Abschaffung von Bargeld

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Skull
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Raskolnikof hat geschrieben:(10 Feb 2022, 22:38)

Und wo kauifst du bein Stromausfall ein?
Was willst Du ?

Ich kaufe dort ein, wo es eben geht. Vielleicht sogar bei meinem Nachbarn.

Du kaufst nirgendwo ein. Weil Du keine Alternative hast.

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Raskolnikof
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Skull hat geschrieben:(10 Feb 2022, 23:39)

Was willst Du ?

Ich kaufe dort ein, wo es eben geht. Vielleicht sogar bei meinem Nachbar.

Du kaufst nirgendwo ein. Weil Du keine Alternative hast.

mfg
Wovon sprechen wir denn? von einem Stromausfall über ein paar Stunden? Derartiges habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Und wenn derartiges passieren sollte gibt es bei uns noch eine zusammenhaltende Nachbarschaft wo man sich gegenseitig stützt und hilft. Da macht keiner die Hand auf und verlangt Geld wenn mal ein Kilo Mehl fehlt. Und in echten lang andauernden Krisenzeiten ohne Strom wirst du deine regelmäßigen Einkäufe nicht bei deinem Nachbarn tätigen können. Es sei denn er ist selber ein Ladeninhaber. Aber das wäre ja nicht der Normalfall.
Zudem haben wir so viel Lebensmittel auf Vorrat, dass wir länger als einen Monat völlig autark sehr gut über die Runden kämen. Dies ließe sich sogar noch weiter ausbauen. ;)
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie hier evtl. gelegentliche Stromausfälle zu einer Katastrophe hochstilisiert wird. Wenn man mal einen Tag nicht einkaufen kann ist das doch nicht der Weltuntergang!
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Skull
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Raskolnikof hat geschrieben:(10 Feb 2022, 23:55)

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie hier evtl. gelegentliche Stromausfälle zu einer Katastrophe hochstilisiert wird.

Wenn man mal einen Tag nicht einkaufen kann ist das doch nicht der Weltuntergang!
Macht ja keiner. Es wird lediglich auf die Ausfallmöglichkeiten von Systemen hingewiesen.

Von „gelegentlichen Stromausfällen“ und Weltuntergang sprichst lediglich DU.

Andere User nannten dagegen in diesem Thread echte Katastrophen,
längere Stromausfälle und sonstige Ausfallmöglichkeiten,
Du schriebst selbst, die hättest eine eiserner Bargeldteserve. Wofür dann eigentlich ? ;)

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frems
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(10 Feb 2022, 22:28)

Sachlich richtig. Du kennst aber den normalen Krankheitsverlauf nicht.
Das stimmt natürlich. [Mod: Beleidigung entfernt]
Dann plötzlich geht es schief. Natürlich wird jetzt gehandelt. In diesem Fall hat der Sohn meines Freundes über ein kleines PC Programm mit dem er in den PC seiner Mutter eingreifen kann einfach die Geheimnummer der Visa Karte geändert. Jetzt kommt sie nicht mehr rein, meint es liege an ihr selber und alles ist streitfrei entschärft.
Letztlich ist es aber trotzdem eine Schwachstelle gegenüber Bargeld.
...letzten Endes nicht Idioten sicher.
Die Systeme haben ja offensichtlich funktioniert und größere Schäden verhindert. Das ist beim Klimpergeld schwieriger.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Cobra9
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Cobra9 »

Raskolnikof hat geschrieben:(10 Feb 2022, 22:38)

Und wo kauifst du bein Stromausfall ein?

Wenn Du so fragst. Ich muss nicht einkaufen weil Ich tatsächlich für 1 Jahr Mich und Umfeld versorgen kann.
Plus weiterer Vorbereitungen.

Aber selbst wenn Ich einkaufen gehen möchte geh ich 250 Meter. Leg Geld auf den Tisch und bekomme die notwendigen Lebensmittel. Oder kann sogar umsonst was bekommen weil wir uns kennen, man hilft auch gegenseitig. Noch eine andere Währung als Plastik :)

Wenn dagegen Du mit deinem Plastik kommst darfst Du die Heimfahrt antreten ohne was zu bekommen.

Das Plastik hab ich auch mehrfach. Aber eher für Reisen, berufliche Reisen ect. und trotzdem. Bargeld ist besser.

Die finanzielle Freiheit einer Kreditkarte kann sich ins Gegenteil umkehren, wenn man Umsätze, Gebühren nicht im Blick behalten. Kaufe großzügig ein und überziehen das Konto, werden hohe Zinsen fällig.

Ich kenn nicht wenige Menschen die das nicht gut hinbekommen. Während Verfügungen im Inland in der Regel kostenlos sind, berechnen die Banken für bargeldlose Zahlungen im Ausland häufig Gebühren. Saftige Kosten. Manche Institute verlangen auch Jahresentgelte für die Plastikkarten.

Alle Kreditkarten locken Betrüger an. Über manipulierte Terminals oder Geldautomaten können Kartendaten ausgelesen und missbräuchlich verwendet werden. Leider ist das nur schwer erkennbar Das Gleiche gilt für Internetgeschäfte. Durch Schadprogramme auf Computer oder Hackerangriffe auf Onlineshops und Handelsplattformen können Kreditkartennummern gestohlen werden.


Thema nur deine Bank weiß was über Dich. Träum weiter. Wenn Du dein Kreditkarte einsetzen tust , gibt es Spuren im Netz, Datenbanken . Daraus können Rückschlüsse über Einkaufsverhalten und Ihre Interessen gezogen werden beispielsweise . Diese Informationen können z. B. für Werbezwecke genutzt werden.

Im besten Fall :)

Auch dumm wenn man die parr Prozent Skonto usw. nicht ausnutzen will. Bei 40.000 Euro sind 3% Skonto zusätzlich nicht zu verachten beispielsweise.

Natürlich hat Bargeld auch Nachteile. Ich würde nicht sagen entweder oder sondern beide Zahlungsmittel sind ok
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Skull hat geschrieben:(04 Jan 2022, 00:31)

Guten Abend,

das Thema ist weiterhin…

Abschaffung von Bargeld.

Man sollte sich also nicht wundern, wenn einige (themenferne) Beiträge in die Ablage wandern.
Guten Tag,

ich bitte darum, einigermassen beim Threadthema zu bleiben.

Danke.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Meruem »

Cobra9 hat geschrieben:(11 Feb 2022, 10:16)

[Fullquote]
Viel gravierender finde ich das Potenzial an Überwachung bei bargeldlosen Bezahlsystemen, wenn man es drauf anlegt lässt sich jedes Kauf verhalten nachvollziehen und mit diesen Daten eben auch Missbrauch betreiben nur wird diese Gefahr von vielen halt leichtsinnig und gedankenlos kleingeredet, kein Vergleich zum Bargeld.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Skull hat geschrieben:(11 Feb 2022, 07:25)

Du schriebst selbst, die hättest eine eiserner Bargeldteserve. Wofür dann eigentlich ? ;)
Die habe ich nicht wegen möglicher Stromausfälle bei Aldi. Nein, Ich handle viel über Ebay-Kleinanzeigen (kaufen und verkaufen). Da ist bei Selbstabholung immer noch Barzahlung die gängigste Zahlmethode nachdem sich herausgestellt hat dass das Bezahlen via PayPal Friends unsicher ist weil es sich dabei um Zahlungen im Bankeinzugsverfahren handelt und mit ein paar Klicks wieder rückgängig zu machen sind. Aber das sind Ausnahmen und spiegeln nicht meine alltägliches Bezahlgewohnheit wider. Ich habe auch schon mal eine gebrauchte Velo Solex mit 1/10 Unze Krügerrand bezahlt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jorikke »

Raskolnikof hat geschrieben:(11 Feb 2022, 13:55)

Die habe ich nicht wegen möglicher Stromausfälle bei Aldi. Nein, Ich handle viel über Ebay-Kleinanzeigen (kaufen und verkaufen). Da ist bei Selbstabholung immer noch Barzahlung die gängigste Zahlmethode nachdem sich herausgestellt hat dass das Bezahlen via PayPal Friends unsicher ist weil es sich dabei um Zahlungen im Bankeinzugsverfahren handelt und mit ein paar Klicks wieder rückgängig zu machen sind. Aber das sind Ausnahmen und spiegeln nicht meine alltägliches Bezahlgewohnheit wider. Ich habe auch schon mal eine gebrauchte Velo Solex mit 1/10 Unze Krügerrand bezahlt.
Hab kürzlich auch einen Plattenspieler über ebay gekauft. Bin vorbei gefahren und habe das Ding abgeholt und bar bezahlt.
Dein Dein Vorschlag ist Klasse. Wegen solcher Fälle werde ich mir jetzt auch einen Bargeldvorrat anlegen.
Ich Dummerle bin einfach am Bankautomaten vorbei gefahren.
Jetzt nicht spitzfindig werden. Natürlich bin ich nicht vorbei gefahren sondern habe angehalten und die benötigte Kohle rausgelassen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

jorikke hat geschrieben:(11 Feb 2022, 20:33)

...Natürlich bin ich nicht vorbei gefahren sondern habe angehalten und die benötigte Kohle rausgelassen.
Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. ich machs mir eben einfacher und halte mir für derartige Zwecke einen kleinen Bargeldvorrat zuhause. Dann muss ich im Falle eines Falles nicht erst zur Bank.
Nun sprechen wir hier aber von Ausnahmesituationen, mit denen man die Notwendigkeit von Bargeld wohl kaum begründen kann. Wenns kein Bargeld mehr gäbe würden auch die gebrauchten Legosteine unbar bezahlt werden.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jorikke »

Raskolnikof hat geschrieben:(12 Feb 2022, 00:12)

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. ich machs mir eben einfacher und halte mir für derartige Zwecke einen kleinen Bargeldvorrat zuhause. Dann muss ich im Falle eines Falles nicht erst zur Bank.
Nun sprechen wir hier aber von Ausnahmesituationen, mit denen man die Notwendigkeit von Bargeld wohl kaum begründen kann. Wenns kein Bargeld mehr gäbe würden auch die gebrauchten Legosteine unbar bezahlt werden.
Du hast meinen Einwurf tatsächlich ernst genommen.
Es tut mir leid.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Skull hat geschrieben:(10 Feb 2022, 17:54)

Und wer zahlt die Kosten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ?
Die gesamte Infrastruktur, laufende Kosten, Erweiterungskosten, Investitionskosten und Sicherheitskosten ?
Zu dieser Fragestellung habe ich mich bereits 2017 wiederholt geäußert:
Die Kosten die durch den Umgang mit Bargeld der Volkswirtschaft entstehen sind um ein Mehrfaches höher als der Bargeldlose Verkehr. Zu diesem Ergebnis ist die Steinbeis-Hochschule in Berlin im Rahmen einer recht umfangreichen Untersuchung bereits im Jahr 2013 gekommen. Seinerzeit wurden die Kosten der Bargeldwirtschaft auf etwas 12 Mrd. Euro und jene der Kartenwirtschaft auf rund 800 Mio. Euro jährlich beziffert.
Wer daran interessiert ist wie diese Zahlen zustande gekommen ist kann sich ja die ganze Studie einmal vornehmen. Link s. unten.

Die Studie ist insofern nicht mehr aktuell, als dass Gemäß einer EU-Verordnung von 2015 (Nr. 1210/2010) Banken dazu verpflichtet sind sämtliche Münzen im Rücklauf auf Echtheit und Beschädigung zu prüfen und somit die Kosten von Münzgeld sprunghaft gestiegen sind zumal hierfür seitdem externe Dienstleister herangezogen werden.
Ein weiterer Kostentreiber sind die Sprengungen von Geldautomaten, die derzeit fast täglich gemeldet werden. Die im Gegensatz zu früheren Zeiten bessere Absicherung der Geldautomaten hat dazu geführt, dass die Ganoven immer stärkere Sprengsätze benutzen (Sprengstoff statt Gasgemisch). Dies wiederum führt jetzt zu wesentlich stärkeren Verwüstungen ganzer Bankfilialen.

Bei der die Untersuchung durchgeführten Hochschule handelt sich um eine staatlich und international anerkannte Hochschule, die im unternehmerischen Wissens- und Technologietransfer aktiv ist. Deren Untersuchungen und Studien genießen in der Wirtschaft und bei großen Banken hohe Wertschätzung.

http://www.steinbeis-research.de/images ... eutsch.pdf
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(12 Feb 2022, 11:45)

Seinerzeit wurden die Kosten der Bargeldwirtschaft auf etwas 12 Mrd. Euro und jene der Kartenwirtschaft auf rund 800 Mio. Euro jährlich beziffert.
Bei gleichem Volumen der Transaktionen?

Auf eine einzelne Transaktion runtergebrochen sieht es so aus:
Durchschnittliche Kosten pro Transaktion bei Kartenzahlung: zwischen 25 und 55 Cent
Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank kostet jede Barzahlung im Schnitt 0,24 Euro.

https://www.ccv.eu/de/kosten-kartenzahlung-haendler/
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Raskolnikof
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:06)

Auf eine einzelne Transaktion runtergebrochen sieht es so aus:...
Die Zahlen entsprechen so nicht ganz der Realität. Zum einen sind die genannten Kosten zwei Jahre alt und nicht mehr aktuell. Zum anderen kommt es darauf an, ob der Händler mit einem Dienstleister zusammenarbeitet, der dem Händler das Kartenterminal vermietet und ihm alles was mit der Kartenzahlung zusammenhängt abnimmt und, sehr wichtig, ob jede Transaktion einzeln abgerechnet oder auf einem Verrechnungskonto gesammelt und täglich als Einmalzahlung auf das Händlerkonto überwiesen wird. Letzteres senkt die Kosten gerade bei vielen täglichen Transaktionen ganz enorm.

Und dann kommt es noch auf die Geschäftsbank des Händlers an. Die bieten zunehmend ihren Geschäftskunden in Eigenregie Kartenzahlung an, so dass ein zwischengeschalteter Dienstleister nicht mehr erforderlich ist.
Und weil die Banken alles dafür tun um die Kartenzahlung in Deutschland voran zu treiben locken sie ihre Geschäftskunden mit besonders guten Konditionen die die Kartenzahlung für sie nochmals attraktiver macht.

Was glaubst du wohl, warum bei uns die Bäcker so darauf erpicht sind, dass die Kunden ihre Brötchen mit der Karte bezahlen? Einer sagte mir ja ganz unverholen, dass er sich eine 450 Euro Kraft sparen kann, wenn sich die (kontaktlose) Kartenzahlung noch mehr durchsetzt. Über die Kosten lacht er nur und meint „Ich habe eine gute Bank die es sich mit mir nicht verscherzen will.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Mendoza »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:06)

Bei gleichem Volumen der Transaktionen?

Auf eine einzelne Transaktion runtergebrochen sieht es so aus:
Durchschnittliche Kosten pro Transaktion bei Kartenzahlung: zwischen 25 und 55 Cent
Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank kostet jede Barzahlung im Schnitt 0,24 Euro.

https://www.ccv.eu/de/kosten-kartenzahlung-haendler/
Diese Kosten von 25 bis 55 Cent gelten doch nur in der im Link aufgezeigten Beispielrechnung für Ladenbesitzer mit ein, zwei Mitarbeitern im stationären Einzelhandel. Bei größeren Geschäften - erst recht bei Supermärkten, Drogerien und Tankstellen - dürften die Gebühren pro Transaktion wesentlich geringer sein.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:50)

Die Zahlen entsprechen so nicht ganz der Realität.
Aha, das entscheidest du jetzt einfach mal.
Zum einen sind die genannten Kosten zwei Jahre alt und nicht mehr aktuell.
Das ist hoffentlich Realsatire. Du kommst selber mit einer Studie von 2013, aber September 2020 ist dir zu alt.

EOD.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Mendoza hat geschrieben:(12 Feb 2022, 13:25)

Bei größeren Geschäften - erst recht bei Supermärkten, Drogerien und Tankstellen - dürften die Gebühren pro Transaktion wesentlich geringer sein.
Es steht dir/euch frei bessere und aktuellere Zahlen in die Diskussion einzubringen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Es kommt hinzu, dass jeder Kaufmann kalkuliert. Schließlich wollen auch er und seine Familie leben. Und in die Gesamtkalkulation geehen selbstverständlich auch die Unkosten ein die durch Kartenzahlungen entstehen. Diese Kosten tragen letztlich alle Kunden gemeinsam, auch die Barzahler. Mitleid mit dem Kaufmann ist da sicherlich nicht angebracht.
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Skull
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Raskolnikof hat geschrieben:(12 Feb 2022, 11:45)

Zu dieser Fragestellung habe ich mich bereits 2017 wiederholt geäußert:
Die Kosten die durch den Umgang mit Bargeld der Volkswirtschaft entstehen
sind um ein Mehrfaches höher als der Bargeldlose Verkehr.
Zu diesem Ergebnis ist die Steinbeis-Hochschule in Berlin
im Rahmen einer recht umfangreichen Untersuchung bereits im Jahr 2013 gekommen.
Und ? 2013. :D

Die Bundesbank schreibt übrigens in Ihrer Studie vom März 2019:

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen auch den aktuellen Forschungsstand,
nach dem Barzahlungen relativ geringe Fixkosten und etwas höhere variable Kosten verursachen.

Somit ist insbesondere bei kleineren Zahlungsbeträgen eine Bezahlung mit Bargeld am günstigsten.
Generell verursachen Barzahlungen bis zu einem Zahlungsbetrag von rund 50 Euro geringere Kosten als Zahlungen mit Debitkarte.


https://www.bundesbank.de/resource/blob ... l-data.pdf


Die Anforderungen an IT, grundsätzliche technische und sicherheitstechnische Aspekte, gesetzliche Vorgaben,
kriminelle Aspekte, regulatorische Vorgaben und vieles mehr…
sind da sicherlich im bargeldlosen Geldverkehr nicht kleiner geworden. Gelinde gesagt.

Ich behaupte einfach mal die Kosten des bargeldlosen Geldverkehr sind HEUTE deutlich höher als die des Bargeldverkehrs.
Alleine schon durch die enorme Zunahme von Transaktionen und im Gegenzug die deutliche Verringerung des Bargeldverkehrs.

Das alles ist aber noch lange kein Grund, das Bargeld abzuschaffen. ;)

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Meruem »

Skull hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=5162376#p5162376] (12 Feb 2

Das alles ist aber noch lange kein Grund, das Bargeld abzuschaffen. ;)

mfg
Bisher sind die Argumente die hier gegen Bargeld und für bargeldlose Bezahlsysteme angebrachten werden ja auch ziemlich dünn und die potenziellen Nachteile von bargeldlosen Bezahlen werden hier konsequent ignoriert. Eine recht amüsante Diskussionsstil.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Meruem hat geschrieben:(12 Feb 2022, 15:09)

Bisher sind die Argumente die hier gegen Bargeld und für bargeldlose Bezahlsysteme angebrachten werden
ja auch ziemlich dünn und die potenziellen Nachteile von bargeldlosen Bezahlen werden hier konsequent ignoriert.

Eine recht amüsante Diskussionsstil.
Nicht amüsant. Eher ermüdend.

Gegen die Nutzung von bargeldlosen Systemen spricht doch nichts.
Ich denke, fast jeder von uns nutzt diese. Immer öfter und vielschichtig.

Das Thema lautet aber hier Bargeldabschaffung. Und dagegen argumentiere ich … vehement.
Das Fehlen dieser Alternativ möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Und da sind Argumentationen a‘la fortschrittsfeindlich, Bedenkenträger, Kriminelle, Kosten … daneben.
Man muss und braucht doch keinen überzeugen, was der unbare Zahlungsverkehr an Vorteilen bringt.
Die stehen doch gar nicht zur Diskussion. Sonst würden wir ALLE diese ja gar nicht nutzen.

Man sollte eben die Risiken einer (komplett) bargeldlosen Gesellschaft nicht vergessen und auch nicht kleinreden.
Und man sollte diese Risiken zur Kenntnis nehmen.

Wer wie wann wo sein EIGENES Zahlungsverhalten durchführt ist dabei doch egal.
Man sollte nur nicht SEIN eigenes Zahlungsverhalten auf andere (und deren Motivation) übertragen.

Und mir ist wumpe, wer wann bei welchem Bauern oder in welchem Land irgendwo ein Zahlungsgerät gesehen hat. :D

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Meruem hat geschrieben:(12 Feb 2022, 15:09)

Bisher sind die Argumente die hier gegen Bargeld und für bargeldlose Bezahlsysteme angebrachten werden ja auch ziemlich dünn und die potenziellen Nachteile von bargeldlosen Bezahlen werden hier konsequent ignoriert. Eine recht amüsante Diskussionsstil.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich habe wiederholt gesagt, dass auf dem Chip der Girocard als auch der Kreditkarte keine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum, Wohnung abgespeichert sind. Somit kann kein Supermarkt, Discounter oder Baumarkt nachvollziehen was ich in Person von xy da erworben habe. Lediglich meine Bank weiß, wo ich wann für welchen Betrag etwas eingekauft habe aber nicht was. Es ist also nicht richtig wenn so häufig behauptet wird, dass von Kartenzahlern ein Käuferprofil für z.B. Werbezwecke erstellt werden kann.
Wenn du sagst, dass sich jedes Kaufverhalten nachvollziehen lässt und mit diesen Daten Missbrauch getrieben werden kann solltest du doch in der Lage sein diese Behauptung auch zu belegen. Aber bitte nicht in der Form „aber das weiß doch jeder“.

Anders sieht es aus bei Käufen mit Kundenkarte wie Deutschlandcard etc. oder Käufe in Onlineshops wo ich mit meinen persönlichen Daten registriert bin. Wer das nicht will muss da ja nichts kaufen. Aber ich denke wir sprechen hier in erster Linie von unseren täglichen und wiederkehrenden Einkäufen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(12 Feb 2022, 15:36)
....Gegen die Nutzung von bargeldlosen Systemen spricht doch nichts.
Ich denke, fast jeder von uns nutzt diese. Immer öfter und vielschichtig.

Das Thema lautet aber hier Bargeldabschaffung. Und dagegen argumentiere ich … vehement.
Das Fehlen dieser Alternativ möchte ich mir gar nicht ausmalen.....
Die beiden Themen haben aber miteinander zu tun. Wenn sich bargeldlose Systeme durchsetzen, und immer mehr Menschen diese nutzen, dann wird auch weniger Bargeld bereit gestellt.

Bargeldbefürworter sprechen sich doch auch gegen die Abschaffung des Bargelds aus, weil sie Szenarien erwarten, in denen man bargeldlos ziemlich aufgeschmissen ist.

Sollten diese Szenarien ernsthaft eintreten, braucht es dann doch Bargeld - was aber, wenn dann einfach zu wenig Bargeld da ist?
Bargeldlos kann man schnell skalieren - Bargeld hingegen ist etwas aufwendiger......wobei noch nicht mal das Geld als solches das größte Problem ist, sondern die vielen Prozesse, die auf Bargeldlos optimiert sind.

Dabei wird oftmals nicht ganzheitlich gedacht - wenn Katastrophenszenarien wie der Zusammenbruch des Internets, des Stromnetzes oder ähnliches passiert - nützt doch Bargeld faktisch auch nur wenig.
Die typischen Lieferketten, die heute im Handel und der Industrie eingesetzt werden, brauchen zwingend Strom und Internet - und die Abwicklung des Großhandels und des gesamten B2B-Bereiches basierst schon seit vielen Jahren im Wesentlichen auf Prozessen ohne Bargeld.
DAS zu ändern ist ein Mammutprojekt - was viele Firmen nicht überleben würden.


Also - nicht falsch verstehen - ich bin der Meinung, wir sollten Bargeld so lange zur Verfügung stellen, wie die Menschen das wollen. Ich selbst zahl gerade beim Bäcker und vielen anderen Kleingeschäften gerne mit Bargeld.....und auch im Cafe oder Restaurant mag ich Bargeld mehr als die elektronischen Alternativen....insbesondere wenn es ums Trinkgeld geht...ich finde das rein emotional irgendwie persönlicher......(was es objektiv wahrscheinlich gar nicht ist.....)

Wenn aber Argumente gebracht werden, die nicht berücksichtigen, dass sich der meiste Zahlungsverkehr heute nicht im Endkundengeschäft passiert, sondern im Bereich B2B, dann denke ich, dass die entsprechenden Argumentationslinien einfach zu kurz greifen.

Prinzipiell glaube ich, dass wir unser Geldsystem gänzlich auf Bargeldlos umstellen könnten - und das Risiko wäre insgesamt nicht wirklich größer als das Risiko, was wir heute schon haben.
Trotzdem - ich mag Bargeld, so ein wenig sollte immer im Geldbeutel sein......und für größere Beträge nutze ich dann auch Bargeldlos......
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von franzmannzini »

Das die Bank das weiß, reicht mir als Gegenargument schon aus.
Und so lange ich die Waren auf das Band packen muß und wieder in den Korb räumen muß
sehe ich keinen Vorteil in der bargeldlosen Bezahlung.
Sie ist nur insofern nützlich, wenn ich gerade kein Bargeld zur Verfügung habe.
Das ist ähnlich wie die smarte Waschmaschine, aus der ich dann selbst die Wäsche rausnehmen und aufhängen muß.
Es ist einfach erforderlich, daß die relevanten Umgebungsbedingungen beim Konsum angepasst werden,
wenn es smart sein soll, dann bitte in Gänze.

Digitales Banking führe ich übrigens seit BTX-Zeiten durch, was durchaus nützlich ist.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Irgendwie reden wir hier alle um den Brei herum. Blöd ist irgendwie, dass der TE dem Thema den Titel „Abschaffung von Bargeld“ gab. Schon allein dass ist ja schon eine gewisse Provokation.Vielleicht wollte er damit sogar provozieren. Ich weiß es nicht.
Eine Bargeldabschaffung vom Staat wird es sicherlich so schnell nicht geben. Dass habe ich auch wiederholt so gesagt. Was ich mir aber durchaus vorstellen kann ist das Aussterben von Bargeld einfach deshalb, weil es bei stetig zunehmender unbaren Zahlungsweise der Verbraucher irgendwann überflüssig wird. Wenn ich hier vor fünf Jahren die Prognose gestellt hätte, dass heute nur noch 32 Prozent der Deutschen bar zahlen und der Umsatzanteil an Kartenzahlungen 2020 laut EHI auf 56 Prozent im Jahr 2020 gestiegen ist hätten mich hier wahrsch. einige User ausgelacht. Und laut einer GfK-Studie sollen im Jahr 2021 bereits 61 Prozent der Verbraucher Kontaktlos mit Karte bezahlt haben.
Damit ist natürlich nicht gesagt, dass auch wirklich jeder Kauf unbar getätigt wird. Allerdings zeigen die jedes Jahr veröffentlichen Zahlen, dass der Trend für Kartenzahlung und Zahlung mit Apple Pay, Google Pay weiterhin stark anhält.

Da stellt sich doch wirklich die Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist, wo sich der Umgang mit Bargeld für die Banken nicht mehr lohnt oder anders: Was sind die Barzahler bereit für die Versorgung mit Bargeld zu zahlen? Klar ist doch, dass diese Kosten auf die Bankkunden umgeschlagen werden wie es ja bereits einige Banken und Sparkassen bereits tun.

Von daher halte ich es eher für angebracht sich darüber zu unterhalten, wie die bargeldlosen Bezahlsysteme noch sicherer gemacht werden können um auch die Skeptiker zu überzeugen.

https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/

https://www.handelsblatt.com/finanzen/b ... MCeSK5-ap2

https://www.mastercard.com/news/europe/ ... beliebter/
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von franzmannzini »

Egal was es für Argumente für und gegen Bargeld gibt.
Das Bargeld wird verschwinden, es ist nur eine Frage der Zeit.
"Man" kann es nur verzögern, in dem man es weiterhin benutzt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Atue001 »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Feb 2022, 22:51)

Das die Bank das weiß, reicht mir als Gegenargument schon aus.
Na ja......also nochmal: Ich bin gar nicht dafür, Bargeld abzuschaffen.....aber das von dir genannte Argument spricht doch nicht für Bargeld.....

Ich weiß nicht, wie du es hältst, aber ich beispielsweise zahle ab und an mal mit der EC-Karte, mal mit VISA, und mal mit der Eurocard. Da die bei unterschiedlichen Providern sind, weiß meine Bank zwar, wie viel Geld ich mit der Visa-Karte bezahlt habe.....aber nicht wofür....
Und Online ist das, was ich real nutze noch vielfältiger.....da gibt es noch Payback, klarna, ... ... ... und ich nutze eben auch nicht nur eine Bank, sondern mehrere.

Ein Vorteil der digitalen Bezahlmöglichkeiten ist doch gerade, dass ich eben nicht alle meine Einkäufe über eine Bank abwickle, und alle meine Kredite bei einer Bank habe und vielleicht noch all meine Versicherungen über dieses eine Institut nutze......die Vielfalt die ich heute einsetze ist doch weitaus größer als beispielsweise 1990. Und tatsächlich gibt es doch schon wieder Apps, die es mir gerade ermöglichen, diese Vielfalt dann noch im Überblick zu behalten.

Die Angst der Menschen ist doch, dass sie gläsern werden. Nur - muss ich gläsern werden, wenn ich digitale Bezahlmöglichkeiten nutze? Zumindest heute eher nicht.

Tatsächlich kann man sich auch mal klar machen, dass im Bereich der Kriminalität durchaus auch auf Online-Transaktionen gesetzt wird......weil man da so schnell Transaktionen aufsplitten kann, und weltweit die Gelder verteilten kann.....und wenn man nur genügend Banken dazwischen schaltet, wird es immer schwerer für die Verfolger, noch wirklich in Gänze nachzuvollziehen, was passiert ist......

Wenn also Kriminelle kein Problem damit haben, digitale Bezahlverfahren zu nutzen, und sogar die Anonymität derselben schätzen.......haben wir dann nicht alle die Möglichkeiten, und es ist nur eine Frage, ob wir diese auch nutzen?

Anonymität im Internet geht durchaus. Insofern ist dein Argument zwar real wichtig, aber eigentlich auch klar, dass du immer anders könntest, wenn du nur wolltest. Das allein spricht also nicht gegen die Abschaffung des Bargeldes.


Wobei ich sofort zustimme, wenn du für Bargeld sprichst, dass die Bargeld-Transaktionen per se erst mal weniger gut elektronisch nachvollziehbar sind.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Atue001 hat geschrieben:(12 Feb 2022, 22:41)

Dabei wird oftmals nicht ganzheitlich gedacht - wenn Katastrophenszenarien wie der Zusammenbruch des Internets, des Stromnetzes oder ähnliches passiert - nützt doch Bargeld faktisch auch nur wenig.
Die typischen Lieferketten, die heute im Handel und der Industrie eingesetzt werden, brauchen zwingend Strom und Internet - und die Abwicklung des Großhandels und des gesamten B2B-Bereiches basierst schon seit vielen Jahren im Wesentlichen auf Prozessen ohne Bargeld.
Ich denke, dass diese Tatsache vielen Verbrauchern gar nicht klar ist. Kurzfristige Stromausfälle bei denen ich bei Edeka nicht einkaufen kann sind verschmerzbar. Da kaufe ich eben einen Tag später ein. Das gilt dann allerdings auch für den Barzahler. Bei einem über Tage oder Wochen andauernden Supergau sind wir Verbraucher allesamt betroffen. Da brechen sämtliche Lieferketten zusammen. Da freut sich dann der Selbstversorger mit eigenem Obst-und Gemüsegarten und Karnickelstall oder das Eichhörnchen (ich) der mit seiner Familie eine ganze Weile ohne große Einschränkungen überleben kann.
Aber wie ich in meinem vorigen Beitrag bereits sagte ist das eigentlich nicht das Thema.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Atue001 »

Raskolnikof hat geschrieben:(12 Feb 2022, 23:19)

Ich denke, dass diese Tatsache vielen Verbrauchern gar nicht klar ist. ...Da brechen sämtliche Lieferketten zusammen. Da freut sich dann der Selbstversorger mit eigenem Obst-und Gemüsegarten und Karnickelstall oder das Eichhörnchen (ich) der mit seiner Familie eine ganze Weile ohne große Einschränkungen überleben kann.....
Also ich persönlich könnte auch ca. 2-4 Wochen durchhalten.....je nachdem über welches Niveau man spricht auch länger. Allerdings braucht es dafür wiederum wenig Bargeld....Vorsorge und ein guter Bekanntenkreis ist da relevanter. Ich wohn auch noch günstig - könnte Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger bekommen.....aber für viele trifft das halt auch nicht zu. Wenn ich Bargeld habe, aber niemanden in der Nähe, der mir dafür was verkauft...was nützt mir dann das Bargeld?

Ich mag Bargeld - aber ich glaube, es wird überbewertet.....
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von franzmannzini »

Atue001 hat geschrieben:(12 Feb 2022, 23:15)
Na ja......also nochmal: Ich bin gar nicht dafür, Bargeld abzuschaffen.....aber das von dir genannte Argument spricht doch nicht für Bargeld.....
....
Das ist nur auf mich und meine Geschäfte bezogen.
Wie gesagt, ich nutze digitales Banking von Anfang an, es gibt nichts Einfacheres.
Bei meinen persönlichen Geschäften bin ich aber etwas prüde, und da tausche ich gerne das Tauschmittel direkt gegen die Ware.
Und Bargeld wird abgeschafft werden, da bin ich mit ziemlich sicher, ich (und viele andere) kann es nur verzögern.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von franzmannzini »

Atue001 hat geschrieben:(12 Feb 2022, 23:37)

Also ich persönlich könnte auch ca. 2-4 Wochen durchhalten.....je nachdem über welches Niveau man spricht auch länger. Allerdings braucht es dafür wiederum wenig Bargeld....Vorsorge und ein guter Bekanntenkreis ist da relevanter. Ich wohn auch noch günstig - könnte Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger bekommen.....aber für viele trifft das halt auch nicht zu. Wenn ich Bargeld habe, aber niemanden in der Nähe, der mir dafür was verkauft...was nützt mir dann das Bargeld?

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Da ich als "Hobby" noch Preppern habe, kann ich bestimmt über ein halbes Jahr durchhalten, ohne auch nur einen Cent in die Hand zu nehmen.
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Re: Alternativen zum Bargeld

Beitrag von garfield336 »

Ich war gestern in Trier auf einem Indoorspielplatz mit Kindern.

Die verlangten Bargeld????.. Was ich natürlich nie dabei habe. Habe festgestellt dass ich seit 3Jahren nicht mehr bar bezahlt habe.

Das war ebenfalls in Deutschland ......
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Re: Alternativen zum Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

garfield336 hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 18:36 Ich war gestern in Trier auf einem Indoorspielplatz mit Kindern.

Die verlangten Bargeld????.. Was ich natürlich nie dabei habe. Habe festgestellt dass ich seit 3Jahren nicht mehr bar bezahlt habe.

Das war ebenfalls in Deutschland ......
Ja, es gibt wohl noch einige Unternehmen bei denen keine Kartenzahlung möglich ist. Aber das ist mittlerweile wirklich die Ausnahme. Bei uns im Umfeld gibt es nicht einmal ein Bäcker mehr, der Kartenzahlung ableht. Die wünschen das sogar. Und selbst unser Eierbauer ermöglicht die Bezahlung mit der PayPal-App. Und auch auf dem Wochenmarkt wird immer mehr bargeldlos bezahlt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Billie Holiday »

Beim Chinesen, in der Reinigung sowie beim türkischen Barbier muß man hier grundsätzlich bar bezahlen.
Das finde ich mittlerweile auch sehr ärgerlich. Mußte heute extra zur Bank latschen, um Geld abzuheben.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 15:22 Beim Chinesen, in der Reinigung sowie beim türkischen Barbier muß man hier grundsätzlich bar bezahlen.
Das finde ich mittlerweile auch sehr ärgerlich. Mußte heute extra zur Bank latschen, um Geld abzuheben.
Für mich ziemlich eindeutig der Versuch, die Tageseinnahmen verschleiern zu können. Solche Betriebe, speziell im Gastgewerbe, sollten mit erhöhter Aufmerksamkeit des Finanzamts rechnen müssen. In Polen sind viele Betriebe im Bereich Dienstleistung und Gastgewerbe ebenfalls "Kartenmuffel"... aber eben nicht alle, und damit verstärkt sich mein Verdacht.

Ich habe mir angewöhnt, sehr genau hin zu sehen, ob der Betrieb Kreditkarten/Girokarten zur Bezahlung zuläßt... und ich suche dann schon systematisch Häuser auf, die Karten als Zahlungsmittel zulassen. Mehr als 150 PLN (30EUR) habe ich nie im Portemonnaie.

Inzwischen ist hier das Bezahlen mit dem Smartphone anstelle der Kreditkarte üblich geworden... auch beim Bäcker.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 18:17 Für mich ziemlich eindeutig der Versuch, die Tageseinnahmen verschleiern zu können. Solche Betriebe, speziell im Gastgewerbe, sollten mit erhöhter Aufmerksamkeit des Finanzamts rechnen müssen. In Polen sind viele Betriebe im Bereich Dienstleistung und Gastgewerbe ebenfalls "Kartenmuffel"... aber eben nicht alle, und damit verstärkt sich mein Verdacht.

Ich habe mir angewöhnt, sehr genau hin zu sehen, ob der Betrieb Kreditkarten/Girokarten zur Bezahlung zuläßt... und ich suche dann schon systematisch Häuser auf, die Karten als Zahlungsmittel zulassen. Mehr als 150 PLN (30EUR) habe ich nie im Portemonnaie.

Inzwischen ist hier das Bezahlen mit dem Smartphone anstelle der Kreditkarte üblich geworden... auch beim Bäcker.
Das ist mir bewußt, jedoch bevorzuge ich kurze Wege (Reinigung) und leckeres Essen (Chinamann), daher nehme ich grummelnd die Bargeldzahlung in Kauf. Und der liebe Gatte fährt auch nicht woanders hin, nur um beim Friseur mit Karte zu zahlen.
Kurze Wege halt. Ist doch auch umweltfreundlicher.
Irgendwas ist ja immer falsch.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 18:17 Für mich ziemlich eindeutig der Versuch, die Tageseinnahmen verschleiern zu können.
Unsinn. Dem kann auch jeder Käufer entgegenwirken, indem er einen Kassenbeleg fordert, schon ist die Einnahme unwiderruflich im System.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 18:27 Unsinn. Dem kann auch jeder Käufer entgegenwirken, indem er einen Kassenbeleg fordert, schon ist die Einnahme unwiderruflich im System.
Es sollte ein Kassenbeleg (wie z.B. in Italien) Pflicht sein:
Wenn der Imbiss beim Fiskus auffliegt
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 5be3f.html

Dann wäre zumindest das Thema "Bargeldabschaffung wegen Steuerhinterziehung" in der Gastronomie vom Tisch.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 18:27 Unsinn. Dem kann auch jeder Käufer entgegenwirken, indem er einen Kassenbeleg fordert, schon ist die Einnahme unwiderruflich im System.
Natürlich geht das so, schon klar. Aber wer macht das denn regelmäßig? Auf meinem Smartphone habe ich regelkmäßig die spezifizierte Rechnung zur Hand. Finde ich kundenfreundlicher als einen Kassenzettel. (In Italien war der Kassenzeittel gesetzliche Pflicht. Den mußte man mitsamt dem erledigten Einkauf bis in den eigenen Haushalt vorzeigen können. Eine klare Sache, weshalb das so veranlaßt wurde.)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von denkmal »

franzmannzini hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 17:18 Dafür hat doch mal ein schlauer Bursche den Einkaufschip erfunden,
und zum Anfang wurde der sogar teurer verkauft, als das was er ersetzen sollte.
Vielleicht kann man nach der Abschaffung des Bargelds noch mal ein Geschäft damit machen. :)
Man kann auch die Einkaufswagen umrüsten auf Kartenslots. Dann kann man auch eine Nutzungsgebühr später mal direkt einbehalten. Und man kann den Missbrauch verfolgen (Wagen mit nach Hause nehmen und so). :? Brave new world
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von denkmal »

Raskolnikof hat geschrieben: Sa 12. Feb 2022, 22:26 Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich habe wiederholt gesagt, dass auf dem Chip der Girocard als auch der Kreditkarte keine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum, Wohnung abgespeichert sind. Somit kann kein Supermarkt, Discounter oder Baumarkt nachvollziehen was ich in Person von xy da erworben habe. Lediglich meine Bank weiß, wo ich wann für welchen Betrag etwas eingekauft habe aber nicht was. Es ist also nicht richtig wenn so häufig behauptet wird, dass von Kartenzahlern ein Käuferprofil für z.B. Werbezwecke erstellt werden kann.
Wenn du sagst, dass sich jedes Kaufverhalten nachvollziehen lässt und mit diesen Daten Missbrauch getrieben werden kann solltest du doch in der Lage sein diese Behauptung auch zu belegen. Aber bitte nicht in der Form „aber das weiß doch jeder“.

Anders sieht es aus bei Käufen mit Kundenkarte wie Deutschlandcard etc. oder Käufe in Onlineshops wo ich mit meinen persönlichen Daten registriert bin. Wer das nicht will muss da ja nichts kaufen. Aber ich denke wir sprechen hier in erster Linie von unseren täglichen und wiederkehrenden Einkäufen.
Nun, aber sicher hat der Händler die Einkaufsdaten verbunden mit den Kartendaten. In Zeiten von Big Data finden sich sicher auch Möglichkeiten, die Bankdaten und Einkaufsdaten zu verknüpfen... auch wenn das momentan vielleicht illegal ist, aber Datenhandel mit persönlichen Daten ist doch durchaus zeitgemäß.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von denkmal »

Skull hat geschrieben: Sa 12. Feb 2022, 15:36 ...
Wer wie wann wo sein EIGENES Zahlungsverhalten durchführt ist dabei doch egal.
Man sollte nur nicht SEIN eigenes Zahlungsverhalten auf andere (und deren Motivation) übertragen.
...
Ich kann da nur zustimmen, die persönliche Auswahl aus einer Reihe von Möglichkeiten ist der alternativlosen Nutzung nur einer vorhandene Möglichkeit vorzuziehen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Meruem »

denkmal hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 09:24 Nun, aber sicher hat der Händler die Einkaufsdaten verbunden mit den Kartendaten. In Zeiten von Big Data finden sich sicher auch Möglichkeiten, die Bankdaten und Einkaufsdaten zu verknüpfen... auch wenn das momentan vielleicht illegal ist, aber Datenhandel mit persönlichen Daten ist doch durchaus zeitgemäß.

Und der ( kriminelle) Missbrauch mit diesen Daten eben auch.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von firlefanz11 »

denkmal hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 09:24 Datenhandel mit persönlichen Daten ist doch durchaus zeitgemäß.
Aber trotzdem ein Unding...!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Atue001 »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 11:01 Aber trotzdem ein Unding...!
Eigentlich nicht. Das Handeln mit Daten und auch das Nutzen von Daten aller Art ist zunächst einmal nichts kritisches. Man kann ganz sicher genauso viele positive Auswirkungen dieser Nutzung der Daten konstruieren, wie auch Missbrauch. So gesehen ist das Unding weder die Daten an und für sich, auch nicht deren Erhebung und Speicherung - sondern allenfalls die jeweilige konkrete Nutzung.

Nehmen wir nochmal das Beispiel der Daten zu Geldtransaktionen. Würden die Banken das Wissen darum nutzen (dürfen und konkret auch tun) um möglichst viele Kunden zu Millionären mit total nachhaltigen Investitionsansätzen zu machen, und würden sie echte Lebenshilfe für die bieten, die nur wenig haben - welch ein Segen für die Gesellschaft wäre das. Stell dir mal eine Bank vor, die dir Lebensberatung zu einem erfolgreichen Leben und Lebensstil mit beständig steigendem Potential zu mehr Wohlstand verspricht - und auch einhält. Sie gibt dir Tipps, wo du wirklich besser essen gehen kannst und dabei noch Geld sparst, sie gibt dir Tipps, wo du am günstigsten Einkaufen kannst und dir damit neue finanzielle Freiräume erschießt, sie optimiert TATSÄCHLICH dein Versicherungsportfolio im Sinne deiner Bedürfnisse etc. etc. etc.......

Damit Banken das tun könnten, brauchen sie eigentlich noch viel mehr Daten von dir, als die, die sie haben.

Die allgemeinen Erfahrungen mit Banken, Versicherungen und anderen Unternehmen sind aber andere - die jeweiligen Unternehmen handeln vor allem im Eigeninteresse und zum Nutzen ihres Geschäftszieles. Die wirklichen Bedürfnisse von mir als Kunden bedienen sie wortreich, solange sie mir mehr Geld aus den Rippen schneiden können. Dann überreden sie mich noch zu dem ein oder anderen Unsinn, der vor allem ihre Boni begünstigt.....und und und.....

Was wir also vor allem kritisieren ist es, wenn Daten missbraucht werden. Die Daten als solche sind also erst mal neutral - so ähnlich wie ein Messer. Man kann ein Messer zum sinnvollen Zerlegen eines köstlichen Steaks nutzen - oder zum Brudermord. Es ist nicht das Messer was gut oder schlecht ist - es sind die Menschen und ihre Taten die bestimmen was damit passiert. So ist es auch mit den Daten.

Die Daten als solche sind also keine Bedrohung - zur Bedrohung wird es, wenn Missbrauch droht oder gar üblich wird. Und: bei der Missbrauchsthematik sind regelmäßig Unternehmen gar nicht das Problem. Das Problem sind die Staaten - also Machtapparate, die halt leider auch mal in totalitäre Regime abkippen können.

WENN wir eine stabile Demokratie haben, in der Datenmissbrauch eigentlich ausgeschlossen ist - dann spricht sehr sehr viel dafür, lieber mehr Daten als weniger zu haben, weil man damit besser zum Wohle aller steuern kann. Das gilt auch für die Thematik der Finanztransaktionen - und das wäre dann auch klar das Ende des Bargeldes. Wenn wir aber dem Staat regelmäßig misstrauen, dann ist es gut, dem Staat lieber so wenig Informationen zu überlassen, wie irgend möglich. Dann spricht alles gegen die Abschaffung des Bargelds.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

denkmal hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 09:24 Nun, aber sicher hat der Händler die Einkaufsdaten verbunden mit den Kartendaten. In Zeiten von Big Data finden sich sicher auch Möglichkeiten, die Bankdaten und Einkaufsdaten zu verknüpfen... auch wenn das momentan vielleicht illegal ist, aber Datenhandel mit persönlichen Daten ist doch durchaus zeitgemäß.
Natürlich kann der Händler die Einkaufsdaten (was gekauft wurde) mit den Kartendaten verknüpfen. Nur was nutzt ihm das? Damit hat er keinerlei persönliche Daten des Kunden. Denn die sind auf einer Giro- oder Kreditkarte nicht abgespeichert. Wie häufig muss ich mich da wiederholen?
Folgende Kartendaten erhält der Unternehmer bei Kartenzahlung mit PIN-Eingabe oder bei Zahlung mit dem Smartphone: IBAN bzw. Bankleitzahl, Kartenverfallsdatum und Kartenfolgenummer. Zahlungsdaten: Betrag, Datum, Uhrzeit, Kennung des Kartenlesegeräts (Ort, Unternehmen und Filiale, in der Sie zahlen).
Wer anhand von zugänglichen Kartendaten an die Daten des Karteneigentümers kommen will muss schon erhebliche kriminelle Energie aufwenden. Ich spinne jetzt mal: Ausgehend von der Annahme, dass sehr viele Menschen bei Amazon als Kunde registriert und dort neben den Personendaten auch die Bankverbindung abgespeichert sind könnte nun eine kriminelle Organisation versuchen an die Kundenkartei von Amazon zu kommen um dann die Kunden- und Bankdaten mit den zu prüfenden Karten abzugleichen. So die Theorie.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 18:59Ausgehend von der Annahme, dass sehr viele Menschen bei Amazon als Kunde registriert und dort neben den Personendaten auch die Bankverbindung abgespeichert sind könnte nun...
...Amazon die Daten verkaufen. Oder die Schufa verkauft die Daten. Oder es gibt einen Hack. Oder irgendein Honk vergisst ein Password. Schwups sind die Daten in der Welt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von denkmal »

Raskolnikof hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 18:59 Natürlich kann der Händler die Einkaufsdaten (was gekauft wurde) mit den Kartendaten verknüpfen. Nur was nutzt ihm das? Damit hat er keinerlei persönliche Daten des Kunden. Denn die sind auf einer Giro- oder Kreditkarte nicht abgespeichert. Wie häufig muss ich mich da wiederholen?
Folgende Kartendaten erhält der Unternehmer bei Kartenzahlung mit PIN-Eingabe oder bei Zahlung mit dem Smartphone: IBAN bzw. Bankleitzahl, Kartenverfallsdatum und Kartenfolgenummer. Zahlungsdaten: Betrag, Datum, Uhrzeit, Kennung des Kartenlesegeräts (Ort, Unternehmen und Filiale, in der Sie zahlen).
Wer anhand von zugänglichen Kartendaten an die Daten des Karteneigentümers kommen will muss schon erhebliche kriminelle Energie aufwenden. Ich spinne jetzt mal: Ausgehend von der Annahme, dass sehr viele Menschen bei Amazon als Kunde registriert und dort neben den Personendaten auch die Bankverbindung abgespeichert sind könnte nun eine kriminelle Organisation versuchen an die Kundenkartei von Amazon zu kommen um dann die Kunden- und Bankdaten mit den zu prüfenden Karten abzugleichen. So die Theorie.
Wer dieses Restrisiko nicht eingehen möchte zahlt eben weiterhin mit Bargeld.
Du musst dich nicht wiederholen. Ich beschrieb ja gerade das Risiko, dass z.B. Einkaufsdaten an einer Stelle A liegen und Personendaten (z.B. Bankdaten) an einer Stelle B.
Es wird auch heute schon versucht, die Theorie real werden zu lassen. Wann immer Datenverknüpfungen einen Vorteil für jemand darstellen, ist der Wunsch einer Realisierung nicht fern - legal oder illegal. Siehe auch die berühmten "Steuer-CDs".
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Jede Bezahlform beinhaltet Risiken so auch das ganze Leben. Da muss ein jeder für sich selbst die Vorteile und Risiken gegeneinander abwägen und entscheiden, was er von der neuen digitalen welt mitnimmt. ich halte es wie die Dänen, genieße den Fortschritt aber picke mir da auch nur die Rosinen heraus, die ich mag. Ich mache mir jednfalls keine gedanken darüber was in Zukunft alles sein könnte wenn ich ausschließlich bargeldlos bezahlen würde. Wenn es schlimm kommen sollte kann ich immer noch auf das Bargeld zurück greifen, sofern es denn vor Ort noch einen Geldautomaten gibt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Autokraten dieser Welt können kaum erwarten, dass es kein Bargeld mehr gibt. Und es soll keiner sagen "Sowas kann in Deutschland nicht passieren", da muss man sich nur mal ansehen, wie knapp die Wahl in Frankreich ausgegangen ist.
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