg zum Sigmund-Freud-Haus fragte. So nach dem Motto: Was wollens'n da? Gehnse lieber in den Stephansdom.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:08Schweren Herzens gebe ich ein Beispiel:
Grauenhaft. Und sowas erfüllt nicht den Tatbestand der antisemitischen Hetze? Da müsste der Gesetzgeber aber dringend nachschärfen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Flashlight85 »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 15:25 Bevor du hier weiter Unsinn laberst, sollterst du dich mit dem Unterschied zwischen Antijudaismus und Antisemitismus beschäftigen. Den scheinst du nämlich NICHT zu kennen.
Rechter Antisemitismus hat die gleichen Wurzeln, wie der linke Antisemitismus, bedient sich der gleichen Stereotype.
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(Fullquote)

Wieo Unsinn? Du hattest geschrieben dass der "linke Antisemitismus" eine lange Tradition hat, ich habe dem lediglich entgegenet dass der rechte Antisemitismus eine noch längere Tradition hierzulande hat. Dass zwischen linken umd rechten Antisemitismus Unterschiede gibt, dass dee linke Antisemitismus oft "Anti-Israel beschwört und Antiimperialismus pflegt während der Antisemitismus der Rechten mehr "pseudo-biologisch begründet wird und in Form von Verschwörungsmythen ( z.b. die jüdische Weltverschwörung) sich ergeht, dass ist mir schon klar.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bogdan »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:08 Schweren Herzens gebe ich ein Beispiel:
(Fullquote)
Gehört so etwas nicht der Staatsanwaltschaft gemeldet? :?:
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zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von jack000 »

Gleichzeitig setze ich mich dafür ein, dass Antisemiten und andere Demokratiefeinde kein Geld mehr vom Staat bekommen. Dafür brauchen wir eine Demokratieklausel.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ommen.html
Antisemiten und andere Demokratiefeinde bekommen Geld in Berlin???
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:38 Grauenhaft. Und sowas erfüllt nicht den Tatbestand der antisemitischen Hetze? Da müsste der Gesetzgeber aber dringend nachschärfen.
Macht er aber nicht! Der Bundestag versucht seit einem geschlagenen Jahr, eine gemeinsame "Resolution zum Schutz jüdischen Lebens" auf den Weg zu bringen, die dann auch Gesetze beeinflussen würde,
und was passiert? Nichts außer Einsprüchen von sogenannten Kulturschaffenden und Wissenschaftlern, die sich unter Kuratel gestellt wähnen, laute Rufe, das sei Zensur, Gesinnungsprüfung etc. blabla.
Wo kommen wir denn hin, wenn wir nicht mehr sagen könnten , "was gesagt werden muss", wie schon Grass meinte, wenn wir Israelis nicht mehr als Kindermörder bezeichnen, das Gerücht über die Juden
nicht ungestraft verbreiten und dreckige Witze über Juden reißen dürften, zur Not auch in Verkleidung der Satire bzw. der Zeichnung.
Dieses Land, diese Gesellschaft zeigt ihr wahres Gesicht, statt des dringend nötigen Aufstands der Anständigen stehen die auf, die ja schon immer wussten, dass dem Jud nicht zu trauen ist. :mad2:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 17:35Dieses Land, diese Gesellschaft zeigt ihr wahres Gesicht, statt des dringend nötigen Aufstands der Anständigen stehen die auf, die ja schon immer wussten, dass dem Jud nicht zu trauen ist. :mad2:
Es ist so unfassbar traurig und auch sehr ermüdend, wie der Kampf gegen Windmühlen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:38 Grauenhaft. Und sowas erfüllt nicht den Tatbestand der antisemitischen Hetze? Da müsste der Gesetzgeber aber dringend nachschärfen.
Eigentlich müsste sowas unter §130 StGB fallen.
"(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, ..."


Ich denke Punkt 2 von Abschnitt 1 müsste hier greifen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Flashlight85 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 17:09 Wieo Unsinn? Du hattest geschrieben dass der "linke Antisemitismus" eine lange Tradition hat, ich habe dem lediglich entgegenet dass der rechte Antisemitismus eine noch längere Tradition hierzulande hat. Dass zwischen linken umd rechten Antisemitismus Unterschiede gibt, dass dee linke Antisemitismus oft "Anti-Israel beschwört und Antiimperialismus pflegt während der Antisemitismus der Rechten mehr "pseudo-biologisch begründet wird und in Form von Verschwörungsmythen ( z.b. die jüdische Weltverschwörung) sich ergeht, dass ist mir schon klar.
Und genau das (hervorgehoben von mir) ist der Unsinn. Antisemitismus entstand im 19. Jh. im Zuge der Emanzipationsbewegung der Juden, deren gesellschaftliche Stellung sich ab dem 18. Jh. verbessert hat.
Im 19. Jh., im Zusammenhang mit der Industrialisierung, entstanden Sterotype wie diese:

»Der Jude, der in Wien z.B. nur toleriert ist, bestimmt durch seine Geldmacht das Geschick des ganzen Reichs. Der Jude, der in dem kleinsten deutschen Staat rechtlos sein kann, entscheidet über das Schicksal Europas. Während die Korporationen und Zünfte dem Juden sich verschließen oder ihm noch nicht geneigt sind, spottet die Kühnheit der Industrie des Eigensinns der mittelalterlichen Institute.« ==> siehe verlinkte Quelle.

Und dieser Stereotype bedienen sich sowohl der rechte als auch der Linke Antisemitismus. Sie haben also die gleichen Wurzeln.
Mittelalterliche Progrome, die Schriften Luthers etc hingegen sind religiös begründeter Antijudaismus. Dieser wird damit begründet, dass es die Juden waren, die den Messias Jesus Christus ermordet haben bzw ermorden ließen.

Dass Marx selbst jüdischer Herkunft war, ändert nichts an der Tatsache, dass er sich in seinen Schriften antisemitischer Sterotype bediente und diese auch öffentlich vertrat. Er verstand sich nicht als Jude, sondern hat sich nach seinem Selbstverständnis vom Judentum emanzipiert. Und wieder siehe verlinkte Quelle.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von El Mundo »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 18:38 Und genau das (hervorgehoben von mir) ist der Unsinn. Antisemitismus entstand im 19. Jh. im Zuge der Emanzipationsbewegung der Juden, deren gesellschaftliche Stellung sich ab dem 18. Jh. verbessert hat.
Im 19. Jh., im Zusammenhang mit der Industrialisierung, entstanden Sterotype wie diese:

Hier erzählst du aber den Unsinn antisemitischen Gedanken und Vorstellungen z.b. Erzählungen und Schilderung von geldgierigen Juden usw. gab es schon vorher und nicht erst im 19. Jahrhundert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Flashlight85 »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 18:38

Und dieser Stereotype bedienen sich sowohl der rechte als auch der Linke Antisemitismus. Sie haben also die gleichen Wurzeln.
Mittelalterliche Progrome, die Schriften Luthers etc hingegen sind religiös begründeter Antijudaismus. Dieser wird damit begründet, dass es die Juden waren, die den Messias Jesus Christus ermordet haben bzw ermorden ließen.

Dass Marx selbst jüdischer Herkunft war, ändert nichts an der Tatsache, dass er sich in seinen Schriften
Das mag sein jedoch sind da die Übergänge zwischen Antijudaismus und Antisemitismus recht fließend, es geht einander über und die NS Ideologie baute ja auch auf diese Fundament auf neben anderen. Es ist ja nicht grundlos so weshalb bis heute berühmte Persönlichkeiten der deutschen Geschichte wie ein Richard Wagner oder Martin Luther für Israel und jüdischen Communitys weltweit "rote Tücher" sind.
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