Bundeswehr und Rüstungsindustrie

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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Bobo hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 13:27 Ich kenne die Probleme rund um den Panzerbau einigermaßen. Die Genehmigungsfrage kannst du knicken. Deutschland braucht für den Bau des Leos oder Panthers keine Genehmigungen Außenstehender
Rheinmetall, KMW sind nicht Deutschland sondern Unternehmen die mittlerweile Global sind. Bundesrepublik Deutschland kann nicht eben mal sagen bitte 500 Panzer bis Ende September 2023. Natürlich benötigt Rheinmetall, KMW wie jedes Unternehmen durchaus verschiedene Genehmigungen. Weil man nicht Deutschland ist.

Ohne Genehmigung gibt's nicht mal einen Auftrag. Wenn Du dich so gut auskennen tust weißt Du das auch. Jedes Rüstungsindustrie Unternehmen braucht von verschiedenen Behörden bis zum Bundessicherheitsrat hoch eine ganze Latte an Genehmigungen.

Ich erwähnte wenn die Bundesregierung ihren Part erfüllt gibt's verschiedene Möglichkeiten um Kapazitäten zu steigern, auch seitens der Hersteller.

Aber mal am Rande. Wir haben ein Projekt für die Ukraine bearbeitet, begleitet inklusive Genehmigung zum Export ect.

Die Hauptthemen waren Genehmigungen und von schnell zu sprechen sowie vernetzte Struktur sprechen wir nicht :)

Weder KMW noch sonst eine Panzerschmiede geben ihre Produktionskapazitäten zuverlässig preis. Nicht an dich und auch an sonst niemanden, der für diesen Infolevel nicht ausdrücklich autorisiert ist.
Wenn Du wöchentlich mit den Firmen zu tun hast, was bei Uns der Fall ist, dann hast Du über Wartezeiten und freie Kapazitäten für Bestellung mit gewissen Schutzleveln einen Überblick. Plus über Verbände ect.


Ich nenne hier auch keine genauen Zahlen sondern was eigentlich jeder nachprüfen kann anhand von öffentlichen Möglichkeiten. Es reicht schon die Genehmigungen einzusehen,was wurde exportiert und was ging an die Bundeswehr. Das ist weder Top Secret noch kompliziert.

Stand auch ungefähr mehrfach in der Presse.

Und zu deinem tollen Rechenbeispiel.


Es wurden 3600 gebaut und die Zahl ist auch offen nachprüfbar.

Erste Serie 79. Macht 44 Jahre. Ergibt gerundet 82 Stück pro Jahr.

Nur wenn Du soviel Ahnung hast dürfte bekannt sein von 300 pro Jahr in guten Zeiten ist man in den 90ern weit runter. Wenn man heute 40 bis 50 pro Jahr baut ist das gut.

Die Infos sind relativ offen gewesen und mit Verlaub wenn man weiß ungefähr die Summe X arbeitet für den Bereich...... dann hast Du eine gute Basis. Vor allem wenn jemand im Team ist der bei KMW war ;)


Es ist relativ bekannt was Pro Jahr gefertigt wurde bis 21. Plus minus 5 Systeme.

Deshalb habe ich die die realen Zahlen für den Leo 2 zum Nachrechnen angeboten. Ob A4 oder 6 spielt dabei keine Rolle. Jeder Typ hatte seine Zeit, und neben der Produktion wurde im Bestand fleißig geupdatet. In Friedenszeiten!

Mhmmmmmmm da widerspreche ich mal.

Nenn mir bitte mal welche der Hauptbetreiber über A5 fleißig raus den Großteil der Flotte hinaus raus gebracht haben.

Nenn die Länder einfach. Mir wäre lediglich bekannt Dänemark, Deutschland, Niederlande.

Portugal zählt nicht. Die haben ihre Panzer aus den Niederlanden.

Aber über A5 raus wäre eher nicht die Regel bei den meisten Betreibern und wenn nicht für die gesamte flotte.
Gemäß Bestand und Bauphase wurden im Schnitt rund 80 Panzer jährlich ausgeliefert. Für jeden leicht zu errechnen. Zu den diversen Updates.
Ach Bobo wenn man einfach mal schaut wann die meisten Panzer exportiert wurden dann erübrigt sich deine Argumentation.

Von den Exporten erfolgten 2/3 vor Ende der 90 bzw vor 2002.

Lies einfach nach. United Nations Register of Conventional Arms. Als Beispiel..
Ich könnte nun darauf verweisen, dass selbst die in Europa befindlichen 2000 Leos 2 die von dir genannte Zahl etwas übersteigen, aber würde das dich aufhorchen lassen?


Wieso sollte mich aufhorchen lassen was bekannt ist. Die Frage nach dem Bestand ist weder interessant noch unklar.

3.600 wurden gebaut plus minus ein paar. Es ist eher die Frage was vom Bestand ist noch tauglich zur Verwendung und wieviel kostet das, welcher Zeitraum.

Ist aber vollkommen irrelevant für die Bestellung der Ukraine oder bundeswehr. Wenn man max 50 Panzer A7 hinbekommen könnte auf den jetzigen Grundlagen ist das was interessiert.

Nicht was mal war oder gebaut wurde. Rheinmetall hat eh weniger Lust den Leo 2 zu unterstützen nach Möglichkeit.

Von mir aus lass noch sagen 60 Panzer pro Jahr. Aber das ist ohne grundsätzliche Steigerung der Kapazität beim Leopard 2 in Deutschland für die A6 oder A7 Version das Maximum.

Wenn Scholz bzw die Bundesregierung natürlich den notwendigen Veränderungen zustimmen möchte sowie die Gesetze verändert ist das was anderes.

Dann kann man auch wesentlich mehr moderne Fertigung aufbauen. Aber wegen 200 Leopard 2 A7 oder 200 Panther baut niemand zuviel Kapazitäten auf.

Wäre ja Unternehmerisch auch bescheuert. KMW könnte sicher mit Nexter, Rheinmetall ect den Output binnen Monaten verdreifachen. Aber das muss sich ja auch langfristig rechnen.

Und da fängt es an.Der Panther soll verkauft werden. Was aber bedeutet auch da fällt Kapazität bei Rheinmetall weg. Auch den Panther muss man bauen.

Rheinmetall und KMW muss man irgendwie zusammen bringen auch dann. Und neue Hüllen baut man auch jetzt in Griechenland.

Die von dir gehandelte Zahl ist die unverbindliche Schätzung von irgendjemanden und hat mit der Realität nichts zu tun. Folge ich deiner Angabe, existieren die außerhalb Europa befindlichen 1500 Leo 2 schlicht nicht. :(
Das ist falsch. Heute haben wir 2022. Seit 1979 wurde produziert und die Zahl 3.600 ist zu finden mehrfach.

Wenn man rechnet Pro Jahr, in die Daten schaut und was wie exportiert wurde ist das Zahlenwerk einfach sowie erklärt sich von selbst.



Dennoch. Bleibe bei deiner Meinung, wenn sie dir wichtig ist. Mich hat die simple Rechenaufgabe überzeugt.

Und die sieht so aus.

3500 ausgeliefert Leo 2
--------------------------------------- = jährlicher Ausstoß
44 Jahre Bauzeit
Es wurden sogar 3600 gebaut. 82 Stück pro Jahr und es ist nachvollziehbar was pro Jahr gebaut wurde, exportiert.

Interessiert aber auch nicht. Wenn 2021 keine hundert gebaut werden kann 2022 auch nicht die Zahl 400 geliefert werden.

Wenn 2023 keine 500 gebaut, upgrades erfolgen dann sind keine 500 zu liefern in der Version wo bestellt wird.


Jegliche Bestellung im größeren Umfang ist nicht kurzfristig unter 2 Jahren machbar ohne viele Kapazitäten zu schaffen.

Oder wie geht's
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 16:02 Ist das so?

Meiner Kenntnis nach verfügt die Bundeswehr über Artillerie-Munition, die über dem Ziel Bombletts verstreuen oder sogar Minen verlegen kann..
Eigentlich bräuchte es nur Recherche mal und lesen. Vongole hat Vorarbeit geleistet. Bobo würde Dir auch nicht mehr sagen können als das Wehrressort selbst.


Ich zitiere. Zitat markiert Fett





Neben den genannten Verbotsbestimmungen enthält das Abkommen unter anderem auch Vorgaben zur Zerstörung vorhandener Bestände an Streumunition und der in ihnen befindlichen Submunition.

Aktuell gehören dem Übereinkommen 106 Vertragsstaaten plus 14 weitere Unterzeichnerstaaten an (Stand: Januar 2019). Deutschland hat das Abkommen am 3. März 2005 (als 11. Staat, als 2. NATO- und als 4. EU-Mitgliedsstaat) ratifiziert.

Die Bundeswehr hat die bereits 2001 begonnene umweltgerechte Entsorgung ihrer zu Zeiten des Kalten Krieges erheblichen operativen Bestände an Streumunition (ca. 62 Millionen Stück explosiver Submunition) im November 2015, 2½ Jahre früher als im Übereinkommen vorgesehen, vorzeitig abgeschlossen und verfügt seitdem nur noch über einen moderaten Umfang von im Übereinkommen für Ausbildung und Erprobung zu Räumzwecken ausdrücklich zugelassenen „Retainments“.

https://www.bmvg.de/de/themen/friedenss ... mmen-16658


Noch irgendwie Unklarheiten ?
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 13:44 Da stimme ich Dir zu. Die Industrie kann deutlich mehr als man ihr zutraut
.

Aber nicht zaubern. Wenn man wenige tausend Fachleuchte hat und gewisse Stückzahl an Standorten plus gesetzliche Vorschriften die einer größeren Produktion vorbeugen sollen, dann ist in der Realität eine Kapazität über Jahre erkennbar.


Ich stell Dir und Bobo ne einfache Frage. Auf welcher Grundlage wird der A6, A7 gebaut. Werden neue Hüllen in Deutschland gefertigt, was verwendet man in der Regel als Basis für höhere Versionen.

Woher kommt das Zubehör, Equipment für A6,A7.

Wer sich damit mal im Detail beschäftigt hat ganz schnell und klar die Grenzen für Kapazitäten unter den realen Grundlagen verfügbar. Ohne 007 zu sein.

Kann man mehr Panzer , SPz ect bauen, upgraden. Sicherlich wenn die Bundesregierung ihre Aufgaben erfüllt, die Investitionen der Hersteller sich lohnen für Sie und eine mittelfristige Planung möglich ist.

Binnen eines Jahres kann man sicher den Leopard 2 A7 Ausstoß verdoppeln bzw neue Panzer bauen. Aber hätte könnte nutzt der Ukraine für ihre Bestellung nicht und anderen Kunden.

Jeder wird einige Jahre auf Panzer warten müssen.
Insbesondere Rheinmetall scheint sich da auch entschlossen vorzubereiten. Die kaufen Munitionsfabriken in Spanien, planen Pulverwerke in Ostdeutschland, haben eigener Auskunft nach 2000 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, steigern ihre Produktionskapazitäten
Rheinmetall und andere Firmen tun viel. Aber bei Rheinmetall sind 2000 Mitarbeiter zusätzlich bspw für alle Bereiche.


Spanien hat aber Rheinmetall bspw versichert langfristig mhmm nett bei Exporten zu sein. Es gibt Unterstützung auch finanziell.

Deutschland muss da einiges tun um der Rüstungsindustrie auch Aperitifs anzubieten.

Und all das, ohne dass schon konkrete Bestellungen vorliegen. Die gehen ziemlich massiv in Vorleistung. Und trotzdem ist der Börsenwert des Konzerns massiv gestiegen
.

Falsch. Bei Munition hat Rheinmetall die Bücher voll eigentlich.

Es dauert Bürokratie eben und Produktion. Rheinmetall hat aber gezielt investiert wo es Abnahme quasi sicher hat. Die USA werden auch bestellen.

Bitte die Diskussion mit Bobo nicht falsch interpretieren. Ich bin überzeugt die deutsche Rüstungsindustrie kann locker 300 Leopard 2 A7 oder Panther bauen.

Wenn die Grundlage stimmt vor allem gesetzlich und man den Firmen eine Planbarkeit schafft. Es muss klar sein es gibt ein Jahrzehnt keine wesentliche Einschränkung bspw gesetzlich.

Also nicht die Hersteller investieren und in 5 Jahren passiert die Bundesregierung macht Zack. Kastriert mal wieder.

Es muss gewährleistet sein wenn mhmmmmmmm annehmbare Kunden bestellen auch nicht zuviel Ärger passiert. Nicht über ein Jahr vergangen ist bis zur ersten Genehmigung.

Beispiel was mit der Ukraine testweise passiert. Gewisse Bestellungen hängen in der Luft. Logisch verunsichert das die Firmen.



Deutschlands Rüstungsindustrie kann viel mehr. Aber wie gesagt lassen muss man Sie auch. Aber ein Beispiel. Wir hatten nämlich mal verdammt gute Luftfahrt Firmen in der Rüstungsindustrie.

Ja ich weiß einige mit Vergangenheit. Mir ging's um Fähigkeiten aber jetzt. Die sind eingetragen aus verschiedenen Gründen, aber hauptsächlich der Politik wegen.

Und heute bestellt man schwere Transport Helikopter in den USA. Ich denke gewisse Dinge sollte man besser machen.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 30. Jan 2023, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 21:05 Eigentlich bräuchte es nur Recherche mal und lesen. Vongole hat Vorarbeit geleistet. Bobo würde Dir auch nicht mehr sagen können als das Wehrressort selbst.


Ich zitiere. Zitat markiert Fett





Neben den genannten Verbotsbestimmungen enthält das Abkommen unter anderem auch Vorgaben zur Zerstörung vorhandener Bestände an Streumunition und der in ihnen befindlichen Submunition.

Aktuell gehören dem Übereinkommen 106 Vertragsstaaten plus 14 weitere Unterzeichnerstaaten an (Stand: Januar 2019). Deutschland hat das Abkommen am 3. März 2005 (als 11. Staat, als 2. NATO- und als 4. EU-Mitgliedsstaat) ratifiziert.

Die Bundeswehr hat die bereits 2001 begonnene umweltgerechte Entsorgung ihrer zu Zeiten des Kalten Krieges erheblichen operativen Bestände an Streumunition (ca. 62 Millionen Stück explosiver Submunition) im November 2015, 2½ Jahre früher als im Übereinkommen vorgesehen, vorzeitig abgeschlossen und verfügt seitdem nur noch über einen moderaten Umfang von im Übereinkommen für Ausbildung und Erprobung zu Räumzwecken ausdrücklich zugelassenen „Retainments“.

https://www.bmvg.de/de/themen/friedenss ... mmen-16658


Noch irgendwie Unklarheiten ?

Die Vereinbarung ist mir bekannt, danke.

Deshalb irritiert es mich ja, wenn zum Beispiel das Bundeswehr-Magazin noch Anfang dieses Jahres bezogen auf die Panzerhaubitze 2000 folgendes berichtet hat:

"Verfügbar sind Spreng-, Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht-, Bomblet- und SMArt-Geschosse."

https://www.bundeswehr-journal.de/2023/ ... itze-2000/

Das sollte ja eigentlich nicht möglich sein, wenn alle Bestände vernichtet worden sind.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 14:50 Die Vereinbarung ist mir bekannt, danke.

Deshalb irritiert es mich ja, wenn zum Beispiel das Bundeswehr-Magazin noch Anfang dieses Jahres bezogen auf die Panzerhaubitze 2000 folgendes berichtet hat:

"Verfügbar sind Spreng-, Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht-, Bomblet- und SMArt-Geschosse."

https://www.bundeswehr-journal.de/2023/ ... itze-2000/

Das sollte ja eigentlich nicht möglich sein, wenn alle Bestände vernichtet worden sind.

Weil nicht jedes Bomblet System unter die Konvention fällt.

Die Konvention (en) gelten nicht für sogenannte Punktzielmunition bzw Smart Bombles.


Auf Deutsch heißt es Streumunitionsarten, die über Selbstzerstörung bzw. begrenzte Wirkungsdauer ( bspw Panzerabwehrmine DM 1274 AT2) verfügen, fallen nicht unter das Verbot.

Hoffe das hilft Dir als Erkenntnis weiter.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 17:02 Weil nicht jedes Bomblet System unter die Konvention fällt.

Die Konvention (en) gelten nicht für sogenannte Punktzielmunition bzw Smart Bombles.


Auf Deutsch heißt es Streumunitionsarten, die über Selbstzerstörung bzw. begrenzte Wirkungsdauer ( bspw Panzerabwehrmine DM 1274 AT2) verfügen, fallen nicht unter das Verbot.

Hoffe das hilft Dir als Erkenntnis weiter.
Auch hier wieder: Danke!

Dachte ich mir fast.

Mein Fazit daraus: So grundlegend, wie es hier angedeutet wurde, ist die Ächtung von Streumunition nicht. Es fällt also NICHT jedes Bomblet-System unter die Konvention. Es gibt Streumunition, die geächtet ist, und es gibt Streuminition, die nicht geächtet ist. Es wurde aber so dargestellt, als würde es eine grundsätzlich Ächtung geben, obwohl es Indizien dafür gibt dass es so nicht ist. Deswegen war ich so frech, nachzufragen. Ich selbst kenne mich damit nämlich nicht aus und hatte gehofft, dass kundigere Diskussionsteilnehmer das beantworten können. Es tut mir leid, wenn ich Dich mit der Frage belästigt haben sollte.

Ich ziehe aus Deiner Auskunft mal die folgende Erkenntnis: Streumunition ist geächtet, wenn nach dem Einsatz Bomblets unversehrt und "unexplodiert" am Boden liegen bleiben könnten. Steumunition, bei der sämtliche Bomblets nach dem Aufschlag (bzw. in definierter Höhe über dem Ziel) explodieren, fällt nicht unter die Ächtung. Richtig so? Streumunition wie die von Dir genannten Panzerminen darf trotz Ächtung sogar dann eingesetzt werden, wenn nach dem Einsatz die Minen unexplodiert und noch scharf in der Gegend herumliegen. Es muss nur sichergestellt sein, dass sie nicht mehr herumliegen, wenn die Kampfhandlungen beendet sind. Richtig so?

Demnach gibt es also Streumunition, die nicht unter die von Dir zitierte Ächtung fällt. Folglich auch keine generelle Ächtung von Streumunition. ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 17:31 Auch hier wieder: Danke!
?

Demnach gibt es also Streumunition, die nicht unter die von Dir zitierte Ächtung fällt. Folglich auch keine generelle Ächtung von Streumunition. ;)
Wenn man Kriterien erfüllt kann man auch gewisse Streumunition einsetzen. Die aber relativ teuer wird.

Allerdings ist zu überlegen diese in den Streitkräften wieder grundsätzlich verfügbar zu machen und vor allem für die Ukraine. Angesichts der Russ.Strategie.

@all

Rheinmetall hat die Beteiligung an einem Mega Auftrag


https://esut.de/2023/01/meldungen/39749 ... sgewaehlt/
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Nachrichten im DLF:
Die Bundesregierung hat "mehrere Dutzend" Leopard 1 aus Lagerbeständen der Industrie zum Einsatz in der Ukraine freigegeben. Ob die Ukraine danach gefragt hat... nicht bekannt.

Dann fragt man eben Google: Wie viele Leopard 1 Panzer hat Deutschland noch?
Demnach verfügt Rheinmetall über 88 "Leopard 1". Die Instandsetzung dürfte viele Monate dauern.

In der Ukraine ist der Zeitpunkt der Verfügbarkeit im Einsatz von ausschlaggebender Bedeutung. Wer weiß, in welchem Zustand diese seit vielen Jahren eingelagerten Panzer heute sind? Vor allem auch, in welcher Ausbaustufe. @ Cobra meinte, die Leopard 1 A5 könne aus der Fahrt mit hoher Ersttrefferwahrscheinlichkeit feuern... also ähnlich Leopard 2.

Der Ukraine hilft die Bereitstellung von Leo 1 im späten Jahr 2023 wohl kaum. Obendrauf kommt noch, daß die Munition für die Kanone 105 mm Durchmesser nicht mehr gefertigt wird. Vermutlich gibt es noch Anwender des Leo 1 mit dieser Kanone, von denen man Munition zurückkaufen kann? Die Munition muß wieder hergestellt werden können und ersetzt werden...

Muß die Bundeswehr nicht sämtliche Leopard 2 aus ihrem Bestand abgeben und stramm auf den Zulauf von Panthern umstellen? Also Abgabe Leo2 und Abnahme Panther im Ringtausch? Daran wäre KMW für Leo 2-Bereitstellung und Rheinmetall für Panther beteiligt. Wenn man deutscherseits der Ukraine wirklich helfen will, dann wird hier doch der gleiche Einsatz zu fordern sein, der beim Aufbau von Terminals für LNG-Lieferungen möglich war! Verfügen NATO-Anwender von Leo 1 und Leo 2 über Fertigungen für passende Munition und Ersatzteile?
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Platon
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Platon »

H2O hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 15:23Der Ukraine hilft die Bereitstellung von Leo 1 im späten Jahr 2023 wohl kaum. Obendrauf kommt noch, daß die Munition für die Kanone 105 mm Durchmesser nicht mehr gefertigt wird. Vermutlich gibt es noch Anwender des Leo 1 mit dieser Kanone, von denen man Munition zurückkaufen kann? Die Munition muß wieder hergestellt werden können und ersetzt werden...
Das mit der Munition wurde im anderen Strang besprochen.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5314975

Die Leo 1 werden als IFV gute Dienste leisten können. Damit wird man keine Panzerduelle mit T72 bestehen können, aber dazu wird im normalen Verlauf des Krieges ohnehin in den seltensten Fällen kommen. Einen Leo 1 kann man aber immer noch gut an der Front zur Erstürmung von Dörfern benutzen. Als gepanzertes Fahrzeug mit einer großen Kanone wird er immer noch seinen Zweck erfüllen. Wenn von denen am Ende dann keine den Krieg überleben ist ja nicht weiter schlimm.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Platon hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 16:49 Das mit der Munition wurde im anderen Strang besprochen.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5314975

Die Leo 1 werden als IFV gute Dienste leisten können. Damit wird man keine Panzerduelle mit T72 bestehen können, aber dazu wird im normalen Verlauf des Krieges ohnehin in den seltensten Fällen kommen. Einen Leo 1 kann man aber immer noch gut an der Front zur Erstürmung von Dörfern benutzen. Als gepanzertes Fahrzeug mit einer großen Kanone wird er immer noch seinen Zweck erfüllen. Wenn von denen am Ende dann keine den Krieg überleben ist ja nicht weiter schlimm.
Danke für den Hinweis zur Munitionsversorgung von Leopard 1. Das ist also eher ein politisches und finanzielles Problem als ein technisches.

Bleibt die Zeit bis zur Ablieferung funktionsfähiger Leopard 1, möglichst Stufe A5 mit stabilisierter Kanone zu hoher Ersttrefferwahrscheinlichkeit aus der Fahrt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Platon hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 16:49 Damit wird man keine Panzerduelle mit T72 bestehen können...
Die Orks setzen ja auch T-62 und T-64 ein, da kann der Leo1 mithalten, ist je nach Ausbaustufe auch überlegen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Platon hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 16:49Die Leo 1 werden als IFV gute Dienste leisten können.
Der Leopard 1 ist kein IFV (Infantry Fighting Vehicle).
Damit wird man keine Panzerduelle mit T72 bestehen können, aber dazu wird im normalen Verlauf des Krieges ohnehin in den seltensten Fällen kommen. Einen Leo 1 kann man aber immer noch gut an der Front zur Erstürmung von Dörfern benutzen. Als gepanzertes Fahrzeug mit einer großen Kanone wird er immer noch seinen Zweck erfüllen. Wenn von denen am Ende dann keine den Krieg überleben ist ja nicht weiter schlimm.
Den letzten Satz hast Du sicher so nicht gemeint, denn wenn die Panzer nicht überleben, dann überleben mit einiger Wahrscheinlichkeit auch die Besatzungen nicht.

Ansonsten stimme ich Dir zu. Kampfpanzer sollen ja nicht nur Duelle gegen andere Kampfpanzer bestehen. Ihre Feuerkraft kann sehr wirkungsvoll auch gegen Gebäude, Befestigungen, leichtere Fahrzeuge etc. genutzt werden. Ob der Leo 1 gegen moderne russische T-Modelle bestehen kann, ist fraglich. Trotzdem kann er in der Ukraine eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Ukrainer würden die alten Leos mit Sicherheit nicht ablehnen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 15:23 Wenn man deutscherseits der Ukraine wirklich helfen will, dann wird hier doch der gleiche Einsatz zu fordern sein, der beim Aufbau von Terminals für LNG-Lieferungen möglich war! ...
Man wird keine Produktionssteigerung hinbekommen und Putins Analysten wissen das natürlich genauso.
Daraus speist sich deren Optimismus.
Meine Prognose:
Je knapper das hochwertige, schwere und schwer zu ersetzende Material wird, desto vorsichtiger wird es eingesetzt und der Krieg wird zunehmend mit Pickups mit aufmontierten leichten Waffen geführt werden, wie in Afrika oder bei der ISIS.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Quatschki hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 22:48 Je knapper das hochwertige, schwere und schwer zu ersetzende Material wird, desto vorsichtiger wird es eingesetzt und der Krieg wird zunehmend mit Pickups mit aufmontierten leichten Waffen geführt werden, wie in Afrika oder bei der ISIS.
Das sind keine guten Aussichten für die ruzzischen Invasoren, solche Horden haben keine Chance gegen die gut ausgerüstete reguläre Armee der Ukraine.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 22:48 Man wird keine Produktionssteigerung hinbekommen und Putins Analysten wissen das natürlich genauso.
Daraus speist sich deren Optimismus.
Meine Prognose:
Je knapper das hochwertige, schwere und schwer zu ersetzende Material wird, desto vorsichtiger wird es eingesetzt und der Krieg wird zunehmend mit Pickups mit aufmontierten leichten Waffen geführt werden, wie in Afrika oder bei der ISIS.
Womit begründen Sie denn die Unmöglichkeit einer Produktionssteigerung für Wehrmaterial in einer ernsten Sicherheitskrise? Natürlich muß man so etwas organisieren; aber das Ziel ist doch völlig klar... ohne Risiko einer Fehlentwicklung. Deutschland und die EU sind nicht getrennt vom Rest der Welt... ganz im Gegenteil. Das war im Fall der "Mittelmächte" doch anders. Wir werden bekommen, was benötigt wird. Wir sind zu Alliierten geworden. Aber man muß wollen... dann geht's sehr wahrscheinlich auch!
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 15:23 Nachrichten im DLF:
Die Bundesregierung hat "mehrere Dutzend" Leopard 1 aus Lagerbeständen der Industrie zum Einsatz in der Ukraine freigegeben. Ob die Ukraine danach gefragt hat... nicht bekannt
Die Ukraine hat eigentlich nach jedem verfügbaren Panzer System gefragt ;)

Dann fragt man eben Google: Wie viele Leopard 1 Panzer hat Deutschland noch?
Meinst Du mit Deutschland die Bundesregierung ?


In Europa könnte man sicherlich 300- 400 Leopard 1A5 zusammen bekommen.

Demnach verfügt Rheinmetall über 88 "Leopard 1". Die Instandsetzung dürfte viele Monate dauern.

Es gibt wesentlich mehr Bestände als nur Rheinmeta
ll

In der Ukraine ist der Zeitpunkt der Verfügbarkeit im Einsatz von ausschlaggebender Bedeutung. Wer weiß, in welchem Zustand diese seit vielen Jahren eingelagerten Panzer heute sind? Vor allem auch, in welcher Ausbaustufe. @ Cobra meinte, die Leopard 1 A5 könne aus der Fahrt mit hoher Ersttrefferwahrscheinlichkeit feuern... also ähnlich Leopard 2.

Nana Stopp. Der Leo 1A5 kann natürlich im Fahren schießen und kämpfen. Aber kommt dabei definitiv nicht an den Leopard 2 A4- 7 ran bei den Leistungen.

In welchem Zustand und Version die Leo 1 jeweils sind unklar. Auf dem Demil Platz im schlechten. In Depots etwas besser.
Version, Anzahl variert sie stark.

Und ist auch nur grob.

Der Ukraine hilft die Bereitstellung von Leo 1 im späten Jahr 2023 wohl kaum
.

56 Leopard 1 bekommt die Ukraine bis Frühjahr. Hilft definitiv.

Die Leopard 1 sind immer noch nicht schlecht, beweglich.
Obendrauf kommt noch, daß die Munition für die Kanone 105 mm Durchmesser nicht mehr gefertigt wird. Vermutlich gibt es noch Anwender des Leo 1 mit dieser Kanone, von denen man Munition zurückkaufen kann? Die Munition muß wieder hergestellt werden können und ersetzt werden
...

Munition ist nur kurzfristig knapp und das Problem wird gelöst binnen zwei Wochen.

Muß die Bundeswehr nicht sämtliche Leopard 2 aus ihrem Bestand abgeben und stramm auf den Zulauf von Panthern umstellen?

Also Abgabe Leo2 und Abnahme Panther im Ringtausch? Daran wäre KMW für Leo 2-Bereitstellung und Rheinmetall für Panther beteiligt. Wenn man deutscherseits der Ukraine wirklich helfen will, dann wird hier doch der gleiche Einsatz zu fordern sein, der beim Aufbau von Terminals für LNG-Lieferungen möglich war! Verfügen NATO-Anwender von Leo 1 und Leo 2 über Fertigungen für passende Munition und Ersatzteile?
Die Bundeswehr wird sicherlich nicht Leopard 2 stark mehr abgeben. Das wäre erstens nicht machbar ohne die Sicherheit und Aufträge zu gefährden, zweitens kann ich Euch versichern dann kann Berlin auf die meisten Reservisten mittelfristig komplett verzichten sowie kriegt in der Truppe ein Problem.

Ohne Reservisten würde nicht mal die Ausbildung auf Marder funktionieren ohne Probleme. Ich habe verschiedene Email Anfragen für Ausbildung in verschiedenen Bereichen vorliegen.

Oder via Brief. Nicht falsch verstehen. Jeder mit dem gleichen Hintergrund wie Ich fühlt sich der Ukraine verpflichtet. Einige kämpfen auch.

Aber unser Eid gilt Deutschland sowie unsere Verpflichtung. Das bedeutet aber nicht friss und stirb. Wir nehmen nicht mehr alles hin. Natürlich kann die Bundesregierung als Dienstherr entscheiden was Sie möchte.

Außer Kritik und etwas passiv Widerstand macht niemand viel. Aber dann fehlen nicht 22.000 unbesetzte Dienstposten sondern 32.000 mit Tendenz steigend. Entweder man lässt Uns die Möglichkeiten wenigstens theoretisch eine minimale Verteidigung von Deutschland und der Nato zu ermöglichen. Oder eben nicht. Aber dann würde Ich meine Kompanie nicht ins Gefecht führen.

Das wäre einfach nicht zu vertreten. Ein Himmelfahrtskommando kann die Politik selbst machen.

Es ist gar nicht klar ob der Panther kommt. Kann Jahre dauern bis zur Bestellung,auch wenn Er kommt. Dito Lynx und so weiter. Mir ist natürlich klar man muss neue Systeme testen und abwägen.


Deswegen wird es so sein neue Leopard 2 müssen nochmals her. Aber das dauert auch Jahre.

Allerdings seh ich auch keine Bestellung für Leo 2 :dead:


Ersatzteile, Munition ist lösbar. Wenn man der Industrie hilft.
Aber unsere Regierung pennt ja sehr gerne seit letztes Jahr.

Pistoruis kann keine Wunder vollbringen leider. Wenn die Bundesregierung dem folgt was sinnvoll wäre ist erstmal eine Bestellung nötig im großen Stil.

Ein zweites Sondervermögen plus Umbau der Struktur. Bestellen von Leopard 2 A7 mindestens 200 Stück. Was in der Regel bedeutet alte Systeme aufrüsten.

Spz müssen her. Notfalls Marder vom Demil oder Schrott auf 77. Aber soll die Bundesregierung machen was Sie für richtig hält. Ich glaube da nur noch was die Bundeswehr auf dem Hof fahrbereit hat. Bei den ganzen Versprechen wäre mindestens schon sonst ein Todesstern schon im Dienst :p

Kapazität steigern in der Rüstungsindustrie ist möglich. Aber Berlin muss das wollen und fördern
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sa 4. Feb 2023, 00:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Platon hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 16:49 Das mit der Munition wurde im anderen Strang besprochen.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5314975

Die Leo 1 werden als IFV gute Dienste leisten können. Damit wird man keine Panzerduelle mit T72 bestehen können, aber dazu wird im normalen Verlauf des Krieges ohnehin in den seltensten Fällen kommen. Einen Leo 1 kann man aber immer noch gut an der Front zur Erstürmung von Dörfern benutzen. Als gepanzertes Fahrzeug mit einer großen Kanone wird er immer noch seinen Zweck erfüllen. Wenn von denen am Ende dann keine den Krieg überleben ist ja nicht weiter schlimm.

Ahmm der Leo 1 ist bestimmt kein Schützenpanzerund war nie dafür konzipiert. Bradley,Marder,M113 von Mir sind was Du schreibst.

Der Leo 1 definitiv nicht. Wo sitzt die Infanterie bitte :?:

Der Leo 1 wird sich gut machen als Unterstützung für die SPZ. Oder Infanterie. Gegen russ.Panzer bis T72 auch und nachts eingesetzt eh.

Russland hat enorme Probleme mit Nvg Systemen :)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Quatschki hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 22:48 Man wird keine Produktionssteigerung hinbekommen und Putins Analysten wissen das natürlich genauso.
Daraus speist sich deren Optimismus.
Meine Prognose:
Je knapper das hochwertige, schwere und schwer zu ersetzende Material wird, desto vorsichtiger wird es eingesetzt und der Krieg wird zunehmend mit Pickups mit aufmontierten leichten Waffen geführt werden, wie in Afrika oder bei der ISIS.
Falsch. Selbst wenn Deutschland nicht seine Rüstungsindustrie auf Trab bringt, andere Länder tun es. Was dann für Russland negative Folgen hat.

Die USA fahren hoch. Step by Step. Und was das dann bedeutet haben diverse Gegner schon gelernt. Deutschland kann seine Kapazitäten auch hochfahren.

Aber nicht wenn Berlin es nicht will
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 23:40 (...)
Aber nicht wenn Berlin es nicht will
Durch "nicht wollen" wären aber die Ausführungen zur Zeitenwende ziemlich leeres Geschwätz! Unsere Landesverteidigung ist doch weit herunter gewirtschaftet und muß dringend auf den versprochenen Stand gebracht werden. Besser vorgestern als im Laufe der nächsten 50 Jahre...
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 00:33 Durch "nicht wollen" wären aber die Ausführungen zur Zeitenwende ziemlich leeres Geschwätz! Unsere Landesverteidigung ist doch weit herunter gewirtschaftet und muß dringend auf den versprochenen Stand gebracht werden. Besser vorgestern als im Laufe der nächsten 50 Jahre...
Ich möchte den Artikel empfehlen zusätzlich


https://soldat-und-technik.de/2023/01/b ... itze-2000/

Ich weiß tatsächlich nicht was die neue Bundesregierung will. Geb Ich mittlerweile offen zu. Es ist intern zu widersprüchlich.

Man sagt A und tut zu oft nichts bzw Lösung b. Ohne Sinn noch zu oft. Wir haben entweder einen gewaltigen Lernprozess zu bewältigen in Monaten. Oder die Zeitenwende geht als nächster Gag in die Geschichte ein.

Ich bin mir sicher die Industrie kann binnen eines Jahres den Ausstoß von verschiedenen Systemen ect verdoppeln bis verdreifachen.

Wenn das aber nicht lohnt mittelfristig und Berlin nix tut dann eben nicht
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 00:45 Ich möchte den Artikel empfehlen zusätzlich


https://soldat-und-technik.de/2023/01/b ... itze-2000/

Ich weiß tatsächlich nicht was die neue Bundesregierung will. Geb Ich mittlerweile offen zu. Es ist intern zu widersprüchlich.

Man sagt A und tut zu oft nichts bzw Lösung b. Ohne Sinn noch zu oft. Wir haben entweder einen gewaltigen Lernprozess zu bewältigen in Monaten. Oder die Zeitenwende geht als nächster Gag in die Geschichte ein.

Ich bin mir sicher die Industrie kann binnen eines Jahres den Ausstoß von verschiedenen Systemen ect verdoppeln bis verdreifachen.

Wenn das aber nicht lohnt mittelfristig und Berlin nix tut dann eben nicht
Lass den Pistorius doch erstmal machen. Ja, es gab 30 Jahre Misswirtschaft. Ja, während der elf Monate Krieg ist so gut wie nichts unternommen worden. Aber jetzt scheint sich doch was zu bewegen. Denkwürdige Aussage von Pistorius: Er wolle schnelle Nachbeschaffungen für die Bundeswehr, und woher das Geld dafür kommt, sei ihm egal. Spitzengespräche mit Vertretern der Rüstungsindustrie haben schon stattgefunden. Rheinmetall hat vorausschauend bereits mit dem Aufbau von Kapazitäten begonnen. KMW hat noch nichts verlautbaren lassen, aber sicher wird auch in München über Produktionssteigerungen nachgedacht. Und ich wäre sehr überrascht, wenn die vielen anderen kleineren Unternehmen aus der Branche nicht auch schon Vorbereitungen treffen würden. Die brauchen jetzt alle nur noch langfristig verlässliche Aufträge.

Die Rüstungsindustrie galt in diesem Land seit Jahrzehnten als "Schmuddelkind". Jetzt ändert sich das wieder. Wie die Bundesregierung damit umgeht, wird man abwarten müssen. Das betrifft auch nicht nur ein Ressort. Verteidigungsministerium, Wirtschaft, Finanzen, Inneres, Kanzleramt (vermutlich noch weitere) müssen da Hand in Hand arbeiten. Der Anstoß muss aber aus dem Verteidigungsministerium kommen. Er muss von Pistorius kommen. Und Pistorius stößt offenbar so einiges an. Ganz im Gegensatz zu seiner unsäglichen Vorgängerin, die in der deutschen Politik hoffentlich nie wieder in Erscheinung treten wird.

Bislang scheiterten "Wunschlisten" aus dem Verteidigungsressort stets an "Bedenken" im Finanzministerium. Damit rückt Lindner zunehmend in den Mittelpunkt. Ich bin sehr gespannt, wie der sich jetzt verhält. Einerseits huldigt er dem Fetisch von der "schwarzen Null". Andererseits ist er Oberleutnant der Reserve und hat angeblich das 100-Milliarden-Sondervermögen maßgeblich mit ins Werk gesetzt. Jetzt ist er nach Mali gereist und hat dort auch die Bundeswehr-Garnisonen besucht. Noch bevor der neue Verteidigungsminister dort war. Was hat der deutsche Finanzminister bei deutschen Truppen in Mali zu suchen? Eine Zeitung titelte schon, Lindner sei sowas wie ein "Verteidigungsminister der Reserve". :D Ich glaube daran noch nicht so ganz. Ich sehe Lindner eher als Überraschungsei. Wenn das Ei sich öffnet, muss man auf alles gefasst sein.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 23:24 Womit begründen Sie denn die Unmöglichkeit einer Produktionssteigerung für Wehrmaterial in einer ernsten Sicherheitskrise? Natürlich muß man so etwas organisieren; aber das Ziel ist doch völlig klar... ohne Risiko einer Fehlentwicklung. Deutschland und die EU sind nicht getrennt vom Rest der Welt... ganz im Gegenteil. Das war im Fall der "Mittelmächte" doch anders. Wir werden bekommen, was benötigt wird. Wir sind zu Alliierten geworden. Aber man muß wollen... dann geht's sehr wahrscheinlich auch!
Die ernste Sicherheitskrise besteht jetzt seit fast einem Jahr, ohne dass eine der Herausforderung angemessene Handlungsdynamik erkennbar wäre.
Überall hört man nur, dass etwas nicht geht oder nicht in nächster Zeit geht oder wider besseren Wissens bisher einfach nicht initiiert worden ist.
Das hat aber nichts mit "nicht wollen" zu tun, denn die eifernde Rhetorik einiger Kabinettsmitglieder*innen sieht uns ja quasi schon drin im Krieg mit Rußland. Und Politiker, die das wie Kretschmar oder Wagenknecht anders sehen, werden medial runtergemacht.
Aber wenn es dann konkret um die Fragen von Bewaffnung und Munition für die Ukraine und um die Auffüllung der Bundeswehr geht, ist kein "Wir schaffen das!"-Spirit erkennbar, kein Wille, die Herausforderungen mit der gleichen Vehemenz anzugehen, wie bei der Masken- und Beatmungsgeräteproduktion in der Covid-Krise.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 13:41 Lass den Pistorius doch erstmal machen. Ja, es gab 30 Jahre Misswirtschaft. Ja
Was alle nur mit Pistoruis haben. Meine Kritik richtet sich gegen die Bundesregierung per se. Allein schon Lambrecht so werkeln zu lassen und gewisse Vorgangsweise ist Dummheit gewesen.

Das hat aber mit Pistoruis nix zu tun. Aber bleiben Wir bei der Realität. Der kann viel wollen, Umbauen möchten und eventuell der beste VM seit langem werden.

Aber auch nur wenn die Bundesregierung Ihm es ermöglicht seine Arbeit zu machen. Wenn nicht genug Geld zur Verfügung gestellt wird bspw kann Pistoruis gar nichts tun außer Kritik üben.

Oder wenn der Umbau nicht politisch unterstützt wird. Pistoruis ist aus bisheriger Sicht nicht schlecht. Aber wenn die Bundesregierung keine Möglichkeiten gibt sind seine Hände gebunden.

Das war unter Akk nicht anders. Wollen, Job erledigen ist schon was Wert. Nur braucht der VM eben immer die Unterstützung.

Und die Rüstungsindustrie ist vorbereitet, nur eben vorsichtig. Was nach den letzten Jahren nachvollziehbar ist. Berlin muss Liefern. Nicht der VM.

Der kann die Grundlage schaffen. Aber 300 Milliarden mehr muss vom Kanzler, Bundestag und so weiter gestützt werden. Dito große Bestellungen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 15:32 Die ernste Sicherheitskrise besteht jetzt seit fast einem Jahr, ohne dass eine der Herausforderung angemessene Handlungsdynamik erkennbar wäre.
Überall hört man nur, dass etwas nicht geht oder nicht in nächster Zeit geht oder wider besseren Wissens bisher einfach nicht initiiert worden ist.
Das hat aber nichts mit "nicht wollen" zu tun, denn die eifernde Rhetorik einiger Kabinettsmitglieder*innen sieht uns ja quasi schon drin im Krieg mit Rußland. Und Politiker, die das wie Kretschmar oder Wagenknecht anders sehen, werden medial runtergemacht.
Aber wenn es dann konkret um die Fragen von Bewaffnung und Munition für die Ukraine und um die Auffüllung der Bundeswehr geht, ist kein "Wir schaffen das!"-Spirit erkennbar, kein Wille, die Herausforderungen mit der gleichen Vehemenz anzugehen, wie bei der Masken- und Beatmungsgeräteproduktion in der Covid-Krise.
Leider ist es aber wahr, daß die Ukrainer sich entschieden haben, nicht mehr Teil eines von gewissenlosen Gewalttätern geführten Rußlands sein zu wollen. Dem steht unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung nahe... und wir stellen solidarisch Hilfe in diesem Kampf um das Überleben in Freiheit zur Verfügung. Schon zuvor haben wir mit "Soft Power" versucht, Rußland von weiteren Gewalttaten abzuhalten: Leider vergeblich.

Schräge Typen, die ängstlich oder gar überzeugt den Gewalttätern in den Allerwertesten kriechen, um noch eine Zeitlang deren Wohlwollen zu erlangen... verachte ich. Es ist schon wahr, daß wir uns mit Rußland in einem in keiner Weise heraufbeschworenen Wirtschaftskrieg befinden... und wir uns vernünftigerweise bemühen, nicht in einen mörderischen und verbrecherischen Krieg verwickelt zu werden. Die altrömische Erkenntnis: "Willst Du Frieden, dann sei auf den Krieg vorbereitet!" gilt auch nach 2.000 Jahren noch... und an der Stelle versagt unsere Politik, die ansonsten nicht mit großen Worten wie "Zeitenwende" geizt, ohne sich indes in altrömischer Weise wehrhaft zu machen.

Inzwischen ist der für Landesverteidigung zuständige Bundesminister ausgetauscht worden; wir müssen ihm sicher einige wenige Wochen Zeit zugestehen zur Lageerfassung und zur Entwicklung von Strategien und Abhilfen. Die "Zeitenwende" ist ausgerufen, und nun haben die notwendigen Schritte zur Erhöhung unserer Abwehrbereitschaft zu folgen, die Kriegsverbrecher im Kreml und anderswo davon abhalten, den Krieg in unser Land zu tragen. Dabei erwarte ich ganz entschiedenes Vorgehen, so wie wir das zu loben haben beim Kampf gegen eine unbekannte Pandemie, bei der Beendigung unserer leichtfertig zugelassenen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen.

Ich bin sicher, daß dem Bundesminister eine große Mehrheit im Lande zustimmen wird, wenn die Sinnhaftigkeit seiner Strategie zur Lagebewältigung und Friedensbewahrung zu erkennen ist. Wir können uns nicht wie ängstliche Kinder wegducken und andere Verbündete die Lasten der Abwehrbereitschaft tragen lassen. Uns Land hat die Kraft und das Können eines zuverlässigen Verbündeten. Man muß sie aber auch zulassen... im trotzigen Auftritt von "Wir schaffen das!"
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 17:12 (Fullquote)

Der kann die Grundlage schaffen. Aber 300 Milliarden mehr muss vom Kanzler, Bundestag und so weiter gestützt werden. Dito große Bestellungen.
Fragt sich, ob Lindner das genauso sieht. Außer einem Interview mit dem Bundeswehr-Verband, in dem er sich eher ausweichend äußerte, hab ich da noch nichts gelesen.
Und ohne den Finanzminister geht's halt nicht.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Vongole hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 18:21 Fragt sich, ob Lindner das genauso sieht. Außer einem Interview mit dem Bundeswehr-Verband, indem er sich eher ausweichend äußerte, hab ich da noch nichts gelesen.
Und ohne den Finanzminister geht's halt nicht.

Genau das mein ich ja. Pistoruis kann der beste VM sein. Ohne Support aus der Bundesregierung und dem Bundestag ist nicht viel möglich.

Wir müssen uns umstellen als Land. Die Streitkräfte als notwendig sehen und akzeptieren. Wenn Russland jetzt nicht das Argument dafür ist , was dann .

Es muss klar sein in einem großen Konflikt werden andere Nationen nicht ihren Arsch hinhalten können für Uns. Weil Sie selbst kämpfen müssen mit allem was da ist.

Wir haben einen "Friedensbetrieb", in dem weiterhin Kontingente für multinationale Einsatzverbände gestellt werden müssen und ein paar teilweise heftige Einsätze wie Afghanistan.

Hier spielt die Orga daheim kaum eine Rolle. Man kann Truppen mischen. Und so weiter. Aber der Blick auf den Agressor Russland sollte zum Nachdenken führen.
Wir müssen aufwachen. Sollte es tatsächlich zu einem offenen Konflikt an der Ostflanke kommen als Beispiel, dann MUSS Deutschland nicht nur eine komplette Division nach Osten verlegen und zum Einsatz bringen können.

Theoretisch eigentlich müssten wir das sogar mit einem ganzen Armeekorps (inkl. NL) bewerkstelligen können laut Nato. Aber das kann gar nicht funktionieren, ohne dass die Grundstruktur, zumindest der Divisionen, bereits für diesen geschlossenen Einsatz ausgelegt wurde. Plus Nachschub, Wartung und und...


Andernfalls müssten wir die Brigaden noch weiter aufblähen, so dass sie vollständig autark unter einem NATO-Korps agieren könnten. Das aber wiederum macht die Brigaden zu schwer und zu langsam, weswegen man ja aktuell in Deutschland zumindest schon mal so weit ist, wieder Divisionstruppen aufzustellen.


Das geschieht explizit mit Blick auf LV/BV im Osten, insofern ist da schon ein Bewusstsein vorhanden, dass die Division in einem solchen Szenario wieder die dominierende Ebene sein wird.

Auch die Amerikaner wechseln ja wieder zurück in die entsprechende Struktur, weg vom BCT-Baukastenprinzip der Phase des "War on Terrorism". Und auch neue Konzept der NATO folgt dieser Entwicklung.

Wir müssen Uns aber auf mögliche Konflikte vorbereiten. Schnell und unkompliziert. Russland hat mit der Ukraine einen harten Gegner. Eventuell zu unserem Glück.

Das gibt Uns etwas Zeit. Deswegen ist das Ziel ist aber mMn klar in der Wahrnehmung.Wir müssen wieder voll einsatzbereite, verlegbare Divisionen aufstellen.

Ginge es nach mir, würden diese Divisionen auch Teil eines regulär aufgestellten D/NL-Armeekorps, ggf. ergänzt durch Beiträge weiterer Nachbarn, insbesondere Tschechen und Slowaken.

In einer solchen Struktur mittlere Brigaden vorzusehen, Stichwort mittlere Kräfte Konzept,erscheint mir da wenig sinnvoll. Diese sind Möglichkeiten des "Friedensbetriebs" bzw. des Finanzmangels.

Nicht der Notwendigkeit. Aber das muss in der Politik ankommen. Tut es das nicht, dann dürfte für die Bundesregierung einiges an Problempunkten kommen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Marineinspekteur Kaack zur Wehrpflicht und zum Sondervermögen Bundeswehr:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... f2d9381b8b

Er schlägt in diesem Artikel eine Wehrpflicht nach norwegischem Modell mit Argumenten vor, denen ich gut folgen könnte.
Außerdem nennt der das "Sondervermögen" ohne dazugehörige Etaterhöhung treffend eine Palliativ-Maßnahme. Ob unsere Regierung zur Abwechslung mal auf Fachleute statt auf irgendwelche externen Berater hört?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Vongole hat geschrieben: So 5. Feb 2023, 17:16 Marineinspekteur Kaack zur Wehrpflicht und zum Sondervermögen Bundeswehr:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... f2d9381b8b

Er schlägt in diesem Artikel eine Wehrpflicht nach norwegischem Modell mit Argumenten vor, denen ich gut folgen könnte.
Außerdem nennt der das "Sondervermögen" ohne dazugehörige Etaterhöhung treffend eine Palliativ-Maßnahme. Ob unsere Regierung zur Abwechslung mal auf Fachleute statt auf irgendwelche externen Berater hört?

Na ja Wehrpflicht ist ein kompliziertes Thema. In Deutschland würde kein Modell aus dem Ausland funktionieren. Gerichte stoppen das.

Bei der Bundeswehr sind mindestens noch 250 Milliarden extra notwendig.



Luftabwehr Planung steht aber mittlerweile

https://armyrecognition.com/defense_new ... ris-t.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 17:12 Was alle nur mit Pistoruis haben. Meine Kritik richtet sich gegen die Bundesregierung per se. Allein schon Lambrecht so werkeln zu lassen und gewisse Vorgangsweise ist Dummheit gewesen.
Darüber sind wir uns einig. Das hilft nur nicht wirklich weiter. Entscheidend ist, was in der Zukunft passiert.

Aber wenn die Bundesregierung keine Möglichkeiten gibt sind seine Hände gebunden.

Das war unter Akk nicht anders. Wollen, Job erledigen ist schon was Wert. Nur braucht der VM eben immer die Unterstützung.

Und die Rüstungsindustrie ist vorbereitet, nur eben vorsichtig. Was nach den letzten Jahren nachvollziehbar ist. Berlin muss Liefern. Nicht der VM.

Der kann die Grundlage schaffen. Aber 300 Milliarden mehr muss vom Kanzler, Bundestag und so weiter gestützt werden. Dito große Bestellungen.
Auch alles richtig.

Dabei ist aber ein Punkt zu bedenken, der sehr wichtig ist: Seit 30 Jahren ist Verteidigungs- und Rüstungspolitik als Randthema betrachtet worden. Kaum jemand wollte sich wirklich damit beschäftigen. Nicht in der Regierung, nicht in der Opposition und auch nicht in der Bevölkerung. Da macht es einen großen Unterschied, wenn der Minister oder die Ministerin öffentlich darauf hinweist, was alles vorhanden ist, was alles gebraucht wird und wie viel Geld das kostet. Es setzt all diejenigen Entscheider in Zugzwang, die bisher nichts entscheiden mussten, weil niemand energisch etwas verlangt hat.

Es ist Überzeugungsarbeit und überzeugende Arbeit notwendig, damit sich in Regierung, Bundestag und Parlament wieder die Erkenntnis durchsetzt, dass Verteidigung wichtig ist und eine Menge Geld kostet. Das ist die Aufgabe des Ministers, egal wie der konkret heißt. Wenn er die nicht leistet, wird sich nie was ändern.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 18:21 Fragt sich, ob Lindner das genauso sieht. Außer einem Interview mit dem Bundeswehr-Verband, in dem er sich eher ausweichend äußerte, hab ich da noch nichts gelesen.
Und ohne den Finanzminister geht's halt nicht.
Für mich überraschend, hat Lindner schon angedeutet, dass er höhere Ausgaben für notwendig hält. Schon seit einigen Monaten kommt von ihm immer wieder sowas. Er gehörte zu den entschiedensten Befürwortern des Sondervermögens, und wenn ich mit recht erinnere hat er sich kürzlich für die Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels ausgesprochen.

Sowas hatte ich ausgerechnet von ihm auch nicht erwartet. Aber es bewegt sich bereits etwas. Da muss jetzt vor allem mehr Schwung reingebracht werden.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 6. Feb 2023, 18:48 Für mich überraschend, hat Lindner schon angedeutet, dass er höhere Ausgaben für notwendig hält. Schon seit einigen Monaten kommt von ihm immer wieder sowas. Er gehörte zu den entschiedensten Befürwortern des Sondervermögens, und wenn ich mit recht erinnere hat er sich kürzlich für die Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels ausgesprochen.

Sowas hatte ich ausgerechnet von ihm auch nicht erwartet. Aber es bewegt sich bereits etwas. Da muss jetzt vor allem mehr Schwung reingebracht werden.
Ich weiß nicht, woraus du das aktuell schließt. In diesem Interview bleibt Lindner sehr vage, was den Wehretat oberhalb der 2%-Grenze angeht:
https://www.bundesfinanzministerium.de/ ... swehr.html
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 6. Feb 2023, 18:37 Darüber sind wir uns einig. Das hilft nur nicht wirklich weiter. Entscheidend ist, was in der Zukunft passiert.



Auch alles richtig.

Dabei ist aber ein Punkt zu bedenken, der sehr wichtig ist: Seit 30 Jahren ist Verteidigungs- und Rüstungspolitik als Randthema betrachtet worden. Kaum jemand wollte sich wirklich damit beschäftigen. Nicht in der Regierung, nicht in der Opposition und auch nicht in der Bevölkerung. Da macht es einen großen Unterschied, wenn der Minister oder die Ministerin öffentlich darauf hinweist, was alles vorhanden ist, was alles gebraucht wird und wie viel Geld das kostet. Es setzt all diejenigen Entscheider in Zugzwang, die bisher nichts entscheiden mussten, weil niemand energisch etwas verlangt hat.

Es ist Überzeugungsarbeit und überzeugende Arbeit notwendig, damit sich in Regierung, Bundestag und Parlament wieder die Erkenntnis durchsetzt, dass Verteidigung wichtig ist und eine Menge Geld kostet. Das ist die Aufgabe des Ministers, egal wie der konkret heißt. Wenn er die nicht leistet, wird sich nie was ändern.
Mit Verlaub. Nix gegen dich. Aber ich will kein bla bla mehr hören sondern Taten der Regierung.

Nicht nur Ich. Taten bedeuten was. Keine Taten, entsprechend die Antwort von verschiedenen Seiten. Dann bin ich gespannt wie einige zehntausend Dienstposten mehr besetzt werden.

Aber das ist ja nicht mehr mein Problempunkt. Herr Scholz und Co müssen liefern. Dann kann man sich eine Meinung neu bilden. Wobei mein Tipp aufs negative läuft.


Ich habe ja gar nix gegen den grundsätzlichen Optimismus, dass sich langsam was tut. Ganz im Gegenteil. Aber das alles hör ich seit Jahrzehnten.

Zuvorderst natürlich von den Ministern. Viele Trendwenden versprochen worden.Man ist auf dem richtigen Weg, das wird schon, volles Vertrauen, Mindset LV/BV....

Alles Bullshit Gerede. Ich möchte kein Geschwätz sondern Dazu kommen halt diese rhetorischen Taschenspielertricks .Nur 9 Monate bis zur F-35. Ernsthaft jetzt bitte.

Oder kürzlich erfahren wir, dass das Augustdorfer PzBtl 19 einsatzbereite Panzer hat. Tolle Info so ganz neu. Und wenn es dunkel ist scheint keine Sonne :p


Was stört mich...... Machen wir es fest. Zitat GI: "Bin ich mit der Einsatzbereitschaft unserer Waffensysteme zufrieden? Nein, da ist noch Luft nach oben. Aber wir sind auf dem richtigen Weg." Aha. Wenn wir jetzt seit Jahren auf dem richtigen Weg sind, sollte dann die Luft nach oben nicht langsam dünner werden?

Wir sind ständig auf dem Weg der Besserung und nach oben. Der Ist Zustand der Truppe real belegt das Gegenteil.

Reden/ Geschwätz versus Realität.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Eines meiner Steckenpferde, wenn es um sicherheitspolitische Grundsätze geht, ist (und wird vermutlich bleiben) die Allgemeine Wehrpflicht. Gerade nimmt sich die Tagesschau des Themas an:
Das passte nun auch in den ÖR-Strang ;) , denn hier wird von Anfang an recht einseitig kontra Wehrpflicht "analysiert", und dabei werden schwerpunktmäßig die Folgen der wehrpolitischen Versäumnisse der letzten Jahrzehnte als Argumente angeführt.

Ja, es gibt sicher die von der Wehrbeauftragten angeführten Mängel bei der heutigen BW. Aber wen kann das verwundern, angesichts der stiefmütterlichen Behandlung, die ihr so lange zuteil wurde? Die Argumente "Kasernen-Krise" und "Mängel-Armee" hängen letztlich "nur" davon ab, in welchem Umfang und wie sinnvoll hierfür Mittel eingesetzt werden, was aus meiner Sicht nicht unmöglich umzusetzen sein sollte.

Einer "Experten-Armee" stünde das Konzept Wehrpflicht auch nicht notwendigerweise im Weg. Was spräche denn dagegen, Freiwillige, wie sie bereits heute ihren Dienst tun, auch für Auslandseinsätze vorzusehen? Der Stamm der Wehrpflichtigen sollte m.E. für die heimatliche/bündnisweite Territorialverteidigung ausgebildet werden.

Bleiben die leidigen Punkte "Pflicht" und "Wehrgerechtigkeit". Zunächst zu Letzterem: In einer Gesellschaft, in der man darüber diskutiert, Abgeordnete per Losentscheid zu Beteiligten an der Gesetzgebung zu machen, muss es doch wohl erst recht möglich sein, auf vergleichbare Weise Rekruten aus dem Pool der grundsätzlich hierfür geeigneten jungen Menschen zu ermitteln. Womit wir zum Aspekt des "Pflichtdienstes" kommen, den unser Bundespräsident bekanntlich auch schon ins Gespräch brachte. Auch hier denke ich, dass - wenngleich bei jungen Menschen heutzutage sicher ebenso unbeliebt wie bei Vertretern der Wirtschaft - gilt: Wo ein Wille (oder die Notwendigkeit) vorhanden ist, da findet sich auch ein Weg!

Rede ich hier einer Mammutaufgabe das Wort? Ja, das tue ich. Die vergangenen 12 Monate haben leider gelehrt, dass jene, die vor solchen Aufgaben zurückschrecken, Gefahr laufen, von Bären aus der Nachbarschaft zerrissen zu werden.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin auf jeden Fall für die Wehrpflicht, auch für Frauen. Der Gerechtigkeit kann man genüge tun, indem man die Grundausbildung auf 6 Monate begrenzt. Wer dann noch Lust hat, kann und darf länger bleiben.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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---
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 08:43 Ich bin auf jeden Fall für die Wehrpflicht, auch für Frauen. Der Gerechtigkeit kann man genüge tun, indem man die Grundausbildung auf 6 Monate begrenzt. Wer dann noch Lust hat, kann und darf länger bleiben.
Über die Länge der Dienstzeit könnte man diskutieren. Wichtig wäre in jedem Fall, dass erlangte Kenntnisse und Fertigkeiten danach auch in Reserveübungen immer mal wieder aufgefrischt würden. Machbar ist da manches.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Zustimmung zur Wehrpflicht. Wie will man ansonsten die Zeitenwende in die Tat umsetzen? Woher sollen im Verteidigungsfall ausgebildete Soldaten kommen? Man erkennt doch am Beispiel der Ukraine, daß Landesverteidigung nur auf dieser Grundlage möglich ist. Über die Dauer der Grundausbildung läßt sich reden... je nach Verwendung wird es da wohl Unterschiede geben müssen. Und auch Zustimmung, daß es geplante Auffrischungskurse/Reserveübungen geben muß, damit das Eingeübte nicht verloren geht, daß Änderungen in der Ausstattung der Soldaten im Einsatzfall kein ernstes Problem erzeugen.

Wehrpflicht für Frauen halte ich auch für eine gerechte gesellschaftliche Teilhabe. Vielleicht kann man in der Hinsicht von Israel lernen, wie und wo Frauen in der Landesverteidigung am zweckmäßigsten eingesetzt werden können.
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Misterfritz
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Pistorius gibt echt Gas.
Verhandlungen über Bundeshaushalt
Pistorius will zehn Milliarden pro Jahr mehr für die Bundeswehr
Das Sondervermögen dürfte kaum ausreichen, um die Bundeswehr zu modernisieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius verlangt nach SPIEGEL-Informationen nun mehr Geld – den Wehretat will er deutlich anheben.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... e5c8533659
Hoffen wir mal, dass er sich durchsetzt.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 13:48 Pistorius gibt echt Gas.

Hoffen wir mal, dass er sich durchsetzt.
Schön wäre es, ich drücke ihm die Daumen. Realistisch glaub ich es nicht das Er das Krankenhaus kriegt
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kritikaster hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 09:04 Über die Länge der Dienstzeit könnte man diskutieren. Wichtig wäre in jedem Fall, dass erlangte Kenntnisse und Fertigkeiten danach auch in Reserveübungen immer mal wieder aufgefrischt würden. Machbar ist da manches.
Wehrpflicht ist prinzipiell notwendig. Allein um im Kriegsfall genug Reserve zu haben. Die vorhandene Reserve ist zu alt oder wird's.

Junge kommen zu wenig nach. Aber bevor Wir über die Wehrpflicht reden müssen die Grundlagen verfügbar sein.

Kasernen-Krise sag ich nur. Lies im Högel Bericht. Oder mit was willst Du üben, Ausbildung betreiben.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 13:51 Schön wäre es, ich drücke ihm die Daumen. Realistisch glaub ich es nicht das Er das Krankenhaus kriegt
Sagen wir mal so:
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 13:58 Kasernen-Krise sag ich nur.
Der erste Schwung Wehrpflichtige wird dann halt für Renovierungsarbeiten eingesetzt.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 16:05 Der erste Schwung Wehrpflichtige wird dann halt für Renovierungsarbeiten eingesetzt.
Als erster Gedanke sicher vernünftig. Landesverteidigung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. An diesen Reparaturaufgaben müssen "wir alle" tätig mitarbeiten. Wir wollen doch möglichst bald mehr ausgebildete Soldaten bereitstellen... und keine Bauarbeiter... obwohl das im Privatleben auch nicht schaden kann! ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 17:42 Als erster Gedanke sicher vernünftig. Landesverteidigung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. An diesen Reparaturaufgaben müssen "wir alle" tätig mitarbeiten. Wir wollen doch möglichst bald mehr ausgebildete Soldaten bereitstellen... und keine Bauarbeiter... obwohl das im Privatleben auch nicht schaden kann! ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit dem Outsourcen an Zivilfirmen im Krieg bzw. Verteidigungsfall funktioniert. Oder kommt dann der Dachdecker nach der Raketenattacke auf den Flugplatz, um einen Kostenvoranschlag zu machen?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 17:51 Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit dem Outsourcen an Zivilfirmen im Krieg bzw. Verteidigungsfall funktioniert. Oder kommt dann der Dachdecker nach der Raketenattacke auf den Flugplatz, um einen Kostenvoranschlag zu machen?
In Zeiten der Bedrohung sehe ich wirklich kein Geschäft wie bisher üblich. Das muß politisch klar sein. Vor allem muß es eine breite Zustimmung zum außerplanmäßigen Vorgehen in der Zeitenwende geben. Dann geht sicher vieles... gegen den Willen der Mehrheit geht gar nichts. Mit dem üblichen alltäglichen Trott kommen wir nicht aus unserer sicherheitspolitischen Verwahrlosung heraus.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Heresy »

Ich finde es gut, dass nun wohl stärker aufgerüstet wird. Erstaunlich finde ich allerdings die Wandlung, welche die Grünen dabei hingelegt haben. Noch vor zwei Jahren damit Wähler anwerben Waffen nicht in Kriegsgebiete liefern zu wollen, aber dann im Ernstfall in Olivgrün ganz vorne zu stehen.

Was genau hat sich denn geändert, ausser dass die Fragen der KDV-Kommission nun Realität geworden sind? Die Antworten sind nun aber ganz andere.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Bogdan »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 16:05 Der erste Schwung Wehrpflichtige wird dann halt für Renovierungsarbeiten eingesetzt.
Gibt es überhaupt Kasernen bzw Liegenschaften wo theoretisch Wehrpflichtige unterbringen kann?
Wenn nein, ist die Einführung rein theoretischer Natur.
Von der fehlenden Wehrverwaltung ganz zu schweigen.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 13:59 Sagen wir mal so:
Wer nix fordert, bekommt nix - wer viel fordert, bekommt auf jeden Fall etwas ;)
Immerhin kriegt Lindner gleich mal bischen Schnappatmung gefühlt und Pistorius ist gar nicht so zahm wie gedacht
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 16:05 Der erste Schwung Wehrpflichtige wird dann halt für Renovierungsarbeiten eingesetzt.
Ähmmm man sollte drin wohnen können :p

Nein ernsthaft erst die Grundlagen erfüllen und dann kann man drüber reden was Wehrpflicht angeht
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Quatschki hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 17:51 Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit dem Outsourcen an Zivilfirmen im Krieg bzw. Verteidigungsfall funktioniert. Oder kommt dann der Dachdecker nach der Raketenattacke auf den Flugplatz, um einen Kostenvoranschlag zu machen?
Glaubst Du irgendwie im Krieg oder V Fall wachsen bei der Bundeswehr auf einmal Klempner und Co auf dem Baum :?:

Die Pios und Co werden vorne gebraucht werfen. Auch die zivile Wirtschaft wird dann einige Umstellungen hinnehmen müssen, der KV ist dann nicht mehr nötig :)
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