bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 13:01
es gibt nur eine, und das war die sowjetunion, unter gorbatschow.
Gorbatschow kann man als eine Art demokratische Parenthese in der Geschichte der Sowjetunion bzw. Russlands ansehen. Daher würde das meine These eher bestätigen als widerlegen. Die friedliche Abwicklung ist letztendlich gescheitert, weil mit Putin eine neue Diktatur übernommen hat.
bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 15:16
mhh ...
wer hätte sich vorstellen können, dass die überwindung des nationalsozialismus so erfolgreich in deutschland gelingen konnte nach dem WK II, wo die bevölkerung ähnlich ideologisiert war wie heute in russland?
und das sogar in wenigen jahrzehnten.
Aber doch nur, weil der Faschismus militärisch besiegt war. Wir haben uns eben nicht von innen heraus selbst demokratisiert, sondern die anderen haben uns vom Faschismus befreit, indem sie uns erst einmal unter großen Opfern am Ende besiegt haben.
bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 15:16
ich weigere mich einfach zu glauben, dass "die russen" nicht fähig sind, mit freien wahlen und demokratie umgehen zu können.
Sie haben keine Chance, es zu versuchen. Dazu müssten sie eine Revolution starten. Doch wer soll ihnen helfen?
bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 15:16
von zentraler bedeutung scheinen mir dabei medien und propaganda (in einem positiven sinne) zu sein, was über die mattscheiben in die wohnzimmer flimmert, um solche bewußtseinsveränderungen zu bewirken.
Putin hat ja schon lange alle Medien systematisch ausgeschaltet. Die gab es immerhin, und trotzdem weisen alle Umfragen phantastische Werte für die "Spezialoperation" aus. Es gibt auch Berichte, dass die Älteren nicht einmal ihren aus dem Krieg heimkehrenden Söhnen glauben, dass in der Ukraine Krieg herrscht. Und ganz wichtig scheint mir, dass Bewusstsein allein nichts hilft. Du brauchst demokratische Institutionen sonst läuft alles Bewusstsein ins Leere.
bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 15:16
dass es dabei dann zu einer fragmentierung der GUS kommt, die sicher nicht ohne spannungen ablaufen werden, das ist wohl leider nur schwer vermeidlich, und muss in geregelte bahnen gelenkt werden, wenn z.b. muslimisch dominierte republiken ihren eigenen weg gehen wollen.
dafür braucht man dann entsprechende volksabstimmungen, deren ergebnisse dann auch akzeptiert werden müssen von allen beteiligten.
Wenn Russland demokratisch wird, dann ist es keine Großmacht mehr, weil genau das passiert. Dann würde halt Herr Kadyrow für seinen Teil abstimmen lassen. Und was passiert überall mit den starken Minderheiten, wo Mehrheiten diese überstimmen? Dafür braucht es demokratisches Verständnis.
Im Übrigen würde wahrscheinlich auch China ein demokratisches Russland nicht als Nachbarn haben wollen.
bakunicus hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 15:16
vielleicht muss man dann einfach mal damit aufhören separatismus ganz grundsätzlich als verbrechen zu betrachten, wider irgendwelche nationalistischen ehrenvorstellungen, und die dann auch ziehen lassen können.
Wie gesagt, ich habe nicht grundsätzlich ein Problem damit. Aber während die Katalanen die Spanier ganz sicher nicht massakriert oder vertrieben hätten, würde das in manchen Teilrepubliken ganz sicher anders aussehen.