In der Reihe "Europa Heute" gibts ein Interview mit der Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth, in dem es an sich um einen Prozess geht, bei dem der Mineralölgigant Rosneft die Zeitung und das Verlagshaus RBK zu Schadensersatz über sage und schreibe 3 Milliarden Rubel wegen eines angeblich rufschädigenden Artikels verklagt.
ha, ich fand es an sich nicht so wichtig um es zu sagen. vor einigen tagen hörte ich aus moskau der frühere besitzer des verlags, der niederländer derk sauer. er verkaufte sein besitz an einem finnischen betrieb aber blieb dort arbeiten.
der großaktionär setnitsch von rosneft fühlt sich bei jedem artikel worin über ihn oder sein betrieb geredet wird schon beleidigt. und verklagt dann den journalisten.
sauer erzählte daß ein faktisch 100% korrektes artikel geschrieben wurde, aber es war nun mal nicht soo günstig für setnitsch. also wurde wieder verklagt und viele millionen schadeersatz gefordert. das urteil lautete: schuldig und 5.000 rubel buße.
»in moskau«, laut sauer «wird dies interpretiert als "freigesprochen". das sagten jedenfalls russische journalisten«.
In der Reihe "Europa Heute" gibts ein Interview mit der Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth, in dem es an sich um einen Prozess geht, bei dem der Mineralölgigant Rosneft die Zeitung und das Verlagshaus RBK zu Schadensersatz über sage und schreibe 3 Milliarden Rubel wegen eines angeblich rufschädigenden Artikels verklagt. In dem Artikel werden Interna über laufende und geplante Teilprivatisierungen beleuchtet. Nun hat aktuell Rosneft tatsächlich an den Schweizer Rohstoff-Giganten Glencore sowie Katar für viel Geld Teile verkauft und Milliarden in die russische Staatskasse gespült. Rosneft-Chef Setschin, ohnehin und seit langem mächtiger Oligarch und Putin-Vertrauter wird in dem Interview als "möglicherweise" noch mächtiger als Putin selbst dargestellt. Es wird auf die Titelseite einer jüngeren Ausgabe der russ. Zeitung "The Times" verwiesen mit einem riesigen Setschin und einem winzigen Putin. Gleichzeitig wird in den USA Exxon-Chef Tillerson Außenminister-Kandidat. Alle drei, Putin, Tillerson, Setschin kennen sich bereits aus Vertragsverhandlungen über den Arktis-Zugang.
Auch wenn das jetzt nur ein Bauchgefühl ist und ein wenig nach Verschwörung klingt: Man hat das Gefühl, die eigentliche Macht der Welt ist in den Händen dieserr Großkonzerne oder geht gerade an diese über. Leute wie Putin sind mächtige, aber eben doch nur ausführende Politiker.
Meine Meinung über Tillerson hält sich in Grenzen, daher hat mich dieser Kommentar von Alfred Koch positiv überrascht:
Wir werden sehen, ob es für Putin gut ist, dass er nun mit jemanden verhandeln muss, der ihn gut kennt.
Der Mann mag über Hintergrundwissen verfügen. Aber die Aussagen sind mir in ihrer starken Personenbezogenheit zu unpolitisch. Es mag durchaus sein, dass selbst die Person Putin über solche Personalintrigen stolpert oder auch ein Mann wie Setschin tatsächlich mächtiger ist. Die beunruhigende amerikanisch-russische Konvergenz besteht nicht so sehr aus Personenbeziehungen sondern vor allem aus der fortschreitenden Aufgabe des demokratischen Prinzips der Gewaltenteilung von seiten der USA.
Das Muster heißt: Lasst reiche, weiße Männer um mich sein. Aus dem Kabinett der Millionäre und Milliardäre, der Generäle und Wall-Street-Vertreter wird jetzt auch ein Kabinett der Ölmagnaten.
heißt es in einem aktuellen Kommentar des Deutschlandfunks dazu. Und weiter:
Putin hat sich - siehe Hackeraffäre - erst seinen amerikanischen Präsidenten gewählt. Nun stellt er sich in Washington sein Wunschkabinett zusammen.
Der Mann mag über Hintergrundwissen verfügen. Aber die Aussagen sind mir in ihrer starken Personenbezogenheit zu unpolitisch. Es mag durchaus sein, dass selbst die Person Putin über solche Personalintrigen stolpert oder auch ein Mann wie Setschin tatsächlich mächtiger ist. Die beunruhigende amerikanisch-russische Konvergenz besteht nicht so sehr aus Personenbeziehungen sondern vor allem aus der fortschreitenden Aufgabe des demokratischen Prinzips der Gewaltenteilung von seiten der USA.
heißt es in einem aktuellen Kommentar des Deutschlandfunks dazu. Und weiter:
Prinzipiell lässt sich gegen ein Kabinett aus weissen, reichen Männern nichts einwenden. Sehr wohl dagegen, wenn diese ausschließlich in die eigenen Taschen wirtschaften oder die Interessen eines ausländischen Staates über die des eigenen stellen.
Tillerson ist für mich eine denkbar schlechte Wahl. Aber wenn das erste Primat der Geopolitik stimmt, dass Einzelpersonen langfristig keine Rolle spielen und sich Staaten ausschließlich an Interessen orientieren, so wie Trump das zumindest vorgibt, werden Putin und Trump sich früher oder später auf unterschiedlichen Seiten wiederfinden.
SirToby hat geschrieben:(26 Dec 2016, 11:30)
Prinzipiell lässt sich gegen ein Kabinett aus weissen, reichen Männern nichts einwenden. Sehr wohl dagegen, wenn diese ausschließlich in die eigenen Taschen wirtschaften oder die Interessen eines ausländischen Staates über die des eigenen stellen.
Kontostand und Hautfarbe dürfen keine Rolle spielen. Das ist vollkommen richtig. Und das sehe ich auch vollkommen gelassen. Setschin auf der einen und Tillerson auf der anderen stehen jedoch nicht einfach für (mögliches) "wirtschaften in die eigenen Taschen" wie irgendein Brause-Hersteller. Bekanntermaßen bildet die Erdöl- und Erdgasförderung das Rückgrat des wirtschaftlichen Handelns der letzten Dekaden, und es ist - trotz neuerschlossener Quellen - fraglich, wie diese Linie künftig weitergeführt werden soll. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass die großen Potentaten bei der Erschließung der letzten Reserven (in der Arktis zum Beispiel), ideologische Differenzen oder gar persönliche Techtelmechtel ("Putins Exfrau") oder gar ihr persönliches Konto (das ist ohnehin nicht gefährdet) über eine finale Kooperation stellen. Das ist (von meiner Seite mangels hinreichender Informationen) zunächst nur eine Vermutung. Eine sich andeutende Kooperation zwischen Giganten der Branche wie Exxon und Rosneft wäre jedoch ein sehr sehr starkes Symptom für eine Bestätigung dieser Vermutungen. Dass der Rubel/Dollar weiterhin erdölgetrieben rollen soll, steht lichtjahreweit über irgendwelchen amerikanisch-russischen ideologischen Differenzen.
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 20:50
von SirToby
Interessanter Beitrag zur demographischen Situation Russlands:
"Russia's Population as a Whole Is Shrinking
The country's most recent census, carried out in 2010, found that the national population had shrunk by nearly 3 percent in the preceding eight years, to 142.9 million.[42] This decline is expected to continue. In 2012, official Kremlin estimates projected that - based upon then-prevailing trend lines - the nation's population would dwindle to just 107 million by mid-century.[43] More recent prognoses have reached similar conclusions. RANEPA's 2015 report concludes that, without remedial action from the Russian state, the country's population could shrink to 113 million by 2050, a decrease of more than 20 percent from today's figures.[44] Moreover, in a worst-case scenario, RANEPA predicts that Russia's population could constrict by nearly a third, to 100 million, before mid-century.[45]"
Wer von der Muslimophoben Fraktion meint, Russland sei die letzte Bastion des Abendlandes, sollte mal einen Blick auf die Demographie der Muslime in Russland werfen.
"Perhaps most notably, Russia's demographic decline has led to the rise of what could be termed "Muslim Russia." In 2002, 14.5 million Muslims were estimated to live in Russia. Today, approximately 20 million do."
Gleichzeitig wird genau diese Gruppe diskriminiert und steht von den Staatsmedien als "Feind" ausgemacht, systematisch diskriminiert und benachteiligt.
Bereits im vergangenen Jahr verabschiedete das russische Parlament ein Gesetz, sodass Angriffe und Körperverletzungen gegen Familienmitglieder (Ehepartner, Kinder, ...) nur noch dann eine Straftaten sind, wenn es sie schwere und erkennbare körperliche Verletzungen zur Folge haben. Dies soll nun weiter gelockert werden, sodass es sich auch letzteres nicht mehr um eine Straftat, sondern höchstens Ordnungswidrigkeit handelt. Als Straftat kann ein solches Handeln jedoch noch gelten, wenn es mehrmals pro Jahr vorkommt (und angezeigt sowie nachgewiesen werden kann).
Begründet wird dies von den Initiatoren, die bereits "Homo-Propaganda" als Straftat durchsetzten, unter anderem mit dem Schutz russischer Familientraditionen. Im Parlament, der Duma, stimmten 368 Abgeordnete für dieses Gesetz, ein Abgeordneter war abwesend und einer stimmte mit Nein.
Bereits im vergangenen Jahr verabschiedete das russische Parlament ein Gesetz, sodass Angriffe und Körperverletzungen gegen Familienmitglieder (Ehepartner, Kinder, ...) nur noch dann eine Straftaten sind, wenn es sie schwere und erkennbare körperliche Verletzungen zur Folge haben. Dies soll nun weiter gelockert werden, sodass es sich auch letzteres nicht mehr um eine Straftat, sondern höchstens Ordnungswidrigkeit handelt. Als Straftat kann ein solches Handeln jedoch noch gelten, wenn es mehrmals pro Jahr vorkommt (und angezeigt sowie nachgewiesen werden kann).
Begründet wird dies von den Initiatoren, die bereits "Homo-Propaganda" als Straftat durchsetzten, unter anderem mit dem Schutz russischer Familientraditionen. Im Parlament, der Duma, stimmten 368 Abgeordnete für dieses Gesetz, ein Abgeordneter war abwesend und einer stimmte mit Nein.
welch eine herrliche nazimentalität: nicht mal sippenhaft, sondern sippenfoltern.
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 17:20
von SirToby
Russland, das Land in dem Milch und Honig fliesst und die Strassen mit Gänseleber gepflastert sind. Zumindest dem Preis nach: Eine 50km Verbindungsstrasse von Sochi zum olympischen Dorf hat 7,5 Mrd $ gekostet. Dafür hätte man die ganze Strasse 20cm dick mit Foie Gras pflastern können.
Mal zum Vergleich: Was Strassen, teilw. inklusive Tunneln in Deutschland kosten:
Russland 2016....mal meine Nachbetrachtung so in der Kürze. Russlands Demokratie ist am Abnehmen und ihr allmächtiger Lenker auf dem Weg zum neuen Führer. Eine Autokratie ersten Grade bahnt sich an. Stalin würde es begrüßen was passiert. Der Personenkult in Russland ist ähnlich, nur angepasster an die Zeit. Seine Porträts hängen in jeder Amtsstube. Im Staatsfernsehen kommt keine Nachrichtensendung ohne ihn aus. Der Personenkult ist nur die sichtbarste Ausprägung der scharfen Zentralisierung der Macht wenn man mal hinschauen will. Die russ. Verfassung schreibt doch klar Pressefreiheit, Gewaltenteilung und freie Wahlen für Parlament und Präsidentenamt als Eckpfeiler vor. Die Realitäten sind anders. Die Medien missbraucht der Kreml für seine Zwecke. Wer nicht spurt wird gezwungen. Mit der Androhung des Lizenzentzugs bei zwei Verwarnungen hat die Aufsichtsbehörde Selbstzensur bei den Medien normiert. Oder man wird Eigentum des Staates. Sehr demokratisch.
Unabhängige Justiz ? Dem Oppositionellen Alexej Nawalny und den Unternehmer Pjotr Offizerow im Kirowles"-Betrugsprozess wurde die nicht zugstanden. So jedenfalls der EGMR. Die vom russischen Gericht als Straftat ausgelegten Handlungen seien von unternehmerischer Tätigkeit nicht zu unterscheiden, so der EGMR.
Russland sieht das anders. Ist ja ein tolles Mittel jemand mittels einer geschalteten Jusitz blind legen zu können.
368 Ja-Stimme , eine Gegenstimme. Wozu macht man sich in Russland überhaupt noch die Mühe ein Parlament wählen zu lassen.
Public Relations
Wenn es mal holprig läuft ist die Herde auf der Suche nach einem Alpha Tier. Unsere Werte geben Wir dann gerne an der Garderobe ab. Kommt das böse Erwachen.....oh jeh oh jeh. Schuldverschiebung ala Russland erfolgt dann
Wenn es mal holprig läuft ist die Herde auf der Suche nach einem Alpha Tier. Unsere Werte geben Wir dann gerne an der Garderobe ab. Kommt das böse Erwachen.....oh jeh oh jeh. Schuldverschiebung ala Russland erfolgt dann
In Ansätzen ist das ja heute schon zu erkennen.
Da beklagt man sich z.B. über das Sperren von Kommentarfunktionen (siehe auch aktuell "Die Lügenpresse der anderen Seite"), hat aber erstens mit der eigenen Propagandaspammerei solche Selbstschutzmaßnahmen der entsprechenden Medien erst notwendig gemacht ... tja, und zweitens übernimmt man zum Zwecke dieser Spammerei seine "Informationen" dann auch noch gerne von gerade solchen russischen, reinen staatsgelenkten Propagandamedien, in denen nicht ein einziger kritischer Kommentar veröffentlicht wird - falls das Kommentieren dort überhaupt zugelassen ist.
in rußland sollen 3 personen verhaftet sein. von noch drei ist nicht sicher ob auch sie bereits in haft sitzen. zwei der verhafteten sind hohe FSB-funktionären. die zwei funktionären waren das haupt und sein stellvertreter einer anti-hack-abteilung.
Geheimnisverrat an USA: Zwei FSB-Mitarbeiter verhaftet
Putins Brücke könnte nicht lange stehen bleiben. Die Stelle an der gebaut wird, gilt als ehr ungeeignet für die Konstruktion einer Brücke. Bisher gibt es anscheinend auch keinen Versicherer, der das Projekt übernehmen wollte.
Putins Brücke könnte nicht lange stehen bleiben. Die Stelle an der gebaut wird, gilt als ehr ungeeignet für die Konstruktion einer Brücke. Bisher gibt es anscheinend auch keinen Versicherer, der das Projekt übernehmen wollte.
Man wird es überleben
Wenn die Brücke steht, werden Menschen auch dort lang fahren
Putins Brücke könnte nicht lange stehen bleiben. Die Stelle an der gebaut wird, gilt als ehr ungeeignet für die Konstruktion einer Brücke. Bisher gibt es anscheinend auch keinen Versicherer, der das Projekt übernehmen wollte.
Sollte die Brücken nicht quasi schon fertig sein ? Das der Agressor keine Versicherung findet ist nachvollziehbar
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Freitag 3. Februar 2017, 10:55
von SirToby
Na ja, zuerst hiess es Mitte 2018, pünktlich zur Präsidentenwahl, ahhh Kür Pardon, dann Ende 2018, derzeit 2019 und Sputnik legt nun mal ganz vorsichtig nahe, es könnte vlt. doch erst 2020 soweit sein. Oder auch 2022.
„Der Produktionsumfang wird nach dem Fertigbau der Brücke wesentlich steigen. Auch für den Verkauf der Erzeugnisse werden sich neue umfassende Möglichkeiten eröffnen. Deswegen hoffen wir darauf, dass unsere Wirtschaft zum Jahr 2020 oder 2022 so richtig in Schwung kommt“, sagte Kiwiko.
Na ja, zuerst hiess es Mitte 2018, pünktlich zur Präsidentenwahl, ahhh Kür Pardon, dann Ende 2018, derzeit 2019 und Sputnik legt nun mal ganz vorsichtig nahe, es könnte vlt. doch erst 2020 soweit sein. Oder auch 2022.
„Der Produktionsumfang wird nach dem Fertigbau der Brücke wesentlich steigen. Auch für den Verkauf der Erzeugnisse werden sich neue umfassende Möglichkeiten eröffnen. Deswegen hoffen wir darauf, dass unsere Wirtschaft zum Jahr 2020 oder 2022 so richtig in Schwung kommt“, sagte Kiwiko.
sind gigamolochen nicht etwas daß zum charakteristikum eines diktator gehört?
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 21:31
von von Grimm
MOD Spam ohne Themenbezug ---> Entfernt MOD
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 21:42
von Nomen Nescio
ach soo... die krim ist noch immer ukrainisch. dass bedeutet daß auch einige meile von der küste enfernt schon ukraine beginnt. wie willst du das überbrücken??
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Samstag 4. Februar 2017, 21:44
von Nomen Nescio
um zu sehen ob sie eine beträchtliche distanz von der ukrainischen küste entfernt bleiben braucht man keine fachleute.
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Sonntag 5. Februar 2017, 10:56
von Cobra9
Mal ein wenig Grundwissen zur Brücke , darf gerne erweiter werden.
Die Brücke über die Straße von Kertsch soll Russland mit der besetzten Krim verbinden. Ja Ich schreibe besetzt da dieser Status zutreffend ist. Eine rechtliche Einschätzung des ICC dazu:
Crimea is occupied by Russia, not a part of Russia
Das ICC ist nicht gerade das Amtsgericht Blaubeuren, also eine sehr relevante Einstufung. Mit dem Bau der Brücke verstösst Russland erneut gegen gültige Abkommen und rechtliche Regelungen. Oder hat die Ukraine dem Bau auf ihrem Staats bzw. Einflussgebiet zugestimmt ? Nein sicher nicht. Eine technische Umsetzung ist sicherlich machbar, allerdings hat Russland eben Probleme aufgrund seiner Politik die richtigen Fimen, Fachleute und Technik zu bekommen. Abgesehen von Material sowie der erheblichen finan. Belastung.
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Sonntag 5. Februar 2017, 11:20
von SirToby
Hannes Stein hat einen, wie ich finde, hervorragenden Kommentar zum Thema Putin und der Islamismus geschrieben.
"Was soll daran schlimm sein, sich mit Wladimir Putin einzulassen, wenn unsere Hauptfeinde doch die islamischen Terroristen sind, die drohen, unsere Zivilisation in die Luft zu sprengen?
Immerhin hat Putin im Tschetschenienkrieg gezeigt, wie man mit solchen Leuten umgeht: glattbomben, fertig. Im Zweiten Weltkrieg – so fügen manche Anhänger dieser Denkart hinzu – hatten wir keine Probleme, uns mit der gottlosen Sowjetunion gegen Hitlerdeutschland zu verbünden; wir haben Stalin als das kleinere Übel gesehen.
...
Putins Russland mag ein Verbündeter gegen den sunnitischen Fundamentalismus sein. Ein Verbündeter gegen die schiitischen Fundamentalisten ist es nicht – ganz im Gegenteil.
Putins Russland arbeitet brüderlich mit den Mullahs im Iran zusammen. Gemeinsam mit ihnen hat es das Assad-Regime in Damaskus vor dem Sturz in den Orkus bewahrt; man kann heute ohne Übertreibung von einer Achse Moskau–Damaskus–Teheran sprechen.
Die Hisbollah-Miliz – eine Terrororganisation, die sich vom Islamischen Staat hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass sie ihre Bluttaten verübt, wenn die Kameras ausgeschaltet sind – schreitet Seit’ an Seit’ mit russischen Kampfverbänden."
Mich erinnert diese ganze Episode an, ja ich wiederhole mich, einfach an die 30er Jahre. Damals gab es in Frankreich und Großbritannien auch Stimmen, die eine Zusammenarbeit mit Hitler gefordert haben. Der Gedanke dabei war, dass Hitler der beste Verbündete gegen die kommunistische Sowjetunion sei.
Nun ja, man weiss wie das ausgegangen ist. Hitler und Stalin haben Osteuropa unter sich aufgeteilt. Moskau unterhält, soviel sei gesagt, nicht nur gute Beziehungen zur Hisbollah, sondern auch zur Hamas. 2006 wurden die Hamasführung offiziell bereits in Russland empfangen.
"Was soll daran schlimm sein, sich mit Wladimir Putin einzulassen, wenn unsere Hauptfeinde doch die islamischen Terroristen sind, die drohen, unsere Zivilisation in die Luft zu sprengen?
Immerhin hat Putin im Tschetschenienkrieg gezeigt, wie man mit solchen Leuten umgeht: glattbomben, fertig. Im Zweiten Weltkrieg – so fügen manche Anhänger dieser Denkart hinzu – hatten wir keine Probleme, uns mit der gottlosen Sowjetunion gegen Hitlerdeutschland zu verbünden; wir haben Stalin als das kleinere Übel gesehen.
...
Putins Russland mag ein Verbündeter gegen den sunnitischen Fundamentalismus sein. Ein Verbündeter gegen die schiitischen Fundamentalisten ist es nicht – ganz im Gegenteil.
Putins Russland arbeitet brüderlich mit den Mullahs im Iran zusammen. Gemeinsam mit ihnen hat es das Assad-Regime in Damaskus vor dem Sturz in den Orkus bewahrt; man kann heute ohne Übertreibung von einer Achse Moskau–Damaskus–Teheran sprechen.
Die Hisbollah-Miliz – eine Terrororganisation, die sich vom Islamischen Staat hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass sie ihre Bluttaten verübt, wenn die Kameras ausgeschaltet sind – schreitet Seit’ an Seit’ mit russischen Kampfverbänden."
Mich erinnert diese ganze Episode an, ja ich wiederhole mich, einfach an die 30er Jahre. Damals gab es in Frankreich und Großbritannien auch Stimmen, die eine Zusammenarbeit mit Hitler gefordert haben. Der Gedanke dabei war, dass Hitler der beste Verbündete gegen die kommunistische Sowjetunion sei.
Nun ja, man weiss wie das ausgegangen ist. Hitler und Stalin haben Osteuropa unter sich aufgeteilt. Moskau unterhält, soviel sei gesagt, nicht nur gute Beziehungen zur Hisbollah, sondern auch zur Hamas. 2006 wurden die Hamasführung offiziell bereits in Russland empfangen.
Interessanter Aspekt. Ist auch sehr bedenklich wenn man mal schaut, es gibt durchaus Schnittpunkte zur Historik.Wobei Syrien eine relativ geringe Gefahr darstellt. Ich finde eher bedenklich wie blind Putin nur eine Seite hofiert, den Terror dort billigt.
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Montag 6. Februar 2017, 18:24
von Cobra9
Weitere Änderung von Gesetzen in Russland. Nun kann Putin seine "Touristen" offiziell in passende Länder schicken.
Jeder, der den Militärgrundwehrdienst absolviert hat oder Reservist ist, gilt dann als russischer Militärangehöriger, wenn er "internationale terroristische Aktivitäten außerhalb des Territoriums der Russischen Föderation verhindert".
Da fast jeder Mann in Russland nach der Schule Grundwehrdienst geleistet hat, betrifft das neue Gesetz fast alle. Wenn sie gegen Terroristen kämpfen, gelten sie nun als Militärangehörige, auch wenn sie keiner offiziellen, dem Verteidigungsministerium unterstellten Militäreinheit angehören. Kurz gesagt: Gesetz Nummer 53 genehmigt den Einsatz von russischen Söldnern in der ganzen Welt und schafft die Voraussetzung, das Militär mit privaten Militärunternehmen legal auszubauen. Am 9. Januar 2017 ist das Gesetz in Kraft getreten.
Interessanter Aspekt. Ist auch sehr bedenklich wenn man mal schaut, es gibt durchaus Schnittpunkte zur Historik.Wobei Syrien eine relativ geringe Gefahr darstellt. Ich finde eher bedenklich wie blind Putin nur eine Seite hofiert, den Terror dort billigt.
soweit ich mich erinnere hat rußland jhdt lang gute beziehungen mit arabern. es war teil der anti-britischen (welt)politik.
Ich muss sagen, dass ich früher ganz gerne O'Reilly gesehen habe, weil er als Journalist doch recht gewitzt ist, aber von seinen Polit. Ansichten ist mir halt eindeutig zu nah bei Trump und Bannon. Aber ab und zu hatte er wirklich brillante Momente, das war so einer.
Kleine Anekdote: O'Reilly hat sich 2012 mit Jon Stewart ein satirisches Streitgespräch geliefert anlässlich der Wahl 2012.
Ist äußerst sehenswert, ich musste stellenweise brüllen vor Lachen.
soweit ich mich erinnere hat rußland jhdt lang gute beziehungen mit arabern. es war teil der anti-britischen (welt)politik.
Richtig. Gefährlich ist aber wie Russland die Blöcke im Golf noch weiter mit Keilen versieht
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Dienstag 7. Februar 2017, 07:22
von SirToby
Man merkt, dass es den russ. Propagandaagenturen und sonstigen US-Hatern schwerfällt, mit dem Wahlsiegs Trumps umzugehen. Geliebte Feindbilder kommen ins Rutschen, was zu teilweise recht absurden Verrenkungen führt.
"Es ist nicht ganz einfach, in diesen Tagen in Russland ein Amerika-Hasser zu sein. Wenn Donald Trump, der seit Monaten durch russische Staatspropaganda gelobt wird, am Freitag das Präsidentenamt in den USA übernimmt, bekommt das gewohnte Feindbild Risse. Früher hätten Menschen wie Dmitri Enkow in einem Atemzug die Nato und die USA als Russlands größte Gegner genannt. Der Aktivist der nationalistischen „Partei Großes Vaterland“ steht zusammen mit ein paar Dutzend Mitstreitern vor der deutschen Botschaft in Moskau. Sie halten das Plakat „Russen sagen Nein zum Krieg“ und protestieren gegen die Verlegung vom militärischen Gerät aus den USA nach Osteuropa. Es ist ja schon bezeichnend, dass der Protest nicht vor der amerikanischen, sondern vor der deutschen Botschaft stattfindet."
Deutschland rückt daher als Ersatzfeindbild mehr und mehr in den Focus. Zumindest zwischenzeitlich.
"Donald Trump weckt in Russland große Gefühle: In Washington sitzt plötzlich nicht mehr der gern gehasste Gegner, sondern ein Mann Moskaus. So die Wahrnehmung. Auf der Suche nach einem neuen Feindbild geht der Blick nach Berlin.
Das Kreml-Fernsehen ist auch nicht mehr, was es mal war. Da hatte man es sich als russischer Zuschauer Abend für Abend bequem gemacht mit Bier und Trockenfisch und einem verlässlichen Feindbild, und plötzlich hat man nur noch Bier und Fisch, aber kein Feindbild mehr. Im Weißen Haus in Washington, so hatte es bisher im Fernsehen geheißen, sitze Russlands ärgster Widersacher. Und nun soll dort ein wahrer Superheld eingezogen sein."
In Russland dürfen nun auch offiziell Söldner angeworben werden für Kriegsgebiete. Damit soll die Arbeit der Wagner-Einheit offenbar legalisiert werden.
"Putins Söldner
Eine Gesetzesänderung erlaubt russischen Söldnern, im Ausland zu kämpfen. Die Rekrutierung der neuen Privatsoldaten läuft bereits – nicht nur für Einsätze in Syrien.
Eine wenig bekannte Gesetzesänderung
Zwei Tage vor dem Jahreswechsel unterschrieb Wladimir Putin eine Gesetzesänderung. In den staatsnahen russischen Medien wurde darüber kaum berichtet, auch in ausländischen Medien fand sie bisher keine Beachtung. Doch die Folgen sind weitreichend. Es geht um das Gesetz Nummer 53 über die Militärdienstpflicht in Russland. Dort heißt es nach der Änderung: Jeder, der den Militärgrundwehrdienst absolviert hat oder Reservist ist, gilt dann als russischer Militärangehöriger, wenn er "internationale terroristische Aktivitäten außerhalb des Territoriums der Russischen Föderation verhindert".
Da fast jeder Mann in Russland nach der Schule Grundwehrdienst geleistet hat, betrifft das neue Gesetz fast alle. Wenn sie gegen Terroristen kämpfen, gelten sie nun als Militärangehörige, auch wenn sie keiner offiziellen, dem Verteidigungsministerium unterstellten Militäreinheit angehören. Kurz gesagt: Gesetz Nummer 53 genehmigt den Einsatz von russischen Söldnern in der ganzen Welt und schafft die Voraussetzung, das Militär mit privaten Militärunternehmen legal auszubauen. Am 9. Januar 2017 ist das Gesetz in Kraft getreten.
Blackwater war das bekannteste US-Unternehmen, das als Söldnerfirma die teilweise kriminelle Arbeit für das Militär der USA erledigte, beispielsweise im Irak. Als die Praktiken von Blackwater an die Öffentlichkeit gelangten, löste das weltweit eine Debatte aus, die auch in Russland ausführlich geführt wurde. RT fragte in Artikeln und TV-Beiträgen: Private Militärunternehmen: Ein neuer Weg der Kriegsführung? Heute aber, da das Thema das eigene Land betrifft, schweigen die großen Medien in Russland."
In Russland dürfen nun auch offiziell Söldner angeworben werden für Kriegsgebiete. Damit soll die Arbeit der Wagner-Einheit offenbar legalisiert werden.
Kannste vergessen. Deutsche, auch nur nach dem Pass, unterliegen dem §109 h Strafgesetzbuch. Eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren riskiert demnach jemand, der zugunsten einer ausländischen Macht "einen Deutschen zum Wehrdienst in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung anwirbt oder ihren Werbern oder dem Wehrdienst einer solchen Einrichtung zuführt". Auch der Versuch ist strafbar. Freilich ist das nicht das letzte Wort und man kann Verbote umgehen. Aus PMC`s werden Sicherheitsmänner. Von ihrer Firma bekommen Sie eine ID im Ausland inkl. Wohnsitz. Nur wenn man bsp. als Deutscher in der Ukraine als Sölnder erwischt wird kann es unangenehm werden bei Betreten der BRD. Das nur mal Nebenbei. Interessanter ist das Russland das verteufelte System nun selber nutzt. Eigentlich schon lange, aber man wurde eben erwischt
Re: Blick nach Russland Sammelstrang
Verfasst: Samstag 11. Februar 2017, 09:29
von Cobra9
Russland überlegt im Ernst ihren Top Media Akt auszuliefern ? Huii man will Trump aber gehörig in den Popo kriechen
Seit August gehen im südrussischen Kohleabbaugebiet Rostow beinahe täglich Bergarbeiter auf die Straße. Ihre Kohlegrube ist bankrott, sie verlangen ausstehenden Löhne. Bisher ist ihre Forderung aber nicht bis nach Moskau durchgedrungen - denn die Behörden in Rostow behindern die Proteste.
bei uns wird nächster monat gewählt. geert wilders ist seine kampagne begonnen un eine unglaubliche menge journalisten war dabei. er hat also sein ziel erreicht, namentlich bekanntheit.
darunter waren auch viel ausländische reporter, viele aus der EU. auch aber aus die USA und japan. ja, sogar aus rußland.
das wird wieder schöne VT geben.
ich hörte gerade daß viele ausländischen journalisten ihn der NL donald trump nannten. was farbe des haares betrifft haben sie sogar noch recht auch. twittern tat wilders vermutlich schon eher. beide sind destruktive personen.
Wird nicht kommen. Als Galionsfigur ist Snowden zu wertvoll.
Den würde ich auch nicht ausliefern. Eigentlich sollte man ihn nach Deutschland holen und mit ihm eine Anklage gegen die USA vorbereiten und Milliarden Schadensersatz fordern für Diebstähle seitens USA.
Den würde ich auch nicht ausliefern. Eigentlich sollte man ihn nach Deutschland holen und mit ihm eine Anklage gegen die USA vorbereiten und Milliarden Schadensersatz fordern für Diebstähle seitens USA.