https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... xi-jinping
"Die feste Freundschaft mit Russland ist offenbar weniger ökonomisch, sondern politisch begründet. China und Russland sind zwei autoritäre Mächte, die sich im Kampf mit den westlichen Demokratien sehen, mit unterschiedlichen Mitteln, in unterschiedlicher Intensität – aber es handelt sich um einen Kampf, und damit um eine sicherheitspolitische Herausforderung auch für Europa.
"Das hier ist kein business as usual", sagte Ratspräsident Michel nach dem Gipfel, "das ist ein Gipfel in Zeiten des Krieges". Ein Krieg, der, wie von der Leyen ergänzte, "alles ändert".
Das hat Xi Jinping also zu hören bekommen. Ob er auf die Forderungen der EU eingeht, wird man erst in den nächsten Wochen sehen. Doch sollte man sich schon mal mit der Sichtweise Pekings vertraut machen, denn dort scheint man durchaus der Überzeugung zu sein, dass dieser Krieg den eigenen Interessen dienlich sein könnte. Er schwächt Europa, bindet die Kräfte der USA auf dem europäischen Kontinent und treibt Russland noch weiter in die Arme Pekings. Das muss nicht so kommen, aber ein plausibles Szenario ist es durchaus."
die haltung von china zum krieg in der ukraine irritiert mich immer noch sehr.
wenn das wirklich stimmt, was hier zu lesen ist von ulrich ladurner, dann wird es wirklich ungemütlich, wenn china kein ökonomisches kalkül mehr hat im umgang mit der EU und der westlichen welt, sondern wirklich ein poltisch autoritäres, ein global strategisch militärisches.
leider deutet der gescheiterte gipfel von gestern wirklich darauf hin.
das würde für uns bedeuten, dass wir auch in dieser hinsicht große ökonomische umbrüche verkraften müssen.
während der corona-epidemie konnte man schon ahnen, was das bedeutet, wenn die lieferketten korrumpiert sind, mit der folge von kurzarbeit in vielen wichtigen unternehmen, medikamente die nicht mehr verfügbar waren, oder wenn uns die seltenen erden bald nicht mehr zur verfügung stehen könnten.
dann müssten wir uns nicht nur von russland unabhängig machen, sondern auch von china.
das wird zwar mittel- bis langfristig machbar sein, vielleicht am ende gar nicht unbedingt zu unserem schaden, aber bis dahin hätten wir einen sehr schmerzhaften prozess vor uns, den man wohl locker mit 10-20 jahren beziffern kann.
und dann muss man sich auch in taiwan ernsthafte sorgen machen, als ziel hegemonieller absichten pekings.
das gefällt mir alles gar nicht, überhaupt nicht.
will xi jinping so ein kräftemessen wirklich wagen?