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Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:05
von Realist2014
Armut wird international wie folgt definiert:
Die EU-Statistiker definieren Personen die vom Median des Netto-Äquivalenzeinkommens weniger als
70 Prozent zur Verfügung haben, als armutsgefährdet in sozialen Risikosituationen („prekärer Wohlstand“),
60 Prozent zur Verfügung haben, als armutsgefährdet,
50 Prozent zur Verfügung haben, als relativ einkommensarm,
40 Prozent zur Verfügung haben, als arm.
Die WHO und die OECD definieren Personen die vom Median des Netto-Äquivalenzeinkommens weniger als
50 Prozent zur Verfügung haben, als arm.
In Deutschland etwa lag die Armutsgefährdungsgrenze (60 % des Medianeinkommens) 2012 bei 980 € pro Monat bzw. 11.757 € pro Jahr.
Einige Mitforisten sind aber der Meinung, das diese Definitionen nicht sinnvoll wären.
Daher die Frage, welche Alternativen Definitionen denkbar wären.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:13
von Perdedor
Realist2014 hat geschrieben:
Daher die Frage, welche Alternativen Definitionen denkbar wären.
Es wird zwischen absoluter und relativer Armut unterschieden.
Von wirtschaftlicher Armut im engeren Sinne gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Festlegungen. Zum einen ist das die absolute Armut, bei der einer Person weniger als 1,25 PPP-US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehen, zum anderen die relative Armut, bei der ein Einkommen deutlich unter dem mittleren Einkommen (Median) eines Landes (eines Staates) liegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Armut
Beide Konzepte sind in unterschiedlichen Zusammenhängen sinnvoll.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:17
von Tom Bombadil
Wer im Alter arbeiten muss, weil seine Rente nicht reicht, der ist arm. Wer Flaschen sammeln muss, weil er seinen Kindern auch mal was "außer der Reihe" gönnen will, der ist arm. Wer trotz Vollzeitarbeit seine Familie nicht versorgen kann und aufstocken muss, der ist arm. Wer am Ende des Monats unverschuldet keinen Euro auf die hohe Kante legen kann, der ist arm. Und ja, Realist, ich weiß, das sind entweder alles Faulpelze oder Dummköpfe

Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:21
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:17)
Wer im Alter arbeiten muss, weil seine Rente nicht reicht, der ist arm. Wer Flaschen sammeln muss, weil er seinen Kindern auch mal was "außer der Reihe" gönnen will, der ist arm. Wer trotz Vollzeitarbeit seine Familie nicht versorgen kann und aufstocken muss, der ist arm. Wer am Ende des Monats unverschuldet keinen Euro auf die hohe Kante legen kann, der ist arm. Und ja, Realist, ich weiß, das sind entweder alles Faulpelze oder Dummköpfe

Das sind alles sehr subjektive Definitionen. Um es objektiv zu gestalten , bedarf es der Unterlegung mit Eurobeträgen.
Wie schauen die denn nun bei deiner Betrachtung aus für:
Einen alleinstehenden Rentner? ( Rente)
Den Vollzeitarbeiter ( Mindestlohn um bei Frau und zwei Kindern nicht aufstocken zu müssen)?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:22
von Realist2014
Bleiben wir in D - also bei der" relativen" Armut.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:23
von Tom Bombadil
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:21)
Um es objektiv zu gestalten , bedarf es der Unterlegung mit Eurobeträgen.
Es braucht immer eine Würdigung der individuellen Lebensumstände.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:26
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:23)
Es braucht immer eine Würdigung der individuellen Lebensumstände.
Auch da braucht es dann irgendwelche objektiven Parameter.
Bleiben wir beim alleinstehenden Rentner. Welche individuellen Lebensumstände als Parameter würden denn seine Zugehörigkeit zur Gruppe der "Armen" beinflussen?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:28
von hallelujah
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:17)
Wer im Alter arbeiten muss, weil seine Rente nicht reicht, der ist arm. Wer Flaschen sammeln muss, weil er seinen Kindern auch mal was "außer der Reihe" gönnen will, der ist arm. Wer trotz Vollzeitarbeit seine Familie nicht versorgen kann und aufstocken muss, der ist arm. Wer am Ende des Monats unverschuldet keinen Euro auf die hohe Kante legen kann, der ist arm. Und ja, Realist, ich weiß, das sind entweder alles Faulpelze oder Dummköpfe

und wie darf der Lebensstil aussehen? wie groß dürfen Auto und Wohnung sein?
Merkwürdigerweise kenne ich genügend Leute, die auch mal den Euro zweimal umdrehen müssen. Die bezeichnen sich selbst aber nicht als arm. Komisch.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:36
von Tom Bombadil
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:26)
Auch da braucht es dann irgendwelche objektiven Parameter.
Braucht es nicht.
Bleiben wir beim alleinstehenden Rentner. Welche individuellen Lebensumstände als Parameter würden denn seine Zugehörigkeit zur Gruppe der "Armen" beinflussen?
Wenn er arbeiten oder Flaschen sammeln muss oder wenn er keine 5 € übrig hat, um seinen Enkeln ein kleines Geschenk zum Geburtstag kaufen zu können. Dann ist er schon sehr, sehr arm.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:40
von hallelujah
Tom Bombadil hat geschrieben:
Wenn er arbeiten oder Flaschen sammeln muss oder wenn er keine 5 € übrig hat, um seinen Enkeln ein kleines Geschenk zum Geburtstag kaufen zu können. Dann ist er schon sehr, sehr arm.
Wie viele sind das in etwa?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:47
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:36)
Braucht es nicht.
Wenn er arbeiten oder Flaschen sammeln
muss oder wenn er keine 5 € übrig hat, um seinen Enkeln ein kleines Geschenk zum Geburtstag kaufen zu können. Dann ist er schon sehr, sehr arm.
woran erkennt man- dass er das "muss"?
wie willst du das objektiv feststellen?
Nach deiner Vorstellung ist also ein Rentner mit 2000 Euro Rente, der zusätzlich arbeitet , weil er sich mehr leisten können will, dann "arm"
während ein bescheidener Rentner mit 1000 Euro Rente, der nicht arbeitet, dann
nicht "arm" ist?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:47
von Perdedor
hallelujah hat geschrieben:
und wie darf der Lebensstil aussehen? wie groß dürfen Auto und Wohnung sein?
Das kommt eben darauf an, wie es in der Gesellschaft als Ganzes aussieht. Daher ja die Definition über den Median.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:54
von hallelujah
Perdedor hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:47)
Das kommt eben darauf an, wie es in der Gesellschaft als Ganzes aussieht. Daher ja die Definition über den Median.
NEIN. DAS, worum es gerade ging, kommt auf das PERSÖNLICHE Empfinden an. Nicht jeder, der mal Second-Hand-Kleidung kauft (will oder muss), fühlt sich arm. Für andere wäre das der Weltuntergang.
Ich finde es bescheuert, Armut an den gestiegenen Ansprüchen festmachen zu wollen. (also Armut anders zu definieren, weil der gesamtgesellschaftliche Wohlstand und das Anspruchsdenken gestiegen sind)
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:56
von Realist2014
Perdedor hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:47)
Das kommt eben darauf an, wie es in der Gesellschaft als Ganzes aussieht. Daher ja die Definition über den Median.
Das ist ja die offizielle Definition
Die gefällt aber einigen nicht- daher ja meine Frage im Eröffnungspost nach "möglichen" Alternativen
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 19:59
von Perdedor
hallelujah hat geschrieben:
DAS, worum es gerade ging, kommt auf das PERSÖNLICHE Empfinden an.
Ich dachte, es ging um die Definition von Armut.
Wenn sich der Multimillionär, der sich trotz seines Vermögens keinen Flug zur internationalem Raumstation leisten kann deswegen arm fühlt, ergibt es trotzdem keinen Sinn ihn in die Statistik aufzunehmen.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:00
von Tom Bombadil
Vergiss es, ich habe geschrieben, was ich dazu schreiben wollte. Ich weiß, dass du natürlich darauf hinaus willst, dass die unfähigen Menschen selber Schuld sind, dass sie arm sind.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:05
von hallelujah
Perdedor hat geschrieben:(22 Jan 2016, 19:59)
Ich dachte, es ging um die Definition von Armut.
Wenn sich der Multimillionär, der sich trotz seines Vermögens keinen Flug zur internationalem Raumstation leisten kann deswegen arm fühlt, ergibt es trotzdem keinen Sinn ihn in die Statistik aufzunehmen.
da beginnt das Problem ja bereits.
Ich kann in D. fast nur relative Armut erkennen, keine absolute Armut.
Deshalb bin ich auch mit der Aussage von Tom Bombadil nicht einverstanden.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:08
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:00)
Vergiss es, ich habe geschrieben, was ich dazu schreiben wollte. Ich weiß, dass du natürlich darauf hinaus willst, dass die unfähigen Menschen selber Schuld sind, dass sie arm sind.
Ich weiß nicht warum du immer negativ auf mich projizierst.
Es geht hier schlicht und einfach um die Frage, ob andere Definitionen Sinn machen oder nicht.
Daher auch meine konkrete Rückfrage nach der zu würdigenden "persönlichen Umstände" beim Beispiel Rentner
Es wäre also nett und höflich von dir, auf meine Frage der Einordnung an meinem konkreten Beispiel einzugehen
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:18
von Odin1506
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:08)
Ich weiß nicht warum du immer negativ auf mich projizierst.
Es geht hier schlicht und einfach um die Frage, ob andere Definitionen Sinn machen oder nicht.
Daher auch meine konkrete Rückfrage nach der zu würdigenden "persönlichen Umstände" beim Beispiel Rentner
Es wäre also nett und höflich von dir, auf meine Frage der Einordnung an meinem konkreten Beispiel einzugehen
Armut ist Armut, da ist es egal ob es eine andere Definition als die von Wiki gibt oder nicht, auch die Umbenennung wäre Blödsinnig.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:22
von Realist2014
Einen Begriff mit dem Begriff selber definieren zu wollen- ist nicht sehr sinnvoll...
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:26
von Perdedor
hallelujah hat geschrieben:
Deshalb bin ich auch mit der Aussage von Tom Bombadil nicht einverstanden.
Vielleicht ist es ein Mißverständnis.
Er sagt: Wer Flaschen sammeln muss, weil er seinen Kindern auch mal was "außer der Reihe" gönnen will, der ist arm.
Frage: Wieviel Geld wird für Geschenke "außer der Reihe" pro Monat benötigt.
Antwort: Es kommt eben darauf an, was in einer Gesellschaft üblich ist.
Und das wird durch den Median erfasst.
Dass bei jeglicher Definition statistischer Art gewisse Einzelschicksale aus dem Raster fallen können bleibt davon ja unberührt.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:28
von JohannesDerGesandte
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:32
von Realist2014
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:28)
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Arbeit plus Sozialhilfe gibt es nicht...
Du meinst wohl ALG II Aufstocker?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:33
von Tom Bombadil
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:08)
Ich weiß nicht warum du immer negativ auf mich projizierst.
Das hast du dir redlich verdient
Es geht hier schlicht und einfach um die Frage, ob andere Definitionen Sinn machen oder nicht.
Das kann ja jeder für sich entscheiden, ob so eine Definition für ihn Sinn macht.
Ich finde solche Grenzen einfach unsinnig, bis 980 € ist man "armutsgefährdet", ab 981 € lebt man im "prekären Wohlstand". Blödsinn.
Daher auch meine konkrete Rückfrage nach der zu würdigenden "persönlichen Umstände" beim Beispiel Rentner
Dazu hatte ich dir doch schon ein paar Beispiele genannt. Wer im Müll wühlen muss, um Flaschenpfand zu sammeln, der ist arm. Es wird sicher niemand im Müll wühlen, weil er mal zur ISS fliegen oder sich einen Lamborghini für das Wochenende mieten will, oder? Auch jemand, der zur Tafel gehen muss, ist arm. Wer unfreiwillig "containern" muss, der ist arm. Wer sich nicht leisten kann, einmal im Monat ins Kino oder Theater oder Museum zu gehen, der ist arm. Jemand, der sich keine neue Waschmaschine leisten kann, wenn die alte nach 20 Jahren den Geist aufgegeben hat, ist arm.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:35
von hallelujah
Perdedor hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:26)
Vielleicht ist es ein Mißverständnis.
Er sagt: Wer Flaschen sammeln muss, weil er seinen Kindern auch mal was "außer der Reihe" gönnen will, der ist arm.
Frage: Wieviel Geld wird für Geschenke "außer der Reihe" pro Monat benötigt.
Antwort: Es kommt eben darauf an, was in einer Gesellschaft üblich ist.
Und das wird durch den Median erfasst.
Dass bei jeglicher Definition statistischer Art gewisse Einzelschicksale aus dem Raster fallen können bleibt davon ja unberührt.
nee, war kein Missverständnis.
Ich kenne meine Pappenheimer.
Ich fragte ja gezielt nach, wie hoch der Anteil sei. Kommt nichts.
Und das sehe ich anders: echte/absolute Armut kommt nicht darauf an, was in der Gesellschaft üblich ist.
Wenn in einer kompletten Siedlung aus Eigenheimen jeder einen neuen Mercedes hat, nur ein einziger fährt einen gebrauchten Golf, ist der dann arm? Sicher nicht.
Ich lasse auch das Beispiel mit den 5,-€ nicht gelten. Weil das einfach in den Raum geworfen wird mit dem Wunsch, daß es einfach so hingenommen wird und ein Bild gemalt wird, als müssten in Deutschland Millionen Enkel am Daumen lutschen, weil Opi kein Eis mehr kaufen kann. Das ist Schwachsinn, theatralischer Schwachsinn.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:36
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:33)
Das hast du dir redlich verdient
Das kann ja jeder für sich entscheiden.
Ich finde solche Grenzen einfach unsinnig, bis 980 € ist man "armutsgefährdet", ab 981 € lebt man im "prekären Wohlstand". Blödsinn.
Dazu hatte ich dir doch schon ein paar Beispiele genannt. Wer im Müll wühlen muss, um Flaschenpfand zu sammeln, der ist arm. .
Das beantwortete meine Frage nicht. Denn das "müssen" ist ja subjektiv.
Daher mein Beispiel mit den 2 Rentnern
Antworte doch bitte auf meine Frage zu dem Beispiel
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:37
von Tom Bombadil
Ich auch und genau deswegen bekommst du von mir auch keine Antworten mehr. Spar dir also deine Fragen an mich.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:37
von JohannesDerGesandte
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:32)
Arbeit plus Sozialhilfe gibt es nicht...
Du meinst wohl ALG II Aufstocker?
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
ALG II ist Sozialhilfe. Es läuft nach dem Sozialgesetzbuch (SGB).
Widerlege jetzt meine Definition. Das wirst Du nie tun können. Noch mal, ich sehe noch hast Du es nicht begriffen,
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:39
von hallelujah
Tom Bombadil hat geschrieben:Wer im Müll wühlen muss, um Flaschenpfand zu sammeln, der ist arm. Es wird sicher niemand im Müll wühlen, weil er mal zur ISS fliegen oder sich einen Lamborghini für das Wochenende mieten will, oder? Auch jemand, der zur Tafel gehen muss, ist arm. Wer unfreiwillig "containern" muss, der ist arm. Wer sich nicht leisten kann, einmal im Monat ins Kino oder Theater oder Museum zu gehen, der ist arm. Jemand, der sich keine neue Waschmaschine leisten kann, wenn die alte nach 20 Jahren den Geist aufgegeben hat, ist arm.
Du würdest dich wundern, wer alles Flaschen sammelt oder containert und was die mit dem Geld machen wollen. Oftmals geht es auch gar nicht nur ums Geld.
Wieso muss die Waschmaschine denn überhaupt immer neu sein?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:42
von hallelujah
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:37)
Ich auch und genau deswegen bekommst du von mir auch keine Antworten mehr. Spar dir also deine Fragen an mich.
oh, war ich böse?
Schwache Vorstellung, mein Bester. Wenn man eine Meinung behaupten möchte, sollte man auch in der Lage sein, dies Gegenüber unbequemen Gesprächspartnern machen zu können.
Sonst halte besser einen Monolog. Eine Rolle Klopapier würde sich dazu bestens eignen, um es schriftlich festzuhalten...
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:42
von Tom Bombadil
Deswegen macht ja auch nur eine individuelle Sicht Sinn. Jeder Mensch ist verschieden, hat andere Bedürfnisse, daher gibt es auch keine pauschale Antwort auf deine Frage.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:42
von Realist2014
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:37)
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
ALG II ist Sozialhilfe. Es läuft nach dem Sozialgesetzbuch (SGB).
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
ALG II und Sozialhilfe sind NICHT das Selbe.
Es sind beides Unterstützungen zur Existenzsicherung
und das ist logischerweise die unterste ökonomische Ebene in einer Gesellschaft.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:45
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:42)
Deswegen macht ja auch nur eine individuelle Sicht Sinn. Jeder Mensch ist verschieden, hat andere Bedürfnisse, daher gibt es auch keine pauschale Antwort auf deine Frage.
naja
dann geht es aber bei deiner Sichtweise nicht um "objektive" Armut- sondern um die "persönlich gefühlte" , basierend auf den persönlichen Ansprüchen...
hältst du das tatsächlich für sinnvoll für eine Definition von "Armut"- welche ja objektiv die "Ärmsten der Gesellschaft" identifizieren sollte?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:45
von hallelujah
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:37)
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
ALG II ist Sozialhilfe. Es läuft nach dem Sozialgesetzbuch (SGB).
Widerlege jetzt meine Definition. Das wirst Du nie tun können. Noch mal, ich sehe noch hast Du es nicht begriffen,
Armut liegt vor, wenn der Mensch mit oder ohne Arbeit auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Völliger Blödsinn. ALG II ist die Existenzsicherung als sozio-kulturelles Existenzminimun. Somit also relative Armut, keine absolute. Denn GENAU DIE wird dadurch verhindert!
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:48
von JohannesDerGesandte
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:42)
ALG II und Sozialhilfe sind NICHT das Selbe.
Es sind beides Unterstützungen zur Existenzsicherung
und das ist logischerweise die unterste ökonomische Ebene in einer Gesellschaft.
Du bist kein Realist, Du kannst nicht sachlich diskutieren. Es muss alles Deiner Nase nach entsprechen. Ich versuche es noch mal, wenn die Diskussion mit Dir nicht funktioniert so werde auf Deine Beiträge endgültig nicht mehr eingehen.
Kannst Du mir den Unterschied zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II erläutern?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:50
von Realist2014
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:48)
Kannst Du mir den Unterschied zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II erläutern?
Sozialhilfe bekommen die arbeitsunfähigen ( also praktisch ein BGE)
ALG II die Arbeitsfähigen ( und deren Kinder )
Da ist so seit der Agenda2010 ( 1.1.2005)- dass war vorher anders
"Unterschiede zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II gibt es einige. Arbeitslosengeld 2 ist in seiner Form nur zu bekommen, wenn man grundsätzlich in der Lage wäre, einer Arbeit nachzugehen. Die Sozialhilfe hingegen ist die Grundsicherung. Einer der markantesten Unterschiede zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld ist demnach, dass die Grundsicherung geleistet wird, wenn man nicht in der Lage ist, einer Arbeit nachzugehen. Das ist in erster Linie dann der Fall, wenn gesundheitliche Voraussetzungen, aber auch die Kinderbetreuung dies verhindern. Das Arbeitslosengeld 2 hingegen wird denjenigen gewährt, die nur eine Zeit der Arbeitslosigkeit überbrücken müssen."
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:52
von Tom Bombadil
MUSS impliziert einen Zwang. Aber wie gesagt, ich wusste ja, worauf es hinaus läuft.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:54
von Realist2014
WER verursacht denn diesen "Zwang"?
Doch nur das Anspruchsdenken des Betroffenen- oder?
Du bezeichnest es halt als "Würdigung der persönlichen Situation"
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:56
von Tom Bombadil
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:54)
Doch nur das Anspruchsdenken des Betroffenen- oder?
Siehst du, das Rumgeeier hätten wir uns wirklich sparen können.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:57
von John Galt
Vielleicht schaffen wir die Armutsheulerei ganz ab? Es ist kein besonderes Merkmal weniger als der Durchschnitt zu haben, sondern es liegt an der eigenen Qualifikation.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:57
von Realist2014
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:56)
Siehst du, das Rumgeeier hätten wir uns wirklich sparen können.
Wieso rumgeeier?
Ich versuche nur darzulegen, dass deine Vorstellung der Definition von Armut in seiner Subjektivität mehr als problematisch ist.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:58
von Tom Bombadil
Jau und die Armen sperren wir zu Hause ein, damit wir von denen gar nicht erst belästigt werden.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:58
von JohannesDerGesandte
hallelujah hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:45)
Völliger Blödsinn. ALG II ist die Existenzsicherung als sozio-kulturelles Existenzminimun. Somit also relative Armut, keine absolute. Denn GENAU DIE wird dadurch verhindert!
Nein. ALG II ist eine Zahlung im Sinne Art. 1 Abs. 1 GG, also zur Wahrung der unantastbaren Menschenwürde. Die Würde des Menschen ist soweit unantastbar soweit der Mensch der keine Arbeit hat oder einer Arbeit auf gesundheitlichen Gründen nicht nachgehen kann, so gestellt wird als ob der Mensch eine Arbeit nachgeht. Die Menschenwürde wird aber verletzt, weil die Zahlung von Alleinzierenden und nicht von einem Arbeitnehmer seines Berufszweiges erfolgt. Selbst bei der Anwendung des Mindestlohnes von 8.50 €/Stunde (muss eigentlich mindestens 12 €/Stunde betragen) ist die Menschenwürde verletzt.
Aktuelle Situation ist nun mal so dass der Gesetzgeber an die Stelle der Wahrung der Menschenwürde die Armut betreibe. Ich möchte nicht "Abzocke" sagen, obwohl diese Beschreibung zutreffend wäre.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 20:59
von Tom Bombadil
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:57)
Ich versuche nur darzulegen, dass deine Vorstellung der Definition von Armut in seiner Subjektivität mehr als problematisch ist.
Na und? Es ist MEINE Definition von Armut, ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, du kannst das für dich ganz anders sehen und niemand für arm halten, der nicht verhungert.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:00
von JohannesDerGesandte
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:50)
Sozialhilfe bekommen die arbeitsunfähigen ( also praktisch ein BGE)
ALG II die Arbeitsfähigen ( und deren Kinder )
Da ist so seit der Agenda2010 ( 1.1.2005)- dass war vorher anders
"Unterschiede zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II gibt es einige. Arbeitslosengeld 2 ist in seiner Form nur zu bekommen, wenn man grundsätzlich in der Lage wäre, einer Arbeit nachzugehen. Die Sozialhilfe hingegen ist die Grundsicherung. Einer der markantesten Unterschiede zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld ist demnach, dass die Grundsicherung geleistet wird, wenn man nicht in der Lage ist, einer Arbeit nachzugehen. Das ist in erster Linie dann der Fall, wenn gesundheitliche Voraussetzungen, aber auch die Kinderbetreuung dies verhindern. Das Arbeitslosengeld 2 hingegen wird denjenigen gewährt, die nur eine Zeit der Arbeitslosigkeit überbrücken müssen."
Wie hoch sind die Leistungen für Sozialhilfeempfänger und für ALG II Bezieher?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:01
von John Galt
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:58)
Jau und die Armen sperren wir zu Hause ein, damit wir von denen gar nicht erst belästigt werden.
Welche Armen? Es gibt keine Armen in Deutschland, nur dumme.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:01
von Realist2014
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 20:58)
Selbst bei der Anwendung des Mindestlohnes von 8.50 €/Stunde (muss eigentlich mindestens 12 €/Stunde betragen) ist die Menschenwürde verletzt.
warum ist die Menschenwürde bei einem Brutto-Monatsgehalt von 1500 Euro verletzt?
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:01
von Tom Bombadil
John Galt hat geschrieben:(22 Jan 2016, 21:01)
Welche Armen? Es gibt keine Armen in Deutschland, nur dumme.
Und sehr viele Selige.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:02
von Realist2014
JohannesDerGesandte hat geschrieben:(22 Jan 2016, 21:00)
Wie hoch sind die Leistungen für Sozialhilfeempfänger und für ALG II Bezieher?
situativ unterschiedlich:
Auch in Sachen des Anspruches gibt es große Unterschiede zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld 2. Während man bei der Grundsicherung lediglich nachweisen muss, dass man kein Geld verdienen kann, ist das beim Arbeitslosengeld komplizierter. Dies soll nur zur Überbrückung gezahlt werden, während man sich für eine neue Arbeitsstelle qualifiziert. Wer keine Bewerbungen schreibt oder Termine beim Amt versäumt – kurz, wer sich nicht aktiv um eine neue Arbeit bemüht-, kann den Anspruch auf eine Zahlung von Arbeitslosengeld 2 verlieren. Da die Sozialhilfe keine Möglichkeit für eine Beschäftigung einräumt, ist ein Zwang zur Weiterbildung und Bewerbung hier nicht vorhanden.
Re: Alternative Definition von Armut
Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 21:03
von JohannesDerGesandte
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 21:01)
warum ist die Menschenwürde bei einem Brutto-Monatsgehalt von 1500 Euro verletzt?
Es zählt nur was die Menschenwürde auf der Hand bekommt bzw. hat.