Panarin hat geschrieben: ↑Fr 8. Jul 2022, 18:00
Ja, bald werden wohl Strafen von 10-15 Jahren folgen.
7 Jahre für eine Meinungsäusserung. Das muss man sich mal reinziehen. Der Mann war ja nichtmal "vorbestraft".
Die Definition des Straftatbestandes und die Urteilsbegründung würde ich gern mal sehen. Er hat den Krieg Krieg genannt?
Was gilt in Russland als Krieg? Inwiefern unterscheidet das Gericht das Geschehen in der Ukraine von einem Krieg? Welches sind die Merkmale eines Krieges? Und wie argumentieren die Anwälte der Beschuldigen?
Die Truppen verwenden Kriegswaffen, sind in fremdes Terretorium eingedrungen, töten Soldaten und Zivilisten, erleiden selbst hohe Verluste. Vielleicht sollte mal jemand den Spieß umdrehen und vor einem geeigneten russischen Gericht gegen das Verbot des Wortes Krieg klagen. Natürlich mit entsprechender Beweisführung. Letztlich dürfte es auch in Russland eine sprachliche Grundintelligenz geben, die zur logischen Ableitung verpflichtet.
Letztlich dürfte auch dem russischen Volk einleuchten, dass faktisch herrschenden Um- und Zustände das Geschehen benennen, und nicht etwa der Wille herrschende Politiker.
Per Definition ist ein Krieg ein längerer mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikt. Ein mit Kriegswaffen ausgetragenen Konflik noch viel mehr. Das dürfte in russischen Wörterbüchern ähnlich zu lesen sein. Eine solche Klage dürfte die Absurdität des Gesetzes offenlegen und die Verantwortlichen lächerlich machen. Und für zahlreiche running Gags sorgen. Bei klugem Vorgehen könnte das absurde Gesetz zum üblen Bumerang und Lachnummer werden. Irgendwann werden die Russen vermutlich beginnen, es zum Anlass für allerlei Scherze zu nehmen. Nicht verträgt Putin weniger als zur Lachnummer zu werden.