Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

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Salafisten in Deutschland, was tun?

Es ist nicht notwendig mehr zu tun.
3
9%
Die meisten Salafisten sind friedlich, aber gegen die Gewaltbereiten muss vorgegangen werden.
6
17%
Es muss unbedingt mehr Prävention betrieben werden.
5
14%
Es müssen unbedingt mehr Prävention und härtere Sicherheitsmaßnahmen her.
4
11%
Es braucht vor allem die harte Hand des Staates!
7
20%
Am besten alle einsperren oder abschieben!
10
29%
Keine Meinung zum Thema
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 35
Piedro

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Piedro »

Wasteland » Di 17. Feb 2015, 13:45 hat geschrieben:
Ich denke das ist noch etwas komplizierter, weil eben von aussen massive Propaganda nach Deutschland eindringt in Form von salafistischer Agitation, die eben das Geld und die Möglichkeiten haben eine Moschee nach der anderen zu bauen, 100.000de Korane zu drucken und zu verschenken, Prediger in alle Welt zu senden, die sozialen Medien mit ihrem Dreck zu verseuchen.
Deutschland muss endlich aufhören tatenlos zuzusehen, einfach weil man sich nicht entschliessen kann eine Position zu dem Thema zu beziehen.
Wir erlauben ja auch keinen Nazis hier Fuss zu fassen oder verbieten verfassungsfeindliche Organisationen. Salafisten gehören zu solch einer Strömung und das ist nichtmehr nur alleine die Sache der Muslime dagegen vorzugehen.
Schön wär's. Die "national befreiten Zonen" in Ostdeutschland sind Realität, die NPD war nach der "Wende" von Anfan an akiv und hat reiche Ernte eingefahren, auch, aber nicht nur parlamentarisch. Das Verbotsverfahren ist in die Hose gegangen, und das, obwohl die Partei sich ständig von "den Demokraten" abgrenzt. Beim Salafismus würde es wohl ähnlich laufen, die Verfassungsfeindlichkeit müßte juristisch per sé nachgewiesen werden, und zwar dieser ganzen Glaubensrichtung, nicht nur einzelnen Gruppen und Organisationen. Die Tatsache, daß Einzelne aus dieser "Bewegung" verfassungsfeindlich sind, reicht da nicht.

Beim Geld könnte man ansetzen, da ist Österreich weiter vorn. Dazu: http://www.tagesschau.de/ausland/islamg ... h-101.html .

Der einzig korrekte Weg ist, gegen die Personen vorzugehen, die sich deutlich gegen die Grundordnung stellen. Man kann "den Salafismus" eh nicht verbieten, da es keine einheitliche Organisation gibt. Bei den Gruppierungen, wo verfassungsfeindliche Aktivität nachweisbar ist, wird das Verbot bereits ausgesprochen.
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schelm
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von schelm »

Wasteland » Di 17. Feb 2015, 14:25 hat geschrieben:
Genau, das sind doch einige Optionen. Man könnte auch mithelfen in islamischen Gebieten in Europa, z.B. dem Balkan oder Albanien eine neue Rechtsschule zu begründen die sich mit dem Islam aus Perspektive der europäischen Muslime befasst. Mit überfälligen neuen Ansätzen zur Exegese, im Moment gehen all diese Impulse von den Radikalen aus, die in Kriegsgebieten leben, von Diktaturen staatsgelenkt oder mit Fundamentalisten durchsetzt sind. Da muss eine Gegenstimme geschaffen werden.
Das ging doch früher auch, so sind doch die Rechtsschulen entstanden.

Klar wird das Wirbel verursachen, aber man muss eben über kurz oder lang an die Wurzel des Problems gehen, nur an der Oberfläche zu kratzen bringt nichts.
Gleichzeitg sollten wir uns strengstens von destruktiven Einflüssen von aussen Abgrenzen. Salafistische Moscheen sollten dicht gemacht und ihre Vereine verboten werden. Mir ist bewusst das diese darauf mit Gewalt antworten werden, aber das kann kein Hinderungsgrund sein. Sie sind hier einfach nicht erwünscht, basta.
Moscheen in Deutschland sollte es nur mit staatlicher Lizenz geben und ihre Prediger müssen sich verantworten. Auch dem türkischen Religionsministerium sollte der Einfluss entzogen werden. Auf der anderen Seite heisst das, das der Islam hier auch stärker integriert wird, das wiederrum dürfte auch vielen auf der anderen Seite nicht schmecken.
Bist du schon mal auf die verrückte Idee gekommen, weil all das eben nicht Realität ist, was du da forderst bzw.anmahnst, " schmeckt " es der " anderen Seite " nicht ? :?:
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Hooligan »

Provokateur » Di 17. Feb 2015, 14:50 hat geschrieben: Das Ende des Salafismus, das zweifelsohne eines Tages kommen wird, wird garantiert nicht in Deutschland seinen Anfang finden.
Salafisten sind verwandt mit Wahhabiten, die es seit etwa dem 18. Jahrhundert gibt. Beide orientieren sich an der hanbalitischen Rechtsschule. Die entstand etwa 500 Jahre nach Mohammeds Tod. Vielleicht stirbt der Salafismus irgendwann aus, aber bis dahin geht noch viel Wasser den Bach runter.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Provokateur »

Der einzige Unterschied zwischen Salafisten und Wahhabiten ist die Tatsache, dass letztgenannte das Haus Saud als Hüter der heiligen Stätten und Führer der Gläubigen anerkennen.
Zuletzt geändert von Provokateur am Mi 18. Feb 2015, 07:02, insgesamt 1-mal geändert.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

Weiss nicht ob das hier schon geposted wurde, aber hier ist eine Petition, die ein härteres Vorgehen gegen Salafisten fordert.
Wir, die Unterzeichner, fordern Sie auf:

- Nutzen Sie alle rechtlichen Möglichkeiten, um salafistische Stände und Versammlungen in Ihrer Kommune zu verhindern, zu erschweren oder ganz zu verbieten!

- Beginnen Sie mit Präventionsprogrammen, damit junge Menschen und auch ihr Umfeld gewarnt sind!

- Führen Sie Weiterbildungsveranstaltungen für die städtischen und Landesbedienstete durch, damit diese die Zeichen der Radikalisierung erkennen können!

- Zeigen Sie Gesicht gegen Hass und für unsere aufgeklärten Werte!
https://www.change.org/p/petition-salafisten-stoppen
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Platon » So 15. Feb 2015, 03:01 hat geschrieben:Liebe Userinnen und User

Wie sehen sie die Möglichkeiten dem Salafismus durch präventives Vorgehen zu begegnen? Ist das Erfolgsversprechend oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Wie groß ist die Gefahr durch diese Leute wirklich? Sind Salafisten in erster Linie ein Sicherheits- oder auch ein gesellschaftliches Präventionsproblem? Was sind eure Gedanken zu diesem Thema: "Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut."?
Man muss das Problem in seiner Wurzel erkennen.

Die Wurzel ist in diesem Falle nicht die Religion, sondern der strukturelle Antisemitismus.

Darüber wollte ich auch schon länger mal ein Thema eröffnen, mir fehlt ein bisschen die Zeit und Muße.

Nur soviel vielleicht mal: Struktureller Antisemitismus und Anti-Arabismus sind zwei Seiten derselben Medaille, die die ideologische Grundursache sowohl für die Probleme im Nahen Osten als auch für den westlichen islamisch motivierten Radikalismus bilden. Erst die antisemitische Verschwörungstheorie bietet die ideologische Grundlage für das Gefühl der politischen Hilflosigkeit, das für die Ausbreitung von Terrorismus essenziell ist. Gleichzeitig ist es der strukturelle Antisemitismus hier und beinahe überall auf der Welt, der die politische Emanzipation verhindert, indem er suggeriert, dass sie aufgrund einer alles beherrschenden Clique nicht möglich sei.

Steile These: Befreit man die Menschen von ihrem Antisemitismus, dann werden sie sich von terroristischen Ambitionen lossagen. Ähnliches gilt übrigens für Xenophobe in Deutschland: Der strukturelle Antisemitismus ist es hier, der ihnen suggeriert, sie seien in der Mehrheit, obwohl sie eine Minderheit sind. Der strukturelle Antisemitismus ist es auch, der ihnen folgerichtig signalisiert, dass nicht der politische Prozess, sondern nur der gewaltsame Aufstand zur Auflösung der von ihnen empfundenen Probleme führen kann.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Sa 12. Sep 2015, 16:38 hat geschrieben:Weiss nicht ob das hier schon geposted wurde, aber hier ist eine Petition, die ein härteres Vorgehen gegen Salafisten fordert.



https://www.change.org/p/petition-salafisten-stoppen
Ich finde es nicht richtig, religiöse Stände verwaltungstechnisch schikanieren zu wollen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 11:34 hat geschrieben: Ich finde es nicht richtig, religiöse Stände verwaltungstechnisch schikanieren zu wollen.
Nun, leider schicken Salafisten Mörder und Vergewaltiger nach Syrien und sind generell darauf aus unser System abzuschaffen.

Da ist für mich die Grenze der Toleranz überschritten und das muss man unterbinden. Mit allen nötigen Mitteln
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 12:43 hat geschrieben:
Nun, leider schicken Salafisten Mörder und Vergewaltiger nach Syrien
Möchtest du Mörder und Vergewaltiger lieber hier behalten?
Da ist für mich die Grenze der Toleranz überschritten
Ich sehe keinen Nachteil darin.

Man darf die Freiheit nicht kaputtschützen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:44 hat geschrieben: Möchtest du Mörder und Vergewaltiger lieber hier behalten?
Ich möchte das Rattenfänger gar nicht erst die Möglichkeit bekommen Menschen zu manipulieren und zum morden in andere Länder zu schicken.
Ähnlich wie bei Nazis. Die muss man auch verbieten und bekämpfen und ihnen jede Bühne entziehen.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:44 hat geschrieben: Ich sehe keinen Nachteil darin.

Man darf die Freiheit nicht kaputtschützen.
Auch Freiheit hat immer Grenzen. Die Salafisten überschreiten diese, da sie alles was unser freies Zusammenleben in Deutschland ermöglicht abschaffen wollen.
HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 12:48 hat geschrieben:
Ich möchte das Rattenfänger gar nicht erst die Möglichkeit bekommen Menschen zu manipulieren
Du möchtest gern haben, dass abweichende Meinungen keine Möglichkeit bekommen, Menschen zu überzeugen. Das entspricht nicht dem, was die Verfassung erlaubt.
Ähnlich wie bei Nazis. Die muss man auch verbieten und bekämpfen und ihnen jede Bühne entziehen.
Ähm, nein. Es ist nicht sinnvoll. Solange ein Nazi in Strukturen eingebunden ist, muss er seine dumme schlechte Meinung vertreten und diskutieren und verteidigen und muss auch die Enttäuschung seiner Sportfreunde, Verwandten und Kollegen erfahren. Es ist nicht sinnvoll, Menschen sozial fertig zu machen und ihnen die Erlebnisse zu verweigern, die ihnen helfen können ihre Meinung wieder zu ändern. Es ist nicht sinnvoll, Menschen in eine isolierte Subkultur zu schubsen und ihnen keinen Weg zu zeigen, der woanders hinführt.
Auch Freiheit hat immer Grenzen.
Dazu gibt es Gesetze. Winkeladvokatentum zum Versammlungsrecht hilft nicht, Menschen von unseren Einrichtungen zu überzeugen. Die meisten Salafisten verstoßen nicht gegen Gesetze, es gibt keinen Grund, sie zu schikanieren.

Man darf die Freiheit nicht kaputtschützen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:55 hat geschrieben: Du möchtest gern haben, dass abweichende Meinungen keine Möglichkeit bekommen, Menschen zu überzeugen. Das entspricht nicht dem, was die Verfassung erlaubt.
Keinesfalls. Ich möchte nicht das tolitäre und faschistoide Vereinigungen, die unsere freiheitliche Grundordnung abschaffen wollen mit Samthandschuhen angefasst werden. Nicht mehr und nicht weniger. Die sollen spüren das sowas hier nicht erwünscht ist. Demokratie muss sich wehren können.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:55 hat geschrieben: Ähm, nein. Es ist nicht sinnvoll. Solange ein Nazi in Strukturen eingebunden ist, muss er seine dumme schlechte Meinung vertreten und diskutieren und verteidigen und muss auch die Enttäuschung seiner Sportfreunde, Verwandten und Kollegen erfahren. Es ist nicht sinnvoll, Menschen sozial fertig zu machen und ihnen die Erlebnisse zu verweigern, die ihnen helfen können ihre Meinung wieder zu ändern. Es ist nicht sinnvoll, Menschen in eine isolierte Subkultur zu schubsen und ihnen keinen Weg zu zeigen, der woanders hinführt.
Es gibt einen Grund warum gewisse Parteien und Vereinigungen in Deutschland verboten sind. Nehmen wir die PKK. Die Salafisten erfüllen ebenfalls alle diese Kriterien. Wer da raus will kann das immer tun. Das heisst nicht das man aktive Salafisten gewähren lassen muss oder soll.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:55 hat geschrieben: Dazu gibt es Gesetze. Winkeladvokatentum zum Versammlungsrecht hilft nicht, Menschen von unseren Einrichtungen zu überzeugen. Die meisten Salafisten verstoßen nicht gegen Gesetze, es gibt keinen Grund, sie zu schikanieren.
Die meisten Salafisten sind deshalb friedlich, weil sie sich nicht strafbar machen wollen und wissen genau was sie sagen dürfen und was nicht.
Pierre Vogel hat mal singemäss gesagt: "Wir bekennen uns nicht zu ISIS, weil wir nicht wissen ob die Al-Qaida besser ist und wer von den beiden Gruppen im Recht ist, daher bekennen wir uns zu keiner."
Was das zwischen den Zeilen aussagt......
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 13:55 hat geschrieben: Man darf die Freiheit nicht kaputtschützen.
Man muss aber die Freiheit vor den Kaputten schützen.
HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 13:12 hat geschrieben:
Keinesfalls. Ich möchte nicht das tolitäre und faschistoide Vereinigungen, die unsere freiheitliche Grundordnung abschaffen wollen mit Samthandschuhen angefasst werden.
Es ist nicht die Aufgabe der Behörden, Versammlungen nach Sympathie gestaffelt zu behandeln.
Die sollen spüren das sowas hier nicht erwünscht ist. Demokratie muss sich wehren können.
Die Demokratie ist durch genehmigte Versammlungen nicht gefährdet und wenn die Versammlung dir nicht gefällt, kannst du das auf den Blog schreiben oder eine Versammlung mit abweichender Meinung einberufen.
Es gibt einen Grund warum gewisse Parteien und Vereinigungen in Deutschland verboten sind.
Ja, deine Antipathie gegen sie ist es aber nicht.
Die Salafisten erfüllen ebenfalls alle diese Kriterien.
Die Salafisten ist im Gegensatz zu "Die Linke" oder "Die Rechte" keine Partei und kein eingetragener Verein. Salafismus ist zudem weder illegal noch gegen das Grundgesetz gerichtet. Im Gegensatz zum Monarchismus, der zwar auch legal ist, sich aber gegen das Grundgesetz richtet. Wann wurde zuletzt jemand, der gern den Kaiser wieder hätte, deswegen drangsaliert?
Die meisten Salafisten sind deshalb friedlich, weil sie sich nicht strafbar machen wollen
Dagegen spricht nichts. Für viele Katholiken ist es dasselbe.
Pierre Vogel hat mal singemäss gesagt: "Wir bekennen uns nicht zu ISIS, weil wir nicht wissen ob die Al-Qaida besser ist und wer von den beiden Gruppen im Recht ist, daher bekennen wir uns zu keiner."
Diese Meinung steht ihm zu.
Man muss aber die Freiheit vor den Kaputten schützen.
Es ist das Wesen der Freiheit, dass die Kaputten an ihr scheitern. Nur Dummköpfe mischen sich darin ein, indem sie die Freiheit zerstören. Nur Dummköpfe nehmen die vollkommen ausreichenden Möglichkeiten der Freiheit, sich zu positionieren, nicht wahr.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 14:12 hat geschrieben:Es gibt einen Grund warum gewisse Parteien und Vereinigungen in Deutschland verboten sind. Nehmen wir die PKK. Die Salafisten erfüllen ebenfalls alle diese Kriterien. Wer da raus will kann das immer tun. Das heisst nicht das man aktive Salafisten gewähren lassen muss oder soll.
Anhand welcher Kriterien würde man denn feststellen, ob eine Person ein Salafist ist?

:)
Zuletzt geändert von apartofme am Mo 14. Sep 2015, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Es ist nicht die Aufgabe der Behörden, Versammlungen nach Sympathie gestaffelt zu behandeln.
Genau. Es ist ihre Aufgaben unseren Staat, unsere Gesellschaft und das GG vor terroristischen Vereinigungen zu schützen.
Dies trifft auf die Salafisten zu.

https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=566402D8
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=5660837C
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=5663FA7C
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Die Demokratie ist durch genehmigte Versammlungen nicht gefährdet und wenn die Versammlung dir nicht gefällt, kannst du das auf den Blog schreiben oder eine Versammlung mit abweichender Meinung einberufen.
Genau und ich bin nicht der Meinung das Salafisten Terroristen rekrutieren dürfen sollten in Deutschland. Und so wie wir es auch anderen Organisationen schon lange verbieten, gehören sie auch auf diese Liste.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_in_ ... nisationen
http://www.verfassungsschutz.de/de/arbe ... islamismus

Der islamische Staat ist in Deutschland verboten, aber seine Rekrutierer nicht? Naja....Dürftig.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Ja, deine Antipathie gegen sie ist es aber nicht.
Auf deiner Apathie gegen solcherlei Bestrebungen sollte man ein Urteil aber auch nicht basieren. Der IS wurde verboten mit der Begründung:

Organisation richtet sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung sowie den Gedanken der Völkerverständigung

Frag mal die Leute von "Lies" wie ihre Position dazu ist.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Die Salafisten ist im Gegensatz zu "Die Linke" oder "Die Rechte" keine Partei und kein eingetragener Verein. Salafismus ist zudem weder illegal noch gegen das Grundgesetz gerichtet. Im Gegensatz zum Monarchismus, der zwar auch legal ist, sich aber gegen das Grundgesetz richtet. Wann wurde zuletzt jemand, der gern den Kaiser wieder hätte, deswegen drangsaliert?
Wieviele Menschen in Deutschland hätten denn gerne noch die absolute Monarchie und keine konstitutionelle?
Du hast insofern recht, als das es schwierig ist die Salafisten angreifbar zu machen, da die Grenzen oft fliessend sind.
Ich bin dafür das sich das ändert, man die Gesetzeslage anpasst und den Salafisten in Deutschland das Leben und die Rekrutierung von Mördern und Vergewaltigern so schwer wie möglich macht.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Dagegen spricht nichts. Für viele Katholiken ist es dasselbe.
Damit meinte ich, das sie ihre verfassungswidrigen Aussagen nur unter sich verbreiten und juristisch unter dem Radar fliegen, ihre Absichten aber meist ganz andere sind.
Auch Katholiken die sich so verhalten, sollten alle Demokraten die ihre Freiheit lieben, frühzeitig signalisieren das sie lieber kleine Brötchen backen sollten.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben:
Diese Meinung steht ihm zu.
Genau und wir beide wissen was sie impliziert.
SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 14:18 hat geschrieben: Es ist das Wesen der Freiheit, dass die Kaputten an ihr scheitern. Nur Dummköpfe mischen sich darin ein, indem sie die Freiheit zerstören. Nur Dummköpfe nehmen die vollkommen ausreichenden Möglichkeiten der Freiheit, sich zu positionieren, nicht wahr.
Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer. Sie werden erkämpft und/oder verloren.
Und dazu müssen sie geschützt werden und es muss Grenzen geben. Wo meine sind habe ich klar zum Ausdruck gebracht.

So und jetzt muss ich erstmal wieder ein wenig arbeiten. :)
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 14. Sep 2015, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 13:43 hat geschrieben:
Genau. Es ist ihre Aufgaben unseren Staat, unsere Gesellschaft und das GG vor terroristischen Vereinigungen zu schützen.
Eben nur vor denen. Verbotene Organisationen melden keine Demos an. Da Privatpersonen Demos anmelden können, wirst du da nicht weit kommen.
Genau und ich bin nicht der Meinung das Salafisten Terroristen rekrutieren dürfen sollten in Deutschland.
Schreibe es auf deinen Blog.
Der islamische Staat ist in Deutschland verboten
Der islamische Staat meldet in Deutschland keine Kundgebungen an.
Wieviele Menschen in Deutschland hätten denn gerne noch die absolute Monarchie und keine konstitutionelle?
Die genaue Zahl ist unerheblich und kein Verbotsgrund.

Damit meinte ich, das sie ihre verfassungswidrigen Aussagen nur unter sich verbreiten
Sie dürften sie auch öffentlich machen. Es ist nicht verboten, mit der Verfassung nicht einverstanden zu sein.
Auch Katholiken die sich so verhalten, sollten alle Demokraten die ihre Freiheit lieben, frühzeitig signalisieren das sie lieber kleine Brötchen backen sollten.
Die Demokratien dieser Welt kommen mit religiösen Radikalen zurecht.
Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer.
Sie sind Selbstläufer, solange die Menschen das wollen. Länger wäre auch sinnlos.
es muss Grenzen geben. Wo meine sind habe ich klar zum Ausdruck gebracht.
Ja, in meinen Augen wäre dein Deutschland keines, das mich zulassen würde.

Du hast insofern recht, als das es schwierig ist die Salafisten angreifbar zu machen, da die Grenzen oft fliessend sind.
Ich bin dafür das sich das ändert, man die Gesetzeslage anpasst und den Salafisten in Deutschland das Leben [..] so schwer wie möglich macht.
Deine Meinung ist nun bekannt. Die Diskussion ist damit für mich vorerst beendet. Für derartige Blickwinkel möchte ich keine Zeit aufwenden.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Fadamo »

Piedro » So 15. Feb 2015, 12:03 hat geschrieben:
Zunächst muß man mal verstehen, warum sich junge Deutsche von dieser Strömung angezogen fühlen.

Die meisten die dieser Strömung folgen ,sind deutsche mit muslimischen Wurzeln.
Ein deutscher Pass reicht nicht aus, um Deutscher zu sein.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 15:53 hat geschrieben: Für derartige Blickwinkel möchte ich keine Zeit aufwenden.
Dann sind wir uns ja einig, zumal du auf die Kernpunkte überhaupt nicht eingehst. Insofern ist das auch für mich Zeitverschwendung.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 14:39 hat geschrieben:Anhand welcher Kriterien würde man denn feststellen, ob eine Person ein Salafist ist?

:)
Das ist die grosse Preisfrage. Irgendwelche Vorschläge?

Man müsste das glaube ich anders angehen...
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 17:12 hat geschrieben:Man müsste das glaube ich anders angehen...
Das glaube ich aber auch.

:p
Zuletzt geändert von apartofme am Mo 14. Sep 2015, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 14:43 hat geschrieben:Der islamische Staat ist in Deutschland verboten, aber seine Rekrutierer nicht? Naja....Dürftig.
Das Rekrutieren für terroristische Organisationen ist natürlich nicht erlaubt.
  • § 129a
    Bildung terroristischer Vereinigungen

    (5) Wer eine in Absatz 1, 2 oder Absatz 3 bezeichnete Vereinigung unterstützt, wird in den Fällen der Absätze 1 und 2 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in den Fällen des Absatzes 3 mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wer für eine in Absatz 1 oder Absatz 2 bezeichnete Vereinigung um Mitglieder oder Unterstützer wirbt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

    Quelle: http://dejure.org/gesetze/StGB/129a.html

Es wäre übrigens noch nicht einmal dann erlaubt, wenn es sich beim islamischen Staat nicht um eine verbotene Organisation handelte:
http://dejure.org/gesetze/StGB/109h.html
http://www.gesetze-im-internet.de/rustag/__28.html
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 17:35 hat geschrieben:Das glaube ich aber auch.

:p
Na gibts nun Vorschläge oder nicht? Ein paar habe ich.

Finanzierung islamischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland komplett unterbinden. Klar gibt es immer irgendwelche illegalen Möglichkeiten, aber das ist kein Grund es nicht zu tun.

Österreich machts vor:

Österreich verbietet Auslandsfinanzierung religiöser Vereine
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... nanzierung

Vielen Fanatikern hier bleibt dann ganz schnell die Puste weg. Alleine die Lies Salafisten finanzieren sich vor allem durch ausländische Gelder.

Predigt-Verbot für Imame die keine deutschen Staatsbürger sind oder hier nicht mindestens schon 10 -15 Jahre leben. Keine Hinterhof-Imame aus Saudi-Arabien oder von sonstwo. Sie ggf. aufs GG einschwören lassen, wer dem zuwider arbeitet erhält Berufsverbot.

Öffentliches Betätigungsverbot für alle Vereine aus deren Reihen Kämpfer nach Syrien oder sonstwo gegangen sind.
Ggf. Schliessung salafistischer Moscheen. Wie in Tunesien neulich geschehen.

Tunesien schließt 80 Moscheen
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... g-tunesien

Vielleicht noch nicht komplett und ausgereift, aber ein Anfang.

Jetzt du. :)
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 14. Sep 2015, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:02 hat geschrieben:Das Rekrutieren für terroristische Organisationen ist natürlich nicht erlaubt.
  • § 129a
    Bildung terroristischer Vereinigungen

    (5) Wer eine in Absatz 1, 2 oder Absatz 3 bezeichnete Vereinigung unterstützt, wird in den Fällen der Absätze 1 und 2 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in den Fällen des Absatzes 3 mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wer für eine in Absatz 1 oder Absatz 2 bezeichnete Vereinigung um Mitglieder oder Unterstützer wirbt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

    Quelle: http://dejure.org/gesetze/StGB/129a.html

Es wäre übrigens noch nicht einmal dann erlaubt, wenn es sich beim islamischen Staat nicht um eine verbotene Organisation handelte:
http://dejure.org/gesetze/StGB/109h.html
http://www.gesetze-im-internet.de/rustag/__28.html
Wie soll man dann mit diesen Dingen umgehen:

https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=566402D8
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=5660837C
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hp ... e=5663FA7C

Das sind nur drei von etlichen Beispielen. Natürlich wissen die nicht wie das geschehen konnte, dabei können die doch kein Wässerchen trüben.
Ja nee, ist klar.
HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 17:02 hat geschrieben:Das Rekrutieren für terroristische Organisationen ist natürlich nicht erlaubt.
Das wäre dann konkret nachzuweisen - hingegen wäre es nicht korrekt, jegliche religiöse Werbung dieser Muslime pauschal zu verbieten.
Svi Back

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Svi Back »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 18:12 hat geschrieben: Das wäre dann konkret nachzuweisen - hingegen wäre es nicht korrekt, jegliche religiöse Werbung dieser Muslime pauschal zu verbieten.
Genau, die wollen doch den Flüchtlingen nur beibringen wie wir Ungläubigen so ticken.
http://www.welt.de/regionales/hamburg/a ... g-auf.html
HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

Svi Back » Mo 14. Sep 2015, 17:14 hat geschrieben:
Genau, die wollen doch den Flüchtlingen nur beibringen wie wir Ungläubigen so ticken.
Wir haben Religionsfreiheit. Die gilt für alle. Wenn jemand für den Bruch von Gesetzen wirbt, ist dies unabhängig davon nachzuweisen und zu verfolgen. Wenn jemand für die Änderung von Gesetzen wirbt, ist dies legitim. Soweit sich jemand nicht aktiv kämpferisch gegen unsere Grundordnung betätigt, ist auch die öffentliche Werbung für alternative Grundordnungen nicht problematisch.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Keoma »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 17:12 hat geschrieben:
Das ist die grosse Preisfrage. Irgendwelche Vorschläge?

Man müsste das glaube ich anders angehen...
Das sieht man doch von Weitem - Strickkäppchen, Oberlippennbart abrasiert, Hochwasserhose.
Das mit dem Strickkäppchen aleine zählt nicht, das könnte auch DJ Ötzi sein. ;)
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 18:06 hat geschrieben:Finanzierung islamischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland komplett unterbinden.
Hier stellt sich mir die Frage: Soll hier nur die Finanzierung islamischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland verboten werden oder soll dasselbe für Kirchen und andere NGOs gelten? Darf die Deutschland-Division von Amnesty International künftig noch spenden aus den USA erhalten? Wie stehst du zur ausländischen Finanzierung beispielsweise von kirchlichen Projekten in Afrika? Ist Brot-für-die-Welt besser, weil es sich bei den Initiatoren um Christen handelt?
Predigt-Verbot für Imame die keine deutschen Staatsbürger sind oder hier nicht mindestens schon 10 -15 Jahre leben. Keine Hinterhof-Imame aus Saudi-Arabien oder von sonstwo. Sie ggf. aufs GG einschwören lassen, wer dem zuwider arbeitet erhält Berufsverbot.
Das ist schon hardcore. Einem Menschen, der kein deutscher Staatsbürger ist, soll es nun also verboten werden, in einer Moschee öffentlich zu sprechen? Gilt das auch für Straßenpredigten, Demonstrationen, Meinungsäußerung insgesamt?
Öffentliches Betätigungsverbot für alle Vereine aus deren Reihen Kämpfer nach Syrien oder sonstwo gegangen sind.
Gilt das eigentlich auch für Fußballvereine? Ich habe mir sagen lassen, dass es einige syrische Kämpfer gibt, die vorher in deutschen Fußballvereinen gewesen sind.
Ggf. Schliessung salafistischer Moscheen.
Auch hier stellt sich mir wieder die Frage, worin man denn nun einen Salafisen oder eine salafistische Moschee erkennen sollte. Daran, dass die Leute ganz ganz doll an den Koran glauben?
Jetzt du. :)
Kriminalität wirkt man schon seit jeher entgegen, indem man Kriminelle bekämpft. Und seit jeher sorgt die Kriminalisierung von Kollektiven dazu, dass sich diese Menschen in den Untergrund bewegen und aus dem Untergrund mit weit größerer krimineller Energie agieren.

Unterstützer von terroristischen Organisationen bekämpft man effektiv, indem man sie findet. Hierzu können V-Leute dienen. Auf der anderen Seite gibt es in Syrien und im Irak bereits genügend Kämpfer, an deren Bekämpfung man sich vielleicht setzen sollte, bevor man in Deutschland allen Salafisten den Garaus machen will.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 17:29 hat geschrieben:Hier stellt sich mir die Frage: Soll hier nur die Finanzierung islamischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland verboten werden oder soll dasselbe für Kirchen und andere NGOs gelten?
Wenn Russland sowas macht, gibts jedesmal Krawall von den Plärrern, die hier angeblich für die "Werte" eintreten.
Einem Menschen, der kein deutscher Staatsbürger ist, soll es nun also verboten werden, in einer Moschee öffentlich zu sprechen? Gilt das auch für Straßenpredigten, Demonstrationen, Meinungsäußerung insgesamt?
Religionsfreiheit, Redefreiheit.
Gilt das eigentlich auch für Fußballvereine? Ich habe mir sagen lassen, dass es einige syrische Kämpfer gibt, die vorher in deutschen Fußballvereinen gewesen sind.
Es gibt Menschen, die sind beim DRK oder bei der AWO.
Auch hier stellt sich mir wieder die Frage, worin man denn nun einen Salafisen oder eine salafistische Moschee erkennen sollte. Daran, dass die Leute ganz ganz doll an den Koran glauben?
Ein umfangreiches Denunziationsregime bietet die Möglichkeit, nebenher auch noch andere abweichende Meinungen wegzudrücken.
Kriminalität wirkt man schon seit jeher entgegen, indem man Kriminelle bekämpft. Und seit jeher sorgt die Kriminalisierung von Kollektiven dazu, dass sich diese Menschen in den Untergrund bewegen und aus dem Untergrund mit weit größerer krimineller Energie agieren.
Deshalb ist auch die Arbeit der "Antifa" derart erfolglos.
Unterstützer von terroristischen Organisationen bekämpft man effektiv, indem man sie findet.
Unterstützer von Terroristen kann man auch überzeugen, es sich noch einmal zu überlegen. Das brach auch die RAF entzwei.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 18:34 hat geschrieben:Unterstützer von Terroristen kann man auch überzeugen, es sich noch einmal zu überlegen. Das brach auch die RAF entzwei.
Verschiedene Organisationen des salafistischen Dschihadismus sind in der Vergangenheit schon auseinander gebrochen. Leider ist es dabei in letzter Zeit selten besser und oft schlimmer geworden.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 17:48 hat geschrieben:Verschiedene Organisationen des salafistischen Dschihadismus sind in der Vergangenheit schon auseinander gebrochen. Leider ist es dabei in letzter Zeit selten besser und oft schlimmer geworden.
Das könnte mit dem Klima der Dummheit und Verfolgung zusammenhängen, das in Deutschland von sogenannten Islamkritikern erzeugt wird. Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem älteren Bekannten in Ostdeutschland. Dort gibt es seit kurzem eine Moschee und es wurde vorher viel Stimmung gemacht, demonstriert, Angst geschürt. Die Lage war sehr gereizt. Dann wurde die Moschee eröffnet und es passierte - nichts. Die Menschen haben sich dran gewöhnt und die Nachbarn reden wieder miteinander. Nicht immer ist es so leicht. Muslime sind nicht weniger in der Lage, dumme und radikale Dinge zu tun als Menschen mit anderen Einstellungen. Es wäre dumm, künstlich eine Lage zu erzeugen, in der sie sich dazu angehalten sehen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

SoleSurvivor » Mo 14. Sep 2015, 18:53 hat geschrieben:Das könnte mit dem Klima der Dummheit und Verfolgung zusammenhängen, das in Deutschland von sogenannten Islamkritikern erzeugt wird.
Na klar.

Und die armen Nazis radikalisieren sich, weil Holocaustleugnung verboten ist und es so viele Demos gegen die NPD gibt.

:D
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Marie-Luise »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 19:03 hat geschrieben:Na klar.

Und die armen Nazis radikalisieren sich, weil Holocaustleugnung verboten ist und es so viele Demos gegen die NPD gibt.

:D
Genau. Die Nazis werden wieder unser Untergang sein!

;)
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Mo 14. Sep 2015, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben:Hier stellt sich mir die Frage: Soll hier nur die Finanzierung islamischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland verboten werden oder soll dasselbe für Kirchen und andere NGOs gelten? Darf die Deutschland-Division von Amnesty International künftig noch spenden aus den USA erhalten? Wie stehst du zur ausländischen Finanzierung beispielsweise von kirchlichen Projekten in Afrika? Ist Brot-für-die-Welt besser, weil es sich bei den Initiatoren um Christen handelt?
Gute Frage. Wie macht Österreich das?
Zu den Fakten. Das Islamgesetz definiert die organisierten Muslime in Österreich als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Es schreibt den ausdrücklichen Vorrang des österreichischen Rechts vor islamischen Glaubensvorschriften fest, um Parallelrechtsprechung wie die von intern bestimmten islamischen Rechtsgelehrten – oder denen, die sich dafür halten – sowie von Muftis und Imamen zu verhindern und unter Strafe stellen zu können. Der österreichische Bundeskanzler – derzeit SPÖ-Mann Werner Faymann – kann aus Gründen der inneren Sicherheit die Anerkennung einer Religionsgemeinschaft ablehnen, islamische Gemeinden können verpflichtet werden, Imame mit verfassungsfeindlicher Gesinnung auszuschließen.

Religiöse Funktionsträger und islamische Religionsgesellschaften dürfen nun nicht mehr vom Ausland finanziert werden, was insbesondere die Verbreitung konservativ-islamischer Strömungen wie des saudischen Wahhabismus unterbinden soll, aber auch die Islamauslegung etwa der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder der radikal-islamischen Muslimbruderschaft. Die islamische Glaubensgemeinschaft wird darüber hinaus verpflichtet, ihre wesentlichen Glaubensgrundlagen in deutscher Sprache zu formulieren und zu präsentieren.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... esetz.html

Kann man sicher nachbessern oder verändern, aber von der Richtung her nicht falsch. Aber Fakt ist ja: Die Wahabiten benutzen genau diesen Hebel um ihren extremistischen Mist in aller Welt zu verbreiten.
Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden undzwar an der Stelle wo er wirkt: Bei der Finanzierung.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben:Das ist schon hardcore. Einem Menschen, der kein deutscher Staatsbürger ist, soll es nun also verboten werden, in einer Moschee öffentlich zu sprechen? Gilt das auch für Straßenpredigten, Demonstrationen, Meinungsäußerung insgesamt?
Es geht um den Beruf des Imams, nicht um irgendwelche Meinungsäusserungen. Ist es auch schlimm das wir geschützte Berufe in Deutschland haben die bestimmten Ausbildungsordnungen unterliegen? Warum braucht man Staatsexamen um Jurist zu werden?
Warum sind Pfarrer staatlich geprüft (Ordination)?
Und warum soll das bei Imamen nicht gehen?

Mal zum Nachdenken:
Wie Saudi-Arabien deutschen Salafismus finanziert
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ziert.html

Wozu sollten wir solche Gestalten hier brauchen?
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben:Gilt das eigentlich auch für Fußballvereine? Ich habe mir sagen lassen, dass es einige syrische Kämpfer gibt, die vorher in deutschen Fußballvereinen gewesen sind.
Wenn diese dazu genutzt werden um dort zu rekrutieren, natürlich. Was meinst du warum Millatu Ibrahim verboten wurde?
Das ist doch bereits Praxis in Deutschland, wird nur nicht immer umgesetzt. Millatu Ibrahim war nur blöd genug offen zum Aufstand zu rufen in Deutschland.
Ihre Nachfolge-Organisationen wünschen das immernoch, nur reden sie nicht drüber.
Sorry, kein Verständnis dafür.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben:Auch hier stellt sich mir wieder die Frage, worin man denn nun einen Salafisen oder eine salafistische Moschee erkennen sollte. Daran, dass die Leute ganz ganz doll an den Koran glauben?
Wie hat das Tunesien gemacht? Woran erkennt man jemanden der verfassungsfeindliche Bestrebungen hat?

Hier ein Beispiel:

Derselbe Typ dann später:

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben:Kriminalität wirkt man schon seit jeher entgegen, indem man Kriminelle bekämpft. Und seit jeher sorgt die Kriminalisierung von Kollektiven dazu, dass sich diese Menschen in den Untergrund bewegen und aus dem Untergrund mit weit größerer krimineller Energie agieren.
Richtig, einen Markt für den es Nachfrage gibt zerstört man nicht, wen man ihn verbietet. Aber auch wenn man nichts tut wird man ihm nicht Herr.
Eine Demokratie muss wehrhaft sein in alle Richtungen des Extremismus und das drückt sich nunmal nicht in blumigen Worten aus.
Wer die Ordnung hier bekämpft, der muss ein entsprechendes Echo bekommen.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:29 hat geschrieben: Unterstützer von terroristischen Organisationen bekämpft man effektiv, indem man sie findet. Hierzu können V-Leute dienen. Auf der anderen Seite gibt es in Syrien und im Irak bereits genügend Kämpfer, an deren Bekämpfung man sich vielleicht setzen sollte, bevor man in Deutschland allen Salafisten den Garaus machen will.
Ich denke das muss alles Hand in Hand gehen. Ich würde auch keine NSDAP 2.0 dulden um ihnen gut zuzureden. Die muss man dicht machen, mehr nicht.
Es gibt Grenzen. Warum verbieten wir dann überhaupt irgendwelche Organisationen? Wir können dann ja auch alles freigeben und eine grosse Diskussionsrunde über Demokratie und Menschenrechte abhalten und bestimmt werden die alle zu Sinnen kommen. :|
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 14. Sep 2015, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 19:24 hat geschrieben:Kann man sicher nachbessern oder verändern, aber von der Richtung her nicht falsch. Aber Fakt ist ja: Die Wahabiten benutzen genau diesen Hebel um ihren extremistischen Mist in aller Welt zu verbreiten. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden undzwar an der Stelle wo er wirkt: Bei der Finanzierung.
Ich empfinde die Richtung als falsch, weil sie rechtstaatliche Prinzipien außen vor lässt. Das Gesetz wirkt nicht an der Stelle, die man eigentlich bekämpfen möchte. Die Finanzierung wäre dir ja egal, wenn sie nicht dazu diente, extremistische Meinungen zu unterstützen. Wer aber extremistische Meinungen bekämpfen will, muss auch bei den extremistischen Meinungen ansetzen.

Extremistische Meinungen verbreiten sich - und sie tun dies nicht allein durch Moscheen und sie tun dies auch nicht allein durch ausländisch finanzierte Moscheen. Es ist auch nicht so, dass hinter allem immer das Geld steckt (was leider hierzulande eine universal akzeptierte Meinung zu sein scheint).

Ich kann hier nur wiederholen, was ich schon im Missionierungsthread geschrieben habe: Dass man bei der Rattenfängerei eben bei den Ratten anzusetzen hat, d.h. bei den Menschen, die für Ideologien empfänglich sind.
Es geht um den Beruf des Imams, nicht um irgendwelche Meinungsäusserungen. Ist es auch schlimm das wir geschützte Berufe in Deutschland haben die bestimmten Ausbildungsordnungen unterliegen? Warum braucht man Staatsexamen um Jurist zu werden?
Warum sind Pfarrer staatlich geprüft (Ordination)?
Und warum soll das bei Imamen nicht gehen?
Das ist etwas anderes. Es geht hier darum, wer sich wie nennen darf. Auch ein Nicht-Dachdecker darf in einem Dachdeckerbetrieb arbeiten. Man muss kein staatlich geprüfter Pfarrer sein, um in einer Kirche zu predigen. Man muss nicht einmal Jurist sein, um Rechtsbeistand oder Strafverteidiger zu sein (vgl. § 138 StPO).

Wenn es lediglich um den Beruf des Imams geht, ist das Gesetz praktisch wirkungslos, denn ein Imam kann auch von Saudi Arabien aus bezahlt werden und sich lediglich in Deutschland aufhalten, um hier dann entsprechend jeden Freitag in seiner Moschee seine Meinung zu sagen.

Was bei ausländischen Imamen mit radikalen Meinungen geht und auch keine großartigen rechtstaatlichen Probleme macht: Deren Ausweisung. Dafür gibt es auch Präzedenzfälle.
Mal zum Nachdenken:
Wie Saudi-Arabien deutschen Salafismus finanziert
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ziert.html

Wozu sollten wir solche Gestalten hier brauchen?
Die Fakten sind mir bekannt. Mir geht es aber überhaupt nicht um die Frage, ob wir solche Menschen hier brauchen, sondern mir geht es um die Frage, welche Mittel ich für vertretbar halte, um mit einem ideologischen Problem umzugehen - und ich glaube einfach, dass man nur Menschen bestrafen kann, die auch einen Schaden verursachen.
Wenn diese dazu genutzt werden um dort zu rekrutieren, natürlich. Was meinst du warum Millatu Ibrahim verboten wurde?
Millatu Ibrahim wurde verboten, weil sich ein klarer, gerichtsfester Zusammenhang zwischen der Aktivität des Vereins - aus seinen Vereinsstrukturen heraus - und der Veröffentlichung von Volksverhetzung gerichtsfest nachweisen ließ - und nicht einfach nur, weil Kämpfer aus den Mitten dieses Vereins zu IS-Kämpfern wurden.
Wie hat das Tunesien gemacht? Woran erkennt man jemanden der verfassungsfeindliche Bestrebungen hat?
Die Staatsordnung von Tunesien ist mit der Deutschland eher nicht vergleichbar. "Verfassungsfeindlichkeit" ist auch kein Straftatbestand. Der Mann aus deinem Video wurde bereits vor seinem Wechsel zum IS zu einer Haftstrafe verurteilt. Das ist doch eher ein gutes Beispiel dafür, dass die geltenden Gesetze funktionieren und lediglich bei der Inhaftierung von Terroristen dem Aspekt des Schutzes der Bevölkerung eine zu geringe Bedeutung beigemessen wird (d.h. zu geringe Haftstrafen ausgesprochen werden).
Richtig, einen Markt für den es Nachfrage gibt zerstört man nicht, wen man ihn verbietet. Aber auch wenn man nichts tut wird man ihm nicht Herr.
Eine Demokratie muss wehrhaft sein in alle Richtungen des Extremismus und das drückt sich nunmal nicht in blumigen Worten aus.
Wer die Ordnung hier bekämpft, der muss ein entsprechendes Echo bekommen.
Aus meiner Sicht gibt es eine ganz klare Grenze für die Anwendung von Staatsgewalt, nämlich dass sie nachweislich dazu dient, ein Rechtsgut unmittelbar zu schützen, d.h. dass die unmittelbare Beeinträchtigung des Rechtsguts nachgewiesen sein muss, damit staatliche Gewalt gegen Menschen legitim wird.
Ich denke das muss alles Hand in Hand gehen. Ich würde auch keine NSDAP 2.0 dulden um ihnen gut zuzureden. Die muss man dicht machen, mehr nicht.
Es gibt Grenzen. Warum verbieten wir dann überhaupt irgendwelche Organisationen? Wir können dann ja auch alles freigeben und eine grosse Diskussionsrunde über Demokratie und Menschenrechte abhalten und bestimmt werden die alle zu Sinnen kommen. :|
Tatsächlich sehe ich das Verbot von Organisationen sehr kritisch. Es gibt auch andere Länder, die ohne ein solches Verbot auskommen und in denen es deshalb nicht zu Nazi-Umstürzen kommt. Auch ging die Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht gewaltlos von statten, im Gegenteil war hier nicht nur gegenüber Parteigegnern sondern auch innerparteilich eine ganze Menge Kriminalität im Spiel.

Des Weiteren frage ich mich natürlich, warum diese ganze Situation immer und immer wieder so nationalistisch betrachtet wird. Der Islamische Staat ist in Syrien und im Irak Realität. In vielen anderen Staaten haben sich kleine Kalifate errichtet, in denen Menschen brutal unterdrückt werden. Ich sehe wenig Sinn darin, darüber zu diskutieren, Saudische Prediger in Deutschland zu bekämpfen und einzuknasten, während in anderen Teilen der Welt unter den Augen der Internationalen Solidargemeinschaft geköpft und gebrandschatzt wird. Es ist eine realitätsfremde Illusion, dass wir die Mörder und Vergewaltiger in Syrien und im Irak dadurch aufhalten, dass wir in Deutschland wahhabitischen Predigern das Handwerk legen - und die syrischen und irakischen Opfer würden uns ob dieser ideologischen Verzweiflungstaten verhöhnen, wäre ihnen nicht längst das Lachen vergangen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben:Ich empfinde die Richtung als falsch, weil sie rechtstaatliche Prinzipien außen vor lässt. Das Gesetz wirkt nicht an der Stelle, die man eigentlich bekämpfen möchte. Die Finanzierung wäre dir ja egal, wenn sie nicht dazu diente, extremistische Meinungen zu unterstützen. Wer aber extremistische Meinungen bekämpfen will, muss auch bei den extremistischen Meinungen ansetzen.
Auch. Und richtig, die Finanzierung von totalitären und verbrecherischen Vereinen muss unterbunden werden.
Auch richtig, ich habe kein Problem mit der Finanzierung irgendwelcher legaler und unbedenklicher religiöser Vereine.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Extremistische Meinungen verbreiten sich - und sie tun dies nicht allein durch Moscheen und sie tun dies auch nicht allein durch ausländisch finanzierte Moscheen. Es ist auch nicht so, dass hinter allem immer das Geld steckt (was leider hierzulande eine universal akzeptierte Meinung zu sein scheint).
Nicht hinter allem. Aber hinter dem Lies-Projekt schon.

Saudi-Arabien unterstützt Salafisten in Deutschland
„Idealer Nährboden für eine weitere Radikalisierung“

„Die salafistische Bewegung in Deutschland wäre ohne den saudischen Einfluss niemals so groß geworden“
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 15732.html

Du willst das effektiv bekämpfen? Dann musst du ihnen auch den Nährboden entziehen.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Ich kann hier nur wiederholen, was ich schon im Missionierungsthread geschrieben habe: Dass man bei der Rattenfängerei eben bei den Ratten anzusetzen hat, d.h. bei den Menschen, die für Ideologien empfänglich sind.
Das alleine reicht leider nicht.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben:Das ist etwas anderes. Es geht hier darum, wer sich wie nennen darf. Auch ein Nicht-Dachdecker darf in einem Dachdeckerbetrieb arbeiten. Man muss kein staatlich geprüfter Pfarrer sein, um in einer Kirche zu predigen. Man muss nicht einmal Jurist sein, um Rechtsbeistand oder Strafverteidiger zu sein (vgl. § 138 StPO).
Man sollte aber in Deutschland oder Europa sozialisiert sein, um auch hier predigen zu dürfen und nicht irgendwelchen wahhabitischen Schwachsinn hier rein tragen.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Wenn es lediglich um den Beruf des Imams geht, ist das Gesetz praktisch wirkungslos, denn ein Imam kann auch von Saudi Arabien aus bezahlt werden und sich lediglich in Deutschland aufhalten, um hier dann entsprechend jeden Freitag in seiner Moschee seine Meinung zu sagen.
Auch das soll ja unterbunden werden. Keine Finanzierung aus dem Ausland.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Die Fakten sind mir bekannt. Mir geht es aber überhaupt nicht um die Frage, ob wir solche Menschen hier brauchen, sondern mir geht es um die Frage, welche Mittel ich für vertretbar halte, um mit einem ideologischen Problem umzugehen - und ich glaube einfach, dass man nur Menschen bestrafen kann, die auch einen Schaden verursachen.
Rekrutierer von Mördern und Vergewaltigern verursachen ganz konkreten Schaden. Frag mal die Angehörigen der Leichen die Denis Cuspert geschändet hat, Yezidinnen die vergewaltigt wurden oder Menschen die von in Europa/Deutschland rekrutierten Salafisten ermordet wurden.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Millatu Ibrahim wurde verboten, weil sich ein klarer, gerichtsfester Zusammenhang zwischen der Aktivität des Vereins - aus seinen Vereinsstrukturen heraus - und der Veröffentlichung von Volksverhetzung gerichtsfest nachweisen ließ - und nicht einfach nur, weil Kämpfer aus den Mitten dieses Vereins zu IS-Kämpfern wurden.
Und genau darum gehts. Aus dem Lies-Projekt und anderen entstammen immer wieder Menschen die andere umbringen und zu Terror aufrufen. Das ist eine Tatsache die bereits bekannt und belegt ist.
Jetzt gilt es das gerichtsfest nachzuweisen und den Laden dicht zu machen.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben:Die Staatsordnung von Tunesien ist mit der Deutschland eher nicht vergleichbar. "Verfassungsfeindlichkeit" ist auch kein Straftatbestand. Der Mann aus deinem Video wurde bereits vor seinem Wechsel zum IS zu einer Haftstrafe verurteilt. Das ist doch eher ein gutes Beispiel dafür, dass die geltenden Gesetze funktionieren und lediglich bei der Inhaftierung von Terroristen dem Aspekt des Schutzes der Bevölkerung eine zu geringe Bedeutung beigemessen wird (d.h. zu geringe Haftstrafen ausgesprochen werden).
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben:Aus meiner Sicht gibt es eine ganz klare Grenze für die Anwendung von Staatsgewalt, nämlich dass sie nachweislich dazu dient, ein Rechtsgut unmittelbar zu schützen, d.h. dass die unmittelbare Beeinträchtigung des Rechtsguts nachgewiesen sein muss, damit staatliche Gewalt gegen Menschen legitim wird.
Es geht nicht um Gewalt gegen Menschen, sondern darum die Demokratie und unsere Grundwerte vor Menschen zu schützen die sie abschaffen wollen.
Mit Diskussionen ist das leider nicht immer getan.
apartofme » Mo 14. Sep 2015, 20:34 hat geschrieben: Des Weiteren frage ich mich natürlich, warum diese ganze Situation immer und immer wieder so nationalistisch betrachtet wird. Der Islamische Staat ist in Syrien und im Irak Realität. In vielen anderen Staaten haben sich kleine Kalifate errichtet, in denen Menschen brutal unterdrückt werden. Ich sehe wenig Sinn darin, darüber zu diskutieren, Saudische Prediger in Deutschland zu bekämpfen und einzuknasten, während in anderen Teilen der Welt unter den Augen der Internationalen Solidargemeinschaft geköpft und gebrandschatzt wird. Es ist eine realitätsfremde Illusion, dass wir die Mörder und Vergewaltiger in Syrien und im Irak dadurch aufhalten, dass wir in Deutschland wahhabitischen Predigern das Handwerk legen - und die syrischen und irakischen Opfer würden uns ob dieser ideologischen Verzweiflungstaten verhöhnen, wäre ihnen nicht längst das Lachen vergangen.
Ich habe auch nicht gesagt das wir damit das Problem dort unten lösen. Das geht nur politisch und militärisch.
Mir geht es damit darum das Problem von demokratiefeindlichen und totalitären Extremisten bei uns zu zu bekämpfen.
Und nichts zu tun, bzw. es bei grossen Ansprachen zu belassen wird da leider nicht viel bringen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

Wasteland » Mo 14. Sep 2015, 22:22 hat geschrieben:Auch. Und richtig, die Finanzierung von totalitären und verbrecherischen Vereinen muss unterbunden werden.
Auch richtig, ich habe kein Problem mit der Finanzierung irgendwelcher legaler und unbedenklicher religiöser Vereine.
Hier weiß ich nicht genau, was du meinst. Es gibt legale und illegale Vereine. Die Finanzierung illegaler Vereine und ihrer Ersatzorganisationen ist ebenfalls strafbar und BKA, Verfassungsschutz und BND versuchen, diese so gut wie möglich zu unterbinden.
Nicht hinter allem. Aber hinter dem Lies-Projekt schon.

Du willst das effektiv bekämpfen? Dann musst du ihnen auch den Nährboden entziehen.
Ehrlich gesagt möchte ich keine Menschen bekämpfen, die in Deutschland den Koran verteilen. Schon gar nicht mit den Mitteln der Strafverfolgung. Was ich unterbinden möchte ist, dass Menschen andere Menschen davon überzeugen, in den Krieg zu ziehen und ich bin auch eher nicht willens, bei der Bekämpfung von Terroristen einen Kollateralschaden an jenen zu erzeugen, die ihre Religion lediglich sehr ernst nehmen.
Das alleine reicht leider nicht.
Was reicht denn? Ich glaube, dass ein Verbot irgendwie gearteter "Salafisten" weder mit sauberen, rechtstaatlichen Mitteln zu machen, noch moralisch integer noch überhaupt zielführend ist. Im Gegenteil denke ich sogar, dass es hochgradig kontraproduktiv sein könnte, weil es die ohnehin schon recht starke islamistische Szene in Deutschland noch weiter in den Untergrund drängen wird.
Man sollte aber in Deutschland oder Europa sozialisiert sein, um auch hier predigen zu dürfen und nicht irgendwelchen wahhabitischen Schwachsinn hier rein tragen.
Mich schockiert der erste Halbsatz nicht gerade wenig. Wir leben in einer globalisierten Welt, in der Menschen Gedanken austauschen. Aus meiner Sicht haben Meinungen überall dieselbe Legitimität. Hetze ist auch dann moralisch verwerflich, wenn sie in Saudi Arabien geäußert wird - aber Aussagen aus der wahhabitischen Theologie, die keine Hetze sind, sind auch dann moralisch nicht verwerflich, wenn sie in Deutschland geäußert werden. Warum? Weil sowohl die Menschen in Deutschland als auch die Menschen in Saudi Arabien ein Recht auf Meinungsfreiheit haben und weil sowohl die Menschen in Deutschland als auch die Menschen in Saudi Arabien das Recht haben, dass nicht gegen sie gehetzt wird. Hier glaube ich tatsächlich an eine gewisse Universalität der Menschenrechte, d.h. ich teile die Welt nicht in irgendwelche "Zonen" ein, in denen die Menschen dann meiner Ansicht nach unterschiedliche Rechte haben.
Auch das soll ja unterbunden werden. Keine Finanzierung aus dem Ausland.
Die Bezahlung eines Imams aus Saudi Arabien, der sich dann lediglich in Deutschland aufhält, ist keine Finanzierung aus dem Ausland und eine solche Bezahlung ist auch mit legalen Mitteln gar nicht zu bekämpfen. Ebensowenig wie jemand verhindern könnte, dass du, der du ein reguläres Einkommen in Deutschland hast, in die USA reist, um dort - völlig unabhängig von deinem Einkommen in Deutschland - in einer Kirche als "Gastprediger" deine Meinung sagst.
Rekrutierer von Mördern und Vergewaltigern verursachen ganz konkreten Schaden. Frag mal die Angehörigen der Leichen die Denis Cuspert geschändet hat, Yezidinnen die vergewaltigt wurden oder Menschen die von in Europa/Deutschland rekrutierten Salafisten ermordet wurden.
Natürlich verursachen Rekrutierer von Mördern und Vergewaltigern ganz konkreten Schaden. Das Rekrutieren von Mördern und Vergewaltigern ist auch in Deutschland illegal gemäß der Gesetze, die ich weiter oben zitiert habe. Es ist in Deutschland aber nicht illegal, ein Salafist zu sein - und es ist auch nicht möglich, nachzuweisen, dass der Glaube an salafistische Theologie konkreten Schaden zufügt.
Und genau darum gehts. Aus dem Lies-Projekt und anderen entstammen immer wieder Menschen die andere umbringen und zu Terror aufrufen. Das ist eine Tatsache die bereits bekannt und belegt ist.
Jetzt gilt es das gerichtsfest nachzuweisen und den Laden dicht zu machen.
Wie gesagt können gerichtsfeste Nachweise gegen solche Organisationen unter Umständen von V-Leuten erbracht werden. Ich bin aber wenig optimistisch, dass das Verbot dieser Vereine überhaupt nur irgend einen Effekt haben wird.
Es geht nicht um Gewalt gegen Menschen, sondern darum die Demokratie und unsere Grundwerte vor Menschen zu schützen die sie abschaffen wollen.
Mit Diskussionen ist das leider nicht immer getan.
Eine Strafandrohung ist immer eine Androhung von Gewalt, nämlich eine Drohung mit Einknastung, die nötigenfalls gewaltsam durchgeführt wird. Deshalb sollte man mit der Forderung von Verboten aus meiner Sicht sehr vorsichtig umgehen.
Ich habe auch nicht gesagt das wir damit das Problem dort unten lösen. Das geht nur politisch und militärisch.
Mir geht es damit darum das Problem von demokratiefeindlichen und totalitären Extremisten bei uns zu zu bekämpfen.
Und nichts zu tun, bzw. es bei grossen Ansprachen zu belassen wird da leider nicht viel bringen.
Mir geht es auch gar nicht darum, es bei großen Ansprachen zu belassen. Aus meiner Sicht wird man dem Problem jedoch überhaupt nicht gerecht, wenn man es nur in seiner nationalen Dimension wahrnimmt bzw. anzugehen versucht. Die Radikalisierung des Islam ist ein globales Phänomen und der Deutschland-Fokus bei der Bekämpfung des Salafismus ist nicht sinnvoll. Mir kommt das etwa so vor, als wollte jemand die kommunistische APO in Deutschland verbieten, um die Gräuel des Kommunismus zu bekämpfen, weil da ein paar Leute nach Vietnam und zur PFLP rübergemacht haben.

Kann man machen. Bringt aber nichts.
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HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

apartofme » Mo 14. Sep 2015, 18:03 hat geschrieben:Na klar.

Und die armen Nazis radikalisieren sich, weil Holocaustleugnung verboten ist und es so viele Demos gegen die NPD gibt.

:D
Die Demos sind nicht das Problem. Einige übergriffige gutgemeinte Aktionen schon eher.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von apartofme »

SoleSurvivor » Di 15. Sep 2015, 09:05 hat geschrieben:Die Demos sind nicht das Problem. Einige übergriffige gutgemeinte Aktionen schon eher.
Es wird immer gern darauf verwiesen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt, was in einem gewissen Rahmen auch richtig ist.

Was man allerdings verstehen muss, ist dass bei bestimmten Gruppierungen und in totalitären Ideologien, die Gewalt, die die Gegengewalt erzeugt, um so stärker von den Gruppierungen selbst ausgeht, je stärker diese werden. Bei einem bestimmten Level von Autoritarismus innerhalb der Gruppe und bei bestimmten ideologischen Konstellationen ist der Zirkel von Gewalt und Gegengewalt innerhalb der Gruppe bereits annähernd geschlossen und die Dampfkessel-Autopoiesis der Radikalität beinahe unabhängig davon, wie diese Gruppe von außen behandelt wird.

Mein Beitrag über die Spaltung von salafistisch-dschihadistischen Organisationen bezog sich auch eher nicht auf die Situation in Deutschland, sondern eher auf die Takfiris, die sich von Al Qaida losgelöst haben, weil Al Qaida ihnen eben nicht radikal genug war.
Tankies gonna tank...
HugoBettauer

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von HugoBettauer »

apartofme » Di 15. Sep 2015, 18:10 hat geschrieben:Es wird immer gern darauf verwiesen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt, was in einem gewissen Rahmen auch richtig ist.
Übergriffe wie hier beschrieben sind auch problematisch, wenn auf “Gegen Gewalt“ verzichtet wird.
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Platon
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Platon »

Zum Thema Salafismus gibt es ein Forschungsprojekt, dort kann man Informationen finden:
Die Furcht vor militanten Islamisten ist in Deutschland zunehmend virulent. Besorgt richtet sich beispielsweise der Blick auf dschihadistische Rückkehrer aus Syrien oder dem Irak, die eine ernsthafte Bedrohung für das öffentliche Leben in Deutschland darstellen. So wurden aus Furcht vor Anschlägen öffentliche Großveranstaltungen in Dresden, Braunschweig und Frankfurt am Main abgesagt. Doch auch die Sorge vor einer rasant wachsenden salafistischen Bewegung in Deutschland und ihrer fundamentalistischen Ideologie nimmt zu. Derlei gesellschaftliche Unsicherheiten erhöhen den Druck auf Entscheidungsträger aller politischen, administrativen wie zivilgesellschaftlichen Ebenen, diesen Unsicherheiten adäquat zu begegnen.

Das Forschungsprojekt „Salafismus in Deutschland: Forschungsstand und Wissenstransfer“ verfolgt zwei Ziele: Es erhebt einerseits den wissenschaftlichen Forschungsstand in den Themenfeldern Datenlage, Organisations- und Rekrutierungsformen, Motivationen der Hinwendung zum Salafismus, Rechtfertigungsnarrative der Bewegung und ihres dschihadistischen Zweiges, transnationale Dimensionen salafistischer Netzwerke sowie Erkenntnisse der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit. Das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung koordiniert hierzu die Zusammenarbeit einschlägiger Experten aus Forschungsstandorten in ganz Deutschland. Andererseits ermittelt das Projektteam parallel dazu den Beratungsbedarf in Politik, Verwaltung und Gesellschaft und entwickelt diesen Bedarfen entsprechend Instrumente des Wissenstransfers.
http://salafismus.hsfk.de/dasprojekt/
http://www.sicherheitspolitik-blog.de/f ... s_Band.pdf
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Platon
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Platon »

Hier kann man sich einige Ausführungen von Fachmännern zum Thema Salafismus und Deradikalisierung anhören. Die Vorgehensweise ist bei den Salafisten letztlich die gleiche wie bei Rechts- und Linksextremen oder anderen religiösen Fundamentalisten.
Salafismus gilt auf internationaler Ebene als die derzeit gefährlichste islamistische Bewegung. Wie groß ist die Bedrohung durch die sogenannten Salafisten in Deutschland und in Berlin? Darüber diskutiert Dietmar Ringel mit seinen Gästen Prof. Dr. Christopher Daase (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung), Claudia Dantschke (Zentrum für demokratische Kultur Berlin) und Behnam Said (Hamburgisches Amt für Verfassungsschutz)

Insbesondere nach den Terrorakten in mehreren europäischen Ländern wurde auch bei uns die Frage gestellt, wie es eigentlich in Deutschland um fundamentalistische Strömungen oder radikale Gruppierungen in den islamischen Gemeinden bestellt ist. Nun liegt erstmals eine systematische Zusammenstellung der Erkenntnisse über den Salafismus in Deutschland vor: Wie viele Salafisten gibt es bei uns, speziell in Berlin, und werden es beständig mehr? Welche Ursachen gibt es für die Radikalisierung von meist jüngeren Menschen, und wie kann man ihr vorbeugen? Wie kann man ausstiegswilligen Extremisten behilflich sein? Und welche Erkenntnisse können wir aus anderen Extremismus- und Terrorismusforschungen für den Umgang mit Salafismus ziehen?
http://www.inforadio.de/programm/schema ... /2685.html
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von Grimm
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von von Grimm »

Es sind nur sehr wenige, die sich in Deutschland mit Katholizismus beschäftigen.
Salafismus dürfte da einfach nur sowas wie Blödsinn sein.

Ich finde es ja gut, wenn man sich mit abseitigen Aberglauben befasst, gehört nun mal zur Kultur.

Wenn jedoch Aberglauben zum Extremismus wird, dann ist es wohl an der Zeit den Patienten Heilung zu ermöglichen.
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Progressiver
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Progressiver »

Wer Salafist wird, der kann ja nur auf Gewalt aus sein. Insofern braucht es da sicher auch eine harte Hand des Staates. Aber wie soll man dies erreichen? Alle gewaltbereiten Salafisten präventiv einsperren oder erschießen? Nein, das wäre keine gute Idee. Was meines Erachtens viel mehr helfen kann, das sind Präventivmaßnahmen, die den Neu-Salafisten helfen, sich nicht nur zu deradikalisieren, sondern ihnen auch gute Ausbildungs- und Jobchancen bieten, damit sie sich in der Gesellschaft hier integriert fühlen.

Das Gleiche würde ich im Übrigen auch gleichzeitig mit den AfD-Wählern machen. Anstatt hunderte von Milliarden in irgendwelche Bankenrettungsprogramme zu stecken, würde ich gerne das nächste Mal das Geld in die Menschen investieren. Denn, dass kein Geld für alle da ist, kaufe ich dieser Regierung nicht ab. So tickt aber Merkel nicht. Und Schäuble erst recht nicht. Dies wird uns allen noch einmal auf die Füße fallen, denn diese Untätigkeit treibt nicht nur Millionen von Menschen in die Hände der AfD, sondern wird auch perspektivlose muslimische Kleinkriminelle derart radikalisieren, dass sich bestimmt auch in Deutschland irgendwann islamistische Terroranschläge ereignen werden.
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Platon
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Platon »

Heute hat das Innenministerium die Organisation "Die wahre Religion" und die Kampagne "Lies!" verboten, da sich rund 140 Teilnehmer dieser Kampagne dem Jihad in Syrien und Irak angeschlossen hatten. Man sieht die Organisation als Verbreiter und die Lies!-Kampagne als Verbreitung einer Jihadistischen Ideologie(!), die den Jihad in Syrien glorifiziert und den Verfassungsstaat abschaffen will, und hat sie deswegen verboten.

Pressemitteilung:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzm ... t-dwr.html
Ausführlichere Begründung:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl ... cationFile

Ich halte das im ersten Moment für recht bemerkenswert. Denn das Innenministerium hat hier keine Organisation verboten, weil sie Salafistische Inhalte verbreitet haben, sondern sie sehen hier explizit einen Jihadistischen Verein am Werk. Es ist natürlich klar, dass Jihadisten auch dort mitgemacht haben, aber den gesamten Laden, dann als Jihadistisch zu kriminalisieren und zu verbieten, finde ich doch etwas überraschend. Es folgt aber dem Trend der deutschen Behörden die Salafisten als solche nicht gerade mit Samthandschuhen anzufassen und die religiösen Strömung an sich mit allergrößtem Misstrauen zu sehen.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von BingoBurner »

Platon hat geschrieben:(15 Feb 2015, 02:13)

Herausragend ist übrigens Hesham Shashaa, der in Leipzig wohnt und selbst ultra-konservativ/Salafist ist, es aber geschafft hat sich als jemand zu präsentieren, der Leute zumindest vom Jihad abbringt. Der wird zwar nicht gefördert so weit ich das sehe, aber er ist doch als Gesprächspartner akzeptiert.
http://www.zeit.de/2015/07/islamismus-dschihad-imam
Was für eine Knalltüte.........man muss nur den Artikel lesen.

Was sagt der Islam eigentlich zur Ophtalmologie......diese geilen, heiligen Bücher.....
Sprengt euch nicht in die Luft..........ein ganz Großer der Typ.
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

Platon hat geschrieben:(15 Nov 2016, 22:04)

Heute hat das Innenministerium die Organisation "Die wahre Religion" und die Kampagne "Lies!" verboten, da sich rund 140 Teilnehmer dieser Kampagne dem Jihad in Syrien und Irak angeschlossen hatten. Man sieht die Organisation als Verbreiter und die Lies!-Kampagne als Verbreitung einer Jihadistischen Ideologie(!), die den Jihad in Syrien glorifiziert und den Verfassungsstaat abschaffen will, und hat sie deswegen verboten.

Pressemitteilung:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzm ... t-dwr.html
Ausführlichere Begründung:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl ... cationFile

Ich halte das im ersten Moment für recht bemerkenswert. Denn das Innenministerium hat hier keine Organisation verboten, weil sie Salafistische Inhalte verbreitet haben, sondern sie sehen hier explizit einen Jihadistischen Verein am Werk. Es ist natürlich klar, dass Jihadisten auch dort mitgemacht haben, aber den gesamten Laden, dann als Jihadistisch zu kriminalisieren und zu verbieten, finde ich doch etwas überraschend. Es folgt aber dem Trend der deutschen Behörden die Salafisten als solche nicht gerade mit Samthandschuhen anzufassen und die religiösen Strömung an sich mit allergrößtem Misstrauen zu sehen.
Das ist auch richtig so. Wer die Videos von denen gesehen hat, weiß das sie Kreide fressen und eine unterschwellige Agenda haben. Auch Dennis Cuspert hatte bei denen eine Anlaufstelle. Das ist alles kein Zufall und ich bin zu 100% dafür das all diese Vereine verboten werden müssen.

[youtube][/youtube]
Itu

Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Itu »

Echt bescheuert jemanden zum Integrationsbeauftragten machen der Özogus heißt
Stimmt's Wasteland ?
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schelm
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von schelm »

Piedro hat geschrieben:(15 Feb 2015, 12:07)

Weia, "der Islam" ist nun mal nicht homogen, ergo kann die Trennung, wie du sie dir anscheinend vorstellst, auch nicht realisiert werden. Aber die überwiegende Mehrheit der Moslems distanziert sich vom Islamismus, Verbände und Gemeinden engagieren sich gegen die Radikalisierung. Mehr können sie nicht tun, und mehr ist auch nicht zu erwarten.
Selbstverständlich können, müssten und sollten sie mehr tun, über ihre Verbände : Uneingeschränkte Anerkennung der Menschen- und Individualrechte der bürgerlichen Gesellschaft, über die Kairoer Erklärung hinaus. Absage an den Kollektivismus, Aufgabe des Anspruches verbindlicher Regeln und Verhaltensweisen, die angeblich einen Muslim definieren. Fazit : Aus kollektiven Ansprüchen entsteht Islamismus, aus Islamismus entsteht der radikale und gewalttätige Islam, der für sich beansprucht für das Kollektiv zu kämpfen.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Deutsche Salafisten und was man gegen sie tut.

Beitrag von Wasteland »

Itu hat geschrieben:(16 Nov 2016, 19:00)

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Wieso? Herkunft oder Name spielen für Qualifikation keine Rolle.
Finde die Aussage von ihr jetzt auch nicht sonderlich spektakulär.
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