Bundeswehr und Rüstungsindustrie

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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

el loco hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 19:58 Europa wohl mehr als die USA, oder China.
Russland kann momentan wahrscheinlich nicht mal mehr Munition produzieren.
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Misterfritz
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 19:59 Russland kann momentan wahrscheinlich nicht mal mehr Munition produzieren.
Dann hoffen wir mal, dass dem so ist und auch so bleibt.
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el loco
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von el loco »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 19:59 Russland kann momentan wahrscheinlich nicht mal mehr Munition produzieren.
Wie kommst Du auf die Idee? Russland hat alle nötigen Vorkommen im Land dafür; leider.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

el loco hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 20:28 Wie kommst Du auf die Idee? Russland hat alle nötigen Vorkommen im Land dafür; leider.
Ja aber die Rüstungsindustrie hat Russland nicht auf autark ausgerichtet. Gott sei Dank.

Und jetzt wer kann mit Fachkenntnissen haut ab. Russland hat enorme Probleme bei der Rüstungsindustrie. Zum Glück für die Ukraine
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el loco
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von el loco »

Cobra9 hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 21:57 Ja aber die Rüstungsindustrie hat Russland nicht auf autark ausgerichtet. Gott sei Dank.

Und jetzt wer kann mit Fachkenntnissen haut ab. Russland hat enorme Probleme bei der Rüstungsindustrie. Zum Glück für die Ukraine
Es ging um Munition, darunter dürften die meisten User hier Langwaffenmunition verstehen und das ist ein simples Produkt
welches man in Barnaul und Tula wohl auch ohne ausländische Hilfe produziert bekommt. :rolleyes:
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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

el loco hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 20:28 Russland hat alle nötigen Vorkommen im Land dafür; leider.
Jaja, das großartige, autarke Russland :x Da hilft das 'leider' dann auch nix mehr, immer der gleiche Brösel.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

el loco hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 22:02 Es ging um Munition, darunter dürften die meisten User hier Langwaffenmunition verstehen und das ist ein simples Produkt
welches man in Barnaul und Tula wohl auch ohne ausländische Hilfe produziert bekommt. :rolleyes:
Munition hätte Russland für 30 Jahre eingelagert für alles ab Pistole bis MG :)

An solchen Gütern gibt's keine Mängel in Russland. Behaupte Ich auch mal für alles was Granaten und ungelenkt.

Das entscheidet aber nicht den Krieg. Im übrigen kann man auch in Deutschland entsprechendes ohne Probleme ordern derzeit.Voraussetzung die Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen. Auch die Produktion von Munition vergleichbar ist kein Problem.

Russland hat kein Alleinstellungsmerkmal hier. Ich kann mehrere Millionen Schuss Nato Standard binnen 6 Tagen bekommen bei Bedarf von deutschen Herstellern.

Aber gut Russland ist toll autark wie andere Länder auch im Bereich low level Munition
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Thema Abgeben noch was.

Wer glaubt die Bundeswehr kann was abgeben muss mal die Berichte auch der Wehrbeauftragten lesen. Speziell zu den Einsatzgebieten Litauen, Mali und Niger. Alltägliche Ausrüstungsgegenstände wie Schutzwesten oder Winterjacken müssen oft erst einmal gekauft werden und in das Einsatzgebiet nachgeschickt worden. Zum Teil sei dort nur knapp die Hälfte der Großgeräte einsatzbereit gewesen. Zuviel Belastung des Material, zuwenig Wartung und Ersatzteile . Für die Wehrbeauftragte ist das völlig inakzeptabel.

Trotzdem glaubt man im Forum, Rüstungsindustrie, Experten man kann der Bundeswehr ihre eh knappe Ausrüstung abnehmen. Klares Nein nochmal.


Wenn das Sondervermögen kommt klasse. Die 2% beim Budget für Verteidigung waren zwar schon zugesagt. Aber war ja gelogen. Die Struktur muss aber besser werden und Ausrüstung. Mit Geld allein wird das aber nicht gelingen. Die Strukturen bei der Planung und Beschaffung müssen modernisiert, das hochkomplexe Vergaberecht für militärische Beschaffungen muss vereinfacht werden.

Traue Ich der Bundesregierung nicht zu.

Warum es unmöglich den Marder abzugeben und warum man auch Scholz eine Schuld geben kann hier schön erklärt

https://soldat-und-technik.de/2022/04/s ... r-ukraine/



News


https://m.kn-online.de/Nachrichten/Wirt ... -fuer-Kiel
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Quatschki
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

Hitler hat mal aus dem Nichts eine Rüstungsindustrie aufgebaut und eine Wehrmacht bewaffnet.
Binnen vier Jahren.
Und das, obwohl er wie die Grünen aus der Opposition kam

Sowas könnte heutzutage nur noch Elon Musk
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben: Mo 11. Apr 2022, 23:55 Hitler hat mal aus dem Nichts eine Rüstungsindustrie aufgebaut und eine Wehrmacht bewaffnet.
Binnen vier Jahren.
Und das, obwohl er wie die Grünen aus der Opposition kam

Sowas könnte heutzutage nur noch Elon Musk
Man kann derartiges studieren.... Die Grundlagen legte >>
Wegen der völlig unzureichenden Planung für eine funktionsfähige Kriegswirtschaft hatte der Industrielle Walther Rathenau schon im August 1914 die Gründung einer Kriegsrohstoffabteilung (KRA) angeregt.
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster- ... chaft.html

Es gibt ausreichend Lesestoff //Studiengänge dazu.

Die Umstellung der Wirtschaft war geplant und hinterlegt.

Nur durch die "Friedensdividende" ist der Zweig eingeschlafen .....genau wie Bevölkerungsschutz, Vorbereitungsarbeit... Wehrkommandos usw. //Freigabe von (mil) Funkfrequenzen zB für DigitalRundfunk DVBT.. Umnutzung/Aufgabe/Abriss von Bunkern...

.....Bis hin zum (vereinfachten /unmilitärischem) Baurecht.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 10. Apr 2022, 22:10 Jaja, das großartige, autarke Russland :x Da hilft das 'leider' dann auch nix mehr, immer der gleiche Brösel.
....dumme Frage - warum keine "Fremden" Schiffe durch den Bosporus ?


>>. Die könnten das Schmuggelgeschäft ruinieren !!

Bulgarien, Türkei Rumänien....aber auch Griechen (manche unter "fremder Flagge") verdienen ...SUMMEN mit dem Schmuggel.

RU REIN und RAUS ! Kriegsgewinnler. AUTARK .... ? Man kauft und VER-kauft.
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sünnerklaas
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Emin hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 14:28 Das ist eher die Ausrede, die Deutschland gerne vorschiebt, um möglichst wenig in die eigene Sicherheit investieren zu müssen und stattdessen andere dafür zahlen zu lassen. Es hat sicherlich kein NATO-Staat etwas dagegen, wenn Deutschland im Sinne des Verteidigungsbündnisses agiert. Es ist eher das Gegenteil der Fall, bei den Bündnispartnern ist man die ewigen deutschen Ausreden Leid geworden. Es hat schon gewisse Parallelen zu Griechenland während der Finanzkrise, was auch immer eine Ausrede parat hatte, wieso Maßnahme X oder Y einfach nicht umsetzbar ist.
Einfach mal die Argumentationslinien zu Beginn der 1990er Jahre anschauen. Genau da liegt die Ursache des heutigen Problems. Und die ursprünglichen Vorstellungen seitens der Siegermächte sahen ja eine noch deutlich schwächere BW vor, als dann vereinbart wurde. Man hat sich da seitens der westlichen Siegermächte in sehr vielen Bereich ganz weit aus dem Fenster gelehnt. Und viele andere Länder in Europa haben das orchestriert. Man hatte Angst vor Deutschland. Die Suppe haben sich die Deutschen nun mal nicht alleine eingebrockt.
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relativ
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von relativ »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 14:22 Die eingeforderte Führungsrolle Deutschlands ist eine ganz heikle Geschichte. Ich erinnere nur an die Töne, die gerade im Ausland 1990 im Rahmen der 2+4-Verhandlungen und danach angeschlagen wurden. Es dürfe keine deutsche Dominanz geben, Deutschland müsse fest in Europa eingebunden werden. Deutschland es dürfe keine zu große militärische Stärke Deutschlands geben, D müsse mit dem Ende des Kalten Krieges massiv abrüsten. Der Euro sei einzuführen, um eine wirtschaftliche Dominanz Deutschlands in Europa zu verhindern.
Alles Forderungen, die von Briten, Franzosen, USA und vielen anderen europäischen Ländern damals kamen.
Das, was wir jetzt erleben, ist die direkte Konsequenz dieser Politik und dieser Forderungen.
So ist es. Eine Politik die uns so lange Wohlstand und Frieden gebracht hat, ändert man auch nicht innerhalb einer Woche, weder Politisch, Gesetzlich, Bürokratisch noch Gesellschaftlich.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 15:20 So ist es. Eine Politik die uns so lange Wohlstand und Frieden gebracht hat, ändert man auch nicht innerhalb einer Woche, weder Politisch, Gesetzlich, Bürokratisch noch Gesellschaftlich.
Davon wollen heute ganz viele nichts mehr wissen.
Dass man 1990 völlig falsch gelegen hat und die Deutschlandpolitik von Briten, Franzosen und USA, aber auch vieler deutscher Nachbarländer krachend gescheitert ist - zum Nachteil aller, wird unter den Tisch gekehrt. Man kann nun einmal nicht massivste militärische Präsenz und Stärke von jemandem fordern, dessen potenzielle militärische Stärke man er kürzlich noch lautstark gefürchtet hat.
Und schon interessant: auf der einen Seite forderte die Regierung Thatcher 1990 die feste Einbindung und Einhegung Deutschlands in die Währungsunion - auf der anderen Seite waren es genau die Briten, die dann da praktisch sofort nicht mehr mitmachen wollten und ausgestiegen sind.
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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 14:55Und die ursprünglichen Vorstellungen seitens der Siegermächte sahen ja eine noch deutlich schwächere BW vor, als dann vereinbart wurde.
Diese deutlich schwächere BW haben sie ja im Endeffekt auch bekommen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 17:44 Diese deutlich schwächere BW haben sie ja im Endeffekt auch bekommen.
Eben. Und deshalb kann man den jetzt für alle sehr unbefriedigenden status quo nicht allein der amtierenden Bundesregierung anlasten. Es sind auch Briten, Franzosen und andere europäische Länder, die sich mit ihrer Deutschlandpolitik da jetzt sichtbar selbst ins Knie geschossen haben. Auch die NATO hat das ja seinerzeit abgenickt.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:09 Eben. Und deshalb kann man den jetzt für alle sehr unbefriedigenden status quo nicht allein der amtierenden Bundesregierung anlasten. Es sind auch Briten, Franzosen und andere europäische Länder, die sich mit ihrer Deutschlandpolitik da jetzt sichtbar selbst ins Knie geschossen haben. Auch die NATO hat das ja seinerzeit abgenickt.
Wobei seit Clinton gefordert wird Deutschland soll bitte mal seine Streitkräfte verstärken.... Was ist denn passiert.. Null
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:36 Wobei seit Clinton gefordert wird Deutschland soll bitte mal seine Streitkräfte verstärken.... Was ist denn passiert.. Null
Die Forderungen standen im krassen Widerspruch zum 2+4-Vertragswerk. Das war in Teilen kompletter Murks, der da 1990 produziert worden ist. Mit angerührt hat das ja auch sein Vorgänger, Bush sen.. Man kann einfach sehr schlecht etwas von einem fordern, etwas zu tun, was man ihm zuvor ausdrücklich und z.T. auch lautstark verboten hat. Da macht man sich komplett zum Hannes.
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Tom Bombadil
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:09Und deshalb kann man den jetzt für alle sehr unbefriedigenden status quo nicht allein der amtierenden Bundesregierung anlasten.
Vor allen Dingen ist dieser Zustand den Merkelregierungen anzulasten.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:44 Man kann einfach sehr schlecht etwas von einem fordern, etwas zu tun, was man ihm zuvor ausdrücklich und z.T. auch lautstark verboten hat.
Erlaubt ist eine Bundeswehr mit 370.000 Mann (inkl. Marine) und mit voll einsatzbereiten Waffen, nicht dieser Trümmerhaufen, den Merkel nach 16 Jahren hinterlassen hat.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von JohannNassau »

Emin hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 14:28 Das ist eher die Ausrede, die Deutschland gerne vorschiebt, um möglichst wenig in die eigene Sicherheit investieren zu müssen und stattdessen andere dafür zahlen zu lassen. (...)
Es mag sein, dass Deutschland - nicht ohne Grund - einer Aufrüstung bisher keine Priorität beigemessen hat. Man sollte aber auch nicht übersehen, dass Deutschland seit Jahrzehnten sehr viele Gelder für Zwecke zur Verfügung gestellt hat und weiterhin stellt, die zahlreichen Maßnahmen und Projekten Europas und weltweit zugutekommen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

Und da hat die Bundeswehr schon zehntausende Jobs in Küche, Versorgung, Wartung oder Logistik an Zivilfirmen outgesourced, die bei der Reichswehr bei den erlaubten 100.000 Mannschaften noch mitgezählt haben! Oder bei den 155.000 Mann NVA...
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:59 Erlaubt ist eine Bundeswehr mit 370.000 Mann (inkl. Marine) und mit voll einsatzbereiten Waffen, nicht dieser Trümmerhaufen, den Merkel nach 16 Jahren hinterlassen hat.
Bemerkenswert ist ja, dass die UNION für sich immer die alleinige Kernkompetenz in Sachen Verteidigungspolitik in der Bundesrepublik reklamiert hat. Ähnlich war es in der Innenpolitik im Bereich Innere Sicherheit. Heute wissen wir: die UNION kann weder Verteidigungspolitik, noch kann sie Innere Sicherheit.
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Emin
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Emin »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 14:55 Einfach mal die Argumentationslinien zu Beginn der 1990er Jahre anschauen. Genau da liegt die Ursache des heutigen Problems. Und die ursprünglichen Vorstellungen seitens der Siegermächte sahen ja eine noch deutlich schwächere BW vor, als dann vereinbart wurde. Man hat sich da seitens der westlichen Siegermächte in sehr vielen Bereich ganz weit aus dem Fenster gelehnt. Und viele andere Länder in Europa haben das orchestriert. Man hatte Angst vor Deutschland. Die Suppe haben sich die Deutschen nun mal nicht alleine eingebrockt.
Die bedenken waren, dass Deutschland aus der NATO und EU ausscheren könnte. Deswegen wurde der Euro gegründet, damit Deutschland dauerhaft an die EU gebunden ist.

Tatsächlich bestätigen sich eben durch die Nicht-Lieferung diese Bedenken, denn Deutschland ist momentan das schwächste Glied der NATO und gleichzeitig das wichtigste Puzzlestück für Putins Expansionspläne.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Emin hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:10 Die bedenken waren, dass Deutschland aus der NATO und EU ausscheren könnte. Deswegen wurde der Euro gegründet, damit Deutschland dauerhaft an die EU gebunden ist.
Das rächt sich jetzt bzw. hat sich bereits gerächt. Diese Politik von 1990 ist krachend gescheitert. Das sollte man sich langsam aber sicher mal eingestehen, dass die Maximen von 1990 ein ganz großer Fehler waren.
Tatsächlich bestätigen sich eben durch die Nicht-Lieferung diese Bedenken, denn Deutschland ist momentan das schwächste Glied der NATO und gleichzeitig das wichtigste Puzzlestück für Putins Expansionspläne.
Schwach ist Deutschland, weil es damals bewusst geschwächt wurde. Man hatte eben vieles nicht bedacht. Man wollte zuallererst ein friedliches Deutschland mit einer schwachen Bundeswehr. Das wurde sichergestellt. Aber das ganze hatte eben auch einen schwerwiegenden Denkfehler.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Emin hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:10 Die bedenken waren, dass Deutschland aus der NATO und EU ausscheren könnte. Deswegen wurde der Euro gegründet, damit Deutschland dauerhaft an die EU gebunden ist.
Hast Du für diese völlig bescheuerte Behauptung auch irgendeinen Beleg?
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Emin »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:33 Hast Du für diese völlig bescheuerte Behauptung auch irgendeinen Beleg?
Hubert Védrine, for example, adviser to president François Mitterrand at the time, is convinced his boss would hardly have agreed to unification without German concessions to a monetary union: "Mitterrand did not want any reunification without progress on European integration,” says Védrine. "And the only ground that was prepared for that was the currency.”

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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:33 Hast Du für diese völlig bescheuerte Behauptung auch irgendeinen Beleg?
Jetzt ist mir Emin zuvorgekommen.
Aber beschäftige Dich mit den Umständen und den Debatten rund um den 2+4-Vertrag von 1990. Das ist nämlich sehr wichtig, um die heutige Situation zu verstehen. Ziel war es damals, eine militärische und wirtschaftliche Dominanz Deutschlands in Europa im vornherein auszuschliessen. Die Währungsunion - und somit die Euro-Einführung - war eine zentrale Forderung. Und zwar nicht nur seitens der Franzosen, sondern v.a. seitens der Briten. Nach Vertragsunterzeichung haben dann die Briten ziemlich schnell für sich eine 180-Grad-Kehrtwende vollzogen. Sie wollten nichts mehr von der Währungsunion wissen.
Ihre damals durchgesetzte Haltung in der Verteidigungspolitik im Bereich ihrer Deutschlandpolitik fällt aktuell im Ukraine-Krieg Briten und Franzosen, aber auch den USA auf die Füße. Da fliegt vielen der 2+4-Vertrag im Moment regelrecht um die Ohren.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 18:44 Die Forderungen standen im krassen Widerspruch zum 2+4-Vertragswerk. Das war in Teilen kompletter Murks, der da 1990 produziert worden ist. Mit angerührt hat das ja auch sein Vorgänger, Bush sen.. Man kann einfach sehr schlecht etwas von einem fordern, etwas zu tun, was man ihm zuvor ausdrücklich und z.T. auch lautstark verboten hat. Da macht man sich komplett zum Hannes.
Na ja spätestens ab 2002 war es vertraglich möglich wieder aufzurüsten. In Wahrheit wollte man nicht in Deutschland. Aber ich seh es etwas anders.

Das führt dazu was jetzt realistisch passiert. Die Bundeswehr ist armselig ausgestattet und geht unter Sollststärke in den Einsatz.

Abgeben geht gar nicht. Wir haben keine Reserve.

Bei der letzten Übung sind die USA mit Stryker für die eigenen Kräfte eingespannt worden :mad:
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Vielleicht gar keine schlechte Idee:
Seit Wochen treibt das Verteidigungsministerium nach SPIEGEL-Informationen den Kauf des Rostocker Standorts der insolventen MV-Werften voran. Kommt der Deal zustande, sollen dort die Korvetten der Marine gewartet werden.

In jeder Pleite liegt auch eine Chance. So sieht es jedenfalls Vizeadmiral Carsten Stawitzki, der einflussreiche Leiter der Rüstungsabteilung im Berliner Verteidigungsministerium. In der vergangenen Woche verschickte der Marineoffizier einen vertraulichen Brief an die »sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen« im Ministerium. Das Schreiben liegt dem SPIEGEL vor.
Durch die Insolvenz der MV-Werften biete sich für die Bundeswehr die »einmalige Gelegenheit«, schrieb er da, »Teile der vorhandenen Werftinfrastruktur zu übernehmen« und so den Instandsetzungsbedarf der Marine »künftig zu decken«.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 0c5aa818e5
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Vongole hat geschrieben: Mi 13. Apr 2022, 17:51 Vielleicht gar keine schlechte Idee:
Die Idee ist für Marine sogar gut. Wäre ein Schritt vor
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:50 Jetzt ist mir Emin zuvorgekommen.
Aber beschäftige Dich mit den Umständen und den Debatten rund um den 2+4-Vertrag von 1990. Das ist nämlich sehr wichtig, um die heutige Situation zu verstehen. Ziel war es damals, eine militärische und wirtschaftliche Dominanz Deutschlands in Europa im vornherein auszuschliessen. Die Währungsunion - und somit die Euro-Einführung - war eine zentrale Forderung. Und zwar nicht nur seitens der Franzosen, sondern v.a. seitens der Briten. Nach Vertragsunterzeichung haben dann die Briten ziemlich schnell für sich eine 180-Grad-Kehrtwende vollzogen. Sie wollten nichts mehr von der Währungsunion wissen.
Ihre damals durchgesetzte Haltung in der Verteidigungspolitik im Bereich ihrer Deutschlandpolitik fällt aktuell im Ukraine-Krieg Briten und Franzosen, aber auch den USA auf die Füße. Da fliegt vielen der 2+4-Vertrag im Moment regelrecht um die Ohren.
Entschuldige wenn ich das jetzt so sage, aber das ist alles Blödsinn!

Anfang der 1990er Jahre haben alle Nationen um uns herum die Sorge geäußert, dass Deutschland wieder zu stark werden könnte. Gerade in Frankreich gab es große Vorbehalte gegen die deutsche Wiedervereinigung. Die Franzosen dachten damals (offen eingestanden!), dass die Wiedervereinigung keine gute Idee wäre. Motto: Wir lieben Deutschland. Und je mehr "Deutschlands" es gibt, desto besser.

Nun hat sich die Lage aber irgendwie geändert. 1990 haben alle Mächte versucht, Deutschland möglichst klein zu halten. Und Deutschland hat sich so klein wie möglich gemacht. Genau das macht man uns heute zum Vorwurf! Heute, JETZT, schimpft alle Welt plötzlich darüber, dass Deutschland seine "naturgegebene" Machtposition nicht ausüben will. Wie soll das denn zusammenpassen???

Erzähl mit nichts über die Umstände vor dem Abschluss des 2-plus-4-Vertrags. Damals stand noch im Vordergrung, Deutschland nicht wieder zu stark werden zu lassen. Heute heulen die Verbündeten rum, dass Deutschland zu schwach sei. Damals war mit der Sowjetunion vereinbart, dass Deutschland nicht mehr alr 370.000 Soldaten unter Waffen halten darf. Wir haben uns dann entschieden, nur noch 180.000 Soldaten unter Waffen zu halten. Die Hälfte dessen, was vereinbart war! Und das ohne jede Not! Es gab dafür überhaupt keinen Grund. Der einzige Grund lag darin, dass wir alle so begeistert über Gorbi waren und dachten, dass Russland jetzt unser "Freuund" sei.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

Vongole hat geschrieben: Mi 13. Apr 2022, 17:51 Vielleicht gar keine schlechte Idee:
Da können sie auch gleich die wegen Corona pleite gegangenen Feuerwerksböllerhersteller übernehmen und zu Heeresmunitionsanstalten umbauen, damit wenigstens die konventionellen Munitionsbestände im Soll liegen.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Aldus »

sünnerklaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 17:35 Und schon interessant: auf der einen Seite forderte die Regierung Thatcher 1990 die feste Einbindung und Einhegung Deutschlands in die Währungsunion - auf der anderen Seite waren es genau die Briten, die dann da praktisch sofort nicht mehr mitmachen wollten und ausgestiegen sind.
Naja, eigentlich nur logisch. Einbindung und Einhegung der anderen. Sicher nicht von einem selbst. Gerade von Thatcher kaum anders zu erwarten gewesen.

Und jetzt, jetzt soll Deutschland am besten wieder ganz schnell Preußen anno achtzehnhundertschlagmichtot sein...
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Aldus
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Aldus »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 20:33 Hast Du für diese völlig bescheuerte Behauptung auch irgendeinen Beleg?
Also - das ist jetzt aber nicht gerade neues Wissen. Das der Euro dafür begründet wurde - k.A. Eher nicht, imho. Aber das Kohl Mitterand die deutsche Mitgliedschaft im Euro zugesagt hat, um die französischen Bedenken gegen die Wiedervereinigung auszuräumen, ist nicht gerade unbekannt.
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Teeernte
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben: Mi 13. Apr 2022, 19:41 Da können sie auch gleich die wegen Corona pleite gegangenen Feuerwerksböllerhersteller übernehmen und zu Heeresmunitionsanstalten umbauen, damit wenigstens die konventionellen Munitionsbestände im Soll liegen.
Scheitert der Verkauf der MV Werft Stralsund an Russland-Sanktionen?

Das Unternehmen Nordic Yards ist am Kauf der insolventen MV Werft Stralsund interessiert. Der Verkauf an den russischen Investor Vitaly Yusufov könnte am Russlandkrieg scheitern.
Ob die soviel Russeneinfluss wollen beim bewaffneten Trachtenverein ??
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sünnerklaas
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von sünnerklaas »

Aldus hat geschrieben: Mi 13. Apr 2022, 19:45 Naja, eigentlich nur logisch. Einbindung und Einhegung der anderen. Sicher nicht von einem selbst. Gerade von Thatcher kaum anders zu erwarten gewesen.

Und jetzt, jetzt soll Deutschland am besten wieder ganz schnell Preußen anno achtzehnhundertschlagmichtot sein...
Ganz genau. Diesen Widerspruch, diese 180-Grad-Kehrtwende gilt es herauszustellen. Die, die noch vor nicht all zu langer Zeit den "Deutschen Militarismus" beklagt und vor ihm gewarnt haben, rufen jetzt nach dem Zack-Zack-Militär aus Deutschland. Kann man sich nicht ausdenken.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Aldus »

sünnerklaas hat geschrieben: Mi 13. Apr 2022, 22:16 Die, die noch vor nicht all zu langer Zeit den "Deutschen Militarismus" beklagt und vor ihm gewarnt haben, rufen jetzt nach dem Zack-Zack-Militär aus Deutschland. Kann man sich nicht ausdenken.
Vor allem - und ich bin nicht "links" verortet - kann sich wohl keiner dort ausdenken, was man damit vielleicht eben doch wieder beschwören könnte.

Verteidigungsfähigkeit, ja. Dringend nötig. Alles darüber hinaus, nein. Nur waren die Deutsche im Maßhalten noch nie besonders gut. Das ist das Problem das ich scheinbr als fast einziger dabei sehe. Wie heißt es so schön: "Paß auf, was du dir wünschst. Deine Wünsche könnten in Erfüllung gehen."
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Aldus hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 17:05 Vor allem - und ich bin nicht "links" verortet - kann sich wohl keiner dort ausdenken, was man damit vielleicht eben doch wieder beschwören könnte.

Verteidigungsfähigkeit, ja. Dringend nötig. Alles darüber hinaus, nein. Nur waren die Deutsche im Maßhalten noch nie besonders gut. Das ist das Problem das ich scheinbr als fast einziger dabei sehe. Wie heißt es so schön: "Paß auf, was du dir wünschst. Deine Wünsche könnten in Erfüllung gehen."
Was soll denn passieren? Die Bundeswehr kann nicht mit dem Budget zu groß werden
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Na ja, wir sollten neben der Ertüchtigung unserer Landesverteidigung auch ein Auge darauf haben, daß die hoffentlich sehr bald erstarkte Bundeswehr nicht von unseren kleineren Verbündeten mit einer jederzeit abrufbaren Prügeltruppe verwechselt wird, hinter der sie sich in Deckung halten können.

Schon deshalb erscheint mir die enge Verzahnung der Bundeswehr mit niederländischen Kameraden (Panzertruppen, Marineinfanterie) so zukunftweisend.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Aldus »

Cobra9 hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 20:15 Was soll denn passieren?
Das, was schon einmal passiert ist. Selbst wenn es nur annährungsweise in die Richtung geht (ja, jeder sagt mittlerweile, davon sind die Deutschen geheilt...), würden damit schneller als man denkt wieder alte Ängste vor dem übermächtigen Deutschland geweckt. Und dann sind wir plötzlich doch wieder in alten Mustern drin, von denen wir geglaubt hatten wir hätten sie hinter uns. Ging mit Russland ja auch so - auch wenn der direkte Vergleich natürlich hinkt.
Cobra9 hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 20:15 Die Bundeswehr kann nicht mit dem Budget zu groß werden
Das Budget ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich die allgemeine Einstellung der Bevölkerung zum Militär erstmal ändern sollte (und bis zu einem gewissen Grad sollte sie das auch, keine Frage - aber eben nur bis zu einem gewissen Grad), könnte auch das Budget plötzlich immer größer werden... Ich vermisse einfach nur eine gesunde Vorsicht im Umgang mit diesem Thema - gerade auch im Ausland. Das die Deutschen eigentlich gar nicht mehr damit anfangen wollen, ihr Militär aufzurüsten hat ja schließlich seinen Grund.

Aber gut, das Thema gehört hier wohl auch nur teilweise hin.
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Cobra9
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Zuletzt geändert von Cobra9 am Sa 16. Apr 2022, 02:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Aldus hat geschrieben: Fr 15. Apr 2022, 23:52 Das, was schon einmal passiert ist. Selbst wenn es nur annährungsweise in die Richtung geht (ja, jeder sagt mittlerweile, davon sind die Deutschen geheilt..
Ach so weil es passiert ist muss es wieder passieren ?

Ich denke Deutschland hat was gelernt und eine Bundeswehr ist keine Wehrmacht. Glaubst Du im Ernst die Mehrheit der Soldaten & Reservisten würden das erlauben ? Dann kennst Du Dich nicht aus.

Die NATO Staaten selbst wollen eine stärkere Bundeswehr. Wie gesagt 200.~285.000 reichen völlig aus mit guter Ausrüstung.

Das ist weder bedrohlich noch überzogen. Vor allem sorry wir arbeiten mit den Niederlanden, Frankreich und anderen Ländern immer mehr zusammen. Dein Szenario ist unrealistisch.
Aber gut, das Thema gehört hier wohl auch nur teilweise hin.

Na ganz so ist es ja nicht. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte gescheite Streitkräfte. Allerdings natürlich muss man aus den Erfahrungen lernen. Das ist erfolgt denk ich
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von JohannNassau »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 02:28 Ich denke Deutschland hat was gelernt und eine Bundeswehr ist keine Wehrmacht.
Natürlich hat Deutschland gelernt, schon unsere Verfassungsväter und wenigen -mütter hatten gelernt! Daher ist die Bundeswehr auch kein Staat im Staate mehr, sondern eine Parlamentsarmee. Außerdem ist allein schon die Vorbereitung eines Angriffskrieges ein Verfassungsverstoß und strafbar!
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

JohannNassau hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 16:48 Natürlich hat Deutschland gelernt, schon unsere Verfassungsväter und wenigen -mütter hatten gelernt! Daher ist die Bundeswehr auch kein Staat im Staate mehr, sondern eine Parlamentsarmee. Außerdem ist allein schon die Vorbereitung eines Angriffskrieges ein Verfassungsverstoß und strafbar!
Na ja eher vom Parlament vergessen :p
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Teeernte »

JohannNassau hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 16:48 Außerdem ist allein schon die Vorbereitung eines Angriffskrieges ein Verfassungsverstoß und strafbar!
Deshalb ist "man" da nur DABEI...
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Bundeswehr erhält neuen schweren Helikopter.


https://m.augsburger-allgemeine.de/poli ... 50126.html


Update.

Laut Ministerium nix fest entschieden. Aber sieht trotzdem nach dem System aus
Zuletzt geändert von Cobra9 am Do 28. Apr 2022, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Misterfritz »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 02:28Na ganz so ist es ja nicht. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte gescheite Streitkräfte.
Das allerdings möchte ich - zumindest für die jüngere Vergangenheit - bezweifeln.
Da waren Ausgaben für Ausbau der Infrastruktur, soziale Absicherung, Bildung erheblich wichtiger. Die Bundeswehr interessierte, wenn überhaupt, nur am Rande.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 22:06 Das allerdings möchte ich - zumindest für die jüngere Vergangenheit - bezweifeln.
Da waren Ausgaben für Ausbau der Infrastruktur, soziale Absicherung, Bildung erheblich wichtiger. Die Bundeswehr interessierte, wenn überhaupt, nur am Rande.
Sagen wir mal bis 2022 hast Du Recht. Aber nach 2014 gab's mehr Zustimmung bis jetzt die Mehrheit für eine Aufrüstung ist


Am Wochenende hat Kanzler Olaf Scholz ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr angekündigt. Laut einer Umfrage befürworten knapp zwei Drittel der Deutschen die Investition in die Aufrüstung der Bundeswehr. 25 Prozent lehnen dies ab, 12 Prozent machten keine Angaben


https://www.rnd.de/politik/bundeswehr-a ... LFIKI.html


Aber logisch. Geht den normalen Menschen der Arsch auf Grund ändert sich die Meinung auch. In der Realität ankommen verändert viel
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Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Prinzipiell richtige Idee und Forderung. Aber um das zu Erreichen müsste man das Budget, Konzept ect neu anpassen komplett.

Das ist so wahrscheinlich wie das Superman verfügbar ist. Ausserdem ohne 2% eh nicht machbar


Reservistenverband fordert mehr Personal »Mit rund 200.000 Soldaten ist die Bundeswehr zu klein«
Russlands Angriff auf die Ukraine hat die deutsche Verteidigungspolitik umgekrempelt. Rund hundert Milliarden Euro sollen in die Bundeswehr fließen. Ein Verband verlangt nun auch eine wachsende Truppenstärke


https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... f471447579
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