jorikke » Di 1. Dez 2015, 18:57 hat geschrieben:Im Bundestag sitzen gut 600 Abgeordnete. So gescheit wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Eher besser ausgebildet.
Die müssen nun Gesetze über alle Themen beschließen.
Wenn´s der Zufall will, kennt sich mal einer gut aus. Daher ist es das natürliche Interesse derer, die die Gesetze unmittelbar betreffen, den Abgeordneten die Auswirkungen und Zusammenhänge zu erklären.
Die Leute die das tun nennt man Lobbyisten.
Bis hierher ist das alles sehr nützlich und nicht im mindesten korrupt.
1. Wenn nun die CDU die meisten Lobbyisten zugelassen hat, spricht das nicht im geringsten gegen die CDU. Sie ist nun mal die beherrschende Partei mit dem größten Einfluss und daher ist der Andrang der Lobbyisten bei ihr am Größten.
Alter Spruch, man geht zum Schmidt und nicht zum Schmidtchen.
(Herr Schmidt, dafür kann ich nichts. Ist nicht persönlich gemeint.)
Sollte die SPD mal richtig dick gewinnen, die Lobbyisten würden bei ihr Schlange stehen. So blöde, bei den Linken Schlange zu stehen, sind die Jungs nicht. Die wollen ihr Wissen ja den einflussreichen Abgeordneten vermitteln.
2. Über die Gesetze stimmt aber immer das gesamte Parlament ab. Einen einzelnen Abgeordneten durch Bestechung zu beeinflussen bringt daher nichts. Der kann ja schlecht seinen Kollegen mitteilen, sie möchten im Sinn von XY abstimmen, die hätten ihn schließlich "gesponsert."
3. Wer bis hierhin folgen konnte, muss mir zustimmen: Lobbyismus ist gut für uns.
Ich kann dir in so weit zustimmen,
als das Lobbyismus nicht per se schlecht sein muß,
das wäre es dann aber auch schon!
Das Lobbyverbände Gesetze nicht nur vorformulieren,
die dann ja auch häufig genug ohne Änderungen Gesetz werden,
sondern gleich ganz unter sich ausverhandeln,
ist eine Praxis, die nicht weiter hinnehmbar ist.
Nun muß man in Deutschland mit dem Begriff "korrupt"
sehr, sehr vorsichtig umgehen!
Ist doch Korruption hier zu lande häufig gar nicht strafbar,
immer aber allenfalls ein Kavaliersdelikt.
Das es nichts bringt einzelne Parlamentarier zu bestechen,
mag das als Erklärung herhalten, dass da so wahnsinnig viele,
mit wahnsinnig dicken Köfferchen ausgestattete, Lobbyisten ihr "Werk" verrichten.
Und auch wenn das immernoch nicht heißt,
das Lobbyismus per se schlecht sei,
so heißt das noch lange nicht,
dass die Auswüchse hinzunehmen seien!
Oder, um in deinem Bild zu bleiben,
dass der Lobbyismus gut für uns sei...
Oder soll ich dem Pack abkaufen,
was diese an anderen am meisten beschimpfen:
Gutmenschentum?