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Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Freitag 7. September 2012, 16:47
von garfield335
Jetzt wo die Liraisierung des Euros beschlossen wurde, kann ich hier mal im Forum um eure Meinung zu diesem Thema fragen.
Was hat das nun zu bedeuten? Werde ich jetzt steinreich, da ich eine Immobilie besitze?
Und was haltet ihr davon? Kauft die EZB nun auch Schuldtitel auf die ich herausgebe? Dann fange ich gleich damit an, unbegrenzt Schuldtitel in Milliardenhöhe herauszubringen, die EZB kauft sie ja
Brauch das Geld dringend.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Freitag 7. September 2012, 16:54
von Barreegriff
Garfield335 » Fr 7. Sep 2012, 16:47 hat geschrieben:Jetzt wo die Liraisierung des Euros beschlossen wurde, kann ich hier mal im Forum um eure Meinung zu diesem Thema fragen.
Was hat das nun zu bedeuten? Werde ich jetzt steinreich, da ich eine Immobilie besitze?
Und was haltet ihr davon? Kauft die EZB nun auch Schuldtitel auf die ich herausgebe? Dann fange ich gleich damit an, unbegrenzt Schuldtitel in Milliardenhöhe herauszubringen, die EZB kauft sie ja
Brauch das Geld dringend.
Dafür müsstest du erst unter den ESM schlüpfen

Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Freitag 7. September 2012, 17:01
von John Galt
Ich konnte gar nicht so schnell F5 klicken, wie mein Vermögen in den letzten 2 Tagen gestiegen ist.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ermark.png
Wann wird der Dax 6-stellig?

Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Freitag 7. September 2012, 23:35
von Emphyrio
Es ist doch jetzt ganz einfach, reich zu werden, man muß nur selber Anleihen der Krisenstaaten kaufen. Deren Zinssätze sind zwar jetzt etwas beschränkt worden, liegen aber noch weit, weit über den Zinssätzen von sagen wir mal deutschen Staatspapieren. Gleichzeitig mit der Senkung der Zinssätze ist aber das Ausfallsrisiko erstmal(!) auf NULL gesenkt worden... denn geht einem der Krisenstaaten das Geld aus, wird ja erstmal(!) nicht die Pleite eintreten, sondern die EZB liefert neues Geld. D.h. zusammengefasst: Das Risiko ist weit stärker gesunken als die Risikoaufschläge (Ertragszinsen), d.h. die Papiere werden lohnend (sicher auch ein von der EZB beabsichtigter Effekt)...
Vorsichtig muß man allerdings wegen dem "erstmal" sein... denn man weiß ja nicht, wie lange die EZB die Stützung der Pleitekandidaten mitmacht, das Pleite-Risiko durch ihre Gelddruckerei auf Null hält... ich denke allerdings, wenn man nur in Kurzfristanleihen investiert (so ein Jahr etwa), kann aber nichts schiefgehen... garantieren kann ich das aber nicht, soll ich jetzt auch schreiben, sagt mir gerade mein Rechtsanwalt.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Samstag 8. September 2012, 02:48
von John Galt
Emphyrio » Fr 7. Sep 2012, 22:35 hat geschrieben:Es ist doch jetzt ganz einfach, reich zu werden, man muß nur selber Anleihen der Krisenstaaten kaufen. Deren Zinssätze sind zwar jetzt etwas beschränkt worden, liegen aber noch weit, weit über den Zinssätzen von sagen wir mal deutschen Staatspapieren. Gleichzeitig mit der Senkung der Zinssätze ist aber das Ausfallsrisiko erstmal(!) auf NULL gesenkt worden... denn geht einem der Krisenstaaten das Geld aus, wird ja erstmal(!) nicht die Pleite eintreten, sondern die EZB liefert neues Geld. D.h. zusammengefasst: Das Risiko ist weit stärker gesunken als die Risikoaufschläge (Ertragszinsen), d.h. die Papiere werden lohnend (sicher auch ein von der EZB beabsichtigter Effekt)...
Vorsichtig muß man allerdings wegen dem "erstmal" sein... denn man weiß ja nicht, wie lange die EZB die Stützung der Pleitekandidaten mitmacht, das Pleite-Risiko durch ihre Gelddruckerei auf Null hält... ich denke allerdings, wenn man nur in Kurzfristanleihen investiert (so ein Jahr etwa), kann aber nichts schiefgehen... garantieren kann ich das aber nicht, soll ich jetzt auch schreiben, sagt mir gerade mein Rechtsanwalt.
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.
Meine Riester-Rente hat Anleihen zur Absicherung der Garantiesumme, da sind in den letzten Tagen einiges an Gewinn verloren gegangen, bzw. gerade durch diesen Mechanismus. Werden die Anleihen bis zur Fälligkeit gehalten, dann war es nur ein Buchverlust.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Samstag 8. September 2012, 10:25
von Dampflok94
Karl Murx » Sa 8. Sep 2012, 02:48 hat geschrieben:
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.
Wenn die Zinsen sinken, steigen die Kurse.

Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Samstag 8. September 2012, 11:23
von John Galt
Stimmt natürlich.
Die nicht-Krisenstaaten-Anleihen sind diejenigen die gerade abkaggen.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Samstag 8. September 2012, 11:35
von Emphyrio
Karl Murx » Sa 8. Sep 2012, 01:48 hat geschrieben:
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.
Es ist doch kein Problem, sie bis zur Fälligkeit zu halten, da sie Renditen bringen, die weit über den sonstigen Zinssätzen liegen... und das bei Null Ausfallrisiko! Wieso sollte man sie vor der Fällgikeit verkaufen wollen? Das wäre doch Dummheit!
Es ist jetzt nur die Frage ob man gleich schon zuschlagen sollte, bei Griechenland, Portugal etc., oder ob man warten sollte, bis die explizit um Hilfe bitten. Ich denke, ersteres ist praktisch risikolos perfekt möglich, denn sollte sich für diese Länder die Situation andeuten, mit dem zur Verfügung stehenden Geld nicht auszukommen, werden sie ziemlich sicher unter den ESM gehen und die EZB um weiteres Geld angehen, wo sie jetzt schon dieses tolle Angebot haben, und NICHT sagen, ach gehen wir doch lieber Pleite. Man kann also m.E. guten Mutes schon in solche ehemaligen Hochrisiko-Papiere dieser Länder investieren, bevor die Länder ihren Willen manifestiert haben, unter den ESM zu gehen und weitere EZB-Gelder zu empfangen. Mein Rechtsanwalt sagt gerade, ich soll noch schreiben: Garantieren kann ich das alles aber nicht.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:09
von garfield335
Wir sprechen hier nicht von der Papiermarkisierung des Euros sondern von einer Liraisierung.
Zum Glück ist es noch ein weiter weg bis zur Papiermark.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:12
von Mari
Im Prinzip hast Du Recht, aber tatsächlich sinkt der Wert der Währung.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:15
von sportsgeist
audi wirds freuen, die verkaufen ja jetzt schon auf rekordniveau, und wenn der euro noch weiter faellt (und der dollar steigt) werden die bald lieferstopp verkuenden (muessen), oder eben lieferzeiten >24 monate, was ja aufs selbe hinaus kommt.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:17
von garfield335
sportsgeist » Di 11. Sep 2012, 16:15 hat geschrieben:
audi wirds freuen, die verkaufen ja jetzt schon auf rekordniveau, und wenn der euro noch weiter faellt (und der dollar steigt) werden die bald lieferstopp verkuenden (muessen), oder eben lieferzeiten >24 monate, was ja aufs selbe hinaus kommt.
Der Euro ist aber immer noch ziemlich hoch, er war doch auch schon mal bei 0,80dollar.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:23
von Skull
Exakt 0,8252 im Jahr 2000.
mfg
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Dienstag 11. September 2012, 16:53
von sportsgeist
ich fuerchte, aus dir wuerde kein guter verkaeufer und verkaufspsychologe werden.
Re: Die "Liraisierung" des Euro
Verfasst: Sonntag 16. September 2012, 19:33
von Lupenreiner Demokrat
Ich fürchte, da sind Sie nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Herr Monti und Herr Rajoy haben bereits beide klargestellt, dass sie demnächst hunderte Milliarden von der EZB gedruckt bekommen werden, ohne unter den ESM zu schlüpfen. Die Zurückhaltung der Bundesregierung zu diesen Aussagen spricht Bände, wenn Sie mich fragen.
Nachtrag: Für Spanien steht im Moment das Gerücht im Raum, das es über drei Jahre 300 Milliarden erhalten wird. Da Herr Schäuble gesagt hat , noch nichts wäre beschlossen BEVOR Herr Draghi gesagt hat, es gäbe das Programm gar nicht wissen aufmerksame Beobachter bereits jetzt, wie der Hase läuft.