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Knast-Handys
Verfasst: Montag 17. Januar 2011, 18:49
von jack000
Berlin - Die Knackis telefonieren mit Freunden und Verwandten, schauen Videos und schreiben SMS: Trotz des strikten Verbots haben sich Handys in deutschen Gefängnissen zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen entwickelt. In den vergangenen sechs Jahren wurden allein in den Berliner Knästen fast 4000 Mobiltelefone sichergestellt, die Hälfte davon in der Jugendstrafanstalt.
...
Deswegen versucht die Leitung der Jugendstrafanstalt (JSA) Berlin-Plötzensee es nun mit einer Hightech-Offensive: Störsender sollen jegliche Mobilfunknutzung der Insassen unterbinden. Für April wurde ein Pilotprojekt in Haus 9 angekündigt, 34 Männer sitzen dort in Untersuchungshaft. Die Dauer der Testphase steht noch nicht fest. Doch sollte das Handy-Blockiersystem erfolgreich sein, könnte es irgendwann auch in den Anstalten Tegel und Moabit eingesetzt werden.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 36,00.html
Wollen wir hoffen, dass das klappt. Es ist ja ungeheuerlich, das Knackis mit Handys telefonieren.
Sind diese Störsender die einzige Methode oder liegt da irgendwas ganz anderes im Argen (An Drogen kann man ja auch rankommen) in den Knästen? Wenn ja, wer ist schuld?
Re: Knast-Handys
Verfasst: Samstag 22. Januar 2011, 03:09
von hafenwirt
jack » Mo 17. Jan 2011, 19:49 hat geschrieben:
Sind diese Störsender die einzige Methode oder liegt da irgendwas ganz anderes im Argen (An Drogen kann man ja auch rankommen) in den Knästen?
Woher das Wissen mit den Drogen? Gibt es da Studien o.ä.? Auch hier erinnert mich das eher an verschiedene Filme.

Trailer Park Boys war so eine nette Serie, aus Kanada.
Ansonsten entweder:
Zuviel Freiheiten für den Knasti (er darf 23 Stunden in der Außenwelt, und muss nur eine Stunde in der VA absitzen pro Tag...
oder:
Korrupte Beamte. Da müsste man aber wissen, ob die Knastis genug Kohle haben, um die deutschen Beamten zu bestechen.
So ganz spontan würd ich mal sagen, die Alt-68er-Richter, die den Telefonkontakt zulassen.
Ansonsten, denkst du es verringert das Verbrechen in D, wenn die Jungs auf der Straße wissen, sie dürften kein Handy benutzen?
Mir fallen wesentlich sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten für 600.000 Euro ein, anstatt den Häftlingen das telefonieren zu verbieten. Kuschelknast hin oder her: Aber das ist doch wirklich Aktionismus!
Re: Knast-Handys
Verfasst: Samstag 22. Januar 2011, 08:37
von Marcin
Das ist bekannt, es gibt eigentlich nichts, was man nicht im Knast bekommen könnte. Ein flüchtiger Bekannter aus meiner Grundschule hat mal gesessen, für den hat beispielsweise die Freundin Drogen in einem Kondom in ihrer ***** in den Knast geschmuggelt.
Re: Knast-Handys
Verfasst: Samstag 22. Januar 2011, 09:05
von Tantris
Marcin » Sa 22. Jan 2011, 09:37 hat geschrieben:
Das ist bekannt, es gibt eigentlich nichts, was man nicht im Knast bekommen könnte. Ein flüchtiger Bekannter aus meiner Grundschule hat mal gesessen, für den hat beispielsweise die Freundin Drogen in einem Kondom in ihrer ***** in den Knast geschmuggelt.
Und im besuchszimmer hat sie dann unter den augen der beamten an sich rumgefummelt?
Nein, drogen werden normalerweise beim kuessen uebergeben. Handies sind dafuer ein bisschen gross... wie kommen die denn alle rein? Von den anwaelten?
Die stoersender werden wohl nicht nur den knast stoeren, sondern auch die nachbarschaft. Auf die dauer ist die hauptstrafe, informationsentzug, wohl nicht mehr so durchfuehrbar, wie zu zeiten der feuchten verliese.
Re: Knast-Handys
Verfasst: Samstag 22. Januar 2011, 19:33
von jack000
Na z.B. :
Gefängnis-Schmuggel - 4000 Handys, 10 Kilo Drogen
Bei einem Berliner Häftling wurden Handys mit kinderpornografischen Bildern gefunden – und das ist kein Einzelfall: Gefangene konnten in den vergangenen Jahren Tausende Handys und kiloweise Drogen in Berliner Gefängnisse schmuggeln.
Bei einer Zellendurchsuchung waren am Donnerstag bei einem Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel mehrere Handys und auch Speicherkarten entdeckt worden, auf denen sich Tausende kinderpornografische Fotos befanden. Der 49 Jahre alte Häftling ist mehrfach wegen Kindesmissbrauchs verurteilt und sitzt in Sicherungsverwahrung.
...
In den vergangenen acht Jahren wurden in Berlins Gefängnissen zudem mehr als zehn Kilogramm an Drogen bei Gefangenen gefunden. Vollzugsbeamte entdeckten fast 8,3 Kilo Haschisch, knapp ein halbes Kilo Marihuana, 273 Gramm Heroin und etwa ein Kilo Kokain; dazu 11,4 Gra Ecstasy knapp 100 Gramm Amphetaine sowie Anabolika, 138mal in Ampullen und 1326mal in Pillenform. Die Angaben machte die Justizverwaltung auf Anfrage gegenüber Morgenpost Online.
Laut Justizverwaltung werden unter anderem Besuchersprechstunden dazu genutzt, Drogen, Alkohol und Handys einzuschmuggeln. Ein weiterer Weg sei über Gefangene, die etwa aus dem Freigang in die Anstalten zurückkehrten. Auch sei es „vereinzelt“ vorgekommen, dass „Personen, die in der Anstalt Dienstleistungen erbringen“ – zum Beispiel Reinigungskräfte oder Handwerker – am Schmuggel beteiligt waren. Zudem werden immer wieder Drogen, Handys und andere verbotenen Gegenstände über die Gefängnismauern geworfen. Schließlich gab es auch Fälle, bei denen Rechtsanwälte und Justizbedienstete Alkohol, Mobiltelefone, Bargeld und Drogen in die Anstalten schmuggelten.
http://www.morgenpost.de/berlin/article ... rogen.html
Ansonsten, denkst du es verringert das Verbrechen in D, wenn die Jungs auf der Straße wissen, sie dürften kein Handy benutzen?
Nein, es verringert auch nicht das Verbrechen in D, wenn die im Knast saufen, Parties feiern, etc...
Mir fallen wesentlich sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten für 600.000 Euro ein, anstatt den Häftlingen das telefonieren zu verbieten. Kuschelknast hin oder her: Aber das ist doch wirklich Aktionismus!
Man hat sich doch etwas bei diesem Verbot gedacht. Es ist so, dass Handys dafür genutzt werden können Verbrechen zu koordinieren oder Drohungen gegen andere auszusprechen.
Re: Knast-Handys
Verfasst: Samstag 22. Januar 2011, 19:35
von jack000
Ja, unter anderem von den Anwälten (s.o.).
Die stoersender werden wohl nicht nur den knast stoeren, sondern auch die nachbarschaft. Auf die dauer ist die hauptstrafe, informationsentzug, wohl nicht mehr so durchfuehrbar, wie zu zeiten der feuchten verliese.
Das funktioniert wenn man das will:
Trotz Verbot werden nicht selten Gefängnisinsassen mit Mobiltelefonen erwischt. In Offenburg geht man daher neue Wege.
Seit einem halben Jahr läuft in Offenburg ein Projekt, das Gespräche übers Handy, also auch die möglichen Absprachen über eine Flucht oder verbotene Geschäfte, verhindern soll.
Die Testphase ist nun erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der positiven Ergebnisse, soll demnächst auch Stuttgart Stammheim mit dem Störsender ausgestattet werden.
http://www.shortnews.de/id/807243/Offen ... rfolgreich
Na also !

Re: Knast-Handys
Verfasst: Sonntag 23. Januar 2011, 19:40
von Talyessin
Offene Stellen und korrupte Beamte - nix neues im Staate Dänemark.