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der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 22. November 2017, 14:58
von Nomen Nescio
milosovic starb im gefängnis bevor ein urteil gefällt wurde. karazic bekam 40 jahre. jetzt ist ratko mladic verurteilt: zu »life inprisonment«. er, der militär, wird als der schlimmste übeltäter eingeschätzt.
ob alles in serbien gut ausgestrahlt wird, bezweifle ich. denn mladic spielte theater am letzten tag. er fragte eine pause zum pinkeln und sagte danach das er zu krank war um weiter den prozeß zu folgen. laut einem arzt war sein blutdruck 180-80. der anwalt fragte darauf nur das urteil vor zu lesen und nicht die begründung. das gericht ließ ihn durch einen anderen arzt untersuchen, der sagte »keine sorge«.
daraufhin brüllte mladic mehrere male »lüge, lüge« (hat er das von trump kopiert ?) und wurde er schließlich aus dem gerichtssaal entfernt.
auch mladic wurde nicht für das massaker bei potocari verurteilt. der täter liegt wohl auf dem kirchhof. enfin, für alle andere anklagen wurde er verurteilt, mit ausnahme von eine. und das finde ich sehr wichtig. genocide hat er nicht gepflegt, denn die zahl der ermordeten menschen ist zu klein.
das gibt jedenfalls jurisprudenz, wie unbefriedigend denn auch. mladic geht in berufung.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 22. November 2017, 18:33
von DarkLightbringer
Das Schuldurteil verleiht der Gerechtigkeit eine Stimme. Der "Schlächter vom Balkan" möge seine Runden im Innenhof des Gefängnisses drehen, aber nicht mehr im Hinterhof der menschlichen Zivilisation.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 22. November 2017, 19:30
von imp
Ich halte von der ganzen Sache nichts.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 23. November 2017, 15:41
von zollagent
Bitte dazu um Erläuterung? Wovon nichts? Vom IGH? Von diesem Prozess und der Anklage? Vom Urteil?
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Montag 27. November 2017, 23:02
von Nomen Nescio
ich möchte das auch gerne wissen.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 08:41
von schokoschendrezki
DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Nov 2017, 18:33)
Das Schuldurteil verleiht der Gerechtigkeit eine Stimme. Der "Schlächter vom Balkan" möge seine Runden im Innenhof des Gefängnisses drehen, aber nicht mehr im Hinterhof der menschlichen Zivilisation.
Im britischen Guardian titelte der Autor Ed Vulliamy, der zwei wichtige Bücher über den Bosnienkrieg schrieb:
Ratko Mladić will die in jail. But go to Bosnia: you'll see that he won
...
Mladić got largely what he wanted: a Bosnian Serb statelet from which almost every non-Serb was banished in 1995, to which only a bold few precariously return. He is adored, his portrait adorns bars and office walls in Bosnia and Serbia, his name sung at football matches.
Die einen wollen vor allem die einen sein und mit den anderen nix zu tun haben. Und diese fatale Entwicklung gibts nicht nur in der Region Bosnien. Daran ändert das Urteil nix.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 14:54
von imp
schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Nov 2017, 08:41)
Im britischen Guardian titelte der Autor Ed Vulliamy, der zwei wichtige Bücher über den Bosnienkrieg schrieb:
Die einen wollen vor allem die einen sein und mit den anderen nix zu tun haben. Und diese fatale Entwicklung gibts nicht nur in der Region Bosnien. Daran ändert das Urteil nix.
In Kosovo haben "die Guten" unter den Augen der Weltöffentlichkeit ungefähr dasselbe erreicht. So richtig friedlich war das auch nicht, dafür überwiegend unbestraft. Es wäre doch schön, wenn die Leute wieder oder endlich darüber stünden, sich wieder oder endlich mehr aufs Gemeinsame auslegten.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 15:09
von Alexyessin
Es geht hier nicht um das Kosovo, sondern um einen Krieg davor. Also, von was hälst du nix?
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 18:31
von imp
Was möchtest du gern wissen?
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 19:12
von Nomen Nescio
wie zollagent schon schrieb »Bitte dazu um Erläuterung? Wovon nichts? Vom IGH? Von diesem Prozess und der Anklage? Vom Urteil?«
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Dienstag 28. November 2017, 19:49
von imp
Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Nov 2017, 19:12)
wie zollagent schon schrieb »Bitte dazu um Erläuterung? Wovon nichts? Vom IGH? Von diesem Prozess und der Anklage? Vom Urteil?«
Ich beschäftige mich mit zollagent nicht. Entweder versteht er meine Beiträge nicht oder ich nicht seine, in jedem Fall kommt dabei nichts heraus und das kann man sich dann doch sparen.
Aber ich beantworte dir gern deine Frage. Ich muss dazu sagen, dass ich mich für die Prozessdetails nicht weiter interessiert habe und das Ergebnis auch ziemlich unbeteiligt zur Kenntnis nehme. Mich stört eher, was die Menschen draus machen.
Zum Urteil selbst:
Als Anführer muss sich der Angeklagte alle Taten seiner Truppe anrechnen lassen. Es ist da in meinen Augen nicht relevant, ob er selbst abgedrückt hat, ob er entsprechende Befehle gegeben hat oder "lediglich" ihm bekannte Mordaktionen gebilligt hat. Oder nur nicht nachdrücklich bestraft hat. Das ist alles für mich nicht entscheidend.
Das Ergebnis sind Massengräber, eine flächendeckende Vertreibung, unendliches Leid. Dafür muss der alte Mann nun in ein halbwegs zivilisiertes Gefängnis (wenn es so eines denn gibt) und wird wohl nur todkrank lebendig herauskommen, wenn überhaupt. Damit geht es ihm besser als Saddam oder Gaddafi. Besser als den Opfern dieser Taten. Daran müssen wir uns auch messen lassen. Da soll keiner etwas falsch verstehen: Hier ist jemand nach Auschwitz, nach Kriegsverbrechen der Tschetniks und der Ustascha, nach dem Giftgasangriff auf Halabdscha ausgerechnet auf dem Balkan der Anführer einer Konfliktpartei und hat solche Taten befördert, befohlen, nicht verhindert - ich will es nicht relativieren, ich weiß es schlicht nicht. Ich will es nicht wissen. Es ist widerlich. Er muss gewusst haben, dass dies in modernen Zeiten absolut inakzeptabel ist, dass es falsch ist und dass nach dem Hitlerprozess wohl maßgebliche Kräfte versuchen werden, an ihn heranzukommen. Das ist jetzt passiert. Ausgerechnet als ehemaliger überzeugter Jugoslawe trägt er mit seiner Bildung und Vorgeschichte eine hohe Schuld.
Das ist das eine. Das andere sind Sprüche von Gerechtigkeit, hohle Worte. Davon kann sich kein Opfer dieser Konfliktpartei was kaufen, für die Opfer der anderen Parteien in den Auflösungskriegen ist es erst recht ein Hohn. Dieses blecherne Geschwätz, das jetzt Zeitungen überflutet und auch aus manchen Kommentaren heraustönt, widert mich einfach an. Es ist nicht zuletzt auch ein zweifelhafter Beitrag dazu, dass die Menschen, ob sie sich nun als Gleiche erkennen oder als Verschiedene ansehen, es miteinander aushalten, sich achten und friedlich in der Region koexistieren.
Zusammenfassend kann man sagen: Ich halte von der ganzen Sache nichts. Das kann man gern anders sehen. Ich kenne deine Meinung dazu nicht, höre sie mir aber gern an. Ich werde auch mit niemandem streiten. Es ist alles gesagt.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 07:15
von schokoschendrezki
[email protected] hat geschrieben:(28 Nov 2017, 14:54)
In Kosovo haben "die Guten" unter den Augen der Weltöffentlichkeit ungefähr dasselbe erreicht. So richtig friedlich war das auch nicht, dafür überwiegend unbestraft. Es wäre doch schön, wenn die Leute wieder oder endlich darüber stünden, sich wieder oder endlich mehr aufs Gemeinsame auslegten.
So richtig verstehe ich deine Beiträge - oder jedenfalls diesen - auch nicht, um dich mal selbst zu zitieren. In dem von mir zitierten Guardian-Artikel zum Strang-Thema (Hab übrigens die URL vergessen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... pe-serbian) gehts unter anderem darum, dass im gesamten Nicht/NochnichtEU-ExJugoslawien überall die Zeichen auf fatale ethnische Separierung stehen. Als Konfliktlösungsstrategie des Westens, der NATO in den Jugoslawienkriegen hieß das "Trennung der Konfliktparteien". Das sehen kompetente Autoren wie Ed Vulliamy eben heute kritisch. Eines seiner Bücher heißt "The war is dead. Long live the war" und befasst sich ganz konkret mit dem Bosnien-Krieg und den Massakern aus der Sicht von Heute. Befördert ethnische Separierung nicht am Ende genau das, was mal irgendwann die Ursache der Konflikte war?
Was also soll in diesem Zusammenhang "sich aufs Gemeinsame auslegen" bedeuten? Ganz konkret! Jugoslawien-Nostalgie? Oder umgekehrt: Ethnozentrismus? Vielleicht bin ich auch nur zu dumm, deine andeutungshafte Polemik zu verstehen ...
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 09:07
von imp
schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Nov 2017, 07:15)
So richtig verstehe ich deine Beiträge - oder jedenfalls diesen - auch nicht, um dich mal selbst zu zitieren. In dem von mir zitierten Guardian-Artikel zum Strang-Thema (Hab übrigens die URL vergessen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... pe-serbian) gehts unter anderem darum, dass im gesamten Nicht/NochnichtEU-ExJugoslawien überall die Zeichen auf fatale ethnische Separierung stehen. Als Konfliktlösungsstrategie des Westens, der NATO in den Jugoslawienkriegen hieß das "Trennung der Konfliktparteien". Das sehen kompetente Autoren wie Ed Vulliamy eben heute kritisch. Eines seiner Bücher heißt "The war is dead. Long live the war" und befasst sich ganz konkret mit dem Bosnien-Krieg und den Massakern aus der Sicht von Heute. Befördert ethnische Separierung nicht am Ende genau das, was mal irgendwann die Ursache der Konflikte war?
Was also soll in diesem Zusammenhang "sich aufs Gemeinsame auslegen" bedeuten? Ganz konkret! Jugoslawien-Nostalgie? Oder umgekehrt: Ethnozentrismus? Vielleicht bin ich auch nur zu dumm, deine andeutungshafte Polemik zu verstehen ...
Jugoslawien-Nostalgie wäre nur eine Fortsetzung des Fehlers auf einer anderen Ebene. Es ist nichts gewonnen, das teilweise gewalttätige Abgrenzungsbedürfnis von Kroaten, Serben und Albanern (usw) durch ein Abgrenzungsbedürfnis von Serbokroaten gegen religiöse Minderheiten, gegen Einwanderer, gegen weitere Nachbarländer zu tauschen. Ich denke, auf die Dauer tragen solche Ideen keine positive Zukunft. Länger ggf heute abend.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:10
von Nomen Nescio
der bosnisch-kroatischer general praljak beging nach dem vorlesen des berufungsurteils selbstmord. er hatte 20 jahre bekommen. im gerichtssaal in den haag trank er eine flüssigkeit gleich als er hörte wieder verurteilt zu sein.
es wurde nota bene live gesendet.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:17
von Provokateur
Nomen Nescio hat geschrieben:(29 Nov 2017, 20:10)
der bosnisch-kroatischer general praljak beging nach dem vorlesen des berufungsurteils selbstmord. er hatte 20 jahre bekommen. im gerichtssaal in den haag trank er eine flüssigkeit gleich als er hörte wieder verurteilt zu sein.
es wurde nota bene live gesendet.
Suizid ist der Ausweg der Schuldigen.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:19
von Nomen Nescio
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:30
von imp
Das mag in dem Fall passen, ganz allgemein ist es aber Unsinn.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:38
von Provokateur
Hitler
Göring
Himmler
Die Liste ist lang.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:42
von imp
Es dürfte mehr Krebspatienten und Menschen mit beginnender Alzheimer geben, die sich selbst töteten als Nazis.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:43
von SpukhafteFernwirkung
zum glück hast du rudolf heß ned angeführt. auf dessen leben gabs 4 mordanschläge. das wäre ein politikum geworden...-

Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:44
von Provokateur
Aber für die Schuldigen ist es bequem. Natürlich ist der Suizid nicht "Schuldigen" vorbehalten, doch viele Schuldige wählen ihn eben.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 20:45
von imp
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(29 Nov 2017, 20:43)
zum glück hast du rudolf heß ned angeführt. auf dessen leben gabs 4 mordanschläge. das wäre ein politikum geworden...-

Kirsten Heisig.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Mittwoch 29. November 2017, 21:04
von SpukhafteFernwirkung
Provokateur hat geschrieben:(29 Nov 2017, 20:44)
Aber für die Schuldigen ist es bequem. Natürlich ist der Suizid nicht "Schuldigen" vorbehalten, doch viele Schuldige wählen ihn eben.
schuldig de jure, was nur die ablehnung der verantwortung und konsequenzen für die zur last gelegten taten bedeutet. für justizopfer gilt das nicht. die sind oftmals sehr, sehr hoch selbstmordgefährdet, weil sie faktisch den glauben an die gerechtigkeit verlieren. und dabei muss man sich vor augen halten, dass ca. 25% der verurteilten ohne beweise nur an hand von indizien verurteilt werden...-

Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 30. November 2017, 11:14
von Nomen Nescio
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(29 Nov 2017, 20:43)
zum glück hast du rudolf heß ned angeführt. auf dessen leben gabs 4 mordanschläge. das wäre ein politikum geworden...-

dagegen konnte er auch nero nennen.

Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 30. November 2017, 11:52
von schokoschendrezki
Politisch wesentlich interessanter als die persönlichen Motive von Praljak für den Suizid sind die Hintergründe im Zusammenhang mit dem kroatischen Nationalismus und vor allem auch seine Rolle als kroatischer staatlicher Beauftragter für die Beziehungen zur UNPROFOR-UN-Schutztruppe. Der Kern der Problematik, nochmal: Die Politik der UNO zur Trennung von ethnischen Gruppen zur kurzfristigen Lösung von ethnischen Konflikten läuft auf eine langfristige Verfestigung solcher Konflikte hinaus. So zu tun, als wäre es normal, dass nur Kroaten unter Kroaten und Serben nur unter Serben usw. glücklich sein könnten.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 30. November 2017, 12:07
von Provokateur
schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Nov 2017, 11:52)
So zu tun, als wäre es normal, dass nur Kroaten unter Kroaten und Serben nur unter Serben usw. glücklich sein könnten.
Wenn jeder andere Zustand zum Genozid führt, wird es vielleicht normal - auch, wenn es nicht wünschenswert ist.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 30. November 2017, 15:15
von H2O
Sollten wir angesichts dieser Greuel nicht doch etwas Trost finden darin, daß Kroaten und Serben zu einem erträglichen Miteinander gefunden haben? Kroatien hat 200.000 Serben die Rückreise nach Kroatien gestattet, und der kroatische Staat unterstützt den Wiederaufbau zerstörten serbischen Eigentums. Ich will hier kein Idealbild zeichnen: Aber immerhin geht es doch unter demokratischen Randbedingungen, daß zwei ursprünglich verfeindete Völkerschaften miteinander leben können.
Mit den Serben ist nach Tito wohl der Chauvinismus durchgegangen. Nun ja, wir Deutschen kennen das!
https://de.wikipedia.org/wiki/Krajina-Serben
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Donnerstag 30. November 2017, 16:35
von schokoschendrezki
Provokateur hat geschrieben:(30 Nov 2017, 12:07)
Wenn jeder andere Zustand zum Genozid führt, wird es vielleicht normal - auch, wenn es nicht wünschenswert ist.
Ivo Komšić, bis vor kurzem Bürgermeister von Sarajevo, hat seinerzeit als Mitverhandler bei den Dayton-Verträgen bis zuletzt dagegen votiert und argumentiert auch heute noch so: Mit dieser Art der Konfliktlösung durch ethnische Trennung werde ein Konflikt nicht gelöst sondern zementiert. Und der leider sehr kurzlebige sogenannte "bosnische Frühling" 2014 hat gezeigt: Durchaus nicht jeder "andere Zustand" führt zum Genozid. Bei den jungen Leuten in Tuzla, die für eine Zukunft ohne den Wahnsinn der ethnischen Trennung bis in die kleinste Verwaltungseinheit eintraten, spielte ethnische Zugehörigkeit
überhaupt keine Rolle. Es gibt einfach kleine mächtige Minderheiten, die von einer Aufrechterhaltung solcher Trennungen profitieren und die genau wissen, wie leicht es ist, jemandem einzureden, er müsse für seine "Identität" einstehen.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Freitag 1. Dezember 2017, 22:06
von Nomen Nescio
der tote praljac hatte KCN (kaliumzyanid) eingenommen. jetzt wird untersucht wie er es bekam.
die häftlinge vom bosnientribunal standen unter aufsicht der VN und nicht von NL. das könnte also noch komplikationen verursachen.
jedenfalls hatte praljac sehr viel besuch, ergo auswählen bitte. soweit ich es verstand konnte man nicht waffen usw schmuggeln. glas dagegen wird m.e. nicht angezeigt.
Re: der damalige krieg in bosnien
Verfasst: Samstag 2. Dezember 2017, 20:08
von imp
Nomen Nescio hat geschrieben:(01 Dec 2017, 22:06)
der tote praljac hatte KCN (kaliumzyanid) eingenommen. jetzt wird untersucht wie er es bekam.
die häftlinge vom bosnientribunal standen unter aufsicht der VN und nicht von NL. das könnte also noch komplikationen verursachen.
jedenfalls hatte praljac sehr viel besuch, ergo auswählen bitte. soweit ich es verstand konnte man nicht waffen usw schmuggeln. glas dagegen wird m.e. nicht angezeigt.
Evtl hatte er es schon sehr lange bei sich, zB irgendwo am/im Körper. Ich finde diesen Suizid nicht politisch interessant. Wer sich lebenslänglich verhaftet sieht, vielleicht der eigenen Meinung nach zu hart oder generell zu Unrecht bestraft, kann schon der Meinung sein, er will lieber tot sein. Ich will da nicht für werben, aber ist doch nachvollziehbar. Interessant sind die Reaktionen aus Kroatien, wo das hektische Aktivitäten der Spitzenpolitiker auslöste. Offiziell forderten viele einen Freispruch in der Revision.